Die Welt, die meine war. Die siebziger Jahre

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Welt, die meine war. Die siebziger Jahre' von Ketil Bjørnstad

Inhaltsangabe zu "Die Welt, die meine war. Die siebziger Jahre"

Diskussionen zu "Die Welt, die meine war. Die siebziger Jahre"

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:750
Verlag: Osburg Verlag
EAN:9783955101961
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Birthday Letters: Gedichte

Buchseite und Rezensionen zu 'Birthday Letters: Gedichte' von Ted Hughes

Inhaltsangabe zu "Birthday Letters: Gedichte"

Diskussionen zu "Die Welt, die meine war. Die siebziger Jahre"

Autor:
Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:210
EAN:9783627000158
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Nicht nur Heldinnen

Buchseite und Rezensionen zu 'Nicht nur Heldinnen' von Jasmin Lörchner
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Nicht nur Heldinnen"

Ob auf dem Thron, im Gerichtssaal oder auf den Weltmeeren: Frauen haben Geschichte geschrieben – aber nicht nur als Heldinnen. Manche kämpften bewundernswert für ihre Ziele, andere stellten sich über ihre Mitmenschen, verfolgten vor allem wirtschaftlichen Profit oder wählten umstrittene Allianzen, um ihre Interessen durchzusetzen. Jasmin Lörchner, die Stimme hinter dem Podcast »HerStory«, stellt zwanzig vielschichtige Frauen vor: Von der ägyptischen Herrscherin Hatschepsut über die deutsche Juristin Elisabeth Selbert bis zur chinesischen Piratin Zheng Yisao. Sie porträtiert Protagonistinnen mit Kampfgeist und Akteurinnen mit Schattenseiten: Frauen, die uns bis heute faszinieren.

Diskussionen zu "Die Welt, die meine war. Die siebziger Jahre"

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:224
Verlag: Verlag Herder
EAN:9783451033421
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Rezensionen zu "Nicht nur Heldinnen"

  1. 20 Frauen - 20 wichtige Geschichten

    20 Biografien von Frauen aus den unterschiedlichsten Bereichen – Politik, Wirtschaft, Forschung, Rechtsprechung, Widerstand – und wahrscheinlich müssen wir alle mit (hoffentlich) schlechtem Gewissen zugeben, dass neben großen und bekannten Namen wie Hatschepsut, Ruth Bader Ginsburg, Margarete Steiff die wenigsten von uns Alakhai, Zheng Yisao oder Margery Fry kennen. Jasmin Lörchner möchte mit ihrem Podcast herstory_pod Frauen und queeren Personen eine Stimme geben, die leider viel zu oft nicht im öffentlichen Bewusstsein und der gängigen Geschichtsschreibung erscheinen. Und daher ist ihr Buch "Nicht nur Heldinnen" ein wichtiger Schritt dahin. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Autorin seit Erscheinen des Buches Rückmeldungen bekommt im Sinne von: „Aber da fehlt doch…“ Und „wäre diese oder jene nicht passender gewesen?“ Doch ein solches Buch ist immer eine Auswahl und mit dem großen Bogen von bekannten Namen (aber mit oft unbekannten Seiten) zu den vergessenen oder verschwiegenen Frauen zeigt Jasmin Lörchner beispielhafte Biografien, die für die vielen anderen, nicht Genannten stehen. Und ganz unabhängig vom Geschlecht der beschriebenen Personen gefällt mir dieses Buch noch aus einem anderen Grund ganz besonders: Es ist wieder einmal ein Beweis dafür, dass kein Mensch, keine Biografie mit Begriffspaaren wie schwarz/weiß oder gut/böse erfassbar ist – klingt logisch, ist aber leider keine gültige, allgemein anerkannte Basis mehr in den alltäglichen Diskussionen. Und so erreicht dieses Buch etwas sehr Wichtiges – man möchte sich weiter beschäftigen mit den genannten Frauen und man denkt über zentrale Fragen nach, z.B. wie viel Leid darf man verursachen, um andere Menschen zu retten (angelegt in der Biografie von Njinga). Oder über den Widerspruch im Leben einer Anna Seghers, die im richtigen Glauben an den Sozialismus seine dunklen Seiten nicht sehen wollte und sich kaum dagegen stellte.

