Wieso? Weshalb? Warum?
Nicht alle Kinder lieben Geschichten so sehr, dass sie dafür die Mühen des Lesens auf sich nehmen. Manche von ihnen lassen sich jedoch von Erleser-Sachbüchern verführen. Im Ravensburger Verlag gibt es seit über 20 Jahren die Reihe "Wieso? Weshalb? Warum?" mit verschiedenen Unterreihen für unterschiedliche (Vor-)Lesealter und Bedürfnisse. Neu hinzugekommen ist nun die Unterreihe "Erstleser" mit zunächst vier Bänden: "Dinosaurier", "Vulkane", "Wale und Delfine" sowie "Weltraum". Im Vordergrund steht hier das Lesetraining, das mit interessantem, kindgerecht aufbereitetem Sachwissen, mit Rätseln, Quiz, Stickern und einem selbstgebastelten Lotto richtig Spaß machen soll.
Wie bei Erstleserbücher üblich, sind die Bände in großer Fibelschrift gedruckt, die Zeilen kurz und im Flattersatz gesetzt, es gibt kaum Nebensätze, die vier Hauptkapitel und zahlreichen Unterkapitel sind jeweils mit einer Frage überschrieben und das Textverständnis wird durch unzählige Fotos und Illustrationen erleichtert.
Die vier Hauptkapitel, die jeweils fünf bis sechs Doppelseiten umfassen, sind übersichtlich in vier Farben gehalten. Im Band "Vulkane" heißen sie:
Was ist ein Vulkan?
Wo gibt es ganz besondere Vulkane?
Wie leben Menschen mit Vulkanen?
Welche Vulkane stellen Rekorde auf?
Auf jedes Hauptkapitel folgt eine Doppelseite mit Leserätseln, am Ende des Bandes ein Lesequiz, die Lösungen und eine Bastelvorlage für ein Leselotto. Die Doppelseite mit den Island-Stickern in der Mitte des Buches hätte es für mich nicht gebraucht, macht aber sicher vielen Kindern Spaß. Sehr nett ist der kleine grüne Drache, der in Sprechblasen witzige, überraschend einfache Erklärungen zu komplizierten Sachverhalten gibt.
Natürlich bleibt es bei einem Sachbuch über Vulkane nicht aus, dass schwierige Wörter wie Tsunami, Magmakammer, Seitenschlot, Schlackenkegel oder Geysir vorkommen und auch der berühmte isländische Vulkan Eyjafjallajökull darf nicht fehlen. Soweit sich die Begriffe nicht anhand der anschaulichen Bilder von selbst erschließen, sind also hin und wieder die Erwachsenen gefragt. Da Kinder jedoch erfahrungsgemäß bei Themen, die sie fesseln, über sich hinauswachsen, eignet sich der sehr lebendige Band für die zweite Lesestufe ab Mitte der zweiten Klasse und die gesamte Grundschulzeit oder zum Vorlesen ab sechs.
Ernst Mannsen hat zwar nichts gegen Weihnachten, aber die Insel ist ihm ohne Touristen zu leer, die Tage sind lang und dunkel. Seine Frau Gudrun freut sich hingegen auf den Weihnachtsmarkt, aufs Schmücken des Hauses und auf die Weihnachtsfeiertage mit der Familie. Als der gelangweilte Ernst erfährt, dass der Filialleiter der Bank mitsamt den Spenden für die bedürftigen Kinder verschwunden ist, ergreift er seine Chance auf Abwechslung: Er wird sich um das Problem kümmern! Und das Geld für die Weihnachtsgeschenke beschaffen. Sozusagen als Robin Hood von Sylt. Mit einigen Komplizen plant er einen großen Coup, der allerdings ganz anders läuft als geplant… (Klappentext)
Ernst Mannsen ist eigentich alles andere als ein Held. Er ist eher ein sehr korrekter älterer Mann, der die Dinge gern in Ordnung hält und sich freut, wenn alles seinen rechten Gang geht. Mit seiner Frau Gudrun ist er nun schon lange verheiratet, und eigentlich ist er ganz zufrieden mit seinem Leben auf der schönen Insel Sylt. Doch nun in der Adventszeit ohne Touristen und an den zunehmend kürzeren Tagen beginnt Ernst sich zu langweilen.
Das ändert sich als er plötzlich als Weihnachtsmann einspringen muss, da ansonsten der Weihnachtsmarkt auf Sylt und v.a. der Kinderclub ohne entsprechendes Personal dastehen würde. Denn der Bankfilialleiter Dietrich, der sonst immer den Weihnachtsmann spielt, ist spurlos verschwunden. Und mit ihm die Spendenkasse des Kinderclubs, aus der die alljährlichen Weihnachtsgeschenke für die Kinder finanziert werden. Ernst will nicht nur den perfekten Weihnachtsmann spielen, sondern auch für die Finanzierung der Präsente sorgen - denn wer will schon in enttäuschte Kinderaugen sehen?
