Königin der Berge: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Königin der Berge: Roman' von Daniel Wisser
NAN
(0 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Königin der Berge: Roman"

Gebundenes Buch
Herzzerreißend komisch erzählt dieser Roman von den letzten Dingen - und den vorletzten und vorvorletzten, vom Leben in seiner schrecklichen Schönheit und der Unmöglichkeit zu sagen, wann man es gut sein lassen kann.
Robert Turin, Mitte vierzig, will in der Schweiz sterben, denn dort könnte er selbst bestimmen, wann es so weit ist. Lieber noch wäre es ihm, er wäre nicht unheilbar krank, aber an der Diagnose ist nicht zu rütteln: Multiple Sklerose. Um seiner Frau nicht zur Last zu fallen, übersiedelt er in ein Heim, freiwillig und vor der Zeit. Doch pflegeleicht ist der verschrobene Patient nicht, das merken die Schwestern bald. Während sich sein Zustand verschlechtert, beschließt er, seinem Leben ein Ende zu setzen, bevor es zu spät ist. Doch so einfach ist das nicht: So wie er im Alltag auf Unterstützung angewiesen ist, um vom Bett in den Rollstuhl zu kommen, damit er in der Kantine sein tägliches Quantum Wein trinken kann, braucht er auch zum Sterben Hilfe. Aber wer fährt ihn in die Schweiz? Und wie kann er ihn (besser: sie) dazu bringen? Turin versucht es mit Charme, denn wie Uber funktioniert, kann ihm keiner sagen...

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:400
Verlag: Jung u. Jung
EAN:9783990272244
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Niemalswelt

Buchseite und Rezensionen zu 'Niemalswelt' von Marisha Pessl
4.25
4.3 von 5 (4 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Niemalswelt"

Tödliche Wahl – der neue Roman der New-York-Times-Bestsellerautorin Marisha Pessl!
Ein packender Genre-Mix aus Psycho-Thriller, Coming-of-Age und Mystery.

Seit Jims ungeklärtem Tod hat Bee keinen ihrer Freunde mehr gesprochen. Als sich die fünf ein Jahr später in einem noblen Wochenendhaus an der Küste wiedertreffen, entgehen sie nachts nur knapp einem Autounfall. Unter Schock und vom Regen durchnässt kehren sie ins Haus zurück. Doch dann klopft ein geheimnisvoller Unbekannter an die Tür und eröffnet ihnen das Unfassbare: Der Unfall ist wirklich passiert und es gibt nur einen Überlebenden. Die Freunde sind in einer Zeitschleife zwischen Tod und Leben gefangen, in der sie dieselben elf Stunden immer wieder durchlaufen – bis sie sich geeinigt haben, wer von ihnen überlebt. Der Schlüssel zur Entscheidung scheint Jims Tod zu sein – in ihrer Verzweiflung beginnen die Freunde nachzuforschen, was wirklich mit ihm passiert ist, in jener Nacht, in der er in den Steinbruch stürzte. Und langsam wird klar, dass sie alle etwas zu verbergen haben …


Ein echter Page-Turner, der einen nicht mehr loslässt!

Format:Kindle Ausgabe
Seiten:386
Verlag: Carlsen
EAN:
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Rezensionen zu "Niemalswelt"

  1. Atmosphärische, düstere Variante der altbekannten Zeitschlaufe

    Eine atmosphärische, düstere Variante des altbekannten Zeitschlaufen-Romans:

    Fünf Freund:innen verunglücken mit dem Auto, aber was für ein Glück: niemand scheint ernsthaft verletzt. Aber. Natürlich kommt da ein Aber. Hier grüßt nicht etwa das Murmeltier, sondern der Wächter, der ihnen am nächsten Tag eröffnet, sie seien bei dem Unfall gestorben und befänden sich jetzt solange in einer Zwischendimension, bis sie per Abstimmung entschieden haben, wer von ihnen eine Chance bekommen soll, ins Leben zurückzukehren.

    Aber da somit ja vier der Freund:innen für ihren eigenen Tod stimmen müssten, ist das erstmal eine Pattsituation. Sie können sich frei bewegen und tun, was immer sie wollen, aber etwa alle elf Stunden werden sie zurückversetzt an Zeit und Ort des Unfalls, und immer sagt der Wächter bedauernd, es sei keine einstimmige Entscheidung erreicht worden.

    Zehnmal. Hundertmal. Tausendmal?

    Die Fünf reagieren sehr unterschiedlich auf die Ewigkeit, für die der Mensch einfach nicht gemacht ist. Der eine versucht, sich umzubringen, doch wacht nur wieder am Treffpunkt auf. Die andere betreibt Recherche. Wieder andere nutzen gnadenlos aus, dass nichts Konsequenzen hat. Und im Endeffekt beschließen alle zusammen, dass sie die Zeitschlaufe nutzen werden, um den Tod ihres Freundes James aufzuklären, der sich vor ein paar Jahren angeblich umbrachte.

    Nein, Zeitschleife-Geschichten sind nun wirklich nichts Neues, aber meist werden sie humorvoll und/oder romantisch erzählt. Durch »Niemalswelt« schwebt indes ein Hauch von albtraumhafter Verzweiflung, der auf mich viel glaubhafter wirkt. Ja, im Grunde sind die Fünf nun solange unsterblich, bis eine Entscheidung getroffen wird, aber sie sind an dieses enge Zeitfenster gebunden, das sich immer und immer wieder wiederholt.

