Wieso? Weshalb? Warum? Erstleser, Band 7

Der ehemalige Fußballtorwart der Nationalmannschaft Rune Katt wurde erschossen und ganz Schweden ist erschüttert. Hauptkommissar Casper Munk übernimmt diesen Fall und stellt bald fest, dass Rune Seiten hatte, die nicht öffentlich waren. Im hat es offensichtlich Freude bereitet, andere zu demütigen und zu quälen. Die Kugel, die gefunden wurde, war bemalt. Was hat das zu bedeuten? Hat es damit zu tun, dass ihn sein Trainer als homosexuell geoutet hat? Oder hat es etwas mit den Sámi zu tun, zu denen die Ex-Freundin von Rune gehört? Munk hat einen Plan, um den Täter zu fassen, doch der ist riskant und lebensgefährlich.
Ich kenne Casper Munk bereits aus dem Vorgängerband „Opfer ohne Blut“. Dieser Roman spielt auf zwei Zeitebenen und lässt sich angenehm und flüssig lesen.
Die Charaktere sind individuell und gut ausgearbeitet. Casper Munk ist ein interessanter und sympathischer Kommissar, der gerade erst befördert wurde. Auch sein Team gefällt mir gut. Als Fan von Rune Katt muss Munk feststellen, dass er sich in dem Ex-Torwart sehr getäuscht hat, denn der ist nicht der nette Mensch, für den ihn alle gehalten haben. Die Polizei ermittelt in alle Richtungen, doch dann gerät die Ermittlung ins Stocken, so dass Munk einen gewagten Plan durchzieht, um den Täter aus der Reserve zu locken. Es wird sehr gefährlich – lebensgefährlich.
Es gibt nicht nur Informationen über Fußball, sondern auch über die politischen Verhältnisse sowie über das Land und die Menschen dort.
Die Spannung ist durchgängig da und das Ende schlüssig.
Ein spannender und unterhaltsamer Skandinavien-Krimi.
Alles ganz einfach. Ganz offensichtlich. Eine Frau beschuldigt einen Mann der Vergewaltigung, er streitet den Vorwurf ab. Einer lügt, einer sagt die Wahrheit. Kein Raum für Grauzonen.
Gar nicht einfach. Kein bisschen offensichtlich. Es war (viel) Alkohol im Spiel, beide hatten zu einem früheren Zeitpunkt einvernehmlichen Sex. Und keiner von beiden lügt.
Bettina Wilpert nähert sich der Problematik feinfühlig, ohne dem Leser ein Urteil aufzuzwingen.
Das Buch gibt Annas Perspektive genauso viel Raum wie Jonas’ Perspektive. Ihre Stimme wertfrei zuzulassen, schmälert nicht seine Wahrnehmung des Geschehens, und umgekehrt. Zwei Wahrheiten mit nur wenig Überschneidung, und dennoch sind beide Wahrheiten subjektiv gesehen valide und unumstößlich.
Auch im Zeitalter von #metoo ist das Thema nicht weniger schwierig.
Vergewaltigung als schwarz-weißes Narrativ funktioniert hier nicht, würde weder Anna noch Jonas gerecht werden. Beide werden großartig charakterisiert, komplex und glaubhaft, und entziehen sich daher jeglicher Simplifizierung.
Nachdem Anna Jonas anzeigt, bekommt das Geschehen eine Eigendynamik, die beide schädigt und traumatisiert. Anna muss jedoch mit einer mehrfachen Belastung leben – sie wurde vergewaltigt, auch wenn Jonas das ehrlich nicht so empfindet, und muss sich dafür immer wieder rechtfertigen. Victim Shaming, wie es im echten Leben leider dauernd passiert.
Denn das Urteil fällen die anderen.
Es gibt die Verurteiler, die Jonas in die Rolle des Monsters drängen oder Anna in die Rolle der hinterhältigen Fehl-Anschuldigerin. Es gibt die Unterstützer, die ihre Unterstützung geradezu aggressiv aufdrängen. Das Umfeld ergreift Partei, ohne darum gebeten worden zu sein.
