Die drei Sonnen
Inhalt: Auf einer Welt im Tau-Ceti-System, mehr als zwölf Lichtjahre von der Erde entfernt, hat sich eine fortschrittliche Zivilisation entwickelt. Doch die Menschen, die dort leben, sind nicht frei – sie leben unter der strengen Beobachtung der Regulatoren, einer mächtigen außerirdischen Spezies. Die einzige Hoffnung auf Freiheit ist ein Geheimprojekt namens Ikarus, das der Regierungsrat Takeder vorangebracht hat. Doch der ist gerade ermordet worden. Ein Katz-und-Maus-Spiel von galaktischen Ausmaßen beginnt.
Ich habe ja letztens gemeint, dass Der letzte Regent mein Lieblingsbuch dieses Autors ist und dabei bleibe ich, aber dieses steht ihm in nichts nach. Der Unterschied ist reine Geschmacksache: Während wir hier ziemlich planetengebunden sind, fliegen wir in Der letzte Regent ständig durch den Weltraum, von einem Sonnensystem ins nächste.
Ikarus ist definitiv ein sog. Pageturner. Wer ist der Mörder? Was ist Ikarus? Was wollen die Regulatoren eigentlich? Alles Fragen, die einen von Anfang an fesseln und am Ende erhält man nach einem spannenden Showdown eine zufriedenstellende Auflösung. Untermalt wird das Ganze von den Spezialitäten dieses Autors: Detailverliebtheit und Erschaffung faszinierender Hintergründe.
Ich habe das Buch genossen, verschlungen und freue mich schon auf die nächste Lektüre dieses Autors. Es gibt schließlich noch einige ältere Werke von ihm, die mir fehlen.
Fazit: Sehr zu empfehlen.
Erstaunlich, die Ideen die Asimov damals schon hatte. Aus heutiger Sicht manchmal etwas mühsam zum Lesen, ich fand es oft nicht besonders spannend. Ich erinnere mich, das als Kind einmal gelesen zu haben. Damals hatte es mich sehr viel mehr beeindruckt. Dieses Buch versammelt eine Fülle von Kurzgeschichten, die Asimov später zum ersten Band seiner Foundation-Saga benannt hat.
Asimovs Roboter-Geschichten bestehen aus insgesamt 38 Erzählungen und fünf Romanen, die nicht von Anfang an als zusammenhängende Serie geplant waren. Die erste Story, „Robbie“ (enthalten in „Ich, der Roboter“), entstand 1939 und wurde 1940 in Fred Pohls „Super Science Stories“ unter dem Titel „Strange Playfellow“ veröffentlicht. Man hatte gerade das Positron entdeckt, und Asimovs Wortschöpfung „positronisch“ sollte zeitgenössische Forschung mit der Science-Fiction verbinden. 1941 erschien dann die zweite Roboter-Story, „Vernunft“ (ebenfalls in „Ich, der Roboter“), in der erstmals die beiden Robot-Spezialisten Powell und Donovan auftauchen, die sich auch in der berühmten Story Nummer drei, „Runaround“ (auch in „Ich, der Roboter“) von 1942, mit einem offenbar verrückt gewordenen Roboter namens Speedy herumschlagen müssen.
„Runaround“ ist insofern bemerkenswert, als dass hier erstmals die drei Gesetze der Robotik explizit erwähnt werden, die in den beiden Geschichten davor nur angedeutet wurden.
Trisolaris
Die junge Ye Wenjie muss während der Kulturrevolution in China miterleben wie ihr Vater angeklagt und umgebracht wird. Trotzdem dient sie dem Staat treu als Astrophysikerin, bis auch sie Verrat erleben muss. Doch wegen ihrer überragenden Qualität als Forscherin bekommt sie die Gelegenheit an einem geheimen Forschungsprojekt teilzunehmen. Noch vierzig Jahre später beschreibt sie das als Wendepunkt in ihrem Leben. Die allgemeinen Forschungen sind inzwischen vorangeschritten und es herrscht große Verunsicherung, weil sich allgemeingültige Formeln als nicht so allgemeingültig erwiesen haben wie immer geglaubt wurde. Der junge Wissenschaftler Wang Miaou macht sich auf die Suche nach Antworten.
Die schon ältere Ye Wenjie und der jüngere Wang Miaou bilden ein ungewöhnliches Team. Ye Wenjies Enthusiasmus, den sie in jungen Jahren an den Tag gelegt hat, könnte sich als fataler Fehler erweisen. Wang Miaou, der die ältere Dame erst viel später kennenlernt, empfindet zunächst eher Mitleid mit ihr, deren Tochter sich vor kurzem selbst getötet hat, doch nach und nach muss er erkennen, dass sie wohl eine fürchterliche Entwicklung verursacht haben könnte, die für die Menschheit eine Katastrophe bedeuten mag.
Wenn man sich fragt, ob man sich an diesen Roman herantrauen möchte, der in einer so fremden Kultur angesiedelt ist und sich als komplexer Science Fiction Stoff entwickelt, könnte diese Hörspielfassung von WDR und NDR eine Antwort bringen. Mit treffend ausgesuchten Sprechern wird der mit wissenschaftlichen Ausführungen gespickte Fortgang der Handlung in einer packenden Form dargeboten. Die musikalische Untermalung jagt einem dabei Schauer über den Rücken. Wenn man die Situation als bedrohlich wahrnimmt, kann das durchaus gewollt sein. Allem Anschein nach treibt die Menschheit ihrem Untergang entgegen. Das Ende kann man zwar vor Anspannung und Neugier kaum erwarten, man möchte es aber doch hinauszögern, um die Katastrophe hinauszuschieben.
Zum Glück handelt es sich hier um eine Trilogie, deren weitere Bände mit Spannung erwartet werden dürfen und von denen man hoffen darf, dass sie eine ebenso gute Radio-Adaption erfahren.
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