Berufung: ADAC Motorwelt Hörbuch-Edition

Buchseite und Rezensionen zu 'Berufung: ADAC Motorwelt Hörbuch-Edition' von John Grisham
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2 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Berufung: ADAC Motorwelt Hörbuch-Edition"

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Format:Audible Hörbuch
Seiten:0
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Rezensionen zu "Berufung: ADAC Motorwelt Hörbuch-Edition"

  1. 2
    30. Mai 2020 

    Money makes the world go round...

    In wenigen Minuten wird das Urteil der Jury erwartet. Nach einem monatelangen, nervenaufreibenden Prozess ist der Moment gekommen, auf den Jeannette Baker so lange gewartet hat. Die junge Frau hat alles verloren. Ihr kleiner Sohn und ihr Ehemann sind qualvoll an Krebs gestorben. Verantwortlich für ihren Tod ist Krane Chemical, davon ist Jeannette Baker überzeugt. Jahrelang hatte der Chemiekonzern hochgiftige Abfälle illegal entsorgt und damit das Trinkwasser der Region verseucht. Niemand hat die Kraft noch den Mut aufgebracht, den Kampf gegen den Chemieriesen mit seiner Armada von hoch bezahlten Anwälten aufzunehmen. Nur Jeannette Baker hat sich getraut. Als ihrer Klage stattgegeben und Krane Chemical zu 41 Millionen Dollar Schadenersatz verurteilt wird, ist die Sensation perfekt. Die Freude währt jedoch nur kurz. Angeführt von Firmenboss Carl Trudeau, geht der Chemiekonzern in Berufung. Um sein Unternehmen zu retten, ist Trudeau jedes Mittel recht.

    Die Inhaltsbeschreibung klingt verheißungsvoll und macht neugierig auf Jeanette Baker, die gegen den Chemiekonzern Krane Chemical Inc. geklagt hat. Dieser soll schuldig sein am Krebstod ihres Mannes und ihres Sohnes, weil er jahrelang das Grundwasser und die gesamte Umgebung ihres Countys verseucht hat. Krane Chemical wird in allen Anklagepunkten für schuldig befunden und zur Zahlung von 40 Millionen Dollar verurteilt. Doch der Konzern geht in Berufung und eine Intrige ungeheueren Ausmaßes nimmt ihren Lauf...

    So weit, so gut. Aaaaaaaber.

    Der spannende Ansatz, der viele verwertbare Ideen beinhaltet (David gegen Goliath, der Einfluss von Großkonzernen auf Politik und Rechtssystem), verläuft leider im Sande. Der erste Teil, der mit dem spektakulären Urteil gegen Krane Chemical Inc. endet, ist noch halbwegs spannend, man lernt einige der Charaktere näher kennen. Allerdings nur um feststellen zu müssen, dass sie im Folgenden höchstens noch als Nebenfiguren auftreten und andere Personen ins Zentrum des Geschehens rücken - die aber insgesamt alle flach und farblos bleiben.

    Immer wieder gleitet Grisham in Nebenhandlungen ab, die vielleicht nicht vollkommen uninteressant sind, jedoch von der eigentlichen Geschichte ablenken und damit den letzten Rest an Spannung nehmen. Das Ende dann kommt derartig abrupt - wenn auch vom Ergebnis her nicht unerwartet - dass ich noch einmal nachschaute, ob ich vielleicht doch noch eine CD übersehen hätte... Selbst Charles Brauer, der das gekürzte Hörbuch (7 Stunden und 31 Minuten) souverän liest, kann die Geschichte nicht retten.

    Dieses Hörbuch hat mich tatsächlich richtig enttäuscht. Abgesehen davon, dass ich Grisham den (erschreckenden) Realitätsbezug des Geschehens wirklich abnehme (und das nicht nur in den USA), war die Geschichte letztlich fade und langweilig. Sehr schade - vielleicht sind Grishams gute Zeiten einfach vorbei...

    Von mir gibt es hier keine Empfehlung...

