Der Klang der Freiheit
Ich habe dieses Buch auf Empfehlung gekauft, da mir eine Freundin bereits mehrfach von der Autorin vorgeschwärmt hatte. Aufgrund seiner Optik hätte ich es gewiss nicht erstanden, was wirklich schade gewesen wäre, denn dann hätte ich richtig was verpasst.
In der Geschichte geht es um Sasha, die vor ihrer Bestimmung fliehen will. Dieses Schicksal hat bereits für einen Unfall gesorgt, von dem sie eine Narbe im Gesicht davon trug, die sie nur zu gern versteckt. Doch hat sie überhaupt eine Wahl? Auf der Insel Alderney gelingt ihr dies recht gut, doch dann taucht Cedric de Gray auf und nichts ist mehr wie zuvor. Was soll Sasha nur tun?
Ich lese eher selten Fantasy und Liebesgeschichten, aber diese hat mich regelrecht verzaubert und erinnerte mich an meine einstige Liebe zu der Twilight Saga.
Die Handlung wird uns über Sasha als Ich- Erzählerin nahe gebracht, was mir gut gefiel, da wir ihre Gedanken und Gefühle so live miterleben können. Dies sorgte für den ein oder anderen Gänsehautmoment.
Sasha als Hauptfigur gefiel mir enorm, da sie ein Mädchen wie du und ich ist mit Ecken und Kanten. Sie ist keine Schönheit, sondern weiß durch Charakter zu überzeugen. Ich mochte, dass sie in erster Linie an andere denkt und nicht ausschließlich an sich.
Cedric de Gray als Protagonist lässt sicher einigen Leserinnen das Herz höher schlagen. Ich konnte ihn mir sehr gut vorstellen und verstehen, was für eine Faszination er auf Sasha ausübt. Bei mir hätte er auch direkt mein Helfersyndrom angesprochen.
Die Idee mit der Seelenmagie war für mich etwas komplett Neues und das mochte ich sehr. Die Erklärungen zu Seelenmagierinnen, Seelenlosen, Seelenjägern und Co waren verständlich und nachvollziehbar. Ich persönlich würde es schön finden, wenn es so etwas tatsächlich gibt, ganz besonders die Seelenverwandtschaft zu einem geliebten Menschen.
Der Roman bietet alles was ein gutes Buch braucht: Spannung, Liebe ohne extrem kitschig zu sein, tolle Fantasymomente und liebenswerte Figuren. Was will man mehr?
Mein einziger Wunsch für dieses Buch an den Verlag wäre lediglich: eine Ausgabe für Erwachsene mit weniger mädchenhaften Einband und eben diese Ausgabe für die angesprochene Altersklasse. Ich denke so würden noch mehr Jugendliche und auch erwachsene Frauen das Buch lesen. Ich hab es öfter in der Bahn gelesen und wurde etwas komisch angeschaut, wahrscheinlich weil die meisten sich fragten was ich da für ein Kinderbuch lesen würde.
Fazit: Ein wundervolles Buch, was ich gern jedem interessierten Leser ans Herz legen möchte, der etwas für Magie und Gefühle übrig hat. Ich werde auf jeden Fall weitere Bücher der Autorin lesen.
"Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen und von ganzer Seele, von ganzen Kräften und von ganzem Gemüt, und deinen Nächsten wie dich selbst." (Lk. 10; 27)
In die Klasse von den Zwillingen Lotta und Luis kommen eines Morgens zwei neue Kinder. Sonderbar sehen sie aus denkt Lotta und ihre Lehrerin Frau Meyer-Schön erklärt ihnen warum. Samir aus Syrien und Dalina aus Eritrea mussten beide aus ihrer Heimat fliehen, weil sie dort nicht mehr sicher leben konnten. Schnell stellt Luis fest das Samir zwar kein Deutsch spricht, dafür gut Fußball spielen kann. Während Lotta sich zusammen mit Sophie um Dalina kümmern und sie feststellen das Dalina wunderschön malen kann. Frau Meyer-Schön gibt jedem der Kinder noch einen Brief mit, den die Familien brauchen dringend Kleidung, Möbel und Spielsachen. Jeder kann mithelfen und sie unterstützen. Als Lotta und Luis, Mama von den neuen Kindern erzählen und Fragen stellen, erzählt sie ihnen die "Geschichte vom barmherzigen Samariter" aus er Bibel und sie stellen Parallelen fest. Nun ist für Lotta und Louis klar sie wollen ebenfalls helfen und sie wissen auch schon wie.
