Laufen. Essen. Schlafen.
»Es gab keinen Tag in meinem Leben, an dem Glück und Unglück, Himmel und Hölle, Ende und Anfang jemals dichter beieinandergelegen haben!«
Leah hat eine sehr genaue Vorstellung vom richtigen Mann. Sie will etwas Besonderes! Als Connor Breckwohld, der Juniorchef einer großen Hamburger Reederei, in ihren Laden tritt, ist es um sie geschehen. Ein Blick, ein Date, ein erster Kuss. Und eine Erkenntnis: Er steht kurz vor der Hochzeit mit einer anderen. Leah nimmt Reißaus. Und kann ihn nicht vergessen! Gegen alle Widrigkeiten, gegen ein jahrzehntelang wohlgehütetes Familiengeheimnis, das eine Verbindung zwischen den beiden unmöglich erscheinen lässt, geht Leah den Weg, den das Herz ihr weist. Bis zu jenem Tag. Als sich alles ändert. Und über diesen Tag hinaus!
Eingebettet in die schicksalhafte Geschichte zweier Familien, erzählt Izabelle Jardin den Roman einer großen Liebe: sinnlich, romantisch und voller dramatischer Wendungen bis zum Schluss.
»Remember« wurde im September 2014 erstveröffentlicht. Die lieferbare Ausgabe wurde neu lektoriert und gestaltet.
Ich und ein Buch über Pferde? Wenn mir jemand vor einiger Zeit gesagt hätte, dass ich ein Pferdebuch lesen würde - und das auch noch mit Hochgenuss – den hätte ich für verrückt erklärt. Ich bin weder Pferdefreund noch Pferdehasser. Ich bin eher pferdeneutral. Warum sollte ich ein Buch über Pferde lesen? Ich habe dieses Buch gelesen, weil Doris Luser viel mehr zu erzählen hat als von ihren Erlebnissen mit Gaddafi's Pferden: Es ist die faszinierende Geschichte einer Österreicherin, die für einige Jahre allein in Libyen gelebt hat – ein islamisches Land, das durch die Politik seines langjährigen Staatsoberhauptes Gaddafi geprägt worden ist und dessen Bevölkerung unter einem langjährigen Bürgerkrieg leidet. Ein Land, das man nicht mit Toleranz gegenüber Frauen und anderen Religionen in Verbindung bringt. Ich habe mich gefragt, wie es eine westeuropäische selbstbewusste und emanzipierte Frau in diesem Land aushalten kann? Das Buch liefert die Antworten.
Worum geht es in dem Buch?
Doris Luser lebte fünf jahre in Libyen. Als passionierte Reiterin und durch ihre Liebe zu Pferden erhält sie Zugang zu Kreisen, die anderen Ausländern verschlossen bleiben. Sie erlebt ein Libyen, das andere niemals in dieser Form kennenlernen dürfen. Mit dem Buch "Ich ritt Gaddafis Pferde" hat sie ihre einzigartigen Erlebnisse niedergeschrieben und eröffnet somit dem Leser Einblicke in eine fremde und faszinierende Welt.
Wenn man das Buch beginnt, ist man als Leser sofort mittendrin im Geschehen. Doris Luser hält sich nicht lange mit einer Einleitung auf. So wie sie sich von einem Moment auf den anderen in einem neuen Kulturkreis befindet, so ist der Leser sofort von der Geschichte gepackt. Man spürt die anfängliche Einsamkeit und das Gefühl der Verlorenheit von Doris. Ihr Apartment – sie nennt es scherzhaft „Alcatraz" – ist nicht sehr einladend, die Menschen mit denen sie es anfangs zu tun hat, wirken seltsam teilnahmslos. Alles ist fremd.
"Ich sage ihm, dass ich mir irgendwie betäubt vorkomme, wie unter einem Glassturz, ich kann es gar nicht genau erklären, und er erwidert, dass ich wohl einen Kulturschock habe. Wie? Jetzt schon? Ich habe doch noch gar nichts gesehen von diesem Land! Huh, wie geht das denn weiter?"
