Israel - eine Utopie

Buchseite und Rezensionen zu 'Israel - eine Utopie' von  Omri Boehm

Inhaltsangabe zu "Israel - eine Utopie"

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:256
EAN:9783549100073
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Radikaler Universalismus

Buchseite und Rezensionen zu 'Radikaler Universalismus' von Omri Boehm
3
3 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Radikaler Universalismus"

Autor:
Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:176
EAN:9783549100417
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Rezensionen zu "Radikaler Universalismus"

  1. Unhinterfragbarer Wertekanon

    Kurzmeinung: In der intellektuellen Blase angesiedelt

    Die Frage, die die Philosophen quält, ist die, ob es einen absoluten Wert gibt, der über allen anderen Gesetzen stehe und der dennoch allen Menschen eingängig erscheint, genannt „universeller Humanismus“. Dieser wäre dann verbindlich und nicht mehr hinterfragbar. Dieser universelle Wert, sagt Omri Boehm, wird heute von allen Seiten negiert, so dass „ … die Rechte im Namen traditioneller Werte kämpft, … die Linke im Namen von Gender und Race“. Zurück geht die Annahme einer allen individuellen Interessen übergeordneten Wertigkeit letztlich auf die christliche Religion bzw. auf den christlichen Gott. Im letzten Teil seines Essays geht Omri Boehm sehr ausführlich auf diesen Ursprung ein. In diesem letzten Teil schlägt er allerdings einen intellektuellen Purzelbaum, auf den einzugehen (und zu widerlegen) den Rahmen dieser Rezension sprengen dürfte.
    Gedankenausflüge machen wir bei der Lektüre zu Spinoza, Nietzsche, Kant, die gesamte amerikanische Bürgerrechtsbewegung, etc. etc. Das Problem ist immer wieder dasselbe: geht es um Macht oder um Recht? Wer die Macht hat, kann seine Interessen durchsetzen. Was aber ist die Wahrheit, was ist Gerechtigkeit? Ist die Durchsetzung seiner Interessen dann die Wahrheit, wenn man sie einfach als gerecht deklariert? Oder ist die Wahrheit ein Begriff, den die Gesellschaft opfern sollte?
    Um jetzt den guten Kant ins Spiel zu bringen, den wir immer brauchen, wenn Philosophen Bücher schreiben, gilt es, selber zu denken und selber zu entscheiden (aufgrund von ganz vielem und langem Denken, nicht einfach so aus dem Bauch heraus), was „gerecht“ ist. Unser Immanuel nennt die Fähigkeit des Menschen, selbständig zu denken, den „Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit“. Das ist einer der markigen Sprüche von Kant, die zu kennen, sich lohnt. Das heißt, man solle sich nicht auf andere, auf Vordenker verlassen, sondern alles und jedes hinterfragen. Das können natürlich nur wenige, sagt Kant (weil es kompliziert ist), es sind die Auserwählten, die dann die anderen belehren. (Wie nett, diese Belehrenden sind wahrscheinlich die Philosophen, dafür werden sie ja bezahlt, bzw. freigestellt, um den ganzen Tag zu denken und Bücher wie das vorliegende zu schreiben und miteinander darüber zu streiten).
    Das Problem hierbei ist nur, dass niemand, absolut niemand, frei ist von dem Einfluss der Vordenker, denn alle Menschen sind irgendwie sozialisiert, beeinflusst, voreingenommen. „Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen“ ist also nur bedingt zu verwirklichen, denn dieser „eigene Verstand“ ist längst manipuliert (wenn man es negativ ausdrücken will).

    Fazit: Von der Lektüre dieses Büchleins nehme ich nicht allzu viel mit, obwohl es einen Teil gibt, der sich mit Cancel Culture beschäftigt und das an einem sehr eindrücklichen Beispiel. Mir stellt es sich so dar, als ob man heute tatsächlich nur noch damit beschäftigt ist, wer wen dominiert, die Mehrheit die Minderheit oder die Minderheit die Mehrheit. Um Wahrheit schert sich keiner mehr. Sie wurde längst auf dem Altar des Machtkampfes verbrannt. Daran ändert (erst einmal) ein verkopftes kleines gut gemeintes Büchlein, das allerhöchstens interdisziplinär von Belang ist, gar nichts.