Nachdem ein erneutes Spendeneintreiben misslungen ist - schließlich haben ja alle schon einmal gespendet - sieht Ernst nur einen Weg: ein Banküberfall muss her! Seine Frau Gudrun ahnt nichts von seinen Plänen, das hätte sonst wohl auch einiges an Diskussionen zur Folge gehabt. Aber ob der Überfall wirklich so reibungslos gelingt wie gedacht?
Unterhaltsam mit Flair, Spannung und Humor kommt diese Erzählung daher, ein klein wenig Emotionen inbegriffen. Wechselnde Perspektiven machen zunehmend mit den Charakteren vertraut, die vielleicht z.T. etwas klischeehaft aber dennoch liebevoll gezeichnet sind. Besonders die anfänglichen Randfiguren Martina (eine pragmatisch-nüchterne Bankangestellte, die jedoch das Herz auf dem rechten Fleck hat, wie sich schließlich zeigt) und Anton (der kleine Sohn einer alleinerziehenden Mutter, der versucht, das Leben für alle ein klein wenig schöner zu machen) hatten es mir angetan. Es tat mir fast leid, sie am Ende gehen lassen zu müssen...
Katja Danowski ist die Sprecherin der ungekürzten Hörbuchausgabe (6 Stunden und 31 Minuten). Sie liest ohne Zweifel engagiert, jedoch wirkt der Versuch, den verschiedenen Charakteren unterschiedliche Stimmlagen zu verleihen, immer wieder zu gewollt und gequetscht. Die Stimmbänder Danowskis bieten offenbar nicht das Repertoire, das hier angestrebt wurde. Das hat mein Hörerlebnis doch etwas beeinträchtigt.
Ansonsten ist dies eine unterhaltsame Geschichte, genau passend zur Adventszeit. Humorvoll ohne in Slapstick zu verfallen, gefühlvoll ohne ins Kitschige abzugleiten - ein Wohlfühlroman...
© Parden
Ernst Mannsen ist langweilig. Seine Frau Gudrun engagiert sich für den Weihnachtsmarkt auf Sylt und für den Kinderclub. Niemand hat Ernst gefragt, ob er den Weihnachtsmann spielen möchte. Das macht immer der Bankfilialleiter Dietrich, als ob der das besser könnte. Doch Dietrich ist irgendwie weg und mit ihm die Spendenkasse. Und die Gemeinde hat verkündet, dass die Zuschüsse für das kostenlose Mittagessen, das im Kinderclub ausgegeben wird, gestrichen werden sollen. Wie soll man denn jetzt an Geld kommen? Die Kinder dürfen doch nicht enttäuscht werden. Ernst beginnt Pläne zu schmieden. Da war doch dieser Film über die Gentlemen-Bankräuber.
Auch auf Sylt hat die Vorweihnachtszeit etwas Beschauliches. Die Bewohner wollen es sich und den Kindern schön machen. Gudrun und ihre Freundinnen schmücken und backen gerne. Ein besonderes Augenmerk haben sie auf die Kinder. Deren Augen sollen strahlen, wenn die Geschenke verteilt werden. Wie gemein, dass Dietrich mit dem Geld abgehauen ist. Neue Spenden zu organisieren, gestaltet sich schwierig. Die Leute haben ja schon einmal gegeben. Von Ernsts Plänen weiß Gudrun nichts. Das ist auch besser so. Sie würde ihm wohl ordentlich die Leviten lesen. Ein Banküberfall, so etwas kann doch nicht gutgehen.
Dieser weihnachtliche Roman wird ganz hervorragend vorgetragen von Katja Danowski. Ihr gelingt es auf sehr angenehme Weise die weihnachtlich-nordische Stimmung einzufangen.
Mit Wortwitz und ausgefallenen Ideen wird das weihnachtliche Thema etwas anders aufbereitet. Ernst ist ein wenig knurrig, Gudrun energisch, Der kleine Anton ist ein liebenswertes Kind, der von seiner Mutter alleine großgezogen wird. Auf turbulente Weise entwickeln sich die Ereignisse. Da gibt es Verdächtigungen, Hoffnungen und überraschende Wendungen. Über allem liegt die anheimelnde Weihnachtsstimmung, von der man beim Zuhören durchaus angesteckt wird. Für die Adventszeit ist dieses Hörbuch gerade richtig. Nicht süßlich, sondern Wärme verströmend. Kein Wunder, dass sich beim Hören gute Stimmung einstellt.
