Die Philosophie bei Harry Potter

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Philosophie bei Harry Potter' von Gregory Bassham

Inhaltsangabe zu "Die Philosophie bei Harry Potter"

Format:Taschenbuch
Seiten:293
Verlag: Wiley-VCH
EAN:9783527505715
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Also sprach GOLEM

Buchseite und Rezensionen zu 'Also sprach GOLEM' von Stanisław Lem

Inhaltsangabe zu "Also sprach GOLEM"

Format:Taschenbuch
Seiten:186
EAN:9783518377666
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Nagomi

Buchseite und Rezensionen zu 'Nagomi' von Ken Mogi
4
4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Nagomi"

Autor:
Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:176
EAN:9783832181628
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Rezensionen zu "Nagomi"

  1. Absolut lesenswert!

    Klappentext:

    „Nagomi bringt Leichtigkeit, Harmonie und Glück in dein Leben. Ken Mogi erklärt hier dieses tief im japanischen Alltag verwurzelte Lebensprinzip. Menschen, die nagomi erlangt haben, wissen, dass zum Glück auch das Unglück, zur Liebe auch der Verlust, zum Altruismus auch der Eigennutz und zum Vergnügen auch die Arbeit gehören. Und dass man nur dann ein harmonisches Leben führen kann, wenn es einem gelingt, alle Anteile des Lebens nicht nur zu akzeptieren, sondern auch in Balance miteinander zu bringen. Das ist der japanische Weg zur Lebensfreude.“

    Der Autor Ken Mogi ist mir bereits durch sein Buch „Ikigai“ ein Begriff. In seinem aktuellen Buch „Nagomi“ geht es also um die japanische Lehre des Positiven. Es geht genau darum Freude, Harmonie und Leichtigkeit in sein Leben zu lassen. All das geht aber nur einher wenn man auch das Negative sieht und zulässt! Kurzum: Es gibt Schatten und es gibt Sonne! Diese beiden Faktoren machen aus, das Nagomi überhaupt funktioniert und das man aus negativem etwas positives machen kann. Hier die Balance zu finden ist eben genau die Kunst! Der Autor hat einen feinen und sehr verständlichen Schreibstil welcher mir wieder sehr zusagte. Alles wirkt rund und logisch und man merkt einfach das hier win Profi am Werk ist. 4 sehr gute Sterne hierfür!

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Über die Heiterkeit in schwierigen Zeiten

Buchseite und Rezensionen zu 'Über die Heiterkeit in schwierigen Zeiten' von Axel Hacke
4.35
4.4 von 5 (3 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Über die Heiterkeit in schwierigen Zeiten"

Autor:
Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:224
EAN:9783832168087
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Rezensionen zu "Über die Heiterkeit in schwierigen Zeiten"

  1. 5
    17. Jan 2024 

    famose Ausführungen zur Heiterkeit

    Die Zeiten sind ernst. Vielfältige Krisen belasten unseren Alltag und unser Gemüt. Sollen und dürfen wir in diesen Zeiten heiter sein oder spricht der sogenannte Ernst des Lebens dagegen ?

    Dieser Frage widmet sich Axel Hacke in seinem Büchlein. Der Begriff der Heiterkeit wird historisch, philosophisch, religiös und literarisch beleuchtet. Der Autor führt den Leser über Zitate, Songtexte und Anekdoten aus dem Leben von Johnny Cash, Margarete Mitscherlich, Seneca und Epikur, Thomas Mann, Loriot und Werner Finck, um nur einige zu nennen, zu einem tiefgründigen Verständnis des Begriffs der Heiterkeit.

    Das zu lesen ist sehr erhellend und hat mich in einen Zustand der Wohlgemutheit und Gemütsruhe versetzt. "Die Heiterkeit ist einfach eine komische Art, ernst zu sein" ( Peter Ustinov ) und "die wahre Heiterkeit ist eine ernste Sache" und hilft "nicht über den lähmenden Einfluss der Furcht in Starrheit zu verfallen" ( frei nach Seneca ). Das sind Sätze, die sich einprägen.

