Warum so viel Hass?: Kolumnen und Essays

Buchseite und Rezensionen zu 'Warum so viel Hass?: Kolumnen und Essays' von Leïla Slimani

Inhaltsangabe zu "Warum so viel Hass?: Kolumnen und Essays"

Format:Taschenbuch
Seiten:64
EAN:9783442717286
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Highway der Tränen

Buchseite und Rezensionen zu 'Highway der Tränen' von  McDiarmid

Inhaltsangabe zu "Highway der Tränen"

Autor:
Format:Taschenbuch
Seiten:340
EAN:9783941485792
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Im Wahn: Die amerikanische Katastrophe

Buchseite und Rezensionen zu 'Im Wahn: Die amerikanische Katastrophe' von Klaus Brinkbäumer

Inhaltsangabe zu "Im Wahn: Die amerikanische Katastrophe"

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:391
Verlag: Beck C. H.
EAN:9783406756399
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Aprikosensommer

Buchseite und Rezensionen zu 'Aprikosensommer' von Deniz Selek

Inhaltsangabe zu "Aprikosensommer"

Autor:
Format:Taschenbuch
Seiten:288
Verlag:
EAN:9783733500665
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Erwarten Sie nicht, dass ich mich dumm stelle

Buchseite und Rezensionen zu 'Erwarten Sie nicht, dass ich mich dumm stelle' von Michael Köhlmeier
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Erwarten Sie nicht, dass ich mich dumm stelle"

Format:Kindle Ausgabe
Seiten:96
Verlag:
EAN:
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Rezensionen zu "Erwarten Sie nicht, dass ich mich dumm stelle"

  1. Nur Worte, Worte, Worte...

    Es ist der 4. Mai 2018. Der Vorarlberger Schriftsteller Michael Köhlmeier hält eine Rede in der Wiener Hofburg anlässlich des Gedenktages gegen Gewalt und Rassismus. Es sind knappe sechs Minuten, in denen er sich an sein Publikum wendet. Ganz klar richtet er seine Worte an die anwesenden hochrangigen Vertreter des Staates.
    "Erwarten Sie nicht von mir, dass ich mich dumm stelle.", beginnt er seine Ansprache.
    Köhlmeier hat sich gut überlegt, was er zu jenen sagen will, die einer Partei der Ausgrenzung, des Fremdenhasses, der rassistischen, antisemitischen und rechten Parolen angehören.
    „Zum großen Bösen kamen die Menschen nie mit einem großen Schritt, sondern mit vielen kleinen, von denen jeder zu klein schien für eine große Empörung.“
    Mit den anschließenden Reaktionen – Standing Ovations und harscher Kritik – kann der Autor umgehen. Worte sind seine Berufung und an seinen Worten hält er fest.
    „Jedes Wort ist zugleich ein Zuwenig und ein Zuviel. Aber wir haben nur Worte, Worte, Worte.“
    Es ist ein schmaler Band mit dieser und weiteren politischen Reden des Autors. Es sind Reden gegen das Vergessen. Denn…
    „Wo nicht erzählt wird, wird vergessen. Wer das Erzählen aufgibt, begeht Selbstauslöschung. Und wer das Erzählte, das Erdichtete, das Buch verbrennt, der will auch noch das Gedächtnis an den löschen, den er bereits ausgelöscht hat.“
    Köhlmeier sieht sich selbst nicht als politischen Aktivisten. Nicht liegt ihm ferner als politische Kategorien, wenn in ihm eine Geschichte entsteht. Doch er ist aufmerksam und unduldsam, wenn Sprache missbraucht wird, um Verunsicherung zu schüren und gegen Minderheiten und ausgewählte Bevölkerungsgruppen zu hetzen.
    Wenn Michael Köhlmeier eingeladen wird, eine politische Rede zu halten, erzählt er von Menschen, die seinen Lebensweg kreuzten oder vom Schmerz darüber, dass eine Begegnung nicht mehr möglich war. Menschen haben Geschichten, und Menschen haben Geschichten, die nicht gelebt werden durften, weil sie im Getriebe zynischer Systeme ausgelöscht wurden.
    „Wo Michael Köhlmeier … erzählt, da ist »zu Hause«, und zwar für jeden. Und sei es zwischen zwei Buchdeckeln. Und sei es in einer politischen Rede.“

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Nach der Flut das Feuer: The Fire Next Time

Buchseite und Rezensionen zu 'Nach der Flut das Feuer: The Fire Next Time' von Baldwin, James
5
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Inhaltsangabe zu "Nach der Flut das Feuer: The Fire Next Time"