    Marisha Pessl zeigt sehr überzeugend, was es mit der Psyche eines Menschen anstellen könnte, wenn sich nie etwas ändert und nichts Konsequenzen hat – und wie vermeintliche Freundschaften allzu leicht toxisch werden können, wenn es um die eigene Haut geht. Und das macht die Geschichte dann doch originell.

    Zwischendurch wird das Tempo durch die ständigen Wiederholungen des Zeitfensters mehrfach stark ausgebremst, doch das störte mich nicht, weil es im Rahmen der Geschichte Sinn macht. Das Leben dieser jungen Menschen steht nun mal still, so sehr sie auch dagegen wüten und daran verzweifeln mögen. Marisha Pessl erschafft gekonnt eine klaustrophobische Atmosphäre, der man sich nur schwer entziehen kann.

    Spannend blieb es für mich durchweg – aber es ist eher eine psychologische Spannung als eine, die von Action oder Gewalt erzeugt wird. Nach und nach bekommt man ein besseres Bild von den verschiedenen Persönlichkeiten, ihren Geheimnissen, und natürlich von dem, was mit James passiert ist. Die Geschichte nimmt dann auch ein paar unerwartete Wendungen, die ich sehr gelungen fand, und die Charaktere werden immer einfallsreicher darin, die Bedingungen der Niemalswelt auszureizen.

    Eine Geschichte wie diese ohne Brüche in der Glaubhaftigkeit zu erzählen, ohne Lücken und Logikfehler, ist sicher nicht einfach. In meinen Augen ist es Marisha Pessl hier jedoch gelungen.

    Die Auflösung ist überraschend und macht im Rahmen dessen, was bisher über die Niemalswelt erfahren haben, Sinn. Jetzt kommen auch die letzten Geheimnisse ans Licht, die der ein oder die andere noch versteckt hielt, und da ist es schon ein Kunststück, dass alle Puzzleteile ins Bild passen.

    Alle Charaktere, auch die liebe und kluge Protagonistin Bee, haben ihre Geheimnisse. Alle kämpfen mit ihren eigenen Dämonen: Erinnerungen und Gedanken, die sie Tag für Tag für Tag immer wieder in Endlosschleife durchleben müssen, und das ist im Grunde nichts Weniger als das Fegefeuer. Die Autorin beschreibt dies meines Erachtens glaubhaft und mit erstaunlicher Authentizität, was eine ungeheure Sogwirkung erzeugt.

    Mochte ich alle Charaktere? Auf keinen Fall, aber das ist sicher durchaus gewollt.

    Aber irgendwie fehlte mir dann doch etwas – vielleicht mehr emotionale Nahbarkeit, vielleicht mehr Tiefgang. Da wir die Geschichte immer nur durch Brees Augen sehen, bleiben die anderen Charaktere den Lesenden letztlich immer etwas fern.

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  1. 5
    22. Dez 2022 

    Ungewöhnlich und gut geschrieben.

    REZENSION: Niemalswelt

    Prämisse:

    Seit der feste Freund von Beatrice, genannt Bee, vor einem Jahr unter rätselhaften Umständen ums Leben kam, hat sie mit keinem ihrer ehemaligen Freunde Kontakt, bis die fünf sich in Wincroft – einem noblen Wochenendhaus treffen wollen. In der ersten Nacht ihres Aufenthalts bauen sie beinahe einen Autounfall. Doch kaum zuhause angekommen, steht ein seltsamer Fremder auf ihrer Matte, der sich als „Der Wächter“ vorstellt und ihnen eröffnet, dass der Unfall tatsächlich geschehen ist welchen auch nur eine/r von ihnen überlebt hat. Wer ins Leben zurückkommen darf, soll per Abstimmung entschieden werden. Bis eine Einigung erzielt wird, sind die Freunde in der Niemalswelt gefangen, einer Zeitschleife zwischen Leben und Tod. Nachdem sie auch nach einer langen Zeit in der Niemalswelt nicht zu einer Entscheidung gekommen sind, beschließen sie, die Hintergründe von Jims Tod aufzuklären, was jedoch so manches Geheimnis ans Tageslicht zerrt.

    Positives:

