The Woman in Me

Buchseite und Rezensionen zu 'The Woman in Me' von Britney Spears
3
3 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "The Woman in Me"

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:288
EAN:9783328602972
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Rezensionen zu "The Woman in Me"

  1. Sie legt Zeugnis ab...

    Britney Spears und ihre Musik waren Teil meiner Jugend, ihr späteres Schicksal habe ich nur am Rande verfolgt und so war meine Neugier natürlich groß. Dieses Buch wollte ich deswegen unbedingt lesen und habe die Warnungen anderer Leser leider strikt ignoriert und bereue dies.

    Meine Bewertung bezieht sich nicht nur auf den Inhalt, sondern auch auf die Qualität des Buches.

    Die Offenbarungen von Britney sind sehr einfach geschrieben, fast hat man das Gefühl das Tagebuch eines bockigen Teenagers zu lesen. Einiges was man erfährt, das war mir komplett unbekannt und hat mich teils doch enorm geschockt. Generell habe ich beim Lesen nur gedacht: "Zum Glück bin ich nicht berühmt.", "Wie kann man das nur durchstehen?" und natürlich verstehe ich nun auch vieles, warum sie in den Medien als vermeintlich verrückt abgestempelt wurde. Ich mag mir gar nicht vorstellen wie es sich anfühlt, wenn man unter dauerhafter Beobachtung steht und man 24/7 beurteilt wird.

    Was ich richtig schön fand waren die vielen Schilderungen der Erfolge, Songveröffentlichungen und Konzerte, denn sie haben mir natürlich ein Stück Jugend zurückgebracht. Vieles davon hat man in den Medien verfolgt, die Songs jahrelang gehört und gefeiert und eigene Erlebnisse wurden durch ihre Musik begleitet.

    Ich bin ihr enorm dankbar, dass sie uns an dem Erlebten teilhaben lässt. Man kann sich kaum vorstellen so etwas durchzustehen, geschweige nebenbei zu arbeiten und dann auch noch so erfolgreich zu sein.

    Kommen wir nun zum Teil wo ich das gedruckte Buch bewerte. Ich habe selten so eine schlampige Arbeit gesehen wie bei diesem Titel. Für 25 Euro bekommt man Rechtschreibfehler, fehlende Satzzeichen, Wortdopplungen, es werden Klammern vergessen und und und. Das kann man nicht mit Übersetzungsfehlern oder ähnlichem entschuldigen, sondern man wollte hier einfach schnell Geld machen.

    Zudem lässt zumindest bei meinem Exemplar auch die Qualität des Papiers stark zu wünschen übrig. Am manchen Stellen sieht es aus als hätte es bei der Herstellung irgendwie Falten geschlagen, wurde gepresst und hat nun hauchdünne Risse. Keine Ahnung wie viele Leseprozesse es durchstehen wird eh es kaputt ist. Ganz ehrlich für den stolzen Preis stelle ich mir ein gut lektoriertes Buch vor, welches auch qualitativ den Standards eines so großen Verlages entspricht.

    Ich kann allen Lesern nur raten auf eine neue Auflage zu warten, damit Preis und Leistung dann auch zusammenpassen. Bitte lieber Penguin Verlag nehmt die Erstauflage vom Markt und gebt den Lesern was sie verdient haben, nämlich ein wertiges Buch, welches zum Preis und zum Inhalt passt.

    Fazit: Der Inhalt bewegt und hat es in sich. Die Qualität des Buches ist ein Schlag ins Gesicht für jeden Leser und Fan der Sängerin.

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Ich, ein Kind der kleinen Mehrheit

Buchseite und Rezensionen zu 'Ich, ein Kind der kleinen Mehrheit' von Gianni Jovanovic

Inhaltsangabe zu "Ich, ein Kind der kleinen Mehrheit"

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:224
Verlag: Blumenbar
EAN:9783351051006
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Selma Lagerlöf

Buchseite und Rezensionen zu 'Selma Lagerlöf' von Holger Wolandt
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Selma Lagerlöf"

Format:Taschenbuch
Seiten:320
Verlag: Urachhaus
EAN:9783825179137
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Rezensionen zu "Selma Lagerlöf"

  1. Was für ein tolles Buch!

    Klappentext:

