Das wilde Leben der Cheri Matzner

Buchseite und Rezensionen zu 'Das wilde Leben der Cheri Matzner' von Tracy Barone
4
4 von 5 (3 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Das wilde Leben der Cheri Matzner"

Der Radiologe Solomon Matzner und seine italienische Frau freuen sich auf ihr Kind. Da erleidet Cici eine Fehlgeburt, die sie so verstört zurücklässt, dass Sol sich nicht anders zu helfen weiß, als hinter ihrem Rücken schnellstens ein Ersatzkind zu adoptieren: Cheri. Ein rebellisches Mädchen, das auch später als Frau nicht ansatzweise dazu bereit ist, die Erwartungen anderer zu erfüllen. Ein Buch über die Familie, an der man sich die Zähne ausbeißt und ohne die man trotzdem nicht sein kann.

Autor:
Format:Kindle Ausgabe
Seiten:486
EAN:
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Rezensionen zu "Das wilde Leben der Cheri Matzner"

  1. Ein Leben lang auf der Suche

    Ein Leben lang auf der Suche

    Das wilde Leben der Cheri Matzner von Tracy Barone

    Als der Radiologe Solomon Matzner und seine Frau Cici ihr ersehntes Kind verlieren, rutscht Cici in eine tiefe Depression. Sol, dessen Ehe mit der Italienerin in seinen Augen nahezu perfekt war, will alles versuchen ihr wieder einen Sinn zu geben. Doch wie soll dies nur gelingen, wenn nicht mit einem anderen Kind, welches sie, die nun keine Kinder mehr bekommen kann, über den Verlust hinwegtrösten kann. Sol ist so verzweifelt, dass er genau dies tut. Er macht sehr viel Geld locker und das Schicksal spielt ihm in die Hände, denn ein kleines Mädchen wurde von seiner süchtigen Mutter, ohne korrekter Angabe des Vaters, in einem Krankenhaus zurückgelassen und kann bei der Pflegefamilie nicht länger bleiben.
    So kam die kleine Cheri in das Leben von Cici und Sol. Cici wurde eine überfürsorgliche Mutter und hatte für Sol kein großes Interesse mehr. Cheri merkt schon früh, dass ihre Eltern sich nicht einig sind, und rebelliert dementsprechend. Die große Frage, wem sie ähnelt und nach wem sie schlägt, spielt eine zentrale Rolle in ihrem Leben. Auch als junge Erwachsene ist sie sehr rebellisch und setzt ihren Kopf durch.
    Im weiteren Verlauf erlebt der Leser wie Cheri mit ihrer Ehe und mit ihrem Beruf umgeht, und wie sie irgendwann anfängt sich mit allem auseinanderzusetzen.

    Tracy Barone hat einen einnehmenden Erzählstil, der mir die Gefühle und das Leben der Protagonistin Cheri sehr gut näher bringen konnte. Sie hat ein Gespür dafür, nicht zu dick aufzutragen, aber dennoch alles auf den Punkt zu bringen. Ein Roman, der nicht nur wilde Seiten eines Menschen aufzeigt. Vorausgesetzt man kann überhaupt davon sprechen, dass Cheri wild war. Vielleicht hat ihr in ihrem Leben einfach zu lange etwas gefehlt!? Wer den Roman liest, wird am Ende genau wissen, wovon ich spreche. Es lohnt sich!

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  1. Weiche Schale, harter Kern

    „Alles, was wir haben, ist unsere Fähigkeit, jeden Morgen aufzustehen und zu entscheiden, wie wir leben wollen, was wir erleben wollen – Gutes oder Schlechtes. Ohne das sind wir nichts.“ (S. 277)

    Wenn eine Autorin (in diesem Fall Tracy Barone) ihrem Roman „Das wilde Leben der Cheri Matzner“ (im Original „Thanksgiving“ bzw. „Happy Family“) den ersten Satz eines Weltliteraturklassikers (Anna Karenina) voranstellt, weckt das seitens der Leser*innen evtl. gewisse Erwartungen bzgl. Inhalt und/ oder Brillanz (okay, etwas überspitzt ausgedrückt). Nun, was haben wir 141 Jahre nach Anna Karenina?

    - Wir haben einen Familienroman.
    - Wir haben Liebe und Sex.
    - Wir haben unterschiedliche Gesellschaftsschichten.
    - Wir haben Tod, Trauer und Verlust.

    Haben wir es also bei Cheri Matzner mit einer modernen Anna Karenina zu tun? Nein, mitnichten. Ich glaube aber auch nicht, dass Tracy Barone mit diesem Anspruch an das Schreiben ihres Erstlingswerks gegangen ist.

    Vielmehr wollte die studierte Religionswissenschaftlerin

    „Religion gehört im Grunde zu den vielseitigsten Gebieten; es überschneidet sich mit Geschichte, Kunst, Sprache, Politik. Kriege werden immer wegen der Religion geführt. Die Leute behaupten hartnäckig, die eine wäre besser als die andere, dabei geht es bei allen um das Gleiche.“ (S. 302)

    und Drehbuchautorin aufmerksam machen auf Drogenmissbrauch, Verlust oder Tod eines Kindes oder eines anderen Familienangehörigen, Adoption, die dadurch (möglichen) Schwierigkeiten und Zusammenbrüche einer Familie…Dass alles vorgetragen in einer leichtfüßigen, dennoch nie oberflächlichen Erzählweise.

    „[…] Es gibt keine Antworten, nur dass jedes Leben, egal, wie lang oder kurz, ein wertvolles Geschenk ist. Nicht die Länge der Zeit, die wir auf Erden verbringen, ist bedeutsam, sondern wie wir sie nutzen, wie wir leben.“ (S. 339)

    Es ist aber auch die Suche nach sich selbst, nach seinen Wurzeln – Fragen, die sich wohl insbesondere adoptierte Kinder immer wieder im Lauf ihres Lebens stellen. Und so darf Cheri Matzner am Ende Frieden mit sich, ihrer „wilden“ Welt, ihren Ängsten schließen.

    „Während Michael kreuz und quer durch Amerika fuhr, um nach Antworten in Bezug auf sein nahendes Ende zu suchen und seinen eigenen Weg zu finden loszulassen, hatte er gleichzeitig dafür gesorgt, dass Cheri eine Wegbeschreibung zu ihren Wurzeln erhielt.“ (S. 477)

    4* für eine nie oberflächliche Familiengeschichte mit viel Herz und Verstand!

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  1. Komplexer Familienroman

    Tracy Barone – Das wilde Leben der Cheri Matzner

    Der vorliegende Roman wurde aus dem Englischen übersetzt und trägt den Original-Titel „Happy Family“. Dazu passend stellt die Autorin den berühmten ersten Satz des Klassikers „Anna Karenina“ von Tolstoi voran: „Alle glücklichen Familien ähneln einander. Jede unglückliche Familie ist auf ihre eigene Art unglücklich“.
    Es ist mir nach der Lektüre des Romans ein komplettes Rätsel, wie man daraus „Das wilde Leben der Cheri Matzner“ machen kann. Dieser trivial anmutende Titel in Zusammenhang mit dem Bildnis einer eher mondänen Frau in Badekleidung auf dem Cover könnte komplett die falsche Zielgruppe für diesen vielschichtigen , lesenswerten Familienroman ansprechen, was zwangsläufig Unzufriedenheit beim Leser nach sich ziehen könnte.

    Nun zum Inhalt: Der erste Teil führt in den August 1962 und ist einigermaßen losgelöst von den übrigen drei Teilen. Miriam, eine drogenabhängige junge Frau, kommt in die Trenton-Klinik, um ihre Tochter auf die Welt zu bringen, die sie schließlich im Krankenhaus zurücklassen wird. Sie wird dabei von Billy Beal beobachtet, der dort gerade Sozialdienst ableistet und auch selbst kein einfaches Leben hat. Billy sorgt dafür, dass das kleine Mädchen als Pflegekind von seiner Mutter Sylvia übernommen wird.

    Parallel zu dieser Handlung freut sich das gut situierte Paar Dr. Solomon und Cici Matzner auf die Geburt seines ersten Kindes. Kurz vor dem Termin kommt es jedoch zu Komplikationen: Cici erleidet eine Fehlgeburt. Das zusätzlich Dramatische: ihr muss die Gebärmutter entfernt werden, so dass sie nie wieder wird Kinder bekommen können. Cici fällt in tiefe Depressionen.

    Ihr Mann Solomon sieht als einzigen Ausweg, ein Kind zu adoptieren. Ohne Wissen seiner Frau lässt er seine Kontakte spielen und organisiert ein kleines, neu geborenes Mädchen, dem der Name Cheri gegeben wird. Hier laufen die beiden Erzählstränge zusammen. Cici nimmt das Kind von Herzen an, kann es sogar noch stillen. Von Beginn an fühlt sich der Vater ausgegrenzt, weil Cici das Baby völlig für sich vereinnahmt. Eine Tatsache, die im Verlauf der Geschichte bedeutsam sein wird.

    Der zweite Teil springt ins Jahr 2002, wir lernen die erwachsene Cheri Matzner kennen, die als Professorin für Altorientalistik und Fachfrau für alte Keilschriften an der Universität Studenten unterrichtet. Sie ist mit einem deutlich älteren Mann verheiratet. Die Ehe erscheint nicht glücklich. Ebenso ist das Verhältnis zur Mutter alles andere als entspannt…

    Nach und nach erfährt der Leser Details über die Herkunftsfamilien des jüdischen Solomon und der katholischen Italienerin Cici. Auch dort war nichts einfach, Konflikte schwelen über Jahrzehnte hinweg. Die Autorin arbeitet mit spannenden Rückblicken, die Brüche im Leben der Protagonisten aufzeigen.