    Kategorie: Sachbuch. Philosophie.
    Verlag: Ullstein, 2022
    Auf der Longlist Sachbuch Deutscher Buchpreis

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Ein anderer Takt: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Ein anderer Takt: Roman' von William Melvin Kelley

Inhaltsangabe zu "Ein anderer Takt: Roman"

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:304
EAN:9783455006261
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Nicht wirklich: Ein Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Nicht wirklich: Ein Roman' von Jens Sparschuh
4
4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Nicht wirklich: Ein Roman"

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:224
EAN:9783462001402
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Rezensionen zu "Nicht wirklich: Ein Roman"

  1. 4
    24. Mär 2023 

    Was wäre, wenn...?

    Mein Lese-Eindruck:

    Anton Lichtenau, promovierter und habilitierter Philosoph, ist auf dem Weg zur „Hochschule für Kulturwissenschaften“, einer fiktiven Hochschule in Berlin. Dort hält er in Vertretung eines Gönners eine Vorlesungsreihe, und nun stehen die letzte Vorlesung und die Abschlussklausur an. Aber auf dem Weg dorthin wird er von einem Radfahrer-Rowdy angefahren. Er stürzt, und ab jetzt geht alles durcheinander. Zunächst muss er seine verstreuten Skripten wieder einsammeln und bringt sie auf die Schnelle nicht mehr in die richtige Ordnung, und ähnlich sieht es in seinem Kopf aus, auch dort wird einiges durcheinandergeschüttelt.

    Und hier beginnt nun das Spiel des Autors mit seiner Figur, mit deren beruflichem Tun und auch mit dem Leser.

    Anton Lichtenau fängt an zu überlegen, was gewesen wäre, wenn – wenn er als Schüler besser Russisch gelernt hätte, wenn er in Leningrad studiert hätte (wie der Autor), wenn er seine verflossene Partnerin nicht kennengelernt hätte und so fort. Stück für Stück rollt er sein Leben nach rückwärts hin auf. Das Bild der Matrjoschka, eines Mitbringsels für seine Freundin, ist die passende Metapher, denn auch hier sieht er, wie Stück für Stück die Figuren ineinander verschachtelt sind – so wie sein bisheriges Leben.

    Und noch eines passt sehr gut. Lichtenau doziert nämlich in diesem Semester über Hans Vaihinger. Hans Vaihinger, ein Philosoph des 19. Jahrhunderts in der Nachfolge Kants, wurde bekannt durch sein Werk "Als ob", in dem es um die Bedeutung von Fiktionalität im Leben des Menschen geht.
    Und damit ist ein weiteres Thema im Roman angeschlagen: die Fiktion. Was wäre, wenn? Lichtenau malt sich alternative Entwicklungen seines Lebens aus und erinnert sich sogar an Nicht-Geschehenes, das aber so hätte geschehen können:
    Zitat : "Die Augen geschlossen, sah ich alles ganz deutlich vor mir: worauf es ankommt? Sich genau, in allen Einzelheiten, an das zu erinnern, was man nie erlebt hat.“ (S. 97)

    Witzigerweise stimmen seine und die Erinnerungen seiner Freundin an nicht-fiktive Erlebnisse auch nicht überein. Und auch das berufliche Leben seiner Freundin wird von Fiktionen bestimmt, weil sie als Lektorin für Groschenromane arbeitet.

    Sparschuh hat sich noch eine weitere Übereinstimmung ausgedacht, was seinen Protagonisten und Vaihinger angeht. Vaihinger nämlich setzte sich mit großer Außenwirkung für eine Institutionalisierung der Philosophie als wissenschaftlicher Disziplin ein. Und genau das wird zu Lichtenaus Auftrag: den Fortbestand der Fachschaft Philosophie an der Hochschule zu sichern. Das kann er aber nur, wenn er endlich ein lange geplantes Fachbuch veröffentlicht. Und daran hapert es. Als sein Gönner ihn fragt, ob er denn wenigstens schon einen Titel für das Buch habe, antwortet er: „Nicht wirklich.“ (S. 46) Was der Gönner als Titel missversteht.

