Morduntersuchungskommission - Der Fall Melchior Nikoleit

Buchseite und Rezensionen zu 'Morduntersuchungskommission - Der Fall Melchior Nikoleit' von  David Nathan
NAN
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Inhaltsangabe zu "Morduntersuchungskommission - Der Fall Melchior Nikoleit"

Format:Audible Hörbuch
Seiten:0
EAN:
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Die Frau, die liebte: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Frau, die liebte: Roman' von Janet Lewis
5
5 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Die Frau, die liebte: Roman"

Autor:
Format:Kindle Ausgabe
Seiten:135
EAN:
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Rezensionen zu "Die Frau, die liebte: Roman"

  1. Ein Kleinod

    Warum habe ich noch nie von Janet Lewis gehört? Warum habe ich nie eins ihrer Bücher gelesen? Sie ist eine Ausnahmeautorin und hat ein ganz besonderes Buch geschrieben. Vermutlich sogar mehrere, das werde ich herausfinden.

    „Die Frau, die liebte“ ist ein historischer Roman von ganz besonderer Güte. Es geht mitten hinein ins Frankreich des 16.Jhd., eine Familie von Großbauern verheiratet zwei Kinder, Martin und Bertrande sind beide elf Jahre alt.

    Detailreich und einfühlsam wird hier eine längst vergangene Zeit lebendig, Ambiente, Figuren und Gebräuche werden einem wie ein Film vor Augen geführt.

    Später entwickelt sich das Ganze sogar noch zu einem verzwickten Familiendrama. Ist der Mann, der nach elf Jahren wieder auf den Hof kommt, tatsächlich Martin? Bertrande hat Zweifel.

    Dieses Buch ist eine Entdeckung und ein Kleinod, ein Klassiker, der (In den 40er Jahren geschrieben) kein bisschen verstaubt wirkt, sondern im Gegenteil, ein historisches Thema zu einem Thriller entwickelt, der zudem noch großartig erzählt ist.
    Ich bin begeistert.

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  1. ...nichts als die Wahrheit...

    An einem Vormittag im Januar 1539….
    Bertrande de Rols ist 11 Jahre alt, als sie mit dem gleichaltrigen Martin Guerre verheiratet wird. Mit 14 Jahren beginnen sie miteinander zu leben. Doch als junger Mann verlässt Martin das Elternhaus, seine Frau und seinen mittlerweile geborenen Sohn. Die Heimkehr nach vielen Jahren der Sehnsucht erfüllt Bertrande voller Glück. Doch dieses Glück hält nicht lange an, denn dieser Mann ist so ganz anders als Martin je war. Voller Zweifel löst Bertrande ein Geschehen aus, das sie letztlich nicht mehr beeinflussen kann.
    Schon 1941 hat die amerikanische Autorin Janet Lewis den Roman „Die Frau, die liebte“ verfasst. Einer der berühmtesten Rechtsfälle Frankreichs diente ihr als Vorlage. Die Schriftstellerin, die hauptsächlich Gedichte schrieb, bedient sich auch in diesem sehr kurzen Roman einer dichten, lyrischen Sprache. Sie verweilt bei der Beschreibung eines brennenden Holzscheits, eines ausgeprägten Gesichts, der alltäglichen harter Hände Arbeit
    Janet Lewis schreibt aber auch von einer Zeit, in der Frauen ihren Männern untergeordnet waren und Söhne ihren Vätern. Der Sohn flieht nach einem Streit mit dem Vater aus dessen strengen Regiment über Haus und Hof. Martin verlässt aber auch Bertrande „als ihre Schönheit und Jugend auf dem Höhepunkt waren“, lässt sie beschämt und verletzt zurück.
    „…und wenn er zurückkam, falls er denn nach dem Tod seines Vaters zurückkam, wäre seine Autorität so groß wie jetzt die seines Vaters, und ein Aufbegehren gegen die Behandlung, die sie von ihm erfahren hatte, wäre dann in höchstem Maße unangemessen.“
    Und die Rückkehr ist spektakulär. Die Tage sind voller Freude und Zärtlichkeit. Mit jedem Tag mehr allerdings wachsen Bertrandes Zweifel an der Identität des Heimkehrers. Es ist ein unerhörtes Dilemma, ein quälende moralische Frage, die Bertrande beantworten muss. Den Schein und damit nicht nur ihr Glück, sondern auch das vieler anderer zu wahren? Oder die Wahrheit um der Wahrheit willen aufzudecken? Richtig zu handeln, Recht zu haben? Zeitlos ist diese Frage, immer noch.

