Die gelbflügelige Grabwespe

Buchseite und Rezensionen zu 'Die gelbflügelige Grabwespe' von Jean-Henri Fabre
4
4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Die gelbflügelige Grabwespe"

ein elektroakustisches Hörbuch. Aus den "Erinnerungen eines Insektenforschers" von J.-H. Fabre. Musik und Sounddesign von Robert Rehnig. 60 Min.
Audio CD
Warmherzig und voller Lebensklugheit widmete sich Jean-Henri Fabre ein Leben lang der Beobachtung und Beschreibung der Insekten in ihrem Lebensraum.
Dabei entstanden seine »Erinnerungen«, ein literarisches Meisterwerk, eine gleichermaßen poetische wie genaue Naturbetrachtung und eine Liebeserklärung an die Insektenwelt. Die literarischen Gattungsbiographien zählen zu den schönsten und einfühlsamsten aber auch genauesten Tierbeobachtungen, die je geschrieben wurden.

Format:Audio CD
Seiten:0
Verlag: Buchfunk
EAN:9783868471243
read more

Rezensionen zu "Die gelbflügelige Grabwespe"

  1. 4
    01. Okt 2017 

    Poetische und genaue Naturbetrachtungen...

    Jean-Henri Fabre (1823-1915) war ein französischer Entomologe. Warmherzig und voller Lebensklugheit widmete er sich ein Leben lang der Beobachtung und Beschreibung der Insekten in ihrem Lebensraum. Dabei entstanden seine 'Erinnerungen', ein literarisches Meisterwerk, eine gleichermaßen poetische wie genaue Naturbetrachtung und eine Liebeserklärung an die Insektenwelt. Die literarischen Gattungsbiographien zählen zu den schönsten und einfühlsamsten aber auch genauesten Tierbeobachtungen, die je geschrieben wurden.

    Vor einigen Jahren hat der Leipziger Buchfunk Verlag begonnen, zu diesen einzigartigen Streifzügen durch die Insektenwelt einige Hörbücher herauszubringen, und zufällig stieß ich auf diese Ausgabe (1 h 18 min). Es liest gekonnt der bekannte Schriftsteller und Sprecher Gert Heidenreich, wobei es ihm hervorragend gelingt, die manchmal doch recht trockenen wissenschaftlichen Fakten interessant vorzutragen. Die akribischen Beschreibungen von Nestbau, Verhalten und der Entwicklung der verschiedenen Stadien lässt erkennen, mit wieviel Hingabe Fabre seinerzeit seine Studien betrieben haben muss.

    Abgesehen von einigen wissenschaftlich eher unzulässigen vermenschlichten Beschreibungen wie die 'frechen' Augen der Wespe kann dieser Beitrag durchaus mit modernen TV-Dokumentationen mithalten - die detaileiche Schilderung lässt deutliche Bilder im Kopf entstehen. Interessant fand ich dabei v.a., wie Jean-Henri Fabre versucht hat, Gründe für bestimmte Verhaltensweisen der gelbflügeligen Grabwespe zu finden. Dümmer wird man durch solche wissenschaftlichen Hörbücher sicher nicht.

    Für mich ein interessantes Experiment, das mich insgesamt überzeugen konnte...

    © Parden

    Teilen
 

Strategien der Wirtsfindung

Buchseite und Rezensionen zu 'Strategien der Wirtsfindung' von Brigitta Falkner

Inhaltsangabe zu "Strategien der Wirtsfindung"

