Das NABU-Vogelbuch

Buchseite und Rezensionen zu 'Das NABU-Vogelbuch' von Peter Mullen
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Das NABU-Vogelbuch"

Autor:
Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:272
Verlag: Kosmos
EAN:9783440178119
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Rezensionen zu "Das NABU-Vogelbuch"

  1. 5
    17. Okt 2023 

    Kam bei der ganzen Familie gut an

    Auf fast 300 Seiten stellt der Kosmos-Verlag zusammen mit den Umweltverband NABU die in Deutschland heimischen Vögel vor. Das hochwertige gebundene Buch enthält Abbildungen und Illustrationen für alle Vogelarten und bietet sogar die Möglichkeit, in einer dazugehörigen App die jeweiligen Vogelstimmen anzuhören.
    Bei uns kam das Vogelbuch bei der ganzen Familie sofort gut an: Die Kinder sind begeistert von den vielen Bildern und freuten sich außerdem, so viele bekannte Tiere in einem Buch zu sehen. Auch die jeweiligen Texte stießen bei Klein und Groß auf Interesse – hier gibt es wirklich viele interessante und auch überraschende Informationen und Details. Auch für Erwachsene gibt es wahnsinnig viel zu entdecken, wie etwa die anatomische Darstellung von Vögeln ganz hinten im Buch oder auch allgemeine Informationen, beispielsweise zum Thema vogelfreundlicher Garten.
    Mich begeistert vor allem, dass es dem Buch gelingt, so viele Altersgruppen anzusprechen. Mit den vielen Bildern und Illustrationen sowie den umfangreichen Textinformationen nebst wissenschaftlichen Angaben kommen sowohl die Jüngeren als auch interessierte Erwachsene auf ihre Kosten. Die Möglichkeit, sich die Vogelstimmen in der App anzuhören, haben wir auch schon ausgiebig genutzt.
    Das Buch lädt auf jeden Fall zum immer wieder darin Schmökern ein und hat bei uns schon einen festen Platz in der Familienbibliothek erhalten.

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Wilde Woche - Montags ist immer Safari

Buchseite und Rezensionen zu 'Wilde Woche - Montags ist immer Safari' von Johanna Prinz
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Wilde Woche - Montags ist immer Safari"

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:128
Verlag: cbj
EAN:9783570180273
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Rezensionen zu "Wilde Woche - Montags ist immer Safari"

  1. Dieses Kinderbuch hat mich überzeugt

    Erdferkel Pippa wohnt mit ihren Freunden an einem Wasserloch mit schattenspendenden Bäumen und glitzernden Wellen. Jeden Montag wenn die Safari - Jeeps vorfahren spulen die afrikanischen Tiere ihr einstudiertes Theaterprogramm ab. Als die Tiere jedoch mitbekommen dass die Menschen an ihrem schönen Wasserloch Bungalows errichten wollen begeben sie sich auf eine Reise zum Orakel um nach Rat zu fragen. Aber gibt es das Orakel wirklich?

    Dieses Kinderbuch mit seinen 12 Kapiteln beinhaltet sehr schöne bunte Illustrationen die zum Teil richtig süß aussehen. Die Schrift ist etwas größer gehalten so dass auch Leseanfänger keine Probleme damit haben. Zum Vorlesen ist diese Geschichte meiner Meinung nach perfekt. Dabei ist der Schreibstil sehr leicht und kindgerecht. Die Tiere waren mir gleich sympathisch und sind auch so dargestellt. Die Geschichte wird auf jeden Fall abenteuerlich und aufregend - nicht nur für die Tiere sondern auch für den kleinen oder größeren Leser. Die Handlung dreht sich um die Freundschaft (auch wenn es ab und zu mal Meinungsverschiedenheiten gibt), um den Zusammenhalt, um Mut und noch vieles mehr. Es gibt wissenswertes über die afrikanische Natur zu lesen und so ist die Geschichte interessant zu lesen. Das Buch ist meiner Meinung nach mit viel Gefühl, Liebe und Wärme geschrieben und das merkt man auf jeder Seite. Dazwischen gibt es immer mal wieder Szenen die witzig, lustig und humorvoll sind so dass auch ich öfters schmunzeln und lächeln musste. Spannend wird es natürlich auch und das nicht zu knapp. Die Geschichte war für mich persönlich auf jeden Fall kurzweilig, unterhaltsam und vergnüglich zu lesen. Ob die Tiere wohl das Orakel finden? Dies ist der erste Band dieser Reihe. Er ist in sich abgeschlossen. Im Anschluss gibt es noch eine kleine Sachkunde in dem dem Kind erklärt wird was in dieser Geschichte wahr ist und was nicht und dies auf einfache Weise. Ich war sehr angetan von diesem Buch und bin schon gespannt wie es mit Gisela, Pippa, Heinz und Horst und den Erdmännchen weitergeht. Ich vergebe sehr gerne fünf Sterne.