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Der Fluch des Fremden

Buchseite und Rezensionen zu 'Der Fluch des Fremden' von Alexander Hartung
4
4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Der Fluch des Fremden"

Format:Kindle Ausgabe
Seiten:325
EAN:
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Rezensionen zu "Der Fluch des Fremden"

  1. Toll erzählt

    Toll erzählt

    Mord, Schicksal & Religion im 17. Jahrhundert: ein mitreißendes Thrillererlebnis!

    "Der Fluch des Fremden" ist ein historischer Thriller von Alexander Hartung. 1970 in Mannheim geboren hat A. Hartung schon während seines Volkswirtschaftstudiums seine Liebe zur Schriftstellerei entdeckt. Nach seinem Studium lebte und arbeitete er in Berlin & Frankfurt. Seit 2014 hat er sich vielseitig als Autor betätigt und war damit überaus erfolgreich. Heute lebt er mit seiner Familie wieder in Mannheim.

    Zum Inhalt:

    17.Jahrhundert in Deutschland, Furtenblick. Das alljährliche Dorffest hat alle Bewohner auf dem Marktplatz zusammenkommen lassen. Völlig überraschend taucht ein Fremder auf. Er tritt ans Podium und verflucht die Dorfgemeinschaft. Er sagt den grausamen Tod mehrerer Bürger vorher. Die Bürger sind sofort verängstigt und versuchen das Gehörte zu vergessen. Wie aber könnten sie? Der Fremde hat sich nach seinem Auftritt von einer Klippe, vor aller Augen, in den Tod gestürzt. Schon nach kurzer Zeit findet sich der erste Tote. Wer steckt hinter dem gewaltsamen Tod? Der Fluch des Fremden oder ein Mensch aus Fleisch und Blut?

    Schon bei der ersten Betrachtung fühle ich den Sog:

    Der Titel in Form eines antiken Kruzifix auf Asche gebetet umgeben von einer roten Glut...

    Nachdem ich die Leseprobe gelesen habe ist mir klar, dass dieses Buch für mich sehr interessant ist. Obwohl ich kein wirklicher Fan des 17.Jahrhunderts bin, freue ich mich auf die Lektüre.

    Mein Eindruck

    Aufbau; Spannung, Logik, Generelle Umsetzung

    Ich kenne den Schreibstil des Autoren und stelle auch bei diesem historischem Thriller fest, dass ich schnell von der Story gefesselt bin. Während die Handlung sich vor meinem inneren Auge entfaltet, fällt es mir schwer das Buch für eine Lesepause beiseite zu legen. Die Protagonisten sind sehr gut vorgestellt und charakterisiert worden. Obwohl ich mich in diesem Jahrhundert kaum auskenne, fühle ich mich schon sehr früh in der Zeit und in ihren Besonderheiten gut zurecht. Die Hauptpersonen der Erzählung gefallen mir und ich kann sie mir bildlich vorstellen. Auch ist es A. Hartung gelungen, meine Sinne & Emotionen so zu triggern, dass ich ein vollumfassendes zufriedenes Leseerlebnis habe. Von Kapitel zu Kapitel steigt die Spannung.

    Zusammenfassung:

    Ein gut gelungener historischer Thriller. Durch die Anpassung der Sprachgewohnheiten an unsere im Jahr 2022, ist es möglich dem Verlauf der Erzählung ohne sprachliche Irritationen, zu folgen. Das mag dem ein oder anderem als störend auffallen.

