Der Zorn der Vergeltung

Inhaltsangabe zu "Der Zorn der Vergeltung"
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Rezensionen zu "Der Zorn der Vergeltung"
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Ein spannender Thriller mit Tiefgang
„Ja, sie hörte es auch. Das war nicht nur der Wind, der hier rauschte un die zerbrochenen Fenster und das alte Holz ächzen ließ … da war noch etwas. Jemand.“ (Zitat Seite 102)
Inhalt
Ferdinand Meersen, ein angesehener Kunsthändler wird brutal ermordet und mit ihm auch seine Familie. Kriminalhauptkommissarin Marie Winter muss den BKA-Profiler Daniel Parkov, den sie beinahe drei Monate lang nicht gesehen hat, überzeugen, die Ermittlungen zu unterstützen. Der neuen Sonderermittlergruppe Apostel steht eine einflussreiche Organisation, die Vier Apostel, gegenüber, dazu eine geheimnisvolle Person, die sich Orakel nennt und die wiederum einen Profikiller auf die Vier Apostel angesetzt hat. Dieser Profikiller ist den Ermittlern immer einige Schritte voraus, woher bekommt er seine Informationen?Thema und Genre
In diesem spannenden Thriller geht es um internationale Geschäfte, die Höchstgewinne einbringen, um Menschenhandel. Themen sind vor allem Schuld, Gerechtigkeit und Rache, sowie die wichtige Frage nach der Berufsethik von Ermittlern. Für Parkov ist in manchen Situationen ein Vorgehen außerhalb aller Regeln legitim, was für Marie undenkbar ist.Charaktere
Parkov wird gebraucht, ist aber seit seinem letzten Einsatz immer noch gesundheitlich beeinträchtigt. Er hatte sich mehrere Monate lang auch von Winter zurückgezogen, was diese nicht versteht. Ihre Beziehung ist daher gerade problematisch, was die gemeinsame Ermittlungsarbeit teilweise schwierig gestaltet. Dazu kommen die sehr unterschiedlichen Meinungen betreffend die Wahl der Mittel, als der Einsatz extrem gefährlich wird. Diese Diskussionen machen sie zu Figuren in einem Spiel, sie können nur reagieren, statt zu agieren und das führt zu Fehlern.Handlung und Schreibstil
Die Handlung ist in drei übergeordnete Teile plus Epilog eingeteilt, sowie in 65 durchlaufend nummerierte Kapitel. Der erste Teil spielt in Frankfurt, der zweite Teil führt das Team in einen kleinen Ort in Russland und der dritte Teil in die französische Schweiz. Die Ereignisse spielen innerhalb eines realistisch knappen Zeitraums, nur ein Mal gibt es einen Sprung über zwölf Tage. Der Konflikte über die Wahl des Vorgehens unter berufsethischen Gesichtspunkten führen zu Diskussionen zwischen Parkov und Winter, was teilweise den Spannungsbogen unterbricht. Doch die vielschichtige Geschichte und die rasche Aufeinanderfolge der Ereignisse bauen die Spannung sofort wieder auf. Diesmal endet der Einsatz mit einem gewaltigen Show-down und einem ebenso heftigen Cliffhanger. Doch in in einem Kapitel am Beginn des dritten Teiles hat der Autor einen wichtigen Hinweis versteckt, ein wirklich genialer Einfall.Fazit
Dieser vierte Band einer Serie um den exzentrischen, unkonventionellen Profiler Parkov und die entschlossene, ebenso unnachgiebige Ermittlerin Winter enthält in kurzen Rückblicken alle notwendigen Erklärungen, um auch neu in die Serie einzusteigen. Ein packender Thriller, vielschichtig, komplex, mit überraschenden Wendungen und mit aktuellen Themen und Situationen, wo man sich als Leser unwillkürlich fragt, wie man selbst entscheiden würde. Spannende Unterhaltung mit Tiefgang.
Das Einstein Enigma

Inhaltsangabe zu "Das Einstein Enigma"
Broschiertes BuchKairo, 2006.
Der Codespezialist Tomás Noronha soll ein Manuskript Albert Einsteins entschlüsseln: "Die Gottesformel". Der Inhalt ist explosiv. Als Doppelagent wider Willen gerät Tomás Noronha zwischen die Fronten und unter Spionageverdacht. Im Manuskript geht es aber nicht um eine neue Atombombe, sondern um Inhalte mit gesellschaftlicher Sprengkraft: den Versuch, die Existenz Gottes wissenschaftlich zu beweisen.
Ein spannender, fundiert recherchierter Roman, der die Relativitätstheorie auch für den interessierten Laien verständlich macht. Weltklasse!
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Rezensionen zu "Das Einstein Enigma"
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Ein packender, hochinteressanter Wissenschaftsthriller
„Die Natur verbirgt ihr Geheimnis durch die Erhabenheit ihres Wesens, aber nicht durch List.“ (Zitat Seite 23)
Inhalt:
Professor Tomás Noronha, der bekannte Kryptologe, wird während eines Aufenthaltes in Kairo von Ariana Pakravan angesprochen. Die Iraner Wissenschaftlerin bietet ihm einen Auftrag an. Der Iran besitzt geheime Aufzeichnungen von Albert Einstein, welche dieser als „Gottesformel“ bezeichnet hat. Allerdings sind einige Einträge verschlüsselt, was in das Fachgebiet von Tomás fällt. Angeblich handelt es sich bei diesen Aufzeichnungen um die Anleitung zur einfachen Herstellung einer Atombombe. Diese Meinung vertritt auch der CIA und setzt Tomás unter Druck, diesen Auftrag in Teheran anzunehmen und dem CIA laufend zu berichten. Damit wird die Entschlüsselung dieser Unterlagen zu einer lebensgefährlichen Aufgabe, die Tomás und Ariana bis nach Tibet führt. Doch worum geht es wirklich bei Einsteins Entdeckung?Thema und Genre:
Dieser spannende Wissenschaftsthriller beschäftigt sich mit den neuesten Erkenntnissen der Quantenphysik und Forschungen betreffend Zeit und Raum, welche auf der Relativitätstheorie basieren, diese jedoch weiter entwickelt haben. Es geht um Spionage und internationale Politik. Auch Spiritualität ist ein Thema.Charaktere:
Der Hauptprotagonist Tomás Noronha ist Kryptanalyst und die Welt der Geheimdienste ist nicht seine Welt. Doch diese bisher unbekannten Aufzeichnungen von Albert Einstein wecken sofort sein wissenschaftliches Interesse und er will dieses Rätsel unbedingt lösen. Ariana Pakravan ist schön, sympatisch, klug, aber schwer durchschaubar und verfolgt ihre eigenen Ziele.Handlung und Schreibstil:
Wer schon Bücher von diesem Autor gelesen hat weiß, dass J.R. Dos Santos ungewöhnliche, aktuelle und brisante Themen in den Mittelpunkt seiner Romane stellt. Auch in dem vorliegenden Thriller werden intensiv recherchierte, wissenschaftliche Fakten mit möglichen Auslegungen gekonnt verbunden, sodass seine fiktiven Schlussfolgerungen immer logisch und glaubhaft bleiben. Das Thema ist anspruchsvoll, doch die Erklärungen, die sich im Laufe der Handlung ergeben, sind sehr verständlich verfasst und ergänzen den actionreichen Spannungsbogen perfekt.Fazit:
Dieser packende Wissenschafts-Thriller war der erste Band von einer Serie um den Krypranalysten Tomás Noronha, der in deutscher Sprache erschienen ist, insgesamt sind es zurzeit drei Bände. Jedes Buch ist in sich abgeschlossen und die Reihenfolge, in welcher sie gelesen werden, spielt keine Rolle. Die Thriller dieses Autors zeichnen sich durch brisante, hochinteressante Themen aus, die in Verbindung mit der spannenden Handlung gebanntes Lesevergnügen garantieren. Kurz gesagt: Pageturner.
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Ein grandioser Wissenschaftskrimi
»Das Einstein Enigma« ist mehr als nur spannende Unterhaltung. Die Geschichte könnte an manchen Stellen zwar etwas peppiger sein, aber bei diesem Buch geht es vor allem um den Inhalt, für den die Story den Rahmen bietet: die Frage nach der Existenz Gottes.