    Hacke arbeitet heraus, dass es nicht darum geht, mit einem Dauergrinsen a la "denke positiv" durchs Leben zu gehen. Nein ! Heiterkeit oder die "Durchheiterung" unseres Daseins ( frei nach Thomas Mann ) ist eine Haltung. Sie kann unseren Alltag in seiner oft empfundenen Schwere, seiner Ernsthaftigkeit aber auch in seiner Schönheit und in seiner in Augenblicken der Selbstvergessenheit erlebbaren Leichtigkeit, lebenswert machen. Allen globalen Krisen und persönlichen Erschütterungen zum Trotz. Sehr beeindruckt hat mich die Schilderung des Lebens des Kabarettisten Werner Finck ( 1902 - 1978, "Ich habe in meinem Leben sehr viel gehalten, aber nicht den Mund" ).

    Ein sehr schönes Büchlein über die Heiterkeit, die Apokalypse, die Angst vor dem Tod und den Ernst des Lebens und wie das alles unglaublicherweise zusammen hängt. Sehr zu empfehlen. Ich vergebe 5 Sterne.

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  1. 5
    25. Okt 2023 

    Plädoyer für mehr Heiterkeit und Gelassenheit

    Der bekannte Kolumnist und Schriftsteller Axel Hacke hat vor einigen Jahren ein sehr erfolgreiches Buch über "Den Anstand in schwierigen Zeiten" geschrieben. Nun widmet er sich hier dem Begriff der "Heiterkeit".
    Eigentlich sollte daraus nur ein kurzer Artikel werden, um den ihn ein befreundeter Kollege bat. Aber bald merkte Axel Hacke, dass ihn dieses Thema auch persönlich berührte, war doch die aktuelle Situation bei ihm alles andere als heiter. Schicksalsschläge im näheren Umfeld, dazu die Pandemie und die damit verbundenen Probleme boten keinerlei Anlass zu Frohgestimmtheit. Kann und darf man angesichts der vielen Krisen und Bedrohungen überhaupt noch heiter sein? Um diese Frage zu beantworten, unternimmt der Autor einen philosophischen Streifzug durch die Kulturgeschichte.
    Er geht zurück zu den großen Philosophen der Antike, die von der Unsicherheit und Unvollkommenheit der Welt wissen und deshalb zu Gelassenheit raten. Er findet Kluges bei Schiller ( " Ernst ist das Leben, heiter ist die Kunst.") und Goethe. Sogar Kleist und Nietzsche, die man wohl eher nicht mit dem Thema in Verbindung bringen würde, werden zitiert. Für Thomas Mann war "Heiterkeit keine oberflächliche Stimmung, sondern Teil seiner Kunstauffassung, ... , eine Art der Distanzierung vom Leben." In einem Brief spricht Thomas Mann von der " Durchheiterung", die eine Geschichte bedarf, um genießbar zu sein."
    Aber nicht nur Geistesgrößen der Philosophie und Literatur werden zu Rate gezogen. Axel Hacke nennt andere, die vorbildhaft in ihrer Kunst das Prinzip der Heiterkeit vertreten. So z. B. der französische Zeichner Sempe, dessen Bilder immer von großer Menschenliebe zeugen. Sempe, der selbst eine sehr schreckliche Kindheit hatte, wusste, dass ohne Heiterkeit das Leben eine sehr traurige Angelegenheit wäre. Oder Loriot, der wie kaum ein anderer die Deutschen in seinen Sketchen persifliert hat. Und Hacke erinnert an den großen Kabarettisten Werner Finck, dem nicht einmal die Nazis seinen Humor verbieten konnten.
    Aber auch aus persönlichen Erfahrungen gewinnt Hacke Erkenntnisse zum Thema, die er in kleinen unterhaltsamen Anekdoten präsentiert . Nach einem eher peinlichen Kurs in Lach-Yoga weiß Hacke, wie schwierig und albern Lachen auf Befehl sein kann, doch grundlos lächeln kann sich und andere heiter stimmen. Und er rät mal öfter die Welt mit den Augen eines Kindes zu betrachten oder über sich selbst zu lachen.
    So begleitet der Leser Hacke auf seinen Assoziationen zum Thema, die er im Plauderton zum Besten gibt. Und man kommt mit ihm zum Schluss, dass es gerade in schlimmen Zeiten ( Wann waren die Zeiten mal nicht schlimm?) unbedingt geboten ist, der Welt heiter gegenüberzutreten. Das bedeutet nämlich keineswegs den Ernst des Lebens zu ignorieren, sondern sich davon nicht unterkriegen zu lassen. " Heiterkeit hat etwas tief Tröstliches, vor allem, wenn sie in Verbindung mit dem Ernst des Lebens steht, wenn sie mit ihm umgeht und zeigt, wie man ihm entkommen kann." " Es bedeutet nicht, das Schwere zu ignorieren, sondern es in etwas Leichtes zu verwandeln. Es jedenfalls zu versuchen."
    Genau diesen Versuch zu unternehmen, immer und immer wieder, das ist mein Vorsatz, nachdem ich dieses kluge und gleichermaßen unterhaltsame Buch gelesen habe. Dass das nicht immer leicht ist, weiß auch Axel Hacke. Doch " Heiterkeit ist eine Möglichkeit", die jedem offen steht.