Meine Meinung:
Für meine Themenchallenge suchte ich ein Kinderbuch und wurde bei diesem Kinderbuch ab 6 Jahre fündig. Der Schreibstil ist flüssig locker und in 5 Leseabschnitte eingeteilt, so das es gut zum selber Lesen oder vorlesen geeignet ist. Die Zwillinge Lotta und Luis sind mir bisher eher von ihren CDs vom Bibellesebund bekannt. Luis und Lotta gehen in die 1 Klasse und sind 6 Jahre alt. In der Schule haben sie viele Freunde. Da sie zu Hause christlich erzogen werden und keine Vorbehalte Fremden gegenüber, heißen sie die beiden neuen Kinder herzlich willkommen. Für Lotta und Luis steht fest das sie Samir und Dalina näher kennenlernen möchten. Ihre Mama ist von der Idee den beiden Familien zu helfen, sofort begeistert, lediglich ihr Papa fühlt sich ein bisschen überrumpelt. In diesem Buch geht es um aktuelle Themen wie Flüchtlinge, Hilfe, Freundschaft, Nächstenliebe, Fremde Kulturen und was sagt uns die Bibel dazu. Wer sind den die Nächsten, die Gott uns in der Bibel ermannt die wir lieben sollen? In erster Linie unsere Familie, Freunde, doch auch durchaus Fremden und Notleidende, wenn Gott sie uns ins Herz legt so wie es bei Luis und Lotta der Fall ist. Dabei war ich sehr angetan wie die Autorin mich von der ersten bis zur letzten Seite begeistert hat. Gerade auch dadurch, das es nach jedem Leseabschnitt einige Fragen gibt, ist dieses Buch meiner Ansicht nach recht gut für die Schule geeignet. Besonders, wenn in der Klasse ebenfalls Flüchtlingskinder sind. Da zudem die Geschichte vom barmherzigen Samariter angesprochen wird, könnte man es recht gut für den Religionsunterricht verwenden. Allerdings würde ich dieses Buch zum selber lesen eher für Kinder ab der Klasse 2–3 verwenden, da die Abschnitte doch recht lang für Leseanfänger sind. Darum glaube ich, das dieses Buch eher für Kinder ab 8 geeignet ist. Die Charaktere im Buch sind sehr gut ausgedacht, besonders die lebensfreudigen, netten, fröhlichen Zwillinge Luis und Lotta haben mir sehr gut gefallen. Ihre gute Erziehung und ihrem Einsatz für die fremden Familien haben sie mich positiv überrascht. Ebenso bei den Nebencharakteren wo sich die Autorin viele Gedanken gemacht hat und zudem vieles über das Thema Flüchtlinge, Hilfe und Kommunikation erklärt. Von mir eine klare Leseempfehlung für alle, die rund um dieses Thema wissen wollen und 5 von 5 Sterne.
Ayda ist fünf Jahre alt und lebt mit ihren Eltern in einem multikulturellen Viertel in Köln. Sie kann schon sehr viel: Gedichte aufsagen, bis 23 rechnen und zwei Sprachen, nämlich Deutsch und Persisch. Und sie kennt sogar ein türkisches Wort: »üzüntülü« – »betrübt«. Genau das ist Ayda oft, weil ihre Freunde aus dem Kindergarten sie nie mitnehmen, wenn sie mit den Fahrrädern unterwegs sind. Also macht sich Ayda allein auf den Weg und trifft auf Bär und Hase. Die beiden haben Angst vor den Menschen, weil man sie nicht ernst nimmt oder sogar fürchtet. Doch auf Ayda lassen sie sich ein. Gemeinsam entdecken die drei, wie aufregend die Welt ist, und schon bald verbindet sie eine tiefe Freundschaft.
Navid Kermani, u. a. ausgezeichnet mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels, schuf mit seinem bislang einzigen Kinderbuch eine humorvolle Hymne auf das Leben und ein herzerfrischendes Plädoyer für das Miteinander unterschiedlichster Kulturen.
"Ein bisschen üzüntülü ist man immer", sagte Ayda. "Das gehört zum Glück dazu. Wenn du nie üzüntülü bist, dann weißt du auch gar nicht, was das Glück ist."