    Cheri war ein wilder Teenager, noch heute wird sie von Piercings und Tattoos geziert – doch das ist nur die Oberfläche. Sie ist eine Frau, die schon vor dem ein oder anderen zwischenmenschlichen Problem geflohen ist, anstatt es zu klären und zu lösen. Das liegt insbesondere an ihrer mangelnden Bereitschaft zur Kommunikation. Eisiges Schweigen herrscht nicht nur in der Beziehung zu ihrem Mann Michael, sondern auch zu ihrem Vater. Der Mutter geht sie lieber aus dem Weg, da diese sie mit ihrer Überliebe zu erdrücken droht. Damit einher geht bei Cheri eine bedingungslose Kompromisslosigkeit, was schon zu einem kompletten Neuanfang im Berufsleben und zum Bruch mit dem Vater führte.

    Der Leser bekommt immer wieder interessante Einblicke in die Vergangenheit, die diesen komplexen Charakter Cheris aufzeigen und erklären. Das gestaltet die Familiengeschichte ungeheuer spannend. Hinzu tritt die aktuelle Problematik, dass ihre Universität eine Untersuchung durchführt, die beweisen soll, dass Cheri sich einem Studenten gegenüber diskriminierend verhalten hat. Auch in diesem Zusammenhang handelt sie unglaublich geradlinig, will sich nicht verbiegen lassen, und das, obgleich ihre Karriere damit am seidenen Faden hängt. Leider treten auch in ihrer Ehe treten tragische Veränderungen ein…

    Die Geschichte liest sich leicht, der Inhalt ist es aber nicht. Es geht um Verfehlungen, Untreue, Verrat, um Abschied und Trauer. Es geht um das, was eine Familie ausmacht und was sie zusammenhält. Es geht auch um Verzeihen und Neuanfang.
    Inwiefern sind ererbte DNA und Herkunft für unser Sein verantwortlich, inwiefern Umfeld, Erziehung und Sozialisation?

    Der Roman verzeichnet viele Wendungen und Themen, die ihn sehr kurzweilig machen, dabei aber stetig zum Nachdenken über das Gelesene anregen. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen. Abgesehen vom Titel möchte ich nichts kritisieren und vergebe mit vier Sternen gerne eine Lese-Empfehlung - insbesondere an jene, die komplexe Familiengeschichten lieben.

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Für eine kurze Zeit waren wir glücklich: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Für eine kurze Zeit waren wir glücklich: Roman' von William Kent Krueger
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Für eine kurze Zeit waren wir glücklich: Roman"

Von der Freude und Traurigkeit des Erwachsenwerdens, vom Ende der Unschuld und von der Kraft der Anteilnahme – ein leuchtender Roman!

Im Sommer des Jahres 1961 kommt der Tod in vielen Formen nach New Bremen. Als Unfall. Als Selbstmord. Und als Mord. Zusammen mit seinem kleinen Bruder Jake scheint der dreizehnjährige Frank immer am falschen Ort zu sein – oder am richtigen, schließlich liefert eine Leiche auch Stoff für gute Geschichten. Bis das Sterben auch Franks Familie heimsucht. Plötzlich tut sich vor den Brüdern die ganze Welt der Erwachsenen auf, und der Tod fordert von allen eine Entscheidung: für die Familie, die Freunde und das Leben.

Format:Kindle Ausgabe
Seiten:416
Verlag: Piper ebooks
EAN:
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Rezensionen zu "Für eine kurze Zeit waren wir glücklich: Roman"

  1. 5
    28. Mai 2020 

    ein literarischer Krimi

    In dem Roman "Für eine kurze Zeit waren wir glücklich" von William Kent Krueger tritt der Tod im Jahre 1961 in dem kleinen amerikanischen Städtchen New Bremen urplötzlich und ungewöhnlich häufig auf: als Mord, als Selbstmord, als Unfall.
    Unmittelbar betroffen von den Todesfällen sind die beiden Brüder Frank Drum (13 Jahre, Ich-Erzähler) und sein jüngerer Bruder Jake. Ein bisschen viel Tod für Jungs in diesem Alter. Obwohl gerade diese beiden mit dem Tod häufiger in Berührung kommen. Denn ihr Vater, Nathan, ist der Pastor in diesem Ort. Dennoch sind sie nicht vorbereitet auf das, was die Kette an Todesfällen mit sich bringt. Ihre Welt in New Bremen ist auf einmal alles andere als in Ordnung.

    Die Umstände dieser Todesfälle sind mehr als fragwürdig. Und wie das nun mal so ist, wenn Erwachsene und Kinder zusammenleben, wollen die Erwachsenen die Kinder vor den bösen Dingen in dieser Welt schützen. Aus falscher Rücksichtnahme halten sie sich den Jungs gegenüber bedeckt und möchten keine Informationen Preis geben. Doch sie haben die Rechnung ohne Frank gemacht. Er sucht nach Wahrheiten.
    "Die Stadt war mir fremd geworden, bei Nacht wirkte sie besonders bedrohlich, und ich radelte mit dem Gefühl durch die menschenleeren Straßen, dass überall ringsum Gefahr lauerte. Die unbeleuchteten Fenster waren wie dunkle Augen, die mich beobachteten. In den Schatten, die das Mondlicht warf, lauerte Schreckliches."

    Frank lebt mit seiner Familie seit ca. 5 Jahren in New Bremen. In den letzten Jahren sind sie häufig umgezogen, je nach dem, für welche Gemeinde Vater Nathan zuständig war. New Bremen liegt den Jungs am Herzen. Nicht zuletzt, weil ihre Mutter hier aufgewachsen ist und die Großeltern hier leben. Die beiden Jungs haben noch eine ältere Schwester, Ariel, die in Kürze aufs College gehen wird. Ariel hat das musikalische Talent ihrer Mutter geerbt. Sie setzt sogar noch einen drauf. Während die Mutter den örtlichen Kirchenchor leitet und für die Kirchenmusik zuständig ist, ist Ariel zu Höherem fähig. Man sagt ihr eine große Karriere als Musikerin und Komponistin voraus.
    Die Kinder werden eng im christlichen Glauben erzogen. Der Beruf des Vaters dominiert das Familienleben. Doch Ruth, die Mutter, zweifelt. Sie ist nun mal die Frau des Pastors. Diese Rolle zwingt sie notgedrungen, sich dem Gemeindeleben zu widmen. Ich-Erzähler Frank beginnt ebenfalls zu zweifeln, als ein fürchterlicher Schicksalsschlag die Familie ereilt.

    "Wird ein Verlust zur Tatsache, dann ist er wie ein Stein, den man in der Hand hält. Er hat Gewicht, Umfang, Konsistenz. Er ist fassbar, man kann ihn einschätzen, mit ihm umgehen. Man kann sich damit geißeln oder ihn wegwerfen."

    Mit "Für eine kurze Zeit waren wir glücklich" hat der Amerikaner William Kent Krueger einen sehr vielschichtigen Roman gezaubert.
    Es gibt viele unterschiedliche Aspekte dieses Romans, die unbedingt erwähnt werden sollten:
    - Das Leben der Familie Drum unter dem Einfluss des Glaubens:
    Der Glauben der Familie wird auf eine harte Probe gestellt. Jedes einzelne Familienmitglied sieht sich angesichts der Todesfälle mit der Frage konfrontiert, ob es einen Gott gibt.
    - New Bremen: Ein Ort mit Geschichte:
    Einige der Einwohner stammen von Indianern ab, gegen die vor zig Jahren Krieg geführt wurde. Die Vorbehalte der weißen Bevölkerung gegenüber ihren indianischen Mitbewohnern sind immer noch groß. Dementsprechend ist man schnell dabei, wenn es darum geht, die Schuld an den Todesfällen den Indianern zuzuschreiben.
    - Die Nachwirkungen des 2. Weltkrieges:
    Viele der Männer New Bremens waren im Krieg; unter den seelischen Folgen haben viele heute noch in unterschiedlicher Ausprägung zu leiden: einige trinken, einige sind gewalttätig, einige wenden sich der Religion zu
    - Familienzusammenhalt und Geschwisterliebe:
    Der Alltag der Drums läuft unbeschwert ab, der Umgang der Familienmitglieder ist ein sehr liebevoller. Der Zusammenhalt ist extrem, wird aber brüchig als ein Schicksalsschlag die Familie ereilt. Nicht nur der Glauben an Gott wird auf die Probe gestellt, sondern auch der Glauben an die Familie. Einzig die beiden Jungs schaffen es, aneinander festzuhalten. Sie sind sich mehr Freunde als Brüder. Und diese Freundschaft hält sie aufrecht.
    - Ein literarischer Krimi:
    Kein Zweifel, dieser Roman ist ein literarischer Krimi. Bis zum Schluss bleibt offen, wer für die Kette der Todesfälle verantwortlich ist. Dabei werden im Verlauf der Handlung Geheimnisse aufgedeckt, die die Moral in New Bremen in Frage stellen. William Kent Krueger hat sich bisher als Krimi-Autor einen Namen gemacht. Mit "Für eine kurze Zeit waren wir glücklich" hat er sich ein neues Genre vorgenommen. Dennoch merkt man diesem Buch die schriftstellerische Vergangenheit des Autors an. Und das ist gut so. Denn "Für eine kurze Zeit waren wir glücklich" ist eine brillante Mischung aus fesselndem Krimi und anspruchsvoller Gegenwartsliteratur.