Was vielleicht esoterisch, religiös oder spinnert klingt, ist alles andere als das, nämlich wissenschaftlich basiert! Der Autor hat bergeweise Fachliteratur recherchiert (auf die er im Nachwort detailliert eingeht) und sie in einen leicht und angenehm lesbaren Actionroman verpackt, der neben guter Unterhaltung auch viel Wissenswertes bietet.
Stil und Inhalt
Es ist kein Krimi im Sinn von Agatha Christie, sondern geht in die Richtung von Dan Brown und Marc Elsberg. Es wird also ein Code entschlüsselt, um ein Manuskript zu verstehen, das auf obskurem Weg in die Hände der iranischen Regierung gelangt ist und dessen Verfasser niemand geringerer ist als Albert Einstein. Der Held, Kryptanalyst Tomas Noronha, wird mit viel Geld geködert, diesen Code zu knacken. Allerdings bringt er sich damit in eine gefährliche Situation, denn neben dem Iran will auch noch die CIA wissen, was in dem Geheimmanuskript steht.
Zusätzlich sorgt ein Missverständnis dafür, dass eine hitzige Verfolgungsjagd entbrennt, auf der Tomas zusammen mit einer schönen Iranerin versucht, den wahren Inhalt des Manuskripts herauszufinden. Dabei geraten die beiden tief in den Dschungel aus Wissenschaft (Physik) und Philosophie – und diese Passagen machen das Buch so lesenswert. Die Argumentationen sind ebenso anschaulich wie einleuchtend und führen zu einem ungewöhnlichen Schluss.
Fazit: Sehr informativ und lesenswert, was die leichten Schwächen der Story glatt vergessen lässt!
Dark Frost

Inhaltsangabe zu "Dark Frost"
An amazingly addictive new series. –Fresh FictionI've seen so many freaky things since I started attending Mythos Academy last fall. I know I'm supposed to be a fearless warrior, but most of the time, I feel like I'm just waiting for the next Bad, Bad Thing to happen. Like someone trying to kill me--again.
Everyone at Mythos Academy knows me as Gwen Frost, the Gypsy girl who uses her psychometry magic to find lost objects--and who just may be dating Logan Quinn, the hottest guy in school. But I'm also the girl the Reapers of Chaos want dead in the worst way. The Reapers are the baddest of the bad, the people who murdered my mom. So why do they have it in for me? It turns out my mom hid a powerful artifact called the Helheim Dagger before she died. Now, the Reapers will do anything to get it back. They think I know where the dagger is hidden, but this is one thing I can't use my magic to find. All I do know is that the Reapers are coming for me--and I'm in for the fight of my life.
Praise for Touch of Frost
"A great start to a new young adult paranormal series." –Night Owl Reviews
"At the Mythos Academy, surviving high school means staying alive!" –Kerrelyn Sparks
"It has literally everything: mystery, romance, mythology, boarding schools. What could be better?" --Simply Nerdy Book Reviews
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Helheim
Die Winterferien sind vorbei und für Gwen Frost beginnt die Schule mit einem langweiligen Referat über die Artefakte, die an das nahegelegene Museum ausgeliehen wurden. Noch während des Besuchs werden die Mythos Academy Schüler von einer Bande aus Reapern überfallen. Gwen und ihre Freunde schaffen es nur knapp, die Angreifer zurück zu drängen. Deren Anführer verliert dabei einen Plan der Mythos Bücherei. Gwen, deren Mutter von einem weiblichen Reaper umgebracht wurde, hatte das letzte Artefakt, den Helheim-Dolch, versteckt, welches die Reaper noch brauchen, um ihren Gott Loki zu befreien. Nur schwer kann Gwen diesen erneuten Überfall verdauen, zwar hat sie selbst keine schweren Verletzungen, doch einige Mitschüler sind tot oder schwer verletzt. Trotzdem kommt ihr der Gedanke, der Dolch solle besser an einem noch geheimeren Ort versteckt werden.
Das Übersinnliche ist hier gepaart mit normalen Problemen, wie sie in der Pubertät auftreten. Gwen und ihre Freundin Daphne müssen damit leben, dass sich ihre Fähigkeiten entwickeln, so wie sie älter und stärker werden. Die Anpassung ist alles andere als leicht und sie geht nicht ohne große Stimmungsschwankungen ab. Fast schon nebenbei widmet Gwen sich der Aufgabe, die Welt zu retten. Etwas, was nahezu unmöglich scheint. Ein neuer Krieg soll verhindert werden, die geliebte Großmutter ist zu schützen, die Freunde sind zu unterstützen und der Feind ist zu bekämpfen. Reichlich zu tun für eine 17jährige.
Nach einem furiosen Beginn und einigen Wiederholungen, die eher überflüssig wirken, wenn man das Buch im Anschluss an den vorherigen Band liest, die aber Sinn machen können, wenn ein zeitlicher Abstand zwischen dem Lesen der Bücher liegt, entwickelt sich dieser Band sehr spannend und emotional. Gwen wird fast mehr abverlangt als sie ertragen kann und als Leser ist man geneigt mit ihr zu fühlen. Alles verändert sich und Veränderungen sind häufig nicht zum Besseren und daher häufig unerwünscht. Eine gewisse Dunkelheit legt sich über Gwens Welt und es ist zu befürchten, dass diese nicht so schnell verschwinden wird.
Sehr schön wie hier die Mythologie mit einem relativ normalen Teenagerdasein verknüpft wird.
Das Ritual der Toten

Inhaltsangabe zu "Das Ritual der Toten"
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Rezensionen zu "Das Ritual der Toten"
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Packend und dicht, spannendes Lesevergnügen
„Es sind nicht die Geister der Vergangenheit, vor denen ich mich fürchte, hatte Parkov gesagt, ich fürchte mich nur davor, nichts von ihnen zu lernen.“ (Zitat Seite 415)
Inhalt:
Eine schwer traumatisierte, verwahrloste Unbekannte irrt durch Frankfurt und es enthüllen sich neue Zeichen für das Ermittlerduo Marie Winter und Daniel Parkov. Sie müssen erkennen, dass auch nach der Verurteilung des gefährlichen Mörders, der sich selbst „Professor“ nennt, viele Fragen ungeklärt bleiben. Dann geschieht ein Mord, der einem bestimmten Ritual zu folgen scheint, dessen Wurzeln in Afrika liegen, und das tödliche Spiel eines Wahnsinnigen geht weiter.Thema und Genre:
Ein spannender Thriller, dessen Spuren tief in die Vergangenheit von Parkovs Familie führen. Es geht um Jugenderlebnisse, die prägend sind, aber auch um alte Rituale und vor allem um die Berufsethik in Forschung und Medizin. Rechtfertigen die enormen finanziellen Gewinne wirklich den Einsatz aller Mittel? Schauplätze sind diesmal neben Frankfurt auch London und der Kongo.Charaktere:
Die Ermittler Marie und Daniel mussten lernen, einander zu vertrauen. Wobei Parkov sich nie ganz in die Karten blicken lässt. Er ist unangepasst und der unangenehme neue Chef der Einheit macht die Zusammenarbeit nicht einfacher. Doch die Chemie zwischen Marie und Daniel passt und Marie hat Daniels Schutzschild längst durchschaut und die tiefe Menschlichkeit dahinter erkannt. Ein von den Lesern geschätztes Ermittlerteam aus zwei Persönlichkeiten mit Ecken und Kanten und ihren eigenen Dämonen.Handlung und Schreibstil:
Die straffe Handlung in Zeitrahmen von zwei Wochen ist sehr spannend, mit unvorhersehbaren Wendungen und Verknüpfungen. Als Leser kann man nur den Ermittlungen und Erkenntnissen von Marie und Daniel folgen, eigene Vermutungen anstellen, wird dann aber immer wieder überrascht. Diesmal ergänzt der Autor die Haupthandlung mit einem zweiten, untergeordneten Handlungsstrang, wo Marie dem Polizeitherapeuten einige Vorgänge aus ihrer Sicht schildert, knapp nachdem der Fall gelöst wurde. Tagebuchaufzeichnungen eines Forschers, die Marie liest, erklären die in der Vergangenheit liegenden Zusammenhänge, sodass der Leser ein umfassendes Bild erhält. Der Autor nimmt sich in seinem packenden, einem Thriller angepassten Schreibstil immer wieder Zeit für bildhafte, poetische Beschreibungen, zusammen ergibt das Lesevergnügen pur.Fazit:
Das Thema und die Handlung dieser packenden Thrillerserie sind sehr komplex und man sollte diese Serie von drei Bänden idealerweise in der richtigen Reihenfolge lesen. Auch wenn es genügend erklärende Rückblenden gibt, erhöht das Vorwissen die Freude an diesem sehr klug und gekonnt verknüpften Plot, der den Leser raten und vermuten lässt, aber kaum zu durchschauen ist. Für Leser, die neben der Hochspannung auch sprachliche Qualität schätzen.