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  1. 3 gute Sterne hierfür

    Klappentext:

    „Ein Plädoyer gegen das Verzagen und für die Heiterkeit

    »Ernst ist das Leben, heiter ist die Kunst«, schrieb Friedrich Schiller. Doch was ist Heiterkeit eigentlich? Und wie bekommen wir sie in unser ernstes Leben zurück? In Zeiten, in denen uns im Angesicht globaler Krisen intuitiv erst einmal anders zumute ist, macht sich Axel Hacke auf die Suche nach einem fast vergessenen Gemüts-zustand, nach einer Haltung dem Leben gegenüber, in der wir seltsam ungeübt geworden sind. Unterhaltsam, klug und persönlich erforscht er die Ursprünge des Begriffs, erklärt, was die Heiterkeit vom Witz und von der Fröhlichkeit unterscheidet und warum sie ohne den Ernst des Lebens nicht zu haben ist.

    »Ein heiterer Mensch zu sein, bedeutet nicht, das Schwere zu ignorieren, sondern es in etwas Leichtes zu verwandeln.«“

    Als immer wieder begeisterter Leser von Axel Hackes Büchern war die Neugier auf diesen Neuling groß! Es geht also um die Heiterkeit in schwierigen Zeiten und wie man aus dem Schlechten auch etwas positives abgewinnen kann…Wir lesen hier ein Plädoyer Axel Hackes und es ist immer schwierig dies zu beurteilen bzw. zu bewerten. Hacke bezieht sich auf die aktuelle Zeit und somit ist dieses Buch mehr als zeitnah und aktuell. Die Krisen ebben nicht ab, die Kriege mehren sich, die Gedanken der Menschen werden immer trüber, die Welt verändert sich…Eine depressive und negative Grundstimmung lässt sich aktuell wohl bei jedem finden der mit offenen Augen durch die Welt geht. Hacke will die Menschen aber aufrütteln und ihnen zeigen das man auch daraus etwas Positives abgewinnen kann. Vieles war wirklich typisch Hacke in diesem Buch und einerseits lehrreich, annehmbar und vielleicht auch umsetzbar aber dieses Mal verzettelte sich Hacke für meine Begriffe in zu vielen Themen. Der Fokus geht irgendwann verloren bzw. nimmt zu viele Themen ein, die man irgendwann nicht mehr genau unterscheiden kann. Seine Sprache ist wie immer offen und direkt. Seine Ideen, wie zumeist in seinen Büchern, eben nur Ideen und keine Maßgabe. Fazit bei diesem Buch: Jeder muss selbst für sich kämpfen und mit all den Dingen in dieser Welt versuchen klar zu kommen, ob einem dabei dieses Buch hilft, wird jeder für sich selber sehen. 3 gute Sterne hierfür!

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Matou

Buchseite und Rezensionen zu 'Matou' von Michael Köhlmeier
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Matou"

Format:Taschenbuch
Seiten:960
EAN:9783423148566
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Rezensionen zu "Matou"

  1. Ein Roman, der aus dem Gleichgewicht bringt

    Kurzmeinung: Mit zeitlicher Entfernung kann ich die Genialität des Romanciers würdigen, eine Leseempfehlung kann ich dennoch nicht aussprechen

    Es gibt nur wenige Bücher/Romane, die einen aus dem Gleichgewicht bringen. Matou ist so ein Buch/Roman für mich gewesen.
    Worum geht es? Vordergründig geht es um den Kater „Matou“, der im 18. Jahrhundert in Paris geboren wurde, als Babykatze aus dem Fenster geworfen wird und in einen Hundehaufen fällt, so dass seine Augen verklebten, und er jämmerlich erstickt wäre an der Hundekacke, wenn nicht … das Schicksal in Form von Camille Desmoulins, - oder Michael Köhlmeier himself ihm zu Hilfe gekommen wäre.