Es ist Advent in List auf Sylt. Ernst Mannsen ist langweilig. Während seine Frau Gudrun mit den Vorbereitungen für den Weihnachtsmarkt beschäftigt ist, findet für Ernst nichts zu tun. Nicht einmal den Weihnachtsmann darf er für die Kinder spielen. Diese Aufgabe hat der langweilige Dietrich Stockhammer, Direktor der örtlichen Bankfiliale, bekommen. Doch dann ist Dietrich plötzlich verschwunden und mit ihm die Spendengelder für den Kinderclub. Endlich kommt Schwung in die Bude. Denn gemeinsam mit Hella, die vor vielen Jahren Schauspielerin war, plant er die Bank zu überfallen, damit er auch dieses Jahr Weihnachtsgeschenke geben kann.
„Geld oder Lebkuchen“ ist (fast) ein Krimi aus der Feder von Dora Heldt. Mit Herz und Humor lässt sie die rührigen Senioren das Weihnachtsfest für sozial benachteiligte Kinder retten. Man merkt auch dass der Vorleserin dieses Hörbuches, Katja Danowski, die Geschichte Spaß gemacht haben muss. Schwungvoll lebt sie sich in die verschiedenen Stimmen ein.
Natürlich läuft der Banküberfall nicht wie geplant. Was genau passiert, ist witzig und originell. Ernst hat keine Langeweile mehr, dafür Zores mit Gudrun. Hella „bekannt aus Film und Fernsehen“ bekommt ein paar große Auftritte. Die stille Heldin Martina Wolf, Bankangestellte, bekommt den größten Applaus von mir.
Der erste Adventskalender zum Ausmalen – wunderschöne Motive für die besinnlichste Zeit des Jahres. Glitzernde Schneekristalle, saftig grüne Tannenzweige, funkelndes Kerzenlicht, leuchtende Weihnachtskugeln: Hinter jedem Türchen versteckt sich ein liebevoll gestaltetes Ausmalbild und weihnachtliche Lieder, festliche Gedichte oder besinnliche Geschichten. Malen, singen und lesen Sie sich entspannt durch die zauberhafteste Zeit des Jahres – bis zum besinnlichen Fest. Mit liebevoll gestalteten Bonusseiten, weihnachtlichen Rezepten und extra festlichen Ausmalbildern für die Adventssonntage und Nikolaus.
Eines vorweg: diesen Adventskalender habe ich gerade mal etwa zur Hälfte 'geschafft'. Das ist aber nicht schlimm, manchmal fehlte mir einfach die Zeit in den stressigen Vorweihnachtswochen. Da hier ja nichts schlecht werden kann, habe ich nun also auch schon einen passenden Begleiter für die Adventszeit 2021. Und ich bin mir sicher, dass es mir dann auch immer noch Spaß machen wird.
Wer gern ausmalt, dabei z.B. ein Hörbuch hört, eine Tasse Tee trinkt und mal so richtig entspannen will, der ist mit diesem außergewöhnlichen Adventskalender genau richtig bedient. Wenn Kinder im Haus sind, die auch schon ausmalen können, kann das auch durchaus ein gemeinsames Projekt sein. Dazu passen dann auch die eingestreuten Gedichte und Geschichten, die sich auch wunderbar vorlesen lassen. Gelegentlich gibt es auch eine Liste wie den Wunschzettel, der sich natürlich auch ausfüllen lässt.
Die Motive zum Ausmalen sind unterschiedlich aufwändig gestaltet, so dass man fürs Malen verschiedene Zeitspannen einplanen muss. Angedacht ist wohl eine Doppelseite pro Tag, aber da mir das zu viel war, habe ich mich auf eine einzelne Seite beschränkt. Nach dem Ausmalen, Lesen oder Studieren eines weihnachtlichen Rezeptes auf der jeweiligen Seite kann vorne im Buch noch die passende Zahl des 'Türchens' ausgemalt werden. So sieht man auf einen Blick, wie viele Tage noch bis Weihnachten verbleiben.
Sehr postiv fand ich die Qualität des Papiers. Man kann hier bedenkenlos auch mit Filzstiften malen, da drückt nichts durch. Also: an die Stifte, fertig, los! Der ideale Adventskalender für alle, die gerne ausmalen - und ganz sicher auch ein nettes Geschenk für die kommende Adventszeit...
