Top im Job

Buchseite und Rezensionen zu 'Top im Job ' von Diana von Kopp
3
3 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Top im Job "

Format:Taschenbuch
Seiten:123
Verlag: Springer
EAN:9783662613771
read more

Rezensionen zu "Top im Job "

  1. Reißt die wichtigsten Themen an

    Das Buch „Top im Job - Wie Sie leben, arbeiten und Ihr Potenzial entfalten“ von Diana von Kopp ist ein kleiner Wegbegleiter zum Erfolg im Job. In 10 Kapiteln (10 Schritte) geht die Autorin auf die wesentlichen „Regeln“ für beruflichen Erfolg ein und weist auf übliche Fehler hin. Mit 120 Seiten ist das Buch sehr kompakt, was man inhaltlich durchaus merkt. Die Autorin trifft mit den 10 Kapiteln zwar den Nagel auf den Kopf, die Themen sind aber teilweise noch sehr abstrakt und schwer für den eigenen Arbeitsalltag zu interpretieren. Da hätte ich mir mehr Input gewünscht. Ebenso verhält es sich bei den Methoden. Die Autorin stellt in einigen Kapitel wirksame Methoden vor, um sich und seine Stärken zu reflektieren, geht aber nicht immer tief genug in die Methodik an sich.
    Gefallen haben mir die Zeichnungen im Buch und generell, welche Themen aufgegriffen wurden. An vielen dieser Fragestellungen bin ich selber schon im Berufsalltag vorbeigekommen und habe mich da wiedergefunden. Auch fand ich die wissenschaftliche Arbeitsweise gut. Zu jeder Aussage gab es einiges an Literatur und Quellen, damit man sich selber tiefergehend informieren kann.
    Aufgrund der fehlenden Tiefe würde ich das Buch eher für absolute Neulinge sein, die mal ein bisschen in das Thema reinschnuppern möchten. Für diejenigen, die schon viel Literatur zu dem Thema gelesen haben, geht das Buch meines Erachtens nicht tief genug.

    Teilen
 

Unberechenbar

Buchseite und Rezensionen zu 'Unberechenbar' von  Harald Lesch
3
3 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Unberechenbar"

Gibt es eine perfekte Gesellschaft? Nein. Aber in welcher Gesellschaft wollen wir leben – vor allem, wenn es schwierig wird? Helfen da Physik, Mathematik oder die Wirtschaft? Harald Lesch und Thomas Schwartz analysieren mit Scharfsinn und Witz, welche Missstände und Fehlentwicklungen uns beschäftigen. Viel wichtiger aber: Sie begnügen sich nicht mit Krisen-Gejammer, sie wollen mehr. Ihre Schlüsse sind wissenschaftlich präzise, sie entlarven Verschwörungstheorien und Vorurteile, und stellen konkrete Forderungen, an Politik, Wirtschaft und jeden einzelnen. Pointiert und vor allem kreativ erklären Lesch und Schwartz, weshalb das Dorf-Prinzip hilft, singen das Lob der Grenze und lassen eine Freiheit fühlen, die Dialekt spricht und Raum gibt. Ein faszinierendes und bahnbrechendes Buch – ein Buch so unberechenbar wie das Leben.

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:176
EAN:9783451393853
read more

Rezensionen zu "Unberechenbar"

  1. 3
    28. Feb 2023 

    Nicht mehr als amüsant

    Seit über zwanzig Jahren bin ich als Familienmanagerin und Muttertier im Geschäft. Nebenbei engagiere ich mich ehrenamtlich und habe einen weiteren Job, für den ich sogar ein Gehalt bekomme. In der wenigen freien Zeit, die mir im Alltag bleibt, kümmere ich mich mehr um mich als um andere, denn Spaß muss sein und ein bisschen Egoismus ist schließlich gut für die „Work-Life Balance“.
    Bin ich mit meiner Lebenssituation eine Ausnahme? Wohl eher nicht. Aber nicht alle Frauen in ähnlicher Situation kommen in den Genuss eines ausgeglichenen und zufriedenen Daseins.
    Das erlebt auch Samantha Raymond, Protagonistin des Romans „Unberechenbar“ der amerikanischen Bestsellerautorin Dana Spiotta.
    Sam ist 53, lebt mit Mann und Teenager-Tochter in Syracuse, einer Kleinstadt im amerikanischen Bundesstaat New York. Hauptberuflich ist sie Ehefrau und Mutter. Als das Töchterchen noch klein war, mag dies eine ausfüllende Tätigkeit gewesen sein, insbesondere für jemanden wie Sam, die in ihrer Mutterrolle nach Perfektion strebte und ihre Tochter mit Liebe, Aufmerksamkeit und Kontrolle überflutete. Nun ist das Töchterchen fast schon eine erwachsene Frau und leistet erbitterten Widerstand gegen die mütterliche Fürsorge, so dass sich Sam ein anderes Betätigungsfeld suchen muss. Leider gibt es keinen angemessenen Ersatz für ihre bisherige Aufgaben. Bei Sam zeichnet sich daher eine Lebenskrise ab, und sie trifft eine verrückte Entscheidung. Die Architektur-interessierte Frau kauft ein heruntergekommenes, aber geschichtsträchtiges Haus, in das sie sofort einzieht, auch wenn diese Handlung gleichbedeutend mit der Trennung von ihrem Ehemann ist. Welche Entwicklung die Protagonistin Sam von da an widerfährt und ob sie tatsächlich eine Entscheidung getroffen hat, die ihrem Leben neue Impulse gibt, erzählt dieser abwechslungsreiche Roman.
    Auf den ersten Blick haben wir es also bei „Unberechenbar“ mit einem Entwicklungsroman zu tun: eine Mitt-Fünfzigerin bricht aus ihrem Alltag aus, beschreitet neue Wege und findet am Ende zu sich selbst. Tatsächlich kratzt die Bezeichnung „Entwicklungsroman" nur an der Oberfläche. Darunter schlummert eine Geschichte über die moderne amerikanische Gesellschaft. Es gibt kaum ein Thema, das die Autorin Dana Spiotta in ihrem Roman nicht anschneidet: die Präsidentschaftswahl von Donald Trump vor ein paar Jahren, Feminismus, Social Media, Verschwörungstheorien, Gendering, „Black Life Matters", Waffengesetze, etc. etc. etc. und als Add-on gibt es für den Leser Ausführungen über lokale und historische Feministinnen aus Syracuse, NY, USA.
    Diese Themenflut tut dem Roman nicht gut. Hier wird kaum etwas ausgelassen, das eine Gesellschaft unserer Zeit momentan beschäftigt, und die amerikanische im Besonderen.
    Doch selbst eine versierte Autorin wie Dana Spiotta ist nicht in der Lage, dieser Themen-Überfrachtung Frau zu werden und Tiefe in diesen Roman zu bringen. Hier leidet definitiv die Qualität unter der Quantität.