Der Schreibstil passt perfekt zur Geschichte: er ist subtil, unaufgeregt, eher schlicht und schnörkellos, und dennoch kann man die Emotionen der Charaktere gut nachvollziehen. Ein namenloser Erzähler tauscht sich in Gesprächen mit den direkt oder indirekt beteiligten Personen aus. Es gibt viele Blickwinkel, viele Stimmen, die hadern, zweifeln, nach einem Sinn suchen – und das Geschehene doch oft nur zur Unterstreichung der eigenen Meinung instrumentalisieren.
FAZIT
Bettina Wilpert schildert in ihrem Roman die Geschichte einer Vergewaltigung, bei der sich der Täter keiner Schuld bewusst ist. Aber macht das für das Opfer und sein erlittenes Trauma einen Unterschied? Als Anna Jonas bei der Polizei anzeigt, beginnt für beide ein Spießrutenlauf.
Im Zeitalter von #metoo verändert sich nach und nach das öffentliche Bewusstsein, was das Thema Vergewaltigung und die damit einhergehenden Problematiken angeht. Dennoch ist dieser Prozess noch lange nicht abgeschlossen, und deswegen sind Bücher wie dieses immer noch wichtig.
Dabei verzichtet die Autorin auf plumpe Schwarzweißmalerei. Komplexe Konzepte wie Schuld oder Unschuld, Wahrheit oder Lüge bleiben manchmal fließend, und dennoch wird nichts verharmlost.
Alles ganz einfach. Ganz offensichtlich. Eine Frau beschuldigt einen Mann der Vergewaltigung, er streitet den Vorwurf ab. Einer lügt, einer sagt die Wahrheit. Kein Raum für Grauzonen.
Gar nicht einfach. Kein bisschen offensichtlich. Es war (viel) Alkohol im Spiel, beide hatten zu einem früheren Zeitpunkt einvernehmlichen Sex. Und keiner von beiden lügt.
Bettina Wilpert nähert sich der Problematik feinfühlig, ohne dem Leser ein Urteil aufzuzwingen.
Das Buch gibt Annas Perspektive genauso viel Raum wie Jonas’ Perspektive. Ihre Stimme wertfrei zuzulassen, schmälert nicht seine Wahrnehmung des Geschehens, und umgekehrt. Zwei Wahrheiten mit nur wenig Überschneidung, und dennoch sind beide Wahrheiten subjektiv gesehen valide und unumstößlich.
Auch im Zeitalter von #metoo ist das Thema nicht weniger schwierig.
Vergewaltigung als schwarz-weißes Narrativ funktioniert hier nicht, würde weder Anna noch Jonas gerecht werden. Beide werden großartig charakterisiert, komplex und glaubhaft, und entziehen sich daher jeglicher Simplifizierung.
Nachdem Anna Jonas anzeigt, bekommt das Geschehen eine Eigendynamik, die beide schädigt und traumatisiert. Anna muss jedoch mit einer mehrfachen Belastung leben – sie wurde vergewaltigt, auch wenn Jonas das ehrlich nicht so empfindet, und muss sich dafür immer wieder rechtfertigen. Victim Shaming, wie es im echten Leben leider dauernd passiert.
Denn das Urteil fällen die anderen.
Es gibt die Verurteiler, die Jonas in die Rolle des Monsters drängen oder Anna in die Rolle der hinterhältigen Fehl-Anschuldigerin. Es gibt die Unterstützer, die ihre Unterstützung geradezu aggressiv aufdrängen. Das Umfeld ergreift Partei, ohne darum gebeten worden zu sein.
Der Schreibstil passt perfekt zur Geschichte: er ist subtil, unaufgeregt, eher schlicht und schnörkellos, und dennoch kann man die Emotionen der Charaktere gut nachvollziehen. Ein namenloser Erzähler tauscht sich in Gesprächen mit den direkt oder indirekt beteiligten Personen aus. Es gibt viele Blickwinkel, viele Stimmen, die hadern, zweifeln, nach einem Sinn suchen – und das Geschehene doch oft nur zur Unterstreichung der eigenen Meinung instrumentalisieren.
