Todeshauch

Emmy Seidlitz, eine alte und kranke Frau, hat ein Leben führen müssen, dem nicht viele gewachsen gewesen wären. Ihre Familie ist auf einer kleinen Nordseeinsel ansässig gewesen, vom Meer umspült, den Gezeiten in ihren Warften trotzend, arm und mit den Händen im Mund lebend. Wahrscheinlich ein eigenwilliger Menschenschlag. Doch das tobende Leben versetzt sie frühzeitig und dramatisch nach Berlin und zwingt sie sehr früh selbstbestimmt zu werden. Also in ihrem möglichen Rahmen. Wenn man die vergangenen Zeiten bedenkt und die Stellung der Frau in der damaligen Zeit reflektiert. Dennoch hat diese Emmy Seidlitz ein interessantes und auch aufregendes Leben geführt. Hat sich nach und nach ein besser gestelltes Leben erarbeitet und erheiratet. Jetzt am Ende ihres Lebens blickt sie auf ihre Familie und ordnet ihre Verhältnisse mit eben diesem Blick. Und diese Familie kommt aus dem Staunen und ein Teil aus dem Protestieren nicht heraus. Denn dumm ist diese Emmy nicht, trotz minimaler Schulbildung. Emmy besitzt durch ihr Leben eine Menschenkenntnis, die ihr auch jetzt wieder hilft und die sie ihre Familie ohne rosarote Brille sehen lässt. Deshalb verteilt sie ihr Erbe bedacht und lässt sich nicht ausnehmen wie eine Weihnachtsgans.
Ein wirklich unterhaltendes Buch, keine hohe Literatur, aber dennoch ein Buch, welches ich recht gern gelesen habe. Ein Blick in die deutsche Geschichte aus dem Unterhaltungsgenre mit einer starken und bodenständigen weiblichen Protagonistin. Nett!
Emmy wächst auf einer kleinen Insel in der Nordsee auf. Es herrscht Krieg, die Familie lebt in Armut und kommt kaum über die Runden. In ihrer Jugend führt das Schicksal sie schließlich weit weg von ihrer Heimat nach Berlin, wo das Leben ganz anders ist als auf der kargen, einsamen Insel. Als Dienstmädchen lernt sie nun eine völlig neue Welt kennen.
Viele Jahre später, Emmy ist 86. Ihr nächster Geburtstag steht kurz bevor, als ihre Kinder, selbst längst mitten im Leben stehend, im Keller eine Entdeckung machen, welche ein kleines Vermögen wert zu sein verspricht. Doch all die Jahre über hat Emmy nie ein Wort darüber verloren - kann es sein, dass sie den kleinen Schatz vergessen hat? Und wie ist sie, das verarmte Mädchen von der Insel, überhaupt dazu gekommen?
Der Roman gliedert sich auf die beiden Zeitstränge auf, abwechselnd liest man von Emmys Vergangenheit und Gegenwart. So vervollständigt sich nach und nach das Bild ihres Lebens.
Emmy ist eine sehr sympathische Protagonistin. Sie nimmt kein Blatt vor den Mund, lässt sich nicht unterkriegen und ihre Handlungen sind stets nachvollziehbar. Sie weiß, wie sie das erreichen kann, was ihr wichtig ist, und so ist sie trotz der vielen Rückschläge in ihrem Leben auch im Alter noch eine starke Persönlichkeit und eine Frau, die sich nichts vormachen lässt. Auch die anderen Figuren, in der Gegenwart insbesondere ihre Kinder, sind alle gut gezeichnet und schön ausgearbeitet. Ihre Beweggründe sind verständlich und ihre Handlungen passen gut zum jeweiligen Charater, sodass ich alle Haupt- und Nebenfiguren schön überzeugend fand.
Der Schreibstil ist angenehm und lässt sich locker-leicht lesen, ohne dass man dabe jemals das Gefühl hätte, die Geschichte drohe ins Belanglose abzudriften. Die eher kürzeren Kapitel unterstützen ein angenehmes Lesen.
Insgesamt finde ich die Umsetzung sehr gelungen habe das Buch gerne gelesen!