    Gutgetan hat dem Roman jedoch eine zweite Erzählperspektive, die dem Leser etwa nach dem ersten Drittel des Romans begegnet. Von diesem Zeitpunkt an gibt es immer wieder einen Wechsel von Sams Erzählperspektive auf die ihrer Tochter und somit eine Gegendarstellung zu der Sichtweise der Mutter. Wir erfahren, wie die junge Frau ihre Kindheit erlebt hat, so dass die Mutter-Tochter-Beziehung in ein anderes Licht gerückt wird. Mit einem Mal wird das Ausmaß von Sams Mutter-Dasein deutlich und die perfekte Mutter, als die sie sich gern sah und sieht, erweist sich als eine Frau mit Schwächen.
    Neben allen gesellschaftlichen Themen, die sich in diesem Roman finden lassen, beschäftigt Dana Spiotta den Leser mit einem nicht ganz so gesellschaftsrelevanten Thema (aber was nicht ist, kann noch werden): es geht um die Menopause einer Frau, auch Wechseljahre genannt. Überspitzt ausgedrückt, markiert der Beginn der Wechseljahre bei einer Frau den Start in eine Lebenskrise … glaubt man Dana Spiotta. Denn so präsentiert sich die Protagonistin Sam, die quasi ihr Menopäuschen als zusätzlichen Anlass für einen Bruch mit ihrem bisherigen Leben nimmt. Das ist unrealistisch, aber zugegebenermaßen amüsant und ich bin daher versucht, diesen Aspekt des Romans als humoristische Einlage zu betrachten.
    Mein Fazit lautet daher: „Unberechenbar“ ist ein amüsanter Gesellschaftsroman mit feministischer Ausprägung, der bei mir einen oberflächlichen Eindruck hinterlässt.

    Teilen
  1. Weibliche Midlife Crisis

    Ende 2021 wurde der Kjona Verlag neu gegründet, dessen Motto „Nachhaltig, Neugierig, Unabhängig“ mich sofort angesprochen hat. „Unberechenbar“ habe ich mir als erstes Buch ausgesucht, nicht zuletzt, weil ich dasselbe Lebensalter wie Protagonistin Sam habe. Die Bücher des Kjona Verlags stehen ihren weniger nachhaltig produzierten Kollegen in nichts nach. Optik und Haptik sind wunderschön, vom glatten, hellen Papier lässt es sich bestens lesen. Einen Schutzumschlag braucht dieses augenfällig gestaltete Buch nicht. Äußerlich gibt es demnach Bestnoten von mir. Auch die Übersetzung von Andrea O´Brien lässt keine Wünsche offen.

    Nun zum Inhalt:
    Sam Raymond ist 53 Jahre alt, Hausfrau und mit dem Juristen Matt verheiratet. Beide haben eine 16-jährige Tochter namens Ally und bewohnen ein hübsches Haus in guter Wohngegend in einem Vorort der amerikanischen Stadt Syracuse. Alles könnte so schön sein. Doch Sam sticht der Hafer: Sie stand politisch schon immer links und kann es nicht verkraften, dass Donald Trump 2017 zum US- Präsidenten gewählt wird. Das ist für sie der äußere Anlass, ihr Leben neu zu überdenken. Aus einer Laune heraus kauft sie ein baufälliges, altes Haus in einem Problemviertel von Syracuse. Sie hat sich spontan in dieses historische Gebäude verliebt, in das sie viel Geld und Energie stecken muss, um es halbwegs bewohnbar zu machen. Ihr Mann Matt scheint sie bei dem Vorhaben zu unterstützen, er akzeptiert ihre Entscheidung. Über die Probleme der Eheleute erfahren wir nichts. Tochter Ally indessen bricht den Kontakt zur Mutter fast komplett ab, worunter Sam sehr leidet. Gleichzeitig hadert Sam mit ihren Wechseljahren, mit dem zunehmenden Altern ihres Körpers. Sam organisiert sich völlig neu, treibt viel Sport, ernährt sich gesund. Sie weitet ihre ehrenamtliche Tätigkeit als Führerin im Clara Loomis House aus, engagiert sich in der linken Aktivistenszene für Umwelt, Klima, POC und andere Minderheiten. Sie tritt verschiedenen Gruppierungen bei, aus diesen Kreisen sucht sie sich einen neuen Freundeskreis.

    Bis zu diesem Zeitpunkt wirkt die Protagonistin ziemlich unberechenbar, naiv und abgedreht auf mich. Sam handelt völlig spontan und unüberlegt, ihre Meinung kann man kaum umreißen, irgendwie ist sie gegen alles, tritt als Weltverbesserin auf. Allerdings muss man ihr zu Gute halten, dass sie oft einen kritischen Blick auf ihr eigenes unzulängliches Verhalten mit seinen Widersprüchen wirft. Sie pendelt zwischen Überheblichkeit und Selbstzweifeln. Manche Leser/in mag das witzig und originell finden.

    Mit der zweiten Perspektive von Ally bekommt der Roman eine neue vielversprechende Dimension. Sams Tochter hat einen sehr kritischen, reifen und reflektierten Blick auf ihre Mutter. Zu oft hat sie sich schon über deren hysterische Wutattacken und Kontrollzwänge ärgern müssen. Ally entzaubert quasi die suggerierte Eigenwahrnehmung ihrer Mutter, wodurch auch der Leser einen anderen Blick auf das zuvor Gelesene bekommt: Steckt etwa hinter der zur Schau getragenen selbstbewussten Fassade in Wahrheit eine völlig verunsicherte Person? Manche Indizien sprechen dafür, auch das intensive Verhältnis von Sam zu ihrer betagten Mutter Lily zeigt, dass Sam mit 53 Jahren noch den Rückhalt der Älteren braucht. Indessen ist Sam für ihre eigene Tochter keine Vertrauensperson.

    So behandelt der Roman im Verlauf der Geschichte diese drei Frauengenerationen mit ihren individuellen Problemen und Herausforderungen. Es geht um Allys erste Liebe, zu ziehende Grenzen und Gefahren, um Sams Standortbestimmung in der Lebensmitte und um Lilys Krankheit und den drohenden Abschied am Lebensende. Viele Szenen sind sehr berührend geschildert und werden mit großer Empathie erzählt. Es geht auch um Beziehungen, politische Grundhaltungen, um Schieflagen im kapitalistischen System.