Gebundenes Buch
Perfide Maskerade ? Irreführung des Feinds ? Die Strategien der Wirtsfindung sind ebenso grauen- wie wundervoll. Ob räuberische Rädertierchen oder arglose Larven - Parasiten wie Milben, Zecken oder fleischfressende Pflanzen beherrschen das Spiel von Camouflage und Mimikry auf so verstörend fantastische Weise, das sie eher der Horrorliteratur als dem Biologiebuch entsprungen zu sein scheinen. "Wie der Parasit / aus einem Häufchen, / dem Wirtstier / injizierter Zellen reifend, / sein Unwesen, / sprich: Wurzeln treibt, / sich neu erschaffend / einschreibt / in den Wirtsleib, / erregt Bewunderung, / in die sich Abscheu mischt." Die Autorin und Zeichnerin Brigitta Falkner nähert sich in ihrer fröhlichen Parasitenkunde diesen erstaunlichen Organismen aus immer wechselnden Blick- und Schlupfwinkeln. Über 200 ganzseitige Bild- und Texttafeln ergeben ein hintersinniges Gespinst aus faktengesättigter Erkenntnis, ihrer rauschhaften Visualisierung und Poetisierung, in dem Naturkunde mit Elementen der Graphic Novel verschmelzen. Im symbiotischen Wechselspiel von Bild und Text verschwimmen die Trennlinien zwischen Fakt und Fiktion ebenso flirrend wie die zwischen Schmarotzer und Wirtskörper - ein einzigartiges Epos über die wundersame Welt des Parasitismus.

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:204
EAN:9783957574022
read more
 

Die Frau des Zoodirektors

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Frau des Zoodirektors' von Diane Ackerman
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Die Frau des Zoodirektors"

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:384
Verlag: Heyne Verlag
EAN:9783453270824
read more

Rezensionen zu "Die Frau des Zoodirektors"

  1. 5
    24. Jun 2019 

    Gegen das Vergessen

    Im Polen des Zweiten Weltkriegs riskierte man schon die Todesstrafe, wenn man einem durstigen Juden einen Becher Wasser reichte.

    Umso beeindruckender war der Heldenmut dieses Ehepaares: Jan und Antonina Zabinski - ein Zoodirektor und seine Frau. Sie haben mehr als dreihundert todgeweihten Menschen - zumeist Juden - das Leben gerettet. Ihre menschliche Tat ist durch das Raster gefallen. Doch sie wurden dem Vergessen entrissen und Diane Ackerman erzählt uns ihre Geschichte.

    In einer Art Vorwort benennt die Autorin, die 1948 in Waukegan, Illinois geboren wurde, all diejenigen, die ihr bei ihren Recherchen geholfen haben. Und welche Quellen sie genutzt hat. Ihr standen zum Beispiel das persönliche Tagebuch von Antonina Zabinski zur Verfügung und ihre autobiografischen Kinderbücher, zum Beispiel Das Leben im Zoo.

    Mit einer kleinen jüdischen Geschichte, die von Generation zu Generation weitergegeben wurde, endet dieses Vorwort und Die Frau des Zoodirektors beginnt.

    Als Antonina acht Jahre jung war, wurden ihre Eltern als Mitglieder der Intelligenzija während der Februarrevolution von den Bolschewisten umgebracht. Sie besuchte in Taschkent, Usbekistan, die Schule, bekam Klavierunterricht, verließ mit 15 Jahren die Schule und zog mit der Großmutter nach Warschau. Hier bestand sie eine Prüfung als Archivarin und sie arbeitete dann im Archiv der Landwirtschaftlichen Hochschule von Warschau, wo sie den Zoologen Jan kennenlernte - elf Jahre älter als sie. Sie nutzten eine sich ihnen bietende Chance, eine neue Art Zoo aufzubauen und unter den Tieren zu leben. 1931 wurde geheiratet und sie zogen nach Praga.

    Gleich hinter der Altstadt lag das große Judenviertel. Jahrhundertelang hatte Polen Juden aufgenommen, die aus anderen Ländern vertrieben worden waren.