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Always love you

Buchseite und Rezensionen zu 'Always love you' von Hanna Faber
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Always love you"

Diskussionen zu "Die Welt, die meine war. Die siebziger Jahre"

Autor:
Format:Broschiert
Seiten:416
EAN:9783548068213
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Rezensionen zu "Always love you"

  1. Unterhaltsam und vielschichtig

    Ich liebe Romanbiografien und diese hat mich schon sehr gereizt. Whitney Houston, die Frau mit der Jahrhundertstimme und Interpretin des wohl am meisten missverstandenen Hochzeitssongs der Welt. Mit ihren Liedern verbinden viele Menschen weltweit besondere Momente und Gefühle. Noch heute werden sie regelmäßig im Radio gespielt.

    Doch wo Licht ist, ist bekanntlich auch Schatten. Hanna Faber zeichnet in ihrem Buch das Bild einer jungen, schüchternen und unfassbar talentierten Frau, die ihr liebstes Hobby, das Singen, zu ihrem Hauptberuf machen möchte. Auf der anderen Seite ist diese junge Frau auch sehr zerbrechlich, unsicher und irgendwie immer auf der Suche nach bedingungsloser Liebe um ihrer selbst Willen. Diese Schwankungen bekommt der Leser immer dann ganz besonders zu spüren, wenn Whitney und Robyn sich mal wieder in die Haare bekommen und Whitney sich in Kleinigkeiten regelrecht hineinsteigern kann. Und es kristallisiert sich immer mehr heraus, dass Robyn nicht nur ihre beste Freundin ist, sondern auch ihr einziger konstanter Halt in ihrem Leben und ihrer turbulenten Umgebung. Das Band zwischen beiden muss unglaublich stark gewesen sein. Ich muss ehrlicherweise zugeben, dass ich an Robyns stelle wohl nicht alles so kommentarlos geschluckt hätte...

    Mir hat das Buch sehr gut gefallen, das versucht ein differenziertes Bild der Künstlerin darzustellen und auch nicht so positive Aspekte der Person zeigt. Natürlich war Whitney Houston eine unfassbar grandiose Sängerin, mit soviel Talent beschenkt, wie es nicht häufig geschieht. Es zeigt ihre Erschöpfung, ihr Pflichtgefühl gegenüber ihrer Familie und wie sehr doch auch als erwachsene Frau noch das verunsicherte Mädchen in ihr steckt, dass sich nach Geborgenheit und einer Familie sehnt.
    Aber sie war auch labil und unstet, ihr Kokainkonsum begann bereits in jungen Jahren.

    Und trotz des leichten und unterhaltsamen Stils wird die Geschichte nicht flach oder geschmacklos. Nur beim Thema Rassismus hat die Autorin sich etwas sehr zurückgehalten. Ich denke, Whitney Houston dürfte mit dieser Problematik während ihrer Karriere weitaus mehr konfrontiert worden sein.

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Der Glanz der Zukunft

Buchseite und Rezensionen zu 'Der Glanz der Zukunft' von Michelle Marly
4
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Inhaltsangabe zu "Der Glanz der Zukunft"

Paris, 1968: Als die junge Loulou zu einer Teestunde in illustrer Gesellschaft eingeladen wird, könnte sie sich nichts Langweiligeres vorstellen – und allgemein fällt es der in London geborenen jungen Frau schwer, in Frankreich anzukommen. Endlich hat sie es geschafft, aus dem Schatten ihrer berühmten Mutter herauszutreten, alles in ihr wehrt sich dagegen, sich von ihrem bunten, ausufernden Stil abzuwenden und der hier vorherrschenden kühlen Eleganz anzupassen. Doch dieser Nachmittag soll nicht ohne Folgen bleiben: Eine Begegnung verändert ihr Leben für immer, denn hier trifft sie Yves Saint Laurent. Er ist fasziniert von der jungen Frau, die selbst am liebsten Flohmarkt-Klamotten trägt, aber nichts auf der Welt so liebt wie Mode. Loulou und Yves werden gute Freunde, und schließlich macht er ihr das Angebot ihres Lebens – doch lediglich eine »Muse« wollte sie nie sein ...

