Inhaltsangabe zu "H wie Habicht"
* #1 in Großbritannien* NEW YORK TIMES Bestseller* Das preisgekrönte Buch jetzt auf Deutsch»Um einen Greifvogel abzurichten, muss man ihn wie einen Greifvogel beobachten, erst dann kann man vorhersagen, was er als Nächstes tun wird. Schließlich sieht man die Körpersprache des Vogels gar nicht mehr – man
scheint zu fühlen, was der Vogel fühlt. Die Wahrnehmung des Vogels wird zur eigenen. Als die Tage in dem abgedunkelten Raum vergingen und ich mich immer mehr in den Habicht hineinversetzte, schmolz mein Menschsein von mir ab.«
Schon als Kind beschloss Helen Macdonald, Falknerin zu werden. Sie eignete sich das komplizierte Fachvokabular an, mit dem sich die Falkner wie in einer Geheimsprache untereinander verständigen, und las die Klassiker der Falknereiliteratur. Ihr Vater unterstützte sie in dieser ungewöhnlichen Leidenschaft, er lehrte sie Geduld und Selbstvertrauen und blieb eine wichtige Bezugsperson in ihrem Leben.
Als ihr Vater stirbt, setzt sich ein Gedanke in Helens Kopf fest: Sie muss ihren eigenen Habicht abrichten. Sie ersteht einen der beeindruckenden Vögel, ein Habichtweibchen, das sie auf den Namen Mabel tauft, und begibt sich auf die abenteuerliche Reise, das wildeste aller wilden Tiere zu zähmen.
Ein Buch über die Erinnerung, über Natur und Freiheit - und über das Glück, sich einer großen Aufgabe von ganzem Herzen zu widmen.
Sonnenschein mit Denkanstoß
„Leilani“ gefällt mir aus den nachstehenden Gründen sehr:
Es ist die Geschichte einer Fünfzehnjährigen, erzählt in der Ich-Perspektive und nach meinem Empfinden mit dem Wortschatz einer Fünfzehnjährigen.
Die Erzählerin erscheint etwas reifer als ihre Altersgenossinnen, da sie offenbar wegen der Militärzugehörigkeit ihres Vaters viel herumgekommen ist und sich oft in eine neue Umgebung eingewöhnen musste.
Die nicht harmonische Familiensituation ist unmissverständlich ein wichtiges Thema für Leilani. Sie liebt ihre Mutter ebenso wie ihren Vater und leidet unter deren Problemen .Doch ihrem Alter gemäß tut sie das, was Teenager tun: Sie lebt im Jetzt und Hier. Ihre unermüdliche Unbeschwertheit ist für mich authentisch und liebenswert. Ich wähle absichtlich das Adjektiv „unermüdlich“, da ihr die Familiensituation sehr wohl zusetzt und sie darüber nachdenkt.
Als sie ihren Vater nach Hawaii, dem Inbegriff paradiesischen Lebens, begleiten darf, zeigt sich etwas, was für mich das Leben an sich verkörpert: Wo Sonne scheint, da ist auch Schatten. Je stärker die Sonne, desto schwärzer ein Schatten. So auch in Leilanis Fall. Die Sonne ist eine zart aufkeimende erste Liebe, die Schatten der sich ankündigende Tod eines Menschen, der eine Familie zu zerreißen droht.
Lange hilft ihr die Unbekümmertheit der Jugend, aber Alter, Tod und die damit verbundenen schwierigen Entscheidungen werfen ihre Schatten voraus. Als sich die Lage drastisch zuspitzt, reagiert auch Leilani auf sehr drastische Art. Denn die Erwachsenen übersehen, wie viel Druck sie dem Mädchen unbewusst aufbürden.
Zur Sprache:
Wie bereits eingangs angesprochen, findet Sabine Schäfers die richtigen Worte. Die aufkeimende Liebe malt sie mit der Zielgruppe angemessenen gefühlvollen Worten. Angst und Ärger, Verzweiflung und Hoffnung drückt sie ebenso im jeweils passenden Register aus.
Meines Erachtens ein rundum gelungenes Jugendbuch, das zudem einen wichtigen Denkanstoß über das Erwachsenwerden gibt. Auch ältere Leser(innen ) werden das Buch mögen, insbesondere wenn sie es mit ihren Töchtern gemeinsam lesen.
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