    „Charlotte von Feyerabend macht in ihrem großen Roman Selma Lagerlöf mit all ihren Zweifeln und schillernden Träumen greifbar. Die LeserInnen begleiten sie, wenn ihr Zuhause wegen Geldnöten verkauft wird, sie ihre erste Freundin und Reisegefährtin Sophie Elkan trifft, mit der sie nicht nur nach Jerusalem, sondern auch durch Schweden reisen wird, um für Nils Holgersson zu recherchieren. Ständig bricht sie mit gängigen Normen und Vorgaben und erschafft dabei Großes und ist dabei von einem unerschöpflichen Glauben an sich selbst erfüllt. Als erste Frau erhält sie den Literaturnobelpreis, einen Sitz in der Schwedischen Akademie und lebt in einer teils Kräfte zehrenden Dreiecksbeziehung. Mit dem Gewinn aus ihren Buchverkäufen kauft sie sich ihr altes Zuhause zurück und lebt den Traum, den ihr Vater nicht verwirklichen konnte: den, einer Gutsbesitzerin, und teilt mit ihrem großen Herzen das Glück, das sie sich hart erkämpft hat.

    Charlotte von Feyerabend lässt Originaltexte der Schriftstellerin mit einfließen und greift deren poetische Sprache auf, um die Leser mit einer starken faszinierenden und humorvollen Persönlichkeit auf eine Reise durch Schweden zu nehmen. Der Glaube an sich selbst kann nicht nur Berge versetzen, er erschafft sie sogar und manchmal setzt er dem Berg auch noch ein Krönchen auf….“

    Zugegeben, der Klappentext ist mal ein ganz anderer als was man sonst so als Leser gewohnt ist. Stellt sich dann die berechtigte Frage: Was erwartet denn den Leser hier?. Klare Antwort: Eine Romanbiografie der anderen Art. Denn hier werden nicht nur die Person und das Leben von ‚Selma Lagerlöf‘ beschrieben, sondern auf ihre Intentionen zu ihrer Erfolgsgeschichte „Nils Holgersson“ und eben Originaltexte miteinander sehr gekonnt verbunden. Dieses Buch war eine besondere Erfahrung für mich, denn ich gebe es gern zu: ich liebte die Geschichte rund um Nils Holgersson und die Gans Martin schon in der Kinderzeit und selbst auch heute noch abgöttisch. Sie hat so viele besondere Momente inne, enthält so viele erzieherische/pädagogische sinnvolle Ansätze und ist eben einfach nur liebenswert. Auch wenn die Trickserie Hamster Krümel dazu gedichtet hat, in Wahrheit ist er in der Geschichte nie erschienen - eine kleine Kindheitserinnerung wurde zerstört, aber die Wunde heilte schnell. Nun zum Buch: wir steigen eigentlich in ein recht dunkles Kapitel ein, denn das Zuhause von Selma muss verkauft werden. Ein schwieriger Kampf beginnt und eine ungewisse Zeit ebenso. Es eröffnen sich viele gute Situationen, aber es gibt auch Rückschläge. Das Schreiben ist Selmas größtes Glück aber auch die Arbeit als Lehrerin hat einen gewissen Zauber in ihr geweckt, ihre Sichtweise geprägt. Als sie später Sophie Elkan kennenlernt, öffnet das wieder neue Blickwinkel für Selma. Aber nicht nur das. Es entwickeln sich Liebe, Freundschaften und Bekanntschaften in allen Facetten. Sie steht es durch wie man es nur durchstehen kann. Und auch eines schreibt sich Lagerlöf auf die Fahne: die Rechte der Frauen (Frauenwahlrecht). Sie wird zu einer Vorreitern ihrer Zeit und ihres Geschlechts. Autorin Charlotte von Feyerabend hat hier ein ganz, ganz feines Händchen bewiesen und das in jeder Hinsicht. Ihr Sprachstil ist rund, der Zeit angepasst, sie wertet nicht sondern legt dem Leser das Wissen dar und jeder kann sich sein eigenes Bild machen. Der Ausdruck und auch die eingefügten Originaltexte passen hervorragend zusammen. Es ist eine runde Sache, in jedem Punkt. Wir Leser bekommen dadurch nochmal einen feineren Blick auf Lagerlöf und hier und da erkennen wir auch den kleinen Nils Holgersson wieder, sowie Martin und unvergessen Leitgans Akka von Kebnekaise. Fazit: eine ganz besondere und stilvoll zusammen gesetzte Romanbiografie die bestens getroffen wurde. 5 von 5 Sterne.

