Der Platz im Leben: Roman

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Rezensionen zu "Der Platz im Leben: Roman"

  1. Ein Parkplatzvorfall mit Folgen

    In Anna Quindlens neuem Roman: "Der Platz im Leben" beginnt alles mit einem Parkplatz. Das Parkplatzthema taucht in der Originalausgabe bereits im Titel auf. "Alternate Side" bezieht sich auf Parkvorschriften in einigen Großstädten, bei denen man nach einem bestimmten System entweder auf der rechten oder linken Straßenseite parken darf.
    Die zentralen Figuren im Roman sind Nora und Charlie Nolan. Das Ehepaar wohnt seit vielen Jahren in einer wohlhabenden Gegend in New York, in ihrem eigenen schönen viktorianischen Haus. Sie haben dort ihre beiden Kinder groß gezogen und, auch mithilfe iherer Hunde, gute Beziehungen zu den Nachbarn aufgebaut. In dieser Straße, einer der wenigen Sackgassen in New York, dient ein unbebautes Grundstück als Parkplatz, auf dem allerdings nur sechts Autos Platz haben. Einen dieser Parkplätze zu besitzen ist also ein großes Privileg und mit hohem Prestige verbunden. Entsprechend begeistert reagiert Charlie, als er erfährt, dass er nach vielen Jahren nun endlich einen der Plätze mieten kann. Nun gehört er zur Elite der Straße.
    Am unteren Ende der Hierarchie dieser Nachbarschaft, die wie ein Mikrokosmos der amerikanischen Gesellschaft wirkt, stehen die Kindermädchen, Köche, Haushaltshilfen und Handwerker, die für die Hausbesitzer arbeiten. Sie stammen typischerweise aus Lateinamerika oder Jamaika. Selbstverständlich dürfen diese unter keinen Umständen, auch nur kurzfristig ihre Autos auf oder vor dem Parkplatz abstellen. Ricky, der Hausmeister der Straße, missachtet dieses Tabu von Zeit zu Zeit, was immer wieder zu Konflikten führt, die in einem, von den Anwohnern so genannten "Parkplatzvorfall" gipfelt.

    Nach diesem Vorfall bleibt nicht mehr wie es war. Die Beziehungen in der Nachbarschaft beginnen sich zu verschieben, denn die Nachbarn ergreifen für die eine oder ander Seite Partei. Wie in dem Parksystem müssen sich alle Beteiligen für eine Seite entscheiden. Nora und Charlie sind auf unterschiedlichen Seiten, was zu Spannungen in der Ehe führt. Um die Ehe der Nolans stand es auch vorher nicht mehr zum Besten, die Ehe war mit den Jahren zur Routine geworden. Die mit dem Parkplatz verbundenen Emotionen bringen nun endlich die Energie für Entscheidungen.

    Anna Quindlens Roman: "Der Platz im Leben" ist eine Gesellschaftsstudie der New Yorker oberen Mittelschicht. Erzählt wird die Geschichte ausschließlich aus der Perspektive von Nora, einer überaus sympathischen Romanfigur. Nora ist klug, empathisch und vor allem mit einer feinen ironischen Distanz sich selbst und anderen gegenüber ausgestattet. "Ich bin New Yorkerin...Zynismus ist meine Religion."
    Erzählt wird in einer leichten, eingängigen Sprache, mit eingestreuten Rückblenden und Anekdoten. Zusammen mit dem immer wieder aufblitzendem feinen Humor wird so die Lektüre zu einem Lesevergnügen, zumal man sich über viele lebenskluge Formulierungen freunden darf. " In Wahrheit waren die meisten Ehen wie Luftballons: einige wenige platzen ohne Vorwarnung, aus den allermeisten aber wich langsam die Luft, bis nur noch ein trauriges, knittriges Etwas ohne jeden Auftrieb übrig war."

    Unter die Haut geht der Roman allerdings nicht - das will er auch gar nicht. Dafür handelt er zu sehr von Luxusproblemen, mit denen sich die reichen New Yorker beschäftigen, also Problemen, die nicht gerade existenziell wirken. Negative Seiten des Lebens im reichen New York wie die großen sozialen Unterschiede und der Erfolgsdruck, der auf allen lastet, werden leicht bekömmlich dargestellt.

    Insgesamt ein empfehlenswerter Roman, eine Gesellschaftsstudie und ein Stadtroman, geschrieben aus einer liebevollen und letzendlich versöhnlichen Perspektive.

