Wie ein Licht in der Dunkelheit – Liebe und Leid am Bodensee

Buchseite und Rezensionen zu 'Wie ein Licht in der Dunkelheit – Liebe und Leid am Bodensee' von Alea Raboi
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Wie ein Licht in der Dunkelheit – Liebe und Leid am Bodensee"

Diskussionen zu "Wie ein Licht in der Dunkelheit – Liebe und Leid am Bodensee"

Autor:
Format:Kindle Ausgabe
Seiten:125
EAN:
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Rezensionen zu "Wie ein Licht in der Dunkelheit – Liebe und Leid am Bodensee"

  1. Ein Kurzroman der mich positiv überraschte

    Sascha die während einer Präsentation einen Zusammenbruch erleidet und im Krankenhaus wieder aufwacht, erholt sich in Konstanz am Bodensee. Dort hat ihre verstorbene Großmutter Anneliese ihr ein Anwesen vererbt. Beim durchstöbern des Dachbodens findet Sascha ein Tagebuch dass sie in längst vergangene Zeit mitnimmt. Mit Julian der in der Nachbarschaft wohnt verbringt sie ruhige Tage und Wochen bis zu einem Moment bei dem Sascha 's und Julian 's Leben aus den Angeln gehoben wird und ihre Zukunft sie auf die Probe stellt.

    Dieser Kurzroman umfasst 31 Kapitel und spielt sich am Bodensee ab. Der Schreibstil ist dabei sehr leicht und bildhaft zu lesen. Die Atmosphäre kam mir meiner Ansicht nach eher kühler vor. Die Story wird romantisch und auch ein klein wenig erotisch. In diesem Liebesroman werden Gefühle groß geschrieben so wie es sein sollte. Irrungen und Missverständnisse auch Eifersucht gehören mit dazu. Meiner Meinung nach werden es zwei Handlungsstränge die sich zum Ende hin miteinander verbinden. Jeder ist für sich selbst spannend und dramatisch zu lesen. Es sind zwei Liebesgeschichten die sehr unterschiedlich sind und trotzdem zusammengehören. Trotz der geringen Seitenzahl war ich überrascht wie viel Geschichte die Autorin hier hinein gepackt hat. Für eine gemütliche Auszeit am Abend ist dieser Kurzroman genau richtig. Er ist unterhaltsam und kurzweilig geschrieben - ich fand ihn sehr gelungen. In dieser Story ist alles dabei was einen Liebesroman ausmacht und vergebe daher sehr gerne fünf Sterne.

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Geboren aus Stein

Buchseite und Rezensionen zu 'Geboren aus Stein' von Ismail Kadare
3
3 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Geboren aus Stein"

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Format:Kindle Ausgabe
Seiten:276
Verlag: FISCHER, S.
EAN:
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Rezensionen zu "Geboren aus Stein"

  1. 3
    07. Mai 2023 

    Gjirokastra...

    Selten geschieht es in der Weltliteratur, dass ein ganzes Werk von einem Ort einzigen ausgeht und immer wieder zu ihm zurückkehrt. Bei Ismail Kadare ist das Gjirokastra, einst die mächtigste Gebirgssiedlung Albaniens. Große Kastenhäuser ducken sich wie Nester in den Hang. Enge Gassen, verwinkelte Gänge, dunkle Tore. Über allem der Schatten der Burg. In diesem Labyrinth aus Stein und Geheimnis ist Kadare geboren. Hier verlebte er seine Kindheit und Jugend und sog unter den Granitdächern von den Großeltern mysteriöse Geschichten von Geistern und Gespenstern in sich auf. Hierhin kehrte er in seinen Büchern immer wieder zurück, auch in seinem letzten Roman »Die Puppe«, der diesen Band beschließt und seiner Mutter gewidmet ist. (Klappentext)

    Das Buch "Geboren aus Stein" versammelt autobiografische Texte aus verschiedenen Bänden der albanischen Werkausgabe und stellt somit keinen zusammenhängenden Roman dar. Im Wesentlichen beschreibt hier der Autor seine Kindheit und Jugendjahre in dem südalbanischen Städtchen Gjirokastra. Integriert ist hier aber auch ein kleiner, knapp hundertseitiger Roman über die Mutter Kadares, die er "die Puppe“ nennt.

