Die Schule am Meer

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Rezensionen zu "Die Schule am Meer"

  1. 5
    09. Nov 2020 

    Spannendes Schulexperiment in historisch bewegter Zeit

    Die Autorin Sandra Lüpkes ist auf der Nordseeinsel Juist aufgewachsen und widmet sich in ihrem historischen Roman einem interessanten Kapitel der Inselgeschichte.
    Im Jahr 1925 gründet eine Gruppe idealistischer Lehrer ein ungewöhnliches Internat. Ihre „Schule am Meer“ hat sich der Reformpädagogik verschrieben, die ein ganzheitlich orientiertes Lernen praktiziert. Zu den Gründungsmitgliedern gehören der theaterbegeisterte Pädagoge Martin Luserke, der spätere Schulleiter und das Lehrerehepaar Paul und Anni Reiner. Später kommen weitere Lehrer hinzu, so z.B. der junge Pianist und Dirigent Eduard Zuckmayer. Der ältere Bruder des bekannten Theaterschriftstellers wird der engagierte und allseits beliebte Leiter von Schulchor und Schulorchester. Die Schüler sind oftmals Kinder aus gut situierten Familien aus aller Welt; es finden sich bekannte Namen darunter, so ein Sohn von Alfred Döblin, aber auch Beate Uhse.
    Anfangs lebte und arbeitete man in einfachen, beinahe provisorischen Unterkünften in den Dünen; dank großzügiger Spenden , v.a. von jüdischen Mäzenen, konnte man im sich Verlauf der Zeit sturmsichere Häuser, ja sogar eine richtige Theaterhalle leisten.
    Die Schule bestand allerdings nicht einmal zehn Jahre, nur von 1925 bis 1934.
    Sandra Lüpkes verbindet in ihrem Roman reale Personen und tatsächliche Ereignisse mit fiktiven Figuren und einer erfundenen Geschichte.
    Da ist zum einen das Lehrerehepaar Reiner. Anni Reiner stammt aus einer reichen jüdischen Industriellenfamilie ( sie hat beinahe ihr ganzes Geld in die Schule gesteckt ); Paul Reiner, ein ehemaliger Anarchist, war dagegen bettelarm. Die beiden haben vier Töchter. Anni wird als warmherzige und entschlossen zupackende Frau beschrieben. Allerdings erlaubt der Alltag an der Schule kaum ein Privatleben. Paul setzt sich über seine Kräfte hinaus für die Belange der Schule ein. Und ohne die finanzielle Unterstützung von Annis Mutter wäre vieles an der Schule nicht möglich gewesen.
    Ein weiterer Sympathieträger des Romans ist der Schüler Maximilian, genannt Mücke, dessen Familie in Bolivien lebt. Wir begleiten ihn von der Sexta bis zur Oberprima. Anfangs ist Mücke ein dicklicher, schüchterner Junge, den großes Heimweh plagt und der das morgendliche Bad in der kalten Nordsee fürchtet. Im Verlauf der Geschichte wird er seinen Platz in der Gemeinschaft gefunden haben und am Ende verlässt er als reifer, junger Mann die Schule mit dem Abitur in der Tasche.
    Auch die Inselbewohner bekommen ein Gesicht. Da sind z.B. die tüchtige Hauswirtschafterin der Schule , die ihre kluge Patentochter Marje als Schülerin hier unterbringt.
    Die Hotelierstochter Theresa und der ehemalige Kellner Gustav Wenninger, zuerst ihr Geliebter, später ihr Ehemann, sind eingefleischte Insulaner. Sie stehen der Schule mehr als skeptisch gegenüber, sie halten sie für „ sittenwidrig“ und beschimpfen sie als „ Juden- und Kommunistenschule“.
    In vielen Anekdoten und Episoden bekommt der Leser einen lebendigen Einblick in den Schulalltag und damit in das reformpädagogische Konzept. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem praktischen Lernen im Einklang mit der Natur. Unterrichtet wird in Kleingruppen, das Verhältnis zwischen Lehrer und Schüler beruht auf Gleichwertigkeit. Großen Wert legt man auf Handwerk, Sport, Musik und Schauspiel. Dazu gibt es Schulgärten, ein Seeaquarium, ein schuleigenes Segelboot, ein Theater, Chor und Orchester.
    Auch der legendäre Eiswinter 1929, in dem die Insel komplett von der Außenwelt abgeschnitten war, wird lebendig geschildert.
    Immer wieder hat die Schule auch mit finanziellen Sorgen zu kämpfen, stand oftmals vor dem Ruin.
    Doch die politische Entwicklung macht auch vor der Insel nicht Halt. Im Gegenteil, die Nazis fassten früh Fuß auf der Insel und versuchten Schüler für sich zu gewinnen. Nach 1933 verließen viele jüdische Kinder die Insel ( die Jüdin Anni Reiner musste auch gehen ) und die Schule war nicht mehr zu halten. Obwohl Luserke noch versuchte, sich den neuen Machthabern anzudienen und so am Ende eine eher unrühmliche Rolle spielte.
    Sandra Lüpkes hat intensiv recherchiert. So konnte sie sich auf das tagebuchartige „ Logbuch“ des Schulleiters Luserke stützen, ebenso auf Berichte ehemaliger Schüler. Die Pädagogin Anni Reiner wurde ihr vertraut durch die zahlreichen Briefe, die diese an ihre Tochter Renate geschrieben hat und durch Gespräche mit der jüngsten Tochter Annis. Im Nachwort gibt uns die Autorin Einblick in ihre Arbeit am Buch.
    Die Schwarz- Weiß- Photos im Vorsatz des Buches und ein Lageplan der Schule machen die Geschichte noch anschaulicher.
    „ Die Schule am Meer“ ist ein ruhig erzählter, unterhaltsamer und äußerst lesenswerter Roman über ein spannendes Schulexperiment in historisch bewegter Zeit. Sandra Lüpkes hat glaubwürdige Figuren geschaffen, mit denen der Leser mitlebt und mitleidet. Auch die Insel selbst gewinnt Kontur durch stimmungsvolle Naturbeschreibungen und viel Lokalkolorit .
    Meine Rezension möchte ich schließen mit den Worten des erwachsenen Mücke: „ Doch im Leben geht es nicht um Angst. Auf den Mut kommt es an.“