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  1. Amerikanische Schein-Idylle

    Im Mittelpunkt des Romans steht Nora Nolan, aus deren personaler Perspektive der Roman erzählt wird. Nora ist seit 25 Jahren mit ihrem Mann Charlie zusammen und sie leben in Manhattan, West Side, in einer Sackgasse, die wie ein abgeschlossener Lebensraum wirkt:
    "Wer hier ein Haus besaß, hatte nicht nur die eigenen, sondern auch die Kinder der anderen aufwachsen sehen, hatte die Hunde auf ihrem Weg vom Welpen bis zur Gebrechlichkeit und schließlich ins Krematorium auf dem Haustierfriedhof in Hartsdale begleitet. Jeder wusste, wer wann renovierte und wer es sich nicht leisten konnte. Sie hatten alle denselben Handwerker." (9)
    Man kennt sich also gegenseitig. Noras Kinder, die Zwillinge Rachel und Oliver gehen inzwischen aufs College, das Paar hat sich in der Ehe eingerichtet - "Das Eheversprechen, so empfand Nora es seit Langem, kam einem Loyalitätseid gleich." (24) - und auch in ihrem Leben: "Nora erinnerte sich noch gut, was sie selbst alles in den Sand ihrer Zukunft gemalt hatte. Weniger gut erinnerte sie allerdings, wann aus dem Sand Zement geworden war, aus "Der, die ich sein will" ein für alle Mal "die, die ich bin." (35)

    Ein freudiges Ereignis steht zu Beginn der Handlung. Charlie hat endlich einen Parkplatz innerhalb der Sackgasse erhalten - ein Triumph, der ihm zeigt, dass er jetzt wirklich dazugehört. Während er als Investmentbanker mehr oder weniger erfolgreich ist, arbeitet Nora in einem gut gehenden Schmuckmuseum. Alles scheint gut zu sein, doch Konflikte deuten sich an. Warum ruft Charlies Chef Nora an? Will er sie abwerben?
    Auch zwischen George, der sich selbst zum Aufseher über die Straße ernannt hat und den Nora nicht ausstehen kann, und dem Handwerker "Ricky", der lateinamerikanischer Herkunft ist, kommt es zu Unstimmigkeiten, da Ricky mit seinem Lieferwagen angeblich die Einfahrt zum Parkplatz versperrt.

    Auch in der Ehe der Nolans gibt es Konfliktpotential. Charlie straft Nora ab, nachdem er erfahren hat, dass sie ein Gespräch mit seinem Chef geführt hat: "strafendes Schweigen, Vorwürfe, Fragen, weitere Vorwürfe, strafendes Schweigen." (85) Während Nora beruflich gut dasteht, hat Charlie in letzter Zeit eine Flut von Enttäuschungen erlebt, das scheint er nicht zu verkraften.
    In den Mittelpunkt rückt neben diesen Konflikten auch die Stadt New York selbst, deren Veränderungen Nora beobachtet und die sie trotzdem über alles liebt - im Gegensatz zu Charlie, der sie lieber verlassen möchte. Sie erinnert sich zurück an ihre erste Zeit in New York, an ihr Zusammenleben mit ihrer besten Freundin Jenny und wie sie Charlie kennen gelernt hat und stellt fest, dass sie sich genau wie NY selbst verändert hätten - die "Ecken und Kanten, ihre Eigenheiten abgeschliffen" (106) - ihr jüngeres Ich würde sie nicht wiedererkennen.
    Und dann ereignet sich etwas, das die Idylle der Straße zu zerreißen droht. An einem Morgen im Dezember hört Nora auf der Straße ein Geräusch:

    "Am Anfang war nur ein durchdringendes Hämmern zu hören, hinter dem sie zunächst einen Pressluftbohrer vermutete (...). Erst als sie näher kam und die Schreie einsetzten, Schreie, die immer weiter und weiter und weiter gingen, bis sie sich am liebsten wie ein Kind die Ohren zugehalten hätte, wurde ihr klar, was dieses letzte Geräusch gewesen war: Jack Fisk [ein cholerischer Anwohner der Straße], der Ricky mit einem Golfschläger seitlich ans Bein hieb" (130), während Charlie versucht, ihn davon abzuhalten.

    Dieses Ereignis spaltet die Straße, unterschiedliche Geschichten des Ereignisses zwingen die Anwohner sich auf eine Seite zu stellen. Offen treten die sozialen Unterschiede zwischen der privilegierten Mittelschicht und denen, die für sie arbeiten, zutage. Auf welche Seite sich Nora stellen wird, ist aufgrund ihres empathischen Verhaltens offensichtlich, doch wie positionieren sich die anderen? Nicht zufällig sucht eine Rattenplage die Straße heim und trübt das bisher friedliche Zusammenleben.