    © Parden

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Das Rad der Zeit Nr. 25

Buchseite und Rezensionen zu 'Das Rad der Zeit Nr. 25' von Robert Jordan

Inhaltsangabe zu "Das Rad der Zeit Nr. 25"

Format:Taschenbuch
Seiten:0
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EAN:9783453179035
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Die Wilden Hühner - Fuchsalarm ( 1. Juli 2012 )

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Wilden Hühner - Fuchsalarm ( 1. Juli 2012 )' von
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Die Wilden Hühner - Fuchsalarm ( 1. Juli 2012 )"

Autor:
Format:Taschenbuch
Seiten:0
Verlag:
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Rezensionen zu "Die Wilden Hühner - Fuchsalarm ( 1. Juli 2012 )"

  1. Schön

    Achtung:

    Dies ist meine persönliche Meinung. Meine Meinung wurde nicht gefälscht. Alles was ich schreibe kommt von mir. Falls Du das Buch lesen möchtest, bitte ich dich, bei den Buchhandlungen deines Vertrauens oder bei den kleineren zu kaufen. Sie brauchen unsere Unterstützung. Dieses Buch habe ich auf Youtube im Gelesene Bücher Januar 2020 vorgestellt. Schaut gerne darin vorbei. Freue mich auf Euren Besuch

    Da ich die beiden Bände gelesen habe, wollte ich wissen wie es mit der Geschichte weiter geht. Der Klappentext klingt vielversprechend und machte neugierig auf mehr. Im Fuchsalarm geht es darum, dass Sprotte erfahren hat, das ihre Oma Slättberg 15 Hühner schlachten möchte. Sprotte gefällt das ganze gar nicht und ruft ihre Hühnerfreunde an um „Fuchsalarm“ zu besprechen.

    Die Geschichte ist sehr flüssig wie ein Honig geschrieben und teilweise auch sehr witzig gemacht. Die Jungs verlieren ihre Baumhäuser und Sprotte muss einen Hühnerplatz finden. Ob sie denn findet, das erfährt ihr im Buch. Die Idee dahinter finde ich super. Und es hat mir sehr gut gefallen, das die Hühner sich mit dem Pygmäen zusammen tun, auch wenn einer von den Pygmäen scheisse baute und von seinem Vater geschlagen wird. Da ich die ältere Version mag, habe ich das alte Buchcover, was mir persönlich sehr gut gefällt. Es ist anders als die beiden Vorgänger, aber man sieht die Hühner bei ihrer „Rettungsaktion“

    Die Neuauflage hat natürlich Bilder, die anscheinend schön sind.

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Dunkelspiel: Psychothriller

Buchseite und Rezensionen zu 'Dunkelspiel: Psychothriller' von Haubrich, Leonie
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Format:Kindle Ausgabe
Seiten:258
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Rezensionen zu "Dunkelspiel: Psychothriller"

  1. Super spannend

    Die Psychotherapeutin Nina Kolodziej eröffnet ihre eigene Praxis. Ihre erste Patientin ist die 41-jährige Friederike, die jahrelang einen intensiven Briefkontakt mit dem inhaftierten Mörder Pierre hatte. Nun ist Pierre entlassen. Als Friederikes Freundin Sonja ermordet wird, weisen die Spuren zu Pierre. Und auch Nina muss sich ihrer Vergangenheit stellen.

    Auf diesen Thriller war ich wahnsinnig gespannt, denn sowohl das großartige Cover als auch die Beschreibung hat mich extrem neugierig gemacht.
    Der Schreibstil ließ sich sehr flüssig lesen und erzeugte perfekte Bilder in meinem Kopf. Die Beschreibungen waren bildhaft und klar, so dass alles sehr greifbar war.
    Die Charaktere wurden sehr anschaulich und real gezeichnet, teilweise waren sie total suspekt und undurchsichtig. Nina und Friederike haben mir sehr gut gefallen, denn beide versuchen trotz ihrer Vergangenheiten, Normalität in ihre Leben zu bekommen.
    Der Plot hat mir super gefallen. Die Spannung wurde von Anfang an perfekt aufgebaut und steigerte sich immer weiter. Ich konnte das Buch einfach nicht beiseite legen. Die Frage nach dem Mörder hat mich einfach nicht losgelassen. Ich habe total mitgefiebert und immerzu gerätselt, wer es denn ist. Die Autorin hat mich auf falsche Fährten geschickt und meine Zweifel und mein Misstrauen hervorragend gesäht.