Mit den ersten Freunden und Bekannten fängt Doris an, sich in ihrer Umgebung einzuleben. In Camp Regatta, einer Siedlung, in der sie ihre Wohnung hat, leben hauptsächlich Expatriates - also Angehörige international tätiger Unternehmen, die für eine gewisse Zeit ins Ausland gesendet werden. Ihr neuer Freundeskreis setzt sich hauptsächlich aus Botschaftsangehörigen verschiedener Nationen und Arbeitskollegen zusammen. Das Leben, das dieser Personenkreis in Libyen führt, erinnert mich sehr stark an das Auftreten der Briten in Indien z. Zt. des Kolonialismus. Es ist von Dekadenz und Luxus geprägt. Durch Doris' Kontakte zu ihren Botschafterfreunden hat sie auch Zugang zu Angehörigen des libyschen Geheimdienstes und Militärs, die sich ebenfalls in diesen Kreisen bewegen. Diese Beziehungen ermöglichen ihr irgendwann den Zugang zum legendären Reitstall Forusia. Hier werden die Pferde Gaddafis' trainiert und auf internationale Wettkämpfe vorbereitet - für die Tierfreundin und Pferdenärrin Doris das Paradies auf Erden. Der Reitsport in Libyen ist eine Männerdomäne. Aber durch ihre besonderen Fähigkeiten im Umgang mit Pferden hat Doris sich schnell den Respekt der anderen Reiter verdient. Sie wird akzeptiert und hat auf einmal die Gelegenheit - genauso wie der Leser mit ihr - Seiten vom Leben in Libyen kennenzulernen, die anderen Ausländern verwehrt bleiben.
Mir ist direkt anfangs bewusst geworden, dass das Bild, das man von Libyen hat, sehr stark durch die aktuelle Berichterstattung der Presse geprägt ist. Nur, Libyen, wie es heutzutage beschrieben wird, hat wenig mit dem Libyen gemein, das die Autorin während ihres Aufenthaltes kennengelernt hat. Als Leser erwartet man Elend, Krieg, chaotische Zustände. Doch Doris hat ein Land kennengelernt, dessen Bevölkerung es unter Gaddafi’s Regime nicht so schlecht ging, wie es heute der Fall ist. Es gab so gut wie keine Armut, keine Steuern, der Diktator sorgte für sein Volk.
"Also stelle ich das Moped ab, lasse mir im Supermarkt ein Baguette schenken, denn Brot wurde von Gaddafi subventioniert, wie alle Grundnahrungsmittel. (Der an europäischen Regierungshöfen gern gesehene Gast verstaatlichte auch das Öl und Strom war umsonst; auch gab es keine Zinsen auf Kredite und keine Auslandsschulden - kein Wunder bei 50 Milliarden Petrodollars pro Jahr! (Anm.: 40 Jahre Durchschnitt bei einem Ölpreis von 20 - 140 USD)! Gaddafi organisierte die kostenlose Gesundheitsfürsorge und Wohnen in modern gebauten Wohnblöcken war frei, so wie die Landwirtschaft. Er schaffte für nordafrikanische Verhältnisse den höchsten Lebensstandard,...)"
Doris Luser erzählt ihre Geschichte mit viel Humor und weiblichem Charme. Gerade für eine Frau in einem arabischen Land ist der Alltag mit vielen Fettnäpfchen versehen. Doch egal, wie tief diese Fettnäpfchen sind, sie schafft es immer, der jeweiligen Situation etwas Komisches abzugewinnen. Das macht Spaß. Einer ihrer ärgsten Kritiker ist ihre "Innere Stimme", die immer dann mit einem Spruch auftaucht, wenn sie diese gerade gar nicht gebrauchen kann.