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  1. Eine besondere Schule und ihre Geschichte...

    Den Roman habe ich geschenkt bekommen und da die Handlung kurz vor Eintreten des Nationalsozialismus spielt, war ich natürlich sehr neugierig darauf.

    In der Geschichte geht es um das Lehrerehepaar Anni und Paul Reiner, die zusammen mit Kollegen eine gänzlich neue Art von Schule auf der Insel Juist errichten. Hier gelten zwar auch Regeln, aber die Kinder bekommen keinen strengen Frontalunterricht, sondern haben die Möglichkeit sich nach ihren Fähigkeiten zu entwickeln. Doch die neue Schule stößt nicht auf sonderlich viel Gegenliebe bei den Insulanern. Wird sich die Gemeinschaft rund um Familie Reiner trotzdem durchsetzen können?

    Ehrlich gesagt hatte ich vom Buch erwartet, dass man vom nahenden Nationalsozialismus und den damit immer größeren Schwierigkeiten zu lesen bekommt, aber davon war nur am Rand etwas spürbar. Stattdessen wird einem das Inselleben sehr idyllisch und abenteuerlich beschrieben, was mir persönlich gut gefallen hat.

    Die Handlung wird uns als Leser aus unterschiedlichen Perspektiven nahe gebracht, denn mal begleitet man den ein oder anderen Schüler, mal die Lehrer und mal einzelne Einheimische. Im Fokus steht dabei aber stets das Vorankommen und die Entwicklung der Schule.

    Ich mochte sehr, dass nicht nur immer eitel Sonnenschein herrscht, sondern die agierenden Figuren auch Schicksalsschläge zu ertragen haben, aber nie so hart, dass man gänzlich dran verzweifelt.

    Meine Lieblingsfigur war ganz klar Moskito, der eigentlich Maximilian heißt und aus dem weiten Bolivien kommt. Er hat sich am meisten von allen Schülern zu seinem Vorteil entwickelt und man spürte mit ihm zusammen wie gut ihm diese besondere Schule tut und wie sich im gleichen Zuge auch die Schule immer mehr zum Positiven entwickelt.

