It's Market Day - Marktfrisch auf den Teller
Björn Freitags „Smart Cooking“ hat mich wirklich auf ganzer Linie überzeugt! Die Prinzipien sind denkbar einfach und ideal um mit wenig Aufwand schnell etwas Leckeres zu zaubern. Am Geschmack fehlt es dabei ganz bestimmt nicht! In den Kategorien: „Grundrezepte“, „Einfaches mit Fleisch“, „Einfaches mit Fisch“, „Einfaches mit Gemüse“, Einfaches mit Fisch und Meeresfrüchten“ und „Einfache Suppen und Salate“ ist bestimmt für jeden etwas dabei.
Grundsätzlich sind die Rezepte so aufgebaut, dass möglichst wenige Kochutensilien und möglichst wenig Zeit benötigt werden. Das heißt, für viele Rezepte bracht man nur einen Topf oder eine Pfanne und die Arbeitszeit liegt meist bei unter 15 Minuten. Die Zutatenlisten sind keineswegs aufgefallen. Ich würde die meisten Rezepte als normale Hausmannskost und sehr familientauglich bezeichnen. Natürlich gibt es einige Rezepte, die wohl den meisten durchaus bekannt sein dürfen (Hawaii-Toast oder Pizzateig). Aber es gibt ein paar neue interessante Ideen, die eine gute Ergänzung für meine schnelle Alltagsküche sind.
Das Buch ist unglaublich praktisch und übersichtlich gestaltet. Auf den ersten Seiten gibt es eine Liste mit sogenannten „Basics“, die jeder im Haus haben sollte. Auf dieser Liste stehen Dinge wie Mehl, Nudeln, Milch, Kartoffeln und eigentlich kaum etwas, was ich nicht im Haus habe. Zusätzlich zu den Basics benötigt man jeweils frische Zutaten wie Fleisch oder Gemüse. In den Zutatenlisten stehen Basics und frische Zutaten getrennt voneinander, man sieht somit sofort was noch zu kaufen ist.
Arbeitszeit und Kochzeiten sind ebenfalls immer angegeben und stimmen mit meinen eigenen Zeiten gut überein. Zudem ist immer angegeben, welches Equipment benötigt wird. Das Layout des Buches ist große Klasse. Die Food-Fotos sind sehr ansprechend und machen sofort Lust auf zum Loskochen.
Es gibt zu diesem Buch einen Mengenrechner im Internet, mit dessen Hilfe man sich die ideale Portionsgröße bestimmen lassen kann. Man könnte damit anscheinend auch den idealen Energieverbrauch und die einzelnen Nährwerte der Gerichte einsehen. Ich habe diesen Rechner nicht genutzt. Ehrlich gesagt ist es mir zu aufwendig zusätzlich zum Kochbuch auch noch im Internet alles umrechnen zu lassen. Aber es sei erwähnt, dass es diese Möglichkeit gibt.
Mein Fazit:
Ich war abends nach der Arbeit meistens zu faul, um noch groß etwas zu kochen. Mit diesem Buch hat man aber wirklich keine Ausreden mehr, um auf ungesunde Fertiggerichte oder teure Lieferdienste zurückzugreifen. Man kann wirklich ziemlich schnell total leckere, frische Sachen kochen. Ich gebe es zu: Ich bin immer noch ziemlich faul und koche nicht jeden Tag - aber deutlich öfter als vorher. Mein Lieblingsrezept ist die Sommerdinkel Penne mit Gorgonzola und Birne. Aber es gibt noch viele Rezepte, die ich noch ausprobieren muss. Es werden bestimmt noch mehr Lieblingsrezepte.
Schnell gekocht und trotzdem gut gegessen
Das Versprechen haben ja schon mehrere Kochbücher gegeben: 'Kochen ohne Einkaufsstress und ohne Küchenchaos' (Untertitel). Doch halten können es nur wenige, denn meist tauchen Zutaten auf, die wohl nur in den wenigsten Küchen als Basis vorhanden und eher schwierig zu beschaffen sind oder die Zubereitung stellt sich als deutlich aufwendiger heraus als angekündigt.
In diesem Buch wird gleich zu Beginn aufgelistet, was als Basis vorhanden sein soll. Zwar gibt es auch hier Exoten, doch es beschränkt sich sich wirklich auf ein, zwei wenige wie beispielsweise Kokosessig oder Ahornsirup (wobei letzteres ja nicht sooo exotisch ist ;-)). An weiteren Zutaten werden meist drei bis vier zusätzliche benötigt, sodass sich der Einkaufsstress tatsächlich in Grenzen hält. Auch die Angaben für die Zubereitung sind nicht sehr umfangreich: zehn bis zwanzig großgedruckte Zeilen reichen aus und gekocht wird meist mit einem einzigen Topf oder Pfanne. Auch der Praxistest fällt gut aus :-) : Die von mir gekochten Gerichte (beispielsweise Rindfleisch in Rotwein mit Baguette, Paprika-Brokkoli-Eier, gebeizter warmer Lachs auf Kartoffelpuffer mit Dillschmand und ein paar andere) waren durchweg schmackhaft und schnell und unkompliziert zubereitet.
Trotzdem, ein paar kleine Mankos bleiben ;-) Zum Einen sind nicht alle Gerichte vollständig selbst gekocht, denn es wird wiederholt auf Fertig- oder Convenianceprodukte zurückgegriffen, um den Aufwand klein zu halten. Beispielsweise fertige Kartoffelpuffer (wobei hierfür auch ein extra Rezept aufgeführt wird), Blätterteig oder frische Kloßmasse. Auch sind manche Rezepte eher einfallslos, wie zum Beispiel die Maultaschen mit Feldsalat oder der Blumenkohl mit Senfsoße mit gekochten Eiern. Nicht zuletzt finde ich den Preis ziemlich enorm: Die Aufmachung ist zwar recht hochwertig, großes Format, gebunden und hochwertiges Papier - doch dafür gerade mal 74 recht schlichte Rezepte (es können auch ein, zwei mehr oder weniger sein) zu erhalten, ist nicht gerade üppig.
Alles in allem ein gutes Kochbuch für einen stolzen Preis - am besten lasst ihr es euch schenken ;-)