    1939 erkannten die Polen, dass die Zeichen auf Krieg standen. Doch Antonina setzte auf die starke Allianz mit den Franzosen und ihren Verbündeten Großbritannien. Doch am 1. September fielen die Bomben. Und da der Zoo am Fluss mit seinen belebten Brücken lag, die zu den bevorzugten Zielen der Deutschen gehörten, wurde er nicht verschont. Eine Bombe traf das Eisbärgehege, sodass die verwundeten Tiere frei herumliefen und erschossen wurden. Die Soldaten beschlossen, die gefährlichsten der Zootiere, z. B. Löwen und Tiger, ebenfalls zu erschießen.

    Jan wurde eingezogen und alle anderen mussten den Zoo verlassen. Bei zwei alten Damen fanden Antonina und ihr Sohn Unterschlupf. Doch der Gedanke an die Tiere ließ sie nicht los. Und so machte sie sich auf den Weg.

    Den Zoo hatte es getroffen und er lag in Schutt und Asche. Die Tiere waren tot bzw. schwer verletzt, teilweise vom Feuer eingeschlossen. Antonina und eine Handvoll Tierpfleger versuchten, all den Tieren zu helfen, wobei sie selbst aufpassen mussten, sich nicht in Gefahr zu begeben.

    Eines Tages war Jan plötzlich wieder da; auf abenteuerliche Weise hat er den Weg zurück nach Warschau gefunden.

    Nach einigen Tagen wagten sich die beiden zurück in den Zoo, wo sie einige weitere Tierpfleger trafen. Man fand in den unmöglichsten Verstecken noch verwundete Tiere. Das Fleisch der toten Tiere (Pferde, Hirschwild und Antilopen) verteilten sie an die hungrige Bevölkerung.

    Nach der Kapitulation Warschaus hatte Antonina immer noch Hoffnung: "... vielleicht bedeutet es endlich wieder Frieden und die Chance für einen Wiederaufbau."

    Hans Frank, Hitlers persönlicher Rechtsanwalt, verwaltete das deutsche Gouvernement. Er war nicht nur Gründungsmitglied der Nationalsozialistischen Partei, er änderte auch die deutsche Gesetzgebung nach den Vorstellungen der Nazis, insbesondere "im Hinblick auf die Rassengesetze und den Widerstand".

    Frank sorgte für die Liquidierung der polnischen Bildungsschicht. Er sorgte dafür, dass "860.000 Polen entwurzelt und anderswo angesiedelt" wurden. Dass sich 75.000 Deutsche deren Landbesitz aneignen konnten. Dass 1.300.000 Polen "als Zwangsarbeiter nach Deutschland transportiert und weitere 330.000 einfach erschossen" wurden.

    Doch der polnische Widerstand lebte und war äußerst aktiv. Er "hatte so viele Zellen, dass jeder sich beteiligen konnte, egal wie alt, gebildet oder nervenstark er war".

    Dass das Ehepaar Żabiński Widerstand leistete – da verrate ich nicht zu viel; geht das doch aus dem Klappentext hervor. Auf welche Weise dies geschieht, das lies selbst… Ich lege Dir das Buch über dieses mutige Ehepaar ans Herz.

    Moshe Tirosh, geboren 1937, fand zu der Zeit selbst für kurze Zeit Unterschlupf in dem Zoo von Jan und Antonina Żabiński. Hier kannst Du seine Geschichte lesen.

    Teilen
 

Das Seelenleben der Tiere

Buchseite und Rezensionen zu 'Das Seelenleben der Tiere' von Peter Wohlleben
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Das Seelenleben der Tiere"

Fürsorgliche Eichhörnchen, treu liebende Kolkraben, mitfühlende Waldmäuse und trauernde Hirschkühe – sind das nicht Gefühle, die allein dem Menschen vorbehalten sind? Der passionierte Förster und Bestsellerautor Peter Wohlleben lehrt uns das Staunen über die ungeahnte Gefühlswelt der Tiere. Anhand neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse und anschaulicher Geschichten nimmt er uns mit in eine kaum ergründete Welt: die komplexen Verhaltensweisen der Tiere im Wald und auf dem Hof, ihr emotionales und bewusstes Leben. Und wir begreifen: Tiere sind uns näher, als wir je gedacht hätten.