    Bedrückt hat mich die Gegenwehr der Einheimischen, denn die neuen Lehrer tun ja niemanden auf der Insel etwas zu Leide und werden dennoch dauernd angefeindet und müssen einiges an Schikanen ertragen.

    Die Darstellung des Eiswinters 1929 hat einen Gänsehautschauer beschert. Ich habe auch schon kalte Winter erlebt, aber so etwas gewiss nicht.

    Ich mochte sehr, dass die Handlung auf wahren Begebenheiten beruht und dass es Fotos der echten Schüler und ihrer Schule im Buch gibt, sowie eine Skizze der damaligen Anlage. So konnte man sich noch besser einfühlen.

    Fazit: In meinen Augen eine Feel- Good- Geschichte, die mich berührt hat. Gern spreche ich eine Empfehlung aus. Prädikat gut!

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  1. Nahe am Wasser

    Juist in den 1920ern: Das Ehepaar Reiner gründet auf der Nordseeinsel eine reformpädagogische Schule. Ihr Unterrichtsansatz ist neu und beruht auf den Grundsätzen von Gleichbehandlung und koedukativer Erziehung. Im Mittelpunkt des Romans stehen vor allem die jüdisch geborene Anni Reiner, der Musikpädagoge Eduard Zuckmayer, der junge Maximilian Mücke, genannt Moskito. Skeptisch beäugen die Einheimischen den bunten Haufen an Lehrerinnen und Lehrern, Schülerinnen und Schülern. Nicht alle sind der Schule und ihren Mitgliedern wohlgesonnen und die Vorurteile reichen von „Idealisten“ bis „Kommunisten“. Mit dem immer stärker aufkeimenden Nationalsozialismus kippt die positive Stimmung, bis die Schule 1935 schließen musste.
    Die Schule am Meer gab es wirklich. Die Logbücher des Schulleiters Martin Luserke dienten der deutschen Schriftstellerin Sandra Lüpkes als Vorlage für diesen Roman. Das Buch steckt voller kleiner Geschenke, warmherzig berührender Momente und Charakteren, die man von Anfang an ins Herz schließen möchte. Da ist der kleine „Moskito“, der über die Jahre vom unsicheren Jungen zu einem bemerkenswert klugen und reifen jungen Mann reift. Oder der stille schüchterne Eduard „Zuck“ Zuckmayer, der Bruder des Schriftstellers Carl, der im Musikunterricht seine Berufung findet. Die liebevolle und überraschend mutige Anni Reiner mit ihrem Mann Und den Töchtern, die sich wenn es sein muss kein Blatt vor den Mund nimmt. Die patente Kea, Köchin der Schule und ihre (Paten)Tochter, die als einzige Inselbewohnerin am Unterricht teilnimmt. Eigentlich muss man alle mögen. Nur nicht den einstigen Saisonkellner und politischen Emporkömmling Gustav Wenniger, der glühender Nazi wird und alles gegen die Schule unternimmt, die seiner verqueren Ideologie entgegen steht.
    Aus den Erinnerungen Luserkes setzt Sandra Lüpkes mit großer Erzählfreude ein buntes Mosaik aus Fakten und Fiktion zusammen. Ein kleines feines Beispiel dafür ist das Zusammentreffen von Moskito und Erich Kästner bei der Bücherverbrennung 1933 am Berliner Opernplatz.
    Die Schule am Meer hat wirklich nahe am Wasser gebaut. Die sanfte Brandung wird zur Ruhe vor dem Sturm und wenn man es nicht besser wüsste, würde man sich wünschen, dass alles anders enden würde. Ist es wirklich schon fast 100 Jahre her, dass die Welt kurz vor dem Abgrund stand, oder sind wir heute schon einen Schritt weiter?

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  1. Lesenswert!

    1925 wird auf Juist die reformpädagogischorientierte „Schule am Meer“ gegründet. Schon früh gibt es Anfeindungen durch Insulaner, aber auch viele positive Meinungen. Sandra Lüpkes erzählt die Geschichte dieser Schule aus Sicht mehrerer, zum Teil fiktiver Charaktere. Im Nachwort erfährt man dann ein bisschen mehr über Fiktion und Realität.