Diskussionen zu "Die Welt, die meine war. Die siebziger Jahre"

Format:Broschiert
Seiten:304
EAN:9783365004302
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Rezensionen zu "Der Glanz der Zukunft"

  1. Jeunesse dorée

    Leichtlebig, ohne großen Kummer und Sorgen flattert Loulou de la Falaise durch ihr junges Leben. Ihr Name, ihre Abstammung öffnen ihr die Türen zum "Glanz des Lebens".
    Ihr großes schöpferisches Talent wurde ihr von der Natur geschenkt. Mühelos sprudeln fantasievolle Ideen aus ihr heraus, ihre Kreationen treffen, den damaligen Zeitgeist und wirken stilbildend.
    Sie und ihre illustre Clique, die nicht von materiellen Sorgen behelligt werden, für die der Spaß ein Lebenszweck ist, sind ständig unterwegs zwischen London, Paris, New York und Marrakesch, man trifft sie nie an ohne Zigaretten, Drinks und manchem anderen, was vermeintlich hilft, das Leben zu bewältigen.
    Auf diesen Wegen trifft sie Yves Saint-Laurent, der sie als Person schätzt und ihr Talent erkennt. Er führt sie an seiner Seite zu einer großen Karriere in der Modewelt.

    Die Autorin hat in einem Nachwort geschrieben, wie und warum dieses Buch entstanden ist, das trägt dazu bei, zu verstehen, warum es überhaupt geschrieben wurde.
    Für das Cover hätte man unzählig viel mehr bessere Möglichkeiten gehabt, die den Inhalt des Buches treffender, charakteristischer illustriert hätten.
    Es ist ein Buch der leichten Literatur geworden, keine tiefgreifenden Erkenntnisse oder Gedanken, eine triviale Erzählung über die Modeikonen ihrer Zeit, ab und zu eingestreut kleine Indiskretionen, die jeder kennt.

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  1. Lesenswert!

    Klappentext:

    „Paris, 1968: Als die junge Loulou zu einer Teestunde in illustrer Gesellschaft eingeladen wird, könnte sie sich nichts Langweiligeres vorstellen – und allgemein fällt es der in London geborenen jungen Frau schwer, in Frankreich anzukommen. Endlich hat sie es geschafft, aus dem Schatten ihrer berühmten Mutter herauszutreten, alles in ihr wehrt sich dagegen, sich von ihrem bunten, ausufernden Stil abzuwenden und der hier vorherrschenden kühlen Eleganz anzupassen. Doch dieser Nachmittag soll nicht ohne Folgen bleiben: Eine Begegnung verändert ihr Leben für immer, denn hier trifft sie Yves Saint Laurent. Er ist fasziniert von der jungen Frau, die selbst am liebsten Flohmarkt-Klamotten trägt, aber nichts auf der Welt so liebt wie Mode. Loulou und Yves werden gute Freunde, und schließlich macht er ihr das Angebot ihres Lebens – doch lediglich eine »Muse« wollte sie nie sein ...“