Lesern von "Nach der Flut das Feuer: The Fire Next Time" gefiel auch

Format:Kindle Ausgabe
Seiten:106
Verlag:
EAN:
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Rezensionen zu "Nach der Flut das Feuer: The Fire Next Time"

  1. Zeitlos aktuell, eindringlich, zum Nachdenken

    „Du hast keine Veranlassung, so zu werden wie die Weißen, und es gibt nicht die geringste Grundlage für ihre unverfrorene Annahme, sie müssten Dich akzeptieren. Die schreckliche Wahrheit ist, mein Junge: Du musst sie akzeptieren.“ (Zitat Seite 38)

    Inhalt
    Diese Essaysammlung des US-amerikanischen Schriftstellers ist im Jahr 1962 unter dem englischen Titel „The Fire Next Time“ erschienen, der Tite der ersten Ausgabe in deutscher Sprache trug den Titel „Hundert Jahre Freiheit ohne Gleichberechtigung“, was eine der Kernaussagen von Baldwins Texten auf den Punkt brachte. Die vorliegende Neuauflage hält sich dagegen an den Originaltitel, ein Zitat aus dem Alten Testament. Dieses Buch umfasst zwei Abschnitte. Der erste Abschnitt trägt die Überschrift Mein Kerker bebte und enthält einen Brief an seinen Neffen zum hundertsten Jahrestag der Sklavenbefreiung. Der zweite Abschnitt trägt den Titel Vor dem Kreuz, Brief aus einer Landschaft meines Geistes und verbindet seine Erinnerungen, seine persönliche Erfahrungen mit seiner Einschätzung der amerikanischen Gesellschaft.

    Umsetzung
    James Baldwin schildert seine Jugend, seinen Weg in die Religion, von der er sich jedoch früh wieder abwendet, weil er die Verzweiflung und den Hass, den er dort vorfindet, nicht mit seinen Ansichten vereinbaren kann, dass es eine friedliche Lösung geben müsse, ein Annähern und gegenseitiges Verständnis, auch wenn er klar formuliert, dass dies ein sehr langer, mühevoller Weg für Amerika sein werde. Aus diesem Grund schließt er sich auch nicht der Black-Muslim-Bewegung an, fragt, ob Liebe nicht wichtiger sei, als die Hautfarbe und sieht die Zukunft Amerikas in einem Miteinander von Schwarz und Weiß. „Kurz gesagt brauchen wir, Schwarz und Weiß, einander dringend, wenn wir wirklich eine Nation werden wollen – um mit anderen Worten wirklich eine Identität zu erlangen, unsere Reife als Männer und Frauen.“ (Zitat Seite 117, 118) Das Buch beginnt mit einem Vorwort von Jana Pareigis und endet mit einer Nachbemerkung der Übersetzerin in Bezug auf die moderne Wortwahl einiger Begriffe.

    Fazit
    Baldwins eindrückliche Beobachtungen und Überlegungen waren nicht nur einhundert Jahre nach der formellen Abschaffung der Sklaverei in Amerika aktuell und zutreffend, sondern haben auch heute, einhundertfünfzig Jahre später, nichts von ihrer Brisanz verloren und dies nicht nur in Amerika, sondern analog auch in Europa.

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Nach der Flut das Feuer: The Fire Next Time

Buchseite und Rezensionen zu 'Nach der Flut das Feuer: The Fire Next Time' von Baldwin, James
5
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Lesern von "Nach der Flut das Feuer: The Fire Next Time" gefiel auch

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:128
Verlag: Dtv
EAN:9783423281812
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Rezensionen zu "Nach der Flut das Feuer: The Fire Next Time"

  1. Zeitlos aktuell, eindringlich, zum Nachdenken

    „Du hast keine Veranlassung, so zu werden wie die Weißen, und es gibt nicht die geringste Grundlage für ihre unverfrorene Annahme, sie müssten Dich akzeptieren. Die schreckliche Wahrheit ist, mein Junge: Du musst sie akzeptieren.“ (Zitat Seite 38)

    Inhalt
    Diese Essaysammlung des US-amerikanischen Schriftstellers ist im Jahr 1962 unter dem englischen Titel „The Fire Next Time“ erschienen, der Tite der ersten Ausgabe in deutscher Sprache trug den Titel „Hundert Jahre Freiheit ohne Gleichberechtigung“, was eine der Kernaussagen von Baldwins Texten auf den Punkt brachte. Die vorliegende Neuauflage hält sich dagegen an den Originaltitel, ein Zitat aus dem Alten Testament. Dieses Buch umfasst zwei Abschnitte. Der erste Abschnitt trägt die Überschrift Mein Kerker bebte und enthält einen Brief an seinen Neffen zum hundertsten Jahrestag der Sklavenbefreiung. Der zweite Abschnitt trägt den Titel Vor dem Kreuz, Brief aus einer Landschaft meines Geistes und verbindet seine Erinnerungen, seine persönliche Erfahrungen mit seiner Einschätzung der amerikanischen Gesellschaft.

