Ab die Post: Ein Scheibenwelt-Roman
![Buchseite und Rezensionen zu 'Ab die Post: Ein Scheibenwelt-Roman' von Terry Pratchett](https://m.media-amazon.com/images/I/51Y3ou1ipPL._SL500_.jpg)
Der französische Schriftsteller Hervé Le Tellier ist bisher in Deutschland noch nicht allzu sehr bekannt. Mit seinem letzten Buch L'anomalie gewann er den renommierten französischen Prix Goncourt und stand mehrere Wochen auf den Bestsellerlisten. Es ist die Geschichte eines Flugzeugs, das auf seinem Weg von Paris nach New York in eine nie dagewesene Gewitterfront gerät. Nach heftigen Turbulenzen gelingt es den Piloten das Flugzeug zu stabilisieren und sicher zu landen. Drei Monate später erscheint genau das gleiche Flugzeug mit allen Passagieren und Besatzungsmitgliedern allerdings wieder am Himmel. Wo kommt es her? Wie kam es zu dieser Anomalie?
Das Buch beginnt mit vielen kleinen Geschichten einzelner Personen, im ersten Moment hat man das Gefühl einen Kurzgeschichtenband in den Händen zu haben. Die Personen haben allerdings die Gemeinsamkeit, dass sie in dem Flugzeug saßen, das zuerst gelandet ist. Das Leben geht weiter, es gibt mehr oder weniger schwerwiegende Veränderungen im Leben der Protagonisten. Nun treffen sie auf ihre Doppelgänger, die diese Veränderungen noch nicht erlebt haben, was zu einigen sehr interessanten Ergebnissen führt.
Ich finde die Idee zu diesem Buch einfach nur genial. Was passiert, wenn es Dich auf einmal doppelt gibt. Eine Person, die verständlicherweise den gleichen Anspruch auf Dein Leben erhebt, wie Du selbst. Leben wir wirklich nur in einer riesengroßen Simulation und wenn ja, wer hat sie erschaffen? Und wie reagiert der Rest der Welt auf dieses Phänomen? Viele Fragen, die zu philosophischen Überlegungen anregen. Der humorvolle, leicht ironische Schreibstil passt so wunderbar zum Thema, dass sich das Buch trotz einiger wissenschaftlicher Ausführungen herrlich leicht lesen lässt. Da sich das Buch nur auf einige der Passagiere konzentriert, kann man die Vielfältigkeit der Reaktionen sehr gut nachempfinden. Am Ende kommt es sogar noch zu einigen überraschenden Wendungen, so dass ich das Buch eindeutig zu meinen Lesehighlights zählen kann.
„Alle Realität ist eine Konstruktion….
Im Juni 2021 landet eine Boenig 787 von Paris nach New York im angesteuerten Flughafen. Eigentlich wäre das nichts Besonderes, wenn nicht genau diese Maschine schon drei Monate zuvor mit genau denselben Passagieren an Bord in New York gelandet wäre. Plötzlich hat jeder der Reisenden einen Doppelgänger.
Exemplarisch erfahren wir mehr über eine Handvoll der Passagiere, darunter ein Auftragskiller, ein Architekt und seine Geliebte, ein afrikanischer Popstar, ein Literat, der Pilot der Maschine.
….und mehr noch eine Rekonstruktion.“
Der französische Schriftsteller Hervé Le Tellier konnte mich mit seinem Roman Die Anomalie absolut begeistern. Der Vorleser des Hörbuches Camil Jammal verleiht allen Beteiligten eine charakteristische Stimme.
Es war ein Buch voller Widersprüche: absurd und intelligent, vollkommen verrückt und ernsthaft. Die naturwissenschaftliche, philosophische und theologische Diskussion war nachvollziehbar mit viel Spielraum für Interpretation. (Zum Glück war der amerikanische Präsident, was Physik betrifft, genauso dumm wie ich und sogar ich konnte mit den Erklärungen für die dümmste anzunehmende Leserin und den Vergleichen zu Entenhausen etwas anfangen.)