    Manche dieser Anliegen werden nicht völlig organisch in die Handlung eingewoben. Für meinen Geschmack zu offensichtlich vermittelt die Autorin ihre ideologischen Botschaften. Besonders deutlich ab Seite 305. Als Sam schwer verletzt wird, folgt ein Cliffhanger, der durch vier aufsatzartige Kapitel ausgefüllt wird: Dabei ist eine Ode an die Stadt Syracuse (die Heimat der Autorin); eine Aufzählung von bedeutungsvollen Kuriositäten, die Sam in Loomis House ausgestellt hat; Briefe und Tagebuchaufzeichnungen aus den Jahren 1868/69 der Frauenrechtlerin Clara Loomis selbst, die ihrerzeit in die Fänge der sektenähnlichen Oneida Community geraten ist; dazu eine traumähnliche Sequenz über die Bedeutung von Blut in einem Frauenleben…

    Mir ist schon klar, welche Aussagen die Autorin damit treffen will. Sie möchte Frauen ermutigen, liebevoll und selbstbewusst zur eigenen Weiblichkeit zu stehen. Sie macht exemplarisch deutlich, dass der Feminismus viele Vorreiterinnen brauchte, um heute selbstverständliche Freiheiten und das Recht am eigenen Körper zu erreichen. Sie zeigt weiterhin, dass Syracuse weit mehr zu bieten hat als soziale Probleme und Kriminalität. Die Art der Darstellung innerhalb des Romans jedoch hat mich irritiert.

    Die Familiengeschichte bekommt durch die unterschiedlichen Perspektiven der drei Protagonistinnen Tiefe. Insbesondere die Diskrepanzen zwischen Eigen- und Fremdwahrnehmung machen sie reizvoll, ebenso die authentischen Dialoge sowie die bewusst kantige Figurenzeichnung. Zum Ende hin habe ich gerade durch die genannten Passagen zu viel Pathos, zu viel Message und zuviel Kalkül empfunden. Ich weiß, dass die amerikanischen Leser viel toleranter gegenüber ideologischen Botschaften sind und bin gespannt, wie andere deutsche Leser/innen diesen Roman empfinden werden, für den ich nur eine eingeschränkte Empfehlung ausspreche. Vielleicht habe ich einfach alles etwas zu ernst genommen und mir fehlt die notwendige Portion Humor, um dieses Buch zu begreifen. Oder man braucht ein feministisch stärker geprägtes Weltbild. Auch das ist möglich.

    Ich wünsche dem Roman auf alle Fälle eine breite, begeisterte Leserschaft und dem Kjona Verlag weiterhin viel Erfolg.

    Teilen
 

Wage zu träumen!: Mit Zuversicht aus der Krise

Buchseite und Rezensionen zu 'Wage zu träumen!: Mit Zuversicht aus der Krise' von Papst Franziskus

Inhaltsangabe zu "Wage zu träumen!: Mit Zuversicht aus der Krise"

»Wage zu träumen!« ist die persönliche Auseinandersetzung des Papstes, die ihn zum Verfassen der Enzyklika »fratelli tutti« bewegt hat. Mit »Wage zu träumen!« legt Papst Franziskus nun seine neue Regierungserklärung vor. Für ihn gibt es kein zurück zur Normaliät vor der Corona-Pandemie. Vielmehr appelliert er an eine Neuausrichtung der Gesellschaft und erklärt, warum wir diese sicherer und gerechter gestalten müssen. Die Corona-Krise hat die großen gesellschaftlichen Probleme wie ein Brennglas verdeutlicht. Wirtschaftliche Ungleichheit, Existenzängste und Sorgen um die Gesundheit bestimmen das tägliche Denken. Das Oberhaupt von weltweit über einer Milliarde Menschen hat dies mit großer Sorge beobachtet. Zugleich stellte er aber auch eine große Kreativität bei den Menschen fest, um mit dieser globalen Krise umzugehen.

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:192
Verlag: Ksel-Verlag
EAN:9783466372720
read more
 

Deadline: Wie man besser schreibt

Buchseite und Rezensionen zu 'Deadline: Wie man besser schreibt' von  Constantin Seibt
3
3 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Deadline: Wie man besser schreibt"

Format:Taschenbuch
Seiten:320
Verlag: Kein + Aber
EAN:9783036959221
read more

Rezensionen zu "Deadline: Wie man besser schreibt"

  1. Eher für journalistische Zwecke

    Der Schweizer Journalist und Autor Constantin Seibt schrieb von Mai 2012 bis Juli 2014 auf der Webseite des Tages-Anzeiger Zürich seinen Blog "Deadline". Dieses Buch enthält eine überarbeitete Auswahl an Texten aus diesem Blog.

    Auf der Suche nach Tipps zum besseren Schreiben von Texten bin ich auf dieses Buch gestoßen. Leider ist es nicht ganz das, was ich gesucht habe, weil sich die Tipps und Tricks in der Hauptsache auf Zeitungsartikel, Reportagen oder Kolumnen, also journalistische Arbeit, beziehen. Aber das Buch bietet interessante Einblicke in die Welt der Printmedien und Zeitungsverlage, die ja seit dem Erstarken der Online-Angebote mit dem Überleben zu kämpfen haben. Seibt schreibt fluffig und gut lesbar, entwickelt aber im Verlauf des Buches einen gewissen oberlehrerhaften Ton. Er hat für seine Tätigkeit als Journalist schon einige Preise gewonnen, unter anderem wurde er 2013 zum Kolumnisten des Jahres in der Schweiz gewählt, aber das lässt er leider zwischendurch auch etwas raushängen.

    Wie schon gesagt ist das Buch für meine Zwecke eher ungeeignet, da ich nicht journalistisch tätig bin und meine Texte nur für den Hausgebrauch (Rezensionen!) bestimmt sind, aber den ein oder anderen Tipp konnte ich schon mitnehmen.