FAZIT
Bettina Wilpert schildert in ihrem Roman die Geschichte einer Vergewaltigung, bei der sich der Täter keiner Schuld bewusst ist. Aber macht das für das Opfer und sein erlittenes Trauma einen Unterschied? Als Anna Jonas bei der Polizei anzeigt, beginnt für beide ein Spießrutenlauf.
Im Zeitalter von #metoo verändert sich nach und nach das öffentliche Bewusstsein, was das Thema Vergewaltigung und die damit einhergehenden Problematiken angeht. Dennoch ist dieser Prozess noch lange nicht abgeschlossen, und deswegen sind Bücher wie dieses immer noch wichtig.
Dabei verzichtet die Autorin auf plumpe Schwarzweißmalerei. Komplexe Konzepte wie Schuld oder Unschuld, Wahrheit oder Lüge bleiben manchmal fließend, und dennoch wird nichts verharmlost.
Kompaktes Fußballwissen für Leseanfänger
Cover:
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Das Titelbild gefiel uns sehr gut, weil sowohl Junge als auch Mädchen im gemeinsamen Fußballspiel abgebildet sind. Das zeigt, dass Fußball eine Sportart für beide Geschlechter ist. Sehr ansprechend.
Inhalt:
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Das Buch macht einen breiten Rundumschlag um das Thema Fußball und ist eingeteilt in 4 Abschnitte, die im Inhaltsverzeichnis in unterschiedlichen Farben voneinander unterschieden sind. Angefangen mit ersten Regeln des Fußballs, Erklärung des Spielfelds und der Entstehungsgeschichte dieses Spiels, geht es weiter mit den Voraussetzungen, die zu erfüllen sind, um zum "Superkicker" zu werden. Die folgenden Abschnitte befassen sich mit der Welt des Profifußballs und erläutern, warum Profis so erfolgreich sind und welche verschiedenen Fußballwettbewerbe es gibt.
Zwischen den Kapiteln sind zur Festigung der gelesenen Informationen jeweils kleine Rätsel eingefügt.
Am Ende wird das Buch abgerundet durch die Quiz-Lösungen sowie einem Leselotto zum Ausschneiden.
Mein Eindruck:
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Wir sind generell schon Fans dieser Reihe und da meine Tochter (8J.) sich auch für Fußball interessiert und noch einige Fragen hierzu hatte, waren wir sehr gespannt auf das Buch. Die Texte sind vom Vokabular und der Länge für Erstleser angemessen, die Informationen werden altersgerecht erklärt. Dazu veranschaulichen Illustrationen das Erklärte passend. Gut fanden wir auch, dass es nicht ein großes Quiz am Ende gab, sondern nach jedem Abschnitt eins erfolgte. Auch die Sticker und das Leselotto sind sehr motivierend.
Soweit hat uns das Buch gut gefallen. Allerdings fehlten uns Erklärungen zu zwei wesentlichen Themen, so dass ich leider einen Punkt abziehen muss. So kam das Thema "Abseits" überhaupt nicht im Rahmen der Fußballregeln vor. Sicher ist dies ein komplexes Thema, aber ein wesentlicher Bestandteil. Daher hätte ich eine Erwähnung und rudimentäre Erklärung, was darunter zu verstehen ist, wünschenswert gefunden. Bei den Wettbewerben wird zwar kurz auf andere Länder verwiesen, aber auf die Unterschiede zwischen den einzelnen Ligen in Deutschland wird gar nicht eingegangen.
Des Weiteren finden wir es immer schade, in ein Buch zu schreiben oder es zu zerschneiden. Daher möchte ich an dieser Stelle anregen, alternativ einen QR-Code abzubilden, mit dessen Hilfe man sich die Quiz-Seiten und das Lotto separat aus dem Internet laden und selbst ausdrucken kann. So bliebe das Buch unbeschadet und man könnte das Buch auch mit mehreren Kindern verwenden.
Fazit:
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Lehrreiches Buch über Fußball - motivierend für Erstleser gestaltet
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