    Fazit:
    Sparschuh gelingt hier ein ausgesprochen witziger Roman, der mit Fiktionen, Erinnerungen und Alternativen spielt.
    Man muss als Leser allerdings bereit sein für seine philosophischen Plänkeleien!

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Café der Unsichtbaren: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Café der Unsichtbaren: Roman' von Judith Kuckart
3
3 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Café der Unsichtbaren: Roman"

Rieke studiert Theologie und bereitet sich bei Sorgentelefon e. V. auf die Gemeindearbeit vor. Wanda sammelt für ein DDR-Museum Gegenstände, die nicht mehr gebraucht werden: »Das Gestern will im Heute nicht aufhören zu sprechen.« Für Matthias, der auf dem Bau arbeitet, ist das Dasein an sich eine rätselhafte Aufgabe: Während der Ausbildung bei Sorgentelefon e. V. hat er die schöne Emilia kennengelernt. Die traurige Buchhalterin Marianne, der pensionierte Redakteur Lorentz und die 80-jährige heitere Ich-Erzählerin von Schrey, die nicht weiß, ob sie eine verhinderte Pianistin oder eine verhinderte Terroristin ist, gehören ebenfalls in die Sorgentelefon-Gruppe. Alle sieben – so unterschiedlich ihre Leben verliefen – erfahren, dass Zuhören den Anrufenden in einer schlaflosen Nacht das Gefühl von Ausweglosigkeit nehmen kann – und mit dem Zuhören auch eigene Lebenserfahrungen einen unerwarteten Sinn bekommen. Ein unsichtbares Netz zwischen Rand und Mitte der Gesellschaft entsteht, das Lebensgeschichten aus dem Dunkel des Unerzählten fischt.

Format:Taschenbuch
Seiten:208
EAN:9783832166748
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Rezensionen zu "Café der Unsichtbaren: Roman"

  1. Facetten der Einsamkeit

    „Jede Situation hat eine Geschichte, die man kennen muss, um das Woher und Wieso zu verstehen, hat sie einmal zusammengefasst, jeder Augenblick hat seine Biografie und jede Biografie ihre Rätsel.“ (Zitat Pos. 906)

    Inhalt
    Vor vier Jahren hatte die Gruppe gemeinsam die Ausbildung für ihre freiwillige Tätigkeit beim Sorgentelefon e.V. begonnen, heute teilen sie sich den Dienst am Telefon, Tag und Nacht. Rieke, die angehende Theologin, die eigentlich hatte Schauspielerin werden wollen, träumt von einer Stelle als Pfarrerin in einem Dorf, von einem alten Haus mit Birnbaum und Familie, doch noch studiert sie und findet ihre Geschichten für Übungspredigten im unsichtbaren Alltag der Anrufenden, notiert alles in ihrem rosa Heft. Ihre Einsätze am Sorgentelefon teilt sie mit Wanda, Marianne, Emilia, Matthias, Lorentz und der beinahe achtzig Jahre alten Frau von Schrey, kein Vorname, aber gelbe Klebezettel am Bildschirmrand mit kurzen Notizen über die besonderen Eigenheiten von einigen Daueranrufern. Sie alle vereint Einsamkeit in unterschiedlichen Facetten und ebenso unterschiedliche Träume – und die Geschichten, die der Anrufenden und ihre eigenen.

    Thema und Gene
    Dieser Roman besteht aus vielen Momentaufnahmen, aus Geschichten aus dem Alltagsleben unserer Zeit, von Menschen zwischen der Mitte und dem Rand der Gesellschaft.

    Charaktere
    Wir lernen viele unterschiedliche Figuren kennen, ihre Vorgeschichte und ihre Konflikte. Um diese vielen Formen des Mensch-Seins geht es in diesem Buch.