Die absurd geniale Vorstellung, dass es uns plötzlich doppelt geben kann, löst ganz große Fragen aus: Ist uns alles vorbestimmt? Wie weit geht unsere freie Entscheidung? Wie gehen wir mit zweiten Chancen um? Was können wir loslassen, was wollen wir behalten? Wer wollen wir sein?
Ein verrückt intelligentes, amüsant ernsthaftes Gedankenspiel mit einem beunruhigenden Ende.
Ich kann dieses Buch leider nicht rezensieren ohne zu spoilern. Wie bereits im Klappentext beschrieben, beginnt die Geschichte damit, dass der Protagonist Ryland Grace allein in einem Raumschiff erwacht und feststellt, dass er sich Millionen Kilometer von Zuhause entfernt auf einem Flug ins Tau Ceti Sternensystem befindet. Seine Erinnerungen sind lückenhaft und kehren nur nach und nach zurück. Schließlich erinnert Grace sich daran, dass im Weltraum Mikroorganismen namens Astrophagen entdeckt wurden, welche der Sonne Energie entziehen. In Folge dessen wird es auf der Erde immer kälter und es droht eine zweite Eiszeit, wenn die Menschheit die Astrophagen nicht eindämmen kann. Auch andere Sternensysteme wurden bereits von Astrophagen befallen und verdunkeln sich. Das Tau Ceti Sternensystem stellt eine Ausnahme dar, weil dort Astrophagen existieren ohne dass Tau Ceti sich verdunkelt. Grace ist auf Mission, um im Tau Ceti System Informationen zu sammeln, welche das Leben auf der Erde retten könnten.
Das erste Drittel des Buchs besteht aus der Schilderung von Grace's letzter Reiseetappe ins Tau Ceti System, seinen wiederkehrenden Erinnerungen und den Experimenten, die er an Bord des Raumschiffs macht, um mehr über sich und seine Umwelt zu erfahren. Ich finde dieses erste Drittel ziemlich nerdig. Wer Freude an Physik hat, wird die Schilderung der Experimente spannend finden. (Gehört ja zum Sci-Fi-Genre dazu.) Wirklich spannend wird es ab dem zweiten Drittel, denn im Tau Ceti System trifft Grace auf Rocky, eine intelligente Lebensform. Rocky kommt vom 40 Eridani System und ist genau wie Grace nach Tau Ceti gereist um dort Daten zu sammeln und eine Lösung zur Rettung seiner Spezies zu finden. Grace und Rocky erarbeiten sich eine gemeinsame Kommunikation und arbeiten als Dream-Team gemeinsam an der Lösung des Astrophagen-Problems. Der Außerirdische Rocky ist total charmant und über die Dialoge zwischen ihm und Grace musste ich oft schmunzeln. Hierin liegt für mich eindeutig die Stärke dieses Buchs. Die Handlung bekommt im letzten Drittel des Buchs noch einige unerwartete Wendungen und es bleibt bis zum Ende spannend.
Also ich lese insgesamt eher selten Science Fiction, weil ich die Schilderung des Wissenschaftlichen oft wenig unterhaltsam finde. In "Der Astronaut" besteht dieses Problem streckenweise auch, aber insgesamt ist es eher handlungslastig und liest sich somit gut. Einige der geschilderten Experimente sind auch echt interessant und man kann auch ein bisschen was über die Raumfahrt lernen. In Hinblick auf den Unterhaltungsaspekt besteht die Stärke des Romans für mich aber wie gesagt eindeutig in der Charakterisierung von Rocky und in den Dialogen.
Was wäre, wenn die Natur uns Menschen zeigt, wo unsere Grenzen sind?
In dieser Geschichte passiert genau dies. Durch einen Aufstand der Wale, in einer nicht allzu weit entfernten Zukunft, werden die Menschen gezwungen, eine Entscheidung zu treffen. Mit oder gegen die Natur. Mit oder ohne Gewalt. Mit oder gegen diese Tiere aus den Tiefen des Meeres. Wie wird die Wahl ausfallen? Siegt die Vernunft und gibt es für die Menschen eine Hoffnung? Der Autor verknüpft reale Orte und wissenschaftliche Erkenntnisse mit einer fiktiven, spannenden Handlung.