    Diese Textsammlung - die Geschichten reichen zurück bis in die Nachkriegskindheit des 1936 geborenen Autors - vermittelt einen Eindruck davon, wie es ist, in diesem Städtchen mit den dunklen Häusern groß zu werden. Stein - das sind die imposanten Wohnburgen der bessergestellten albanischen Familien, so wie die der Kadares. Labyrinthartig angelegt, bergen diese Häuser ihre Geheimnisse mit ihren bewohnten und den unbewohnten Räumen und sogar mit einem eigenen Kerker. Ismails Mutter fürchtet sich in den gewaltigen Mauern und hat das beklemmende Gefühl, von dem alten Haus aufgefressen zu werden.

    Starre familiäre Strukturen und fortgeschriebene Traditionen bilden zudem ein enges Korsett, dem der kleine Ismail gemeinsam mit seinem besten Freund nur durch Fantasie zu entkommen vermag. Für jeden Blödsinn sind die beiden zu haben - einen Roman wollen sie schreiben, scheitern aber an ihrem Vorhaben. Eigene Münzen wollen sie herstellen, indem sie Bleilettern einschmelzen und zu Geld prägen, doch reich werden sie nicht damit, landen dafür aber beide für zwei Tage im Gefängnis.

    Ismail Kadare ist zwölf Jahre alt, als sich Albanien von Jugoslawien abwendet und hin zur Sowjetunion orientiert. Damit setzt sich die sehr wechselhafte Geschichte Albaniens fort. In den Schulen verschwinden die Fächer Latein und Französisch aus dem Lehrplan, und Russisch wird eingeführt. Zudem wird von den Schülern explizit verlangt, ihre Lehrer und Eltern zu bespitzeln und zu denunzieren. Kadare deutet vieles nur an und schildert die Ereignisse aus der Sicht eines Kindes, das die Zusammenhänge noch nicht recht begreift. Ist einem die Historie Albaniens nicht vertraut, so ist man gefordert, auf andere Quellen zurückzugreifen, um die Andeutungen richtig einordnen zu können. Das empfand ich phasenweise doch als ziemlich anstrengend.

    Mit offensichtlicher Lust am Fabulieren verknüpft Kadare die eigene Familiengeschichte mit der Geschichte seines Landes, wirft einen ironischen Blick auf die in der Diktatur geknechtete Gesellschaft und macht sich nicht zuletzt auch über sich selbst lustig als stiller Beobachter der wirren albanischen Verhältnisse.

    Ein interessantes, wenngleich auch anstrengendes Leseerlebnis - meine erste Begegnung mit diesem Autor, der schon lange als Kandidat für den Nobelpreis für Literatur gehandelt wird. Bislang vergeblich.

    © Parden

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Vicki Baum

Buchseite und Rezensionen zu 'Vicki Baum' von Yvonne Schymura

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Format:Kindle Ausgabe
Seiten:273
Verlag: Verlag Herder
EAN:
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Pelle der Eroberer: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Pelle der Eroberer: Roman' von Martin Andersen Nexø

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Format:Kindle Ausgabe
Seiten:1599
EAN:
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Die Buchhändlerin von Paris

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Buchhändlerin von Paris' von Kerri Maher
3.5
3.5 von 5 (4 Bewertungen)

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Autor:
Format:Kindle Ausgabe
Seiten:354
Verlag: Insel Verlag
EAN:
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Rezensionen zu "Die Buchhändlerin von Paris"

  1. Nur bedingt interessant

    Klappentext:

    „Eine Buchhandlung mitten in Paris. Für die junge Amerikanerin Sylvia Beach ist ein Traum in Erfüllung gegangen. Dass sie mit »Shakespeare & Company« in die Geschichte der Weltliteratur eingehen wird, ahnt sie bei der Eröffnung 1919 nicht. Schon bald wird »Shakespeare & Company« zum literarischen Treffpunkt in Paris: Hemingway, Gide, Valéry und Gertrude Stein gehen hier ein und aus – und nicht zuletzt aber James Joyce. Als nach Abdruck einzelner Episoden die vollständige Publikation seines umstrittenen Romans Ulysses verboten wird, ist es die unerschrockene Sylvia Beach, die ihn gegen alle Widerstände veröffentlicht – und damit ihre ganze Existenz aufs Spiel setzt.