    Umsetzung
    James Baldwin schildert seine Jugend, seinen Weg in die Religion, von der er sich jedoch früh wieder abwendet, weil er die Verzweiflung und den Hass, den er dort vorfindet, nicht mit seinen Ansichten vereinbaren kann, dass es eine friedliche Lösung geben müsse, ein Annähern und gegenseitiges Verständnis, auch wenn er klar formuliert, dass dies ein sehr langer, mühevoller Weg für Amerika sein werde. Aus diesem Grund schließt er sich auch nicht der Black-Muslim-Bewegung an, fragt, ob Liebe nicht wichtiger sei, als die Hautfarbe und sieht die Zukunft Amerikas in einem Miteinander von Schwarz und Weiß. „Kurz gesagt brauchen wir, Schwarz und Weiß, einander dringend, wenn wir wirklich eine Nation werden wollen – um mit anderen Worten wirklich eine Identität zu erlangen, unsere Reife als Männer und Frauen.“ (Zitat Seite 117, 118) Das Buch beginnt mit einem Vorwort von Jana Pareigis und endet mit einer Nachbemerkung der Übersetzerin in Bezug auf die moderne Wortwahl einiger Begriffe.

    Fazit
    Baldwins eindrückliche Beobachtungen und Überlegungen waren nicht nur einhundert Jahre nach der formellen Abschaffung der Sklaverei in Amerika aktuell und zutreffend, sondern haben auch heute, einhundertfünfzig Jahre später, nichts von ihrer Brisanz verloren und dies nicht nur in Amerika, sondern analog auch in Europa.

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Post von Karlheinz

Buchseite und Rezensionen zu 'Post von Karlheinz' von Hasnain Kazim
4
4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Post von Karlheinz"

Format:Audio CD
Seiten:0
EAN:9783844532166
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Rezensionen zu "Post von Karlheinz"

  1. 4
    16. Feb 2020 

    Mit den Waffen eines Journalisten...

    Dass Hasnain Kazim als Journalist hasserfüllte Leserpost bekommt, ist nicht überraschend – zumal er über heikle Themen schreibt und einen fremd klingenden Namen trägt. Überraschend ist jedoch seine Reaktion auf diese Zusendungen. Statt die Ergüsse der Wutbürger einfach wegzuklicken, antwortet er den Briefschreibern schlagfertig und witzig, woraus sich immer wieder erhellende Dialoge ergeben. Mit Auszügen aus dieser Korrespondenz, die er unter anderem auf Facebook zum Besten gibt, hat sich Hasnain Kazim eine begeisterte Fangemeinde erschrieben. In diesem ebenso unterhaltsamen wie klugen Hörbuch zeigt er, warum man den Hass und den Schwachsinn, der im eigenen Postfach landet, nicht unkommentiert lassen sollte.

    "Wenn wir schweigen, beginnen wir, den Hass zu akzeptieren. Also, reden wir!"

    Wer für Zeitschriften wie 'Der Spiegel' schreibt, muss mit Worten umgehen können. Dass Hasnain Kazim dies kann, steht außer Frage - immerhin war er bis Ende 2019 14 Jahre lang als Journalist für das Unternehmen tätig, 11 Jahre davon als Auslands-Korrespondent. Dass seine Artikel ein höheres Niveau als beispielsweise das einer 'BILD'-Zeitung haben, versteht sich von selbst.

    Der Journalist nimmt für gewöhnlich kein Blatt vor den Mund - weder in seinen Artikeln noch in zahllosen Posts in den sozialen Medien. Doch trifft dies auch auf viele Kommentare und Mails zu, die Hasnain Kazim als Resonanz auf seine Beiträäge erhält. Ermutigt durch die Anonymität im Internet, kommt es hier immer wieder zu offenen Anfeindungen, Verunglimpfungen und Unterstellungen.

