Die Buchhändlerin von Paris

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Buchhändlerin von Paris' von Kerri Maher
3.5
3.5 von 5 (4 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Die Buchhändlerin von Paris"

Autor:
Format:Kindle Ausgabe
Seiten:354
Verlag: Insel Verlag
EAN:
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Rezensionen zu "Die Buchhändlerin von Paris"

  1. Nur bedingt interessant

    Klappentext:

    „Eine Buchhandlung mitten in Paris. Für die junge Amerikanerin Sylvia Beach ist ein Traum in Erfüllung gegangen. Dass sie mit »Shakespeare & Company« in die Geschichte der Weltliteratur eingehen wird, ahnt sie bei der Eröffnung 1919 nicht. Schon bald wird »Shakespeare & Company« zum literarischen Treffpunkt in Paris: Hemingway, Gide, Valéry und Gertrude Stein gehen hier ein und aus – und nicht zuletzt aber James Joyce. Als nach Abdruck einzelner Episoden die vollständige Publikation seines umstrittenen Romans Ulysses verboten wird, ist es die unerschrockene Sylvia Beach, die ihn gegen alle Widerstände veröffentlicht – und damit ihre ganze Existenz aufs Spiel setzt.

    Doch in der gleichgesinnten französischen Buchhändlerin Adrienne Monnier findet Sylvia Beach nicht nur eine wagemutige Mitstreiterin, sondern auch die Liebe ihres Lebens.“

    Kerri Mahler hat die wahre Geschichte von Sylvia Beach und Adrienne Monnier hier niedergeschrieben. Zugegeben die Geschichte hat ein gewisses Flair aber sie hat mich zu keinem Zeitpunkt gefangen genommen oder mich gar eingenommen. Man spürt leider auf keiner Seite Sylvias Hingabe zu anderer Literatur außer eben zu „Ulysses“. Und das für eine Buchhändlerin! Bei ihrer Partnerin Adrienne sieht es nicht anders aus. Mir fehlte zwischen den Beiden das Band der Verbundenheit. Immer wieder ist diese Veröffentlichung der Aufhänger und wohl auch der rote Faden aber dieser wirkt recht schnell langweilig und zieht sich. Sylvia verbeißt sich so dermaßen in diese Veröffentlichung, dass es schon wirklich krankhaft wirkt. Natürlich ist das alles mehr als bemerkenswert bezüglich ihres Tun und Handelns aber wie andere Leser bereits schrieben, es fehlen einfach die Emotionen! Ich wollte hier keine sachliche Lektüre lesen sondern einen Roman über zwei besondere Frauen und eine ganz bestimmte Durchsetzung eines literarischen Werkes.

    Mein Fazit: Das Buch hat mich nur bedingt unterhalten, die Geschichte hat Potential welches leider komplett verschenkt wurde. 2 von 5 Sterne

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  1. Repetitiv

    "Die Buchhändlerin von Paris" wartet für geschichtsbegeisterte Leser*innen mit einem sehr spannenden Thema auf: Eine englischsprachige Buchhandlung im Paris der 20er Jahre, die die Anlaufstelle war für die Dichter und Denker, die aus dem prüden Amerika der Prohibition geflohen sind. Dazu noch eine Prise Veröffentlichungsgeschichte von Ulysses, auch heute noch ein umstrittenes Werk.
    Herausgekommen ist jedoch ein Roman, der seine Prioritäten fragwürdig setzt und an manchen Stellen die Leser*innen durch immer wieder andere Informationen verwirrt.
    Wird nun an einer französischen oder einer englischen Version von Ulysses gearbeitet? Ist dieser Verlag jetzt amerikanisch oder in Österreich heimisch? Nennt Joyce ihre Buchhandlung Stratford-upon-Odéon oder Stratford-on-Odéon? Das waren nur die Unstimmigkeiten, die mir aufgefallen sind.
    Dazu kommt, dass Joyce als sehr unsympathischer und vor allem nicht empathischer Mensch dargestellt, was vielleicht der Wahrheit entspricht, aber es wirkt an manchen Stellen doch übertrieben.
    Weiters ist die Sprachlichkeit der Übersetzung unstimmig. An der einen Stelle wird mit großen Wörtern um sich geworfen wie Sapphismus und larmoyant, nur um an einer anderen Stelle schwer und schwierig nicht richtig einzusetzen.
    Trotzdem war das Buch interessant, die Leser*innen können einiges über die Zwischenkriegszeit in Paris und Amerika lernen und die Liebesgeschichte war gut in die restliche Handlung eingewoben ohne kitschig zu werden. Die Handlung jedoch war ab einem bestimmten Punkt in einer Dauerschleife gefangen, aus der sie bis zum Ende leider nicht mehr herauskam!