    Doch in der gleichgesinnten französischen Buchhändlerin Adrienne Monnier findet Sylvia Beach nicht nur eine wagemutige Mitstreiterin, sondern auch die Liebe ihres Lebens.“

    Kerri Mahler hat die wahre Geschichte von Sylvia Beach und Adrienne Monnier hier niedergeschrieben. Zugegeben die Geschichte hat ein gewisses Flair aber sie hat mich zu keinem Zeitpunkt gefangen genommen oder mich gar eingenommen. Man spürt leider auf keiner Seite Sylvias Hingabe zu anderer Literatur außer eben zu „Ulysses“. Und das für eine Buchhändlerin! Bei ihrer Partnerin Adrienne sieht es nicht anders aus. Mir fehlte zwischen den Beiden das Band der Verbundenheit. Immer wieder ist diese Veröffentlichung der Aufhänger und wohl auch der rote Faden aber dieser wirkt recht schnell langweilig und zieht sich. Sylvia verbeißt sich so dermaßen in diese Veröffentlichung, dass es schon wirklich krankhaft wirkt. Natürlich ist das alles mehr als bemerkenswert bezüglich ihres Tun und Handelns aber wie andere Leser bereits schrieben, es fehlen einfach die Emotionen! Ich wollte hier keine sachliche Lektüre lesen sondern einen Roman über zwei besondere Frauen und eine ganz bestimmte Durchsetzung eines literarischen Werkes.

    Mein Fazit: Das Buch hat mich nur bedingt unterhalten, die Geschichte hat Potential welches leider komplett verschenkt wurde. 2 von 5 Sterne

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  1. Repetitiv

    "Die Buchhändlerin von Paris" wartet für geschichtsbegeisterte Leser*innen mit einem sehr spannenden Thema auf: Eine englischsprachige Buchhandlung im Paris der 20er Jahre, die die Anlaufstelle war für die Dichter und Denker, die aus dem prüden Amerika der Prohibition geflohen sind. Dazu noch eine Prise Veröffentlichungsgeschichte von Ulysses, auch heute noch ein umstrittenes Werk.
    Herausgekommen ist jedoch ein Roman, der seine Prioritäten fragwürdig setzt und an manchen Stellen die Leser*innen durch immer wieder andere Informationen verwirrt.
    Wird nun an einer französischen oder einer englischen Version von Ulysses gearbeitet? Ist dieser Verlag jetzt amerikanisch oder in Österreich heimisch? Nennt Joyce ihre Buchhandlung Stratford-upon-Odéon oder Stratford-on-Odéon? Das waren nur die Unstimmigkeiten, die mir aufgefallen sind.
    Dazu kommt, dass Joyce als sehr unsympathischer und vor allem nicht empathischer Mensch dargestellt, was vielleicht der Wahrheit entspricht, aber es wirkt an manchen Stellen doch übertrieben.
    Weiters ist die Sprachlichkeit der Übersetzung unstimmig. An der einen Stelle wird mit großen Wörtern um sich geworfen wie Sapphismus und larmoyant, nur um an einer anderen Stelle schwer und schwierig nicht richtig einzusetzen.
    Trotzdem war das Buch interessant, die Leser*innen können einiges über die Zwischenkriegszeit in Paris und Amerika lernen und die Liebesgeschichte war gut in die restliche Handlung eingewoben ohne kitschig zu werden. Die Handlung jedoch war ab einem bestimmten Punkt in einer Dauerschleife gefangen, aus der sie bis zum Ende leider nicht mehr herauskam!