    Ein großartiger und super spannender Thriller. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

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Purpurne Rache

Buchseite und Rezensionen zu 'Purpurne Rache' von Jean-Christophe Grangé

Inhaltsangabe zu "Purpurne Rache"

Format:Audible Hörbuch
Seiten:0
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Welt, bleib wach

Buchseite und Rezensionen zu 'Welt, bleib wach' von Busch, Michael
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4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Welt, bleib wach"

Format:Kindle Ausgabe
Seiten:331
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Rezensionen zu "Welt, bleib wach"

  1. An- und aufregend.

    An- und aufregend!

    "Welt, bleib wach" ist ein Anstiftungsbuch. Es soll den Leser zum Lesen animieren, wobei sich hier der Hund in den eigenen Schwanz beißt, denn wenn ich nicht lesen wollen würde, was sollte ich dann mit dem Buch in der Hand?
    Aber der zweigeteilte Leser auf dem Cover hat eindeutig ein Smartphone in der Hand und Turnschuhe an den Füßen, während die antike obere Hälfte in der Denkerposition verharrt. Und ja, beim Blättern entdeckte ich bekannte Namen, die mir noch als Kämpfer im Digitalsumpf in Erinnerung geblieben sind. Meine Neugier war erwacht, meine Erwartung einer Streitschrift für das Buch geweckt.

    Eine bunte Mischung aus 47 Beiträgen von Stephan Aust bis Michael Winterhoff, von Autoren, über Politiker, bis zu Psychiatern, hat hier das Thema Lesen mit einer Schrotladung An- und Einsichten getroffen, die umfangreicher hätte nicht sein können. Naturgemäß traf nicht jedes Schrotkorn mein Spannungsfeld, tatsächlich gabs Beiträge die mich sogar geärgert haben, aber mit den meisten konnte ich gut übereinstimmen, hielten sogar ein paar Lektüretipps für mich bereit.

    Zugegeben, Guildo Horn und Philipp Lahm befriedigten meine Sensationsneugier, aber den größten Gewinn zog ich dann doch aus den Aufsätzen von, mir bis dato eher unbekannten, Autoren und Autorinnen, wie z. Bsp. Miriam Meckel.
    Manchem Politiker hätte ich nicht so tiefgreifende Gedanken zugetraut und einem "Unternehmensberater" einen roten Faden gewünscht. Es waren also alle Emotionen dabei. Kurzbiografien der Mitwirkenden finden sich unbequemerweise erst am Ende des Buches, dafür gabs aber mittendrin wunderbare Zitate über Bücher und das Lesen.

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The Mysterious Affair at Styles [Classic Tales Edition]

Buchseite und Rezensionen zu 'The Mysterious Affair at Styles [Classic Tales Edition]' von Agatha Christie
4
4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "The Mysterious Affair at Styles [Classic Tales Edition]"

Format:Audible Hörbuch
Seiten:0
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Rezensionen zu "The Mysterious Affair at Styles [Classic Tales Edition]"

  1. 4
    18. Mai 2020 

    Das fehlende Glied in der Kette...

    Wer hat die wohlhabende Mrs Emily Inglethorp auf ihrem Landgut Styles Court vergiftet? Ihr Ehemann Alfred, der es scheinbar auf das Erbe abgesehen hat? Doch auch ihre Stiefsöhne oder die launische Haushälterin könnten die Mörder sein. In seinem ersten Fall nimmt Hercule Poirot alle Bewohner von Styles gründlich unter die Lupe, bis er das fehlende Glied in der Kette gefunden hat.

    Arthur Hastings findet sich bei seinem Freund John Cavendish ein, der mit seiner Familie auf dem Landgut Styles Court lebt. Hastings muss sich dringend von seinen verstörenden Kriegserlebnissen erholen, doch unversehens gerät er dabei in einen Mordfall. Die Stiefmutter seines Freundes wurde vergiftet, die Umstände erscheinen mehr als mysteriös. Da fällt Hastings zum Glück sein alter Freund Hercule Poirot ein, der fortan die Ermittlungen in die Hand nimmt. Doch erweisen diese sich als überaus trügerisch.