    Bislang hatte ich mit den Büchern von Autorin Michelle Marly immer angenehme Lesestunden und so auch hier. In ihrem aktuellen Buch „Der Glanz der Zukunft“ dürfen wir in die Pariser Modewelt abtauchen. Es ist eine herrliche Geschichte zwischen Realität und Fiktion. Sie brilliert, mal wieder, mit Marlys grandioses Recherchearbeit. Sie nimmt den Leser wunderbar unaufdringlich an die Hand, führt ihn durch Paris und seine Berühmtheiten der damaligen Zeit. Ja, es ist eine Art Zeitensprung den wir hier unternehmen und irgendwie sind wir durch Markys detaillierte Erzählweise mittendrin statt nur dabei. Hauptprotagonistin Loulou erinnerte mich ein wenig an das berühmte Parfüm von Cacharel. Am Anfang hat man Schwierigkeiten es zu ertragen durch seine Schwere (Loulou geht es durch den Ortswechsel nicht anders) aber irgendwann kommt man bei diesem Duft an und wenn man das geschafft hat, bleibt er. Ob man ihn dann mag oder nicht, spielt hier keine Rolle. Loulou will endlich ihr Leben leben und man kann es als Leser nur zu gut verstehen. Ihren Stil hat sie irgendwie schon gefunden aber irgendwie auch nicht - fest steht aber: Mode ist ihr Leben. Die Begegnung mit Yves Saint Laurent verfolgt man gespannt und man hat diesen grazilen Mann mit der markanten Brille förmlich vor Augen. Die Bekanntschaft der beiden soll berufliche Früchte tragen. Die Frage ist nur: Wird sich Loulou damit abfinden oder will sie immer höher hinaus? Aber hierfür müssen Sie das Buch schon selbst lesen! Es lohnt sich definitiv! Ich vergebe hier 4 sehr gute Sterne für eine Story mit großem Lesevergnügen!

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  1. Ein Ausflug in die Welt der Mode

    Ich muss gestehen, dass mir der Name „Loulou de la Falaise“ nichts sagte, obwohl ich die sechziger und siebziger Jahre als Jugendliche erlebt habe. Dafür sagte mir der Name „Yves Saint Laurent“ natürlich umso mehr. Im Wesentlichen ging es in diesem Roman um Loulou, die auf der Suche nach ihrem Weg ist.

    Von ihren Eltern wurde Louise herumgereicht und auch bei ihrer Großmutter Lady Rhoda Birley fühlt sie sich nicht zu Hause. Um der Enge bei ihrer Großmutter zu entkommen heiratet sie Desmond FitzGerald, The Knight of Glin. Doch sie ist unkonventionell und lebenshungrig, interessiert sich für Mode, auch wenn sie sich selbst auf den Londoner Flohmärkten einkleidet. Sie trennt sich von ihrem Mann, denn dieser Ehe soll sie sich wieder den Konventionen beugen. In Paris lernt sie Ives Saint Laurent kennen und damit verändert sich ihr Leben von Grund auf. Sie wird ihm eine gute Freundin und später seine Muse und Assistentin. Loulou ist kreativ und hat Geschmack. Yves ermöglicht es ihr, Modeschmuck zu kreieren und später überträgt er ihr die Verantwortung für die Rive-Gauche-Modelinie. Es war interessant zu beobachten, wie sie von einer flatterhaften jungen Frau zu einer hart arbeitenden Modedesignerin wird. Yves ist ein schüchterner und sensibler Mann, der besessen ist von seiner Arbeit. Neben der vielen Arbeit wird aber auch ausgiebig gefeiert und Alkohol und Drogen konsumiert – eine wilde Zeit also.

    Der Schreibstil von Michelle Marly ist wie immer unvergleichlich und fesselnd. Wir erleben Schauplätze in New York, London, Paris, Marrakesch und Tanger. Dabei begegnen wir auch vielen interessanten Menschen wie John Paul Getty II., Paloma Picasso, Mick Jagger, Karl Lagerfeld, Camilla Shant, Rudolf Nurejew, Andy Warhol und vielen anderen mehr.

    Es hat mir viel Spaß bereitet, in die Welt der Mode einzutauchen.

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10 Wochen zu früh - Ein einschneidendes Erlebnis

Buchseite und Rezensionen zu '10 Wochen zu früh - Ein einschneidendes Erlebnis' von Vera Fechtig
4
4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "10 Wochen zu früh - Ein einschneidendes Erlebnis"

Diskussionen zu "Die Welt, die meine war. Die siebziger Jahre"

Autor:
Format:Taschenbuch
Seiten:196
EAN:9783754343364
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Rezensionen zu "10 Wochen zu früh - Ein einschneidendes Erlebnis"

  1. Muttersein und gleichzeitig Selbstständigkeit - ein nicht leicht

    Vera Fechtig ist Mutter von Zwillingen die zehn Wochen zu früh auf die Welt kamen und zudem ist sie seit acht Jahren als Grafikdesignerin selbständig. In diesem Buch beschreibt sie wie sie ihren ganz eigenen Weg geht und dabei Familie und Beruf unter einem Hut bringt und sich trotzdem alles richtig anfühlt.