    Zuerst einmal muss ich das Konzept von „Niemalswelt“, genauer der Niemalswelt ansich, loben. Die Vorstellung einer Zeitschleife zwischen Leben und Tod ist hochinteressant, und wird auch gut umgesetzt. Gerade psychologisch wirken die Reaktionen auf mich sehr nahbar, auch wenn ich natürlich keine Möglichkeiten habe dies in der Praxis zu überprüfen. Jede der Figuren geht auf ihre eigene Weise mit dieser Situation um, bevor sie sich fassen und ihre Nachforschungen beginnen. Des Weiteren ist auch die Niemalswelt an sich sehr interessant. Sie ähnelt der echten Welt, weist jedoch einige ungewöhnliche Anomalien auf.
    Zu den Charakteren selbst, - auch sie empfand ich als sehr gelungen. Obzwar „Niemalswelt“ nicht länger als 380 Seiten ist gelingt es Marisha Pessl, Fünf – gewissermaßen sogar sechs - Charaktere zum Leben zu erwecken, von denen jeder gut ausgearbeitet und auf ihre eigene Art etwas exzentrisch sind und die sich von einander unterscheiden. Das mag zwar Trivial klingen, ist es jedoch nicht. Ein häufiges Problem von Büchern mit mehreren Charakteren, die ähnlich oder gleich stark im Fokus stehen ist, dass sie in Ermangelung von markanten Eigenschaften kaum auseinanderzuhalten sind, wodurch sie miteinander verschwimmen. Dieses Problem hat „Niemalswelt“ nicht.
    Aber auch die Geschichte selber gefiel mir sehr. Marisha Pessl nimmt sich Zeit ihre Figuren, ihre Beziehungen untereinander und natürlich die Niemalswelt zu etablieren, verliert sich jedoch nicht darin sondern kommt angemessen schnell zum Hauptteil der Geschichte. Auch die Ermittlungen der Hauptcharaktere werden meiner Ansicht nach hervorragend in Szene gesetzt, wobei sie sich die Umstände der Niemalswelt zunutze machen.
    Ich möchte an dieser Stelle auf etwas wichtiges hinweisen: Der Hauptfokus von „Niemalswelt“ liegt NICHT auf der Frage welcher der Freunde dem Tod von der Schippe springt, sondern auf dem offenlegen der Umstände von Jims Tod. Wer mit der Erwartungshaltung an dieses Buch herangeht, eine Art komplexes, psychologisches Todesspielszenario zu erleben, in welchem die Figuren sich unentwegt gegenseitig manipulieren und untereinander intrigieren, der wird von „Niemalswelt“ enttäuscht sein. Dies nur am Rande.
    Ohne näher darauf einzugehen, - das Ende des Buches habe ich ebenfalls als sehr positiv wahrgenommen. Es ist stimmig, emotional und auch tiefgründig. Bevor ich zu dem meiner Auffassung nach stärksten Aspekt von „Niemalswelt“ komme, möchte ich noch eine kleine aber feine Nebensächlichkeit loben. Marisha Pessl kreiert in „Niemalswelt“ ein fiktives Buch namens „Das dunkle Haus an der Anderswokurve“ Dieses Buch spielt eine wichtige Rolle in der Geschichte und die Lore darum ist überaus faszinierend.

    Aber der stärkste, der mit Abstand stärkste Aspekt von Niemalswelt, ist der Schreibstil. Ich habe schon viele Bücher von vielen Autoren gelesen, aber keines von ihnen besaß eine derart kreative Weise mit Worten umzugehen. Marisha Pessl verwendet sehr häufig ungewöhnliche Vergleiche um Figuren, Schauplätze und Emotionen zu beschreiben, findet aber auch andere kreative Wege. Hier eine kleine Kostprobe:

    „Die Psyche ist fragil. Sie ist wie die Sandburg eines Kindes bei auflaufenden Wasser.“

    „ Meine Gedanken verflüssigten sich und schwappten von innen gegen meine Schädeldecke.“

    „Ich konnte sie stundenlang einfach so stehen lassen wie eine Schale mit Obst.“

    Zudem gelingt es Marisha Pessl mithilfe ihres Stils – vor allem in der ersten Hälfte – eine ungewöhnliche aber gute Situationskomik zu erzeugen. Die beste Stelle des Buches ist meiner Ansicht nach jene, in welcher Beatrice, einen Monolog über das Wesen der Niemalswelt und ihre Auswirkungen auf die menschliche Psyche beschreibt. Diese Szene ist eine pure Demonstration der Möglichkeiten des geschriebenen Wortes. Sollte „Niemalswelt“ jemals verfilmt werden, wird es äußerst schwierig werden das Wegfallen dieses Schreibstils zu kompensieren.

    Negatives:

    Trotz aller soeben genannten positiven Punkte ist „Niemalswelt“ nicht perfekt. Mein erster Kritikpunkt ist, dass, die Rolle eines bestimmten Charakters ab einem bestimmten Zeitpunkt völlig offensichtlich ist, obwohl sich das Buch sehr darum bemüht diese Tatsache zu verschleiern. Des Weiteren muss ich auch über einen Aspekt des von mir eigentlich so hochgelobten Schreibstils sprechen. Dieser da ist: Manche Szenen wirken zusammengefasst oder heruntergebrochen, darunter auch das Finale des Buches. Und das finde ich wirklich zutiefst bedauerlich, da Marisha Pessl auf diese Weise viel Potential bezüglich Spannung und Intensität verschwendet. Dazu – am Rande erwähnt – hätte es meiner Ansicht nach eine bessere Möglichkeit gegeben, dass Verstreichen der Zeit und die subjektive Zeitwahrnehmung darzustellen, als es in „Niemalswelt“ getan wird. Nämlich folgende: In der „The Loop“ Trilogie wird ein zeitschleifenähnliches Szenario dergestalt dargestellt, dass der Protagonist den Ablauf der Ereignisse beschreibt und diese von Tag zu Tag mehr simplifiziert, bis sich seine Beschreibungen der letzten drei Tage auf folgendes beschränken:
    „Das Gleiche von vorn.“ „Und noch einmal“. „Es nimmt einfach kein Ende.“
    Es ist schade, dass „Niemalswelt“ etwas derartiges nicht getan hat.
    Und zuletzt: „Niemalswelt“ tut etwas, dass auch viele andere aktuelle Jugendkrimis („Night of Lies. A Good Girls Guide to Murder, Dark and Shallow Lies, Nothing more to Tell“) tun, und dass mir in den wenigsten Fällen zusagt. Anstatt, dass einfach nur das Verbrechen aufgeklärt wird, stellt sich noch zusätzlich heraus, dass praktisch das gesamte Umfeld des Protagonisten irgendwelche „dunklen“ Geheimnisse hütet. Ich werde jetzt nicht näher darauf eingehen, was mich so sehr daran stört und ich finde auch nicht, dass es das gesamte Buch zerstört (von den oben genannten Büchern, würde ich jedem mindestens 3,5 von 5 Sternen geben und „Dark and Shallow Lies“ gefiel mir sogar überaus gut) des Weiteren ist es in diesem Buch noch akzeptabel, ich wollte es jedoch einmal erwähnt haben.