Klappentext:
„Emmys Leben umspannt fast ein ganzes Jahrhundert. Ihre Kindheit auf einer kleinen Nordseeinsel ist geprägt von Ebbe und Flut und von ihrer verbitterten Großmutter Alma, die Schulpflicht für Unsinn hält. Als der Erste Weltkrieg ausbricht, ist Emmys Schullaufbahn ohnehin beendet, noch bevor sie richtig begonnen hat. Alles, was ihr bleibt, ist ein Leben als Dienstmädchen im Tollhaus der Zwanzigerjahre: Berlin. Schnell lernt sie Hauke, einen Sohn aus reichem Hause, kennen. Der »eingebildete Fatzke« zeigt ihr das Leben und so einiges mehr. Es folgen drei Kinder und die harten Jahre des Zweiten Weltkriegs. Doch Emmy bietet dem Schicksal die Stirn und verliert nie den Humor – und jetzt, im reifen Alter von sechsundachtzig, schon gar nicht. Bis ihre erwachsenen Kinder auf mysteriöse Aktenordner im Keller stoßen, und zu ahnen beginnen, dass Emmy womöglich nie das naive Mädchen von der Insel gewesen ist, für das sie immer gehalten wurde. Könnte es tatsächlich sein, dass ihre Mutter auf einem Vermögen sitzt? Die beiden Ältesten lassen bereits die Sektkorken knallen. Aber noch hat Emmy ein Wörtchen mitzureden …“
Ach du meine Güte, was war das für eine fesselnde und intensive Geschichte von Autorin Manuela Golz. Emmys Schicksal, ihr Leben, wird unheimlich bildhaft und kraftvoll beschrieben. Ein eintauchen in ihr Seelenheil ist schnell gegeben und bringt dem Leser den Charakter näher. Emmys Geschichte berührt den Leser sehr, ob er will oder nicht, wir erfahren hier eine Protagonistin, ohne sie dabei zu nerven oder zu tief in alten Wunden zu graben. Die Geschichte mit der Geschichte der damaligen Zeit so gekonnt zu verbinden, ist ein echter Knaller, denn hier wird ein Flair vermittelt, das man nur mitfiebern kann. Sie ist so eine besondere Frau, auch in schweren und abgrundtief dunklen Zeiten, das man sie regelrecht dafür bewundert. Die Geschichte die Golz hier erzählt hat, hat Hand und Fuß, klingt glaubwürdig, hat Stil, hat Charme, hat Charakter. Ihr Schreibstil ist so rein wie die Meeresluft - ohne ein Fünkchen zu viel von etwas, was diese Geschichte stören könnte. Es passt einfach. Als dann ihre Kinder Emmys lang gehütetem Geheimnis auf die Spur kommen, sind wir Leser dem ganzen schon etwas voraus, aber dennoch hier die Spannung so hoch zu halten, ist eine echte Meisterleistung der Autorin. Hier gilt der Tenor: Erstens kommt es anders, und Zweitens als man denkt. Emmy ist keineswegs senil und weiß genau, was in den Kindern vorgeht…aber sie haben die Rechnung ohne Emmy gemacht und diese trumpft selbst zum Schluss nochmal auf, das es nur so kracht! Was für eine Frau, was für eine Geschichte! Grandios und genau deshalb gibt es verdiente 5 von 5 Sterne!
„Sie hatte nichts Besonderes getan, um alt zu werden. Sie hatte einfach nur gelebt und immer versucht, sich selber treu zu bleiben. (Zitat Position 2045)
Inhalt
Emmy Seidlitz stammt aus sehr einfachen, armen Verhältnissen. Sie wäre gerne länger in die Schule gegangen, aber schon zu Beginn des Ersten Weltkrieges wird sie wieder freigestellt, weil ihre Mithilfe zu Hause gebraucht wird. Mit vierzehn Jahren kommt sie als Dienstmädchen zu einer vermögenden Familie in Berlin-Charlottenburg. Dort lernt sie Hauke kennen, der trotz des großen Standesunterschiedes ihr Ehemann wird. Nun, 1994, sind ihre drei Kinder längst erwachsen, am 20. November wird Emmy siebenundachtzig Jahre alt und lebt ein einfaches, zufriedenes Leben. Hilde und Otto, die beiden älteren Kinder, entdecken inmitten des alten Gerümpels im Keller einen Aktenordner mit Dokumenten, welche Emmy als Besitzerin von Grundstücken in Potsdam ausweisen. Sie müssen dringend mit ihrer Mutter darüber reden, denn offensichtlich hat sie keine Ahnung, was diese Immobilien wert sind. Vielleicht ergibt sich an ihrem Geburtstag eine Gelegenheit?