    "The Mysterious Affair at Styles" ist Agatha Christies Debütroman und damit auch Hercule Poirots Einstieg in eine imposante Reihe von Kriminalromanen. Witzigerweise war dieser Krimi das Ergebnis einer Wette - der Autorin musste es gelingen, eine Detektivgeschichte zu schreiben, bei der der Leser einfach nicht auf den Mörder kommt, obwohl er die gleichen Hinweise erhält wie der Ermittler. Wer einige Krimis mit Hercule Poirot gelesen hat, der weiß, dass Agatha Christie dies wahrlich nicht nur einmal gelang...

    Tatsächlich gibt es hier immer wieder überraschende Wendungen, wobei die ständigen ominösen Bemerkungen des kleinen belgischen Ermittlers ordentlich zur Verwirrung beitragen. Hastings ist genauso unwissend wie der Leser / Hörer, das ratlose Kratzen am Kopf kann man sich daher durchaus synchron vorstellen. Arthur Hastings erinnerte mich in diesem Fall über weite Strecken an John Watson von Sherlock Holmes, was das Hörvergnügen jedoch nicht minderte.

    Die englische Originalfassung meiner Hörbuchausgabe (ungekürzt, 5 Stunden und 44 Minuten) wird gelesen von Charles Armstrong. Ich hatte teilweise ein wenig Mühe, dem englischen 'Singsang' zu folgen - besonders knifflig war dies, wenn Hercule Poirot seinen Auftritt hatte. Ein oftmals rasches Erzähltempo, eine teilweise etwas verwaschene Aussprache und obendrein noch der belgisch-französiche Akzent: für Muttersprachler garantiert ein Vergnügen, für mich zeitweise eher eine Herausforderung. Zuweilen musste ich mir daher einige Passagen gleich mehrfach anhören.

    Letztlich freue ich mich aber, auf Agatha Christies Debüt gestoßen zu sein - Wahnsinn, was sich aus dieser damaligen Wette schlussendlich ergeben hat. Alles in allem ein nettes Hörerlebnis, dem hiermit auch einige Längen (wie eine im Grunde für die Handlung nicht sehr ergiebige, dafür aber sehr detailliert dargestellte Gerichtsverhandlung) verziehen seien.

    Agatha Christies Debüt spricht auch hundert Jahre nach seiner Ersterscheinung noch an...

    © Parden

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Mit Staunen und Zittern von Amélie Nothomb Taschenbuch

Buchseite und Rezensionen zu 'Mit Staunen und Zittern von Amélie Nothomb Taschenbuch' von

Inhaltsangabe zu "Mit Staunen und Zittern von Amélie Nothomb Taschenbuch"

Autor:
Format:Taschenbuch
Seiten:0
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Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull

Buchseite und Rezensionen zu 'Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull' von
3
3 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull"

Thomas Mann krönt sein umfangreiches Romanwerk mit der Hochstaplergeschichte von Felix Krull. Die sprachliche Eleganz dieser fiktiven Autobiographie, ihre ironische Doppelbödigkeit erweisen ebenso wie Krulls Handeln, dass er »der Gott der Diebe« ist. Ein Tausendsassa, der jeder neuen und unerwarteten Situation gewachsen ist.

Kein anderes Werk hat Thomas Mann über einen so langen Zeitraum beschäftigt wie der Krull-Roman. Begonnen 1910, erschien der Roman 1954 und begleitete damit beinahe das gesamte schriftstellerische Leben des Autors.



In der Textfassung der Großen kommentierten Frankfurter Ausgabe (GKFA)

Mit Daten zu Leben und Werk

Autor:
Format:Taschenbuch
Seiten:0
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Rezensionen zu "Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull"