    Fazit:

    „Niemalswelt“ ist meiner Ansicht nach ein ausgezeichnetes Buch, welches trotz einiger kleinerer Schwächen mit seinem Schreibstil und seinem Setting zu überzeugen weiß. Und dafür vergebe ich 4,5 von 5 Sternen, welche ich auf 5 Sterne aufrunde.

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  1. 4
    01. Aug 2019 

    Wincroft

    Nun ist es schon ein Jahr her, dass ihr Freund Jim verschwand und zwei Tage später tot aufgefunden wurde. Beatrice hat seinen Tod noch immer nicht überwunden, aber sie will wissen, was in der Nacht wirklich geschehen ist. Noch einmal will sie die Freunde von damals treffen, in Wincroft, wo sie so viel Zeit verbracht haben. Doch je näher das Ziel kommt, desto unsicherer wird Beatrice, ist Wissen wirklich essentiell? Mit den Freunden ist es nicht wie früher, Jim war ihr Zentrum und ihr Zusammenhalt. Ohne ihn sind sie nur eine Gruppe von jungen Leuten, die nach einer Party einen Unfall hatte.

    Ein Unfall, mit dem der Wächter auf den Plan gerufen wird, der den jungen Leuten mitteilt, dass sie die selbe Zeit immer wieder erleben müssen, bis sie entschieden haben, wer überleben wird, denn nur einer kann überleben. Wie Beatrice im Buch selbst erwähnt, der Groundhog Day lässt grüßen. Und dieser Tag mutet Beatrice und ihren Freunden einiges zu. Auch wenn es Momente gibt, in denen sie ihre quasi Unsterblichkeit beinahe genießen, kommen die Fünf doch zu dem Schluss, dass sie zusammenwirken wollen, um der ewigen Wiederholung zu entfliehen. Nur so können sie es schaffen, aufzuklären, was vor Jims Tod geschehen ist.

    Man fragt sich anfänglich schon, ob die Autorin einer bekannten Idee eine neue Facette abgewinnen kann. Zum Glück muss man nicht lange lesen, um von der Handlung des Buches gefangen genommen zu werden. Beatrice lernt ihre Freunde auf eine ganz neue Art kennen. Gemeinsam und auch getrennt durchlaufen sie Phasen, in denen ihr Aufenthalt in der Niemalswelt mehr oder weniger erträglich ist. Doch je mehr ihnen klar wird, dass sie letztlich nur zusammen stark sind, desto mehr können sie die Zeit vor Jims Tod rekonstruieren und ihre Empfindungen unter einander, seien sie positiv oder negativ, entschlüsseln. Es überrascht nicht, dass dabei einige Überraschungen ans Licht kommen. Hat man erstmal mit der Lektüre begonnen, findet man hier eines der seltenen Bücher, die einen eintauchen lassen in eine fremde Welt, die man erst wieder verlassen möchte, wenn das letzte Rätsel gelöst ist.

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  1. Zeitschleifenfantasy

    Vor einem Jahr starb Jim Mason unter ungeklärten Umständen. Seine Freundin Bee trauerte lang um ihn. Jeglichen Kontakt zu ihrer früheren Clique hat sie abgebrochen. Doch nun trifft sie wieder auf ihre damaligen Freunde, Whitley, Hannah, Kip und Cannon, und will einen Neuanfang starten, mit verheerenden Folgen. Nach einem Autounfall, glücklich darüber glimpflich davon gekommen zu sein, kehren sie in Whitleys Haus zurück. Da klopft ein Fremder an die Tür.
    „Ihr seid alle tot!“, sind seine Worte. Die fünf Jugendlichen befinden sich von nun in der Niemalswelt, zwischen Leben und Tod. Sie erleben ihren letzten Tag wieder und wieder, bis sie sich einigen können, wer tatsächlich überlebt.
    Vielleicht lag es am Genre - Niemalswelt ist als Jugendbuch konzipiert - aber auch zum Gutteil an der Handlung, dass ich mich mit diesem Buch nicht anfreunden wollte. Immerhin, die Idee der immer wiederkehrenden Zeitschleife ist nicht neu. Damit konnte uns schon vor einem Vierteljahrhundert Bill Murray und der Murmeltiertag erheitern. In der Niemalswelt ist nun gar nichts lustig, die Protagonisten erleben viele seltsame Dinge. Es schien mir das Gute an einem derart absurd konstruierten Plot, dass die Vorgänge nicht nachvollziehbar sein müssen. In einer Welt, die es nicht gibt, muss nichts Gesetzen der Logik oder Physik entsprechen. Und sollten nicht Jugendbücher eine für junge Menschen positive Identifikationsfigur enthalten? Bee, in ihrer betulichen Art, ihre Freunde nennen sie „Schwester Bee“, war mir dafür zu langweilig. Stil und Sprache sind eher simpel und lebt von Wiederholungen. Einmal, viermal, 10 Mal, wie oft habe ich das nun schon gelesen?
    Den Ausflug ins Jugendbuchgenre werde ich wohl so bald nicht wiederholen.