Thema und Genre
In diesem Frauen- und Familienroman wird ein Frauenleben geschildert, welches vom Beginn des 20. Jahrhunderts, durch zwei Weltkriege und wechselvolle Zeiten, bis zum Ende des Jahrhunderts reicht. Es geht um Verlust, Familiengefüge und die Liebe.
Charaktere
Emmy ist humorvoll, vorlaut und eigenwillig, und hat sich trotz zweier Weltkriege ihre positive Lebenseinstellung bewahrt. Keksbrösel bedeuten für sie, dass es auch Kekse gegeben hat. Leider gleitet diese Hauptfigur teilweise ins Klischeehafte ab, auch alle weiteren Charaktere der Geschichte passen in unterschiedliche, aber zu gewollt typische Raster.
Handlung und Schreibstil
Die Geschichte wird in mehreren Handlungssträngen erzählt, die einander abwechseln. Der aktuelle Erzählstrang umfasst einige Monate zwischen 1994 und 1995, die zweite Ebene erzählt das Leben Emmys in den Jahren 1911 bis 1945. Nicht immer halten die einzelnen Kapitel den Zeitablauf chronologisch ein und werden ergänzt durch Ereignisse in den Jahren 1974 und 1981. Jedes Kapitel trägt als Überschrift die jeweilige Zeitangabe, sodass es einfach ist, den Überblick zu behalten. Die gesamte Handlung bewegt sich im belletristischen Wohlfühlbereich und bleibt vorhersehbar. Auch die einfache Erzählsprache bringt keine Überraschungen. Auf Grund des Klappentextes hatte ich mehr erwartet.
Fazit
Ein leichter, positiver, manchmal etwas rührseliger Frauenroman, teilweise in die üblichen Klischees abgleitend, unterhaltsam zu lesen.
*Tiefe Schluchten* der neue isländische Kriminalroman aus der Feder von: Arnaldur Indriðason.
Bei diesem Roman verhält es sich wie mit einem sehr guten exklusiven Rotwein: Sorgfältig geerntet, vorsichtig verarbeitet und dann ohne Eile gelagert. So kommt er zu seiner unvergleichlichen Reife & einzigartigem Genuss...
Veröffentlichung auf dem deutschen Markt: 30.09.21
Verlag: Lübbe
ISBN: 9783785727676
Format: Hardcover, Ebook, Hörbuch
Deutsche Übersetzung: Kristof Magnuson
Der Autor Arnaldur Indriðason, hat mit diesem dritten Band, der Kommissar-Konráð-Reihe,- wiederum sein schriftstellerisches Können unter Beweis gestellt. Der 1961 in Island geborene Autor, studierte & graduierte in Geschichte an der Universität Island. Beruflich war er erfolgreich als Journalist und Filmkritiker tätig. Das Schreiben liegt ihm wohl im Blut: auch sein Vater war ein erfolgreicher Schriftsteller.
Das Coverbild zeigt eine nächtliche Bild- Aufnahme eines einesamen verschneiten Friedhofs. Besondere Stimmung vermittelt die, im rechten Vordergrund plazierte, schummriges Licht verbreitende, Straßenlaterne.Das Cover & der Titel stimmt mich auf einen rätselhaften & nordischen Kriminalfall ein.
Der Inhalt: Kommissar Konráð ist noch nicht lange pensioniert. Er vermisst sein berufliches Leben inmitten von Kriminalfällen. Um nicht komplett "aus dem Rennen" zu sein, übernimmt er hin & wieder kleine Detektivaufträge. Eines Tages hat er Besuch von Valborg. Sie bat ihn um Hilfe. Sie möchte ihr Kind, welches sie nach der Geburt vor über 50 Jahren zur anonymen Adoption freigegeben hatte, zu finden. Konráð verweigert ihr seine Unterstützung. Doch nachdem Valborg ermordet wird erinnert er sich an ihr Anliegen und versucht nun das Kind zu finden. Nicht ahnend, dass dieser Fall nicht nur Valbord, sondern auch sein Leben in ganz besonderem Maße betrifft.