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  1. 4
    21. Aug 2022 

    Auf dieses Buch hatte ich

    Auf dieses Buch hatte ich mich schon sehr gefreut, da ich Paris und vor allem Shakespear and Company bei jedem Besuch als etwas ganz besonderes empfinde.

    Der Roman handelt von Sylvia Beach, die in Paris die noch heute weltberühmte englischsprachige Buchhandlung Shakespear and Company eröffnet. Sie lebt mit ihrer Partnerin Adrienne zusammen, die ebenfalls eine Buchhandlung in Paris führt. Weltberühmte Schriftsteller und Schriftstellerinnen gehen dort ein und aus und ein großes Thema des Romans ist das revolutionäre Verlegen von Ulysses von James Joyce.

    Das Buch liest sich sehr flüssig und schafft eine positive Stimmung, die gerade genau das richtige für mich war.
    Durch diesen Roman konnte ich erfahren, dass schon damals in den 1920er Jahren mehr oder weniger offen mit Homosexualität umgegangen wurde, was ich nicht wusste. Ich fand den Roman sehr schön und stimmig und er fängt auch eine ganz besondere Atmosphäre ein.

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  1. 5
    17. Aug 2022 

    Für Literaturliebhaber

    Im Buch geht es um die fiktionalisierte Geschichte von Sylvia Beach, welche in Paris eine amerikanische Buchhandlung aufmacht. Dabei wird sie von ihrer Geliebten Adrienne unterstützt. Als das Buch “Ulysses” von James Joyce in Amerika verboten wird, bietet sich Sylvia stattdessen an, das Buch zu verlegen. Über diese mutige Entscheidung mit allen Höhen und Tiefen lesen wir in diesem Buch.

    Das Buch hat mir gut gefallen. Die Stimmung im Paris der Zwanziger wurde sehr gut eingefangen. Ich hatte das Gefühl, Sylvia und ihre bedeutenden Schriftstellerfreunde begleiten zu dürfen. Sylvia ist eine engagierte und mutige Frau, die ihre Träume durchsetzt und für das, was sie glaubt, einsteht. Ihre Beziehung zu Adrienne war schön mitzuverfolgen. Die bestehende Verbindung der beiden beruht klar auf tiefer gegenseitiger Zuneigung und Wertschätzung. Es war auch sehr spannend, eben einen gewissen Einblick in die sapphische Szene dieser Zeit zu bekommen, auch wenn das nicht das Hauptaugenmerk ist.
    Die ganzen Probleme rund um das Verlegen des Buches “Ulysses” waren gut dargestellt und ich fand sie interessant. Ich habe das Gefühl, dieses Buch ist etwas für Literaturliebhaber. Wir sehen viel von berühmten AutorInnen und der damaligen Kunstszene. Außerdem ist es auch sehr charmant, Sylvia bei der Eröffnung und Leitung ihres Buchladens zu folgen.

    Mir hat das Buch gut gefallen, weswegen ich es guten Gewissens weiterempfehlen kann.

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Raubfischen: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Raubfischen: Roman' von Matthias Jügler
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Raubfischen: Roman"

Format:Kindle Ausgabe
Seiten:205
EAN:
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Rezensionen zu "Raubfischen: Roman"

  1. Abschied

    "Kein Mensch ist vor den Momenten sicher, in denen sich alles von Grund auf ändert und das eigene Leben plötzlich in anderen Bahnen verläuft als erhofft." (Matthias Jügler: Die Verlassenen. Penguin 2021, S. 27)

