Vier Stern Stunden: Eine Komödie

Klappentext:
Es ist das Ende des 20. Jahrhunderts und Queen Victoria regiert das Reich noch immer an oberster Stelle, gewartet von einer Babbage-esken Lebenserhaltungsmaschine. Aufwiegelungen und Unzufriedenheit wachsen so stetig in Magna Britannia, wie das ständige Streben von Schattenwesen nach Macht und Einfluss. Alles, was Sie in den viktorianischen Gothic-Novellen gelesen haben, ist wahr: Menschen können vom Tod wiederauferstehen, Dinosaurier leben noch immer in abgelegenen Bereichen der Welt (und im Londoner Zoo!), und auch Darwins Evolutionstheorie wurde korrekt nachgewiesen. Aristokratische Stammbaumhalter der Vampire setzen sich in Osteuropa durch und graben ihre Klauen in die königliche russische Familie, Dampf- und Uhrwerkbetriebene Robotersklaven arbeiten neben den Ärmsten der Gesellschaft, während logisch denkende Maschinen der Führungsschicht helfen, ihren Machtanspruch in dieser überbevölkerten Welt aufrecht zu erhalten. In diese Kulisse setzen wir nun den höflichen Dandy und Galgenvogel Ulysses Lucian Quicksilver, gelegentlicher Abenteurer und Agent im Dienste des Thrones, der für schattenhafte Herren arbeitet, welche verzweifelt ein Regime zu erhalten versuchen, das seit 150 Jahren andauert und nun von innen einzustürzen droht also keineswegs mehr das ist, was es zu sein scheint. Er bekämpft schnauzbärtige Schurken in den zylindrischen Gewölben der Unterwelt mit raffinierter Eleganz und modischer Stilsicherheit. Unterstützung findet er dabei in seinem unerschütterlichen Hausdiener Nimrod, während die Uhr des Big Bens das Jahr 2000 ankündigt und damit das Ende der Welt.
Rezension:
Nachdem Ulysses Lucian Quicksilver bei einer Expedition in den Himalaya verschwunden und seit längerem kein Lebenszeichen von ihm auffindbar ist, will sein Bruder ihn für tot erklären lassen. Doch gerade als die entsprechenden Dokumente unterzeichnet werden sollen, platzt ein höchst lebendiger Ulysses zur Tür herein. Viel Zeit, sich wieder einzuleben, bekommt er jedoch nicht. Nach einem nächtlichen Einbruch ins Natural History Museum, bei dem der Nachtwächter getötet wurde, beauftragt ein hochrangiger Politiker Ulysses Quicksilver mit der inoffiziellen Untersuchung des Falls. Schnell muss er feststellen, dass der Einbruch Teil einer großangelegten Verschwörung ist, in die Leute, von denen er es nicht erwartet, verwickelt sind. Kurz vor Queen Victorias 160. Thronjubiläum könnte dies ganz Magna Britannia, den Nachfolger des British Empire, der sich mittlerweile bis auf den Mond und den Mars erstreckt, ins Verderben stürzen.
Steam Punk im viktorianischen Zeitalter ist nichts Neues. Die Idee, dieses Zeitalter und mit ihm den Steam Punk bis zur Wende ins 21. Jahrhundert auszudehnen, dagegen schon. Für die Handlung spielt das jedoch kaum eine Rolle, könnte diese doch genauso gut 100 Jahre früher stattfinden, denn es tauchen eigentlich keine Elemente auf, die es nicht ähnlich auch in anderen Werken des Genres gäbe.
Wenn man den Klappentext betrachtet, muss gesagt werden, dass einige der darin genannten Elemente im Buch nicht oder nur ganz am Rande auftauchen. Wahrscheinlich ist es erst für spätere Bände der Reihe vorgesehen, diese zu benutzen. Es stellt sich lediglich die Frage, wieso diese Handlungselemente (wie zum Beispiel die Vampire) dann hier überhaupt schon erwähnt werden.