Im Leben ist man häufig glücklich und traurig zugleich. Ayda und ihr Vater (Bâbâ) resümieren letztlich, dass es doch eigentlich reicht, wenn das Leben bis zum Himmel schön ist, ansonsten könnte man sich ja verlaufen... Dies ist der philosophische rote Faden, den Kermani kindgerecht durch die Geschichte webt und damit ein großes Thema des Lebens thematisiert: die Frage nach dem vollkommenen Glück bzw. ob es dieses geben kann, denn ein bisschen üzüntülü ist man schließlich immer…
Die Erzählung ist in vier Teile gegliedert, und jeder Teil beginnt mit der persischen Märchenformel "Yeki bud, yeki nabud, gheir az chodâ hietsch-kas nabud" - Einen gab's, den anderen nicht, niemand gab's außer Gott. Um dann fortzufahren: "Eine Ayda gab's" - und dann den Faden der Erzählung wieder aufzunehmen. Wie ein Märchenerzähler übernimmt hier eine neutrale Figur die Moderation der Geschichte und unterbricht diese gelegentlich auch, um den jungen Leser/Hörer dirket anzusprechen und dabei durchaus auch ein wenig zu veräppeln. Dies lockert das Geschehen zusätzlich auf und sorgt für eine zunehmende Vertrautheit. Zwischen den einzelnen Teilen wird persische Musik eingespielt, was die Fremdartigkeit untermalt, um die es in dieser Geschichte eben auch geht.
Navid Kermani gelingt es hier auf kindgerechte Weise aufzuzeigen, dass Kinder (und Erwachsene) auf der ganzen Welt ähnlich fühlen. Wenn dargelegt wird, wie betrübt Ayda ist, weil niemand mit ihr spielen will, wird das ein deutscher Kevin, eine spanische Mercedes oder ein türkischer Mustafa ganz ähnlich empfinden, wenn er/sie in eine vergleichbare Situation gerät. Insofern schafft der Autor hier eine großartige Identifikationsmöglichkeit für die kleinen Leser/Hörer.
Ebenso kindgerecht und vollkommen ohne erhobenen Zeigefinger legt Navid Kermani dar, dass Fremdartigkeit immer im Auge des Betrachters liegt. Durch die Tierfiguren (Hase und Bär) gelingt auch ein Blick auf die Menschen im Allgemeinen - und siehe da: beim Tanzen beispielsweise bewegen sich nicht nur die Iraner etwas verrückt, nein, auch die Spanier - und die Kölner ja gleich sowieso mit ihrem ewigen Geschunkel im Karneval. "Die Menschen spinnen alle. Egal, wo sie herkommen." Besser kann man es nicht auf den Punkt bringen.
Die ungekürzte Hörbuchausgabe (3 Stunden und 29 Minuten) wird sehr unterhaltsam gelesen von Dietmar Bär, der gerade auch die kölschen Ausdrücke, die hier immer wieder Einzug halten, gekonnt rüberbringt.
Ein modernes Märchen für Kinder ab 5 Jahren, in dem Gefühlen, Toleranz, Offenheit, Freundschaft und Mut ein großer Stellenwert eingeräumt wird. Mit munterer Leichtigkeit wird hier die Angst vor dem Fremden genommen und dazu ermutigt, auch mal einen Blick über den Tellerrand zu wagen. Empfehlenswert!
© Parden
Ein absolut gelungener Jugendthriller
Lukas wird von seiner Mutter in ein Camp im Wald geschickt, wo er mit siebzehn weiteren Menschen auf engstem Raum zusammen ist. Schon bald merkt er, dass es etwas gibt, das dem Camp und dessen Bewohnern nichts Gutes will.
Auf diesen Jugendthriller war ich sehr gespannt, weil mich das Cover und die Beschreibung sehr angesprochen haben.
Dank des sehr flüssig und angenehm zu lesenden Schreibstils konnte ich ganz schnell in die Geschichte eintauchen und folgen. Ich war richtig gefesselt und musste das Buch unbedingt in einem Rutsch fertig lesen.
Die Charaktere wurden interessant und anschaulich beschrieben und ich konnte sie mir gut vorstellen sowie auseinanderhalten. Lukas fand ich sofort sehr sympathisch, denn seine Art mochte ich absolut gerne.
Die Story fand ich sehr interessant und spannend. Es gab viel Spannung und Mysteriöses, das mich absolut an die Geschichte fesselt. Richtig toll fand ich u.a. die Dialoge, die teilweise humorvoll und philosophisch waren und die mich auch nachdenklich stimmten. Das hätte ich nicht in einem spannenden Buch erwartet, fand es aber sehr gelungen.
Die Spannung wurde bestens aufgebaut und hielt sich kontinuierlich oben. Ich hatte viele Fragen im Kopf und wollte unbedingt wissen, wer hinter allem steckt und weshalb. Die Atmosphäre war oft spannend und beklemmend und es gab auch actionreiche Szenen. Also eine prima Mischung, die mir richtig gut gefallen hat.
Ein absolut gelungener Jugendthriller, den ich regelrecht verschlungen habe. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.