    Ich persönlich finde es gut. So steht einzig die Geschichte und nicht die, für uns inzwischen doch sehr unüblichen & förmlichen Redewendungen, wie z. Bsp. persönliche Rede in der dritten Person oder das übliche "Siezen", etc. im Vordergrund.

    Fazit:

    Mir hat der Thriller sehr gut gefallen und der Erzählstil war super flüssig lesbar. Ich vergebe sehr gute 4*Lesesterne verbunden mit einer Leseempfehlung für Liebhaber des historischer Spannungsgenre und denen, die es einfach einmal ausprobieren möchten.

    ISDN: 9783948346638

    Verlag: Maximum

    Veröffentlichung: 05.12.2022

    Herzlichen Dank für das Leseexemplar!

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Bei Ankunft Mord

Buchseite und Rezensionen zu 'Bei Ankunft Mord' von  Matthew Costello
3
3 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Bei Ankunft Mord"

Format:Audible Hörbuch
Seiten:0
Verlag: Lübbe Audio
EAN:
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Rezensionen zu "Bei Ankunft Mord"

  1. 3
    04. Dez 2022 

    Netter und eher behäbiger Reiheneinstieg...

    England, 1929: Mydworth - ein kleiner verschlafener Ort im ländlichen Sussex. Hier geschieht selten etwas Aufregendes... Aber das ändert sich, als der junge Adlige Sir Harry Mortimer zusammen mit seiner amerikanischen Frau Kat in seinen Heimatort zurückkehrt. Kaum sind die beiden in Mydworth angekommen, werden bei einer Party im Herrenhaus Mydworth Manor kostbare Juwelen gestohlen. Die beiden Täter kann man auf frischer Tat ertappen: einer wird erschossen, aber der andere kann fliehen. Lady Lavinia - die Hausherrin und Harrys Tante - will einen Skandal vermeiden und bittet ihren Neffen um Hilfe. Auch die örtliche Polizei ist mit dem Verbrechen überfordert, daher beginnen Kat und Harry auf eigene Faust zu ermitteln... (Klappentext) 

    Ein Reiheneinstieg ist womöglich nicht so einfach zu gestalten. So gilt es bei einem Cosy Crime wie diesem, nicht nur den Kriminalfall an sich möglichst spannend zu präsentieren, sondern zudem gleichzeitig die Charaktere vorzustellen, die wohl auch in den kommenden Folgen eine wichtige Rolle spielen werden, und die Lesenden/Hörenden mit den Örtlichkeiten vertraut zu machen. Dementsprechend behäbig gestaltet sich auch hier vor allem der Anfang, als Sir Harry Mortimer, ehemaliger Spion im Dienste ihrer Majestät, nach Hause zurückkehrt, im Gepäck seine frisch angetraute Frau Kat, eine selbstbewusste Amerikanerin mit noch etwas im Dunkeln liegender Vergangenheit. 

    In dem verschlafenen Örtchen Mydworth im Jahre 1929 geschieht normalerweise nichts Aufregendes, doch plötzlich fallen Schüsse im Herrenhaus Mydworth Manor, in dem Harrys Tante Lady Lavinia gerade eine Gesellschaft gibt. Nicht nur ein Toter ist zu beklagen, sondern es wurden auch Juwelen gestohlen - die Aufregung ist groß. Harry und Kat beginnen auf Wunsch von Lady Lavinia selbst zu ermitteln, da dies diskreter erscheint als die Verhörmethoden der Polizei, die zudem mit dem Fall überfordert zu sein scheint. Bevor die Gäste abreisen, müssen die beiden herausfinden, was es mit dem Juwelenraub auf sich hat...