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Giftig!: Die tödlichsten Kreaturen der Erde

Buchseite und Rezensionen zu 'Giftig!: Die tödlichsten Kreaturen der Erde' von Ico Romero Reyes
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Giftig!: Die tödlichsten Kreaturen der Erde"

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:41
EAN:9783845852133
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Rezensionen zu "Giftig!: Die tödlichsten Kreaturen der Erde"

  1. Die faszinierende Welt der giftigen Tiere!

    Zur Autorin (gekürzt, Quelle: Verlag):
    Ico Romero Reyes wuchs auf den Kanarischen Inseln auf und studierte Medienwissenschaften, Design und Technik. Sie beschäftigt sich unter anderem mit digitalen Bildungsmedien für Museen, zum Beispiel für das Zentrum für zeitgenössische Kultur in Barcelona (CCCB) und das American Museum of Natural History. Außerdem engagiert sie sich in der Klima- und Umweltbildung. "Giftig!" ist ihr erstes Buch.

    Zur Illustratorin (gekürzt, Quelle: Verlag):
    Tània García ist eine Illustratorin und Designerin aus Barcelona. Sie studierte dort Kunst und Design an der Escola Massana. Ihre Arbeit umfasst sowohl Kinderbücher als auch Werbe- und Produktillustrationen. Bei den World llustration Awards 2021 war sie als Finalistin nominiert.

    Zum Übersetzer (gekürzt, Quelle: Verlag):
    Andreas Jäger hat in Saarbrücken, Sheffield und Brighton Anglistik, Germanistik und Linguistik studiert und arbeitet seit 1999 als Übersetzer für verschiedene Verlage. Für arsEdition überträgt er seit vielen Jahren Kindersachbücher aus dem Englischen und Französischen.

    Mein Lese-Eindruck:

    Ein spannendes Thema!
    Die Autorin geht das Thema aber ausgesprochen gründlich und überlegt an. Der Leser erfährt zunächst einiges über Gifte: was Toxine sind, wo sie vorkommen und wie sie wirken. Er lernt die Unterscheidung zwischen aktiv und passiv giftigen Tieren. Schließlich wird er in die Taxonomie der Lebewesen eingeführt (leider nicht an einem Beispiel aus dem Buch), weil damit die Gliederung des Buches vorgegeben ist. Und dann wird er entlassen in das Reich der giftigen Tiere.

    Ein bunter Reigen tut sich auf: Kraken, Wespen, Affen, Fische, Skorpione, Vampire, Vögel, Schnabeltiere, Quallen, See-Anemomen und und und. Man liest Erstaunliches. Wer kennt die Gila-Krustenechse und weiß, dass sie bis zu 2 Jahren ohne Nahrung überleben kann? Wer weiß, dass der Seewespe, einer hochgiftigen Qualle mit bis zu 3 m langen Tentakeln, mehr Menschen zum Opfer fallen als dem legendären Weißen Hai? Und dass die gefürchtete große Vogelspinne keine Chance hat gegen eine Wespe, die sich Tarantula-Falke nennt? Und wer kennt einen Plumplori?

    Das Buch wird abgeschlossen mit einem kleinen Quiz; eine schöne Idee!

    Ebenfalls positiv hervorzuheben sind die lateinischen Gattungsbezeichnungen und die Verwendung von Fachbegriffen wie z. B. Aposematismus, die kindgemäß erläutert werden. Ab und an wären genauere Angaben angebracht werden. So heißt es z. B., die Trichternetzspinne sei „groß“. Was heißt „groß“?

    Die Illustrationen sind bestechend schön. Sie sind großformatig und zeigen die detaillierte Sachkenntnis der Künstlerin, gerade weil sie das dargestellte Tier auf seine wesentlichen Merkmale reduzieren. Zudem zeigen sie jedes Tier in seinem natürlichen Umfeld.