    Der Vorfall hat Auswirkungen auf alle, auch auf die Ehe der Nolans und deren Familie.
    "Die Menschen gehen im dem Glauben durchs Leben, wie würden Entscheidungen treffen, dabei machen sie im Grunde nur Pläne, was keineswegs das Gleiche ist. Unterwegs nehmen sie ein wenig Schaden, es entstehen lauter kleine Risse, auch wenn sie ganz bleiben, sind sie doch ein wenig lädiert." (358)

    Ein kluger Roman über die unsichtbare Linie, die die sozialen Schichten in New York trotz aller Veränderungen immer noch trennt. Über die Frage, wie lange man eine Ehe aufrecht halten kann, darüber, wann man die Loyalität aufkündigen muss, um sich selbst treu zu bleiben.

    Klare Leseempfehlung!

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Gesucht

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Rezensionen zu "Gesucht"

  1. 4
    25. Apr 2023 

    Amüsante Geschichte zum Abschalten...

    Endlich einen Mann an ihrer Seite – das ist alles, was Valerie sich wünscht. Humorvoll soll er sein, treu und … eine Ente fahren. Als ihr mit Erik genau so ein Traumtyp begegnet, könnte alles perfekt sein. Wäre da nicht diese klitzekleine Lüge, die ihr über die Lippen kommt, um sich ein bisschen interessanter zu machen. Denn eine erfolgreiche Schriftstellerin ist sie wahrhaftig nicht, genau genommen umfasst ihr geplanter Roman erst zwei Zeilen. Als Eriks Freund, ein bekannter Verleger, gerne eine Leseprobe von Valeries Schaffen sehen würde, ist guter Rat teuer. Wie schreibt man auf die Schnelle eine spannende Geschichte, wenn man schon beim Verfassen einer Glückwunschkarte Schweißausbrüche bekommt? Und wie geht man mit einer Mutter um, die einen mit einer unmöglichen Forderung im Hotel in Teufels Küche bringt?
    Doch Valerie wäre nicht Valerie, wenn sie da nicht einen genialen Einfall hätte… (Klappentext)

    Valerie hat sich in ihrem Leben arrangiert. Mit Männern hat sie nach einer großen Enttäuschung endgültig abgeschlossen, sie besucht regelmäßig ihre beste Freundin Susa und deren Kinder, und die Arbeit als Rezeptionistin in einem Hotel macht ihr dank ihres besten Freundes Hinnerk meistens sogar Spaß. Zu Hause warten treu auf sie ihre meist fröhlich pfeifenden Wellensittiche Piep und Matz, die sie von ihrer leider verstorbenen Oma geerbt hat und deren Pflege sie sich hingebungsvoll widmet.

    Durch einen puren Zufall schießt Valerie eines Morgens der Gedanke durch den Kopf, wie es wäre, ein Buch zu schreiben. Kaum hat sie den ersten Satz geschrieben, stockt der Schreibfluss auch bereits. Aus dem Fenster schauend sieht sie eine top gepflegte Ente, aus der gerade ein gutaussehender Mann steigt. Leider steht er in der Feuerwehreinfahrt, und die Politesse ist im Anmarsch. Nachdem sie den Mann vorsorglich warnt, stellt dieser sich nach dem Umparken seiner Ente bei Valerie als Erik vor. Nach ihrem Beruf gefragt, gibt sie ohne Zögern an: Schriftstellerin.

    Das verpflichtet natürlich, und Valerie begibt sich ernsthaft daran, den geplanten Roman zu schreiben. In der Folge kommt es zu allerhand verschwurbelten, amüsanten und missverständlichen Begegnungen und Entwicklungen. Valerie und Erik laufen sich immer mal wieder über den Weg, vor allem bei Valeries Nachbarin Rosalia, deren Besucherinnen häufig weinend deren Wohnung verlassen. Manche Charaktere werden schon recht klischeehaft dargestellt (vor allem die Schreibgruppe, Himmel, diese Typen!), was aber auch durchaus witzig sein kann. Tatsächlich habe ich hier so manches Mal herzhaft gelacht, allerdings zuweilen auch leise die Augen verdreht, wenn es übertrieben wirkte.