Cyrus Doyle und die Kunst des Todes

Inhaltsangabe zu "Cyrus Doyle und die Kunst des Todes"
Chief Inspector Cyrus Doyle ermittelt in atemberaubender LandschaftIn der malerischen Rocquaine Bay wird am Strand eine tote Frau gefunden. Auf ihrer Haut hat der Mörder eine Botschaft hinterlassen. Cyrus Doyle und seine Kollegin Pat Holburn stehen vor einem Rätsel. Als sich herausstellt, dass der Jogger, der die Leiche der Künstlerin gefunden hat, ein Verhältnis mit ihr hatte, wird Cyrus Doyle misstrauisch. Und was verschweigt der Strandwächter, der zur Tatzeit in der Bucht war? Schließlich machen Cyrus Doyle und Pat eine erschütternde Entdeckung.
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Rezensionen zu "Cyrus Doyle und die Kunst des Todes"
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Tod in der Bucht
In der pittoresken Rocquaine Bay liegt eine tote Frau am Strand. Nackt, mit vielen Stichen getötet und mit Farbe verunstaltet, „Hure“ lautet die zynische Botschaft des Mörders. Eine Beziehungstat? Lizzy Somers war eine attraktive Frau und ihr Mann wohl zu Recht eifersüchtig, er und seine Schwester nehmen die Todesnachricht unterkühlt und seltsam unbeteiligt auf.
Cyrus Doyle und seine Kollegin Pat Holborn haben die schwere Aufgabe den Mörder zu finden. Den Fund der Leiche meldet Peter Laforet, der Juniorchef von „Gold und Silver“, dort hatte die Tote auch ihren aus Strandfunden gefertigten Schmuck und Dekostücke verkauft. Aber der Zeuge scheint nicht sehr glaubwürdig. Er verschweigt etwas. Genau wie der alte Strandläufer und Einsiedler Carney, der im Dauerrausch von einem schwarzen Meerungeheuer faselt, das er gesehen hat. Aber bevor Doyle den Alten vernehmen kann, das Ausnüchtern im Krankenhaus dauert länger, wird der von einem hohen Militär abgeholt. Offensichtlich gibt es Interessen von ganz oben, die Cyrus Ermittlungen tangieren.
Auch bei seinen Mitarbeiten gibt es Auffälligkeiten, was ist mit Constable Jasmyn Alisette, die offensichtlich etwas vertuschen will.
Mit der Kanalinsel Guernsey hat der Autor Jan Lucas einen besonders malerischen Handlungsort für seine Krimireihe um Cyrus Doyle ausgesucht. Sehr kenntnisreich und mit viel Liebe zum Detail beschrieben, wird diese Landschaft zu einem wichtigen Teil des Krimis. Man erfährt sehr viel über die Geschichte der Insel und immer spielt ihre Vergangenheit auch eine Rolle bei den Fällen.
Cyrus ist nicht nur ein geschickter und schlagkräftiger Ermittler, er ist auch ein attraktiver Guernsey Man. Wenn er mit seinem exotischen Sportwagen über die Insel fährt, kann man sich schon seine Wirkung auf Frauen vorstellen. Das führt immer wieder zu Irritationen bei Kollegin Holborn, die Doyle schon Jahre kennt und als junge Frau auch sehr verliebt in ihn war. Diese kleinen privaten Details ergeben einen amüsanten Sidekick.
Spannende Ermittlungen für Cyrus, der nach dem Ausbremsen von ganz Oben auf eigene Faust weitermachen muss und das ist nicht immer ungefährlich. Diese Mischung macht den Reiz der Guernsey Krimis von Lucas aus, es fehlt nicht an Action und gut beschriebener Polizeiarbeit, aber auch das Drumherum kommt nicht zu kurz.
Auch dieser Band hat mir wieder sehr gut gefallen und ich freue mich schon weitere Fälle mit Cyrus Doyle.
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spannender Krimi mit reichlich Lokalkolorit
Klappentext:
In der malerischen Rocquaine Bay wird am Strand eine tote Frau gefunden. Auf ihrer Haut hat der Mörder eine Botschaft hinterlassen. Cyrus Doyle und seine Kollegin Pat Holburn stehen vor einem Rätsel. Als sich herausstellt, dass der Jogger, der die Leiche der Künstlerin gefunden hat, ein Verhältnis mit ihr hatte, wird Cyrus Doyle misstrauisch. Und was verschweigt der Strandwächter, der zur Tatzeit in der Bucht war? Schließlich machen Cyrus Doyle und Pat eine erschütternde Entdeckung.Eigene Meinung:
Dieses Buch habe ich in einer Verlosung gewonnen. Dies ist der dritte Fall für Cyrus Doyle. Ich habe die bisherigen zwei Bände (noch) nicht gelesen, das Buch kann aber auch unabhängig von diesen ohne Verständnisschwierigkeiten gelesen werden.
Die Handlung spielt auf der englischen Kanal-Insel Guernsey und es wird schnell deutlich, dass der Autor sich hier bestens auskennt. Positiv fand ich, dass es zwei Karten im Buch gibt, sowohl von Guernsey insgesamt wie auch dem Ort der Handlung, St. Peter Port.
Anhand der gut gewählten Beschreibungen konnte ich mich schnell zurechtfinden, sowohl was die Örtlichkeiten, als auch die Personen betrifft, und konnte entsprechend schnell in die Handlung einsteigen und bei den Ermittlern „mitfiebern“. Denn schon bald gibt es mehrere Tatverdächtige und zusammen mit den Ermittlungen von Doyle und seinem Team sorgt dies für einen guten Spannungsbogen, der auch durch den eloquenten Schreibstil des Autors unterstützt wird. Außerdem kommt es an einigen Stellen zu überraschenden Wendungen.
Die Handlung verteilt sich übrigens „nur“ auf drei Tage, wobei jeder Tag ungefähr 100 Seiten einnimmt. Der Epilog spielt dann einige Tage später. Im Nachwort geht der Autor außerdem noch auf reale Schauplätze und eine Künstlerin ein und erklärt, inwieweit ihn diese inspiriert haben.
Die Perspektive wechselt zwischen verschiedenen Personen, in erster Linie den Ermittlern, aber auch noch anderen Personen, wobei Cyrus Doyle den größten Anteil hat.
Der Roman hat mich neugierig gemacht auf weitere Teile dieser Reihe und ich habe ihn als einen richtigen „Pageturner“ empfunden, da ich ihn innerhalb von 2 Tagen verschlungen habe.Fazit: Wer einen spannenden Krimi mit reichlich Lokal-Kolorit einer englischen Insel schätzt, der sollte sich dieses Buch einmal genauer anschauen, z.B. die Leseprobe.
Die Verlagsseite des Buches - dort gibt es auch eine Leseprobe:
http://www.aufbau-verlag.de/index.php/cyrus-doyle-und-die-kunst-des-todes.html
Cyrus Doyle und die Kunst des Todes

Inhaltsangabe zu "Cyrus Doyle und die Kunst des Todes"
Chief Inspector Cyrus Doyle ermittelt in atemberaubender LandschaftIn der malerischen Rocquaine Bay wird am Strand eine tote Frau gefunden. Auf ihrer Haut hat der Mörder eine Botschaft hinterlassen. Cyrus Doyle und seine Kollegin Pat Holburn stehen vor einem Rätsel. Als sich herausstellt, dass der Jogger, der die Leiche der Künstlerin gefunden hat, ein Verhältnis mit ihr hatte, wird Cyrus Doyle misstrauisch. Und was verschweigt der Strandwächter, der zur Tatzeit in der Bucht war? Schließlich machen Cyrus Doyle und Pat eine erschütternde Entdeckung.
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Tod in der Bucht
In der pittoresken Rocquaine Bay liegt eine tote Frau am Strand. Nackt, mit vielen Stichen getötet und mit Farbe verunstaltet, „Hure“ lautet die zynische Botschaft des Mörders. Eine Beziehungstat? Lizzy Somers war eine attraktive Frau und ihr Mann wohl zu Recht eifersüchtig, er und seine Schwester nehmen die Todesnachricht unterkühlt und seltsam unbeteiligt auf.