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  1. 4
    21. Aug 2022 

    Auf dieses Buch hatte ich

    Auf dieses Buch hatte ich mich schon sehr gefreut, da ich Paris und vor allem Shakespear and Company bei jedem Besuch als etwas ganz besonderes empfinde.

    Der Roman handelt von Sylvia Beach, die in Paris die noch heute weltberühmte englischsprachige Buchhandlung Shakespear and Company eröffnet. Sie lebt mit ihrer Partnerin Adrienne zusammen, die ebenfalls eine Buchhandlung in Paris führt. Weltberühmte Schriftsteller und Schriftstellerinnen gehen dort ein und aus und ein großes Thema des Romans ist das revolutionäre Verlegen von Ulysses von James Joyce.

    Das Buch liest sich sehr flüssig und schafft eine positive Stimmung, die gerade genau das richtige für mich war.
    Durch diesen Roman konnte ich erfahren, dass schon damals in den 1920er Jahren mehr oder weniger offen mit Homosexualität umgegangen wurde, was ich nicht wusste. Ich fand den Roman sehr schön und stimmig und er fängt auch eine ganz besondere Atmosphäre ein.

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  1. 5
    17. Aug 2022 

    Für Literaturliebhaber

    Im Buch geht es um die fiktionalisierte Geschichte von Sylvia Beach, welche in Paris eine amerikanische Buchhandlung aufmacht. Dabei wird sie von ihrer Geliebten Adrienne unterstützt. Als das Buch “Ulysses” von James Joyce in Amerika verboten wird, bietet sich Sylvia stattdessen an, das Buch zu verlegen. Über diese mutige Entscheidung mit allen Höhen und Tiefen lesen wir in diesem Buch.

    Das Buch hat mir gut gefallen. Die Stimmung im Paris der Zwanziger wurde sehr gut eingefangen. Ich hatte das Gefühl, Sylvia und ihre bedeutenden Schriftstellerfreunde begleiten zu dürfen. Sylvia ist eine engagierte und mutige Frau, die ihre Träume durchsetzt und für das, was sie glaubt, einsteht. Ihre Beziehung zu Adrienne war schön mitzuverfolgen. Die bestehende Verbindung der beiden beruht klar auf tiefer gegenseitiger Zuneigung und Wertschätzung. Es war auch sehr spannend, eben einen gewissen Einblick in die sapphische Szene dieser Zeit zu bekommen, auch wenn das nicht das Hauptaugenmerk ist.
    Die ganzen Probleme rund um das Verlegen des Buches “Ulysses” waren gut dargestellt und ich fand sie interessant. Ich habe das Gefühl, dieses Buch ist etwas für Literaturliebhaber. Wir sehen viel von berühmten AutorInnen und der damaligen Kunstszene. Außerdem ist es auch sehr charmant, Sylvia bei der Eröffnung und Leitung ihres Buchladens zu folgen.

    Mir hat das Buch gut gefallen, weswegen ich es guten Gewissens weiterempfehlen kann.

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Mårbacka: Erinnerung an meine Kindheit

Buchseite und Rezensionen zu 'Mårbacka: Erinnerung an meine Kindheit' von Selma Lagerlöf

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Format:Kindle Ausgabe
Seiten:272
EAN:
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Der kurze Sommer der Anarchie

Buchseite und Rezensionen zu 'Der kurze Sommer der Anarchie' von Hans Magnus Enzensberger

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Format:Kindle Ausgabe
Seiten:266
EAN:
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Der Elefantenflüsterer

Buchseite und Rezensionen zu 'Der Elefantenflüsterer' von Anthony Lawrence

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Diskussionen zu "Wie ein Licht in der Dunkelheit – Liebe und Leid am Bodensee"

Format:Kindle Ausgabe
Seiten:457
Verlag: mvg Verlag
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Raubfischen: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Raubfischen: Roman' von Matthias Jügler
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

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Format:Kindle Ausgabe
Seiten:205
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Rezensionen zu "Raubfischen: Roman"

  1. Abschied

    "Kein Mensch ist vor den Momenten sicher, in denen sich alles von Grund auf ändert und das eigene Leben plötzlich in anderen Bahnen verläuft als erhofft." (Matthias Jügler: Die Verlassenen. Penguin 2021, S. 27)