    Dieses 21 Kapitel lange Buch konnte ich während des lesens in zwei, verschiedene Genres zuordnen - zum einen ist es ein Ratgeber und zum anderen eine Biographie oder Erfahrungsbericht wobei ich nach einiger Zeit doch dieses Genre bevorzugte. Der Schreibstil ist leicht aber nicht ganz so zügig zu lesen da in dieser Geschichte gegendert wird und gerade dies behinderte leider meinen Lesefluss. Ich persönlich komme nicht sehr gut damit zurecht. Die Autorin schreibt dabei aus ihrer eigenen und persönlichen Sichtweise. Ich erfuhr einiges aus der Vergangenheit von Vera Fechtig und wie sie in die Selbstständigkeit als Grafikdesignerin kam. Sie lässt viel Wärme zwischen den Zeilen durchblitzen gerade auch dann als sie von ihrer Schwangerschaft und die darauf folgenden Wochen berichtet. Die Biographie wird ab der Mitte des Buches aufregend, dramatisch und bewegend für den Leser und natürlich auch für mich. Meiner Meinung nach ist die Geschichte interessant und informativ (sowohl die Eigenständigkeit im Beruflichen als auch die Zeit mit den Kindern). Der Erfahrungsbericht macht auch Mut und zeigt auf wie man gestärkt durch eine schwierige Zeit kommt. Gesellschaft, Familie und Vorurteile - wie schaffe ich es als berufstätige Mutter allen gerecht zu werden? Dies hat die Autorin sehr gut zur Sprache gebracht und Lösungen aufgezeigt. Da hat mir das letzte Kapitel gut gefallen. Ich vergebe für dieses, für mich persönlich zum Teil bewegende Biographie, vier Sterne. Zum Schluss möchte ich noch anmerken dass 10% der Einnahmen des Buches der Roland McDonald Kinderhilfe zugute kommt.

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Kartonwand

Buchseite und Rezensionen zu 'Kartonwand' von Fatih Çevikkollu
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Kartonwand"

Diskussionen zu "Die Welt, die meine war. Die siebziger Jahre"

Format:Broschiert
Seiten:208
EAN:9783462003260
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Rezensionen zu "Kartonwand"

  1. Später ist zu spät.

    Kurzmeinung: Wir haben Nachholbedarf an Literatur über türkische Emigration.

    Als seine Mutter stirbt begreift Fatih Çevikkollu zwei Dinge, erstens, dass er seiner Familie entfremdet ist und zweitens, dass seine Mutter trotz aller Probleme und Missverständnisse und trotz der Distanz zwischen ihnen beiden, eben die Mutter gewesen ist. Das Sterben der Eltern ist für jeden Menschen ein besonderer Einschnitt ins Leben. Die Mutter ist zentral.
    Längst ist Fatih Çevikkollu erwachsen und hat selber Kinder. Trotzdem ist der Zeitpunkt gekommen, sich noch einmal mit seiner Identität auseinanderzusetzen. Was ist er, wo kommt er her, wohin gehört er?

    Fatih Çevikkollu hat seinen Platz in der Gesellschaft längst gefunden. Er macht inzwischen Theater und Schauspiel. Man kennt ihn. Der Weg dorthin war nicht eindeutig, er hat längere Zeit gebraucht, um herauszufinden, was er im Leben machen möchte. Hängt diese Vagheit und Unentschlossenheit, was er im Leben tun will, mit seiner Herkunft zusammen, mit der Migration der Eltern, hängt die psychische Erkrankung seiner Mutter vielleicht auch mit der Emigration aus der Türkei und im fortgeschrittenen Alter krank zurück, damit zusammen? Legitime Fragen, die freilich unbeantwortbar sind.