Cyrus Doyle und seine Kollegin Pat Holborn haben die schwere Aufgabe den Mörder zu finden. Den Fund der Leiche meldet Peter Laforet, der Juniorchef von „Gold und Silver“, dort hatte die Tote auch ihren aus Strandfunden gefertigten Schmuck und Dekostücke verkauft. Aber der Zeuge scheint nicht sehr glaubwürdig. Er verschweigt etwas. Genau wie der alte Strandläufer und Einsiedler Carney, der im Dauerrausch von einem schwarzen Meerungeheuer faselt, das er gesehen hat. Aber bevor Doyle den Alten vernehmen kann, das Ausnüchtern im Krankenhaus dauert länger, wird der von einem hohen Militär abgeholt. Offensichtlich gibt es Interessen von ganz oben, die Cyrus Ermittlungen tangieren.
Auch bei seinen Mitarbeiten gibt es Auffälligkeiten, was ist mit Constable Jasmyn Alisette, die offensichtlich etwas vertuschen will.
Mit der Kanalinsel Guernsey hat der Autor Jan Lucas einen besonders malerischen Handlungsort für seine Krimireihe um Cyrus Doyle ausgesucht. Sehr kenntnisreich und mit viel Liebe zum Detail beschrieben, wird diese Landschaft zu einem wichtigen Teil des Krimis. Man erfährt sehr viel über die Geschichte der Insel und immer spielt ihre Vergangenheit auch eine Rolle bei den Fällen.
Cyrus ist nicht nur ein geschickter und schlagkräftiger Ermittler, er ist auch ein attraktiver Guernsey Man. Wenn er mit seinem exotischen Sportwagen über die Insel fährt, kann man sich schon seine Wirkung auf Frauen vorstellen. Das führt immer wieder zu Irritationen bei Kollegin Holborn, die Doyle schon Jahre kennt und als junge Frau auch sehr verliebt in ihn war. Diese kleinen privaten Details ergeben einen amüsanten Sidekick.
Spannende Ermittlungen für Cyrus, der nach dem Ausbremsen von ganz Oben auf eigene Faust weitermachen muss und das ist nicht immer ungefährlich. Diese Mischung macht den Reiz der Guernsey Krimis von Lucas aus, es fehlt nicht an Action und gut beschriebener Polizeiarbeit, aber auch das Drumherum kommt nicht zu kurz.
Auch dieser Band hat mir wieder sehr gut gefallen und ich freue mich schon weitere Fälle mit Cyrus Doyle.
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spannender Krimi mit reichlich Lokalkolorit
Klappentext:
In der malerischen Rocquaine Bay wird am Strand eine tote Frau gefunden. Auf ihrer Haut hat der Mörder eine Botschaft hinterlassen. Cyrus Doyle und seine Kollegin Pat Holburn stehen vor einem Rätsel. Als sich herausstellt, dass der Jogger, der die Leiche der Künstlerin gefunden hat, ein Verhältnis mit ihr hatte, wird Cyrus Doyle misstrauisch. Und was verschweigt der Strandwächter, der zur Tatzeit in der Bucht war? Schließlich machen Cyrus Doyle und Pat eine erschütternde Entdeckung.Eigene Meinung:
Dieses Buch habe ich in einer Verlosung gewonnen. Dies ist der dritte Fall für Cyrus Doyle. Ich habe die bisherigen zwei Bände (noch) nicht gelesen, das Buch kann aber auch unabhängig von diesen ohne Verständnisschwierigkeiten gelesen werden.
Die Handlung spielt auf der englischen Kanal-Insel Guernsey und es wird schnell deutlich, dass der Autor sich hier bestens auskennt. Positiv fand ich, dass es zwei Karten im Buch gibt, sowohl von Guernsey insgesamt wie auch dem Ort der Handlung, St. Peter Port.
Anhand der gut gewählten Beschreibungen konnte ich mich schnell zurechtfinden, sowohl was die Örtlichkeiten, als auch die Personen betrifft, und konnte entsprechend schnell in die Handlung einsteigen und bei den Ermittlern „mitfiebern“. Denn schon bald gibt es mehrere Tatverdächtige und zusammen mit den Ermittlungen von Doyle und seinem Team sorgt dies für einen guten Spannungsbogen, der auch durch den eloquenten Schreibstil des Autors unterstützt wird. Außerdem kommt es an einigen Stellen zu überraschenden Wendungen.
Die Handlung verteilt sich übrigens „nur“ auf drei Tage, wobei jeder Tag ungefähr 100 Seiten einnimmt. Der Epilog spielt dann einige Tage später. Im Nachwort geht der Autor außerdem noch auf reale Schauplätze und eine Künstlerin ein und erklärt, inwieweit ihn diese inspiriert haben.
Die Perspektive wechselt zwischen verschiedenen Personen, in erster Linie den Ermittlern, aber auch noch anderen Personen, wobei Cyrus Doyle den größten Anteil hat.
Der Roman hat mich neugierig gemacht auf weitere Teile dieser Reihe und ich habe ihn als einen richtigen „Pageturner“ empfunden, da ich ihn innerhalb von 2 Tagen verschlungen habe.Fazit: Wer einen spannenden Krimi mit reichlich Lokal-Kolorit einer englischen Insel schätzt, der sollte sich dieses Buch einmal genauer anschauen, z.B. die Leseprobe.
Die Verlagsseite des Buches - dort gibt es auch eine Leseprobe:
http://www.aufbau-verlag.de/index.php/cyrus-doyle-und-die-kunst-des-todes.html
Wenn der Sommer Schatten wirft

Inhaltsangabe zu "Wenn der Sommer Schatten wirft"
Verbrennt man, was man liebt?Wenn du ganz alleine bist und ein wahnsinniger Mörder dich in den Fokus genommen hat, du sein nächstes Opfer werden sollst, ohne dass du dies auch nur ahnst, dann kannst du ihm nicht mehr entkommen…
Als ein wahnsinniger Ritualmörder die junge Liza ins Visier nimmt, gerät ihr bisheriges Leben völlig aus den Fugen. Hilflos versinkt sie in einem Strudel von Entsetzen und Leidenschaft gleichermassen. Ein wunderbarer Sommer wird vierzehn Tage lang immer mehr zum Schauplatz menschlicher Abgründe. Das Schachtengebiet um Buchenau im bayrischen Wald wird zum Tatort eines unheimlichen Serientäters.
Der Zwieseler Kommissar Paul Anderlech versucht gemeinsam mit seinem Freund Thomas verzweifelt den Wettlauf mit der Zeit zu gewinnen und den Feuermörder zu stoppen. Und erfährt dabei, wer er eigentlich selbst ist.
"... Gedankenverloren fiel ihr Blick auf das weit geöffnete Fenster. Die Gardinen bewegten sich leicht im warmen Nachtwind und die Furcht kroch unerbittlich in ihr hoch und füllte den Raum. Sie stürzte darauf zu und verschloss es hektisch. Ohne es zu merken, liefen ihr dabei Tränen über die blassen Wangen und sie schmeckte das Salz auf ihren Lippen."
"...Gleissendes Licht und infernalische Hitze, die sie zu verbrennen schien... Mit ihm war ihr heute das Entsetzen und die Furcht begegnet und hatte sie zu seinem Geschöpf gemacht."
"... Die Angst umwehte sie wie sein bodenlanger Mantel und umschloss sie, bis sie sich nicht mehr bewegen konnte."
"... denn nur durch ihn kann der Sündenfall von Adam und Eva getilgt und die Pforte zum Paradies wieder geöffnet werden. Das ist seine Aufgabe und heilige Pflicht. Und niemand darf und kann ihn aufhalten, niemand wird ihn aufhalten, denn der HERR selbst ist mit ihm."
"Er stösst in sie hinein, bis sich sein Samen der Gnade mit ihrem sündigen Blut mischt. Wieder und wieder durchbohrt er sie. Als er sich zurückzieht, krümmt Elisabeth sich in angstvoller Erwartung zusammen, denn sie weiss, dass er sie nun wegen ihrer Schamlosigkeit bestrafen muss. Mit angstgeweiteten Augen bittet sie ihn sogar darum. Als er die Peitsche endlich fallen lässt, hört er die lobende Stimme des HERRN."