Hans ist Mitte dreißig und arbeitet als Doktor der Meeresbiologie auf Helgoland - mit dem Ziel der Wiederansiedlung von Hummern vor der Insel. Seine Freundin Tanja hat gemeinsam mit ihm studiert und bfindet sich nun in einem Austauschjahr in Florida, wo sie mit Delfinen arbeiten kann. Hans beneidet sie zuweilen schon.
Doch plötzlich bekommt sein Leben einen unerwarteten Schwung - es stellt sich nämlich heraus, dass er durch den Einsatz bestimmter Gerätschaften in der Lage ist, sich sprachlich mit einem weißen Wal auszutauschen, der plötzlich im Hafenbecken von Helgoland auftaucht.
Dieser mehr als zwanzig Meter lange weiße Pottwal fungiert als Sprecher der Wale, die sich angesichts des unverantwortlichen Umgangs der Menschen mit den Meeren und ihren Bewohnern zusammengerottet haben. Sie legen sämtliche Häfen der Erde lahm, hindern Container-Schiffe am Fortkommen und rammen riesige Walfänger.
Die Wale haben eine eindeutige Botschaft: so geht es nicht weiter! Entweder die Menschen lenken ein und lassen sich auf die Auflagen ein, die ihnen von den Meeressäugern gestellt werden, oder aber sie sehen das Meer ab sofort nur noch von der Küste aus. Ehe Hans es sich versieht, fungiert er nicht nur als Sprachrohr des weißen Wals, sondern findet sich plötzlich auch vor der UN wieder.
Dort beraten die Vertreter aller Länder über das Ultimatum der Wale - und Hans ist derjenige, der die Forderungen der Meeressäuger an die Mitglieder der UN weiterleitet. Und dabei durchaus deutlich und nicht immer diplomatisch beratend in die Bresche springt, wenn die Diskussion zu eskalieren droht. Doch das Schicksal der Menschen, die abhängiger vom Meer sind als ihnen lieb sein kann, steht auf Messers Schneide. Wie wird die Entscheidung ausfallen?
Die Idee zu dieser Erzählung finde ich sehr wertvoll - es kann einfach nicht genug appelliert werden an den 'gesunden Menschenverstand' angesichts der zahllosen Umweltsünden, die sehenden Auges und meist ohne jede Konsequenz begangen werden. Die Geschichte selbst wirkt allerdings an vielen Stellen reichlich naiv, die Entwicklungen oft recht sprunghaft, und insgesamt ist die Erzählung am ehesten als modernes Märchen zu betiteln.
Ein wenig getrübt wurde der Lesespaß durch zahlreiche vom Lektorat (?) übersehene Fehler - Rechtschreibung, Groß- und Kleinschreibung und auch die Zeichensetzung weisen hier deutliche Mängel auf. Mich hat diese Anhäufung von Fehlern jedenfalls gestört.
Als Zielgruppe könnte ich mir hier am ehesten jüngere Jugendliche vorstellen, die sich gerade im Leben zu orientieren beginnen. Ein märchenhafter Appell, der gehört werden sollte!
© Parden
Inhalt: Mahit Dzamare, Botschafterin einer kleinen, unabhängigen Raumstation, wird in die Hauptstadt des teixcalaanlischen Imperiums versetzt. Jetzt muss sie die Todesumstände ihres Vorgängers aufklären, die Unabhängigkeit der Station bewahren sowie ein technologisches Geheimnis schützen.
Ich lese gerne Sci-Fi, denn gute, kreative Autoren können absolut fantastische Universen erschaffen. Hier jedoch spielt der gesamte Plot in der Hauptstadt, fast ausschließlich am Hof des Imperators. Diese Stadt und das gesamte Imperium sind absolut gut durchdacht und werden detailliert beschrieben, alles gut und recht, aber halt nicht faszinierend, neuartig oder gar staunenswert. Dieses Gebäude ist so aufgebaut, jenes Ministerium hat diese Aufgaben, mehr nicht. Ich liebe generell das Genre des Fremden in einem fremden Land, da man da so gut eine neue Welt kennenlernen kann. Doch leider fällt in diesem Buch dieser Aspekt, der mir persönlich so gut gefällt und so wichtig ist, absolut flach.