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Der Freund und der Fremde: Eine Erzählung

Buchseite und Rezensionen zu 'Der Freund und der Fremde: Eine Erzählung' von Uwe Timm
4
4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Der Freund und der Fremde: Eine Erzählung"

Autor:
Format:Taschenbuch
Seiten:176
EAN:9783423135573
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Rezensionen zu "Der Freund und der Fremde: Eine Erzählung"

  1. Über die Freundschaft zu Benno Ohnesorg

    S. 56: „Wir, damals Jean-Paul Sartre lesend, waren der Überzeugung, dass man – paradox – zur Freiheit verdammt ist, die jedoch auch die Wahl zuließ, einen anderen aus dem zu machen, der aus einem gemacht worden war und den man aus sich selbst gemacht hatte.“

    Uwe Timm verarbeitet in diesem Buch rund 40 Jahre später den Tod von Benno Ohnesorg und erinnert sich an die gemeinsame Zeit. Vieles kommt mir aus „Alle meine Geister“ bekannt vor, sofern es Timms eigene Jugend betrifft. Das Buch ähnelt einem Tagebuch, die Aufzeichnungen – manchmal nur ein einziger Satz – springen in Zeit und Raum hin und her. Timm hat bei seinen Recherchen auch Freunde, Weggefährten, den Sohn von Benno Ohnesorg und die Frau auf dem berühmten Foto, die Ohnesorgs Kopf hält, gesprochen.

    Benno Ohnesorg war das, was man damals gemeinhin eine „linke Socke“ nannte, aber das waren in dieser Zeit viele aus Rebellion gegen ihre reaktionären Väter. Und er war ein feinsinniger, vielseitig künstlerisch interessierter Mensch. Beide, Timm und Ohnesorg, hatten erst handwerkliche Berufe gelernt und darin jahrelang gearbeitet, sich aber später entschlossen, das Abitur nachzuholen, um studieren zu können. Sie trafen sich Anfang der 1960er Jahre auf dem Braunschweiger Studienkolleg und wurden über die Literatur und gemeinsame Lektüren Freunde.

    Timm gelingt es sehr gut, die Stimmung dieser Jahre zu zeichnen und die Atmosphäre zu vermitteln. Er beschreibt den Kontrast zwischen der Enge dieser Zeit und der eigenen gedanklichen und künstlerischen Freiheit, den Werdegang als Schriftsteller, den Übergang vom Handwerksberuf zum Literatischen.
    Und hier noch ein letztes Zitat, das ich bezeichnend finde:
    S. 159: „Es war zunächst einmal ein Versuch, dieses brav Einvernehmliche zu überwinden, das mich oft am Widerspruch hinderte. Ein Versuch, den viele machten, das Brave, Gehorsame, das uns anerzogen worden war und das wir verinnerlicht hatten, abzulegen. (...) Mir ist es nicht gelungen, das Gefühl der Peinlichkeit, was denken andere über mich, abzulegen. Es begleitet mich bis heute. Wahrscheinlich ist es Voraussetzung für ein rücksichtsvolles Umgehen miteinander.“
    Wie wahr.

    Ich gebe gute 4 Sterne. Für den fünften fehlt mir der rote Faden, mir war das Buch etwas zu sprunghaft.