    Leseempfehlung!

    © Renie

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Die Altruisten

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Altruisten' von Andrew Ridker
3.65
3.7 von 5 (8 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Die Altruisten"

Überraschend, lebensklug und mit feinem Humor erzählt - die Geschichte einer Familie, die die unsere sein könnte

Das erste Familientreffen nach zwei Jahren Funkstille. Maggie und Ethan haben nach dem Krebstod der Mutter den Kontakt zum Vater abgebrochen. Doch jetzt steht Arthur Alter vor dem finanziellen Aus, und ihm wird schlagartig klar: Er ist auf die Hilfe seiner Kinder angewiesen. Unter dem Vorwand, sich mit ihnen versöhnen zu wollen, lädt er sie ein. Der eigentliche Grund: die Geschwister zu überreden, ihm das Erbe zu überlassen, damit er das Haus, das voller Erinnerungen an das glückliche Familienleben steckt, vor der Bank retten kann. Jeder in seiner eigenen Welt voller Sorgen und Hoffnungen gefangen, treffen sich die drei an einem Wochenende. Schnell stürzt die erzwungen freundliche Fassade in sich zusammen …

Kühn, klug, komisch – Andrew Ridker ist mit seinem genial konstruierten Erstling ein großer Wurf gelungen. »Die Altruisten« ist eine mit feiner Ironie erzählte Familiengeschichte über den Konflikt zwischen Babyboomern und Millennials, über die Kraft von familiären Banden, über Glaube und Vernunft, Privilegien und Politik – und über die Frage, was es kostet, ein guter Mensch zu sein.

Format:Kindle Ausgabe
Seiten:400
EAN:
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Rezensionen zu "Die Altruisten"

  1. 4
    13. Jan 2020 

    Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm

    Ein Altruist ist allgemein gesehen jemand, der uneigennützig und selbstlos handelt. Er stellt sein eigenes Wohl hintenan und ist darauf fixiert, dem Wohl eines Anderen bzw. dem Gemeinwohl zu dienen, selbst, wenn es auf seine eigenen Kosten geht.
    In Andrew Ridkers Roman "Die Altruisten" geht es also um besagten Menschenschlag - sollte man meinen. Doch ich kann es drehen, wie ich will: eingefleischte Altruisten sind mir in diesem Roman nicht vor die Lesebrille gekommen. Oder doch?

    Die Geschichte führt uns nach Amerika, genau gesagt nach St Louis. Hier ist die Familie auf Bestreben des Familienoberhaupts Arthur aus der Großstadt New York hergezogen. Das erfahren wir gleich aus dem Epilog heraus. In dem Epilog begegnet uns auch diejenige Person, die meine persönliche Heldin in diesem Roman ist: Francine, Ehefrau von Arthur und Mutter von Maggie und Ethan. Francine ist dem Ruf ihres Gatten gefolgt und hat eine gut dotierte Anstellung in New York aufgegeben, um ihrem Arthur den Karriereweg zu ebnen. Das mit der Karriere hat er sich zumindest so ausgemalt. Doch die Realität sieht anders aus: eine befristete Stelle als Dozent an der Uni, die hoffentlich jedes Jahr verlängert wird. Dabei ist der grummelige Arthur, nicht besonders talentiert, wenn es darum geht Wissen zu vermitteln. Er selbst sieht das anders. Und so fristet der verblendete Arthur ein trübes Dasein an der Lehranstalt und redet sich das Leben schön.
    Diejenige, die das Leben der Familie finanziert ist Francine, die neben Haushalt und Kindererziehung noch so ganz nebenbei als Paartherapeutin arbeitet, wofür sie auch ein Händchen hat. Wäre sie in New York geblieben, wäre sie erfolgreich wie nur was. Aber was tut man nicht alles, damit es dem Göttergatten gut geht. Oh. Da haben wir ihn ja, den Altruismus: völlig selbstlos stellt Francine ihre eigenen Interessen und Karriere hintenan, damit es der Familie und Ehemann gut geht. Francine, meine Heldin.
    Einige Jahre vergehen in der Geschichte. Leider müssen wir feststellen, dass Francine mittlerweile verstorben ist. Die beiden Kinder sind ausgezogen und haben den Kontakt zu ihrem Vater abgebrochen. Aber leider sind sie das Produkt der Erziehung ihrer Eltern, wobei blöderweise der väterliche Einfluss nachhaltigere Auswirkungen auf die Persönlichkeit der Kinder hat als der Einfluss der Mutter. Der schwule Ethan konnte es seinem Vater nie Recht machen. Da konnte Arthur noch so sehr auf toleranten Akademiker machen. In Wirklichkeit konnte er nie verknusen, dass sein Sohn Männern zugetan ist. Die Komplexe, die sich bei Ethan in seiner Kindheit und Jugend enwickelt haben, wird er nicht los. Maggie ist die Zornige der beiden Geschwister. Ist Ethans Respekt vor seinem Vater immer noch so groß, dass er seine Ablehnung ihm gegenüber nicht offen zeigen kann, hält Maggie damit nicht hinter dem Berg. Sie ist auf Krawall gebürstet, sobald es um ihren Vater geht. Komischerweise ist sie ihrem Vater am ähnlichsten. Als junger Erwachsener hatte er eine Phase, die ihn dazu brachte, wohltätig aktiv zu werden. Dass es am Ende dabei nur um seinen beruflichen Erfolg ging, ist für ihn fast nicht erwähnenswert, schließlich zählt die Geste. Auch Maggie hat dieses Wohltätigkeitsgen. Bei ihr ist es allerdings ausgeprägter als es bei ihrem Vater jemals war. Aufopferungsvoll bringt sie ihre Hilfsbereitschaft unters Volk, am liebsten unentgeltlich. Denn schnöder Mammon ist in ihren Augen moralisch verwerflich. Noch eine Altruistin!
    Es ist nicht verwunderlich, dass Arthur auch nach dem Tod von seiner Frau Francine beruflich nicht die Kurve kriegt. Sollte er sich allein von seinem Gehalt ernähren müssen, hätte dies gravierende Folgen für seinen Lifestyle. Aus der Not heraus versucht er wieder den zerrütteten Kontakt zu seinen Kindern zu kitten, in der Hoffnung, dass sie ihm finanziell unter die Arme greifen und seine Welt wieder in Ordnung bringen. Ein Altruist muss her, der sich völlig selbstlos um den alten Arthur kümmern wird, ungeachtet aller Beweggründe, den Kontakt zu ihm abzubrechen.

    Man fragt sich natürlich, welcher Teufel Francine seinerzeit geritten hat, dass sie sich auf solch einen unleidigen Menschen wie Arthur einließ, ihn heiratete, vermutlich geliebt, 2 Kinder bekommen und über Jahre zusammengelebt hat. Diese Frage lässt natürlich die Vermutung zu, dass Arthur nicht immer der Unsympath gewesen ist, als der er sich seinen Kindern präsentiert hat. Ein Stück weit wird man Arthur verstehen. Denn Andrew Ridker lässt Rückblenden und Erinnerungen in die Handlung einfließen, die Arthur und Francine in glücklicheren Zeiten zeigen. Aber da Liebe ja bekanntlich blind macht, sieht man Francine ihre Beweggründe, sich auf Arthur einzulassen nach.

    Diese Familie ist für mich das Negativbeispiel einer Bildungsfamilie. Die Eltern sind Akademiker, wovon der eine Teil ein wenig weltfremd ist. Sie versuchen ihren eigenen Ansprüchen an ein moralisch einwandfreies Leben gerecht zu werden. Francine hat dabei nie den Bezug zur Wirklichkeit verloren. Nur Arthur entwickelt sich zum Moralapostel, der ganz groß darin ist, über die Ungerechtigkeit in der Welt und der Ungerechtigkeit, die ihm seiner Meinung nach persönlich zuteil wird, zu lamentieren.
    What a man! Bleibt nur zu hoffen, dass die Äpfel diesmal ganz weit vom Stamm fallen.

    Fazit:
    Ein sehr unterhaltsamer amerikanischer Familienroman mit Antihelden, die eine Lebenseinstellung an den Tag legen, für die man sowohl Mitleid als auch Kopfschütteln übrig hat.

    © Renie

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  1. Zynismus und Witz vom Feinsten

    Der Roman „Die Altruisten“ ist das Debüt des Amerikanischen Autors Andrew Ridker, das er mit 25 Jahren schrieb und dem man weder den Erstling noch die Jugend des Autors anmerkt. Es ist ein dichter, schräger und lakonischer Roman um Arthur Alter und seine Familie.