    Anni Reiner gehört neben ihrem Mann Paul zum Lehrpersonal der Schule. Sie ist jüdischer Abstammung und Mutter mehrerer Töchter. Sie gehört zu den Gründungsmitgliedern der Schule, die in Internatsform geführt wird. Das Familienleben kommt oft zu kurz, was Anni bedauert. Auf Grund ihrer Abstammung wird es im Laufe der Jahre immer schwieriger für sie.

    Auch der Musiker Eduard Zuckmayer ist Lehrer an der Schule, allerdings kein Gründungsmitglied. Er kann hier seine Kriegstraumata verarbeiten.

    Maximilia Mücke, genannt Moskito, ist Schüler der Schule. Seine Eltern leben in Bolivien und er hat am Anfang starkes Heimweh. Die einzelnen Kapitel des Romans geben seine Schulzeit in Schuljahren wieder. Seine Entwicklung ist interessant und gut mitzuerleben.

    Auch Marje, von der Insel stammend, ist Schülerin, klug und ehrgeizig und mit einem Geheimnis um ihre Herkunft, das sie zunächst selbst nicht kennt.

    Gustav Wenniger ist zunächst Kellner auf Juist, will aber hoch hinaus. Seine nationalsozialistische Gesinnung macht ihn schnell zu einem Gegner der Schule. Er ist der Antagonist der Geschichte.

    Auch weitere Charaktere lernt man mehr oder weniger gut kennen, sowohl Insulaner als auch Menschen, die mit der Schule zu tun haben. Alle Charaktere hat die Autorin gut gestaltet, man hat schnell Bilder vor Augen.

    Auch die Insel selbst spielt ihre Rolle, widrige Wetterverhältnisse, die eingeschränkte Erreichbarkeit, aber auch ihre wilde Naturschönheit, ihre Tier- und Pflanzenwelt. Wer Juist kennt, wird sich schnell zu Hause fühlen, ich finde es immer wieder schön, Romane von Orten zu lesen, die ich gut kenne.

    Aber auch wer Juist nicht kennt, wird sich durch die Beschreibungen ein Bild machen können, von den Örtlichkeiten der Schule z. B. auch durch einen gezeichneten Lageplan. Sehr schön sind auch die Fotos, die die Buchdeckel von innen schmücken und die das Schulleben wiedergeben. Dieses Schulleben und die Ideale, die dahinter stehen, wird im Roman ausführlich dargestellt, mit Stärken und Schwächen, insgesamt hat mir das Schulkonzept gefallen, auch heute wirkt es noch modern. Nur gegen Ende fand ich die Entwicklung weniger schön.

    Der aufkommende Nationalsozialismus macht der Schule sehr zu schaffen, und nimmt auch den Leser mit, der ja schon weiß, was noch alles kommen wird. Schön ist, dass man in einem Epilog ein bisschen darüber erfährt, wie es manchen Charakteren noch ergangen ist. Für andere allerdings bleibt es offen.

    Mir hat der Roman wirklich gut gefallen, auch wenn ich manche Entwicklung nicht so schön finde, z. B. haben mich die letzten Sätze des Epilogs erschüttert, gerade hier hätte sich die Autorin auch anders entscheiden können. Aber wahrscheinlich sollte man als Leser an dieser Stelle erschüttert werden, immerhin geht es um eine sehr dunkle Zeit.

    Sandra Lüpke stellt dem Leser eine für leider viel zu wenige Jahre real existierende Schule vor und macht sie durch historisch belegte, aber auch durch fiktive Charaktere für den Leser erlebbar. Auch die Insel Juist und der historische Hintergrund wird lebendig. Mir hat der Roman sehr gut gefallen, mir eine andere Seite meiner Lieblingsinsel gezeigt und mich emotional gepackt. Sehr gerne vergebe ich volle Punktzahl und eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

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City of Girls

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Rezensionen zu "City of Girls"

  1. Frauen sind stärker als man denkt

    City of Girls von Elisabeth Gilbert, gelesen von Cathlen Gawlich.