    Matthew Costello und Neil Richards sind mir durch die umfängliche Cherringham-Reihe bereits bekannt. Die Mydworth-Reihe ist anders, nicht nur weil die beiden Hobby-Ermittler in diesem Fall miteinander verheiratet sind, sondern v.a. auch, weil die Handlung im England der 20er Jahre spielt, in höher gestellten Kreisen und mit eindeutiger Spionage-Vergangenheit von Harry und vermutlich auch von Kat, die sich hier jedoch noch nicht in die Karten blicken lässt. Überhaupt haben beide so ihre kleinen Geheimnisse, auch voreinander, was in meinen Augen einen besonderen Reiz hat.

    Viel lässt sich ansonsten noch nicht über die beiden Charaktere sagen, außer: reich, schön, erfolgreich, klug, mutig und selbstbewusst. Viele Klischees also, aber in diesem Fall passt das irgendwie und entwickelt einen ganz eigenen Charme. Beide sehen sich als ebenbürtig und gleichgesellt an - wohl keine Selbstverständlichkeit in den 20er Jahren, und gerade die an alten Traditonen hängenden Engländer müssen sich daran wohl erst gewöhnen. 

    Auch wenn die Lösung des Falls für mich keine wirkliche Überraschung bot und der Reiheneinstieg für meinen Geschmack doch arg behäbig daherkam, bin ich gespannt auf weitere Folgen der Reihe. Denn da liegt eindeutig Entwicklungspotential. Demet Fey als Sprecher war mir bisher unbekannt, aber er liest die ungekürzte Hörbuchfassung (3 Stunden und 45 Minuten) angenehm und unaufgeregt.

    © Parden

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Im Schatten der Wende

Buchseite und Rezensionen zu 'Im Schatten der Wende' von  Frank Goldammer
4.25
4.3 von 5 (4 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Im Schatten der Wende"

Format:Audible Hörbuch
Seiten:0
EAN:
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Rezensionen zu "Im Schatten der Wende"

  1. Das Leben nach der Wende authentisch geschildert...

    Ich habe schon einiges von Herrn Goldammer gelesen und war doch recht gespannt was die neue Reihe verspricht. Was soll ich sagen? Meine Erwartungen wurden bei Weitem übertroffen.

    In der Geschichte geht es um den frisch gebackenen Polizisten Tobias Falck, der nicht nur mit seinem neuen, gefährlichen Job klarkommen muss, sondern auch noch die Umbrüche der Wende miterlebt. Was wird die neue Zeit bringen? Kommt die erhoffte Freiheit oder steigt die Kriminalität in nie geahnte Höhen?

    Die Ereignisse geschehen im Frühjahr 1988 und im Herbst 1989, eine der wohl spannendsten Zeiten innerdeutscher Geschichte. Mir hat vor allem gefallen, dass es ein Mix aus spannend und witzig ist und eben gefühlt nebenbei echte Geschichte beleuchtet wird. Und der Autor bekommt dies hin ohne mit Klischees zu spielen, denn so wie es dargestellt wird, so war es auch.

    Die dargestellten Polizisten mochte ich alle ungemein gern, denn auch wenn Tobias noch jung und unerfahren ist und sein Chef Schmidt mehr Dienstjahre auf dem Buckel hat, so haben sie doch alle eins gemeinsam: Sie haben mit den vielen Veränderungen zu kämpfen. Jeder ist auf seine Art verunsichert und versucht mit dem klarzukommen, was passiert, denn das bisher Bekannte ist dann einfach mal Vergangenheit. Durch Falck kommt zudem sehr gut rüber was die Gesellschaft bereits in frühen Jahren von einem erwartete, nämlich Heirat, Kinder, fleißig arbeiten und wenn man da aus der Norm fiel, dann wurde das gesehen.

    Cool fand ich, dass auf kleine Gegebenheiten geachtet wird, wo die Unterschiede liegen zwischen Ost und West. Da geht es eben nicht nur um die besseren Autos oder die tolleren Klamotten, denn selbst Zahnpasta und Co waren komplett anders.