    Fazit: ein schönes Geschenk zu einem spannenden Thema!

    4,5/5*

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Mattanza

Buchseite und Rezensionen zu 'Mattanza' von Theresa Maggio
4.75
4.8 von 5 (4 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Mattanza"

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:0
Verlag: Diana
EAN:9783828450363
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Rezensionen zu "Mattanza"

  1. Atmosphärisch geschrieben - wow

    Das Buch handelt von dem Zwiespalt zwischen Tradition und Fortschritt. Von einer Insel und ihren Bewohnern. Die Bewohner fühlen sich schon jahrhundertelang dem Thunfischfang verpflichtet , der ihr Leben bestimmt. Es kommt zu ungewöhnlichen Maßnahmen - die Menschen versuchen, an ihren Traditionen festzuhalten. Aber die Zeiten ändern sich einfach. Mattanza eine uralte Tradition des Thunfischfanges wird erstmals in die Hände einer Frau gelegt. Die Bewohner der Insel stehen sich aber auch anderen Problemen gegenüber, wie zum Beispiel Flüchtlingen.

    Erzählt ist das Buch im Stil einer Parabel mit sehr viel Atmosphäre - sehr bildhaft und wunderschön zu lesen.
    Das Ende hin ist sehr schnell, also es entwickelt sich alles Schlag auf Schlag, aber ich glaube, dass war auch beabsichtigt, weil die Welt sich immer schneller wandelt.

    Ein sehr ungewöhnliches Buch, welches mir noch lange im Gedächtnis bleiben wird, es hat Eindruck hinterlassen.

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  1. Der letzte Raìs

    Jedes Jahr führt die Route der Thunfischschwärme an der kleinen, weit abgelegenen süditalienischen Insel Katria vorbei. Traditionell leben die Bewohner der Insel vom Thunfischfang. Die „Mattanza“ - das Abschlachten des Schwarms findet nach einer seit Generationen festgelegten Methode statt, angeleitet vom Raìs, der sein umfangreiches Wissen über das Meer, den Wind, die Thunfische sowie die vorgeschriebenen Abläufe immer an einen männlichen Nachkommen weitergibt.
    Doch als wiederholt kein Junge geboren wird, beschließt der amtierende Raìs seine Enkelin Nora auszubilden. Nora lernt diese Bürde zu tragen, erfährt alles Notwendige, um das Erbe ihres Großvaters anzutreten und erwirbt sich das Vertrauen der Fischer. Doch die Welt verändert sich. Touristen interessieren sich plötzlich für die Tradition der Mattanza, Flüchtlinge stranden bzw. werden tot an die Insel gespült und die Überfischung der Meere wirkt sich massiv auf den Thunfischbestand aus.
    Die Dorfgemeinschaft kämpft zunehmend ums Überleben, versucht, mit den neuen Situationen zurecht zu kommen.
    Die sizilianische Autorin Germana Fabiano hat mit „Mattanza“ einen schnörkellosen, bewegenden und nachdenklich stimmenden Roman über Tradition und Wandel geschrieben.
    Die Abläufe einer Mattanza werden detailliert beschrieben - der Fang nach traditionellen Regeln gleicht einer festgelegten Choreographie, bei der es auf den richtigen Augenblick ankommt. Das Abschlachten eines ganzen Schwarms bedeutet harte körperliche Arbeit, ist eine blutige Angelegenheit, die die Existenz der Dorfgemeinschaft sichert.
    Doch auch scheinbar unabänderliche Traditionen sind, wie der Roman zeigt, dem Wandel unterworfen, müssen sich neuen Gegebenheiten anpassen. „Mattanza“ zeigt, dass die Folgen von hochindustrialisierten Wirtschaftssystemen, Klimawandel und Globalisierung auch in abgelegenen Teilen der Welt massiv spürbar sind und die dort lebenden Menschen zwingt, ihr Leben zu verändern.
    Sehr lebendig schildert die Autorin auch die Beziehungen der Dorfbewohner untereinander, ihre Abhängigkeiten von den auf dem Festland lebenden Obrigkeiten und ihren Gemeinschaftssinn.
    Besonders gut gefallen hat mir, dass die Autorin eine thematisch ungewöhnliche, fesselnde Geschichte erzählt, die tiefe Einblicke gewährt, nichts beschönigt und die sich verändernde Welt aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Dabei überlässt sie es ihren Leser*innen, Bewertungen vorzunehmen.
    Für mich ist „Mattanza“, das von Barbara Neeb und Katharina Schmidt ins Deutsche übersetzt wurde, ein Lesehighlight im Jahr 2023.