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Der Ernst des Lebens macht auch keinen Spaß

Buchseite und Rezensionen zu 'Der Ernst des Lebens macht auch keinen Spaß' von Christoph Wortberg
4
4 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Der Ernst des Lebens macht auch keinen Spaß"

Format:Taschenbuch
Seiten:192
EAN:9783407746597
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Rezensionen zu "Der Ernst des Lebens macht auch keinen Spaß"

  1. 3
    02. Jan 2019 

    Warum?

    Jakob ist tot. Ein Sturz von der Zugspitze beendete das vielversprechende Leben. Gerade hatte er das Abitur als Jahrgangsbester absolviert, sich für das Pharmaziestudium schon eingeschrieben, war auch sportlich sehr erfolgreich. Und nun: vorbei.

    "Die Geräusche der Stadt, der Geruch des Sommers. Alles wie immer und nichts wie früher. Ich gehöre nicht dazu. Die Welt der anderen dreht sich weiter, meine Welt steht still." (S. 96)

    Zurück bleiben seine fassungslosen Eltern und sein zwei Jahre jüngerer Bruder. Lenny. Der, der sein Leben lang im Schatten seines großen Bruders stand und nie eine wichtige Rolle in der Familie gespielt hatte. Der sich aber mit Jakob immer gut verstanden hat und für den nun die Welt stehen bleibt.

    Trauer, Wut, Fassungslosigkeit begleiten Lenny fortan - und leise Zweifel, ob es sich bei Jakobs Tod wirklich um einen Unfall handelte. Als aus diesen Zweifeln Gewissheit wird, sucht Lenny nach Antworten ohne zu wissen, ob er diese finden wird. Bei seiner Suche stößt er auf Rosa, die ihm vielleicht die Antworten geben kann - und vielleicht auch mehr...

    "Ein einziger Satz, der sich mit jeden Schritt tiefer in mich hineingräbt: Mein Bruder hat sich umgebracht. An seinem Tod ändert das nichts. An meinem Leben alles. Weil er nicht länger als der Bruder gestorben ist, den ich kannte. Weil er jetzt ein anderer für mich ist." (S. 76)

    Als ich las, worum es in diesem Buch ging und dazu die gerade einmal 192 Seiten der Erzählung wahrnahm, regten sich in mir gleich Zweifel, ob es gelingen konnte, diesem Thema auf so engem Raum wirklich gerecht zu werden. Anfangs war ich positiv überrascht, denn die Szenen im Krankenhaus und auf dem Friedhof waren wirklich emotional und wirkten sehr authentisch.

    Danach jedoch wurden - fast wie erwartet - viele Szenen und Themen im Grunde nur angerissen und entwickelten dadurch nicht die Intensität, die ihnen meiner Meinung nach hätte zukommen müssen. Dass die Entscheidung sich selbst umzubringen nicht aus heiterem Himmel gefällt wird, sondern sich dahinter stets ein Konglomerat an Gründen verbirgt, erklärt sich wohl von selbst. Viele der Gründe sind Lenny direkt klar, denn sie hängen mit seinem Elternhaus zusammen.

    Wenig Entfaltungsmöglichkeiten, starre Erwartungshaltungen, enge Strukturen und die Tablettenabhängigkeit der Mutter kennzeichnen beispielsweise das Klima im Hause von Lenny und Jakob - und jedes Familienmitglied erfüllt dabei eine klar definierte Rolle, aus der es kein Entkommen zu geben scheint. Lenny sucht nun nicht nur nach Antworten, sondern beginnt auch, gegen das eingefahrene System zu rebellieren - sein Bruder fand einen anderen Ausweg. Aber warum so und nicht anders?

    "Ein Held ist jemand, der (...) bereit ist, in den eigenen Abgrund zu schauen, ganz gleich, was er darin sehen wird. Der lacht, wenn es Zeit ist zu lachen, und weint, wenn es Zeit ist zu weinen. Und geht, wenn es Zeit ist zu gehen. Mein Bruder Jakob sagte: Ich bin ich und die anderen sind die anderen. Er sagte: Ich habe nur dieses eine Leben. Dann ging er. Mein Bruder war ein Held." (S. 7)

    Viele Themen schwingen in diesem schmalen Jugendbuch mit. Die Situation, zurückgelassen worden zu sein. Trauer, Schuldgefühle, Schuldzuweisungen, Wut. Die Suche nach Antworten, die Tatsache der Unbegreiflichkeit, der Schmerz, wenn sich das Bild der geliebten Person verändert, die Einsamkeit. Die erste Liebe, Angst um jemanden, Selbstmordforen. Die Abnabelung vom Elternhaus, Pubertät, Rebellion, das Hinterfragen der eigenen Rolle. Zu viel, um wirklich ausreichend Raum zu erhalten auf den paar Seiten - aber als Diskussionsgrundlage im Rahmen einer Klassenlektüre durchaus vorstellbar.

    Durch die Unterschiedlichkeit der Brüder wird in jedem Fall deutlich, dass es sehr verschiedene Wege gibt, mit belastenden Situationen umzugehen. Lenny jedenfalls nimmt sein Leben nun in die Hand, stellt vermeintliche Gegebenheiten in Frage und führt so Veränderungen herbei. Allein dies ist schon eine positive Blickrichtung, die dem Leser als Perspektive mit auf den Weg gegeben wird.

    Der Schreibstil ist durch meist kurze Sätze geprägt, die einem in manchen Szenen wie kleine Schläge um die Ohren gehauen werden. Dadurch liest sich die Erzählung rasch und unkompliziert, nimmt den Themen dadurch zudem auch oft auch ein wenig von ihrer Schwere.