  1. Die Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull

    In meiner Schulzeit, die nun schon länger her ist, habe ich einmal den "Tod in Venedig" von Thomas Mann gelesen. Ich fand die Geschichte damals so eigenartig und auch bedrückend, dass ich mich bisher an kein Werk von Thomas Mann mehr herangewagt habe.
    Als ich mir nun "Die Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull" zu lesen vornahm, war ich zunächst einmal recht skeptisch, ob ich denn mit dem Roman zurecht kommen würde.
    Erzählt wird die Geschichte von Felix Krull, dem Sprössling des dem Alkohol nicht abgeneigtem Schaumweinfabrikanten Engelbert Krull aus dem Rheingau.
    Schon als Knabe von außergewöhnlicher Schönheit und mit ungewöhnlich viel Fantasie und Einbildungskraft ausgestattet, schwindelt sich Felix von frühester Kindheit an mit sonnigem Gemüt durchs Leben.
    Thomas Mann erzählt von dessen Kindheit, seinem Versagen in der Schule, er berichtet von ersten kleinen Diebstählen, zuerst eher zufällig, von ersten Liebesabenteuern und schliesslich vom Verfall der Firma und dem Selbstmord seines Vaters und der damit einhergehenden Ächtung im Wohnort.
    Durch die Vermittlung seines Paten kommt es, dass Felix in die Welt hinausgeht, über Frankfurt nach Paris, wo er schliesslich eine Anstellung in einem der besten Hotels der Stadt erhält.
    Hier nun beginnt Felix sich fintenreich und mit allerlei Halbwahrheiten und Hochstapeleien durchs Leben zu mogeln. Hierbei ist er ungeheuer charmant, erfolgreich, selbstbewusst und nicht nur die Damenwelt liegt ihm zu Füßen.

    Dies alles klingt wunderbar und der Roman könnte durchaus kurzweilig und flüssig sein, ist es aber nicht, denn er ist von Thomas Mann geschrieben.
    Die komplexe Sprache , ausformuliert bis ins Detail, Bandwurmsätze am laufenden Band machen das Buch nicht einfach zu lesen. Anfangs habe ich sehr damit gehadert. An diese Art zu schreiben, an die vielen ausufernden philosophischen Einschübe und Betrachtungen musste ich mich erst gewöhnen.
    TM bedient sich einer aussergewöhnlich schönen Sprache. Als ich es einmal akzeptiert hatte, dass ich hier nicht schnell lesen kann und auch Wörter nachschlagen muss, wurde das Lesen zum Genuss für mich.
    Wunderbar fand ich das Spiel mit der schönen Sprache, die eingestreuten französichen Begriffe, aussergewöhnliche Namen, wie Sally Meerschaum, Schimmelpreester, Müller-Rose, Professor Kuckuck. Gefallen hat mir der Sinn fūr Schönheit, die Offenheit auch in sexueller Hinsicht, Passagen wie die ūber das wahre Wesen der Liebe.
    Irritiert haben mich das unglaubliche Selbstbewusstsein, das ausgeprägte Klassenbewusstsein, die Arroganz der Betrachtungen.
    Hier bin ich nicht sicher wieviel davon echt ist und wieviel ironisch/gesellschaftskritisch gemeint ist.
    Alles in allem war die Lektūre sehr anregend und ich denke ich werde die eine oder andere Passage noch einmal lesen.
    Ich vergebe 4 Sterne, einen Stern ziehe ich aufgrund der vielen langatmigen Passagen ab, die man nur mit einer guten Portion Durchhaltewillen meistert.

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  1. Völlig überbewertet

    Der unerträgliche, geschwätzige Stil des Autors durchzieht das ganze Buch. Eine Sprache, die sich spreizt und zeigen will, zu welchen Formulierungen sie im Stande ist. Ein von der Grammatik abgesegneter Unfug verhindert das Eintauchen in die Geschichte.

    Man muss sich größtenteils zwingen zum Lesen. Immer wieder versperren ermüdende Aufzählungen von Gegenständen den Fortgang der Handlung. Das Stilmittel des `pars pro toto` ist dem "Weltautor" Mann offenbar fremd.

    Taugt die eigentümlich komplizierte Redensweise der Hauptfigur immerhin noch dazu, deren Selbstverständnis und angestrebten Status zu unterstreichen, so lässt der Autor auch alle anderen Figuren, selbst junge Töchter, in gedrechselten Schachtelsätzen schwadronieren.

    Mann ist in seinen geschwätzigen Stil so verliebt, dass er die Möglichkeiten einer persönlichen Charakterisierung der jeweiligen Figur komplett ignoriert. Fast jeder und jede, die auftaucht, redet im ´Krull-Stil`.

    Dieser besteht darin, dass der Sprecher wähend seiner Rede auf die Metaebene wechselt, um von dort sein eigenes Sprachverhalten fortwährend zu kommentieren. So entstehen sinnlose Einschübe wie: „Es scheint mir, dass“, „so möchte ich behaupten“, „schien es mir doch angemessen zu sagen“, „scheint es meiner Pflicht zu obliegen, den Leser auf die Tatsache hinzuweisen, dass“, „wenn ich mich nicht irre“, etc.
    Das maßlose Erweitern der Sätze, das Einziehen immer weiterer Unterebenen, trägt zur Verwirrung bei und erschwert die Lesbarkeit.