    Teilen
 

Und erlöse uns von den Blöden

Buchseite und Rezensionen zu 'Und erlöse uns von den Blöden' von Monika Gruber

Inhaltsangabe zu "Und erlöse uns von den Blöden"

Was sind das nur für Zeiten? Innerhalb weniger Jahre ist aus uns eine hysterisch-hyperventilierende Gesellschaft geworden, in der sich Wutbürger und Weltverbesserer, vermeintlich Ewiggestrige und Meinungsmissionare feindselig gegenüberstehen. Und die gegenwärtige Krise hat keineswegs zur Verbesserung des Miteinanders geführt, sie hat die Blödheit einiger eher noch verschlimmert. Die preisgekrönte Kabarettistin Monika Gruber und Bestsellerautor Andreas Hock gehen dem kollektiven Wahnsinn auf den Grund – und stellen fest, dass er seine Ursache vor allem in der Ignoranz und im Egoismus einiger Weniger hat. Mit Selbstironie und schwarzem Humor begeben sie sich auf die Suche nach dem gesunden Menschenverstand und gehen dorthin, wo es wirklich wehtut – eine unterhaltsame Reise durch die Gegenwart, die beweist: Lachen hilft!

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:240
EAN:9783492075008
read more
 

Der tiefe Graben

Buchseite und Rezensionen zu 'Der tiefe Graben' von Ezra Klein
5
5 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Der tiefe Graben"

Die messerscharfe Analyse der Ereignisse, die Republikaner und Demokraten immer mehr zu reinen „Klientelparteien“ haben werden lassen, reicht zurück bis in fünfziger Jahre, als die großen Verwerfungen unserer Zeit ihren Ausgang nahmen. Klein zeigt, warum Trump nicht der Ursprung, sondern eine logische Folge dieser Entwicklung ist, und welche Auswirkungen das auf Gesellschaft, Medien und Politik hat. Werden künftig die eigenen Wähler gezielt begünstigt? Ist das Ende der freien amerikanischen Gesellschaft gekommen? Kann die gesellschaftliche Spaltung jemals wieder überwunden werden?

Autor:
Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:384
EAN:9783455010022
read more

Rezensionen zu "Der tiefe Graben"

  1. Unbegreifliches begreiflich machen - USA und sein Staat

    Ich bekenne, dass ich im November 2016, als feststand, dass Trump der 45. Präsident der Vereinigten Staaten wurde, fassungslos darüber war, wie bekloppt die Amis sein konnten. Polemisch? Klar! Aber ich stand bestimmt nicht allein mit meiner Meinung da. Und daran änderten auch zahlreiche Erklärungsversuche der Wahlergebnisse durch versierte Nachrichtenkommentatoren nichts. Meine Überzeugung stand fest, so felsenfest, dass ich an einen erneuten Sieg Trumps 2020 kaum gezweifelt habe.

    4 Jahre Kopfschütteln, schlechte Witze und einen halben Mauerbau später, Häuptling Gelbhaar war zur festen Größe in den TV-Bildern des Tages geworden, ist der Spuk vorüber und es scheint, dass auch meine Betäubung nachlässt. Zumindest war ich wieder offen für Erklärungen und dieses Buch gab sie mir.

    Kein großes T im Titel und keine nervende Anspielung, stieg ich ein und... blieb zwar nicht verschont von diesem irren Intermezzo, durfte aber ein paar wichtige Erkenntnisse um die gespaltenen Staaten von Amerika sammeln.
    Trump blieb zwar ein Anker in den Geschichten um Wahlkämpfe, Machthaber und andere politische Theaterstücke, wohl aber nur deshalb, weil ich nur mit wenigen anderen Namen (Obama, Biden, Sanders, Clinton...) vertraut war und diese Abhandlung sich auf us-amerikanische Staatsführung, und damit natürlich auch im personellen, mir nicht bekannten, Bereich in die Tiefe ging, beschränkt.
    Anfangs hat es mich irritiert, keine Seitenblicke in andere Staatssysteme werfen zu können, keine kenntnisreichen Vergleiche der präsidentiellen Demokratie der Staaten mit zum Beispiel der deutschen parlamentarischen Demokratie zu haben (wird ganz kurz am Schluss des Buches erwähnt), aber nach und nach wurde mir klar, dass Klein sich hier ganz und gar aufs eigene Land konzentrierte und getreulich dem Schuster, bei seinen eigenen Leisten blieb.
    Dafür entschädigte er im ersten Teil seines Buches mit einer Konsolidierung von Gedanken zum Verhalten von Menschen. Was treibt Wähler an die Urne, welche Emotionen werden angesprochen und, ganz wichtig, mit welchen Hintergründen handeln sie. Von Gruppenbildung und Identitätsstiftung war da die Rede, so ließ sich kaum verhindern, dass man als Leser sofort Parallelen zum eigenen Land zog.
    Aber natürlich waren das die Grundlagen zum Verständnis des sehr eigenen Staatsgebildes der USA, dessen Geschichte sich nicht mit denen europäischer Länder vergleichen lässt. Netterweise fasste Ezra Klein diese Punkte nach dem fünften Kapitel noch einmal zusammen und so fühlte ich mich gut gerüstet für den Schritt in die Rolle der Medien und der zunehmenden Polarisierung der Bevölkerung, die dann zwangsläufig wohl zu dem führte, was folgte. Keineswegs ein Versehen, sondern eher Ausdruck von Verlustängsten, Machtgier und dem festen Willen zum Umbruch. Unsagbare Dinge wurden in die Weltöffentlichkeit gepostet, political Uncorrectness wurde zum beherrschenden Ton und selbst die fädenziehenden Republikaner waren geschockt vom Springteufel, der sich nicht in seine Box zurückdrücken ließ.

    Aber das Buch wäre nur halb so interessant, wenn es sich allein auf eine Begutachtung der Dinge beschränkt hätte. Klein schlägt zum Schluss drei kleine Korekkturen im politischen System vor, die Dilemmata, wie den Shutdown der Regierung, oder Gesetzesblockierungen durch Filibuster und die Erstarrung der Parteien verhindern könnten. Diese Änderungen würden Amerika wirklich wieder great again machen, so Kleins Überzeugung, und seine Macht zum Wohle aller Menschen nutzen können.

    Ein anstrengendes, aber in jedem Fall lohnendes Lesevergnügen, welches mir den Glauben an die US-Amerikaner ein klein wenig zurückgegeben hat und mir mal wieder gezeigt hat, dass einfach nichts einfach ist.

    Teilen
  1. Ein Augenöffner!

    Kurzmeinung: Man hätte für die Zitate und Buchtitel und Artikeltitel und Autorennamen und deren Titel - mehr Fußnoten verwenden müssen. Aber sonst: top!

    Tatsächlich hat mir das leicht verständliche Buch von Ezra Klein über die Geschichte und Gegenwart der politischen Landschaft in Amerika, (endlich) geholfen, zu verstehen, was vor sich geht.