Arrowood - In den Gassen von London

Inhaltsangabe zu "Arrowood - In den Gassen von London"
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Rezensionen zu "Arrowood - In den Gassen von London"
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Holmes origineller schmutziger Konkurrent
Wir schreiben das Jahr 1895. In den Gassen Londons wird der junge französische Konditor Thierry vermisst. Seine Schwester beauftragt den Detektiv Arrowood mit der Suche nach ihm. William Arrowood und sein Assistent Barnett sind bald verstrickt in die kriminellen Machenschaften Mr. Creams, ihrem Feind und Widersacher, und dessen Handlangern. Der Fall des verschwundenen Franzosen weitet sich zusehends aus, doch Arrowood vermag auf seine ausgefuxte Art meist nur Barnett und andere Gehilfen in Gefahr zu bringen.
Mick Finlay hat mit William Arrowood einen wunderbaren, originellen vulgären, schmutzigen Konkurrenten zu Sherlock Holmes geschaffen. Kein gutes Haar lässt der beleibte, trinkfreudige Choleriker Arrowood an seinem blasierten Branchenkollegen, verachtet dieser doch Holmes Methoden und interpretiert einige der Fälle Holmes auf neue amüsante Weise.
Atmosphärisch und dicht beschreibt der Autor die viktorianische Szenerie, man meint nahezu mittendrin im Schmutz der verkommenen Hinterhöfe zu sein, in den schäbigen Pubs mitzutrinken und mit Ettie, Arrowoods strenger Schwester, gegen die Armut zu kämpfen.
Dieser historische Krimi bereitete mir großes Lesevergnügen, ich glaube man darf auf mehr hoffen.
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Ein Ärgernis
sind diese elenden Lobhudeleien über Sherlock Holmes für den Privatdetektiv William Arrowood. Er, Arrowood, steht dem weitaus bekannteren Holmes in Nichts nach, einige Fälle hätte er sogar besser oder schneller gelöst. Aber er fristet sein Dasein als Nebenfigur der Ära Holmes. Arrowood hat auch keinen Chronisten wie sein berühmtes Nichtvorbild, sondern nur seinen Gehilfen Barnett. Als nun eine junge Französin auftaucht, die ihren Bruder vermisst, ergreift Arrowood die Chance, obwohl er es wieder mit seinem alten Feind zu tun bekommt. Zunächst einmal ist es Barnett, den er an die Front schickt, nicht ohne zu äußerster Vorsicht zu mahnen.
Eine coole Idee, daran zu erinnern, dass es neben dem Meister Sherlock Holmes auch noch andere gegeben haben könnte. Andere, die unter weniger günstigen Umständen leben, die weniger Hilfe von der Polizei bekommen, die vielleicht ebenso gut kombinieren können, zu denen aber nicht die Mandanten finden, die sie in die Presse bringen würden. Und da ist er nun dieser Arrowood, im Privatleben etwas gebeutelt, das Angesicht von der Natur nicht begünstigt und charakterlich ist ihm der Neid nicht fremd. Und doch hat er auch liebenswerte Züge, wenn es um den Straßenjungen Neddy geht, den er ein wenig unter seine Fittiche genommen hat. Auch für Barnett gibt es Momente, in denen die Grenzen zwischen Arbeitsverhältnis und guter Bekanntschaft verschwimmen.
Manchmal möchte man Arrowood schon mal durchschütteln, wenn er gar zu egoistisch ist, wenn er lieber in die Kneipe geht anstatt in sich. Dann wünscht man, würde über seine eigenen Unzulänglichkeiten nachdenken als über andere herzuziehen. Doch wie er nach und nach den Fall durchdringt, wie er seine Mandantin ein ums andere Mal entlarvt, wenn die Geschichten, die sie erzählt zwar logisch klingen, aber doch nicht der Wahrheit entsprechen, das hat schon was. Bedenkt man auch, dass es sicher nicht leicht ist, von besseren Zeiten zu wissen und nun von der Ehefrau verlassen worden zu sein und doch klarkommen zu müssen. Dann gewinnt Arrowood doch Respekt und Sympathie. Klug setzt er die Mosaiksteine zusammen und es entwickelt sich ein Fall, der es in sich hat. Der Autor vermag es mit seinen Worten eine kluge Schilderung des Londons des späten 19. Jahrhunderts abzugeben und gleichzeitig einen spannenden Krimi zu kredenzen. Aus der Konkurrenz mit Sherlock Holmes, von der dieser gar nichts weiß, bezieht dieser Roman seinen besonderen Reiz.
Mit Arrowood, Barnett und Neddy möchte man gerne noch so manchen weiteren Fall lösen.
Vergessene Seelen

Inhaltsangabe zu "Vergessene Seelen"
Der dritte Fall für Max Heller - und sein ganz persönlicher AlptraumDresden 1948: Ein heißer Sommer, drei Jahre nach Kriegsende. Die große Währungsreform stürzt das besetzte und aufgeteilte Nachkriegsdeutschland in eine Krise. Inmitten der mühsamen Wiederaufbauarbeiten bekommt es Oberkommissar Max Heller mit dem Fall eines 14-jährigen Jungen zu tun, dessen Todesursache völlig unklar ist. War es ein Unfall, Mord oder sogar Selbstmord? Heller stößt bei seinen Ermittlungen auf eine Wand des Schweigens und wird dabei mit seinem ganz persönlichen Albtraum konfrontiert, den er längst vergessen geglaubt hatte.
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Atmosphärischer Nachkriegskrimi
Es ist ein heißer Sommer im Jahr 1948 in Dresden. Drei Jahre ist nun der Krieg zu Ende, die Stadt befindet sich im Wiederaufbau. Max Heller ermittelt mittlerweile in seinem dritten Fall. Ein Toter in einem Abflussschacht, kurz darauf ein toter Junge auf einer Baustelle. Die Lösung des Falles bringt Heller nicht nur an seine physischen Grenzen, sondern weckt auch lang verdrängte bedrückende Erinnerungen.
Der Autor Frank Goldammer erzählt in diesem Buch nicht nur eine durchaus spannende Kriminalgeschichte, er zeichnet auch ein atmosphärisches dichtes Bild der damaligen Zeit. Mit viel Einfühlungsvermögen lässt er seinen Oberkommissar nicht nur die Ermittlungen leiten, sondern auch im familiären Bereich hat Max Heller einiges an Problemen zu lösen. Der Zwiespalt, dem System, der Obrigkeit anzugehören, aber trotzdem die Menschlichkeit nicht zu verlieren, verlangt dem Protagonisten einiges ab. Männer, die traumatisiert und verroht aus dem Krieg heimkehren, desolate Familien- und Wohnverhältnisse, verwahrloste Kinder, Menschen, die ein wahnsinniges Regime überlebt haben, nur um dem nächsten politischen Irrsinn ausgesetzt zu werden.
Die realistischen Schilderungen der Sorgen und Nöte der Dresdner Bevölkerung, wie die Lebensmittelknappheit, die Geldentwertung, das Unwesen der Kriegsgewinnler und politischen Wendehälse runden das zeitgeschichtliche Bild ab.
Obwohl ich die ersten beiden Bände nicht kannte, konnte ich dem Geschehen gut folgen. Goldammers Sprache ist prägnant und eindringlich. Ich bin sicher, dass ich nun auch die Vorgänger dieser Serie lesen möchte
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Die Seelen der Soldaten
Max Heller ist wieder da und ermittelt im Jahr 1948 in Dresden. Ungefähr 50 Jahre alt hat er nun zwei Kriege miterlebt, den ersten davon auch als Soldat. Max Heller ist Kriminalpolizist. Er ermittelte den ANGSTMANN in Dresden in den Jahren 1944 und 1945, er ermittelte zwischen TAUSEND TEUFELN im Jahr 1947 und nun ermittelt er auch im Jahr 1948 zwischen
VERGESSENEN SEELEN.
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Max hat wohl Schwein gehabt, könnte man sagen. Beide Söhne überlebten den Krieg, seine Frau und er verloren zwar alles Hab und Gut in der Bombennacht vom 12. zum 13. Februar 1945, aber sie leben bei Frau Marquardt auf dem Weißen Hirsch. Sie haben „Nachwuchs“ bekommen: Das kleine Mädchen Anni, wir lernten es in den TAUSEND TEUFELN kennen sagt Mutti und Vati zu Karin und Max. Wie ihre neuen Eltern hat Anni zu viel erlebt und das in ihren jungen Jahren. Doch können Kathrin und Max die Kleine behalten?Sohn Erwin lebt in den Westzonen. Pakete kommen mit raren Artikeln über Schweden, die Päckchen werden wohl seltener geöffnet. Schon 1948 wird deutlich, da entwickelt sich was auseinander und „DEUTSCHLAND EINIG VATERLAND“ ist wohl schon vorbei, bevor diese Worte zur Hymne des östlichen Teils werden. Erwin schickt plötzlich Geld und es geht das Gerücht, dass im Westen eine Währungumstellung geplant ist: Der Anfang der deutschen Teilung?
