Anaqam: Die Schamanin

Inhaltsangabe zu "Anaqam: Die Schamanin"
Vom Leben gebeutelt lässt er sich von seinem Onkel dazu überreden, eine Schamanin aufzusuchen, um endlich eine Lösung für seine fortwährenden Probleme zu finden. Anaqam – wie ihm die alte mysteriöse Frau mit außergewöhnlichen Kenntnissen und Fähigkeiten vorgestellt wird – löst anfänglich Skepsis in ihm hervor, da ihm ihre Glaubens- und Wertevorstellungen fremd und unsinnig erscheinen. Ihre faszinierende Präsenz jedoch schürt schnell Zweifel an seinem eigenen Weltbild, sodass er sich dazu bereit erklärt, sich von ihr unterweisen zu lassen. Im Zuge seiner Ausbildung taucht er ein in eine Welt von ungewöhnlichen Phänomenen und übernatürlichen Wesen, die außerhalb des gewöhnlichen Erkenntnishorizonts liegen. Magie ist hier nicht lediglich ein abstraktes Phänomen, das mit gewöhnlichen Sinneswahrnehmungen und Kausalitätsvorstellungen unvereinbar ist. Sie ist allgegenwärtig und lässt sich sogar in scheinbar belanglosen Dingen erkennen, wie in einer gewöhnlichen Fliege. Die Geschichte offenbart zudem Einzelheiten zu den Maximen der Schamanen, die gerade auch für die schnelllebige moderne Gesellschaft bedeutsam sind und an die Moral, die Vernunft und das Gewissen des Einzelnen appellieren. Dadurch ist die Reise des Protagonisten auch eine Reise zum eigenen Selbst. Wer für die Thematik aufgeschlossen ist, erhält wertvolle und interessante Denkanstöße zu tiefgründigen Themen wie der Kontinuität der Seele, der Bedeutung des Gewissens und dem Wesen des inneren Dialogs.

Anspruchsvolle und interessante Lektüre über den Schamanismus
Dieses Buch wurde mir von einer ehemaligen Kommilitonin empfohlen, die neuerdings schamanische Seminare leitet und mir es ebenfalls mit solchen wundervollen Büchern versucht schmackhaft zu machen.
Der Autor nimmt uns in diesem Buch auf eine äußerst inspirierende und spannende Reise mit, die dem Leser einen Blick in eine außergewöhnliche Welt ermöglicht und den Eindruck vermittelt, dass es neben der alltäglichen Wirklichkeit eine andere Wirklichkeit gibt, die man für sich nutzen kann. Es ist eine magische Wirklichkeit, eine Welt der Schamanin und sie ist im Besitz einer unerklärlichen Selbstverständlich- und Leichtigkeit, was wiederum dem Erzähler Argwohn verursacht.
Darüberhinaus nutzt der Autor geschickt die Erkenntnisse und Weisheiten der Schamanin, um grundlegende existenzielle und spirituelle Thematiken zu behandeln. Auf diese Weise regt der Autor immer wieder den Leser dazu für einen Moment über das eigene Leben nachzusinnen. Mich hat die Geschichte von Anfang an in den Bann gezogen und muss zugeben, dass ich nach dem Beenden des Buches traurig war und gern weitergelesen hätte.
Neben dem Schamanismus beeinhaltet die Geschichte Ansätze aus der Psychologie, Philosophie und Soziologie, das an der einen oder anderen Stelle zur Reflektion anregt und somit zu Erkenntnissen beiträgt, und trotz der Schwere und Tiefsinnigkeit der Themen immer wieder mit leichten und bisweilen sogar lustigen Momenten überrascht. Wissenschaftliche Korrektheit mancher Ansätze und Aussagen, kann ich natürlich nicht kommentieren, dennoch ist das Buch intellektuell Anspruchsvoll und wer diesem nicht gerecht wird, wird schwierigkeiten haben das Buch vollends zu verstehen.
Auch in Anbetracht der Tatsache, dass solche Erzählungen mit ihren Figuren stehen und fallen, kann man diesem Roman nur 5 Sterne geben. Das Buch ist voll mit sinnvollen Weisheiten und Reflexionen und sehr poetisch gechrieben. Zwar wird er für meinen Empfinden gegen Ende hin etwas esoterisch, eine solche subjektive Empfindung zieht ihm aber bestimmt keinen Stern ab.
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