    Die Geschichte beginnt mit einem Paukenschlag, ein Hausbrand, der gleich zu Beginn zeigt, dass Streit um Nichtigkeiten essentieller ist als sinnvolles Handeln. Arthur Alter, dessen Name schon den Altruismus in sich trägt, strebt danach, ein guter Mensch zu sein. Doch wie bereits zu Beginn des Romans verstrickt er sich in Nichtigkeiten bis hin zur Lächerlichkeit, als er als junger Mann voller Idealismus in Simbabwe Entwicklungshilfe leistet. Ausgerechnet Toilettenhäuschen baut er in abgelegenen Dörfern, und anstatt zu helfen bringt er dadurch Krankheit und Tod. Ersteht damit als Sinnbild für Menschen, die dringend Bestätigung brauchen: wenn es vor der eigenen Haustür oder im normalen Job nicht klappt - ab ins Armenviertel und irgend etwas tun, Hauptsache Aktionismus, der bemerkt wird.
    Gleichzeitig bettet Andrew Ridker Arthurs Narzismus äußerst kritisch in größere Zusammenhänge ein. Er bringt den Afrikanern eine tödliche Krankheit, indem er in bestehende und funktionierende Strukturen eingreift und sein System (Toilettenhäuschen) baut, ohne dass es ausgereift ist oder ohne Beachtung der Gegebenheiten. Das ist ein Paradebeispiel für die Überheblichkeit des Westens gegenüber alten Kulturen. Im Roman finden sich viele Beispiele, bei denen die Familiengeschichte für derartige kritische Ansätze herhält, die Schicksale und Befindlichkeiten der Einzelnen als zynische Kritik zu sehen ist.

    Arthurs „Heldentat“ läßt ihn später mutlos und bitter werden, als Professor für Ingenieurwesen ohne Festanstellung, als wenig an seinen beiden Kindern Ethan und Maggie interessierter Vater. Und er hat seine als Psychiotherapeutin erfolgreiche Frau, die den Löwenanteil des Familiären Einkommens erbringt und Arthur sich dadurch noch mehr in die Versagerecke gedrängt fühlt. Die Ehe mit Francine zerbröckelt, und als sie frühzeitig an Krebs stirbt vererbt sie ihr Vermögen an die beiden Kinder.

    Andrew Ridker erzählt die Familiengeschichte mit Rückblicken aufgehängt an Arthurs finanzieller Situation in der Gegenwart, die ihn auf seine Kinder hoffen läßt, um sein Haus erhalten zu können. Er lädt Maggie und Ethan zu sich ein, um sie um Geld zu bitten. Der Versuch, die beiden um den Finger zu wickeln scheitert kläglich und ebenso lächerlich. Ethan, früher erfolgreicher Unternehmensberater, der mittlerweile sein Geld durchgebracht und in Einsamkeit und Suff in einer viel zu teuren Wohnung in New York sitzt, wird von Arthur ins Ballett „Schwanensee“ geschleppt, um Verständnis für die Homosexualität seines Sohnes zu mimen. Ebenso komisch und berührend ist auch sein Versuch der Annäherung an seine Tochter Maggie, die trotz ihres geerbten Treuhandfonds geradezu ärmlich lebt und nur ethisch korrekte Arbeit ausführen möchte.

    Letztlich überspitzt der Autor seine Figuren, insbesondere Arthur, mit viel Sarkasmus, der sich wie eine Decke über die Geschichte legt. Er kritisiert auf lächerlich komische Weise das schnöde Geld, an dem sich der Roman letztlich entlang hangelt, die Ungerechtigkeit gegenüber Frauen und das Leben jenseits jedes Maßes ohne Folgen, wie Arthur und Ethan es führen. Mir gefällt ganz ausgezeichnet, dass Ridker seinen Leser nicht direkt darauf stößt, sondern über den Umweg einer Familiengeschichte mit völlig überzeichneten und verrückten Figuren agiert.
    Und für mich hat das ganz ausgezeichnet funktioniert, ich habe das Buch sehr gerne gelesen.

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  1. Eine ganz normale Familie?

    Al·t·ru·is·mus
    /Altruísmus/
    Substantiv, maskulin [der]
    bildungssprachlich
    selbstlose Denk- und Handlungsweise; Uneigennützigkeit

    Die Alters, eine amerikanische gutbürgerliche, bildungsaffine, jüdische Familie. Vater Arthur ist Professor ohne Fixanstellung an der Universität, Mutter Francine ist Paartherapeutin. Nach dem Krebstod der Mutter bricht die Familie auseinander. Nach zwei Jahren Funkstille erhalten Maggie und Ethan, die erwachsenen Kinder, eine Einladung ihres Vaters. Diese erfolgt nicht uneigennützig. Denn es ist nicht eine Aussprache, die Arthur möchte, sondern Geld aus Francines Nachlass.

    Status, Geld, und der Wunsch, Gutes zu tun. Sind das widersprüchliche Ansprüche. Schafft der Autor diesen Konflikt aufzulösen?

    Auf mehreren Zeitebenen erzählt Andrew Ridker in seinem Debütroman „Die Altruisten“ von einer Familie, die gerne alles richtig gemacht hätte. Sprachlich jedenfalls macht der Autor alles richtig, wortgewandt schreibt er und mit fein spitzer ironischer Feder. So erzählt Ridker eine Geschichte voller Missverständnisse und unausgesprochener Erwartungen. Der Generationenkonflikt ist vorprogrammiert. Maggie kultiviert ihr Helfersyndrom und der homosexuelle Ethan zieht sich depressiv von der Welt zurück. Diese Familie kennt kein Zusammengehörigkeitsgefühl, jeder ist seine eigene kleine Insel der Ichbezogenheit. Die Charaktere erscheinen mir allesamt unnahbar und überzogen. Die Entwicklung der Handlung und Persönlichkeiten und vor allem der versöhnliche Schluss war mir dann zu amerikanisch harmonisch.

    "…die Geschichte einer Familie, die die unsere sein könnte…" steht im Begleittext zum Buch. Na, zum Glück ist meine Familie ganz anders verrückt.

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  1. 3
    08. Okt 2019 

    Hier ist niemand Altruist...

    Das erste Familientreffen nach zwei Jahren Funkstille. Maggie und Ethan haben nach dem Krebstod der Mutter den Kontakt zum Vater abgebrochen. Doch jetzt steht Arthur Alter vor dem finanziellen Aus, und ihm wird schlagartig klar: Er ist auf die Hilfe seiner Kinder angewiesen. Unter dem Vorwand, sich mit ihnen versöhnen zu wollen, lädt er sie ein. Der eigentliche Grund: die Geschwister zu überreden, ihm das Erbe zu überlassen, damit er das Haus, das voller Erinnerungen an das glückliche Familienleben steckt, vor der Bank retten kann. Jeder in seiner eigenen Welt voller Sorgen und Hoffnungen gefangen, treffen sich die drei an einem Wochenende. Schnell stürzt die erzwungen freundliche Fassade in sich zusammen …

    Altruismus bedeutet in der Alltagssprache lt. Wikipedia „Uneigennützigkeit, Selbstlosigkeit, durch Rücksicht auf andere gekennzeichnete Denk- und Handlungsweise“. Nun, demnach ist tatsächlich niemand in diesem Roman Altruist, auch wenn das Selbstbild des ein oder anderen Charakters ihm dies womöglich vorgaukeln mag... In Wirklichkeit kreist hier jeder um sich selbst, ist Teil seines egozentrischen Weltbildes und versucht sich möglichst klar von den anderen abzugrenzen. Aber der Reihe nach...

    Francine ist vor zwei Jahren an Brustkrebs gestorben, und seither haben ihre nun erwachsenen Kinder keinen Kontakt mehr zu ihrem Vater gehabt. Dieser lädt Maggie und Ethan jedoch nun unverhofft ein, und trotz einer gehörigen Portion Misstrauen nehmen die beiden die Einladung an. Das Wiedertreffen in ihrem Elternhaus gestaltet sich skurril, und beide Kinder sehen sich plötzlich mit Teilen ihrer Vergangenheit konfrontiert, die sie vielleicht lieber vergessen hätten.

    Eine Familiengeschichte blättert der junge Autor (Jg. 1991) hier vor dem Leser auf, die durch ständige Perspektiv- und Zeitenwechsel die vier Charaktere zunehmend plastischer erscheinen lässt. Gerade durch die Episoden, die in der Vergangenheit spielen, werden gegenwärtige Verhaltensweisen und Charakterzüge verständlicher. Aber - und dies ist ein großes ABER: mit keinem einzigen Charakter wurde ich im Verlauf der Erzählung warm - ich fand sie alle gleichsam verstörend, samt und sonders gestört und voller Doppelmoral.

    Während der gesamten Lektüre rätselte ich zudem über die Aussage des Romans. Eine gesellschaftskritische Satire mit dem Schwerpunkt jüdischer Gesichtspunkte? Womöglich, aber vielleicht muss man Amerikaner sein und dazu noch dem Judentum angehören, um dies in seinem ganzen Umfang wirklich würdigen zu können. Tatsächlich stelle ich immer wieder fest, dass ich mit amerikanischer Literatur oft wenig anfangen kann, sicher auch, weil ich nicht alle Andeutungen verstehe oder von Bedeutung finde.

    Bis auf einige recht ausschweifende Passagen mit einer enormen Auflistung von Fremdwörtern gefiel mir der Schreibstil sehr gut. Die Erzählung ließ sich leicht lesen, es stellte sich bei mir auch kein Widerwille gegen die Geschichte ein, aber eben auch keine Begeisterung. Verwirrung war bei mir wohl das vordergründige Gefühl.

    Sowohl den Charakteren als auch der Entwicklung der Geschichte gegenüber blieb ich über weite Strecken relativ gleichgültig. Das Ende dann fand ich zudem zu 'weich gespült' - viel zu harmonisch und damit angesichts der vorherigen Geschehnisse auch unglaubwürdig. Irgendwie eine schräge Story.

    Alles in allem ein bemühtes Debüt mit einigen interessanten Ansätzen, das mich jedoch leider nicht wirklich überzeugen konnte.

