The Hobbit and The Lord of the Rings
Als Metis und ihre Schwestern in der Natur die ersten Menschen entdecken, finden sie diese sehr possierlich. Ebenbilder der Götter, nur klein und streitbar und leider auch sterblich. Sie schmuggeln die Kleinen auf den Olymp, wo Kronos der König der Götter der alleinige Herrscher ist. Doch so wie Kronos seinen Vater stürzte, so sehr fürchtet er von seinem Sohn gestürzt zu werden. Deshalb zwang er seine Frau fünf Kinder herzugeben und nun ist ein sechstes unterwegs. Um etwaigen weiteren Hofintrigen zu entgehen, entspinnt Kronos selber eine. Um die Okeaniden von ihrem Thron zu stürzen, behauptet er, es sei ein Attentat auf ihn geplant und er verspricht einigen seiner Brüder jeweils einen Thron, wenn sie ihn in seinen Plänen unterstützen.
Nur vage bekannt ist mir die griechische Mythologie. Doch schon in meiner Schulzeit hatte ich durchaus Interesse an den alten Mythen und Sagen. Und daher gefiel mir die Thematik dieses Buches gleich. Die Nacherzählung der Titanensagen durch den Autor ist nach meinem Empfinden sehr gelungen. Schon die Entdeckung der ersten Menschen durch die jungen Göttinnen und Musen ist humorvoll geschildert. Die Intrigen des Kronos, der aufgrund seines eigenen Misstrauens und seiner eingebildeten Befürchtungen eines Putsches, das Gras wachsen hört und von sich auf andere schließt, sind ausgesprochen gemein. Er spielt jeden gegen jeden aus, wobei natürlich auch andere in diesem Spiel kräftig mitmischen. Und Proteus, der Gestaltwandler, hat seine ganz eigene Geschichte. Mit seiner Eigenschaft als Seher eher unglücklich, versucht er doch, der Katastrophe entgegen zu wirken. Und seine Liebe zu der Nymphe Nalassa nimmt eine dramatische Wendung.
Ein Teil der griechischen Mythologie mit modernen teils witzigen teils ernsten Szenen wiedergegeben, bei einem gewissen Interesse an der Thematik ist dieses aus zwei Teilen bestehende Buch eine sehr gelungene Auffrischung des fast gänzlich in Vergessenheit geratenen Wissens aus alten Schulzeiten, wobei die Titanen teilweise recht fremdartige Sitten und Gebräuche hatten und doch so menschliche Gefühle hegten und sich schließlich auch mit einer Endlichkeit befassen mussten.
Der Pfad
Eigentlich ist Simon ein einfacher Küchenjunge, nicht einmal richtig lesen und schreiben kann er. Dafür bekommt er von Rachel öfter mal ein paar mit dem Besen, wenn er seine Arbeit nicht nach ihren Wünschen erfüllt. Doch Simon träumt von einem anderen Leben und als der Zauberer Morgenes ihn in die Leere nimmt, ist er schon stolz. Doch es kann ihm nicht schnell genug gehen, er will lernen, er ist neugierig, ganz das Gegenteil ist Morgenes, der zur Ruhe gemahnt und eine lange Leerzeit einfordert. Doch der Lauf der Welt hat etwas anderes geplant. Etwas beginnt als der alte König stirbt und sein zweiter Sohn Elias den Thron usurpiert. Simon belauscht einige Ränkeschmiede und Morgenes sieht sich gezwungen zu handeln lange bevor er Simon fertig ausgebildet hat.
Simon wird in ein Abenteuer gestoßen, dass viel Leid, Kummer und Verlust mit sich bringt. Doch in dem Troll Binabik und seinem Wolf findet er wahre Freunde. Und dass Simon Wesen in Not zur Hilfe eilt, soll sich auszahlen. Und so wird nach und nach aus Simon, dem Mondkalb, Simon der Pilgerer und schließlich Simon Schneelocke.
Mit über 900 Seiten ein episches Werk, das leider gerade zu Beginn einige Längen aufweist. Die Geschichte des Zauberlehrlings Simon lässt den Zauber vermissen, wenn sie auch einiges an Witz aufweist. Erst als Simon seine Pilgerreise beginnt und auf Binabik trifft, wird der Verlauf der Handlung etwas spannender, doch teilweise immer noch zu sehr ausgewalzt und sich in Einzelheiten verlierend, deren Bedeutung unklar bleibt. Die wachsende tiefe Freundschaft zwischen Simon und Binabik und die beginnenden Gefühle zwischen Simon und Mayra sowie das Zusammentreffen mit den Elfen reißen zwar einiges wieder heraus und machen den Roman schon lesenswert, doch ob dies reicht, sich auch die weiteren Bände dieser klassischen Fantasy-Saga zu Gemüte zu führen bleibt zunächst fraglich.
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