Klaus, der ältere Bruder von Erwin ist in Dresden geblieben. Wie haben sich die Eltern gefreut, als er vor ihnen stand. Klaus geht auch zur Polizei, jedoch ermittelt er nun politisch. Kommt er seinem Vater in die Quere?
Es gibt eine Reihe von Toten im Süden Dresdens. Da liegt ein Rangierer der Eisenbahn auf den Schienen unterhalb des Hohen Steins, an einer Stelle, wo es gar nichts zu rangieren gibt. Ein anderer Kriegsheimkehrer steckt in einem Loch auf einer Baustelle – ebenfalls tot. Ein dritter Kriegsheimkehrer säuft und verdrischt regelmäßig seine Frau und seine zwei älteren Söhne – nur den Kleineren lässt er in Ruhe. Warum? Der nächste Tote ist der große Sohn. Was hat der angestellt? Was ist das für eine Bande von Jugendlichen, die auf die Oberschule oberhalb der Bienertmühle gehen? Und warum nimmt der Mittlere Pervitin?
Hat der Sohn des Rangierers an einem Blindgänger nahe der Russisch – Orthodoxen Kirche gespielt oder wurde er in dessen Nähe ermordet?Die Lage ist völlig unklar – und man muss schon bis zum Ende lesen, wenn man die Lösung erfahren will – Nichts ist am Ende, wie es scheint.
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Soviel zur Handlung, deren Ausgang natürlich nicht verraten wird.
Es ist Sommer. Die Hitze drückt in die Stadt.
„Ehe er weiterging, warf er einen Blick auf die Stadt, doch die Blätter der Platanen, Linden und vor allem die Kastanien mit ihren weißen Blütenkerzen versperrten ihm die Sicht. Das Laub raschelte sommerlich leise im Wind, was aber nicht darüber hinweg- täuschen konnte, dass tausendfach das Klingen von Hämmern auf Ziegelstein wie ein hartnäckiger Tinnitus über der Stadt lag. Auf den Elbwiesen türmten sich Berge von Ziegeln, die dort von Putz und Mörtel gesäubert, dann gestapelt und zum Bau wieder abtransportiert wurden. Es waren Gleise verlegt worden, auf denen von Dampfloks gezogene Lorenbahnen täglich Zehntausende Ziegelbrocken aus den Ruinen transportierten. Die mühselige, eintönige Arbeit wurde von Frauen verrichtet, die sich selbst Trümmerfrauen nannten. Obwohl es eine schier endlose Aufgabe war, waren die Frauen meist fröhlich, denn was sie taten, erfüllte einen Zweck. Und das war es doch, worauf es ankam in diesen Zeiten. Sie sangen, erzählten sich derbe Witze und machten sich lustig über die ihnen zugeteilten Männer, meistens Nazimitläufer, die ihre Strafe mit »Schippen« abdienen mussten. Viele der Frauen hatten noch immer kein richtiges Dach über dem Kopf, viele warteten auf ihre Ehemänner und Söhne und viele hatten alles verloren.“ (Seite 6)
Das ist das Bild, welches sich dem Polizisten zeigt, der so oft zu Fuß von einer auf die andere Elbseite wechselt.
Noch plagt, und dies wird im Gegensatz zum Westteil Deutschlands noch eine Weile länger anhalten, der Hunger die Stadt. Das merkt auch Max Heller, der durch seine Stadt humpelt:
„Es war nicht nur der verletzte Fuß, der ihm zu schaffen machte, das ahnte er schon länger. Die mangelhafte Ernährung zehrte an ihm und vor allem das ständige Nachdenken über das Essen. Immerzu hatte man das Gefühl, nicht richtig satt zu sein. Man aß Dinge, die einem zwar den Magen füllten, doch darüber hinaus kaum Nährwert besaßen. Man gierte nach Zucker und Fett und sann in ruhigen Stunden Mahlzeiten nach, die längst der Vergangenheit angehörten. Ranziger Butter trauerte man nach, die man vor Jahren weg geworfen hatte, und alten Kartoffelschalen und dem Kaffeesatz, den man heutzutage zwei- oder dreimal aufbrühen würde. Man fragte sich, ob aus den Honiggläsern nicht noch etwas herauszukratzen gewesen war und ob man damals wirklich das letzte bisschen Fleisch vom Hühnerknochen genagt hatte. Das machte alles überhaupt keinen Sinn, und trotzdem quälten einen die Gedanken. Und selbst wenn Erwin Schokolade und andere Delikatessen schickte, war das kaum mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein. Man hortete es für den nächsten Winter,...“ (Seite 43)
Nicht nur dem Dresdner erschließen sich die Bilder der Stadt, deren Grad der Zerstörung den Bewohnern, den Gästen und natürlich Frank Goldammer selbst nur von Bildern bekannt sind. Der Blogger hat aus den Jahren seiner Kindheit noch diese oder jene Ruine in Erinnerung. Der Stadtteil, in dem Max Heller und Werner Oldenbusch nun ermitteln, ist mir gut bekannt und so kann ich bestimmte Bilder koppeln.
In DER ANGSTMANN wies ich auf die beeindruckende Schilderung der Bombennacht hin, die Schilderungen der Wohnsituation der Familien in den ziemlich zerstörten Häusern ist nicht minder intensiv. Hinzukommt die Kälte im Winter der die Straßenbäume, Bodendielen, Holzbalkone zum Opfer fallen. Und doch wird gebaut, vor allem am Rathaus.* Das Gebäude, auf dessen Tum der Rathausmann das Inferno überlebte, ist sicher ein wichtiges Gebäude der Stadt; ist es das Wichtigste?
Man sollte nicht vergessen, im Jahr 1948 eröffnet das Große Haus,* Dresdens Schauspielhaus, wieder seine Pforten und im Heinz-Steyer-Stadion gibt das Alexandrow-Ensemble* ein Konzert.
Es ist ein historischer Kriminalroman, der uns hier vorliegt, Frank Goldammer nimmt die Kriegsdämonen der Kriegsheimkehrer weniger als Ursache für Handeln und Tun der Kriegsteilnehmer beider Weltkriege, die Schilderung dieser ist die eigentliche Sendung des Romans: NIE WIEDER KRIEG!
Dies beginnt bei Max und seinem Sohn Klaus, die sich in die Quere kommen, als es um die Ermittlungen zu den toten Kindern geht:
„Klaus hatte gewartet, bis Heller fertig war. Doch nun stand er seinem Vater genau gegenüber. »Glaubst du, wir hätten dich nie schreien gehört im Schlaf? Glaubst du, wir hätten nie gehört, wie Mutter auf dich einredete in der Nacht? Ich weiß, du hast deine Dämonen mitgebracht aus deinem Krieg. Ich weiß, dass du dagegen ankämpfst seit Jahrzehnten , mit deiner Arbeit und einer Sturheit, die ihresgleichen sucht und der du nicht Herr wirst. Ich weiß auch, dass du nie ein Nazi warst, dass du dich mit denen nie gut gestellt hast. Aber das war zu wenig, Vater. Viel eher schon hättest du Farbe bekennen müssen, viel eher schon hättest du kämpfen sollen.«
»Wirfst du mir das vor?« Genügte es nicht, dass er selbst sich das vorwarf, musste Klaus seinen Finger genau auf dieselbe Wunde legen? »Ihr wart da, du und Erwin, hätte ich das deiner Mutter antun sollen? Ins Zuchthaus gehen, ins KZ? Das war nicht dasselbe, es ist nicht mit dem zu vergleichen, was du tust!«...