    © Parden

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  1. Kein Sensationsdebüt

    Wer Neuerscheinungen als „Sensationsdebüt“ ankündigt, weckt große Erwartungen und muss mit entsprechender Kritik rechnen, wenn die Erwartungen nicht völlig erfüllt werden. So ist es in diesem Fall. Versteht mich nicht falsch: „Die Altruisten“ ist ein guter Roman – aber nicht „sensationell“.

    Der Hauptfaden der Geschichte ist kurz. Zwei Jahre nach dem Krebstod der Mutter Francine, lädt der Vater Arthur seine beiden in New York lebenden Kinder Maggie und Ethan nach St. Louis ein, wo die Familie zuletzt gemeinsam gelebt hat. Seine Beweggründe sind alles andere als altruistisch. Arthur hat das Haus hoch beliehen und will es vor der Zwangsversteigerung retten. Dazu muss er an das Geld kommen, das Francine ihren Kindern hinterlassen hat. Arthur hat davon nichts gesehen, da er kurz vor der Krebsdiagnose seiner Frau eine Affäre mit einer deutlich jüngeren Kollegin angefangen hat und Francine ihm das nicht verziehen hat. Maggie und Ethan reisen an und verbringen das Wochenende mit ihrem Vater, der gezielt versucht, Nostalgie aufkommen zu lassen, bevor er zur Sache kommt.

    Der eigentliche Reiz des Romans liegt allerdings weniger in dieser äußerlichen Rahmenhandlung, obwohl diese teils witzig-sarkastische Züge hat, weil Arthur so auf sich selbst fixiert ist, seine Kinder offenbar kaum kennt und sich in andere Menschen sowieso schwer hineinversetzen kann. Der Roman lebt von den Blicken in die Vergangenheit. In zahlreichen und ausgedehnten Rückblenden wird erzählt, wie Arthur und Francine sich kennenlernten. Francine bewunderte Arthurs Zielstrebigkeit. Obwohl sie sich eine Familie wünschte, unterstützte sie Arthur bei seinem Projekt, Toilettenhäuschen in Simbabwe zu bauen – ein Projekt das nicht zuletzt aufgrund Arthurs übertriebenen Ehrgeiz furchtbar schiefgeht. Als Arthur gedemütigt zurückkehrt, heiraten sie und bekommen Ethan und Maggie. Als Arthur sich in den Kopf setzt, seinen Job in der freien Wirtschaft gegen eine Stelle als Gastdozent an einem College zu tauschen, zieht die Familie nach St. Louis. Mit der erhofften Stelle als angestellter Professor wird es allerdings nichts.

    Arthur zählt also definitiv nicht zu den im Titel des Romans erwähnten Altruisten. Doch wer ist dann gemeint? Ich dachte lange an Francine – sie unterstützt Arthur ihr Leben lang. Doch auch sie ist keine Heilige. Maggie? Sie gibt sich gern als Altruistin. Trotz abgeschlossenen Studiums lehnt sie ethisch unsaubere (also praktisch jede) Arbeit ab und schlägt sich stattdessen mit Gelegenheitsjobs durch, die sie als Nachbarschaftshilfe verkauft. In Wahrheit macht sie sich etwas vor. Sie hat nach dem Tod der Mutter den Boden unter den Füßen verloren und traut sich nicht, ihr Leben in die Hand zu nehmen. Ähnlich ist es mit Ethan. Er scheint als Unternehmensberater von vornherein als Altruist auszuscheiden. Nach dem Tod der Mutter hat er seinen Job an den Nagel gehängt, sich in sein New Yorker Apartment zurückgezogen und der Kaufsucht gefrönt.

    Niemand ist perfekt – könnte man denken. Das ist sicherlich richtig. Aber um diese Botschaft zu transportieren sind keine 400 Seiten nötig. Worum geht es also? Das habe ich mich bis zum Schluss gefragt. Die Protagonisten sind alle irgendwie geschädigt und vom Leben überfordert. Das gemeinsame Wochenende bringt sie wieder näher zusammen und am Ende scheinen alle Probleme überwunden. Die Wandlung fand ich allerdings etwas schnell, zu glatt und nicht wirklich glaubwürdig. Sollte es das gewesen sein?

    Der Roman lässt mich etwas unschlüssig zurück. Die Botschaft hat mich offenbar nicht erreicht. Insgesamt ließ sich der Roman aber gut lesen. Die Geschichte ist nie langweilig. Daher gibt es von mir gute vier Sterne.

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  1. Wo ist die Sensation?

    Was schreibt man zu einem Buch, das vom Verlag als "Sensationsdebüt" geworben wird, das sich dann im Laufe der Lektüre aber eher in ein "Wo ist der Sinn des Ganzen? Was will mir der Autor damit sagen?"-Buch entwickelt?

    Nun, viel (positives) ist es leider nicht was mir zu "Die Altruisten" von Andrew Ridker einfällt. Zunächst einmal: keiner der Charaktere ist oder entwickelt sich in diesem Roman zu einem Altruisten. Alle sind zu sehr mit sich, ihren (Zwangs-)Neurosen, ihren psychischen Problemen beschäftigt, als das sie anderen etwas Gutes tun (könnten). Selbst wenn sie denken, sie tun etwas Gutes für andere Menschen, ändert es nichts daran, dass ihre Handlungen in Chaos bzw. im Gegenteil davon enden, was sie eigentlich bewirken/ bezwecken sollten.

    Keiner der Charaktere hat es im Lauf der Handlung geschafft, mich für ihn einzunehmen; eher war das Gegenteil der Fall (allen voran die Figur des Arthur).

    Wenn dieser Roman ein (hoffentlich) überzeichneter kritischer Blick auf die (teilweise) selbstverliebte Lebensart und -weise der (Nord-)amerikanischen Bevölkerung sein soll, dann hat er zumindest einen Teilzweck erfüllt.

    Für die - trotz teilweise mit vielen Fremdwörtern versehenen Abschnitte - gute Lesbarkeit der knapp 400 Seiten und die ein oder andere wirklich gute Passage, von denen ich mir ein paar mehr gewünscht hätte *g*, gibt es von mir 3*.

    Von einem Sensationsdebüt habe ich allerdings mehr erwartet.

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  1. Roman über eine besondere amerikanische Familie

    Im Mittelpunkt des Romans steht die Familie Alter: Arthur, der Vater, hatte früher durchaus Ideale, ist heute aber lediglich als Honorarprofessor tätig, der es nie geschafft hat, zu einer dauerhaften Vollzeitstelle zu kommen. Er ist ein Mensch, dessen Gedanken primär um sich selbst kreisen und der sich kaum in andere Menschen hinein denken kann. Diesen Mangel an Empathie mussten auch zeit ihres Lebens seine mittlerweile erwachsenen Kinder Ethan und Maggie erdulden. Bis vor zwei Jahren war noch Mutter Francine am Leben, die Zuneigung ausstrahlte und das verbindende Glied zwischen Vater und Kindern war. Sie war als Psychotherapeutin mit eigener Praxis tätig. Francine ist einer Krebserkrankung erlegen, was Ethan und insbesondere die jüngere Maggie stark traumatisiert hat. Dem Vater verübeln sie zudem, dass er in der kritischen Zeit der Krankheit ein Verhältnis mit der deutlich jüngeren Ulrike begonnen hat. Sie haben den Kontakt zu ihm daher abgebrochen.

    Nun erhalten die Kinder einen kurzen Brief ihres Vaters, in dem er an die Familienbande und die gemeinsamen Wurzeln appelliert und sie für die Osterferien nach Hause einlädt. Dem Leser werden ziemlich schnell die wahren Beweggründe des Narzissten Arthur deutlich: Seine Einkünfte sind zu gering, um das Haus der Familie zu erhalten. Da die Kinder das Vermögen ihrer Mutter alleine geerbt haben, will er sie um Geld bitten, damit ein drohender Verkauf abgewendet werden kann. Die Kinder nehmen die Einladung an.

    In nicht chronologischen Rückblicken rollt sich dem Leser die Vergangenheit der Familienmitglieder auf. Bedingt durch die Eigenwilligkeit der Charaktere kommt es dabei immer wieder zu ironischen, überzogenen Situationen, die unterhaltsam und lustig sind.

    Bereits Arthur und Francine stammen aus schwierigen Elternhäusern, was Auswirkungen auf ihre jeweilige Psyche hatte. Entsprechend schenkten sie ihren Kindern nicht die notwendige Aufmerksamkeit. Als Ethan den Eltern z.B. seine Homosexualität gesteht, wird derart gefühllos zur Tagesordnung übergegangen, dass der Junge sich nicht ernst genommen und tief verletzt fühlt.

    So ist Ethan ein absoluter Einsiedler geworden. Er hat seinen Job als Unternehmensberater aufgrund von Skrupeln aufgegeben, er fühlt sich „in seinem Leben eingesperrt.“ Er trinkt und igelt sich ein. Seine Schwester Maggie hat zwar einen Studienabschluss, hält sich jedoch mit Gelegenheitsjobs über Wasser. Sie hat ein Helfersyndrom, sie will sich für die Unterprivilegierten aufopfern, erreicht jedoch mit ihrem geringen Durchsetzungsvermögen nicht viel. Zudem hat sie eine Essstörung, ihr Untergewicht erreicht gefährliche Dimensionen.