    Rätseln wir in Europa doch daran herum, warum „Donnie“ mit seinen Unverschämtheiten, Lügen und Rüpeleien in den Staaten nicht die Empörung hervorruft wie bei uns und warum "Donnie", also der ehemalige republikanische Präsident Donald Trump fast unbeschadet durch das Impeachment kam und seine Anhänger loyal zu ihm stehen, sozusagen „bis zum letzten Tweet“.

    Der Konflikt reicht wahrlich weit zurück. Im Prinzip bis zu den Anfangsgründen, bis zur Erstellung der Verfassung, die in manchen Dingen nicht klar genug gefasst ist. Die einen sagen, Verfassung lebt und verändert sich und muss sich den Zeiten anpassen, die anderen meinen, nein, sie ist „tot“, was ihre Anpassungsfähigkeit angeht und der Status quo muss erhalten bleiben. Um jeden Preis. Die erste Auffassung wird von den Demokraten vertreten, die zweite von den Republikanern.

    Und damit wären wir schon fast beim Kern der Sache. Erhalt oder Veränderung. Was soll denn erhalten bleiben? Die Macht der weißen, alten Männer. Der demographische Wandel jagt der herrschenden Schicht Angst ein. Dabei heißt Herrschaft in den meisten Fällen nur, zu sagen, wo es langgeht. Was natürlich mit wirtschaftlichen Privilegien einhergeht.

    Und wem Privilegien entzogen werden sollen, auch wenn diese Umverteilung gerecht wäre, windet sich.

    Verändert hat sich, dass sich die Parteien bis zu dem Punkt polarisiert haben, dass sie nicht mehr zusammenarbeiten können. Diese Polarisierung hat den Menschen auf der Straße polarisiert, woraufhin als Antwort auf eine polarisierte Masse, die politischen Parteien sich noch mehr polarisierten, was die Menschen auf der Straße dazu brachte sich noch weiter zu polarisieren… ein Teufelskreis.

    Geblieben ist auch das komplizierte Wahlsystem der USA. Das überaus reformbedürftig ist. An dieser Reform werden sich jedoch noch Generationen die Zähne ausbeißen. Oder einfach aufgeben.

    Das System von Repräsentantenhaus und Senat und die präsidiale Demokratie behindern sich oft gegenseitig. Völlig legal. Aber der nicht allzu sehr an Politik interessierte Landwirt/Arbeiter/Angestellte durchschaut nicht, dass die Tatsache, dass etwas Notwendiges nicht passiert, z.B. Straßenbau/Reparaturen, Aufbau der Infrastruktur nicht der Mehrheitspartei, die gerade regiert, geschuldet ist, sondern der Blockade der Opposition. So behindern sich alle gegenseitig und lügen, dass sich die Balken biegen.

    Das sind nur einige Aspekte des Buches, die ich heraushebe. Auch die Presse spielt eine unrühmliche Rolle, da sie die gemäßigten Politiker nicht hypt, sondern diejenigen, die am lautesten kreischen und am rüpelhaftesten sind, weil sie (die Presse) quotenorientiert denkt.

    Fazit: Die präsidiale Demokratie der USA macht keinen vertrauenswürdigen Eindruck auf mich. Sie ist anfällig für sozusagen alles. Und was wir künftig von ihr zu erwarten haben, solange die amerikanische Politik sich selbst blockiert und verhindert, ist nichts Gutes. Doch hundert Jahre später könnten sich manche Probleme rein durch den demographischen Wandel von selber aufgelöst haben ... oder es herrscht Bürgerkrieg total.

    Kategorie. Sachbuch. Politik.
    Hoffmann und Kampe, 2020

    Teilen
 

Corona Fehlalarm?

Buchseite und Rezensionen zu 'Corona Fehlalarm?' von Sucharit Bhakdi
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Corona Fehlalarm?"

Format:Taschenbuch
Seiten:160
EAN:9783990601914
read more

Rezensionen zu "Corona Fehlalarm?"

  1. EIN absolutes MUSS BUch !! LESEN°

    – Achtung Werbung wegen Rezensionsexemplar

    Vielen Dank an Goldegg verlag für das Rezensionsexemplar. Als die Corona Welle kam, war ich mehr als skeptisch und hatte ein sehr intuitives Gefühl, das hier einiges nicht richtig läuft. Ich bin kein Arzt, aber ich habe es gespürt, das hier was falsch läuft und das kann man nicht erklären.

    Für normale Menschen da draussen, die Merkel und Co glauben und vertrauen haben mich dermaßen gehatet auf twitter, in meiner Ortsgruppe, das es mich seelisch kaputt gemacht hat und mich krank gemacht hat.

    Ich betone hier ausdrücklich: Die Rezension habe ich mit meinen Worten geschrieben. Das ist lediglich meine Meinung. Auch wenn das Buch total gehypted ist und viele positive Rezensionen bekommen hat. Ich habe meine Rezension selbst geschrieben und es ist meine Meinung. Wenn ihr eine andere Meinung habt, okay, dann ist das so. Also bitte habt Akzeptanz und Respekt, wenn man anders denkt über diese Sache, Früher hab ich genau all das gemacht, was „ein normaler“ Mensch machen würde : sich impfen.

    Mittlerweile bin ich gegen Impfung und gegen dem was in Covid für Maßnahmen läuft.

    Ich danke den beiden für Aufklärungsarbeit, nur schade, das Merkel und Co keine Interesse daran haben für „Wahrheit“ und sie abgelehnt haben, es hätten vielen Menschen geholfen. Herrn bahkdi erklärt in seinem Buch sachlich und präzise, über Corona und wie man sich ansteckt und ob die Impfung Sinn macht oder nicht. Ich bin ihm da unendlich dankbar, denn er kennt sich besser aus als ein Spahn, Merkel und Co. Und das sie den gleichen Fehler machen wie im Jahre 2009 ist hoffentlich allen bekannt. Schweden hat das meiner Meinung nach, hervorragend gemacht. Diese haben aus Fehler gelernt.

    Herr Bahkdi haut natürlich Spahn und den Kerl Sprüche raus, aber ich finde das absolut in Ordnung. Er kennt sich mit Epidemiologie besser aus, als ein Tierarzt oder Bankkaufmann. Auch ist er der Profi. Spahn und der andere Tierarzt Kollege und Bankkaufmann, haben null Ahnung davon.

    Das Buch ist nach meiner Meinung nach aufschlussreich und sehr genau erklärt worden. Für mich persönlich hat es Hand und Fuß.