    Dieses Zitat aus dem zweiten Roman von Matthias Jügler, "Die Verlassenen", passt ebenso gut zu "Raubfischen", seinem Debüt aus dem Jahr 2015. Es trifft auf den Ich-Erzähler Daniel und seine Familie zu, als er an seinem 16. Geburtstag von der Diagnose seines Großvaters Hannes erfährt: ALS, eine schwere, unheilbare Erkrankung des motorischen Nervensystems, bei der die Patienten schubweise die Kontrolle über ihren Körper verlieren und nach wenigen Jahren versterben:

    "An diesem Tag beginnen wir mit den Lügen. Keine Angst. Es wird wieder gut werden." (S. 15)

    Eine besondere Großvater-Enkel-Beziehung
    Schon bevor die Merseburger Großeltern 1993 eine Hütte in der schwedischen Provinz Västergötland unweit von Gislaved am Tostaholmen kauften, nahm der Großvater den kleinen Daniel zum Angeln mit, eine Leidenschaft, die die beiden bald verband. Es folgten gemeinsame Angelurlaube in Schweden, jäh unterbrochen, als Daniel das strikte, für ihn unverständliche Redeverbot mit den Nachbarn Åke Mortensson und seinem Sohn Henrik brach:

    "Ich müsste Erklärungen einfordern. Der Tag auf dem Eis. Das Redeverbot, das ich seitdem strikt befolge. Warum soll ich mit niemandem hier mehr reden?" (S. 23)

    Die besondere Verbindung zwischen Großvater und Enkel scheint zerstört – bis zu jenem 16. Geburtstag. Doch nun tritt etwas Neues in die Beziehung, heimliches Beobachten, die Suche nach Krankheitszeichen, Sanftheit, kostbare Tage, Hoffnung, Angst, schließlich Ernüchterung:

    "Ich habe das Vertrauen verloren. Das Vertrauen darin, dass er dieser Krankheit die kalte Schulter zeigt." (S. 68)

    Aufgeben aber will und kann Daniel nicht. Während die Ehe seiner Eltern über der Krankheit zerbricht, möchte er den letzten Wunsch seines Großvaters erfüllen:

    "Als er noch mit dem Stift schreiben konnte, und später, als er auf dem Sprachcomputer schrieb, gab er mir zu verstehen, was er wollte: Nach Schweden fahren." (S. 119)

    Ein Autor mit eigenem Ton
    2021 habe ich "Die Verlassenen" eher zufällig, aber mit umso mehr Begeisterung gelesen, und war nun sehr gespannt auf das sechs Jahr zuvor erschienene Debüt von Matthias Jügler. Zu meiner großen Freude kam mir der Ton des Buches sofort vertraut vor. Die klare Sprache, die kurzen, auf das Notwendigste reduzierten Sätze, die skandinavisch anmutende Melancholie, die Andeutungen mit dem Spielraum für Fantasie und die überaus kunstvolle Verknüpfung von Gegenwart und Vergangenheit sind auch hier vorzüglich gelungen. Man muss kein Angelenthusiast oder Spezialist für Hechte, Barsche, Karauschen und Plötzen sein, um diese bewegende, so ruhig und sensibel erzählte Geschichte mit der besonderen Großvater-Enkel-Verbundenheit, der traurigen Krankheitschronologie, dem Geheimnis um ein altes Zerwürfnis und der Liebe zu einem schwedischen See großartig zu finden.

    Bei aller Trauer über den bevorstehenden Abschied stimmt der Blick in die Zukunft auch hoffnungsvoll:

    "Henrik sagt etwas. […] dass er glaube, wir zwei, wir könnten später, wenn mir die Hütte tatsächlich mal gehöre, gute Nachbarn werden. »Ja«, rufe ich, «ja, warum nicht.«" (S. 203)

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Heimat war gestern

Buchseite und Rezensionen zu 'Heimat war gestern' von Silvia Siebler-Ferry
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Heimat war gestern"

Format:Kindle Ausgabe
Seiten:85
EAN:
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Rezensionen zu "Heimat war gestern"

  1. Die erschreckende Realität

    Den Krieg in Syrien kennen wir, im Allgemeinen, nur als Faktensammlung aus den Nachrichten. Das Buch „Heimat war gestern“ von Autorin Silvia Siebler-Ferry beleuchtet den Krieg jedoch aus einer ganz anderen Sicht: aus der Perspektive der Opfer. Ausgangspunkt für das Buch waren Gespräche der Autorin mit aus Syrien geflüchteten Menschen, die von ihren Erlebnissen im Krieg und den Geschehnissen rund um ihre Flucht berichteten. Silvia Siebler-Ferry hat all dies in den 9 Kapiteln des Buchs in Form von kurzen Geschichten verarbeitet. Jedes der Kapitel dreht sich dabei eine andere Hauptperson.