    Die Hochstapelei - das angebliche Grundmotiv des Romans - lässt sich nur sehr eingeschränkt feststellen. Krankfeiern und banaler Diebstahl haben nichts mit Hochstapeln zu tun. Kellnern auch nicht. Ebensowenig Krulls verkappte Gigolo-Tätigkeit. Auch die militärische Ausmusterung erlangt er nicht durch die Überhöhung seines Könnens, sondern durch das Gegenteil.

    Da, wo Manns Hauptfigur sich tatsächlich zu höherem aufschwingt, nimmt er einen Rollentausch vor, leistet er eine bloße Gefälligkeit. Außer die Welt zu bereisen, erlangt er durch die Annahme der fremden Identität keinen Vorteil, und selbst dieser ist nicht erschlichen, sondern mit dem Tauschpartner vereinbart. Im Gegenteil: Krull übergibt ihm sogar noch seine Ersparnisse.

    Ein Hochstapler hätte Krull erst dann richtig sein können, wenn er seine Rolle als reisender Marquis auf Kosten fremder Eltern dazu benutzt hätte, eigene Unternehmungen zu wagen, wenn er bedeutende Positionen erlängt hätte, wenn er Tätigkeiten entfaltet hätte, die über die Absprache mit dem in Paris gebliebenen Kollegen hinausgegangen wären. So beschränkt sich seine Rolle darauf, dem Müßiggang zu fröhnen, Frauen mit seinem Äußeren zu beeindrucken und von unterwegs Briefe im Namen eines anderen zu schreiben.

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eine blaßblaue frauenschrift. erzählung

Buchseite und Rezensionen zu 'eine blaßblaue frauenschrift. erzählung' von
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5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "eine blaßblaue frauenschrift. erzählung"

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Format:Unbekannter Einband
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Rezensionen zu "eine blaßblaue frauenschrift. erzählung"

  1. Hinter der blassen Schrift verbergen sich Abgründe

    „Scheußliche Sucht des Beamten, alles zu motivieren, alles zu unterbauen! Lag nicht das wahre Leben im Unvorhergesehenen, in der Eingebung der Sekunde? Hatte er, auf den Grund verderbt durch Erfolg und Wohlergehen, schon mit fünfzig Jahren verlernt, wahr zu leben?“ (S. 71)

    Dieses (Lese-)Jahr steht bei mir scheinbar bisher unter dem Banner „Klassiker“ – habe ich doch in den ersten 5 Monaten dieses Jahres schon den ein oder anderen gelesen bzw. bin noch dabei.

    Als „vor der nächsten Leserunde“-Lektüre hatte ich mir unter anderem spontan die Novelle „Eine blaßblaue Frauenschrift“ von Franz Werfel ausgewählt. Nun, die 154 Seiten stellen jetzt keine große (zeitliche) Herausforderung dar, inhaltlich war ich jedoch erstaunt, was sich hinter der blaßblauen Schrift alles verbirgt.

    Neben der intensiven Betrachtung von Leonida´s Innen- und Seelenleben, dass Selbigen auf Grund eines geheimnisvollen Briefes seiner ehemaligen Geliebten aus der Bahn zu werfen scheint, erfährt die geneigte Leserschaft auch etwas zur (politischen) Stimmung in Österreich des Jahres 1936, was sich nicht nur in Absätzen wie diesem widerspiegelt:

    „Stürmisches Wetter. Leonidas hat den Wetterbericht des Radios im Ohr. […] „Depression über Österreich. Stürmisches Wetter im Anzug.““ (S. 149)

    Dieses schmale Büchlein, dass mich insbesondere im 3. Kapitel teilweise an Franz Kafka denken ließ (wer wird es mir verübeln, war doch Werfel ein Freund von Kafka gewesen, auch wenn diese Novelle erst 17 Jahre nach Kafka´s Tod erschienen ist), ist auf jeden Fall eine kurzweilige, teils erheiternde, teils nachdenklich stimmende Lektüre, die ich zukünftig wohl immer mal wieder in die Hand nehmen werde.

    Klare Leseempfehlung!

    ©kingofmusic

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