Doch zum Glück wird dieser negative Aspekt mit einem anderen Element, das mir auch immer gut gefällt, wettgemacht, nämlich linguistische Spielerei. Das gesamte Imperium und somit auch dessen Sprache basiert auf der präkolumbianischen aztekischen Kultur Mexikos, eine absolut faszinierende Idee und sehr gut ausgeführt. Warum die Autorin dann aber extra erwähnt, dass sie dieses Buch nach dem Besuch eines Armenisch-Sprachkurses geschrieben hat, entzieht sich mir. Neben der absolut einzigartigen Namensgebung ist es vor allem die Art der Imperiumsbewohner in Form von Poesie und mit Zitaten aus der eigenen Geschichte zu kommunizieren, die dieses Buch von anderen Sci-Fi-Werken abhebt. Wer sich für Linguistik, Rhetorik und Poesie interessiert, wird hier viel Vergnügen haben.
Ein wichtiges Element ist aber natürlich der Plot an sich. Dies hier ist keine Space Opera, sondern eine Geschichte über politische Intrigen. Der Plot zieht sich aufgrund der vielen Beschreibungen teilweise sehr behäbig dahin und ist auch relativ geradlinig, mit einigen interessanten Wendungen. Die Intrigen sind hier deshalb so interessant zu lesen, weil die Charaktere eben in dieser speziellen poetischen Form kommunizieren, wo vieles zwischen den Zeilen gesagt wird und interpretiert werden muss. So etwas muss einem halt gefallen, denn nochmal: Das hier ist keine Space Opera mit fantastischen Abenteuern und spektakulärer Action, sondern Dialoge über Dialoge zwischen Politikern, Diplomaten und Intriganten.
Fazit: Lesenswert.
Cogento - ein Roman, in dem ein Mann versucht, die Welt zu retten. Mit Hilfe seiner Superkraft kann er alle Menschen beeinflussen.
Eine sehr interessante Entwicklung der beiden Protagonisten. Vaughan entdeckt zufällig seine Superkraft, zuerst nur um sich zu vergnügen, dann will er korrupte Machenschaften in der Umgebung auslöschen, bis er schließlich die ganze Welt für falschen Zukunftsentscheidungen retten kann.
Andererseits Teresa, die zuerst nur für eine Liebesaffäre lebt, schließlich erpresst wird und dann auf die richtige Seite wechseln kann.
Ein sehr rasantes Buch zu Beginn, voller Spannung, Aktion, spaßigen Erlebnissen, Liebesgeschichten - die Seiten fleigen nur so dahin und ich habe schon gedacht, dass das alles wäre - eine SF Handlung ohne Bezug zur Realität.
Aber auf einmal verlangsamt sich der Text, essentielle Probleme werden erörtert, philosophische Abhandlungen, ökonomische Verhältnissse unserer Gesellschaft werden aufgezeigt. Diese letzten Kapitel regen sehr zum Denken an, wohin sich unsere Welt heute dreht, ob die Probleme der Zukunft nicht schon heute gelöst werden sollen? Aber ohne solch eine Superkraft wird es sehr schwer möglich sein! Trotzdem kann jeder einzelne etwas für eine sichere Zukunft nachen!
Aus diesem Grund ist dieser Roman nicht nur jungen Menschen zu empfehlen.
Die elfjährigen Zwillinge Myles und Beckett Fowl könnten nicht unterschiedlicher sein. Während Myles am liebsten geniale elektronische Geräte entwickelt, spricht Beckett mit Pflanzen und Tieren. Ihr Alltag auf der idyllischen irischen Insel ist sorgenfrei, aber auch ein wenig langweilig. Als der alternde Bösewicht Lord Teddy Bleedham-Drye sich auf den Weg zu der Insel macht, um die dortige Quelle der ewigen Jugend zu finden, geraten Myles und Beckett in helle Aufregung und die Langeweile hat endlich ein Ende.