    Handlung und Schreibstil
    Die Handlung springt in kurzen Abschnitten zwischen einem Zeitraum vor vier Jahren, ergänzt durch Erinnerungen, und ebenso rasch zwischen den aktuellen Tagen von Gründonnerstag bis Ostermontag. Von Schrey führt als beobachtende Ich-Erzählerin durch einige Episoden, wechselt wiederholt auch in personale Erzählperspektiven. Es sind Fragmente, die kurz auftauchen und wieder verschwinden, und etwa ab der Mitte des Buches wünschte ich mir beim Lesen ruhige Unterbrüche, etwas mehr Ruhe zum gedanklichen Atemholen. Oder einfach eine neue, überraschende Abwechslung in diesem Erzählstil, der teilweise etwas zu gewollt erscheint. Dies mag an den vielen literarischen Vorbildern liegen, welche die Autorin am Ende des Buches als Inspiration für ihre Erzählform nennt, hier wäre vielleicht weniger mehr gewesen.

    Fazit
    „Wer mag mir folgen, wenn meine Geschichte mit bereits bekannten Momenten noch einmal eingesetzt hat? Denn Erzählen ist ein Labyrinth. Immer wieder kommt man – auf der Suche nach einem guten Ausgang – an Stellen vorbei, die einem bekannt vorkommen, aber doch noch kein Ausgang sind.“ (Zitat Pos. 593 – 599) Besser als die Autorin selbst kann man dieses Buch nicht beschreiben. Ich wäre ihr sehr gerne gefolgt, doch in ihrem Erzähllabyrinth hat sie mich irgendwann verloren – andere Leser:innen werden ihr sicher begeistert folgen.

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Ludwig und das Nashorn

Buchseite und Rezensionen zu 'Ludwig und das Nashorn' von Noemi Schneider
5
5 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Ludwig und das Nashorn"

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:40
EAN:9783314106316
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Rezensionen zu "Ludwig und das Nashorn"

  1. 5
    24. Apr 2023 

    Da ist ein Nashorn in meinem Zimmer

    Ludwig behauptet beim Zubettgehen steif und fest, er hätte ein Nashorn in seinem Zimmer. Sein Vater hingegen ist voll und ganz überzeugt, dass das gar nicht sein kann. Das philosophische und für den Leser gleichzeitig humorvolle Gespräch der beiden dreht sich darum, ob man beweisen kann, dass etwas nicht da ist.
    Uns hat das Bilderbuch, das von Ludwig, seinem Vater und einem Nashorn im Zimmer handelt, richtig gut gefallen. Zum einen lag das an den tollen farbigen Bildern, auf denen es immer ein verstecktes Nashorn zu entdecken gilt – was meinen Sohn immer wieder zum Lachen bringt. Zum anderen erklärt es aber auch sehr kindgerecht, dass etwas da sein kann, auch wenn man es nicht sieht. Der besondere Clou dabei ist, dass der kleine Ludwig das seinem Vater erklärt, und nicht anders herum.
    Alles in allem ein grafisch und inhaltlich ansprechendes Bilderbuch, zu dem wir abends gerne wieder greifen werden.

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  1. Wie beweist man, dass etwas NICHT da ist?

    Inhalt:
    ------------------
    Abends spricht Ludwig mit jemand in seinem Zimmer. Auf Papas Nachfrage, mit wem er da spräche, antwortet er: "Mit einem Nashorn". Daraufhin kommt der Vater ungläubig ins Zimmer und fragt, wo es denn sei. Denn ER sieht kein Nashorn, ergo kann da auch kein Nashorn sein! Doch Ludwig ist anderer Meinung.

    Mein Eindruck:
    ------------------
    Das Titelbild ist mir sofort ins Auge gesprungen. Alleine schon, dass das komplette Buch im Siebdruckverfahren und in diesen Retro-Farben der 70er gedruckt ist, fand ich genial. Ich liebe alte Kinderbücher und diese orange-blaue Farbkombination gefiel mir sofort.

    Mein Eindruck:
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    Das Buch greift auf sehr anschauliche Weise die philosophische Frage des Philosophen Ludwig Wittgenstein auf, ob man beweisen kann, dass etwas NICHT da ist, nur weil man es nicht sieht. Eine gute Frage, auf die jeder seine Antwort finden muss. Das Buch regt jeden (auch Erwachsene) auf amüsante Weise an, darüber nachzudenken und zu diskutieren.
    Ich habe das Buch mit meiner 9-jährigen Tochter gelesen und gemeinsam hatten wir viel Spaß, zum einen die neuen Verstecke des Nashorns zu finden und zum anderen lachten wir über die Bemühungen des Vaters, das Nashorn zu finden. Das Ende der Geschichte lässt auch alle zweifeln, die zuvor behauptet haben, dass das Nashorn auf keinen Fall da sein kann.