Mein persönlicher Leseeindruck
Grammatik, Übersetzung und Schreibstil:
Obwohl der Autor sehr gern mit Schachtelsätzen arbeitet, ist ein ungetrübter gut lesbarer Lesefluss möglcih. Die deutsche Übesetzung ist ohne große grammatikalische Eigenheiten, sehr gut gelungen. Unweigerlich typisch für Indriðason. Schreib-/& Erzählstil ohne Eile, mit großer Liebe zum Detail eröffnen sich uns die Tiefen der Erzählung. Einzig die typischen isländischen Namen sind etwas schwierig für den deutschen Leser. Mit etwas Leseroutine wirkt dann auch diese Besonderheit nicht hemmend.
Spannungsbögen & Cliffhanger:
Auch hier zeigt sich die unverkennbare "Machart" des Autoren. Er kommt ohne jegliche Spannungs -"Werkzeuge" aus. Die von ihm geschaffene Verbindung ,- von Leser und Geschichte, wird zur "treibenden Kraft".
Fazit:
Es verhält sich wie bei einem sehr guten, exklusiven Rotwein: Dieser muss richtig vorsichtig geerntet, verarbeitet und dann gelagert werden. Nach dem "Atmen" erlebt der Genießer, diesen Wein im entsprechendem Glas, als Genuss.
Ehrlich gestanden hate ich in der Vergangenheit mehrere Male den Versuch ein Buch von Arnaldur Indriðason zu lesen verworfen. Dieses Mal konnte ich eine absolute Änderung feststellen. Das Buch fesselt mich nach nur wenigen Zeilen. Der gesponnene Erzählfaden verbindet mich mit Konráð und ich möchte unbedingt erfahren, wie alles für ihn endet.
Arnaldur Indriðason hat inzwischen eine große weltweite Fangemeinde.Er für steht für einen besonderen Erzählstil mit großer Tiefe und psychologischen Details.
Tiefe Schluchten zeichne ich mit 4 * sehr guten Lesesternen aus.
Ich empfehle das Buch: Romanliebhabern, die detailorierntierte, psychologisch tiefschürfende Romane mit sorgfältig plazierten emotionalen Spannungselementen, lieben.
„Immerhin, jeder kleine Sieg verschaffte ihr eine gewisse Befriedigung. Wenigstens konnte sie selbst stolz darauf sein, gute Arbeit geleistet zu haben, auch wenn es sonst niemand erwähnenswert fand.“ (Zitat Seite 329)
Inhalt
Dieses Weihnachten 1987 im kalten, tief verschneiten Island verändert das Leben von Hulda Hermannsdóttir, Kommissarin bei der Polizei Reykjavík, unwiderruflich. Doch es ist ihr wichtig, nach einem Sonderurlaub rasch in ihren Beruf zurückzukehren. Ihr Chef betreut sie mit einem sehr speziellen neuen Fall. Die Bewohner eines einsamen Bauernhauses im abgelegenen Osten Islands, ein altes Ehepaar, wurden tot aufgefunden. Sie waren nicht friedlich verstorben und es musste bereits während der Weihnachtstage passiert sein. Gleichzeitig lässt Hulda das nach wie vor ungeklärte, spurlose Verschwinden einer jungen Frau während der Sommermonate keine Ruhe.
Thema und Genre
In diesem Thriller, dem dritten und letzten Band der Serie um die Ermittlerin Hulda geht es um Familie, Verlust, Schuld und Verantwortung. Auch psychologische Elemente spielen eine wichtige Rolle.
Charaktere
Hulda muss mit einem persönlichen Schicksalsschlag fertig werden, für den sie sich mitverantwortlich fühlt. Teilweise sind ihre Gedanken dadurch abgelenkt, gerade deshalb übernimmt sie diesen neuen Fall bewusst und vertieft sich in die Ermittlungen. Sie ist eine sehr genaue, erfolgreiche Kriminalbeamtin, doch sie weiß auch, dass sie mit ihren vierzig Jahren beruflich wesentlich weiter wäre, wäre sie in Mann. Umso mehr ist sie entschlossen, immer einfach ihr Bestes zu geben.