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  1. Mattanza - Eine Welt verändert sich

    Der Roman beschreibt die Entwicklung der Mattanza, der Thunfischjagd, während ca. 50 Jahren, von 1960 bis 2012 auf der fiktiven Insel Katria bei Sizilien, anhand der spannenden Lebensgeschichte einer Frau, Eleonore, des letzten Rais. Dabei geht es im Verlauf des Romans nicht mehr nur um die Tonnara, die von jahrhundertealten Ritualen geprägt ist, sondern um mehr – nämlich um eine totale Veränderung des Lebens auf dieser Insel.

    Katria lebt vom Thunfischfang. Einmal im Jahr geht der Zug der Thunfische an der Insel vorbei und die großen Fische werden von den Fischern in unterirdischen Netzsystemen gefangen, nach traditionellen Ritualen geschlachtet und schließlich in Konservenfabriken auf der Insel verarbeitet. Bezahlt werden sie vom Besitzer der Fabrik, der Familie Filangeri, die zwar eine feudale Villa auf der Insel besitzt aber woanders wohnt. Vom Thunfisch leben alle Menschen auf dieser Insel, Tourismus gibt es nur wenig.

    Der Einstieg erzeugt beim Leser sofort Interesse und Spannung. Eine Katastrophe ist geschehen. Die letzte Möglichkeit eines Nachfolgers für den Rais - den Anführer der Tonnatori – ist verpasst. Seine einzige Tochter hat wieder ein Mädchen geboren, Eleonora Greco, später Nora genannt. Es steht geschrieben, dass der nächste Rais vom Blut der Lombardo sein muss, andernfalls wird es Unglück und Katastrophen für die Insel bringen. Der Rais entscheidet, dass Eleonora seine Nachfolgerin wird, denn nirgends steht, dass es kein Mädchen sein darf, so fordert er die Tochter auf: Bring sie zu mir, sobald das Mädchen keine Mutter mehr braucht.

    Schon im ersten Kapitel lernt der Leser viele Inselbewohner kennen, die ihn über die lange Zeit begleiten werden. Auch ihre Dialoge lassen vor uns die Welt der Insel lebendig werden, zeigen uns die Gemeinschaft und den Zusammenhalt der Menschen auf der Insel.

    In elf Kapiteln, bezeichnet durch Jahreszahlen, erlebt der Leser die Ereignisse und Entwicklungen auf Katria, begegnet den Menschen dort und erfährt von ihren Schicksalen. Wir erleben mit, wie Nora, vom alten Rais gut vorbereitet in ihre Aufgabe hineinwächst und sich durch ihre Souveränität bei der Erfüllung des schweren Erbes die Anerkennung der Tonnatori erwirbt. Nicht an ihr liegt es also, dass die Thunfischjagd immer mehr an Bedeutung für die Inselbewohner verliert.

    Von den ersten Befürchtungen, als man erfährt, dass die Filangeri die Anlagen verkaufen wollen, bis zu dem Stand der Dinge im Jahr 2012 passiert sehr viel in dem Roman, von dem ich nichts vorweg nehmen möchte. Mit allen - und nicht immer zulässigen - Mitteln kämpfen die Inselbewohner um ihre Existenz. Doch im Mittelmeer geschehen Veränderungen, die von ihnen - und auch den Filangeris - nicht beeinflusst werden können. Große Fangschiffe nehmen den größten Teil der Fischschwärme auf, bevor sie die gewohnten Wege ziehen, andere Probleme, die nicht in ihrem Vorstellungsbereich möglich waren, verändern das Leben auf der Insel total.

    Die Welt der Inselbewohner, durch jahrhundertealte Traditionen geprägt, existiert am Ende des Romans so nicht mehr. Der Leser ist gefangen von dieser Erzählung von der ersten bis zur letzten Seite und kann es am Ende kaum glauben, dass soviel in nur 183 Seiten erzählt werden kann. Eine spannende Geschichte, viele Informationen über den Thunfischfang und das Leben auf einer südlichen Mittelmeerinsel, menschliche Beziehungen und vieles mehr. Das alles in einer bildhaften Sprache, die viele Stilmittel einsetzt und das Lesen zu einem Erlebnis macht. Sehr lesenswert!