    Auch wenn mich das Buch in der Umsetzung nicht komplett überzeugt hat, finde ich es wichtig, dass sich Jugendliche mit den angesprochenen Themen beschäftigen und darüber diskutieren. Deshalb könnte ich es mir sehr gut als Schullektüre in der Mittelstufe vorstellen.

    © Parden

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  1. Ein mutmachendes und gefühlvolles Buch

    Inhalt:
    Jakob ist Tod, gestorben bei einem Bergsteigerunfall. Doch leise Zweifel regen sich bei seinem Bruder Lenny, der bisher immer im Schatten von Jakob stand. Auf dem Weg zur Wahrheit trifft er auf Rosa, die Licht ins Dunkel bringt und noch mehr...

    Meine Meinung:
    Christoph Wortberg durfte ich auf der Messe kennen lernen und schon dort war ich von seiner lebendigen Art zu Erzählen begeistert. Das führte sich auch bei seinem neusten Buch weiter. Der Ernst des Lebens macht auch keinen Spaß ist ein sehr gefühlvolles Buch, das mit einer Geschichte aufwartet die nur so gefühlvoll beschrieben werden kann. Wortberg hat das perfekt geschafft.

    Die Geschichte ist aus Sicht von Lenny erzählt. Er scheint am rationalsten mit dem Tod seines Bruders umzugehen und doch merkt man beim Lesen das dies nur Fassade ist. Er vermisst ihn und versucht herauszufinden was wirklich passiert ist. An einen Unfall glaubt er nicht und so trifft er dann auch auf Rosa.
    Der Schreibstil ist leicht zu lesen und ohne viel Geschnörkel. Christoph Wortberg bringt mit wenig Worten viel Gefühl rüber und zeigt das Wesentliche. Hier kommt keine Langweile auf und man fiebert mit den Protagonisten mit.

    Diese bleiben überschaubar. Da ist Lenny, auch von der Trauer überwältigt behält er einen klaren Kopf und verfällt in Aktionismus. Er merkt erst jetzt was es bedeutet im Schatten von Jakob zu stehen. Dies hatte nicht nur schlechte Seiten.
    Seine Eltern sind fertig und für mich recht Gefühlskalt. Sie trauern, das war mir als Leser klar und kommen mit dem Tod ihres Stammhalters nicht klar vergessen darüber aber Lenny.
    Rosa taucht erst recht spät auf, hat ihre Probleme die aber nur am Rande zur Sprache gebracht werden.

    Mein Fazit: Der Ernst des Lebens macht auch keinen Spass ist nicht nur für Hinterbliebene ein Mut machendes Buch. Es bringt auch Unterhaltung wenn man gefühlvolle Geschichten mag

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Die Unmöglichkeit des Lebens: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Unmöglichkeit des Lebens: Roman' von Robin Stevenson
4
4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Die Unmöglichkeit des Lebens: Roman"

Format:Taschenbuch
Seiten:235
EAN:9783407822949
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Rezensionen zu "Die Unmöglichkeit des Lebens: Roman"

  1. Eine Geschichte die zum Nachdenken anregt

    Inhalt:
    Als Mel von Jeremy angesprochen wird ist es ihr zunächst unangenehm. Wer ist der Junge der vom Tod spricht. Doch die Gespräche mit ihm sind interessant und auf einmal redet man von Selbstmord. Was für Mel eher ein makaberer Spaß war wird für Jeremy immer ernster. Doch wie soll man das Ahnen?

    Meine Meinung:
    Hier an dem Buch hat mich der Titel neugierig gemacht, denn jeder hat Phasen wo er das Leben oder auch zu Leben fast unmöglich findet. Natürlich wusste ich auch das es um Selbstmord geht, ein Thema das man nicht oft genug besprechen kann, solange es nichts verherrlicht und zum nachdenken anregt.

    Das schafft dieses Buch. Es geht um einen gemeinsamen Selbstmord und die Frage was passiert wenn einer es doch nicht Ernst meint. Kann man sich sicher sein dass man seine Meinung nicht irgendwie geändert hätte? Gibt es nicht immer Hochs und Tiefs im Leben, die man einfach durch stehen muss?

    Die Geschichte von Mel und Jeremy spielt sowohl in der Gegenwart wie auch "davor" man blickt chronologisch zurück und kommt immer weiter zum Kern der Geschichte. In der Gegenwart erlebt man was danach passiert. Jedes Kapitel beginnt mit der Gegenwart und landet dann auch in der Vergangenheit. Eine Spannung ist immer greifbar auch wenn man schon weiß was passiert. Es gibt keine Stellen die ich wirklich uninteressant finde. Eher Figuren oder Stränge, die sich mir manches Mal nicht ganz erschließen, die am Ende aber durchaus Sinn machen.

    Melody ist an der Schule als Todesengel bekannt. Seit einem vermuteten Selbstmord wird sie so genannt, dabei wollte sie sich gar nicht umbringen, doch Freunde und Mitschüler sehen das anders. Sie passt auf die acht jährige hochintelligente Suzy auf, die so Erwachsen wird, aber eben doch erst 8 ist und spricht mit Jeremy, ihren neuen Anker in der Schule. Beide sind recht schnell auf einer Wellenlänge. Das Thema Tod hat sie irgendwie zusammen gebracht aber auch entzweit.
    Jeremy hat schon einige Verluste erlitten und springt bereitwillig auf den Zug vom Selbstmord auf. Als Leser hat man das Gefühl das er nur down ist und auch kaum Spaß hat, jedoch gibt es einzelne Momente in denen das anders ist. Da erlebt man einen fröhlichen Jeremy.