    " 'Vergiss nicht, dass dein Satz eine Tat ist', hat der französiche Schriftsteller Antoine de Saint-Exupéry einmal geschrieben. Ein Satz, der in Zeiten von offener Hetze und blankem Hass im Internet keine Gültigkeit zu haben scheint."

    Doch hat Hasnain Kazim beschlossen, mit seiner schärfsten Waffe gegen die Hassmails anzugehen: mit Worten. Im Netz antwortet er immer wieder auf tumbe Parolen und wickelt die Hasstreiber dabei in ein Geflecht aus Argumenten, dass denen letztlich meist die Lust aufs Diskutieren vergeht. Zur Not bleibt auch noch die Möglichkeit, die gänzlich Uneinsichtigen zu blockieren, so dass einem weitere Antworten erspart bleiben.

    Etliche dieser Auseinandersetzungen wurden nun in diesem Hörbuch versammelt und thematisch geordnet. 2 Stunden und 10 Minuten lang kann der Hörer staunend den Schlagabtausch verfolgen, der sich zwischen den einleitenden Worten des Autors und einem Schlusswort ersteckt. Der Islam, die AfD, der Osten, die 'Leitkultur' und 'richtige Deutsche' sowie die Türkei sind einige der ausgewählten Themen.

    "Islamisten und Neonazis sind Geschwister im Geiste (...) Beide Gruppen sind - auf ihre eigene Art - rechte Extremisten."

    Hasnain Kazim beweist hier, dass er um Worte selten verlegen ist. Öffentlich führt er die Hasstreiber vor, setzt sie oftmals mit einer reichlichen Portion Ironie schachmatt und führt die oft wenig einfallsreiche Argumentation mit einigen spitzen Worten ad absurdum. Bei allem Amüsement jedoch bleibt es erschreckend, mit welcher Selbstverständlichkeit heutzutage ungestraft im Netz rumgepöbelt werden kann und sogar ganz offen Morddrohungen ausgesprochen werden können, ohne dass juristisch dagegen angegangen werden kann.

    Einen großen Part der Lesung übernimmt Hasnain Kazim selbst, einige Passagen werden gelesen von Catheln Gawlich, Bjarne Mädel und Bernhard Schütz. Angesichts der beinahe täglichen Flut an derlei 'Zuschriften' erscheint es wie eine Sisyphusaufgabe, darauf konsequent zu antworten. Doch hat Kazim wohl Recht mit der Überlegung, dass man ansonsten den Hass akzeptieren würde. Also: weiter so!

    © Parden

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Yalla, Feminismus!

Buchseite und Rezensionen zu 'Yalla, Feminismus!' von Reyhan Sahin
4
4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Yalla, Feminismus!"

Autor:
Format:Taschenbuch
Seiten:224
Verlag: Tropen
EAN:9783608504279
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Rezensionen zu "Yalla, Feminismus!"

  1. Starker Auftritt

    Feminismus, Deutschrap, Kopftuch, die Welt der akademischen Bildung: wer bekommt das alles unter einen Hut? Dr. Reyhan Sahin, auch bekannt als Lady Bitch Ray.
    Frau Sahin ist bunt und vielschichtig. Alevitin, Rapperin, feministische Aktivistin, promovierte Linguistin. Diese Frau hat etwas zu sagen und das tut sie: laut, explizit, eindringlich deutlich.
    Sie räumt auf in der maskulin geprägten Rap-Kultur, aber auch in der „Fuckademie“, wie sie den weißen, männlichen alten Universitätsbetrieb nennt. Das Publikum ist da wie dort vielleicht ein anderes, aber die Ausgrenzung und Geringschätzung von Frauen, der allgegenwärtige Sexismus, der unterscheidet sich da wie dort gar nicht so sehr von einander. Reyhan Sahin hat in beiden Welten Erfahrung und in beiden Welten Diskriminierung erfahren. Sie tritt lautstark dagegen auf. Sie ist provokant, ihre Texte als Rapperin eindeutig von jeglicher Zweideutigkeit entfernt.
    Reyhan Sahin beherrscht den Diskurs, sowohl im Rap als auch in der wissenschaftlichen Welt. Besonsers stark macht sie sich Frauen, die nicht nur aufgrund ihres Geschlechts, sondern auch aufgrund ihrer Religion, ethnischer Herkunft, Hautfarbe diskriminiert werden. Intersektionalismus, das Zusammentreffen mehrerer Diskriminierungsformen ist ihr großes Thema. So findet sie auch nicht unbedingt einen Widerspruch im Kopftuch und Feminismus, will sich von privilegierten weißen Frauen (und Männern) nicht bevormunden lassen.
    „Yalla!“, das ist ein arabisches Lehnwort aus dem Türkischen und bedeutet „Auf geht’s!“, „Los!“ aber auch „Verpiss dich“. Und so macht sich die Autorin stark für Geschlechtergleichberechtigung und gegen Sexismus und Rassismus, gegen Mansplaining, Kopftuchsplaining. Steht ein für die unsichtbaren Frauen der Müttergeneration, die keinen Zugang zu elitären Debatten haben. Tritt auf gegen männliche Dominanz.
    Bücher über Feminismus gibt es viele. „Von Frauen oder queeren Menschen mit Migrationsbackground oder Women of Color gibt es bisher so gut wie keine populären Bücher zu Feminismus in Deutschland.“, schreibt die Autorin.
    Jetzt gibt es ein solches wichtiges Buch!