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  1. 5
    13. Aug 2023 

    Ein Juwel

    Eleonora kommt als Erbin für den Rais, den Anführer des traditionellen Thunfischfangs auf der Insel Katria, zur Welt. Es ist eine Jahrhunderte alte Männerdomäne, so wundert es nicht, dass die Welt dieser kleinen Insel Kopf steht. Gott muss einen Fehler gemacht haben! Doch die Inselbewohner stellen sich dieser Tatsache. Eleonora auch. Sie wächst fern von ihrer Familie beim Großvater auf, der sie an die Thunfischjagd heranführt. Diese wird ihr Leben bestimmen, mit Höhen und Tiefen.
    Ganz gefühlvoll und leise wird die Beziehung der Inselbewohner zu Eleonora gezeichnet, ebenso wie Eleonoras Beziehung zum Großvater und zu ihrem gewichtigen Erbe. Das Leben auf der Insel entfaltet sich unaufgeregt aber sehr facettenreich. Die Stimmung erinnert an einen schönen aber auch melodramatischen italienischen Film in Schwarz-Weiß. Es braucht eine Weile, in diese Welt hineinzugleiten, aber dann ist man mitten drin und verschlingt die Geschichte bis zum Schluss. Die Handlung entfaltet sich von 1960 bis 2012 und spannt einen weiten Bogen – die moderne Welt hält Einzug auf Katria; wie in einem Zeitraffer fiebert man mit der Entwicklung und ihren Folgen mit.
    Ein ganz wunderbares Stück Literatur ist der Autorin gelungen. Der Stil ist unverwechselbar und entfaltet einen faszinierenden Sog in die persönliche Geschichte Eleonoras aber auch in die ethischen Komplikationen unserer modernen Welt. Es lässt sich nicht vermeiden, spätestens am Ende des Buches, über die Auswirkungen so mancher moderner Entwicklung zu grübeln.
    Für mich war das ein ausgesprochen faszinierendes Leseerlebnis, ähnlich wie in einem Boot auf dem aufgewühlten Meer zu fahren. Gute Handlung, überzeugende Entwicklung der Personen, feinfühlige Zeichnung von Tradition und Moderne mit allen dazugehörigen Reibungen, Bezug auf reale Gegebenheiten und eine ergreifende vielschichtige Aussage – eine tolle Mischung, ein wunderbares Buch!

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  1. 5
    13. Aug 2023 

    Ein Juwel

    Eleonora kommt als Erbin für den Rais, den Anführer des traditionellen Thunfischfangs auf der Insel Katria, zur Welt. Es ist eine Jahrhunderte alte Männerdomäne, so wundert es nicht, dass die Welt dieser kleinen Insel Kopf steht. Gott muss einen Fehler gemacht haben! Doch die Inselbewohner stellen sich dieser Tatsache. Eleonora auch. Sie wächst fern von ihrer Familie beim Großvater auf, der sie an die Thunfischjagd heranführt. Diese wird ihr Leben bestimmen, mit Höhen und Tiefen.
    Ganz gefühlvoll und leise wird die Beziehung der Inselbewohner zu Eleonora gezeichnet, ebenso wie Eleonoras Beziehung zum Großvater und zu ihrem gewichtigen Erbe. Das Leben auf der Insel entfaltet sich unaufgeregt aber sehr facettenreich. Die Stimmung erinnert an einen schönen aber auch melodramatischen italienischen Film in Schwarz-Weiß. Es braucht eine Weile, in diese Welt hineinzugleiten, aber dann ist man mitten drin und verschlingt die Geschichte bis zum Schluss. Die Handlung entfaltet sich von 1960 bis 2012 und spannt einen weiten Bogen – die moderne Welt hält Einzug auf Katria; wie in einem Zeitraffer fiebert man mit der Entwicklung und ihren Folgen mit.
    Ein ganz wunderbares Stück Literatur ist der Autorin gelungen. Der Stil ist unverwechselbar und entfaltet einen faszinierenden Sog in die persönliche Geschichte Eleonoras aber auch in die ethischen Komplikationen unserer modernen Welt. Es lässt sich nicht vermeiden, spätestens am Ende des Buches, über die Auswirkungen so mancher moderner Entwicklung zu grübeln.
    Für mich war das ein ausgesprochen faszinierendes Leseerlebnis, ähnlich wie in einem Boot auf dem aufgewühlten Meer zu fahren. Gute Handlung, überzeugende Entwicklung der Personen, feinfühlige Zeichnung von Tradition und Moderne mit allen dazugehörigen Reibungen, Bezug auf reale Gegebenheiten und eine ergreifende vielschichtige Aussage – eine tolle Mischung, ein wunderbares Buch!