Handlung und Schreibstil
Die Ereignisse werden in zwei paralellen Geschichten geschildert, die in den Weihnachtstagen 1987 und Februar 1988 spielen. Ein ergänzender dritter Handlungsstrang führt zurück in den Sommer 1987. Der Winter in Island ist düster und kalt und gerade deshalb sind die Traditionen des Weihnachtsfestes für die Menschen so wichtig. Doch in diesen gemütlichen Beschreibungen über das typische Festessen und Bücher, die als Geschenk unbedingt zu einem isländischen Weihnachtsfest gehören und die man auch sofort mit Vorfreude zu lesen beginnt, schwingen rasch Beklemmung und Ängste mit. Vermutungen ergeben sofort einen besonderen Sog in diese packende Geschichte und überraschende Wendungen sorgen für zusätzliche Spannung. Der Autor spielt mit der Sprache und fängt die unterschiedlichen Stimmungen eindrücklich ein und versetzt uns beim Lesen sofort in das einsame winterliche Island.
Fazit
Weihnachten im kalten, tief verschneiten Island wird besonders gemütlich und traditionell gefeiert, doch manchmal trügt der Schein und was zuerst in der Dunkelheit nur mitschwingt, tritt immer deutlicher hervor. Ein vielschichtiger, sehr spannender Nordic Noir Thriller, ein gelungener Höhepunkt zum Abschluss dieser Serie. Auch die gewählte Form, diese Trilogie im Zeitablauf rückwärts zu erzählen ist ebenso ungewöhnlich wie genial und packend, ich würde, obwohl nun ja alle drei Bände erschienen sind, genau die vom Autor gewollte Reihenfolge DUNKEL – INSEL – NEBEL einhalten.
Kein einfaches Leben für Emmy
Emmy hat sechsundachtzig Sommer erlebt und blickt auf ein bewegtes Leben zurück. Sie wurde auf einer kleinen Nordseeinsel geboren. Als Emmy in die Schule soll, findet ihre verbitterten Großmutter Alma das überflüssig, denn oft wird jede helfende Hand gebraucht. Als der 1. Weltkrieg ausbricht, ist es mit der Schule vorbei. Nachdem die Eltern und die Großmutter versterben, werden Emmy und ihre Geschwister auseinandergerissen. Mit vierzehn Jahren ist Emmy arbeitsfähig und kommt nach Berlin, wo sie als Dienstmädchen arbeitet. Hauke, der Sohn aus gutem Haus, zeigt Emmy das Leben und einiges mehr. Für sie wird es ein hartes Leben, doch sie nimmt es, wie es kommt und verliert auch ihren Humor nicht.
Die Geschichte ist einfach wundervoll erzählt. In Rückblicken erfahren wir aus Emmys Vergangenheit, so dass man sie gut verstehen kann und ihr nahe ist.
Als Emmy sich von ihren Geschwistern verabschieden muss, erwartet sie in Berlin zwar ein hartes Leben mit viel Arbeit. Aber sie trifft es im Haus ihrer Arbeitgeber eigentlich noch gut an. Die Köchin Luise kümmert sich um sie und gibt ihr Ratschläge. Aber was nutzt das alles, wenn man sich verliebt. Hauke zeigt Emmy eine andere Welt. Aber eine Ehe zwischen einem Dienstmädchen und einem Sohn aus gutem Haus ist unmöglich. Auch wenn es Emmy nicht leicht gemacht wird im Leben, sie ist eine Kämpferin und schafft es, ihre drei Kinder großzuziehen. Ihre Kinder sind sehr unterschiedlich, wie das so oft ist. Aber Emmy hat auch ein Herz für andere, die Hilfe brauchen, und so kümmert sie sich später auch noch um die kleine Anni. Emmy ist aber auch eine Frau, die ihre Geheimnisse hat, wie die Kinder unverhofft feststellen müssen. Das weckt Begehrlichkeiten, aber Emmy hat immer gewusst, was sie wollte und sie hat auch ihren Nachlass geregelt.
Mir hat dieser wundervolle Roman sehr gefallen, so dass ich ihn nur empfehlen kann.
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