    Eine wirklich lustige Romanze (oder romantische Komödie?) im Chicklit-Style hat Alice Golding da geschrieben. Auch wenn das Ende keine wirkliche Überraschung bot, habe ich mich gut unterhalten gefühlt und bekommen, was ich erwaret hatte: eine flott zu lesende und amüsante Geschichte zum Abschalten. Manchmal tut das richtig gut...

    © Parden

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Nur dieses eine Ich (»Begegnungen-Reihe« 4)

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Rezensionen zu "Nur dieses eine Ich (»Begegnungen-Reihe« 4)"

  1. Sammle Glücksmomente und das Leben ist perfekt

    Greta ist zwar gut in ihrem neuen Zuhause angekommen aber trotzdem schmerzt die Erinnerung an ihre große Liebe Krischan noch immer. Ihr Leben wird immer wieder durch Trauer und Verlust geprägt. Dadurch ist Greta ziemlich abweisend zu Jazz obwohl langsam Gefühle für ihn aufkeimen. Er lässt sich davon nicht unterkriegen und zeigt ihr wie schön das Leben sein kann.

    Der Schreibstil ist sehr leicht und zügig zu lesen.Die Protagonisten passen sehr gut in diesen Roman hinein.Die Spannung blieb für mich dann doch auf einer gewissen Höhe stehen.

    Fazit: Die Story enthält 42 Kapitel und fängt am 15.10 2020 an und hört am 24.12.2021 auf. Die zu Beginn von der Autorin beschriebenen Familienkonstellationen sind komplex und da hatte ich doch etwas Probleme sie auseinander zu halten - obwohl ich ja die Vorgängerbücher kenne. Die Handlung spielt sich die meiste Zeit am Stillsee in Bayern ab und es wird aus Greta's Sicht erzählt. Es ist ein gefühlvoller Liebesroman der von einem Neubeginn nach dem Tod und Verlust eines geliebten Menschen erzählt. Für mich persönlich ist sie Story etwas zu sentimental angelegt wobei dies eher Ansichtssache ist. Die Atmosphäre ist dazu eher leicht und lockerer. Die Dialoge zwischen Greta und Jazz sind tiefgründig und sie hinterfragen auch deren Gefühle. Es gibt sehr viele WhatsApp und Videonachrichten zwischen Greta und Jazz und da zogen sich einer Meinung nach die Dialoge zuweilen für mich persönlich in die Länge. In diesem Roman geht es auch um Familie, Freundschaft aber auch um Corona und natürlich um die Liebe selbst. Die Story ist ruhiger gehalten und sehr gefühlsbetont. Dieser Roman ist der vierte Band einer abgeschlossenen vierteiligen Reihe. Er ist in sich abgeschlossen aber meiner Meinung nach sollte der Leser die Vorgängerbücher kennen. Nur so kann sich der Leser in die Gefühlslage von Greta hineinversetzen. Ich vergebe für diese Story vier Sterne.

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Der Tod und das dunkle Meer: Kriminalroman

Buchseite und Rezensionen zu 'Der Tod und das dunkle Meer: Kriminalroman' von Stuart Turton

Inhaltsangabe zu "Der Tod und das dunkle Meer: Kriminalroman"

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:608
Verlag: Tropen
EAN:9783608504910
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Malibu Rising

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Rezensionen zu "Malibu Rising"

  1. Achtung: Macht süchtig!

    Zuerst zum Cover: Die Farben, das Kräftige blau und orange, passen einfach perfekt zu dem Titel "Malibu Rising". Es vermittelt bereits einen sehr sommerlichen vibe, passend zu dem Inhalt des Buches.

    Die Geschichte beginnt bereits mit den wichtigsten Informationen. Mal lernt gleich eine Menge, ohne dass es zu viel wird, ohne zu viel zu sein. Die Geschwister lernt man einfach alle kennen, auch deren Charakter werden super beschrieben und obwohl alle so ihre Macken haben, scheinen sie doch sehr sympathisch zu sein.

    Das Buch wurde in der dritten Person geschrieben, was mich normalerweise stört, hier aber den Leseflow kein bisschen abgedämpft hat. Auch so kommen nämlich alle Gefühle rüber und man hat einen tollen Überblick über alle Personen und deren Empfindungen.

    In diesem Buch geht es um zwei Geschichten. Es wird abwechselnd von der Mutter und der Vergangenheit der Kinder und zusätzlich von der Gegenwart, in der die Kinder schon alle erwachsen sind, berichtet. Durch die Überschriften wird aber alles genau erklärt und ich habe mich kein einziges mal verwirrt gefühlt.