    Dieser erste Band bietet mehr als nur einen Fall, der aufgeklärt werden muss. Man tappt wirklich lange im Dunkeln, rätselt mit, kommt aber dennoch nicht so richtig drauf. Auf den letzten 70 Seiten kommt dann alles Knall auf Fall, die Ereignisse überschlagen sich und die überraschenden Lösungen liegen einem als Leser zu Füßen. Das hatte schon was von einem Actionfilm.

    Ich muss gestehen, dass ich unseren Trupp in Dresden nur zu gern weiter begleitet hätte und ich hoffe sehr, dass da noch einige Bände auf uns warten werden. Das offene Ende im Bezug auf die Figuren zeigt jedenfalls, dass es noch viel zu erzählen gibt.

    Fazit: Toller Startband, der enorm Lust auf mehr macht. Klare Leseempfehlung!

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  1. Mehr Zeitgeschichte als Krimi

    Im Oktober 1989 begleiten wir den jungen Polizisten Tobias Falck bei einem Einsatz gegen Demonstranten in Leipzig. Noch stellt er das DDR-Regime nicht in Frage und kann die Kritik an der DDR und ihren Politikern nicht nachvollziehen. Doch die Überzeugung der Demonstrierenden und das Vorgehen der Staatsmacht gegen sie verunsichern ihn zutiefst.
    Kurz nach dem Mauerfall tritt Tobias Falck seinen Dienst beim neu gegründeten Kriminaldauerdienst in Dresden an – und trifft mit seinem neuen Chef Hauptmann Schmidt und der Kollegin Stefanie Bach auf alte Bekannte aus seiner Zeit als Volkpolizist. Schmidt macht es ihm zunächst äußerst schwer, doch in Steffi Bach findet er eine nette Kollegin und Vertraute. Das KDD-Team hat jedoch auch mit einer ganz neuen Form von Kriminalität zu kämpfen, die es bisher so im Osten nicht gab: Drogenhandel, Prostitution, Mord auf offener Straße. Dazu kommen menschliche Tragödien wie z.B. die kleinen Kinder, die von ihren Eltern allein in der Wohnung zurückgelassen wurden, um in den Westen zu gehen.
    Als die westdeutsche Kollegin Sybille Suderberg auftaucht und um Amtshilfe bei der Suche nach einem Auftragskiller bittet, knirscht es zunächst gewaltig. Ost- und westdeutsche Vorurteile werden aufgetischt und so manches Klischee bewahrheitet sich leider.
    Die Ermittlungen schweißen die zusammengewürfelte Truppe jedoch allmählich zu einem wirklichen Team zusammen. Dabei ist die Entwicklung von Tobias Falck von einem eher naiven und gehorsamen zu einem kritischen und emanzipierten Menschen glaubhaft geschildert und wirkt authentisch. Der eigentliche Kriminalfall gerät dabei leider etwas in den Hintergrund und wirkt auch nicht ganz so überzeugend, sodass man schon eher von einem zeitgeschichtlichen Roman als von einem typischen Krimi sprechen könnte.

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  1. Interessanter Krimi zur Zeit der Wende