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Der glückliche Horizont

Buchseite und Rezensionen zu 'Der glückliche Horizont' von Susanne Wiborg
4
4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Der glückliche Horizont"

Ein Streifzug durch acht Landschaften: Wald und Wiese, Moor und Heide, Felder und Flüsse, Berge und Küsten – literarisch, naturkundlich, historisch –, die uns prägen, so wie wir sie seit Jahrtausenden geprägt haben. Wir leben in ihnen, wir leben von ihnen, und das seit Jahrtausenden. Jeder glaubt sie zu kennen – aber wer sind unsere Landschaften wirklich? Was macht ihren Charakter aus, ihre Wechselbeziehung zu uns Menschen? Wer verkörpert sie perfekt? Sind sie Ödnis oder Idylle, eher Geborgenheit oder abweisende Macht? Was an unserem Landschaftsbild ist Erfahrung, was Projektion? Der unheimliche Wald, das gefährliche Moor, die helle und fröhliche Blumenwiese, die fruchtbaren Felder, die karge Heide, die übermütigen Flüsse, das unbezwingbare Meer mit seinen Küsten oder die herausfordernden Berge? Wo findet man noch unberührte Natur, was ist Menschenwerk, welche Ökosysteme sind sogar von menschlicher Bewirtschaftung abhängig? Wie haben Bewohner, Besucher und Eroberer eine Landschaft geformt und geprägt? Und vor allem: Wie ist dieser vielfältige Lebensraum über Jahrtausende hinweg von Menschen erlebt und beschrieben worden? Ein literarischer, biologischer und historischer Streifzug durch acht Landschaften, von der Küste bis zum Gebirge – eine Einladung zum Nachlesen, Miterleben und Augenaufmachen.

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:360
Verlag: Kunstmann, A
EAN:9783956145384
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Rezensionen zu "Der glückliche Horizont"

  1. Landschaften voller Poesie

    Literarische und naturkundliche Landschaftsbetrachtungen mit Denkanstößen und interessanten Details über Berge, Flüsse und Meere, Feldmark und Wiesen, Heide und Moor, Wald und Wiesen.
    Dazu kommen Schriftsteller, Dichter und Denker verschiedener Epochen und mancher ins Verborgene geratene Schatz wird neu erweckt.

    Susanne Wiborg hat mit einem besonderen und gelungenen Blick auf unsere Landschaften geschaut. Sie verknüpft eigene Betrachtungen mit literarischen Auszügen aus Romanen und Gedichten großer Namen. Nach Landschaften gegliederte Abschnitte zeichnen bekannte Bilder, die jeder im Kopf hat, wenn er zum Beispiel an Meer und Berge denkt. Gleichzeitig dazu werden überraschende Sichten und informative Details aufgezeigt, die zum Neubetrachten und Umdenken anregen.

    Die Berge werden träumerisch verklärt beschrieben, andere sehen in ihnen eine dunkle, bedrückende Enge. Besonders humorvoll und gleichzeitig leider immer noch aktuell ist das 1930 von Erich Kästner verfasste Gedicht "Maskenball im Hochgebirge":
    "... Das Gebirge machte böse Miene. Das Gebirge wollte seine Ruh. Und mit einer mittleren Lawine deckte es die blöde Bande zu. ....."
    So konzentriert und wundervoll zusammengestellt habe ich selten thematisch gebündelte Auszüge aus Klassikern vorgefunden. Ob Johann Wolfgang von Goethe, die Gebrüder Grimm, Otto von Bismarck, William Shakespeare, Annette von Droste-Hülshoff, Jemima Morell, Thomas Mann oder Heinrich Heine und viele viele mehr kommen hier zu Wort und teilen ihre Begeisterung oder ihre Abneigung über bestimmte Landschaften.

    Durch die Begeisterung Einzelner wurden manche Landschaften erst entdeckt und touristisch erschlossen. Besonders die Heidelandschaft galt früher eher als Steppe denn als sehenswürdiges Naturschauspiel.