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Der Fluss der Götter

Buchseite und Rezensionen zu 'Der Fluss der Götter' von Candice Millard

Inhaltsangabe zu "Der Fluss der Götter"

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:432
Verlag: S. FISCHER
EAN:9783103975338
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"Überlebenskampf

Buchseite und Rezensionen zu '"Überlebenskampf' von Martin aka Murmeltier

Inhaltsangabe zu ""Überlebenskampf"

Format:Taschenbuch
Seiten:73
EAN:9798862643800
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sie lieben

Buchseite und Rezensionen zu 'sie lieben' von Alexa Grassmann
4
4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "sie lieben"

Format:Taschenbuch
Seiten:144
Verlag: Allegria
EAN:9783793424475
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Rezensionen zu "sie lieben"

  1. 4
    10. Okt 2023 

    Queer sein

    Das Buch behandelt die persönlichen Erfahrungen der Autorin mit ihrer Sexualität und die damit einhergehenden Selbstfindungsphasen. Dabei gibt sie auch einige Überblicke über Themen wie den Orgasm Gap, wie die Klitoris aufgebaut ist und es wird mit einigen Vorurteilen aufgeräumt.

    Das Buch hat sich sehr angenehm und einfach gelesen. Beim Lesen habe ich mich in der Position gefunden, dass ich mir immer wieder dachte, ein Kapitel lese ich noch, bis ich dann plötzlich schon mit dem Buch fertig war.
    Ich konnte von den reinen Sachinformationen nicht so besonders viel profitieren, weil davon vieles eher oberflächlich und zumindest mir zum Großteil auch schon bekannt war. Die Anteile des Buches, wo die Autorin jedoch die eigenen Erfahrungen beschreibt, wie sie zum Beispiel ihre Sexualität in Frage gestellt hat oder ihr Coming Out hatte, habe ich gern gelesen. Es war berührend und befreiend zu lesen.
    Die Autorin zeigt uns immer wieder Ausschnitte aus ihrem Leben, die mir beim Lesen nahe gegangen sind. Sie hat zum Beispiel Einblicke in ihre psychischen Probleme und ihre Panikstörung gegeben, was ich persönlich mutig finde.

    Ich habe das Buch sehr gerne gelesen. Durch den angenehmen Schreibstil, die Kürze und die spannenden Einblicke in das Leben der Autorin kann ich dem Buch eine klare Empfehlung aussprechen.

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Das achte Haus: In Gedenken an ein Mädchen

Buchseite und Rezensionen zu 'Das achte Haus: In Gedenken an ein Mädchen' von Linda Segtnan
4
4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Das achte Haus: In Gedenken an ein Mädchen"

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:400
EAN:9783855351152
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Rezensionen zu "Das achte Haus: In Gedenken an ein Mädchen"

  1. Von der Besessenheit, einen Mordfall zu klären

    Als der schwedischen Historikerin Linda Segtnan während ihrer Arbeit im Archiv zufällig ein Zeitungsausschnitt über den Mord an der neunjährigen Birgitta Sivander im Jahre 1948 im schwedischen Perstorp in die Hände fällt, ist ihr Interesse sofort geweckt. Wer war diese Birgitta und wieso konnte der Fall nie geklärt werden? Die hochschwangere Frau beginnt zu recherchieren, sichtet Materialien, besucht den Tatort und spricht mit damaligen Zeug:innen. Doch die Recherchen bringen Segtnan nicht nur an ihre körperlichen Grenzen. Ganz langsam scheinen sich auch in ihrem Bewusstsein die unterschiedlichen Zeitebenen aufzuheben, so dass die Autorin das Gefühl bekommt, unmittelbarer Teil der Ermittlungen Ende der 1940er-Jahre zu sein und eine besondere Verbindung zu Birgitta herzustellen. Über allem scheint die Angst vor dem Tod, der Vergänglichkeit zu schweben. Und so steigert sich Linda in eine Art Besessenheit hinein, um den Mordfall neu aufzurollen und endlich aufzuklären. Eine Besessenheit, die auch die Existenz ihrer eigenen Familie infrage stellt...

    "Das achte Haus" ist das literarische Debüt der schwedischen Autorin Linda Segtnan, das jetzt in der deutschen Übersetzung von Kerstin Schöps im Schweizer Atrium Verlag erschienen ist. Der Verlag hat sich im Bereich der anspruchsvollen Spannungsliteratur beispielsweise durch die Veröffentlichungen von Mark Billingham oder den überragenden Genresprenger "Westwind" von Samantha Harvey einen Namen gemacht. "Das achte Haus" passt somit ganz hervorragend in sein Programm, denn Linda Segtnans Debüt schert sich weder um Genregrenzen, noch ist es in seiner Mischung aus True Crime und Autofiktion besonders gefällig. 2022 stand Segtnan damit auf der Short List des renommierten schwedischen Literaturpreises "Adlibrispriset" für den besten Debütroman. Dabei handelt es sich gar nicht um einen Roman.