Konkret auf den vorliegenden Band bezogen liefert Jonathan Green jedoch ein lesenswertes und fesselndes Steam-Pank-Abenteuer mit einigen Fantasy-Elementen ab. Sein Schreibstil schafft es, den Leser schnell in den Bann zu ziehen, wozu wohl besonders der Einfallsreichtum des Autors beiträgt, der seinem Leser immer wieder selbst in diesem Genre unerwartete Geschöpfe präsentiert. Eine kleine Unstimmigkeit, die man aber wohl eher der Übersetzerin anlasten muss, soll jedoch nicht unerwähnt bleiben: Bei der Benennung der Monarchin wird immer wieder zwischen dem Original „Queen“ und der Übersetzung „Königin“ hin und her gewechselt.
Fazit:
Für Steam-Punk-Fans ist „Unnatural History“ zweifellos einen Blick wert, denn die „Pax Britannia“-Reihe könnte interessant werden.
Alle meine Rezensionen jetzt auch zentral im Eisenacher Rezi-Center: rezicenter.wordpress.com
Before Liz Lemon, before "Weekend Update", before "Sarah Palin", Tina Fey was just a young girl with a dream: a recurring stress dream that she was being chased through a local airport by her middle-school gym teacher. She also had a dream that one day she would be a comedian on TV.
She has seen both of those dreams come true.
At last, Tina Fey's story can be told. From her youthful days as a vicious nerd to her tour of duty on Saturday Night Live; from her passionately halfhearted pursuit of physical beauty to her life as a mother eating things off the floor; from her one-sided college romance to her nearly fatal honeymoon - from the beginning of this paragraph to this final sentence.
Tina Fey reveals all, and proves what we've all suspected: you're no one until someone calls you bossy.
(Includes Special, Never-Before-Solicited Opinions on Breastfeeding, Princesses, Photoshop, the Electoral Process, and Italian Rum Cake!)
Der ‚Geist‘ des Erfinders
Klappentext:
Begleiten Sie Ulysses Quicksilver bei einem mysteriös-spannendem Abenteuer und lernen Sie die fantastische Welt von PAX BRITANNIA kennen.
VANISHING POINT ist eine Kurzgeschichte aus dem PAX-BRITANNIA-Zyklus von Jonathan Green, von welchem bisher die Titel UNNATURAL HISTORY und LEVIATHAN RISING auf deutsch erschienen sind.
Rezension:
Lady Oddfellow lädt einige Bekannte zur Séance nach Hardewick Hall, ihrem Familiensitz. Dabei beabsichtigt sie, Kontakt zum Geist ihres verstorbenen Vaters aufzunehmen, eines Erfinders, der sich bei einem seiner verrückten Experimente vor den Augen mehrere Zeugen einfach in Luft auflöste. Unter den Gästen ist auch der alte Freund der Familie Ulysses Quicksilver, der allerdings nicht an derartigen Spuk glaubt. Doch zu seiner Überraschung gelingt es dem Medium, Madame Garside, tatsächlich, Kontakt zu Alexander Oddfellow herzustellen.
Leider schafft es diese kostenlose Kurzgeschichte nicht ganz, das Niveau des 1. Bandes der „Pax Britannia“-Reihe, „Unnaturial History“ zu erreichen. Allerdings ist zu vermuten, dass sie von Autor und Verlag auch eher als Appetithäppchen für die kostenpflichtigen Bücher vorgesehen ist. Trotzdem bietet „Vanishing Point – Fluchtpunkt“ dem Leser eine spannende und interessante Zwischendurch-Lektüre. Ob der Grund, dass diese Geschichte den Leser nicht in dem Maße in ihren Bann zu ziehen vermag, wie es beim (weitaus umfangreicheren) „Unnaturial History“ der Fall ist, in der Kürze der Geschichte liegt, oder ob eventuell die ausgetauschte Übersetzerin die Steam-Punk-Atmosphäre nicht ganz so gut herüberbringen konnte, wie es dort der Fall ist, kann ich nicht beurteilen, da ich in beiden Fällen das Original nicht kenne.
Fazit:
Diese kurze Geschichte stellt primär ein Appetithäppchen für die erheblich umfassendere „Pax Britannia“-Reihe dar.
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