    "... Die Heide kam in Mode. Es regnete Menschen, es hagelte Volk. Sie kamen, wenn die Heide blühte, in hellen Haufen angezogen, zu Fuß, zu Rad und zu Wagen, rissen das blühende Heidekraut ab, fragten den Schnuckenschäfer dumm und albern ....."

    Natürlich darf hier Hermann Löns nicht fehlen. Sein Name ist unverrückbar mit der Heide-Landschaft verbunden. Die Hintergrundinformationen über diesen eigenwilligen Lebemann, der gar nicht so ländlich gelebt hat, sind besonders interessant.

    In jedem Landschafts-Abschnitt habe ich ein Stück meiner eigenen Naturverbundenheit entdeckt. Ich stimmte Goethe zu, wenn er über die Berge sprach oder teilte Arno Surminskis Leidenschaft für das Moor, welches eine besondere Anziehungskraft besitzt.

    Aber so sehr ich die Berge liebe und dem Rauschen der Wellen zuhöre, bin ich den Wäldern am meisten zugetan. Hier kann ich Kraft tanken und abschalten. Genau das habe ich in diesem Kapitel gefunden.

    "Unter den großen Bäumen kann man endlich durchatmen. Aber selbst dann bleibt diese Umgebung akustisch unberechenbar. Durch die große Stille rundum rückt tagsüber kaum Wahrgenommenes in nie genau abschätzbare Nähe: ein Eulenruf, ein leises Tippeln, Huschen und Nagen, in einer Böe knackende Bäume und raschelnde Blätter."

    Für mich ist dieses Buch eine unerwartete Entdeckung voller Poesie, die Lust darauf macht, mit offenen Augen und mit allen Sinnen durch die vielseitigen Landschaften zu gehen.

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Wie zehn Vögel die Welt veränderten

Buchseite und Rezensionen zu 'Wie zehn Vögel die Welt veränderten' von Stephen Moss
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Wie zehn Vögel die Welt veränderten"

Autor:
Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:320
EAN:9783833891816
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Rezensionen zu "Wie zehn Vögel die Welt veränderten"

  1. Absolut lesenswert! 5 Sterne!

    Klappentext:

    „Während der gesamten Menschheitsgeschichte haben wir mit Vögeln zusammengelebt. Wir haben sie als Nahrung gejagt und domestiziert, sie in unseren Mythen, Religionen und Ritualen verehrt, sie wegen ihrer natürlichen Ressourcen ausgebeutet und uns von ihnen zu unserer Musik, Kunst und Poesie inspirieren lassen.

    In Zehn Vögel, die die Welt veränderten erzählt der Naturforscher und Autor Stephen Moss die fesselnde Geschichte dieser ereignisreichen Beziehung anhand von zehn Schlüsselarten. Von Odins treuen Rabengefährten bis zu Darwins Finken, vom Wildtruthahn Amerikas bis zum Kaiserpinguin als starkes Symbol der Klimakrise ist dies ein faszinierendes, aufschlussreiches und unendlich fesselndes Werk der Naturgeschichte.“

    Wenn Stephan Moss einmal über Vögel spricht, dann merkt man in jedem Satz, in jedem Wort, welche Hingabe und Achtung er den Tieren gegenüber bringt. Moss ist stets stiller Beobachter und Forscher und hat bereits wunderbare Bücher über Schwalben, Zaunkönige oder Rotkehlchen usw. auf den Buchmarkt gebracht. Als steter Leser seiner Werke weiß ich, er beleuchtet auch gern mal das Drumherum und ja, schweift auch gern mal minimal vom Thema ab. Stört das? Nein! Denn es passt dennoch immer zum Thema. Ähnlich verhält es sich in seinem Werk „Wie zehn Vögel die Welt verändern“. Hier beleuchtet er zehn ausgewählte Vögel nicht nur anhand seines Aussehens oder Balzverhalten, nein, Moss beleuchtet wie diese zehn Vögel auch mit der Entwicklung der Erde und auch uns Menschen eine Verbindung aufbauen lassen. Es geht um geschichtliches, geografisches und geologisches, um mystisches und religiöses, es geht um Forschung, Verständnis und um Aufklärung. Wie gesagt, Moss beleuchtet gerne das Drumherum und zeigt dem Leser somit auch Details auf, die wir so niemals gedacht oder gesehen hätten. Sein Sprachstil ist dabei immer deutlich und fachlich aber dennoch bestens verständlich und nie langweilig. Man spürt seinen Enthusiasmus und seine Euphorie den Vögeln gegenüber und das steckt auch die Leserschaft an. Man nimmt Moss‘ Worte auf und wird die Vogelwelt danach, nach beenden des Buches, wieder mit einem schärferen Blick betrachten und das ist auch notwendig. Moss erklärt nicht nur hervorragend in seinen Büchern, er mahnt auch zu einem besseren Blick und vor allem Verständnis für die gefiederten Mitbewohner.