    Dieses Zitat aus dem zweiten Roman von Matthias Jügler, "Die Verlassenen", passt ebenso gut zu "Raubfischen", seinem Debüt aus dem Jahr 2015. Es trifft auf den Ich-Erzähler Daniel und seine Familie zu, als er an seinem 16. Geburtstag von der Diagnose seines Großvaters Hannes erfährt: ALS, eine schwere, unheilbare Erkrankung des motorischen Nervensystems, bei der die Patienten schubweise die Kontrolle über ihren Körper verlieren und nach wenigen Jahren versterben:

    "An diesem Tag beginnen wir mit den Lügen. Keine Angst. Es wird wieder gut werden." (S. 15)

    Eine besondere Großvater-Enkel-Beziehung
    Schon bevor die Merseburger Großeltern 1993 eine Hütte in der schwedischen Provinz Västergötland unweit von Gislaved am Tostaholmen kauften, nahm der Großvater den kleinen Daniel zum Angeln mit, eine Leidenschaft, die die beiden bald verband. Es folgten gemeinsame Angelurlaube in Schweden, jäh unterbrochen, als Daniel das strikte, für ihn unverständliche Redeverbot mit den Nachbarn Åke Mortensson und seinem Sohn Henrik brach:

    "Ich müsste Erklärungen einfordern. Der Tag auf dem Eis. Das Redeverbot, das ich seitdem strikt befolge. Warum soll ich mit niemandem hier mehr reden?" (S. 23)

    Die besondere Verbindung zwischen Großvater und Enkel scheint zerstört – bis zu jenem 16. Geburtstag. Doch nun tritt etwas Neues in die Beziehung, heimliches Beobachten, die Suche nach Krankheitszeichen, Sanftheit, kostbare Tage, Hoffnung, Angst, schließlich Ernüchterung:

    "Ich habe das Vertrauen verloren. Das Vertrauen darin, dass er dieser Krankheit die kalte Schulter zeigt." (S. 68)

    Aufgeben aber will und kann Daniel nicht. Während die Ehe seiner Eltern über der Krankheit zerbricht, möchte er den letzten Wunsch seines Großvaters erfüllen:

    "Als er noch mit dem Stift schreiben konnte, und später, als er auf dem Sprachcomputer schrieb, gab er mir zu verstehen, was er wollte: Nach Schweden fahren." (S. 119)

    Ein Autor mit eigenem Ton
    2021 habe ich "Die Verlassenen" eher zufällig, aber mit umso mehr Begeisterung gelesen, und war nun sehr gespannt auf das sechs Jahr zuvor erschienene Debüt von Matthias Jügler. Zu meiner großen Freude kam mir der Ton des Buches sofort vertraut vor. Die klare Sprache, die kurzen, auf das Notwendigste reduzierten Sätze, die skandinavisch anmutende Melancholie, die Andeutungen mit dem Spielraum für Fantasie und die überaus kunstvolle Verknüpfung von Gegenwart und Vergangenheit sind auch hier vorzüglich gelungen. Man muss kein Angelenthusiast oder Spezialist für Hechte, Barsche, Karauschen und Plötzen sein, um diese bewegende, so ruhig und sensibel erzählte Geschichte mit der besonderen Großvater-Enkel-Verbundenheit, der traurigen Krankheitschronologie, dem Geheimnis um ein altes Zerwürfnis und der Liebe zu einem schwedischen See großartig zu finden.

    Bei aller Trauer über den bevorstehenden Abschied stimmt der Blick in die Zukunft auch hoffnungsvoll:

    "Henrik sagt etwas. […] dass er glaube, wir zwei, wir könnten später, wenn mir die Hütte tatsächlich mal gehöre, gute Nachbarn werden. »Ja«, rufe ich, «ja, warum nicht.«" (S. 203)

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Königsallee: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Königsallee: Roman' von Hans Pleschinski

Inhaltsangabe zu "Königsallee: Roman"

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Format:Kindle Ausgabe
Seiten:393
Verlag: Beck C. H.
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