    Auf Grund dessen dass die Geschichte aus Mels Sicht erzählt wird lernt man Jeremy aber nicht wirklich gut kennen und kennt nur Mels Gefühlswelt. Hier hätte ich mir eine Jeremy-Sicht gewünscht.

    Am Ende stelle ich mir bei solchen Büchern oft die Frage wo der Sinn steht. Sicher gibt es Bücher, die nur zur Unterhaltung gelesen werden, aber dies ist ein Buch das zum nachdenken anregen sollte. Nun bin ich weit weg davon mein Leben wegzuschmeißen, doch war ich selber schon in der Situation das eine mir nahe stehende Person dies wollte. Somit kann ich manchen Aspekt aus dem Buch gut verstehen und hoffe einfach, das sich der ein oder andere gefährdete Leser darüber nachdenkt ob es wirklich der richtige Weg ist und ob er seine Mitmenschen vor die selbe Situation stellen möchte wie Jeremy das mit seiner Umgebung macht. Ich finde das Leben viel zu wertvoll um es einfach wegzuschmeißen.

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Fabian. In memoriam

Buchseite und Rezensionen zu 'Fabian. In memoriam' von Lena Hoffmann
4
4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Fabian. In memoriam"

Fabian ist mit seinem Leben unzufrieden. Sowohl in der Schule als auch mit seinen Eltern treten immer wieder Konflikte auf. Aus Ermangelung einer Bezugsperson kann er sich nur einem titellosen Buch anvertrauen, das er selbst mit seinen Gedanken füllt. Zusätzlich verletzt er sich regelmäßig selbst. Im neuen Mitschüler Marc findet das Mobbingopfer einen neuen Freund, der sich in der Schule und in seiner Familie für Fabian einsetzt. Die Freunde verbindet die Liebe zu Büchern. Endlich gelingt es Fabian, sich einem Menschen gegenüber zu öffnen. Marc empfindet Fabians Probleme als unbedeutend. Trotzdem verteidigt er ihn gegen seine Mitschüler und ergreift auch gegenüber Lehrern Partei für ihn. Dadurch jedoch wird Marc selbst zum Außenseiter der Klasse und er beschließt dagegen vorzugehen. Marc will Fabian mit einem Mädchen verkuppeln, um das Ansehen der beiden in der Klasse zu verbessern. Seine Bemühungen scheitern und Fabian wird erneut zum Gespött aller. Daraufhin zieht er sich zurück. Die Freundschaft der beiden wird nun auf eine harte Probe gestellt. Und Fabians Todeswunsch wächst. Wird Fabian seinen Plan durchführen? Oder findet Marc doch noch einen Weg, ihn davon abzubringen?

Format:Taschenbuch
Seiten:200
EAN:9783956670459
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Rezensionen zu "Fabian. In memoriam"

  1. Die Welt vs. Fabian

    Dieses Buch habe ich von einer lieben Bloggerkollegin vor ein paar Monaten geschenkt bekommen und weil ihr Fabians Geschichte damals nur mittelmäßig zugesagt hat, wollte ich es schnell lesen, um mir selbst ein Bild davon machen zu können.
    Nun ist es gelesen und mein Gesamteindruck fällt etwas verhalten, aber doch recht positiv, aus.
    Es geht darin um den deutschen Jugendlichen Fabian, der sehr unter dem Mobbing seiner Mitschüler leidet. Hinzu kommt, dass seine Eltern ihm gegenüber ein Verhalten an den Tag legen, das ich als äußerst gedankenlos/rücksichtslos und respektlos beschreiben würde, vor allem, weil die kleine Schwester genau gegenteilig behandelt wird, quasi eine Sonderstellung als Wunschkind einnimmt. Selbst die Lehrer hatten permanent etwas an ihm auszusetzen, weil er angeblich so oft den Unterricht gestört hat. - Aber das konnte ich nicht wirklich nachvollziehen, weil Fabian grundsätzlich ruhig, brav und folgsam gewirkt hat. Er war so gut wie immer der Dumme, der eins auf den Deckel bekommen hat. Ich hatte also echt das Gefühl, dass sich die ganze Welt gegen Fabian verschworen hat, um ihn zu demütigen und zu kasteien.

    ~ Jeder wollte Anerkennung. Denn Anerkennung bedeutete, gesehen zu werden. Man war nicht unsichtbar, man gehörte dazu, man war Teil eines größeren Ganzen. ~
    (S. 27)

    Dass ein solches Leben für einen Jugendlichen nicht gerade angenehm oder spaßig ist, dürfte einleuchten. Und deshalb verwundert es auch nicht, dass man sich in so einer Lage persönlich verändert, still wird, sich zurückzieht, Einzelgänger wird. Nicht jeder reagiert so, das stimmt, aber Fabian blieb nicht viel anderes übrig ... Umso erfreuter war ich, als ich gelesen habe, dass der Neue in Fabians Klasse, Marc, ein wenig anders zu sein scheint, ihn also nicht wie Abschaum oder einen Freak behandelt. Auch Marcs Mutter, eine sehr liebevolle, mitfühlende und hilfsbereite Frau, bringt Fabian viel Herzlichkeit entgegen ...