    Fazit: ein sehr lesenswertes Buch welches 5 Sterne absolut verdient! Für Moss‘ Leserschaft ein weiterer Buch-Leckerbissen!

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Klugscheißerwissen Kräuter

Buchseite und Rezensionen zu 'Klugscheißerwissen Kräuter' von  Tami von Seyr

Inhaltsangabe zu "Klugscheißerwissen Kräuter"

Format:Taschenbuch
Seiten:216
EAN:9788872838723
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Bildung

Buchseite und Rezensionen zu 'Bildung' von Dietrich Schwanitz

Inhaltsangabe zu "Bildung"

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:656
EAN:9783821863634
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Alles, was wir über Krabbeltiere wissen, ist falsch!

Buchseite und Rezensionen zu 'Alles, was wir über Krabbeltiere wissen, ist falsch!' von Nick Crumpton
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Alles, was wir über Krabbeltiere wissen, ist falsch!"

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:64
EAN:9783328302582
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Rezensionen zu "Alles, was wir über Krabbeltiere wissen, ist falsch!"

  1. Nicht alle Krabbeltiere sind hässlich!

    Die Einleitung dieses Kinderbuches beginnt vor 419 Millionen Jahren und seit fast 400 Millionen Jahren herrschen die Insekten über unsere Erde. Besonders interessant fand ich dass auf jeden einzelnen Menschen 200 Millionen Insekten kommen. Wisst ihr auch dass Bienen schon vor mindestens 100 Millionen Jahren durch die Luft schwirrten?

    Fazit: Dieses Sachbuch für Kinder ist größer gehalten und hochwertig gestaltet sowie die Seiten selbst. Der Inhalt besteht aus 28 Kapitel. Die sehr detaillierten Bilder sind sehr schön anzusehen. Die Illustrationen sind bunt gehalten und gehen immer über eine Doppelseite. Jede Seite hat sein eigenes Überthema die dann durch kürzere Kapitel noch verfeinert werden. Als ich anfing die ersten Seiten zu lesen bin ich gleich in die Welt der Krabbeltiere eingetaucht. Ich persönlich fand es wahnsinnig interessant und informativ diese fabelhafte Welt dieser Tiere zu erkunden. Ihr seht nicht nur für Kinder kann dieses Buch interessant sein. Meiner Meinung nach hat dieses Sachbuch für Kinder viel wissenswertes zu bieten und viele Dinge über die ich persönlich selbst gestaunt habe. Ich finde es ist ein tolles Buch das die Kinder sensibilisiert und der kleine Leser die Natur aus einer anderen Perspektive sieht. Der Schreibstil ist dabei nicht allzu schwer aber für Leseanfänger ist es eher nicht geeignet da doch einige schwerere Wörter dabei sind wie z. B. die lateinische Namen. Da sollte der junge Leser dann doch schon lesen können. Aber zum betrachten, erklären lassen und vorlesen ist dieses Kinderbuch auf jeden Fall geeignet. Im Anschluss gibt es noch ein detailliertes Glossar zum nachschlagen. Dieses Sachbuch für Kinder ist ab sechs Jahren geeignet. Es ist der zweite Band einer bisher zweiteiligen Reihe. Da mich dieses Buch begeistern konnte vergebe ich sehr gerne fünf Sterne. Zum Schluss möchte ich noch anmerken:
    Bitte schützt unsere Insekten! Sie brauchen unsere Hilfe! Schafft natürliche Lebensräume damit auch in ein paar Jahren noch Insekten krabbeln, schwirren, kriechen und fliegen!

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Grenzwelten: Zwei Romane

Buchseite und Rezensionen zu 'Grenzwelten: Zwei Romane' von Ursula K. Le Guin

Inhaltsangabe zu "Grenzwelten: Zwei Romane"

Format:Broschiert
Seiten:400
Verlag: FISCHER Tor
EAN:9783596705788
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Seiten