    Der junge Volkspolizist Tobias Falck ist ehrgeizig und engagiert. Er kommt zum Kriminaldauerdienst in Dresden. Doch es rumort in der DDR und große Veränderung stehen bevor. Als 1989 die Mauer fällt, ist das für Tobias Falck eine große Herausforderung, denn plötzlich ist nichts mehr, wie er es kennt und gewohnt ist. Als angehender Kriminalpolizist bekommt er es mit Verbrechen zu tun, die er so nicht kennt. Dann taucht auch noch die westdeutsche Hauptkommissarin Sybille Suderberg aus Frankfurt am Main auf, die einen Auftragskiller zur Strecke bringen will. Darüber ist man in Dresden nicht erfreut, doch man muss sich zusammenraufen, um erfolgreich zu ermitteln.
    Dieser Krimi beginnt etwas gemächlich und führt uns in die Zeit vor der Wende ein. Das ist wichtig, um die Gefühlswelt nach dem Mauerfall nachvollziehen zu können, denn da fällt nicht nur die Mauer, auch sonst bleibt kein stein auf dem anderen. Das ist für die Menschen im Osten sehr schwierig, denn sie bekommen ein westliches System übergestülpt und müssen sich in kürzester Zeit zurechtfinden. Es prallen Welten aufeinander und das Team des KDD Dresden, das sich gerade aneinander gewöhnt, muss sich nun auch noch auf Sybille Sundermann einstellen. Noch kamen mir die Protagonisten nicht so nahe, mir fehlte da ein wenig die Tiefe. Ich hoffe, dass sich das bei den Folgebänden ändert. Tobias Falck hat auf jeden Fall Potential, sich weiterzuentwickeln; das hat er jetzt schon bewiesen.
    Dafür aber finde ich das Zeitgeschehen sehr interessant. Der Schreibstil von Frank Goldammer gefällt mir gut, ich habe ja bereits die Buchreihe um Oberkommissar Max Heller von ihm gelesen. Es gibt hier einige Handlungsstränge, die man im Auge behalten muss.
    Ich bin schon gespannt auf die Fortsetzung, denn dieser Kriminalroman ist interessant und spannend.

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  1. 4
    18. Feb 2022 

    Genosse Hauptmann

    Im Leben des jungen Polizisten Tobias Falck läuft eigentlich alles rund. Im Jahr 1988 in Dresden hat er seinen Beruf, seine Freundin, ein Zimmer. Und obwohl nur einfacher Volkspolizist wird er sogar zu einem under cover Einsatz geschickt. Ein Abschnittsbevollmächtigter ist unter seltsamen Umständen zu Tode gekommen. Zwar könnte man auf einen Unfall schließen, jedoch nur, wenn man wegschaut. Falck wird bei einer Gruppe jungen Leute eingeschleust, die wohl in einem kirchlichen Umfeld tätig sind.Tobias, der bisher immer sehr linientreu ist, kommt damit in ein anderes Milieu, das ihn befremdet, aber auch fasziniert.

    Zu neuen Ufern macht sich der Autor mit dem Start der Reihe um den Kriminaldauerdienst Dresden auf. Die Handlung setzt im Jahr 1988 ein, in dem sich in der ehemaligen DDR Veränderungen andeuten, aber irgendwie doch noch alles beim Alten ist. Im Gegensatz dazu müssen sich die Polizisten ungefähr eineinhalb Jahr später an ein völlig neues System gewöhnen. Tobias Falck ist inzwischen bei der Kripo und dort staunt er nicht schlecht, als plötzlich eine Kommissarin aus dem Westen auftaucht, die in einem gemeinsamen Fall ermitteln will. Die Kollegin aus dem Westen und das Team im Osten passen zunächst nicht so gut zusammen. Die Möglichkeit, dass sich das ändert, sollte jedoch nicht außer Betracht gelassen werden.

    Auch für seine neue Reihe hat sich Frank Goldammer eine spannende Zeit der deutschen Geschichte ausgesucht. Durch die Wende hat sich in der ehemaligen DDR wohl so ziemlich alles verändert. Die dadurch entstehende Verunsicherung, aber auch die Aufbruchstimmung werden eindringlich geschildert. Ebenso wie sich die Arbeit der Polizisten verändert, kommt deutlich zutage. Vorbei ist die Zeit, in der es Verbrechen eigentlich nicht gab und auch keine Arbeitslosen, als die Polizei das letzte Wort hatte und der Staat die Geschicke gelenkt hat. Nun scheint es als sei mit der Grenzöffnung auch das Verbrechen nach Dresden gekommen. Die ost-westlichen Verwicklungen sind spannend und ein neuer Ansatz, der Interesse weckt. Vielleicht vermisst man Max Heller in einigen Momenten, aber das bunt zusammengewürfelte Team KDD verspricht noch weitere packende Fälle.