    Im Anhang folgen noch ein paar Infos zu Autor, Illustrator und Ludwig Wittgenstein als Erläuterung, das hat für uns das Buch rund gemacht.

    Fazit:
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    Eine wundervoll illustrierte philosophische Gute-Nacht-Geschichte für Jung und Alt- regt zum Nachdenken und Diskutieren an

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WEIL.

Buchseite und Rezensionen zu 'WEIL.' von Martin Muser
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "WEIL."

Eigentlich fängt alles ganz harmlos an: Fünf Jugendliche fahren in ein Haus auf dem Land, um dort fürs Abi zu lernen. Auf dem Weg nehmen sie einen jungen Anhalter mit, der ihnen schon bald auf die Nerven geht. Kurzerhand lassen sie ihn an der nächsten Tankstelle stehen, seine Tasche werfen sie später einfach aus dem Fenster. Ein verhängnisvoller Fehler. Denn am nächsten Morgen steht der Anhalter plötzlich vor ihrer Tür – in Begleitung zweier junger Männer. Sie dringen ins Haus ein und fangen an, die Jugendlichen zu tyrannisieren. Ein perfides Spiel um Macht, Gewalt und Angst beginnt … Martin Musers packendes Jugendbuchdebüt, düster und beklemmend!

Autor:
Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:128
Verlag: Carlsen
EAN:9783551584939
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Rezensionen zu "WEIL."

  1. "Weil" es so großartig ist, vergebe ich 5 Sterne

    Klappentext:

    „Manuel hat versucht zu vermitteln.

    Selin hat versucht sich zu wehren.

    Knut hat versucht den Fehler zu korrigieren.

    Philipp hat versucht Hilfe zu holen.

    Esther hat versucht zu fliehen.

    Vergeblich.

    Eigentlich fängt alles ganz harmlos an: Fünf Jugendliche fahren in ein Haus auf dem Land, um dort fürs Abi zu lernen. Auf dem Weg nehmen sie einen jungen Anhalter mit, der ihnen schon bald auf die Nerven geht. Kurzerhand lassen sie ihn an der nächsten Tankstelle stehen, seine Tasche werfen sie später einfach aus dem Fenster. Ein verhängnisvoller Fehler. Denn am nächsten Morgen steht der Anhalter plötzlich vor ihrer Tür – in Begleitung zweier junger Männer. Sie dringen ins Haus ein und fangen an, die Jugendlichen zu tyrannisieren. Ein perfides Spiel um Macht, Gewalt und Angst beginnt … Martin Musers packendes Jugendbuchdebüt, düster und beklemmend!“

    Martin Muser packt mit seiner Geschichte rund um die 5 jungen Leute und eben den besagten Anhalter eine enorm wichtige Thematik an: Moral, Anstand und Ethik. Was andere Leser bereits verfasst haben kann ich uneingeschränkt bestätigen: hier geht es nicht direkt um die Figuren selbst sondern eben um die gesamte Entwicklung und den Verlauf der Geschichte. Der Buchtitel trifft dabei ins Schwarze. Das Wort „Weil“ kommt immer wieder in der Geschichte vor und auch beim lesen selbst kommt einem dieses Wort in den Sinn. Wir erleben hier auf 130 Seiten einen sehr gut austarierten Thriller für Jugendliche (aber auch für Erwachsene sehr gut geeignet!) der bestens in Ausdruck und Tonfall abgestimmt ist. Der rote Faden ist schnell da, die Geschichte hat eine gewisse Geschwindigkeit und man kann ihr problemlos folgen. Der Spannungsbogen hier ist groß und man klebt regelrecht an den Seiten und will wissen wie es weiter geht.

    Fazit: Ja, es ist beklemmend und düster aber hier geht es darum warum eben die 5 jungen Leute so gehandelt haben und welche Konsequenzen damit verbunden sind. So wie sich verhalten haben, verhält man sich nunmal nicht und das wird ihnen definitiv eine Lehre gewesen sein.

    Ein wirklich stimmiges Buch mit einer wichtigen Botschaft - 5 Sterne hierfür!