    Vielmehr verknüft Segtnan auf überwiegend gelungene Art zwei Erzählstränge, die sich überraschenderweise stärker überschneiden als anfangs gedacht. Der Haupthandlungsstrang bezieht sich dabei auf den deutschen Untertitel des Buches "In Gedenken an ein Mädchen". Er ist der eindeutig stärkere Faden des Werks. Denn Segtnan gelingt dieses "Gedenken" an Birgitta Sivander auf ganz erstaunliche Weise. Sprachlich setzt sie auf eine gelungene Mischung aus klassischen Spannungsmotiven und fast unbändiger Empathie. Besonders eindrücklich und intensiv ist in diesem Zusammenhang die Szene, in der sich Vergangenheit und Gegenwart vereinen. Während Birgitta im Wald des Jahres 1948 um ihr Leben rennt, fühlt sich Linda Segtnan an selber Stelle schier zu Boden gedrückt von den überwältigenden Ereignissen 70 Jahre zuvor. Und von der Boshaftigkeit der Welt, in die Segtnan selbst in nicht allzu langer Zeit ein Mädchen setzen wird.

    Überhaupt lebt "Das achte Haus" von seiner gelungenen Konzeption. So wechselt die Perspektive beispielsweise im Mittelteil des Buches von zwei Mädchen zu zwei Jungen. Während zu Beginn Mordopfer Birgitta und Lindas neugeborene Tochter Vivianne im Fokus stehen, sind es kurz darauf plötzlich ein tatverdächtiger Junge und Segtnans erstgeborener Sohn Sam. Nur um im finalen Part eine weitere unvorhersehbare Volte zu schlagen.

    Dennoch hat das Buch auch Schwächen. So nimmt beispielsweise das Privatleben der Autorin einen viel zu großen Rahmen ein. Dezidiert berichtet Segtnan über ihre Ängste und Empfindungen während der Schwangerschaft und der Geburt, umfangreich erzählt sie von den familiären Problemen mit ihrem Mann und ihrem Sohn. Das ist als emotionaler Unterbau der eigentlichen Geschichte durchaus verständlich und interessant, rückt aber das Gedenken an Birgitta in diesen Momenten viel zu stark in den Hintergrund. Hinzu kommt, dass nicht jeder literarische Kunstgriff sitzt. So wirkt es einigermaßen grotesk, wenn sich Linda in der Mitte des Buches plötzlich unmittelbar in die Mutter des beschuldigten Jungen verwandelt und in Ich-Perspektive von der damaligen Gerichtsverhandlung erzählt. Auch die esoterischen Momente und Spukgeschichten nehmen dem Text ein Stück seiner Ernsthaftigkeit.

    Sieht man über diese Kritikpunkte hinweg und erwartet weder ein typisches "True Crime"-Buch noch einen Thriller, erhält man mit "Das achte Haus" aber eine lohnenswerte Lektüre, die gleichermaßen spannend wie bewegend ist. Es ist eine Lektüre, die mich zwar glücklicherweise nicht zu einem Besessenen werden ließ, aber durchaus dafür sorgte, dass mich der Mordfall Birgitta wahrlich mitgenommen hat. Insgesamt ist Linda Segtnan mit "Das achte Haus" und dem dazugehörigen Einsatz von Fotos, Zeitungsausschnitten und Karten das "Gedenken an ein Mädchen" sehr gelungen.

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Wishful Drinking: Carrie Fisher

Buchseite und Rezensionen zu 'Wishful Drinking: Carrie Fisher' von Carrie Fisher

Inhaltsangabe zu "Wishful Drinking: Carrie Fisher"

Format:Taschenbuch
Seiten:176
EAN:9781847397836
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An das Wilde glauben (MSB Paperback)

Buchseite und Rezensionen zu 'An das Wilde glauben (MSB Paperback)' von Nastassja Martin

Inhaltsangabe zu "An das Wilde glauben (MSB Paperback)"

Format:Taschenbuch
Seiten:139
EAN:9783751801171
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