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Das Kind von Gleis 1

Buchseite und Rezensionen zu 'Das Kind von Gleis 1' von  Gill Thompson
4
4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Das Kind von Gleis 1"

Format:Audible Hörbuch
Seiten:0
EAN:
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Rezensionen zu "Das Kind von Gleis 1"

  1. Bahnhöfe sahen viele Abschiede

    Vor einigen Jahren folgte eine Reihe von Bloggerinnen und Bloggern einem der Geschichte eines böhmischen Mädchens, welches zuerst nach Theresienstadt deportiert wurde und dann in Auschwitz ermordet wurde. Die wahre Geschichte war nicht zuletzt deshalb so berührend, weil eine japanische Lehrerin Hanas Koffer fand und über diesen den nun bereits über achtzugjährigen Bruder.
    Wieder führt mich ein Buch in diese Festung, die zeitweise als „Vorzeigeobjekt“ zur vorbildlichen Behandlung von Juden verwendet wurde, diesmal ist wieder eine Hanna dabei, doch die Geschichte ist fiktiv und nicht weniger berührend.

    * * *
    Im Jahre 1930 treten in der tschechoslowakischen Hauptstadt unter der deutschstämmigen Bevölkerung die ersten Hitlerjungen auf, verblendet und schon voller Hass gegen die Bewohner der Josephstadt. Eva, eine sechszehnjährige Jüdin will den Nachhauseweg vom Konservatorium über den alten jüdischen Friedhof abkürzen, dies beobachten einige dieser Jungen. Sie überfallen das Mädchen und einer, Otto mit Namen, vergewaltigt sie.

    Eva hat verständige Eltern, in einem Sanatorium erholt sie sich und gebiert ein Mädchen, welches allerdings zur Adoption freigegeben wird. Eva heiratet einen älteren Wissenschaftler namens Joseph und wird Mutter von Miriam.

    Im Jahre 1939 fasst Eva einen schweren Entschluss. Während Joseph, ihr Mann, den Irrglauben hat, dass er als Wissenschaftler für die Nazis wichtig sein könnte, entschließt sich Eva, die kleine Miriam in den Zug nach England zu setzen, wie das manche jüdische Familie in Deutschland, Österreich und der Tschechoslowakei tut. Hauptsache, die Kinder entkommen einer Hölle, deren Ausmaß noch gar nicht erahnt werden kann.

    Die Deportation bringt Eva, ihre Eltern und ihren Mann nach Theresienstadt. Dort trifft sie auf einen SS-Mann mit blonden Haaren und ein 12jähriges, ebenfalls blondes jüdisches Mädchen: Hanna.

    In England bemüht sich Pamela um die Kinder, die auf diesem Weg das Festland verlassen. Am Gleis 1 wird ein Kind vom den vorgesehenen Pflegeeltern nicht abgeholt. Pamela, Quäkerin und Ehefrau eine Beamten des Foreign Office, nimmt das Mädchen mit nach Hause und die Jahre vergehen.

    Unterdessen spielt im KZ Theresienstadt, dass die Nationalsozialisten Getto nennen, Hanna ein Lied nach Noten, von denen Eva, ihre Klavierlehrerin, jede einzelne genau kennt...

    * * *
    Da war noch ein Guthaben bei audible offen. Dieses setzte ich für das ungekürzte Hörbuch ein. Und hätte fast vorzeitig abgebrochen. Klar, da war diese Eva, jüdisches Mädchen und Opfer eines Missbrauchs, der angesichts der Zustände einige Jahre später fasst schon beim lesen verblasst.
    Hinzu kommt diese englische Frau eines Beamten, die, Langeweile die sie im ewigen Tagesallerlei plagt, einen Skiurlaub in Spindlers Mühlen mit Pragbesuch plant und dort einen Unfall erleidet.