Dies war mein erstes Fowl-Buch und ich war wahnsinnig gespannt darauf. Die Beschreibung klang einfach toll und ich habe mir einen spannenden und unterhaltsamen Roman erhofft – und auch erhalten!
Dank des sehr gut zu lesenden Schreibstils konnte ich gleich in die Geschichte eintauchen. Die Beschreibungen waren sehr bildhaft und lebendig, so dass ich die ganzen Geschehnisse und die Umgebung super vor Augen hatte. Ich war richtig gefesselte von den Abenteuern der beiden Fowl-Zwillinge.
Alle Charaktere und fantasievolle Wesen wurden toll beschrieben. Sie wirkten sehr authentisch und besonders. Ich konnte sie mir alle bestens vorstellen und habe es genossen, sie zu begleiten. Ich konnte ihren Gedanken und Handlungen stets folgen und sie verstehen.
Die Story fand ich einfach klasse. Manchmal lese ich total gerne Geschichten mit Fantasyanteil und hier war es eine tolle Mischung, die mich richtig begeistert hat. Es gab spannende und actionreiche Szenen, tolle Wendungen und witzige Dialoge. Als Neueinsteigerin hatte ich zwar manchmal ein paar kleine Schwierigkeiten, alles genau zu verstehen, doch das hat mich überhaupt nicht gestört und auch meinen Lesefluss nicht behindert.
Eine tolle Geschichte, die ich richtig verschlungen habe. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.
Doppelbürger
Im März gibt es auf einem Air France Flug von Paris nach New York heftige Turbulenzen als das Flugzeug durch eine massive Schlechtwetterzone fliegen muss. Doch die Landung glückt und alle sind froh, dass alles gut gegangen ist. Doch drei Monate später landet die selbe Maschine mit den selben Passagieren und Besatzungsmitgliedern noch einmal. Die amerikanische Bürokratie hat eine Antwort auf alles und so gibt es auch für eine unmögliche Situation einen Fahrplan. Das Flugzeug wird auf einen Militärflughafen umgeleitet und eine große Zahl von Wissenschaftlern, Beamten und Militärs wird zusammengerufen, um nach den besten Lösungen zu suchen.
Auf solch eine Idee muss man erstmal kommen. Es klingt wie Science Fiction, ein sich selbst verdoppelndes Flugzeug. Wie reagieren die Mensch im Flugzeug, die Offiziellen und die, welche drei Monate weitergelebt haben und die nun plötzlich zweimal da sind. Elf Personen von über zweihundert Doppelbürgern - wie unterschiedlich sind ihre Reaktionen? Und was geschieht, wenn die Sache von der Öffentlichkeit entdeckt wird? Kann das Unmögliche, wenn es einmal vorgekommen ist, etwa häufiger vorkommen? Zunächst jedoch sorgen sich, die Flugzeuginsassen, weshalb sie festgehalten werden, warum ihnen eigenartig sinnlose oder sinnvolle Fragen gestellt werden. Eine Anomalie, die viele Fragen aufwirft.
Auf das Gedankenspiel, das der Autor präsentiert, ist schon ungewöhnlich. Noch nicht einmal Zwillinge sind doppelt, auch wenn sie wohl das höchste Maß an Ähnlichkeit haben. Was also, wenn Menschen wirklich doppelt sind, sie tatsächlich ein Leben haben, dass plötzlich nicht mehr eins ist, sich nach diesem außergewöhnlichen Ereignis auseinander entwickelt? Humorvoll, ironisch, ernst, mitunter zynisch und manchmal auch philosophisch geht der Autor diese Fragen an. Man folgt ihm gerne in diesem von Camil Jammal berührend vorgetragenen Hörbuch. Ob man jede Entwicklung so gewählt hätte? Vielleicht nicht, doch dieses Experiment, die Gedanken anzuregen, ist unbedingt gelungen. Ist das Interesse nach dem Lesen des Klappentextes geweckt, kann es in jedem Fall angebracht sein, dem Impuls zu folgen.