    Vivian Morris bricht ihr Studium ab und da die Eltern sie nicht zu Hause haben wollen, wird sie zur Strafe kurzerhand zu ihrer Tante Pegg nach New York City geschickt. Ob es eine Strafe ist, wird sich noch rausstellen. Tante Pegg betreibt ein heruntergekommenes Revuetheater, das Lily Playhouse, deren Besucher die kleinen Leute der Stadt und Nachbarschaft sind. Sie kann sich und die Truppe gerade mal so über Wasser halten.

    Da Vivian das Schneidern auf einer "Singer Nähmaschine" bei ihrer geliebten Großmutter gelernt hat, kann sie sich im Theater nützlich machen und die Tänzerinnen mit neuen Kleidern ausstatten und sich nützlich machen. Olive, die Freundin ihrer Tante ist die Stütze des Ganzen. Sie verwaltet die Finanzen im Theater und kümmert sich um die Auszahlung der Gagen und Neuanschaffungen.

    Zu dieser Truppe gesellt sich später eine berühmte britische Schauspielerin Edna Parker mit ihrem jungen Ehemann. Dieser ist zwar der klassische Schönling, allerdings "dumm wie eine Tüte Haare". Edna wird zum Star und das neue Theaterstück wird ein großer Erfolg. Fragt sich allerdings für wen. Im Freudentaumel dieses Erfolgs begeht Vivian einen Folgenschweren Fehler, der ihre ganze Zukunft bestimmen wird.

    Im 1. Teil von Vivians Geschichte, der in den 40er Jahren beginnt, wurde mir zu viel über das ausschweifende Liebesleben erzählt. Wenn sie mit ihrer vermeintlichen Freundin, der Tänzerin Celia die Bars in der Nacht unsicher machte und durch die Betten hüpfte. Weniger wäre besser gewesen. Im 2. Teil wurde es dann langsam interessanter, weil die Hörerin gerne wissen wollte, wie Vivians Leben sich weiter entwickelte. Die ganze doch recht lange Geschichte wird in Form eines Briefes erzählt, der an Angela gerichtet ist. Angela ist die Tochter eines Freundes von Vivian.

    Mein Fazit: Das Buch hat viele Längen und einige Erzählungen, die einfach zu intensiv beschrieben und zu oft wiederholt wurden. Da kam dann schon oftmals Langeweile beim Hören auf. Ich bin auch mit der Protagonistin nicht warm geworden. Wirklichen Zugang habe ich nur zu ihrer späteren besten Freundin Majorie finden können, deren Lebensart und Stil mir eher zugesagt hatte. Leider hat die Autorin diese Figur einfach im Sande verlaufen lassen. Elisabeth Gilbert hat mit diesem Roman nicht wirklich punkten können bei mir.

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Rezensionen zu "Ich bin der Zorn: Shepherd-Thriller 4"

  1. 4
    30. Mai 2020 

    Gefängnisgeschichten...

    In einer Strafanstalt in Arizona ereignet sich ein blutiger Amoklauf. Scheinbar wahllos erschießt ein Gefängniswärter mehrere Menschen. Zu seinem Motiv schweigt er. Das ruft Bundesermittler Marcus Williams auf den Plan. Rasch findet er heraus, dass der Wärter von einem psychopathischen Killer erpresst wurde, der sich selbst Judas nennt. Um die Identität des Judaskillers aufzudecken, tut Marcus sich erneut mit seinem Bruder Francis Ackerman jr. zusammen, dem berüchtigtsten Serienkiller der Gegenwart: Marcus ermittelt außerhalb der Gefängnismauern, Ackerman jr. undercover unter den Häftlingen. Was beide nicht ahnen: Der Judaskiller verfolgt weitaus größere Ziele als nur ein paar Morde.

    Ich staune. Nein, tatsächlich. An den vierten Band der Reihe um Francis Ackerman jr. habe ich mich nur mit großem Widerwillen begeben, zumal ich noch vor einem halben Jahr großmäulig versichtert habe, dass ich diese Thrillerreihe nicht weiter verfolgen werde. Band 1-3 hatten mich kopfschüttelnd und zuletzt auch verärgert zurückgelassen: zu blutrünstig, zu unglaubwürdig, zu sehr wie eine Persiflage...