    Cover:

    Das Cover zeigt in großen Buchstaben den Titel des Buchs, wobei das Wort „WAR“ extra großgeschrieben wurde, um Bezug zum Krieg (Englisch: „war“) herzustellen. Zudem ist durch die Buchstaben des Worts hindurch ein scheinbar hinter dem Cover liegender Layer mit einer Kriegsszene darauf zu sehen.
    Die Idee zum Cover, sowie auch deren Umsetzung sind sehr gut gelungen. Das Cover vermittelt unmissverständlich den Inhalt des Buchs, wirkt aber gleichzeitig auch wie eine Warnung und fesselt geradezu den Blick des Betrachters.

    Umfang und Einteilung:

    Das Buch ist mit 85 Seiten recht kurz, aber es ist ja auch kein Roman, sondern, wie oben bereits erwähnt, eine Sammlung von 9 Geschichten. Das Thema ist hart und die Schilderungen im Buch zum Teil sehr erschreckend, vor allem, weil sie auf wahren Erlebnissen basieren.
    Der Aufbau des Buchs und auch dessen Umfang sind für das Thema perfekt. Es wäre sicherlich möglich noch viele weitere Geschichten über viele weitere Menschen hinzuzufügen, aber allein diese 9 exemplarischen Kapitel vermitteln das Anliegen des Buchs in vollem Umfang.

    Geschichte(n):

    Jedes der Kapitel betrachtet ein anderes menschliches Schicksal während des Kriegs in Syrien und zeigt dabei in aller Härte der Realität und die Grausamkeiten des Krieges: Mord, Vertreibung, körperliche und seelische Gräuel, unschuldige Menschen, die von einem auf den anderen Moment alles verlieren und zur Flucht gezwungen werden, nur mit dem, was sie am Leib tragen. Kapitel 5 führt dabei die Geschichte der 4 „Protagonisten“, wenn sie mal so nenn darf, aus den ersten 4 Kapiteln mit ihrer Flucht aus dem Land fort. Die Schicksale der 9 Menschen, die im Buch beschrieben werden, sind zum Teil sehr unterschiedlich, aber gerade dies zeigt, wie sich der Wahnsinn des Krieges in alle Bereiche des Lebens frisst. Am Ende stehen Zerstörung, Leid, aber auch die Hoffnung beim Neuanfang in einem fremden Land.

    Schreibstil:

    Das Buch ist kompromisslos, schonungslos und sehr direkt geschrieben, ohne Schnörkel, aber auch ohne Übertreibungen oder Effekthascherei. Einige Abschnitte sind aus der Ich-Perspektive erzählt, einige aus der Perspektive eines Erzählers. Dies, aber auch der flüssige Schreibstil der Autorin, versetzen den Leser oder die Leserin direkt ins Geschehen.
    Einige Sätze und Satzzeichen sind mit Absicht nicht „regelgerecht“ aufgebaut, bzw. verwendet worden. Dieses Stilmittel verstärkt jedoch deutlich die Eindrücke, die das Buch beim Leser oder der Leserin hinterläßt und wurde von der Autorin mit Bedacht angewendet.

    Fazit:

    „Heimat war gestern“ ist, schon aufgrund seiner Thematik, sicherlich keine leichte Lektüre. Aber trotz Gewalt, Leid und Tod schafft es Autorin Silvia Siebler-Ferry den Leser oder die Leserin zu fesseln und läßt ihn, oder sie, die Schicksale dieser 9 Menschen fast hautnah miterleben. Das Buch zeigt, welche Grausamkeiten Menschen in der Lage sind, ihren Mitmenschen anzutun und vermittelt eine Botschaft, die gehört werden sollte, gehört werden muss.

    Von mir 5 Sterne.

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Hiob: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Hiob: Roman' von Joseph Roth
NAN
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Inhaltsangabe zu "Hiob: Roman"

Autor:
Format:Kindle Ausgabe
Seiten:150
Verlag:
EAN:
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