    Der Kommentar:
    Die Sache mit der Kartonwand, könnte lustig sein, wenn sie nicht andererseits so tragisch wäre. Was ich bereits im “Unser Deutschlandmärchen” belustigt gelesen habe, war wohl Usus. Die türkischen Mitbürger wollten zurück und sie horteten alles, was schön war und was sie mit ihrem schmalen Gehalt einkaufen konnten, in einer Kartonwand, für später.
    Das Leben für Später war eine Illusion. Das erkennt Fatih Çevikkolu. Er macht seinen Eltern keine Vorwürfe, dennoch haben er und seine Geschwister Narben davongetragen, weil sie nicht wussten, wo sie hingehörten und hin- und hergeschickt wurden. Stichwort Kofferkinder. Auch die Eltern haben diese Narben, Entfremdung von den Kindern, ein Leben lang gespürt. Und jeden Luxus haben sie sich versagt. Stattdessen Ansprüche aus der Heimat. Unterstützung war nirgendwo in Sicht.

    Es ist wichtig, dass Gastarbeiterschicksale allmählich literarisch verarbeitet werden und stärker ins Bewusstsein rücken! Und es ist höchste Zeit, die doppelte Staatsbürgerschaft in Deutschland zuzulassen. Es könnte manche Probleme lösen, praktische und emotionale.
    Eines sollte man jedoch nicht vergessen, in den 50er und 60er Jahren ging es auch nicht allen Deutschen gut. (Selbst heute nicht). Und wenn man die Schuldfrage schon stellen muss, obwohl das müßig ist, dann muss man sie doppelt stellen.
    Das Ankunftsland hat diskriminiert, ohne Frage, und diese Diskriminierung muss ohne Wenn und Aber beim Namen genannt werden, aber wenn es um fehlende Hilfestellungen geht, glänzt auch das Herkunftsland nicht.

    Fazit: Dessen ungeachtet, mag ich dieses Buch. Ich mag seine Ehrlichkeit und Unverblümtheit. Es zeigt Zerrissenheit bis in die dritte Generation. Das ist Migrantenschicksalen eigen. Tiefe Wunden brauchen viel Zeit zum Heilen. Und es braucht eine Plattform, die Erzählungen von diesen Wunden adäquat unters Volk bringen. Sie gehören unbedingt zu unserer gemeinsamen Geschichte.

    Kategorie: Migrationsliteratur + Gesellschaftskritik
    Verlag: Kiwi, 2023

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Bin im Garten

Buchseite und Rezensionen zu 'Bin im Garten' von Meike Winnemuth
4
4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Bin im Garten"

Diskussionen zu "Die Welt, die meine war. Die siebziger Jahre"

Format:Taschenbuch
Seiten:336
EAN:9783328108153
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Rezensionen zu "Bin im Garten"

  1. Ein Erfahrungsbericht, dem das Hardcover viel besser steht

    !Rezension zum Flexi-Einband! Hardcover-Rezi folgt bereits 2019!

    Klappentext:
    „»Ein Jahr im Garten leben. Gemüse anbauen. Bäume pflanzen. Blümchen natürlich auch. Wurzeln schlagen. Boden unter den Füßen finden, und zwar einen, den ich persönlich dorthin geschaufelt habe.« Weltreisende sucht Ort zum Bleiben: Mit Tempo und Witz erzählt Meike Winnemuth in ihrem Tagebuch vom Abenteuer des ersten eigenen Gartens. Vom Träumen und Planen, Schuften und Graben, Säen, Pflanzen, Ernten, Essen. Vom großen Wachsen (Muskelkater!) und Werden (plötzlich: geduldig!). Und entführt uns dabei an einen paradiesischen Ort wahren Lebens, mit Radieschen und Schnecken, mit Rittersporn und anderen blauen Wundern. Jetzt mit Zusatzkapitel: »Wie es weiterging«!“