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:240
EAN:9783453280823
read more

Rezensionen zu "Das Seelenleben der Tiere"

  1. 5
    01. Okt 2016 

    Ein großer Beitrag für eine sanftere Welt

    Ich habe das Buch gelesen und es hat mir sehr gut gefallen. Ich habe mir viele Textstellen markiert, um sie in meiner Buchbesprechung festzuhalten. Dass Tiere sehr wohl fühlende und intelligente Wesen sind, zeigt der Autor an vielen verschiedenen eigenen Beobachtungen und an mehreren Studien. Viele Menschen in meinem Umfeld, vor allem die, die sehr gerne Fleisch konsumieren, möchten das gar nicht wissen. Viele würden auch solche Bücher erst gar nicht mal lesen. Vielleicht könnte ich durch diese vielen Zitate ein wenig Anreize schaffen, sodass vielleicht doch noch ein paar LeserInnen bereit wären, das Buch zu lesen, um den Tieren gegenüber eine gerechtere Haltung einzuüben.

    Viele Untersuchungen wurden auch an Schweinen vorgenommen, speziell an Wildschweinen und es stellte sich heraus, dass sie sehr intelligente Geschöpfe seien.

    Zitat:
    Wenn die Forschung so viel über die Intelligenz von Schweinen weiß, warum setzt sich dieses Bild schlauer Borstentiere nicht in der Öffentlichkeit durch? Ich vermute, es hängt mit der Verwendung von Schweinefleisch zusammen. Wenn jedem klar wäre, was für ein Wesen er da auf dem Teller hat, dann würde vielen der Appetit vergehen. (2016, 43)

    Man hat mit den Schweinen weitere Experimente durchgeführt, inwieweit sie fähig seien, sich Manieren, die man ihnen beibringt, anzueignen und ob sie auf Namen reagieren?

    Zitat:
    Hier übten sie mit kleinen《Schulklassen》 von acht bis zehn Jährlingen einen individuellen Namen ein. Besonders gut konnten sich die Jungspunde dreisilbige weibliche Namen merken. Nach dem einwöchigen Training kamen die Tiere wieder in eine größere Gruppe in den Stall zurück, und nun wurde es bei der Futterausgabe spannend: Jedes Tier wurde einzeln aufgerufen, wenn es an der Reihe war. Und tatsächlich: Es funktionierte! Sobald etwa Brunhilde aus dem Lautsprecher ertönte, sprang nur das aufgerufene Tier auf und rannte zum Trog, während alle anderen weiter ihrer aktuellen Beschäftigung nachgingen, was bei etlichen einfach nur Dösen bedeutete. Die gemessene Herzfrequenz der übrigen Schweine erhöhte sich nicht, nur das gerufene Tier zeigte eine gesteigerte Pulsrate. Eine immerhin neunzigprozentige Trefferquote erzielte dieses neue System, das Ordnung und Ruhe in die Ställe bringen kann. (101)

    Auf Seite 102 berichtet der Autor von einer Studie, die an Affen durchgeführt wurde. Die Studie nannte man Spiegeltest. Die Affen bekamen auf der Stirn einen Farbfleck aufgemalt und als sie sich in dem Spiegel erblickten, haben die Affen sich den Farbfleck von der Stirn wieder weggemacht.
    Den selben Test hat man mit den Schweinen durchgeführt, mit demselben Ergebnis, allerdings waren das keine Schweine aus dem Schweinemastbetrieb.