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Wie du mich siehst

Buchseite und Rezensionen zu 'Wie du mich siehst' von Tahereh Mafi
4
4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Wie du mich siehst"

Autor:
Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:352
EAN:9783737356961
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Rezensionen zu "Wie du mich siehst"

  1. Wenn Vorurteile dein Leben torpedieren...

    Das ungewöhnliche Cover hat mich auf das Buch aufmerksam gemacht. Von der Autorin hatte ich schon viel gehört, aber bisher noch kein Buch gelesen, weshalb ich mich unvoreingenommen an die Lektüre wagte.

    In der Geschichte geht es um Shirin, die gerade in eine neue Stadt gezogen ist. Sie ist schon sehr oft umgezogen und kennt die Vorurteile ihrer Mitschüler, weshalb sie versucht so unauffällig wie möglich zu sein. Doch dann tritt Ocean in ihr Leben und plötzlich ist alles so unfassbar kompliziert. Wie wird sie mit der neuen Situation umgehen? Und was machen die Vorurteile der anderen mit den Betroffenen?

    Die Handlung wird uns über Shirin als Ich- Erzählerin nahe gebracht, was dazu führt, dass wir als Leser live miterleben wie sich die erste Liebe anfühlt. Dies hat mir sehr gefallen, da man sich als erwachsener Leser direkt nochmal jünger fühlt. Die Gefühls- und Gedankenwelt von Shirin ist teilweise so intensiv, dass es manchmal nur schwer auszuhalten ist. Zum einen ist sehr hart was sie alles aushalten muss, zum anderen wird man daran erinnert, dass man als Jugendlicher so viel intensiver fühlt und schnell mal alles um sich herum vergisst, wenn man verliebt ist.

    Shirin als Figur war mir anfänglich komplett unsympathisch. Sie ist so aggressiv und voller Wut, was ich am Anfang einfach nicht verstanden habe. Fast hat man das Gefühl, dass sie ihre Probleme selbst verursacht. Erst mit der Zeit kann man hinter die Fassade blicken und spürt, dass sie sich einen enormen Schutzpanzer zugelegt hat, um nicht verletzt zu werden. Trotzdem hätte ich sie gern das ein oder andere Mal wachgerüttelt, dass sie doch bitte anders agieren soll als sie es tut.

    Ocean ist das komplette Gegenteil von Shirin. Ihn mochte ich auf Anhieb, weil er so offen und ohne Vorurteile ist. Mir gefiel, dass er beharrlich an seinen Zielen festhält und sich nicht von anderen beeinflussen lässt.

    Die Thematik Kopftuch wird sehr ansprechend und verständlich erklärt. Ich konnte nachvollziehen warum Shirin sich dafür entschieden hat und trotz der Probleme bei ihrer Wahl bleibt.

    Zudem mochte ich es, dass Breakdance eine Rolle spielt. Ich habe mich damit bisher noch nie beschäftigt, fand aber gut wie der Zusammenhalt der Crew ist und was so alles möglich ist bei dieser Tanzform.

    Die Sache mit den Vorurteilen und dem Hass hat mich doch sehr bestürzt. Meine Schulzeit war sicher auch nicht leicht, aber so furchtbar wie im Buch beschrieben war es ganz sicher nicht. Besonders schlimm fand ich, dass selbst die Erwachsenen dabei mitmachen.

    Fazit: Für mich war dieses Buch sehr augenöffnend, weshalb ich es gern anderen Lesern ans Herz legen möchte. Auch für Erwachsene lesenswert.

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