© Parden
Johnny hat sich dieses Jahr so auf Weihnachten gefreut: Die erste Saison im neuen Süßwarenladen seiner Eltern steht bevor und nach Weihnachten unternehmen sie alle zusammen eine schöne Reise. Doch nun hat ein mit allen Wassern gewaschener Dieb die Alarmanlage im Laden ausgetrickst und alle Einnahmen mitgehen lassen. Als dann auch noch andere Ladenbesitzer ebenso ausgenommen werden, beschließen Johnny und seine gewitzte Cousine Aurelia, dem Dieb auf die Spur zu kommen. Eine spannende Diebesjagd im Advent beginnt.
Dieses Buch hat mir die Tochter meiner Freundin geliehen, und auch wenn die Adventszeit noch nicht begonnen hat, ließ ich es mir nicht nehmen, schon einmal einen Blick hinein zu wagen. Nun, dabei ist es nicht geblieben. Da die Kapitel bereits geöffnet waren, die vor dem ersten Lesen adventskalendermäßig verschlossen sind, bestand für mich auch kein Anlass, pro Tag nur ein Kapitel zu lesen. In einem Rutsch war das Buch dementsprechend 'inhaliert' - und ich habe mich tatsächlich gut unterhalten gefühlt.
Eine wirklich spannende Geschichte hat sich Carola Wimmer hier ausgedacht. Selbst als Erwachsene konnte man hier miträtseln, und was mir abgesehen von der flüssigen und kindgemäßen Schreibweise sehr gut gefiel, waren Details wie eine zum Text passende Zeichnung zu jedem Kapitel oder am Ende des jeweiligen Textes eine dick gedruckte Frage, die zum Nachdenken anregt. Dadurch können sich Kinder auch über das jeweilige Kapitel hinaus mit dem Geschriebenen beschäftigen.
Ich weiß, dass ich mich als Kind sehr über solch einen spannenden Adventskalender-Krimi gefreut hätte. Aber auch als Erwachsene habe ich mit dem Buch spannende Stunden verbracht. Empfehlenswert!
© Parden
Jeden Tag etwas entdecken ...
„Wie hieß der Herrscher im alten Ägypten?“, „Wie können wir Strom sparen?“, „Wie machst du Eis am Stil selbst?“, „Warum sind Flamingos rosa?“ „Kennst du diese Sprachen?“ - diese Fragen sind einige wenige aus dem neuen Abreißkalender von Ravensburger für das Jahr 2023. Der Kalender aus der Reihe „Wieso, weshalb, warum?“ bietet eine bunte Mischung aus spannenden Fragen, Rätseln, Sachwissen, Vorschlägen zum kreativen Gestalten, Aktivwerden und vielem mehr.
Der auch gestalterisch sehr ansprechende Tischkalender im DinA6 Format richtet sich an Kinder von 4-7 Jahren. Die Monate sind farblich jeweils unterschiedlich markiert. Im unteren Teil der Seite findet sich das Datum, eventuell die Bezeichnung eines Feiertages und jeweils alle Wochentage, wobei der aktuelle Tag dunkler hinterlegt ist. Ganz nebenbei entsteht so ein Gefühl für Wochentage, Monate und Jahreszeiten. Die Aufgabe des Tages stammt aus einem der folgenden Bereiche: „Sachwissen“ (Quizfragen, Scherzfragen), „Länder der Welt“ (Landeskundliches und Flaggen), „Natur auf der Spur“ (Pflanzen und Tierwissen), „Mach was“ (Spielideen, Experimente, Rezepte, Bastelanleitungen), „Rätsel“ und „Malen“.
Auf der Rückseite finden sich die Lösungen und häufig noch weitere Informationen zum Thema.
Der Abreißkalender ist thematisch und methodisch breit aufgestellt und bietet viel Wissenswertes für Kinder (und Erwachsene). Er eignet sich als immer wiederkehrendes, spannendes, tägliches Ritual, um ins Gespräch zu kommen. Beim gemeinsamen Betrachten und Lösen der Aufgaben merken Erwachsene schnell, welche Themen für das Kind interessant sind. Der Kalender kann so auch Anlass sein, das eine oder andere Thema zu vertiefen. Auch den Einsatz in der Kita oder in Grundschulklassen kann ich mir sehr gut vorstellen, wenn die Kinder abwechselnd im Morgenkreis beispielsweise eine Tagesaufgabe lösen können.
Insgesamt ist das ein toller Kalender, auf dessen Einsatz ich mich schon jetzt freue. Schön hätte ich es gefunden, wenn nicht nur christliche und gesetzliche Feiertage im Kalender vermerkt gewesen wären, sondern auch wichtige Feiertage anderer religiöser Gemeinschaften.