    Zitat:
    Schweine verstehen den Spiegel (…) nicht nur für das Betrachten ihrer eigenen Körper zu nutzen. Donalds M. Broom und sein Team von der University of Cambridge versteckten Futter hinter einer Absperrung. Danach wurden Schweine so positioniert, dass sie das Futter nur in einem von ihnen aufgestellten Spiegel sehen konnten. Sieben von acht Schweinen verstanden bereits nach wenigen Sekunden, dass sie sich umdrehen und hinter die Absperrung mussten, um an den Leckerbissen zu gelangen. Dazu mussten sie nicht nur sich selbst im Spiegel erkennen, sondern sich auch Gedanken über räumliche Zusammenhänge ihrer Umgebung und ihres eigenen Platzes darin machen. (103)

    Und die Frage, ob Tiere überhaupt empfindsame Wesen seien und zu tieferen Gefühlen fähig sein können, wurde deutlich bejaht. Nicht nur dies. Tiere sind sehr wohl auch in der Lage, bei einem Todesverlust tiefe Trauer zu empfinden. Dazu ein Zitat aus dem Leben von Wildtieren:

    Zitat:
    Manchmal passiert etwas Schlimmes für die Leitkuh: Ihr Kalb stirbt. Früher lag die Ursache dafür meist in einer Krankheit oder einem Wolf, der seinen Hunger stillte, heute ist es jedoch oft ein Schuss aus der Büchse eines Jägers. Für Hirsche setzt dann derselbe Prozess ein wie bei uns Menschen. Es herrscht ungläubige Verwirrung, dann setzt Trauer ein. Trauer? Können Hirsche so etwas überhaupt empfinden? Sie können nicht nur, sondern sie müssen es sogar: Trauer hilft, Abschied zu nehmen. Die Bindung von Hirschkuh zu Kalb ist so intensiv, dass sie nicht von einer zur anderen Sekunde aufgelöst werden kann. Die Hirschkuh muss erst langsam verstehen lernen, dass Ihr Kind tot ist und dass sie sich von dem kleinen Leichnam lösen muss. Immer wieder kehrt sie zum Ort des Geschehens zurück und ruft nach ihm, selbst wenn das Kalb schon vom Jäger wegtransportiert wurde. (107)

    Im umgekehrten Fall, wenn die Leitkuh stirbt, und das Kalb zurückbleibt, kann das verwaiste Kalb ohne die Mutter nicht überleben. Es wird auch vom Rudel nicht aufgenommen und bleibt sich selbst überlassen. Ohne die Mutter habe das Kleine kaum Überlebenschance.

    Die Menschen haben tiefes Mitgefühl für Menschenkinder, wenn ihnen ein ähnliches Schicksal ereilt. Warum aber, so frage ich mich, sind viele Menschen nicht in der Lage, dieses Mitgefühl auch für Tiere aufzubringen?

    Der Autor geht zudem auch der Frage nach, inwieweit Tiere Mitgefühl für andere Lebewesen entwickeln können? Dazu folgendes Zitat:

    Ein besonders führendes Beispiel, dass (…) Tiere zu solch artübergreifendem Mitgefühl fähig sind, kommt aus dem Budapester Zoo. Dort filmte ein Besucher Aleksander Medves einen Braunbär in seinem Gehege, als in den Wassergraben plötzlich eine Krähe fällt. Diese strampelt entkräftet und droht zu ertrinken, als der Bär eingreift. Er nimmt vorsichtig ein Flügel ins Maul und zieht die Krähe wieder an Land. Dort bleibt der Vogel wie erstarrt liegen, ehe er sich wieder berappelt. Der Bär beachtet diesen Frischfleischhappen, der ja durchaus zu seinem Beuteschema gehört, nicht mehr weiter, sondern wendet sich wieder dem Futter Gemüse zu. Zufall? Warum sollte der Bär so etwas machen, wenn offensichtlich weder der Fress- noch der Spieltrieb zum Zuge kam?
    Vielleicht hilft neben der direkten Beobachtung auch Einblick in das Gehirn bei der Beantwortung der Frage, ob bei einer Art Mitgefühl möglich ist. Dazu untersucht man, ob Spiegelneuronen vorhanden sind. Dieser spezielle Zelltyp wurde 1992 entdeckt und zeigt eine Besonderheit: Normale Nervenzellen feuern immer dann elektrische Impulse, wenn der eigene Körper bestimmte Aktivitäten ausführt. Spiegelneuronen hingegen werden aktiv, wenn ein Gegenüber die entsprechenden Handlungen vollführt, reagieren also genau so, als ob der eigene Körper betroffen wäre. Ein Klassiker ist das Gähnen: Wenn Ihr Partner dazu den Mund aufmacht, stellt sich bei ihnen auch das Bedürfnis danach ein. (119f)