    Danke an Herrn Bakhdi und an Frau Reiss, die dieses Buch geschrieben haben.

    Ich kann das Buch 100% empfehlen.

    Teilen
 

Das Buch Alice

Buchseite und Rezensionen zu 'Das Buch Alice' von Dr. Karina Urbach

Inhaltsangabe zu "Das Buch Alice"

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:432
EAN:9783549100080
read more
 

Der Honigbus

Buchseite und Rezensionen zu 'Der Honigbus' von Meredith May
4.75
4.8 von 5 (4 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Der Honigbus"

Ein rostiger alter Bus im Garten des Großvaters und seine Bienen werden für Meredith ihr einziger Halt. Denn sie ist erst fünf, als sie von ihren Eltern nach deren Trennung vollkommen sich selbst überlassen wird.
Der Großvater nimmt sie mit in die faszinierende Welt der Bienen – und rettet ihr so das Leben. Die Bienen werden Meredith zur Ersatzfamilie: Wenn sie sich verlassen fühlt, zeigen sie ihr, wie man zusammenhält und füreinander sorgt. Wenn sie über ihre depressive Mutter verzweifelt, bewundert sie die Bienen dafür, ihre Königin einfach austauschen zu können. Die Bienen lehren Meredith, anderen zu vertrauen, mutig zu sein und ihren eigenen Weg zu gehen.
»Der Honigbus« ist eine starke Geschichte über das Leben und die Weisheiten der Natur.

Autor:
Format:Taschenbuch
Seiten:320
EAN:9783596703067
read more

Rezensionen zu "Der Honigbus"

  1. Sind Honigbienen die schlaueren "Menschen"?

    „Bienen verhalten sich manchmal wie Menschen – sie haben Gefühle und manche Dinge jagen ihnen Angst ein.“ (S. 10)

    Seit ein paar Jahren „häufen“ sich Romane und Sachbücher über Bienen. Das hat aber meist nichts bzw. weniger damit zu tun, dass die Autor*innen ein Stück vom (Honig-)Kuchen abhaben wollen, sondern auf ein Problem aufmerksam machen wollen, dass uns ALLE betrifft: wenn die Honigbienen aussterben, sind auch wir nicht mehr weit davon entfernt, selbiges zu tun.

    Auch die Journalistin und Imkerin Meredith May reiht sich in die lange Reihe ein und hat mit „Der Honigbus“ ein Memoir veröffentlicht, in dem sie ihre schwierigen familiären Verhältnisse der Wissensvermittlung über Honigbienen gegenüberstellt.

    Die Bienen haben ihr „das Leben gerettet“, nachdem Meredith May im Alter von 5 Jahren die Scheidung ihrer Eltern miterleben musste und sie fortan mit der in tiefe Depressionen versunkenen Mutter und ihrem jüngeren Bruder Matthew in einem kleinen Zimmer im Haus ihrer Großeltern leben muss.

    Während ihre Mutter sich immer mehr von Meredith und Matthew zurückzieht und die Kinder mehr als Last denn als liebenswerte Menschen empfindet, gelingt es Meredith durch ihren Grandpa und seine Arbeit als Imker, ihre Kindheit trotz der schwierigen Verhältnisse zu überstehen und dabei mehr über das Leben, das soziale Miteinander, die Eigenschaften und Eigenarten der Honigbienen kennen- und schätzen zu lernen.

    „Meine Persönlichkeit wurde geformt von den Lektionen fürs Leben, die ich von Bienen gelernt habe. Jedes Kind sollte diese Gelegenheit zum Wachsen haben.“ (S. 244)

    Der teils barschen Sprache als Kenntlichmachung der familiären Konflikte oder den seelischen Belastungen von Meredith´s Mutter werden poetisch formulierte Beschreibungen über die Natur in Big Sur (Küstenstreifen in Kalifornien) oder Informationen über das soziale Gefüge der Honigbienen vermengt mit philosophischen Gedanken über das Menschsein gegenübergestellt.

    So bietet Meredith May ihren Leser*innen einen spannend zu lesenden autobiografischen Roman, der mit einem intensiven Plädoyer für den unbedingten Erhalt der Honigbienen endet und mich berührt und fasziniert zurücklässt. 5*

    „„Da“, sagte er und reichte mir das Glas. „Den hast du gemacht.“ Der Honig glühte in meinen Händen wie ein atmendes Lebewesen. Er war warm, und ich liebte ihn, weil er etwas Einleuchtendes war, als nichts anderes einen Sinn ergab. Er war ein wahrhaftes Beispiel für das, was Grandpa versucht hatte, mir im Bus zu erklären – dass Schönes nicht zu den Menschen kommt, die es sich einfach nur wünschen. Man muss hart arbeiten und Risiken auf sich nehmen, um belohnt zu werden.“ (S. 127)

    Teilen
  1. Ein schönes Buch

    Meredith ist knapp 5 Jahre und noch viel jünger ihr Bruder Matthew, als sie sich in Kalifornien wiederfinden. Die Ehe der Eltern ist gescheitert, es waren Monate voller Hass und Streit vorausgegangen. Ihre Mutter ist einfach am Leben gescheitert, sie suchte Aufmerksamkeit und Ansehen, Liebe und Erfolg, hat aber selbst nur Depressionen und Selbstmitleid zu bieten.

    Sie kehrt zu ihrer Mutter zurück, ein kleines Haus bei Big Sur wird nun die Heimat der Kinder. Sie teilen sie mit ihrer wortlosen Mutter ein Zimmer, in dem sie die Tage schlafend und rauchend verbringt. Grandma kümmert sich um Nahrung und Kleidung, aber Geborgenheit kann sie auch ihren Enkeln nicht vermitteln. Aber es gibt einen Lichtblick: Grandpa. Er bringt den Kindern, vor allem Meredith seine bedingungslose Liebe entgegen und weckt in ihr gleichzeitig die Liebe zu seinen Bienen. Dabei ist er nicht mal der leibliche Großvater.