    Höhepunkt ist sicherlich der Besuch der Kinder beim Vater, auf den alles hinausläuft. Arthur unternimmt viele Bemühungen, um zu seinem Ziel zu kommen. Gespannt verfolgt man diesen Handlungsstrang und möchte wissen, ob sich Ethan und Maggie von ihrem Vater täuschen lassen. Natürlich brechen hier auch alte Konflikte wieder auf, die im Zusammenhang mit der Rückschau ein stimmiges Ganzes ergeben.
    Man kann den Roman sehr leicht lesen und fliegt nur durch die Seiten. Dabei hat man es aber permanent mit Figuren zu tun, denen es an gesundem Menschenverstand und normalen Einsichten mangelt. Vieles ist extrem und kaum nachvollziehbar. Im Umfeld der Familie leben weitere Extreme, sowohl extrem reiche, extrovertierte oder eben gestörte Menschen.

    Sprachlich empfand ich den Roman als sehr ansprechend. Einige Sätze muss man sich auch angesichts der aktuellen Entwicklung notieren wie beispielsweise: „Der amerikanische Durchschnittswähler ist im Grunde genommen ein verhätscheltes Kind mit einem unstillbaren Verlangen nach Unterhaltung.“ (S. 157)

    Da dieses Buch als Sensationsdebüt und Gesellschaftsroman aus den USA beworben wird, stellt sich natürlich die Frage, ob es um die amerikanische Gesellschaft tatsächlich so schlecht bestellt ist. Das wäre beängstigend! Ich hoffe, der Autor wollte nur beobachtete Tendenzen überspitzt darstellen, um damit eine Warnung und Kritik auszusprechen.

    Zuviel würde ich persönlich nicht hinein interpretieren. Da die Figuren insgesamt sehr weit entfernt von meiner Lebenswirklichkeit liegen, kamen sie mir auch nicht wirklich nah. „Die Altruisten“ ist aus meiner Sicht ein unterhaltsam-ironischer Familienroman. Die großen gesellschaftskritischen Zusammenhänge konnte ich nicht wirklich nachvollziehen. Die Lektüre ist aber auf alle Fälle empfehlenswert.

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  1. Familien- oder Gesellschaftsroman?

    Der Roman wird als "Sensationsdebüt aus den USA" angepriesen, eine Bewertung, mit der einige von uns in der Leserunde ihre Schwierigkeiten hatten. Am Anfang habe ich mir schwer getan hineinzukommen, doch im Verlauf der Handlungen hat es mir zunehmend Spaß gemacht zu lesen, wie es mit dieser "verkorksten" Familie und den schrägen, teils skurrilen Figuren weitergeht und wie sie sich weiterentwickeln.

    Arthur Alter (lat. der Mitmensch) hat seit dem Tod seiner Frau Francine vor zwei Jahren keinen Kontakt mehr zu seinen Kindern Ethan und Maggie. Das hängt unter anderem damit zusammen, dass er genau einen Tag, bevor bei Francine im Herbst 2012 Brustkrebs diagnostiziert wurde, eine Affäre mit der deutschen Historikerin Ulrike begonnen hat, die über 20 Jahre jünger als er ist. Dass er trotz der Erkrankung Francines diese Beziehung intensiviert hat, verzeihen ihm die Kinder nicht.
    Jetzt ist Arthur, der seit Jahren an der Universität Danforth in St.Louis vergeblich auf eine Festanstellung gewartet hat, pleite, während Ethan und Maggie von ihrer Mutter eine erhebliche Summe Geld geerbt haben. Arthur lädt die Kinder ein, ihnen finanzielle Unterstützung für das Haus, in das die Familie einst aus Boston gezogen ist, zu erbitten, da er es allein ihr Haus nicht halten kann. Die Einladung an Ethan ist kurz und knapp formuliert:

    E.- wäre gut, dich zu Hause zu haben. Du (&Maggie) kannst Mitte April kommen. (Semesterferien.) Wichtig, die Familie zu sehen, sich an die Wurzeln zu erinnern usw.
    - A. (S.38)

    Bei Ethan "waren Zuhause und Demütigung untrennbar miteinander verknüpft." (38) Er erinnert sich voller Scham an sein Outing, daran, dass sein Vater ihn nie wahrzunehmen schien. Heute ist Ethan ein in sich zurückgezogener junger Mann, der seinen Job als Unternehmensberater gekündigt hat, weil er nicht mehr bereit war, die Verantwortung für Kündigungen mitzutragen. Er lebt von dem Geld seiner Mutter, wobei seine horrenden Ausgaben für Luxusartikel sein Erbe aufgezehrt haben - und das bisher folgenlos.
    "Schulden waren immatriell, ein bildlicher Abgrund - und spielte die Tiefe des Abgrunds eine Rolle, wenn der Abrund nur bildlich war?" (44)

    Er ist ein Einsiedler, der einer unglücklichen Liebe hinterher trauert, was man in Rückblicken erfährt.
    "Er hatte im wahrsten Sinne des Wortes aufgehört, eine Person des öffentlichen Lebens zu sein." (42)
    Auch den Beginn von Arthurs und Francines Beziehung, ihre Ehe und auch der Familienalltag wird im Rückblick aufgerollt - eine der interessantesten Episoden ist Arthurs Reise nach Simbabwe, wo er seine Erfindung - einen Zementersatz - zum Einsatz bringen will. Sehr skurrile, aber auch tragische Geschichte, die den Leser*innen hilft, den Protagonisten Arthur, der mit einem Altruisten nichts gemein zu haben scheint, besser zu verstehen. Gleichzeitig ist diese Episode eine kritische Auseinandersetzung mit westlicher Entwicklungshilfe und sie zeigt, dass durch die Übertreibungen vieles sichtbarer, deutlicher wird.

    Auch Maggie ist nur vordergründig eine Altruistin.
    "Es ging ihr doch gut. Sie brachte die Miete zusammen, indem sie für anständige Leute in Queens arbeitete. Ihr einziger Chef war ihr Gewissen. An den meisten Tagen hieß das: Besorgungen machen, babysitten oder im Namen ihre spanisch, russisch oder chinesisch sprechenden Nachbarn Verbindung mit der Stadtverwaltung aufnehmen. Gelegenheitsarbeiten. (...) Es war eine zufriedenstellende Arbeit, wenn auch nicht sonderlich gut bezahlt." (20)

    Allerdings gewinnt man den Eindruck, dass sie sich selbst bestraft, so hungert sie ständig und isst kaum, lässt sich von einem ihrer Schützlinge schlagen, um sich dadurch "wertig" zu fühlen. Aus ihrem Helfersyndrom bezieht sie ihre Wertigkeit.

    "Auch wenn diese Arbeit sich nicht auszahlte, ertrug Maggie Brunos Misshandlungen, ja, begrüßte sie sogar. Seine tätlichen Angriffe waren der Beweis, dass sie mit einer Arbeit beschäftigt war, die Opfer erforderte. (...) Ein Beweis für Charakter." (24)

    Francine erscheint als die Gefestigte der Familie, die alles zusammengehalten hat.
    "Scharfsichtig, aber nie mäkelig, intelligent, ohne es zeigen zu müssen, hatte Francine selbstlos ihr berufliches Weiterkommen für die Erhaltung der Familie geopfert - für die sie als Vermittlerin, Schlichterin und Friedenswahrerin fungiert hatte. Sie war Maggie zugleich Vorbild und abschreckendes Beispiel." (72)

    Während des Ethans und Maggies Besuch bei Arthur brechen die alten Konflikte wieder auf und es kommt Bewegung in das Leben aller Beteiligten. Wird Arthur seine Kinder tatsächlich um das Geld bitten? Wird er sie wahrnehmen, jetzt da Francine die Vermittlerrolle nicht mehr übernehmen kann?
    Wie wird sich die Familienkonstellation verändern?

    Es ist vielleicht nicht DAS Sensationsdebüt, aber dennoch ein Roman, der einen kritischen Blick auf die zeitgenössische amerikanische Gesellschaft wirft, indem er die Figuren überzeichnet, ihr Verhalten ins Lächerliche zieht, ihnen aber auch die Möglichkeit gibt, sich weiterzuentwickeln. Auf jeden Fall lesenswert!

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Faith in Love: Elli & Yasin

Buchseite und Rezensionen zu 'Faith in Love: Elli & Yasin' von Katrin Frank
3
3 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Faith in Love: Elli & Yasin"

Nach einem schweren Verlust lässt sie niemanden mehr an sich heran. Kann er ihren selbst errichteten Schutzwall durchbrechen?

Die 19-jährige Elli liebt es zu flirten und zu feiern und hält nicht viel von festen Bindungen. Für ihr Studium in York zieht sie in eine WG, in der sie sich auf Anhieb wohlfühlt. Nur einer ihrer neuen Mitbewohner, der Medizinstudent Yasin, kommt mit Ellis lockerem Lebensstil nicht klar. Er sieht mit seinen tiefgründigen braunen Augen und den definierten Muskeln unglaublich gut aus, seine reiche Familie, die zu Englands High Society gehört, legt aber viel Wert auf Moral und religiöse Werte. Elli dagegen glaubt nicht mehr an Gott, seit sie vor Jahren einen schweren Verlust erlitten hat. Trotz der Gegensätze führen die beiden immer wieder tiefgründige Gespräche, und Elli fühlt sich mehr und mehr zu Yasin hingezogen. Doch eine Beziehung scheint undenkbar – denn Elli will nie wieder jemanden so nah an sich heranlassen.