    Dazu die Haltung des Autors:

    Zitat:
    Mein Wunsch ist es vielmehr, dass ein wenig mehr Respekt im Umgang mit unserer beliebten Mitwelt einkehren möge, seien es Tiere oder auch Pflanzen. Das muss keinen Verzicht auf eine Nutzung bedeuten, wohl aber gewisse Einschränkungen und zum Komfort und auch der Menge der biologischen Güter, die wir konsumieren. Wenn das Ganze aber belohnt wird mit fröhlicheren Pferden, Ziegen, Hühnern und Schweinen, wenn wir dafür zufriedene Hirsche, Marder oder Rabenvögel beobachten können, wenn wir Letztere gar eines Tages dabei belauschen, wie sie ihren Namen rufen - dann werden in unserem Zentralnervensystem Hormone ausgeschüttet und verbreiten ein Gefühl, gegen das Sie sich gar nicht wehren können: Glück! (229)

    Ich selbst bin der Meinung, wenn Menschen diese Glücksgefühle für Tiere aufbringen können, verspüren sie ganz von selbst keine Lust mehr, Tiere für sich, für den eigenen Gaumen, töten zu lassen.

    Mein Fazit zu dem Buch?

    Mir ist bewusst, wie viele Millionen Tiere weltweit tagtäglich getötet werden und dadurch so viel Blut auf unserem Planeten vergossen wird, so hat mir dieses Buch ein wenig Hoffnung gemacht. Ich wünsche mir sehr, dass es viele LeserInnen finden wird.
    Man wird sehr zum Nachdenken angeregt, wobei mir andererseits Vieles schon bewusst gewesen ist. Meine Hypothesen konnte ich in dem Buch bestätigt finden.
    Ein Buch, das die Welt ein bisschen besser machen kann. Ein besseres Zusammenleben für Tier und Mensch.

    Teilen
 

Die Geschichte des Lebens in 100 Fossilien

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Geschichte des Lebens in 100 Fossilien' von Paul D. Taylor

Inhaltsangabe zu "Die Geschichte des Lebens in 100 Fossilien"

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:224
EAN:9783806231489
read more
 

Frei geboren

Buchseite und Rezensionen zu 'Frei geboren' von Joy Adamson

Inhaltsangabe zu "Frei geboren"

Autor:
Format:Taschenbuch
Seiten:0
Verlag: Heyne
EAN:9783453197206
read more
 

Last Chance to See....

Buchseite und Rezensionen zu 'Last Chance to See....' von Douglas Adams

Inhaltsangabe zu "Last Chance to See...."

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:224
EAN:9780773724549
read more
 

Die Denker des Dschungels

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Denker des Dschungels' von Gerd Schuster

Inhaltsangabe zu "Die Denker des Dschungels"

Erlebnisbericht - 25x35cm Original-Pappband mit Original-Schutzumschlag 319 Seiten

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:320
EAN:9783833146220
read more
 

Last Chance to See

Buchseite und Rezensionen zu 'Last Chance to See' von Douglas Adams

Inhaltsangabe zu "Last Chance to See"

'Douglas Adams' genius was in using comedy to make serious points about the world' Independent



After years of reflecting on the absurdities of life on other planets, Douglas Adams teamed up with zoologist Mark Carwardine to find out what was happening to life on this one. Together they lead us on an unforgettable journey across the world in search of exotic, endangered creatures - animals that they may never get another chance to see. They encounter the animal kingdom in its stunning beauty, astonishing variety, and imminent peril: the giant Komodo dragon of Indonesia, the helpless but lovable Kakapo of New Zealand, the blind river dolphins of China, the white rhinos of Zaire, the rare birds of Mauritius island in the Indian Ocean. Both funny and poignant, Last Chance to See is the tale of an unforgettable wildlife odyssey - and a timely reminder of all that we must protect.