    Warum nun also doch Band vier? Für eine Aufgabe bei einer Challenge fiel mir einfach kein anderes passendes Buch ein, und so musste ich dann wohl oder übel in den sauren Apfel beißen. Nur dass der gar nicht sauer war, auch nicht wurmstichig oder voller Pestizide. Sondern süß und aromatisch, knackig, saftig und einfach lecker - um mal im Bild zu bleiben...

    What happened?!

    Nein, nicht mein Geschmack hat sich plötzlich verändert. Sondern die Rolle, die Francis Ackerman jr. diesmal innehatte. Nach einer Gesichts-OP würde ihn nun niemand mehr als berüchtigsten Serienkiller der USA erkennen, auch wenn er keineswegs frei herumlaufen darf, sondern sich in strenger Sicherheitsverwahrung befindet. Doch der Bruder von Marcus Williams fungiert nun auch offiziell als Berater der Shepherd Organization, die seinerzeit gegründet wurde, um besonders grausame Mordfälle aufzuklären.

    Als Marcus und seine Kollegen nach einem Amoklauf in einer Strafanstalt Arizonas hinzugerufen werden, wird rasch deutlich, dass sie auch jemanden brauchen, der innerhalb der Mauern des Hochsicherheits-Gefängnisses ermittelt. Und zwar undercover. Als Gefangener. Eine Rolle, die Francis Ackerman jr. auf den Leib geschnitten scheint. Und spätestens dann geht der Spaß los.

    In wechselnden Handlungssträngen wird mal von den Geschehnissen außerhalb der Gefängnismauern berichtet (rund um Marcus Williams) und mal von den Ereignissen innerhalb der Strafanstalt (rund um Francis Ackerman jr. und einer Kollegin der Shepherd Organization, die gleichzeitig auch Marcus Freundin ist). Es gilt herauszufinden, was hinter dem Amoklauf steckt, der wohl nur der Auftakt zu etwas viel Schlimmerem war.

    Der Fall an sich war durchaus interessant und spannend, doch viel überzeugender fand ich diesmal die Entwicklung der Charaktere. Marcus Williams wirkte diesmal etwas lockerer und nicht ständig von Schuldgefühlen zerfressen, und Francis Ackerman jr. - nun, der war hier eindeutig die Hauptattraktion.

    Jemand, der vor nichts und niemand Angst hat, muss nicht zwangsläufig dumm handeln. Aber scheinbar logische Schlüsse und die daraus resultierenden Handlungen lassen andere dann doch oft mit offenem Mund dastehen, ebenso wie seine doch sehr individuell ausgelegten Bemühungen um eine Teamarbeit . Daraus ergaben sich teilweise so aberwitzige Szenen, dass ich lauthals lachen musste - selbst im Nachhinein grinse ich bei der Erinnerung an die ein oder andere Situation.

    Vielleicht lag es an meiner herabgesetzten Erwartung an den Thriller, dass ich mich diesmal so gut unterhalten fühlte. Ein ernstzunehmender Vertreter besagten Genres ist nämlich auch dieser Band nicht, auch wenn es hier wieder Leichen und Serienkiller en masse gibt. Vielleicht lag der Erfolg aber auch in der Wahl des Mediums - diesmal habe ich nämlich erstmals zum Hörbuch gegriffen und nicht selbst gelesen.

    Thomas Balou Martin liest die gekürzte Hörbuchausgabe (7 Stunden und 13 Minuten) mit hörbarem Vergnügen und je nach Rolle deutlich zu unterscheidenden Charakteren. Vor allem die Darstellung von Francis Ackerman jr. ist in meinen Augen gut gelungen - die lakonisch-überhebliche Ausdrucksweise passt m.E. exakt zu der Charakterzeichnung des Serienkillers.

    Dummerweise schließt dieser Thriller mit einem halboffenen Ende. Da komme ich wohl nicht umhin, mich auch noch um Band fünf zu bemühen - wer hätte das gedacht?! Aber auch der wird ganz sicher als Hörbuch Einzug bei mir halten...

    © Parden

    ***

    Bislang gelesen aus der Reihe um Francis Ackerman junior:

    Ich bin die Nacht ***
    Ich bin die Angst ***
    Ich bin der Schmerz **
    Ich bin der Zorn ****

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