    Die Bienen sind das große Thema in diesem, autobiografisch inspiriertem Roman. Ihr Staatenwesen, ihre Besonderheiten – all das lernt Meredith kennen und je mehr sie erfährt, je älter sie wird, desto größer wird ihre Faszination. Bienen sorgen für unser Wohlergehen, nicht nur mit dem süßen Honig, den Meredith und Matthew lieben, ihr Wachs sorgt für warmes Licht und das Sirren und Surren am Stock, tröstet das Mädchen, wann immer die Lethargie ihrer Mutter durch einen Gewaltausbruch abgelöst wird. In einemumgebauten Bus hat Grandpa seine Imkerei eingerichtet. Hier wird der Honig geschleudert. Der Honigbus wird dann auch einer der wichtigsten Rückzugsorte für Meredith. Wir erfahren viel über diese einzigartigen Insekten, deren Bedrohung der Großvater schon Ende der 79iger Jahre erkannte. Wenn fast industrialisierte Bienenhaltung für einseitige Nektarnahrung sorgt, braucht man sich über Krankheiten nicht zu wundern. So erlebt das junge Mädchen Faulbruten und Milbenbefall in Grandpas Stöcken.

    Auch als Meredith erwachsen wurde und längst als Journalistin arbeitete, hegt sie den letzten Bienenstock des längst verstorbenen Grandpa.

    Meredith May hat ihre schwierige Kindheit in diesem Roman auf eine warmherzige und authentische Weise verarbeitet. Es ist kein Blick zurück im Zorn. Sie verdankt den Bienen viel und setzt ihnen hier ein Denkmal und gleichzeitig ist das Buch auch in Appell an die Menschen, die Natur und die Schöpfung zu achten und zu bewahren.

    Teilen
  1. Heilkraft der Natur

    Bienen als Lebensretter? Bei der Autorin Meredith May funktioniert das sehr gut in ihrem autobiografischen Memoir-Buch „Der Honigbus“. Es ist die Geschichte eines kleinen Mädchens, das aus einer zersplitterten Ehe und Familie stammend sich den Bienen ihres Großvaters zuwenden kann und sich letztlich dabei selbst findet.

    Meredith muss mit fünf Jahren miterleben, wie die Ehe ihrer Eltern zerstört wird. Ihre Mutter zieht sich vor ihr zurück, Meredith findet beim Großvater Unterschlupf und Liebe. Meredith lernt bei ihm viel über Bienen, über ihre Verhaltensweisen, über ihre Gemeinschaft und nicht zuletzt üb3 die Imkerei. Im Laufe der Geschichte und ihrer Entwicklung vermag sie aus dem Wissen um die Bienenvölker Trost und Kraft zu schöpfen, sie beruft sich auf deren Vertrauen und Loyalität zueinander, aus dem die Stärke eines Volkes entsteht. Das hilft Meredith, die Einsamkeit durch den von Bienen vorgelebten Gemeinschaftsgeist zu überwinden, sie macht sich die Geduld der Bienen zueigen und so werden die Bienen zu Rettern für das geschundene Mädchen.

    Das Buch der Journalistin und Bienenzüchterin Meredith May ist mit großem Können, viel Empathie für ihre Figuren und in klarer und dennoch sehr bildlicher Sprache geschrieben. Es ist ein sehr gelungener Mix aus Autobiografie, Sachbuch und Roman, den ich gern gelesen habe, bei dem ich mit der Protagonistin gelitten und mich auch für sie gefreut habe und der mir zugleich einen guten Einblick in die Welt der Bienen und des Imkerns gab. Das Buch ist sehr empfehlenswert als interessante und spannende Unterhaltungslektüre, mit einer hoffnungsvollen und berührenden Hommage an die Natur und an die Bienen.

    Meredith May ist Imkerin in fünfter Generation. In ihrem Memoir »Honigbus« erzählt sie von den Lebenslektionen, die sie von den Bienen ihres Großvaters in Big Sur lernte und die für sie die Rettung aus einer schwierigen Kindheit bedeuteten.
    May ist eine preisgekrönte Journalistin und Autorin. Sie schreibt für den »San Francisco Chronicle« und gewann den PEN USA Literary Award for Journalism und wurde für den Pulitzer Preis nominiert. Sie lebt in der San Francisco Bay Area und hält dort den letzten Bienenstock ihres inzwischen verstorbenen Großvaters. »Der Honigbus« wird in elf Sprachen übersetzt.
    (Quelle: Verlagsseite S.Fischer Verlag)

    Teilen
  1. Großpa und Bienen die mich durch meine Kindheit begleiten

    "Man muss sich auf etwas verlassen können, von dem man nicht verlassen wird." (Laotse)
    Fassungslos muss die 5-jährige Meredith mitansehen wie ihre Eltern sich trennen, doch es kommt noch schlimmer. Eines Tages packt ihre Mutter die Koffer, nimmt Meredith und ihren kleinen Bruder Matthew und fliegt mit ihnen nach Kalifornien zu ihren Großeltern. Fortan ist sie tausende Kilometer von ihrem geliebten Vater entfernt und weiß nicht warum. Lediglich ein rostiger alter Bus im Garten und Grandpas Bienen geben ihr Halt in dieser schweren Zeit. Währenddessen zieht sich ihre Mutter vor Depressionen im Zimmer zurück und kümmert sich wenig um ihre Kinder. Grandpa dagegen ist froh über die Hilfe Merediths und nimmt sie mit in seine Welt der Bienen. Dabei lernt Meredith was es bedeutet füreinander dazu sein, wie man zusammenhält und das man eine Bienenkönigin einfach austauschen kann, wenn sie sich nicht um ihr Volk kümmert. Als eines Tages ihr Vater sie vor die Wahl stellt bei ihm zu bleiben, ist Meredith klar das sie Matthew, Grandpa und die Bienen niemals alleine lassen kann. Zukünftig lernt sie von den Bienen anderen zu vertrauen, mutig im Leben zu sein und seine eigenen Wege zugehen. "Grandpa und seine Bienen hatten mich durch eine führungslose Kindheit geleitet, mich beschützt und mich gelehrt, ein guter Mensch zu sein." (Buchauszug)