Lesern von "Last Chance to See" gefiel auch

Format:Taschenbuch
Seiten:272
Verlag: Arrow
EAN:9780099536796
read more
 

Die Letzten ihrer Art

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Letzten ihrer Art' von Douglas Adams
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Die Letzten ihrer Art"

Früher ist Douglas Adams "Per Anhalter durch die Galaxis" gefahren. Jetzt unternimmt er mit dem Zoologen Mark Cawardine eine Reise rund um den Globus, zu den vom Aussterben bedrohten Tierarten des Planeten Erde, zu der Drachenechse von Komodo, zum größten und fettesten Papagei der Welt auf Neuseeland und zu den hörgeschädigten Delphinen des Yangtse.

Format:Taschenbuch
Seiten:272
Verlag: Heyne Verlag
EAN:9783453061156
read more

Rezensionen zu "Die Letzten ihrer Art"

  1. Intim und sinnlich

    !ein Lesehighlight!

    Klappentext:

    „Intime Bilder, die den großen Tieren ganz nah kommen

    Ein Projekt, das dem preisgekrönten Fotografen persönlich am Herzen liegt

    Joachim Schmeisser hat vom Aussterben bedrohte Wildtiere Afrikas im Amboseli-Nationalpark in Kenia aufgenommen, wo Massai dafür sorgen, dass keiner sie gefährdet.“

    Es ist nicht mein erstes Buch von Joachim Schmeisser und gebe es gern zu, ich hin seinen Fotos verfallen. Hier steht ein Wort im Klappentext, welches sich auf die Bilder legt wie ein Schleier: „intim“. Genau so sind diese Fotos und sie scheinen schier unglaublich. Schmeisser ist ein Meister seines Fachs und weiß genau, wie, wann und wo er im besten Moment den Auslöser drücken sollte. Das was er aber hier „eingefangen“ hat, ist so unglaublich und nah, das man einfach nur staunen kann. Jede Seite ist ein neues Erlebnis in diesem großformatigen Buch und man blättert mit großer Vorfreude weiter oder auch gern mal zurück….man genießt diese Betrachtungen hier mit großer Freude und kann hier und da manchmal auch die Tränen nicht zurück halten, manchmal kommt Gänsehaut auf, manchmal Wut und Trauer….Die Massei tun alles dafür, das ihr Reich, welches Schmeisser hier fotografiert hat, zu schützen, nur werden sie es auch in Zukunft schaffen? Gerade in einer solchen Zeit wie aktuell, wirkt alles so extrem morbide und vergänglich und dann kommt ausgerechnet ein Buch über die letzten Tierarten Afrikas auf den Markt? Es ist ein Thema das wachrütteln soll, der Mensch soll endlich die Augen öffnen und für die Natur kämpfen! Wollen wir wirklich diese Geschöpfe, die hier gezeigt werden, ausrotten, ihnen den Lebensraum nehmen? Mit welchem Recht?

    Ein traumhaftes Buch mit einer grandiosen Optik und Haptik! Auch hier bietet sich eher ein Lesepult zum betrachten an, denn die Größe und das Gewicht sind nicht gerade Leichtgewichte. Die Fotos sind in sepia bzw. schwarz-weiß gehalten um die Kontraste besser zu zeigen - besser geht es nicht!

    5 von 5 Sterne für dieses Highlight!

    Teilen
 

Seiten