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Gedichte aus Guantánamo (punctum)

Buchseite und Rezensionen zu 'Gedichte aus Guantánamo (punctum)' von Sebastian Köthe

Inhaltsangabe zu "Gedichte aus Guantánamo (punctum)"

Format:Taschenbuch
Seiten:131
EAN:9783751808088
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Kleine Schule des Lebens

Buchseite und Rezensionen zu 'Kleine Schule des Lebens' von Lammert Kamphuis
4
4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Kleine Schule des Lebens"

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:233
Verlag: Aufbau Verlag
EAN:9783351038106
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Rezensionen zu "Kleine Schule des Lebens"

  1. 4
    21. Jan 2023 

    Philosophie als möglicher Lebensratgeber...

    Wie schaffe ich es, jeden Tag so zu leben, als wäre er mein letzter? Wie finde ich auf der Arbeit die Freude wieder? Und wie werde ich weniger abhängig von meinem Smartphone? Leicht und charmant liefert der Philosoph Lammert Kamphuis Antworten auf die großen und kleinen Fragen. Mit Erasmus von Rotterdam lernen wir, wann wir unseren Liebsten die Wahrheit sagen sollten und wann nicht, mit John Rawls, wie wir empathischer werden und mit Aristoteles, wie wir nur noch Dinge tun, die wir mögen. Ein kluges, kurzweiliges Kompendium der Lebenskunst. (Klappentext)

    Das Leben ist wie das Erwachen auf einer Bühne, so meint der Autor. Das Stück ist schon in vollem Gange, die anderen Darsteller beäugen uns - auch kritisch -, und bei all dem Drama muss man erst noch seine eigene Rolle finden. Wer bin ich und warum? Und schon ist man mitten drin in der Philosophie...

    Hier geht es um die verschiedenen Bereiche des Lebens - zum einen um die Verbindung des Individuums zur Welt (z.B. Beruf), zum anderen um die Beziehung zu einem anderen (Liebe, Freundschaft u.a.m.) sowie letztlich um den Blick auf das Selbst (Sinn, Tod usw.). Alle Konflikte unseres Lebens wurden in der einen oder anderen Form schon einmal durchdacht - weshalb also nicht die Philosophie zu Rate ziehen? Letztlich hätte man vielleicht selbst auf das ein oder andere kommen können, aber es so schwarz auf weiß zu lesen, macht einem einige Zusammenhänge (wieder) deutlicher.

    Wieso greift das Burnout-Syndrom derart um sich, wächst womöglich auch die eigene Unzufriedenheit am Arbeitsplatz? Weshalb fühlt man sich trotz der zahllosen Wahlmöglickeiten in unserer Konsumgesellschaft häufig nicht wirklich frei und tut sich vielleicht auch schwer damit, Entscheidungen zu treffen? Wie kommt man wieder miteinander ins Gespräch, statt sich jeder in seinen Positionen zu verschanzen? Weshalb sind Zweifel und Nonkonformismus so wichtig für die persönliche Entwicklung? Und wieso kann die Philosophie womöglich in schweren Zeiten lindernd wirken? Diese Fragen und noch mehr versucht das Buch zu beantworten, ohne dass es einen überstülpenden Charakter annimmt. Dabei werden die Erläuterungen des Autors stetig auch durch die Ansichten althergebrachter Philosophen ergänzt.

    Lammert Kamphuis, geboren 1983, ist Philosoph und Head of Faculty der School of Life, Amsterdam, die dem modernen Menschen helfen möchte, glücklich und kreativ zu werden. Mit diesem Buch leistet er einen Beitrag dazu. Es lässt sich immer wieder zur Hand nehmen und nachschlagen, wenn das Leben mal wieder eine Zwickmühle liefert. Kein Bekehrertum, vielmehr Anregungen zum Selberdenken und Hinterfragen, zum Umdenken und neu Positionieren. Wenn man denn will.

    © Parden

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Standpunkt beziehen

Buchseite und Rezensionen zu 'Standpunkt beziehen' von Susan Sontag

Inhaltsangabe zu "Standpunkt beziehen"

Autor:
Format:Taschenbuch
Seiten:64
EAN:9783150193723
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