    Meine Meinung:
    Das schöne Cover mit den gelben Blüten und den Bienen, aber auch der interessante Klappentext, hatten mich sofort angesprochen. Dabei ahnte ich noch nicht, das dies die autobiografische Lebensgeschichte über die Kindheit der Autorin sein würde. Der Schreibstil war flüssig, unterhaltsam und so wurde ich streckenweise sehr emotional von dieser Geschichte berührt. Dabei kamen bei mir schnell wieder Erinnerungen an Jeannette Walls "Schloss aus Glas" hoch, die auch keine einfache Kindheit miterleben musste. Nur bei Meredith war der Unterschied, das sie Halt bei ihrem Grandpa und seinen Bienen bekam. Dazu nahm die Autorin mich in die Welt der Bienen, mit Wissenswerten wie Bienenstöcke, Gefahren der Bienen, Honigproduktion und vieles andere mehr. Lustig fand ich Grandpas alten rostigen Bus, den er zu einem Honigbus umfunktioniert hatte, in dem er seinen Honig schleuderte und in Gläser abfüllte. Trotz den auch schönen Erlebnissen, war ich immer wieder erschüttert über das Verhalten ihrer Mutter und auch ihrer Großmutter, wobei ich manchmal nur raten konnte, warum sie sich so verhielten. Doch ich konnte auch in einigen Szenen den Vater nicht verstehen, das er dies alles so hat mit sich machen lassen und gar nicht um seine Kinder gekämpft hatte. In dieser wahren Begebenheit wurde wieder einmal klar wie schwierig eine Trennung bzw. Scheidung für Kinder ist und wie sehr Kinder darunter leiden. Dass diese Geschichte nicht der Fantasie der Autorin entsprang, sondern ihre wahren, erschütternden Kindheitserlebnisse waren, macht das ganze für mich noch unbegreiflicher. Die Reaktionen und das Verhalten von Merediths Mutter haben mich zuweilen extrem erschüttert und so litt ich oft mit ihr und Bruder Matthew mit. Dieses Buch kann ich nur weiterempfehlen, da es das menschliche Leben und die Natur in einer einzigartigen Weise miteinander verbindet, so gebe ich 5 von 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

    Teilen
 

Die Zerstörung Amerikas

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Zerstörung Amerikas' von Elmar Theveßen
4
4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Die Zerstörung Amerikas"

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:320
EAN:9783492070584
read more

Rezensionen zu "Die Zerstörung Amerikas"

  1. Und jetzt haben wir den Salat!

    In einer komplexen Welt sehnen sich viele Menschen nach einfachen, klaren Strukturen. Und nach einfachen Wahrheiten. Dies ist weiß, dies ist schwarz. Punktum. Und je mehr man sich mit einer Partei identifiziert, desto weniger muss man sich mit seinen Repräsentanten auseinandersetzen. Oder es ist einem sowie so egal. Aus Politikverdrossenheit. Das politische Establishment hatte allerdings wirklich einen Denkzettel verdient, do you hear me now? Sagten die Amerikaner.

    In dem ansprechend gestalteten und geschriebenen Sachbuch Elmar Theveßens versucht der Autor nicht nur, dahinter zu kommen, warum der Trumpismus die Amerikaner nicht zum Erbrechen bringt. Warum sie nicht nur hinnehmen, dass ihr gewählter Präsident, Fakenews verbreitet, sexistisch ist, rassistisch und Feindbilder zementiert, sondern warum sie ihren Präsidenten fast als Gott bejubeln. Alles dies, aber nicht nur. Theveßen beschreibt auch, wie sehr die kenntnis- und richtungslose Regierung Trumps das Land in eine schwere Krise gestürzt hat und die Staatsschulden ins Unermessliche haben ansteigen lassen.

    enn Trump hat dem Land mehr geschadet als genutzt. Seine Steuersenkungen kamen vor allem den großen Konzernen zugute, die ihren Reichtum keineswegs weitergeben.

    Zitat:

    „Insgesamt 91 Großkonzerne unter den genannten Unternehmen, zum Beispiel Amazon, IBM, General Motors und Netflix, zahlten überhaupt keine Bundessteuern in den USA oder bekamen sogar noch Erstattungen von der amerikanischen Steuerbehörde zurück.“

    Und selbst wenn den kleinen Haushalten unterm Strich kurzzeitig ein wenig mehr im Geldbeutel bleibt, werden sie langfristig ärmer, weil das Einkommen der oberen Schichten signifikanter ansteigt.

    Zitat:

    „Amerikas Bruttoinlandsprodukt ist seit 1980 um 79 Prozent gestiegen. … Im gleichen Zeitraum wuchs das Einkommen der unteren Hälfte der arbeitenden Bevölkerung … nur um 40 Prozent. Für die Gruppe der mittleren Einkommen betrug die Steigerung 50 Prozent. Gleichzeitig schoss das Einkommen der Reichsten 0,01 Prozent der arbeitenden Bevölkerung um 420 Prozent in die Höhe.“

    Diesen Trend befeuerte Trump mit seiner Politik.

    Der menschengemachte, von Trump geleugnete Klimawandel trifft auch die Staaten hart. Küstennahe Landstriche versalzen, viele kleine Betriebe, die im Gegensatz zu großen nicht gefördert werden, müssen schließen. Die Regierung tut nichts dagegen. Im Landesinneren vertrocknet das Land.

    Theveßen zählt des weiteren auf, wie die republikanischen Bundesstaaten ihre Wahlkreise neu zuschneiden, so dass benachteiligte Minderheiten keine Chance haben, für ihre (demokratischen) Vertreter eine Mehrheit zu finden;

    wie Trump Gelder für die Erhaltung von Nationalsparks zusammenstreicht,

    er führt den Handelskrieg mit China ins Feld, der die Waren für die Kleinverdiener verteuert und die kleinen Betriebe benachteiligt,

    er zeigt auf, wie sehr Trump ein Feindbild braucht, um seine Misswirtschaft zu verschleiern

    und nicht zuletzt widmet er einen Großteil des Buches dem Missmangement in der Coronakrise.

    Aber alle diese doch zu Buche schlagenden Fakten scheinen dem Trumpismus egal zu sein. Die Leute sind blind geworden. Emotionen zählen mehr als Fakten. Die Journalisten haben das ihre dazugetan, muss man ehrlicherweise sagen, um ihn zu befördern, weil man trefflich Schlagzeilen mit dem Rüpel Trump machen kann.

    Und jetzt haben wir den Salat.

    Theveßens Buch kommt knapp vor den Wahlen 2020 heraus, aber der Autor sieht das Festkrallen des Autokraten Trump am Thron voraus!

    Fazit. Ein mit persönlichem Zungenschlag geschriebenes Sachbuch, das informativ ist und leicht zu lesen. Allerdings arbeiten Sachbücher mit Fakten und Zahlen. Das dürfte klar sein oder? Für meinen Geschmack ist die Coronakrise zu ausgewalzt dargestellt und auch das Impeachment hätte ich nicht ganz so detailliert gebraucht, aber trotzdem ist „Die Zerstörung Amerikas“ ein Buch, das betroffen macht. So schnell wird der Trumpismus nicht vom Tisch sein.

    Kategorie: Sachbuch. Politik.
    Verlag: Piper. 2020

    Teilen
 

Seiten