»Ob du es glaubst oder nicht, Vater, auch ich habe meine Dämonen mitgebracht aus dem Krieg«, sagte er, nachdem er zwei tiefe Züge genommen hatte. »Auch ich bekomme jede Nacht Besuch von ihnen. Ich schreie nicht, wie du, dafür bin ich wie in einem Fiebertraum. Ich erlebe jede Nacht dasselbe, schreiende Menschen, die am lebendigen Leib verbrennen, in einem Haus. Ich stehe davor, jede Nacht. Ich sehe sie brennen und kann nichts tun! Ich weiß, ich müsste mich nur bewegen,ich müsste die Tür öffnen, gegen die sie hämmern. Das sind keine Soldaten, keine Feinde, das sind Russen, einfache Russen, Menschen wie du und ich. Ich müsste die Balken entfernen, mit denen die Tür verkeilt ist, nichts einfacher als das. Aber ich tue es nicht. Wenn ich erwischt würde dabei, müsste ich sterben. Der Leutnant würde mich erschießen oder hängen lassen. Umgehend. Und die Menschen im Haus würden trotzdem sterben, es würde nichts nützen. Verstehst du? Es hätte keinen Zweck. Ich hätte ihnen nicht helfen können. Und ich fühlte mich nicht schuldig damals, nicht wirklich schuldig, denn es war ein Befehl. Wir alle waren nicht schuldig, und die meisten von uns, Vater, die wollten das nicht, die wären am liebsten weitergezogen. Selbst der Leutnant wollte das nicht. Aber auch er hatte einen Befehl. Und die Leute, die ihm den Befehl gaben, die Generäle, die hatten ebenso ihre Befehle. Aber warum, sag mir, warum höre ich sie dann jede Nacht schreien, warum fahre ich aus dem Schlaf und mein Gesicht glüht vor Hitze und ich fühle mich schuldig? Warum ist es an mir, jede verdammte Nacht zu ertragen? Ich kann dir die Antwort geben: Weil ich es hätte tun müssen! Ich hätte hingehen müssen zur Tür. Es wäre meine Pflicht gewesen. Auch wenn es euch Leid gebracht hätte, dir und Mutter. Ich hätte es tun müssen! Das ist meine Schuld. Und deshalb tue ich, was ich tun muss. Das ist mein Kampf gegen die Dämonen. Du musst das verstehen!«
Klaus verstummte. Er zitterte am ganzen Körper und Heller starrte seinen Sohn an. Doch er sah ihn nicht wirklich an. Er sah durch ihn hindurch, weit zurück in die Vergangenheit...“ (Seite 193)
Max Heller sah den Unterstand, er hörte die Bomben und Granaten, da im ersten Krieg, verschüttet unter Toten und Zerissenen, Schreienden, Soldaten an der Westfront im Stellungskrieg: Seine Dämonen. Und dann ist da noch etwas...
Der Text, welcher mich in diesem Zusammenhang allerdings am meisten beeindruckte, ist die Schilderung des Karl Utmann. Gezeichnet vom Krieg, ständig betrunken, Kinder und Frau misshandelnd, stellt sich heraus, welche Dämonen den Heimkehrer heimsuchen:
"Heller setzte sich ihm gegenüber und nahm ihm die Flasche ab.
Utmann griff sich in die Haare. »Alles ham wir überstanden. Alles. Den Russen. Die Amis mit ihren Flammenwerfern. Keiner konnte gegen uns an. Und nu isser doch tot. Das arme Schwein.« Utmann presste seine Hände zusammen. »Wir alle sind arme Schweine. Verheizt hamse uns! Dieser verdammte Hitler, dieser Verbrecher, dieser elende Lump!« ...
Utmann ließ die Faust auf den Tisch fallen. »Die Russen, musste wissen, die ham‘ gekämpft, Mann gegen Mann. Wie sich das anhört, wenn die Kugeln an den Panzer schlagen? Bingbingbing. Zu Tausenden kamen die gerannt, und ,vir haben nur so reingepfeffert. Wie Kegel sind die auseinandergespritzt. Umgefallen, einer nach’m annern. Arme Schweine! Manchmal sind wir inne Russen einfach so reingefahrn, ham uns um die Achse gedreht. Die hats zerdrückt wie faule Äpfel! Und wie die mit ihren Stalinorgeln zurückgefeuert haben. Als ob die Hölle sich auftut. Das Heulen bekommst du nicht mehr aus’m Kopp, Kamerad. Da kannste dir nich die Ohm zuhalten! Das bleibt hier drin für immer, so tief kannste die Finger gar nich in deine Löffel bohren.« Utmann verstummte und lauschte auf den Lärm in seinem Kopf. Dann schreckte er auf.
»Aber dieser Ami. Feiges Judenpack. Die feuern und feuern. Artillerie. Stundenlang. Dann schicken sie die Flieger drüber. Dann erst gehen sie vor. Sobald se auf Gegen\vehr stoßen, rennen se wieder weg. Schicken die Flieger wieder. Das ist kein Kampf. Das ist Feigheit. Aber weißte, Kamerad, die schlimmste Schweinerei, das sin diese Flammenwerfer. Damit haben sie die Hecken abgefackelt. Da konnten die nicht rein, da konnten ihnen die Flieger nichts nützen. Deshalbhaben die diese verdammten Flammenwerfer hingeschickt. Panzerwagen. Ganzer Tank voll Brennflüssigkeit. Das ist kein Kampf. Das is eine verdammte Schweinerei. Mit denen gab es kein Erbarmen. Die haben wir kaltgemacht. Den en haben wir die Kehlen durchgeschnitten, wenn wir die gekriegt ham.«...
»Weißte, wie das ist, wenn deine Kameraden verbrenn'?«, keuchte er durch seine faulenden Zähne. »Wie die schreien? Wie denen die Haare verglühen und die Haut aufreißt? Die pellt ab, wie bei 'ner heißen Kartoffel. Dann versuchste denen die Uniform vom Leib zu reißen, aber alles brennt, die Haut klebt dran, da kannste nur noch Schluss machen. Die hatten's ja gar nich anders verdient, die Amischweine. Zuerst ham wir die festgebunden. Hättest sie sehen sollen, Kamerad, solche Jüngelchen. So 'ne große Augen ham die gemacht. Gebibbert ham die, vor Angst. Und dann hat der Leutnant gesagt, dass wir denen die Kehlen aufschneiden und die liegenlassen sollen, damit sie die finden und sehn, was wir mit so feigen Hunden machen. Der Leutnant, das war ein harter Hund, der hat's zuerst gemacht. Der war nich so'ne Memme wie der Neue dann.«
Ich hab’s auch getan, nich nur eiruna‘ hab ich so ei’m Schwein die Kehle aufgeschlitzt. No no, not me, ham die gebettelt, not me. Mami, Mami, no no. Ausbluten haben wir die lassen, einen nach dem andern. Wie die gegurgelt haben ... da kam so kleine Bläschen raus, aus’m Schlitz. Das geht mich nich mehr aus’m Kopp, verstehnse? Warum hat der auch nach seiner Mama flennen müssen? Warum konnt’n die nich daheim blei’m?«
Utmann wurde jetzt jämmerlich, begann zu weinen und seine Tränen schienen zu leuchten in der aufziehenden Dunkelheit. »Immer is das hier drinne. Was ham die auch hier zu suchen gehabt, wäm se doch in ihrm Land geblie’m! Hatten gar keine Ahnung vom Kriech, wie können die nur so Jüngelchen in ‚nen Kampf schicken ... « (Seite 235 – 237)
Und der Utmann liebt seine Söhne, nicht alle Schrammen und Schrunden am Körper des gerade im Krankenhaus liegenden Alfons stammen von den Händen seines Vaters. Und der Junge hält zu seinem Vater, nicht gleich verständlich für den Leser...
Hier, ich betone dies noch einmal, findet sich die Botschaft über das Grauen der Kriege, über die Verbrechen an Kriegsgefangenen, an der Zivilbevölkerung in den besetzten Ländern, über den Bombenterror über französischen, spanischen, englischen, sowjetrussischen und deutschen Städten. Über die Not, den Hunger und den Willen dabei, wieder in ein anderes Leben zu finden. Die eigene Vergangenheit verdrängend – zumindest des Tags... NIE WIEDER KRIEG und GEGEN DAS VERGESSEN. Danke, Frank für diese besondere Art des Schreibens.