    Dies ist ein Buch was ich immer wieder gern in die Hand nehme und einfach drauf los lese. Ich habe bereits die Hardcover-Ausgabe von März 2019 gelesen und ebenfalls bewertet, deshalb werde ich jetzt hier nur noch einmal bedingt auf den Inhalt eingehen und viel mehr auf die Haptik und die Optik dieser Ausgabe.
    Der Clou dieser aktuellen Ausgabe (und genau deshalb war ich auch so „scharf“ darauf! Ein cleverer Schachzug vom Verlag!): Meike Winnemuth erzählt im letzten Teil des Buches auf knapp 10 Seiten wie es mit ihrem Garten weiter ging, aber nochmal von vorn. Meike hat sich einen Garten zugelegt und hat dieses Projekt mehr als learning-by-doing vorgenommen. Mit viel Fachliteratur, TV-Tipps von Monty Don uvm. berichtet sie ein Jahr lang von ihrer Garten-Idee und ihrem handeln. Aus dieser Idee wird eine Passion und Meike verwurzelt genau so mit ihrem Stück Land wie die selbst angebauten Erbsen im Boden. Es wird ihr Reich! Mit Hund Fiete erläutert sie uns ihre Ideen, ihre Aufgaben, ihren Tagesablauf. Dabei ist sie wieder äußerst humorvoll und eben wie Du und ich von nebenan. Wir Hobby-Gärtner verfolgen alle den gleichen Plan und so geht es auch Meike. Wer hier einen Ratgeber erhofft oder Anleitungen, der ist völlig fehl am Platze. Hier geht es schlicht und einfach um ihre Erfahrungen die sie sammelt. Natürlich gibt sie auch Hinweise wo sie Pflanzen etc. her hat, aber das sind immer nur Randnotizen. Nochmal: dieses Buch ist eine Zusammenfassung ihrer Arbeit für ein Jahr Garten und eben zum Schluss wie sie das Corona-Jahr 2020 dort erlebt hat. Es gibt kein Ratgeber oder Gartenlexikon!
    Zur Haptik und Optik (im Vergleich zum Hardcover): Generell bevorzuge ich feste Einbände und schätze deren Haptik und die meist edlere Optik, der Preis ist dafür komplett gerechtfertigt. Im Vergleich hier, denn der Flexieinband der aktuellen Ausgabe wirkt einfach nur billig und plump. Die Texte und Bilder haben einen schlechten Schnitt erhalten und nehmen ab und an die gesamte Seite ein. Die Sichtachse wird oft gestört und ich musste mich echt konzentrieren. Genau deshalb vergebe ich auch nur 4 von 5 Sterne. Kurzum: dass das letzte Jahr von ihr nochmal so kurz beleuchtet wurde, war ein cleverer Schachzug vom Verlag, denn man ist neugierig als Gärtner was denn so alles bei ihr gewachsen ist, wie sie es erlebt hat....man will die Neugier stillen, vielleicht Vergleiche aufstellen....Es wird mehreren Lesern von der ersten Ausgabe so gehen wie mir....Ob dies aber zu so einer Flexiausgabe führen musste? Ich finde nicht.
    Es ist wirklich eine besondere und schöne Geschichte an der uns hier Meike Winnemuth mit teilhaben lässt, aber der feste Einband ist es doch einfach mehr wert und passt viel besser zu dieser tollen Story.

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Marco Polo

Buchseite und Rezensionen zu 'Marco Polo' von Gary Jennings

Inhaltsangabe zu "Marco Polo"

Diskussionen zu "Die Welt, die meine war. Die siebziger Jahre"

Format:Taschenbuch
Seiten:1024
EAN:9783596165230
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Leben des vergnügten Schulmeisterlein Maria Wuz in Auenthal

Buchseite und Rezensionen zu 'Leben des vergnügten Schulmeisterlein Maria Wuz in Auenthal' von Jean Paul

Inhaltsangabe zu "Leben des vergnügten Schulmeisterlein Maria Wuz in Auenthal"

Diskussionen zu "Die Welt, die meine war. Die siebziger Jahre"

Autor:
Format:Taschenbuch
Seiten:56
Verlag: hansebooks
EAN:9783743342651
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