Meinungen zum Buch:
Hätte ich einen Wunsch frei, ich würde mir wünschen, diese gefühlvolle Geschichte verfilmen zu lassen. Dieser Roman ist ein grandioses, durchdachtes und atemberaubendes Leseerlebnis. (Rezensentin auf NetGalley)

Mit Faith in Love: Elli & Yasin ist Katrin Frank eine Geschichte über Verlust, zwei unterschiedlichen Menschen und viel Liebe gelungen, welche mich überzeugen konnte. Eine Geschichte, welche man definitiv gelesen haben sollte. (Rezensentin auf NetGalley)

Von Katrin Frank sind bei Forever by Ullstein erschienen:
Meet me in L.A.
I kissed the Boss
Faith in Love

Autor:
Format:Kindle Ausgabe
Seiten:216
Verlag: Forever
EAN:
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Rezensionen zu "Faith in Love: Elli & Yasin"

  1. 3
    08. Apr 2019 

    Partygirl trifft Medizinstudent

    Inhalt: Elli ist ein Partygirl. Sie liebt es zu feiern und zu flirten. Sie zieht in eine WG. Mit ihren WGbewohnern hat sie eigentlich kein Problem. Nur Yasin hat anscheinend eins mit ihr. Der Medizinstudent, der aus gutem Hause stammt, kommt mit ihrem freien Lebensstil nicht klar. Immer wieder geraten die beiden aneinander und doch gibt es eine gewisse Anziehung zwischen den beiden. Haben die beiden mit ihren verschiedenen Ansichten eine Chance? Öffnet sich Elli nochmal, obwohl sie sich geschworen hat, niemanden mehr an sich heranzulassen?

    Meinung: Der Coverhintergrund gefällt mir nicht unbedingt. Dafür gefällt mir die Schrift ziemlich gut. Der Titel passt gut zur Geschichte. Der Schreibstil ist angenehm. Man kann die Geschichte flüssig lesen.
    Mit den beiden Protagonisten hatte ich leider so meine Probleme. Elli ist das Bad Girl. Damit habe ich an sich kein Problem, aber gerade am Anfang gab es einige Momente, wo sie nicht so sympathisch dargestellt wurde. Mit der Zeit wurde es besser, aber so wirklich überzeugen konnte sie mich nicht.
    Yasin hat mir da schon eindeutig besser gefallen. Am Anfang wirkt er etwas geheimnisvoll und schwierig einzuschätzen. Im Laufe der Geschichte lernt man seine Charakterzüge besser kennen.
    Wenn die beiden sich kabbeln gibt es immer wieder etwas zu schmunzeln. Die verschiedenen Lebensstile und Religionen waren interessant und haben der Geschichte etwas Tiefe gegeben. Trotzdem hätte ich mir gewünscht, dass es eine größere Rolle in ihrer Beziehung spielt. Ab und zu fand ich die Handlung etwas zu eilig.

    Fazit: "Faith in love" bekommt von mir drei Sterne. Ich hätte mir mehr Tiefe und Abwechslung gewünscht. Wer gerne mal eine Geschichte mit einem "Badgirl" lesen möchte ist hier richtig. Ebenso, wenn man gerne ein paar unterhaltsame Kabbeleien erleben möchte.

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Tote Asche

Buchseite und Rezensionen zu 'Tote Asche' von Patricia Walter
4
4 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Tote Asche"

Traue niemandem - schon gar nicht dir selbst!

Kira Roth ist entsetzt, als sie in ihrer Wohnung die ausgegrabene Urne mit der Asche ihrer kürzlich verstorbenen Mutter findet. Daneben ein Zettel mit der Aufschrift: "Sie war nicht deine Mutter. Und du verdienst es nicht zu leben!" Doch Kiras Albtraum fängt erst an. Auf dem Friedhof entdeckt sie ein frisch ausgehobenes Grab - auf dem Kreuz stehen ihr Name und ein Todesdatum: in fünf Tagen. Ein perfider Countdown beginnt. Kira macht sich auf die Suche nach ihrer Herkunft und stößt dabei auf ein schreckliches Geheimnis ...

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung.

Format:Kindle Ausgabe
Seiten:304
Verlag: beTHRILLED
EAN:
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Rezensionen zu "Tote Asche"

  1. 4
    26. Apr 2019 

    "Sie war nicht deine Mutter. Und du verdienst es nicht zu leben"

    Kira Roth findet beim Nachhausekommen auf ihrem Küchentisch die Urne ihrer Mutter und daneben einen Zettel mit dem Hinweis „Sie war nicht deine Mutter. Und du verdienst es nicht zu leben!“ Kiras Mutter ist nach schwerer Krankheit schlussendlich an einem Schlaganfall gestorben. Seltsam ist, daß das Wohnungsschloß vor Kurzem ausgewechselt wurde, es keine Einbruchsspuren gibt und nur ihr Bruder Ben noch einen Schlüssel besitzt. Kira lässt es keine Ruhe und sie fährt sofort zum Grab ihrer Mutter und es ist unberührt. Dafür ist in der Nähe ein Grab ausgehoben und an dem Kreuz ist ein roter Luftballon befestigt und ihr Name mit einem Todesdatum in 5 Tagen angebracht. Ganz nach Stephen King und Kira fühlt sich obendrein beobachtet. Kira zeigt es bei der Polizei an, jedoch sind beim Eintreffen der Beamten alle Hinweise beseitigt und der Albtraum ist zurück. Kira wurde seit ihrer Kindheit von Schuldgefühlen gepeinigt, weil ihr Vater wegen ihr beim Schlittschuhlaufen in einen See eingebrochen und verstorben ist. Jetzt beginnt es auch für den Leser spannend zu werden und das Tempo zieht an, denn die Tage werden heruntergezählt. Jeden Tag gibt es für Kira eine neue Bedrohung und man begleitet sie bei der Suche nach des Rätsels Lösung. So fährt sie z. B. nach 20 Jahren wieder zu ihrer Großmutter, die mittlerweile in einem Pflegeheim lebt, um mehr über ihre Kindheit zu erfahren. Und ganz nebenbei erfährt sie, daß es einen Onkel gibt und mit ihm hatte die Mutter Streit wegen der Pflegekosten. An Kiras Seite sind immer wieder Jonas, der in Kira verliebt ist und Manuel, der frühere Pfleger ihrer Mutter. Die beiden unterstützen sie wo es nur geht. Doch schaffen sie es, den Täter vor dem Todesdatum zu finden und was steckt hinter diesem kryptischen Satz?

    Ich habe bereits einen Thriller der Autorin gelesen, der mir gut gefallen hat. Auch dieses Buch liest sich spannend, perfide und wegen des Zeitdrucks rasant. Als Leser kann man mitfiebern und vor allem mitzittern, ob alles noch gut ausgehen wird. Kira als Protagonistin mit ihrer Verzweiflung wurde sehr gut charakterisiert und auch die anderen Figuren wurden bildhaft beschrieben, so daß man sich mitten in der Geschichte befand. Teilweise war es vielleicht etwas konstruiert, aber ich fühlte mich gut unterhalten und die Auflösung war für mich überraschend.

    Von mir gibt es eine Leseempfehlung für diesen Thriller!

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  1. 4
    02. Apr 2019 

    Spannender Psychothriller

    Kira hat den viel zu frühen Tod ihrer Mutter immer noch nicht überwunden. Auch der damalige Unfalltod ihres Vaters steckt noch tief in ihrem Unterbewusstsein. Umso erschreckender ist es für Kira, als sie nach einem für sie schlimmen Tag nach Hause kommt und auf dem Tisch die Urne ihrer Mutter aufgestellt vorfindet. Der daneben liegende Zettel verwirrt und verunsichert sie noch viel mehr. „Sie war nicht deine Mutter. Und du verdienst es nicht zu leben!“

    Ihre fast natürliche Reaktion zum Friedhof zu fahren um das Grab ihrer Mutter zu kontrollieren, endet für sie in einem persönlichen Trauma. Sie entdeckt dort ein frisch ausgehobenes Grab mit ihrem Namen und dem Datum ihres Todes in fünf Tagen. Nach dem ersten Schock, folgt bereits der nächste. Als die Polizei eintrifft ist alles verschwunden, sowohl auf dem Friedhof, als auch die Urne in ihrer Wohnung. Und damit beginnt ihr persönlicher Albtraum. Da sie in ihrer frühesten Jugend bereits, bedingt durch den Unfalltod ihres Vaters, an einer Psychose erkrankt war, ist ihre logische Schlussfolgerung, dass sie wohl einen erneuten Krankheitsschub haben muss. Sie muss klären, was die Aussage, dass ihre Mutter nicht ihre Mutter ist, klären.

    So begibt sie sich auf eine Spurensuche, nicht ahnend welche Ereignisse sie damit in Gang setzt.

    Patricia Walter lässt uns sehr intensiv an dem persönlichen Albtraum von Kira teilhaben. Ihre Ängste erneut erkrankt zu sein und ihre Selbstzweifel werden sehr intensiv durch das Buch getragen. Auf der anderen Seite sind da diese Geschehnisse, die sich nicht erklären lassen. Es gab so manche Situation, da hätte ich gerne Kira, ob ihrer Naivität geschüttelt. Aber wer ihr das nun antut und warum, oder ob sie sich das alles nur einbildet, ist in einer spannenden Story verpackt. Der Autorin ist es gelungen die Spannung, die sich beim Lesen aufbaut zu halten und weiter zu steigern. Es gab einzelne Abschnitte, die ließen mich durch das Buch fliegen. Zwischendurch gab es aber auch diese Momente, gerade in den Momenten der Selbstzweifel von Kira, wo es mir mitunter zu viel des Ganzen war. Das tat aber dem Lesevergnügen keinen Abbruch. Sehr gerne empfehle ich dieses Buch weiter und vergebe vier Lesesterne.