    Doch dann schafft es Gill Thompson, mich plötzlich zu fesseln. Dieser Punkt setzte ein, als diese Engländerin die kleine Miriam in Empfang nimmt. Der ständige Perspektivwechsel zwischen London und auf der anderen Seite Prag, Theresienstadt und wieder Prag, gefiel mir immer mehr. Ein weiteres verbindendes Element ist die Musik. Es wirkt, der Erlebnisse der jungen Eva wegen, zuerst etwas zaghaft, bekommt mit dem Orchester und Chor in Theresienstadt hohe Bedeutung und Musik ist das Finale.
    Übersetzt hat das Buch Gabriele Weber-Jarić, gelesen wurde es von Ulrike Kapfer, die die Modulierung der freien Rede der Männer hätte etwas einschränken können.

    Ein Buch, welches fortschreitend immer mehr berührt, ein Buch das „gegen das Vergessen“ geschrieben wurde. Sechs Jahre nach Hanas Koffer (2 / 3), erinnert man sich durch eine völlig andere und doch so ähnliche Geschichte an Hana Brady durch Eva, Miriam und Hanna.

    © Bücherjunge

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Das Schweigen von Mayfair

Buchseite und Rezensionen zu 'Das Schweigen von Mayfair' von C.S. Harris
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Das Schweigen von Mayfair"

Autor:
Format:Kindle Ausgabe
Seiten:704
Verlag:
EAN:
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Rezensionen zu "Das Schweigen von Mayfair"

  1. Ein tolles Team

    In diesem Teil muss Sebastian erst gezwungen werden wieder unter Menschen zu gehen. Hat er doch einen schlimmen Schicksalsschlag erlitten.
    In einem Frauenhaus finden sich Leichen und Hero Jarvis bittet Sebastian um Hilfe.
    Natürlich finden sich auch wieder die altbekannten Nebenprotagonisten im Buch , wie Stalljunge Tom und der Doktor. So hat man als Leser immer einen guten Überblick, denn man ist mit den Ermittlungen immer genauso weit wie Sebastian. Falsche Fährten werden hier keine gelegt, der Fall entwickelt sich eher auf einen großen Showdown hin. Ich fand es sehr erfrischend, dass das Buch im London des Jahres 1812 spielt. Gibt es doch keinerlei Technik und alles läuft auf die gute alte Ermittlungsarbeit und Kombinationsgabe hinaus. Und ehrlich gesagt sind da Hero und Sebastian ein gutes Team.
    Der Schreibstil ist der damaligen Zeit durchaus angepasst aber flüssig zu lesen, sehr routiniert und klar. Beschreibungen wechseln sich ab mit spannungsreicher Action, sodass der Spannungsbogen zwar Wellen schlägt aber das Buch nie langweilig ist.
    Es geschieht etwas, was ich schon im vorherigen Band vermutet hatte und ich finde es toll, dass die Autorin scheibchenweise die Vergangenheit der Protagonisten aufarbeitet. Ich habe wieder problemlos in das Buch hineingefunden, da die Protagonisten so beschrieben sind, dass man sie schnell wiedererkennt, von einem Band zum nächsten. Ich empfehle die Bände in der Reihenfolge zu Lesen, da es die Spannung erhöht allerdings bin ich auch erst mit Band drei in die Serie eingestiegen und konnte mich dort problemlos orientieren. Die fehlende Technik ersetzen die Protagonisten mit jeder Menge Einfallsreichtum und dem guten alten" Wer kennt jemanden , der jemanden kennt...", Klasse, ein Buch mit einem toll ausgearbeiteten Kriminalfall, perfekt zum Entschleunigen und zum Eintauchen in eine Welt die der Unseren doch ziemlich fremd geworden ist. Ich könnte mich zum Beispiel jedes Mal aufregen über die Rolle, in die sich Frauen in der damaligen Zeit einfinden mussten, und obwohl ich Hero als nicht sehr sympathisch empfinde feiere ich sie in jedem Buch für ihren Mut und ihren Starrsinn. Und ich bin sehr gespannt, ob dieser Fall weitere Folgen haben wird *grins.
    Fazit : Klare Leseempfehlung für Fans von historischen Krimis.

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