    Beide Geschichten sind sehr emotional und bewegend, aber auch gleichermaßen spannend. Ich habe beide Geschichten sehr gerne gelesen und wirklich genossen.
    Ich war in einer Art Leseflow. Die Geschichte hat mich wie eine Welle mit sich gerissen und einfach nicht mehr losgelassen. So kam es, dass ich die 425 Seiten innerhalb von drei Tagen durchgelesen habe.

    Abschließend muss ich sagen, dass ich es genossen habe.
    Ich habe mich in dieses Buch verliebt und empfehle es definitiv weiter!!

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  1. Blut ist dicker als Wasser

    Taylor Jenkins Reid hat einfach etwas an sich, das es unmöglich macht mit dem Lesen aufzuhören und so war es für mich auch bei Malibu Rising.

    Wir begleiten die vier Geschwister Nina, Jay, Hud und Kit, alles Kinder des berühmten Sängers Mick Riva bei den Vorbereitungen zu einer großen Party. Dabei kommen Geheimnisse ans Licht, die die Geschwister auf die Probe stellen. Gleichzeitig sehen wir sie jetzt, bei Planung der Party, aber auch ihre Vergangenheit, die sie alle geprägt hat. Das Spiel mit der Zeit ist sehr gut und nahtlos gelungen und man wusste immer, so man sich befindet.

    Ich liebe es, wie TJR über ihre vier Romane ein Universum geschaffen hat, das alle Bücher miteinander verbindet, so macht das Lesen noch mehr Spaß, weil man immer wieder Parallelen entdeckt.

    In diesem Roman liegt der Fokus eindeutig auf starker Familienbande. Was mir hier besonders gefallen hat, ist wie realistisch die Liebe der Geschwister war. TJR zeigt hier gut die verschiedenen Pole von Familie - von Liebe über Zeiten, in denen man sich nervt aber dennoch zusammenhält. Deswegen konnte ich auch mit allen vier Geschwistern sympathisieren und mitfühlen. Gleichzeitig zeigt sie sehr gut, wie sich Geschichte in Familien wiederholt, wenn man sich nicht traut auszubrechen.

    Obwohl hier Familie im Mittelpunkt steht, lässt TJR den Glamour nicht vermissen, den man aus ihren anderen Büchern kennt. Am Ende wurde es mir fast etwas zu viel Namedropping aber das hat sich schnell wieder gelegt, weil doch alles gut zusammengefügt wurde.

    Was mir allerdings nicht gefällt ist das deutsche Cover. Das sieht extrem tacky aus und passt meines Erachtens nach zu meiner der Geschwister. Da ist das amerikanische Cover deutlich passender.

    Insgesamt ein wundervolles Buch, das man schnell lesen kann, das kurzweilig und trotzdem stellenweise tiefsinnig ist und sich perfekt für den Urlaub oder Sommer eignet.

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  1. 5
    21. Apr 2023 

    Familiendrama

    Das Buch dreht sich um die Riva Familie. Es behandelt sowohl die Vergangenheit als auch die Gegenwart dieser doch sehr komplizierten Familie. Es kommt zu viel Drama und großen Gefühlen, was letztendlich in einem großen Finale auf der jährlichen berühmt berüchtigten Party von Nina Riva endet.

    Das Buch ist in zwei unterschiedliche Zeitstränge aufgeteilt. So betrachten wir zum einen die Vergangenheit der Familie als auch die Gegenwart, in der die Party stattfindet.
    Ich habe schon einige Bücher von Taylor Jenkins Reid gelesen und sie bis jetzt immer genossen. Auch wenn dieses Buch nicht das Beste war, das ich gelesen habe, konnte es mich wieder gut unterhalten.
    Das Drama der ganzen Geschichte wurde ausgezeichnet aufgebaut, sodass man sich auch gefühlstechnisch gut hineinversetzen konnte. Das wurde meiner Meinung nach sehr gut vom Schreibstil unterstützt. Einige Kapitel oder Sätze wurden so aufgebaut, dass sie einem den Teppich unter den Füßen weggezogen haben.
    Das Buch behandelt Dinge wie Generationales Trauma, Parentifizierung und komplizierte Familienverhältnisse. Manche Dinge sind ein bisschen zu glatt zusammengefallen, weil es für das Drama passen musste, aber insgesamt fand ich die Themen sehr gut behandelt.

    Das Buch ist meiner Meinung nach nicht das allerbeste Buch von Taylor Jenkins Reid, aber auch hier konnte sie wieder mit einer faszinierenden Geschichte bestechen.

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Tage ohne Ende: Roman

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