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Eher zurückhaltend erzählt Goldammer dann auch vom Leben in der SBZ. auf dem Weg in den ostdeutschen, den zukünftigen sozialistischen deutschen Staat und die Rolle von MGB, MWD (russ. Innenministerium und Geheimdienst) und der sogenannten Deutschen Verwaltung des Innern (DVdI) – Klaus Heller hat seine Schlussfolgerungen getroffen, seine Kriegsdämonen und die ANTIFA in dien Kriegsgefangenenlagern der Sowjetunion haben das ihre dazu beigetragen. Es wird noch ein Jahr dauern bis die Trennung zementiert wird, obwohl beide Staaten aus Ruinen auferstehen werden. Aber was Einigkeit und Recht und Freiheit bedeuten, das wird unterschiedliche Deutung erfahren. Wir werden es noch in diesem Jahr erleben, wenn im Dezember der vierte Fall in die Buchhadlungen kommt: ROTER RABE, der in das Jahr 1951 führen wird...Regionalkrimis füllen die Bücherregale in vielen Städten. Dieser Roman hier ist viel mehr als ein Regionalkrimi. Er ist Geschichte pur und das auf eine Art und Weise, die schon ihres Gleichen sucht. Kriminalisten, Ermittler werden ja oft dargestellt mit irgendeinem Knacks. Entweder sind sie Kettenraucher, Alkoholiker, geschieden sowieso, benutzen verbotenen Vermehmungsmethoden und so weiter. Max Heller ist ein anderer Typ. Seine „Defizite“ wirken sich eher für sein „polizeiches Gegenüber“ aus. Da waren die Kinder in der Dresdner Heide (Tausend Teufel), hier sind es wieder die Jungs und Mädchen der ehemaligen Soldaten. Max Heller sucht nicht nach Feinden, er sucht nach den Hintermännern von Verbrechen, deren Ursachen im Nachkriegsdresden nichts entschuldigen aber manches erklären. Wie die Misshandlungen von Kindern. Und Max kennt so etwas. Es liegt schon lange zurück...
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Zurück zum Hohen Stein: Der Blick in das Weißeritztal ist mir seit frühester Kindheit bekannt, durch die Gitter an den Aussichtsplattformen, von denen Max skeptisch nach der Todesursache des Kriegsheimkehrers und Eisenbahners forscht, sah ich erstmals bestimmt so 1964 – gerade einmal 16 Jahre nach der Handlung dieses Buches. Und man lernt dazu: Der Stadtplan weißt im Gelände der ehemaligen Brauerei einen Weg namens Am Eiswurmlager auf. Der Eiswurm, der das Eis von den Bierfässern leckt...
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Frank Goldammer - Über den Autor
Geboren 1975, Maler- und Tapeziermeister. alleinerziehender Vater von Zwillingen, wohnt in Dresden.Wir begegneten uns schon einige Male auf Büchermessen und das nicht erst seit Max Heller die Bücherbühne betrat. Jedenfalls sind diese hier genannten Bücher nicht die ersten Dresden-Krimis - aber mit ihnen betrat nun auch der Autor die große Bühne. Der Mann ist sympatisch, einnehmend und ein Vielschreiber. Wahrscheinlich sind die Chancen, ihn zum tapezieren der eigenen vier Wände zu animieren ziemlich gering geworden.
Ich danke dir und dem Verlag für dieses Buch und bin natürlich auf den Roten Raben sehr gespannt.
https://litterae-artesque.blogspot.com/2018/07/goldammer-frank-vergessene-seelen.html
© Bücherjunge
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Kriege hinterlassen kaputte Seelen, die nicht so schnell heilen
"In seiner eigenen Seele trägt der Mensch die Saat, daraus er all sein Frohes und sein Leides zieht." (Sophokles)
Dresden 1948: Drei Jahre nach Kriegsende Deutschland inzwischen in Sektoren eingeteilt und der Aufbau der Stadt geht nur sehr langsam voran. In mitten dieses langsamen Aufbaus findet man die Leiche eines 14- jährigen Jungen, dessen Todesursache total unklar ist. Auffällig ist lediglich eine kleine braune Flasche, die er bei sich führte. Hat man den Jungen ermordet, ist er beim Schmuggeln verunglückt oder hat er gar Selbstmord begangen, weil sein Vater ihn ständig schlägt? Max Heller findet keine Antworten, den die Kinder und Lehrer in seiner Schule, seine Familie alle schweigen beharrlich. Lediglich das der aus dem Krieg zurückgekehrte Vater die ganze Familie misshandelt gefällt Max gar nicht. Dazu tauchen durch den Fall Max eigene Dämonen und Alpträume aus seiner Vergangenheit wieder auf. Auch der Hunger bestimmt noch immer das Leben der Menschen in Dresden, zu allem muss man anstehen und dann kommt noch die Währungsreform. Und Sohn Klaus, der in die SED eingetreten ist, wird zu Max größtem Rivalen, den sie sehen in dem Fall eine große Verschwörung des Westens.Meine Meinung:
Dies war nun mein dritter Fall den ich von Frank Goldammer gehört oder gelesen habe. Wieder einmal bin ich eingetaucht in die Zeit nach dem Krieg und war genauso begeistert wie schon bei den zwei Büchern davor. Der Schreibstil ist sehr gut und eingeteilt in Tage und Uhrzeit. Der Plot ist historisch bestens recherchiert, aufwühlend, wieder einmal grandios dargestellt, verwirrend ließ es mich bis zum Ende im Unklaren was passiert war. Selten habe ich eine so gute Darstellung gelesen die, die Ängste und Sorgen der Menschen von damals widerspiegelt. Aufgewühlt hat mich vor allem, das Kinder sich in dieser Zeit mit Pervitin vollgepumpt haben, um alles besser zu ertragen. Und das Väter ihre Kinder und Frauen verprügeln, weil sie mit den Ereignissen des Krieges nicht klarkommen. Auch hier stellt der Autor wieder gut dar, unter was für Bedingungen die Kriminalpolizei in dieser Zeit arbeiten musste. Waren es letztes Mal die Russen die Max seine Arbeit erschwerten, ist es diesmal die SED, die ihm Schwierigkeiten macht. Erneut konnte mich der Autor mit seinen Charakteren überzeugen, allen voran Kommissar Max Heller und seine Frau Karin. Frank Goldammer nimmt uns in seinen Büchern mit auf die Reise in historischen Ermittlungen, aber auch in das Privatleben eines Ermittlers mit all seinem Kummer, Sorgen aber auch schönen Seiten. Auch hier musste ich erkennen, dass es überhaupt keine leichte Zeit war, die unsere Mütter und Großmütter erlebt haben. Man merkt, das nach dem Krieg noch lange nicht alles vorbei war, den Hunger, Schmuggel, Flucht, Blindgänger und Tod waren allgegenwärtig im Dresden 1948. Ein Buch, das man nicht nur wegen seines Kriminalfalls gelesen haben sollte, sondern vor allem wegen seinem historisch wertvollem Inhalt. Dank des unfassbaren Talents des Autors habe ich das Gefühl, das er von Buch zu Buch immer besser wird und ich Dresden immer besser kennenlerne. Ich jedenfalls freue mich schon auf Band 4 und danke dem Autor für seine brillante Arbeit mit 5 von 5 Sterne.
Ein absolut gelungener Jugendthriller
Lukas wird von seiner Mutter in ein Camp im Wald geschickt, wo er mit siebzehn weiteren Menschen auf engstem Raum zusammen ist. Schon bald merkt er, dass es etwas gibt, das dem Camp und dessen Bewohnern nichts Gutes will.
Auf diesen Jugendthriller war ich sehr gespannt, weil mich das Cover und die Beschreibung sehr angesprochen haben.
Dank des sehr flüssig und angenehm zu lesenden Schreibstils konnte ich ganz schnell in die Geschichte eintauchen und folgen. Ich war richtig gefesselt und musste das Buch unbedingt in einem Rutsch fertig lesen.
Die Charaktere wurden interessant und anschaulich beschrieben und ich konnte sie mir gut vorstellen sowie auseinanderhalten. Lukas fand ich sofort sehr sympathisch, denn seine Art mochte ich absolut gerne.
Die Story fand ich sehr interessant und spannend. Es gab viel Spannung und Mysteriöses, das mich absolut an die Geschichte fesselt. Richtig toll fand ich u.a. die Dialoge, die teilweise humorvoll und philosophisch waren und die mich auch nachdenklich stimmten. Das hätte ich nicht in einem spannenden Buch erwartet, fand es aber sehr gelungen.
Die Spannung wurde bestens aufgebaut und hielt sich kontinuierlich oben. Ich hatte viele Fragen im Kopf und wollte unbedingt wissen, wer hinter allem steckt und weshalb. Die Atmosphäre war oft spannend und beklemmend und es gab auch actionreiche Szenen. Also eine prima Mischung, die mir richtig gut gefallen hat.
Ein absolut gelungener Jugendthriller, den ich regelrecht verschlungen habe. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.
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