In Doris findet auch ständig ein Kampf zwischen ihrem Herzen und ihrem Verstand statt. Ihr Verstand findet dabei Unterstützung in ihrer Freundin Susi. Susi scheint die heimliche Herrscherin der ausländischen Society zu sein. Bei den von ihr ausgestatteten Empfängen und Bällen, hat man den Eindruck, dass sie Hof hält. Susi lebt schon sehr lange in Libyen, keine beherrscht die Regeln des Zusammenlebens mit den Libyern so wie sie. Von ihr erhält Doris einige Ratschläge, wie sie sich im Umgang mit den Libyern - insbesondere den Männern - zu verhalten hat. Leider widersprechen diese Ratschläge häufig dem, was ihr Instinkt sagt, so dass in ihr ein ständiger Kampf zwischen Herz und Verstand stattfindet.
"'Also Schätzchen, benimm dich nach ihren Regeln, schau ihnen nicht direkt in die Augen, sondern züchtig zu Boden, reiche ihnen nicht zuerst die Hand, sprich nur, wenn du etwas gefragt wirst, sei schamvoll, verhalte dich kühl, schüchtern und scheu, kurz - flirte nie! Bemerkt der Araber bei dir eine freundliche Geste bildet er sich sofort ein, dass du verliebt in ihn bist!'"
Das Buch liest sich sehr angenehm. Der Sprachstil ist flüssig. Es gibt einen ständigen Wechsel zwischen Tierszenen und den Erlebnissen der Autorin im Umgang mit Freunden, Bekannten, Geheimdienst etc. Bemerkenswert ist auch die Entwicklung, die Doris Luser im Laufe der Zeit mitmacht und die man auch der Stimmung in der Geschichte anmerkt. Anfangs wirkt sie unbeschwert, unvoreingenommen und neugierig. Doris hat keine Ahnung, worauf sie sich mit ihrem Aufenthalt in Libyen einlässt. Von dem Moment an, wo sie die Verantwortung für "ihre" Pferde übernimmt, erhält die Erzählung eine Ernsthaftigkeit, die mir vorher nicht bewusst war.
Die Geschichte ist vielschichtig. In erster Linie las ich das Buch, weil ich erwartet habe, dadurch eine andere, als von der Presse vermittelte Sichtweise auf das Leben in Libyen kennenzulernen. Meine Erwartungen sind hier mehr als erfüllt worden.
Aber tatsächlich waren die Pferdeszenen für mich das ganz besondere Highlight in diesem Buch. Man spürt die Leidenschaft der Autorin und die besondere Verbindung, die sie zu den Pferden hat. Sie schafft es mit ihrer Sprache einen Zauber zu schaffen, der mir ganz besondere Lesemomente beschert hat.
"Neaba macht keine Anstalten, sich zu beruhigen, er sieht aus wie nass gespritzt. Ganz grau ist sein Fell, so sehr schwitzt er von seinen Anstrengungen, besser gesagt, ist er außer sich vor Freude, sich bewegen zu können. Erst nach einer langen Weile wird er ruhiger, trabt in wunderschönem Gang, aufgeregt schnaubend und mit hoch aufgestelltem Schweif, seine Runden, stoppt abrupt ab und lässt sich wieder fallen. Sand vermischt sich mit Schweiß. Sogleich springt er wieder auf, um zu steigen, dabei fuchtelt er wild mit den Vorderbeinen in der Luft herum. Es ist ein wunderschönes Bild und ich könnte ihm noch stundenlang zusehen."
Fazit: Dieses Buch hat mich sehr beeindruckt. Es ist die Geschichte einer Frau, die auf sehr humorvolle und unterhaltsame Art von einem außergewöhnlichen Abenteuer zu berichten weiß. Ich kann dieses Buch nur jedem empfehlen, der sich für andere Länder und Kulturen interessiert ist und gewillt ist, über den "westeuropäischen Tellerrand" hinauszuschauen.