    Matou hat sieben Leben nach dem Mythos, der diese wundervollen Tiere umgibt, natürlich sind diese Mythen allesamt totaler Humbug, aber Michael Köhlmeier greift alle geläufigen Mythen über Katzen auf und bringt sie in seinem Roman unter. In Übersee haben die Katzen übrigens neun Leben, sagt das Sprichwort, aber unserer Kater ist Franzose und hat nur sieben Leben. Das findet Matou bedauerlich, aber er muss sich am Ende mit seinem Schicksal abfinden wie wir alle.

    Das Jenseits, in dem sich Matou jeweils nach Beendigung eines seiner Leben wiederfindet, spielt eine große Rolle in dem Roman. Köhlmeier macht sich seine Gedanken über den Tod, das Leben danach. Überhaupt philosophiert er gern. „Matou“ ist nicht nur ein Roman über „Matou“, sondern auch ein Roman über Köhlmeier. Jeder Roman, der geschrieben wird, ist auch ein Roman über dessen Autor, aber in „Matou“ ist diese Aussage weit mehr als eine Platitüde. Gefühlt hat Köhlmeier jedes werte Werk, das ihm je untergekommen ist, oft Sachbücher über Sprache und Kunst, Philosophie und Psychologie, untergebracht und wenn diese Werke nur in einer Aufzählung oder einem Aphorismus erscheinen. Man könnte dadurch eine Leseliste gutbürgerlicher, äußerst gediegener Bildung bekommen, wenn man denn wollte.

    Nein, langweilig ist das nicht, aber ausschweifend.

    Köhlmeier philosophiert also ausgiebig über Sprache und Sprachbilder. Matou-Michael ist ein Gelehrter. Das bekommt der Leser herbe zu spüren. (lange) Lieder, (lange) Märchen, die Erzählung in der Erzählung in der Erzählung, afrikanische Legenden, die zum Speien ekelig sind, alles kommt auf den Tisch. Die eingewobenen Wiederholungen, die eigentlich mündlicher Sprache eigen sind, sorgen dafür, dass man weder entkommt noch so schnell vergisst.

    Die geneigte Leserin konsumierte das Hörbuch über mehrere Monate hinweg beim Spazierengehen. Mindestens zweimal riss sie sich die Kopfhörer vom Kopf und ließ einige Stellen „leerlaufen“, weil sie sich sonst auf offener Straße übergeben hätte.

    Ein Buch/Roman über die Menschen, über die menschliche Natur?

    Ein Buch/Roman über die Grausamkeit von Menschen auf alle Fälle, über deren Aberglauben, ihre Vorurteile, entstanden aus Unwissenheit, über menschliche Dummheit und Brutalität. Matou ahmt die Menschen nach als er auf Hydra eine Katzen-Autokratie errichtet, die auf Lügen und Intrigen, gründet. Natürlich sind Matous Erlebnisse eine Parodie oder Satire auf herrschende Zustände; das ändert nichts daran, dass die Beschreibung der Katzenautokratie auf Hydra so ziemlich das Ekelhafteste ist, was ich in den letzten zehn Jahren gelesen habe!

    Matou schreibt in seinem letzten Leben seine Memoiren und die Leser durchschreiten im Nachgang seine Leben.

    Matou lebte eine Weile mit dem ebenso versoffenen wie genialen E.T.A. Hoffmann. Nun wissen wir diese Initialen zu deuten, Ernst Theodor Amadeus, Matou zog als wiedergeborener Leopard mit dem verkrüppelten blinden Mädchen auf dem Rädchen durch Afrika und machte einen Abstecher in die Unterwelt, er wohnte mit dem skrupellosen und egozentrischen Andy Warhol zusammen und beschließt seinen allerletzten Lebensabend auf dem Land bei Dame Nowak.

    Der Kommentar:
    Gerne, so hatte es sich die geneigte Leserin vorgestellt, durchzieht man mit dem Kater Matou die Jahrhunderte, die Historie, und lernt dabei allerhand. Im Ansatz ist das auch so, aber Köhlmeier fokussiert sich nicht auf die Historie, vor allem nicht auf vergnügliche, sondern auf Anekdoten und Anekdötchen und feinsinnige Betrachtungen, die jedoch allesamt darin münden, dass die Welt brutal ist. „Matou“ ist ein Roman, der genial ist, doch, das ist er, denn der Autor verheddert sich niemals in seinen gefühlt tausend gesponnenen Fäden, aber es ist auch ein Roman, der nichts auslässt an Grausamkeit. Es ist ein Roman, der die geneigte Leserin buchstäblich folterte.