    Nichtsdestotrotz erzählt die Geschichte, die in meinen Augen einen sehr fesselnden Schreibstil aufweist und ziemlich spannend geschrieben ist, davon, wie es ist, ausgegrenzt zu werden, sich gänzlich abzuschotten, sodass niemand mehr (auf Dauer) auf einen herankommt und letztlich auch von Selbstverletzung, bedingt durch großen Selbsthass, der - logischerweise - infolge all dieser zwischenmenschlichen Missstände entstanden ist. Anhand von Fabians Geschichte kann man ganz klar sehen, was man als Elternteil, Mitschüler oder Lehrer alles falsch machen kann, um ein Kind völlig an seine persönlichen Grenzen zu bringen - mit allen ungemütlichen Konsequenzen.

    ~ Es war das eine, etwas zu tun, und etwas anderes, sich der Konsequenzen bewusst zu werden. ~
    (S. 82)

    Dieses Buch über Freundschaft, Familie, Mobbing und selbstverletzendes Verhalten hat mich irgendwie recht bedrückt, gleichzeitig aber auch ziemlich gefesselt, muss ich sagen. Es war traurig zu lesen, dass es Menschen gibt, vor allem Jugendliche, die so bewusstlos mit den Gefühlen anderer Menschen umgehen. Es war traurig zu lesen, wie die "Opfer" darunter leiden und sich infolgedessen selbst weh tun, weil sie denken, keinen Wert zu besitzen.

    ~ Warum sollte man sich für einen bemühen, der es einem nicht einmal dankte? ~
    (S. 145)

    Anhand des Buchtitels kann man erkennen, dass die Geschichte keinen schönen Ausgang nimmt, auch wenn ich das viele Seiten sehr gehofft habe. Leider kann man nicht in ein Buch springen, Hilfe anbieten und das schlimmste verhindern, aber glücklicherweise handelt es sich hierbei auch nur um eine fiktive Geschichte. Dennoch um eine, die sich tagtäglich so auch überall auf der Welt abspielen könnte und das vermutlich auch tut, einfach nur, weil es Menschen gibt, denen die Gefühle anderer egal sind. Und ich finde, dass man mit so einem Buch genau dafür ein Bewusstsein schaffen kann.

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Thirteen Reasons Why

Buchseite und Rezensionen zu 'Thirteen Reasons Why' von Jay Asher
NAN
(0 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Thirteen Reasons Why"

Thirteen Reasons Why by Jay Asher is a phenomenal New York Times Number One bestseller. It tackles the aftermath of teen suicide from the critically acclaimed young adult author Jay Asher - perfect for fans of John Green's The Fault in Our Stars.



You can't stop the future. You can't rewind the past. The only way to learn the secret . . . is to press play.



Clay Jensen returns home to find a strange package with his name on it. Inside he discovers several cassette tapes recorded by Hannah Baker - his classmate and first love - who committed suicide.



Hannah's voice explains there are thirteen reasons why she killed herself and Clay is one of them. If he listens, he'll find out why.



All through the night, Clay keeps listening - and what he discovers changes his life . . .



Forever.



Bestselling US author Jay Asher had the idea for his debut young adult novel Thirteen Reasons Why at a museum. Whilst taking an audio tour, he was struck by the eeriness of the voice in his ear - a woman who described everything he was looking at but wasn't there. You can hear Hannah's tapes at hannahsreasons.blogspot.com.

Autor:
Format:Kindle Edition
Seiten:316
Verlag: Penguin
EAN:
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Thirteen Reasons Why

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NAN
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Inhaltsangabe zu "Thirteen Reasons Why"

Thirteen Reasons Why by Jay Asher is a phenomenal New York Times Number One bestseller. It tackles the aftermath of teen suicide from the critically acclaimed young adult author Jay Asher - perfect for fans of John Green's The Fault in Our Stars.



You can't stop the future. You can't rewind the past. The only way to learn the secret . . . is to press play.



Clay Jensen returns home to find a strange package with his name on it. Inside he discovers several cassette tapes recorded by Hannah Baker - his classmate and first love - who committed suicide.



Hannah's voice explains there are thirteen reasons why she killed herself and Clay is one of them. If he listens, he'll find out why.



All through the night, Clay keeps listening - and what he discovers changes his life . . .



Forever.



Bestselling US author Jay Asher had the idea for his debut young adult novel Thirteen Reasons Why at a museum. Whilst taking an audio tour, he was struck by the eeriness of the voice in his ear - a woman who described everything he was looking at but wasn't there. You can hear Hannah's tapes at hannahsreasons.blogspot.com.

Autor:
Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:320
Verlag: Razorbill
EAN:9781595141712
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Thirteen Reasons Why

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NAN
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Inhaltsangabe zu "Thirteen Reasons Why"

Thirteen Reasons Why by Jay Asher is a phenomenal New York Times Number One bestseller. It tackles the aftermath of teen suicide from the critically acclaimed young adult author Jay Asher - perfect for fans of John Green's The Fault in Our Stars.



You can't stop the future. You can't rewind the past. The only way to learn the secret . . . is to press play.



Clay Jensen returns home to find a strange package with his name on it. Inside he discovers several cassette tapes recorded by Hannah Baker - his classmate and first love - who committed suicide.



Hannah's voice explains there are thirteen reasons why she killed herself and Clay is one of them. If he listens, he'll find out why.



All through the night, Clay keeps listening - and what he discovers changes his life . . .



Forever.



Bestselling US author Jay Asher had the idea for his debut young adult novel Thirteen Reasons Why at a museum. Whilst taking an audio tour, he was struck by the eeriness of the voice in his ear - a woman who described everything he was looking at but wasn't there. You can hear Hannah's tapes at hannahsreasons.blogspot.com.

Autor:
Format:Taschenbuch
Seiten:304
Verlag: Penguin
EAN:9780141328294
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