© Renie
Ich habe das Buch zum Geburtstag geschenkt bekommen und es jetzt im Urlaub gelesen. Sehr unterhaltsam auch wenn man nichts mit Pferden am Hut hat. Es es war spannend bis zur letzten Seite, interessant was man über Pferde, das Land und die Menschen erfährt. Sehr schöner Schreibstil gespikt mit Humor!
Die Autorin Doris Luser lebte berufsbedingt mehrere Jahre in Libyen und berichtet in diesem Buch ausführlich über diese Zeit.
Von Anfang an wird der Leser auf eine emotionsgeladene Reise mitgenommen und erfährt viel über das Land und die Menschen. Der Autorin ist es gelungen, ihre Erlebnisse und Eindrücke sehr authentisch und detailliert darzustellen.
Ihrer großen Tierliebe standen die Araber ziemlich skeptisch gegenüber, sodass sie viel Mut beweisen musste, um engagiert helfen zu können. So manches Mal war ich beim Lesen zu Tränen gerührt und konnte ihre tiefe Trauer nachvollziehen, wenn sie ein geliebtes Tier verloren hat. Das Unverständnis der Araber darüber und deren dementsprechendes gefühlloses Handeln kam auch sehr gut zum Ausdruck. Dies machte mich sprachlos und wütend.
Selbst den Kindern im Kinderheim konnte sie nur heimlich helfen.
Ihr lockerer Schreibstil, gewürzt mit einer Prise Selbstironie, hat mir sehr gut gefallen und mich so manches Mal schmunzeln lassen.
Das Buch ist absolut lesenswert.
Einfach unterwegs sein
Bevor ich die erste Zeile gelesen habe, ist mir das Buch schon positiv aufgefallen. Es liegt schön in der Hand, die Haptik durch den Wechsel von rauem Papier zu gelackten Bildern und erhaben gedruckter Schrift ist einfach schön. Auch innen ist es orginell gestaltet,durchgehend zweifarbig, mit orange getönten Fotos, fällt es auf.
Entstanden ist das Buch aus einem Reiseblog, den der Autor anfangs nur für Familie und Freunde gedacht hatte, aber offensichtlich traf er einen Nerv und sein Blog wurde viel gelesen und dann natürlich auch für Verlage und Werbekunden interessant. Inzwischen verdient Sebastian sein Geld damit und ähnlichen Projekten.
Ich habe es gern gelesen, die Tipps waren nicht immer neu, aber das liegt in der Natur der Sache. Grade der Reisende, der selbst viel individuell unterwegs ist, wird vieles kennen. Zu Kleidung und Benehmen in asiatischen und orientalischen Ländern kann man nicht oft genug auf die üblichen Peinlichkeiten der Reisenden hingewiesen werden. Vielen praktischen Ratschlägen merkt man an, dass sie praxiserprobt sind. Davon profitiert jeder Leser, egal wie und wohin er reist. Zwar wendet sich der Autor hauptsächlich an jüngere Leser, die vielleicht zwischen Schulabschluß und Studium noch gerne einige Monate unterwegs sein wollen, aber auch Reisende, die es vorziehen ohne Rahmenprogramm und feste Abläufe „gereist“ zu werden, kommen auf ihre Kosten. Thema Kosten: wie finanziere ich so eine Reise, ohne ständig die Eltern anzupumpen. Das Kapitel fand ich ausgesprochen gut und hilfreich, auf was kann ich verzichten und wie kann ich sparen, sind nicht nur in Hinblick auf einen Auslandsaufenthalt sinnvoll, sondern auch mit Blick auf ein nachhaltiges Reisen und Leben. Sebastians Ratgeber beschränkt sich nicht nur auf die Reise, das Unterwegssein, auch die Vorbereitungen und die Zeit danach, das Wiederheimkommen findet ausreichend Platz. Aber ganz wichtig fand ich: es macht Spaß zu Lesen und weckt die Neugierde auf ferne Länder.
Es entstehen immer mehr Bücher aus Blogs, dieses hier ist ein gelungenes Beispiel.
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