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Wer hat meinen Vater umgebracht

Buchseite und Rezensionen zu 'Wer hat meinen Vater umgebracht' von Édouard Louis

Inhaltsangabe zu "Wer hat meinen Vater umgebracht"

Gebundenes Buch
Ein zorniger junger Autor auf Erfolgskurs - ein emotionales, persönliches und hochpolitisches Buch

"Literatur muss kämpfen - für all jene, die selbst nicht kämpfen können." Édouard Louis

"An meine Kindheit habe ich keine einzige glückliche Erinnerung" lautet der erste Satz in Édouard Louis' Roman "Das Ende von Eddy". In seinem neuen Buch "Wer hat meinen Vater umgebracht" sieht Louis das anders, mittlerweile versteht er die Gewaltausbrüche seines Vaters, der unter der sozialen Ungerechtigkeit einer Gesellschaft leidet, die für Menschen wie ihn keinen Platz hat. Louis erinnert sich an einen liebevollen und fürsorglichen Vater, der seinem Sohn wünscht, aus den einfachen Verhältnissen auszubrechen. Édouard Louis hat es geschafft. Eine überwältigende Hommage an den eigenen Vater und dessen gescheiterte Träume.

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:80
Verlag: S. FISCHER
EAN:9783103974287
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Ein Winter in Paris

Buchseite und Rezensionen zu 'Ein Winter in Paris' von Jean-Philippe Blondel

Inhaltsangabe zu "Ein Winter in Paris"

Victor hat die Provinz hinter sich gelassen und ist zum Studium nach Paris gezogen. Er kommt aus einfachen Verhältnissen, der Druck an der Uni ist hoch. Victor ist einsam und fühlt sich unsichtbar. Einzig mit Mathieu, einem Jungen aus dem Kurs unter ihm, raucht Victor hin und wieder eine Zigarette. Als Mathieu in den Tod springt, verändert sich für Victor alles. Plötzlich wird er, der einzige Freund des Opfers, sichtbar. Seine Kommilitonen interessieren sich plötzlich für ihn, und langsam entwickelt er zu Mathieus Vater eine Beziehung, wie er sie zu seinem eigenen Vater nie hatte. „Ein Winter in Paris“ ist ein sensibles und zärtliches Buch über das, was uns Menschen zusammenhält.

Format:Kindle Edition
Seiten:192
EAN:
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Leuchtturmmusik

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Rezensionen zu "Leuchtturmmusik"

  1. Eine leise Geschichte voll Poesie und Magie

    „Zitronenfalter flatterten so lautlos über die Lichtung, als seien Geräusche ihnen peinlich, und ich verspürte plötzlich eine tiefe Sympathie für diese seidenen Geschöpfe, die die Welt kaum anrührten und nur hier und da an ihr nippten.“ (Zitat)

    Ein Fischerdorf irgendwo am Meer, in das eines Tages eine Fremde kommt, eine junge Frau mit blonden Haaren - Emily. Sie scheint alle zu verzaubern, besonders Tristan, den Inhaber des Fischladens. Ihr erstes Treffen danach ist scheinbar zufällig, doch dann sucht Tristan bewusst nach ihr, während der Alltag im Dorfleben weitergeht. Das zweite Wiedersehen ist kein Zufall mehr und von da an verbringen sie so viel Zeit wie möglich zusammen, gemeinsame endlos scheinende Stunden am Meer, immer umgeben von der Natur. Emily hat eine alte Mühle in der Nähe des Dorfes gekauft, wo sie nun leben will. Doch nicht nur Tristans Leben wird durch Emilys Sicht der Dinge beeinflusst, auch die anderen Dorfbewohner scheinen eine neue Energie zu spüren. Es geschehen kleine, erstaunliche Dinge. Wer ist diese Emily, die so viel Liebe zu den kleinen Wundern des alltäglichen Lebens verbreitet, warum ist sie ausgerechnet in dieses Fischerdorf gekommen? Es ist nur ein verzauberter Sommer, oder mehr?

    Der Autor lässt seine Geschichte in einem kleinen Fischerdorf spielen, das es so überall am Meer geben könnte. Wo genau, spielt für die Ereignisse keine Rolle, er spielt lieber mit Flurnamen wie „Julias Balkon“ und die Gaststätte im Dorf nennt er „Schwankende Schenke“. Was jedoch genau beschrieben wird, ist die Natur, so genau, dass sich im Kopf des Lesers sofort die Bilder dazu formen, andererseits in Metaphern, die immer einen Bezug zur Geschichte haben, die uns der Autor hier erzählen will. Es ist ein leiser, literarischer Roman, die einzelnen kurzen Kapitel zählt und bezeichnet er als Sandkörner.

    Die Spannung, die den Leser zum immer weiter Lesen bewegt, ergibt sich nicht so sehr aus der Beziehung von Emily und Tristan, die von Beginn an sehr klar verläuft, ohne Plot-orientierte Umwege. Es geht um ein ganz anderes Thema, zuerst leise im Hintergrund, dann plötzlich im Vordergrund und man ist wirklich gespannt zu erfahren, welche Auflösung der Autor wählt.

    Die Protagonisten in diesem Buch sind durch ihren Charakter und ihre Handlungen definiert, über ihr Aussehen erfahren wir gerade so viel, wie dem Autor unbedingt notwendig erscheint, um den Lesern auch einen möglichen optischen Eindruck zu bieten. Es sind Menschen in einem Dorf, alle durch ihre jeweiligen Eigenheiten fassbar und sympathisch. Einige von ihnen haben, genau wie Emily und Tristan, ihre eigene Geschichte, die sich parallel durch die Erzählung zieht, anfangs nur in kleinen Hinweisen, die sich im späteren Verlauf der Handlung erklären. Leon, der Leuchtturmwärter sagt auf Seite 167: „Dass ich loslassen muss und gleichzeitig etwas befreien, das im Sand verschüttet lag.“ (Zitat). Loslassen können ist eines der Kernthemen dieses Romans.

    „Leuchtturmmusik“ ist, wie schon der Titel sagt, eine poetische, literarische Erzählung, deren Handlung wie einzelne Sandkörner über dem Leser geworfen wird. Oder, wie der Autor selbst definiert: „Manche Augenblicke wirken über sich selbst hinaus“. Ein Buch für Leser, die nicht unbedingt eine detailverliebte Handlung erwarten, sich dafür auf eine sehr bildhafte Sprache einlassen können, die einige Male vielleicht zu barockem Überschwang neigt.

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Nichts weniger als ein Wunder: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Nichts weniger als ein Wunder: Roman' von Markus Zusak

Inhaltsangabe zu "Nichts weniger als ein Wunder: Roman"

Von Millionen Lesern sehnsüchtig erwartet – der große neue Roman vom preisgekrönten Autor des Weltbestsellers »Die Bücherdiebin«.

Dies ist die Geschichte der fünf Dunbar-Brüder. Nach dem Tod der geliebten Mutter und dem Weggang ihres Vaters leben sie nach ihren ganz eigenen Regeln. Sie trauern, sie lieben, sie hassen, sie hoffen und sie suchen. Nach einem Weg, mit ihrer Vergangenheit klarzukommen, nach der Wahrheit und nach Vergebung. Schließlich ist es Clay – angetrieben von den Erinnerungen an ihren tragischen Verlust –, der beschließt, eine Brücke zu bauen. Eine Brücke, die Vergangenheit zu überwinden und so sich selbst und seine Familie zu retten. Dafür verlangt er sich alles ab, was er geben kann, und mehr: nichts weniger als ein Wunder.

Autor:
Format:Kindle Edition
Seiten:700
Verlag: Limes Verlag
EAN:
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Was am Ende wirklich zählt

Buchseite und Rezensionen zu 'Was am Ende wirklich zählt' von Tom E. Keef

Inhaltsangabe zu "Was am Ende wirklich zählt"

Ich schaue mir gerade das Foto von unserer Klassenreise an. Du weißt, welches ich meine, das wo wir vier pitschnass am Ufer stehen. Das Bild aus dem Sommer, in dem aus unserer Freundschaft Liebe wurde. Eine Liebe, die wir jahrelang in uns vergraben hatten und die in den letzten Tagen zu neuem Leben erwacht ist.
Dass ich dich nun wieder alleine lassen muss, tut mir unendlich leid. Ich mag gar nicht daran denken, wie schrecklich es für dich sein muss, wenn du erfährst, was mit mir passiert ist. Aber ich könnte es jetzt nicht ertragen, dich hier zu sehen. Ich hoffe, du verzeihst mir. Denn auch wenn ich Angst davor habe, muss ich diesen Weg alleine gehen. Du sollst noch wissen, dass ich in meinen letzten Augenblicken nur an dich dachte und wegen dir am Ende glücklich war. Ich liebe dich über alles und wünschte, ich hätte dir das schon früher gesagt...

Nach der niederschmetternden Diagnose, dass er in wenigen Monaten sterben wird, beschließt Florian mit einer Mischung aus Verbitterung und Resignation, einen letzten Urlaub zu machen und an einem einsamen Strand auf sein Ende zu warten.
Bevor es jedoch dazu kommt, verliert er das Bewusstsein und durchlebt ein zweites Mal den Sommer seiner Jugend, in dem er die Liebe seines Lebens traf.

Autor:
Format:Kindle Edition
Seiten:330
Verlag:
EAN:
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