    Fazit: Ein Lesevergnügen ist dieser Roman nicht (gewesen), aber irgendwie genial ist er schon.

    Das Hörbuch wird von Köhlmeier selbst gelesen, das macht er sehr gut, wenn man sich erst einmal an seine manierierten Sprechpausen gewöhnt hat.

    Kategorie: Anspruchsvolle Literatur
    Der Hörverlag, 2021

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Schlaraffenland abgebrannt

Buchseite und Rezensionen zu 'Schlaraffenland abgebrannt' von Michel Friedman

Inhaltsangabe zu "Schlaraffenland abgebrannt"

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:224
Verlag: Berlin Verlag
EAN:9783827014603
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»Cancel Culture« – Ende der Aufklärung?

Buchseite und Rezensionen zu '»Cancel Culture« – Ende der Aufklärung?' von Julian Nida-Rümelin
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "»Cancel Culture« – Ende der Aufklärung?"

Die Gefährdungen der Demokratie nehmen zu: Die Wahlerfolge rechtspopulistischer Parteien in Schweden und Italien, die Erosion des Rechtsstaats in Ungarn und Polen, die Konflikte mit autokratischen Regimen belegen dies ebenso wie der Verlust demokratischer Zivilkultur; Cancel Culture ist Teil einer zunehmend demokratiegefährdenden Praxis. Umso wichtiger ist es, Humanismus und Aufklärung gegen Intoleranz, Ignoranz, Hetze und Diskursverweigerung zu verteidigen und die politische Urteilskraft zu stärken. Dieses Buch leistet dazu einen pointierten Beitrag aus philosophischer Sicht.

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:192
Verlag: Piper
EAN:9783492071796
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Rezensionen zu "»Cancel Culture« – Ende der Aufklärung?"

  1. Grundlagen unserer Demokratie

    Kurzmeinung: Klare Worte

    Cancel Culture ist eine uralte Methode, um seinen politischen Gegner zum Schweigen zu bringen. Cancel Culture „avant la lettre“ - es gab die Methode lange schon, bevor sich die Bezeichnung „Cancel Culture“ dafür etablierte.
    Im schlimmsten Fall führt Cancel Culture zum sozialen, zum politischen und sogar zum physischen Tod. Insofern muss man Cancel Culture mit alllergrößter Skepsis betrachten.
    Julian Nida-Rümelin stellt deshalb in seinem Essay „Cancel Culture, Ende der Aufklärung“, wie schon im Titel ersichtlich ist, die Praktizierung dieser Methode unter eine kritische Lupe. Sie fällt krachend durch. Denn Demokratie ohne Diskurs ist nicht denkbar.

    Der Kommentar:
    Der Autor plädiert dafür, die Errungenschaften der Demokratie nicht leichtfertig aufs Spiel zu setzen; darunter fallen alle Arten von Diffamierung und Diskriminierung. Gesprächsverweigerung ist Respektlosigkeit. Die Aufklärung geht von unveräußerlichen Rechten des Einzelnen aus, die nur unter sehr beschränkten Umständen beschnitten werden dürfen.
    Zwei Zitate: „… Feudalismus war/ist mit der fundamentalen Einsicht in die unverfügbaren Rechte und Freiheiten aller Menschen unvereinbar“. Hier geht es um die Klassenherrschaft qua Geburt. Von Geburt an sind alle Menschen gleich und mit gleichen unveräußerlichen Rechten ausgestattet. (Ja, in der Praxis sind manche gleicher, I do know that, zum Beispiel Königs, weswegen die Monarchie abgeschafft werden muss).
    „Das Zum-Schweigen-Bringen einer Person, weil sie den eigenen politischen Überzeugungen und Zielen im Wege steht, ist eine Form der Entwürdigung.“
    Das Ringen mit dem politisch Unliebsamen, das sich Auseinandersetzen ist mühselig, ist ärgerlich, zeitaufwendig und kann tatsächlich richtig zornig machen, dennoch lohnt es sich; denn die (weitaus bequemere) Abkürzung über Abbruch der Beziehungen und Einigelung in die eigene Blase führt entweder zum Despotismus oder zur Radikalisierung in irgendeiner Art und Weise, zur selbstherrlichen Rechthaberei. Vor allem aber hat niemand die Weisheit mit Löffeln gefressen oder für sich gepachtet, alles ist im Fluss. Selbst wissenschaftliche Erkenntnisse sind vorläufig. Das wissen Wissenschaftler: Ideologen nicht. Cancel Culture ist immer eine Machtdemonstration einiger weniger selbsternannter Gerechter über andere (die große, aber schweigende Mehrheit).

    Julian Nida Rümelins Essay ist anspruchsvoll, es handelt sich um einen philosophischen Text, der sich unter anderem mit dem Verhältnis von europäischer Aufklärung (samt ihrer Entwicklung) zur westlichen Demokratie beschäftigt. Es ist ein intellektueller Text, der aber überraschend leicht zu lesen ist. Nur interessieren muss man sich für dieses doch sehr theoretische Thema, es kommen John Locke; Thomas Hobbes, Kant und andere Philosophen zu Wort, insofern auch philosophisches Fachvolkabular. Darüber darf man sich nicht beschweren, wenn man diesen Essay liest. Der Autor erkärt jedoch alles haarklein, ich bin kein einziges Mal in diesem Text "geschwommen".

    Fazit: Der Aspekt, dass es Cancel Culture (ich mag das Wort „Kultur“ darin nicht) avant la lettre gegeben hat, hat mich im gleichen Maße amüsiert wie geschockt. Die Demokratie wird von allen Seiten unter Beschuss genommen. Es braucht ermutigende und intelligente Texte wie diesen.

    Kategorie: Sachbuch. Philosophie und Politik.
    Verlag, Piper, 2023

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Die Philosophie des Singens

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Philosophie des Singens' von Bettina Hesse

Inhaltsangabe zu "Die Philosophie des Singens"

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:272
EAN:9783938539552
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Die philosophische Hintertreppe

Buchseite und Rezensionen zu 'Die philosophische Hintertreppe' von Wilhelm Weischedel

Inhaltsangabe zu "Die philosophische Hintertreppe"

Format:Taschenbuch
Seiten:336
EAN:9783423300209
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Ich muss dir was sagen...

Buchseite und Rezensionen zu 'Ich muss dir was sagen...' von Marion Haupt
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Ich muss dir was sagen..."

Autor:
Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:200
EAN:9783986310486
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Rezensionen zu "Ich muss dir was sagen..."

  1. Eine spannende Reise in die Welt der Sprache

    In diesem Sachbuch geht es um unsere Sprache. Der Inhalt gliedert sich in drei Teile auf wobei jeder Teil nochmals in Kapiteln unterteilt sind. Da fängt es z.B. mit "Die Verknüpfung von Sprache und Denken" an und geht dann über "Fähigkeit und Möglichkeit" bis hin zu "Kleine Wörtchen mit Wirkung" was ich persönlich am interessantesten fand.
    In diesem Buch geht es darum den bewussten Umgang der Sprache und Wörter zu erlernen und um die Kraft ihrer Aussagen. Besonders hervorheben möchte ich die Übungen die der Leser mit einem QR - Code scannen oder den entsprechenden Link eingeben kann. Der Leser sollte sich auch ein Übungsheft und etwas zu schreiben dazulegen weil nach dem allgemeinen Teil dieser Ratgeber zu einem Übungsbuch wird: Für unseren Alltag oder auch als Partnerübung.
    Meiner Meinung nach ist dieses Sachbuch ein tolles Training über Kommunikation, Sprache und Denken - mit sehr vielen Beispielen, Tipps und Wissen. Fachbegriffe gibt es kaum was ich übrigens sehr gut fand. Auch ist dieses Buch ist in allen Lebenslagen einsetzbar. Ich habe mir z. B. immer ein oder zwei Kapitel zum lesen heraus gesucht.
    Für mich persönlich war das Buch sehr aufschlussreich und informativ und ich werde den einen und anderen Ratschlag oder Übung mit in meinen Alltag übernehmen. Das Wort "müssen" werde ich auf jeden Fall aus meinem Wortschatz streichen und es durch ein anderes positiveres ersetzen. Ich vergebe für dieses Sachbuch das detailliert, eingehend und ausführlich im Inhalt ist sehr gerne fünf Sterne.

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