Westwärts mit der Nacht
Geboren wurde Waris in der Wüste Afrikas, zog mit ihrer Familie, einem Nomadenstamm, von Wasserstelle zu Wasserstelle, ständig im Kampf ums tägliche Überleben. Sie hütete die Tiere, und der erste grausame Einschnitt in ihre Welt der Kindheit war ihre Beschneidung mit fünf Jahren. Mit vierzehn wollte sie ihr Vater dazu zwingen, einen viel älteren Mann zu heiraten. Waris rebelliert und sieht keine andere Möglichkeit, als wegzulaufen, um ihrem Schicksal zu entkommen. Sie flieht in die Hauptstadt Mogadischu und bekommt die Chance, als Dienstmädchen mit dem somalischen Botschafter, einem Verwandten ihrer Mutter, nach London zu reisen.
Mit welcher Schlitzohrigkeit es Waris gelingt, nachdem ihr Onkel wieder zurück nach Somalia berufen wird, in London zu bleiben, sich ihr Überleben zu sichern, sogar britische Bürgerin zu werden, liest sich überaus amüsant. Ein Fotograf, der sie entdeckt hat, bekniet sie tatsächlich zwei Jahre lang, Aufnahmen von ihr machen zu dürfen.
Sie hat es ihrer ungeheuren Zähigkeit zu verdanken, die sie schon früh als Nomadenmädchen erlernt hat, daß sie mittlerweile zu den Topmodels der Modebranche gehört. Seit einiger Zeit setzt sie sich vehement als UNO-Sonderbotschafterin gegen die Genitalverstümmelung von Frauen ein, die sie selbst schmerzvoll erlitt. --Manuela Haselberger
Ein Fußballabend, einiges an Bier und schon ist die Idee geboren: auf zur WM in Südafrika, aber nicht mit dem Flugzeug, das kann ja jeder. Nein, wenn schon, dann soll ein Traum in Erfüllung gehen, mit dem VW Synchro über die Balkanroute und Ostafrika bis Südafrika. Es ist ein schönes Buch geworden, die Softcoverausgabe hat eine angenehme Haptik, ein schönes Layout, die vielen persönlichen Bilder bieten viel fürs Auge und eigenes Fernweh ist vorprogrammiert.
Von den Vorbereitung an, die erst mal mit dem Kauf eines gebrauchten Fahrzeugs anfangen, der Suche nach Ersatzteilen, Impfungen und vieles mehr bis hin zur Abfahrt macht es schon Spass dabei zu sein. Die Reise ist abenteuerlich, ob es seltsame Gebühren an den Grenzen, Pannen oder fehlendes Werkzeug ist, gemeinsam und mit Hilfe von vielen netten Menschen unterwegs wird jede Hürde genommen. Es ist schon bemerkenswert, was das Auto alles mitmachen muss und wie jedes Mal wieder die Reparatur gelingt, ein Hoch auf das afrikanische Improvisationstalent.
Seit der Reise sind 5 Jahre vergangen und manches ist von der Gegenwart eingeholt worden. So die Reise durch Syrien und die Begegnung mit den Menschen, in deren Ort sie ihr Nachtlager aufschlugen und freundlich behandelt worden sind und sie sich fragen, wie in Deutschland Syrer behandelt würden, wäre die Situation umgekehrt. Nun kann sich jeder selbst die Antwort geben.
Jedem Land wird ein Kapitel gewidmet, aber je weiter südlich die Jungs kommen, umso kürzer werden die Abschnitte. Liegt es daran, dass Kenia, Sambia, etc schon touristischer erschlossen sind? Man reist mit den Männern mit und man muss kein Fußballfan sein um an dieser Reise mit Spaß dabei zu sein. Die WM in Südafrika kommt sogar ein bisschen zu kurz, es sind die letzten Seiten und man merkt deutlich: der Weg war das Ziel und jetzt ist die Spannung raus, man guckt noch ein paar Spiele, genießt die Gastfreundschaft und erholt sich.
Ein schöner, abenteuerlicher Reisebericht, aber auch das Nachwort am Schluss kann mir nicht erklären, warum dieses Buch erst 5 Jahre nach der Reise erschienen ist.
Inhalt: In „Das ABC auf Afrikanisch“ erzählt die gebürtige Schweizerin Heidy Dennis-Schneider von zwanzig erlebnisreichen Jahren als Lehrerin und Missionarsgattin in Nigeria. Sie entführt in eine Welt, die fremd und oftmals unverständlich erscheint. Mit viel Charme und Witz blickt sie zurück auf einige Gegebenheiten, die sie den Kopf schütteln ließen, aber dennoch wertvolle Dinge fürs Leben gelehrt haben.
Ihre Geschichtensammlung berührt und regt zum Nachdenken an, hinterlässt beim Leser aber zum Ende stets ein Lächeln.
Die Reise in eine vergangene Zeit und eine ferne Welt, auf die Heidy Dennis ihre Leser mitnimmt, wird an niemandem spurlos vorbeigehen! (Klappentext)
Mein Fazit: Das vorliegende Buch bekam ich direkt von der Enkelin der Autorin. Diese fragt bei mir vor geraumer Zeit dafür an und da ich auch so etwas sehr gerne lese, konnte ich einfach (mal wieder ☺) nicht nein sagen. Nun habe ich es also gelesen und muss sagen…einfach der pure Wahnsinn…ich hatte ständig Gänsehaut und war zu tiefst ergriffen. Die Schweizer Autorin Heidy Dennis erzählt hier über ihre Missionarsarbeit in den 1950er und 60er Jahren in Nigeria. Mit all ihren Tücken, sich in die Mentalität der Menschen dort einzufügen. Dies gab ihr so manche schwere Prüfung auf und hin und wieder trat sie dabei auch in diverse Fettnäpfchen. Doch all dies hatte sie einst ihrer Mutter per Brief geschrieben und nun in einem Buch zusammengefasst. Dennoch liest sich das Buch nun nicht wie die Anreihung dieser Briefe, nein, sie hat diese in gute Kapitel zusammengefasst. Man bekommt einen sehr guten Eindruck davon, wie es zu der Zeit dort aussah und mit welchen Schwierigkeiten sowohl die Einheimischen als auch die Missionar dort leben und agieren mussten. Ich kann es einfach nur empfehlen es einmal selbst zu lesen. Lange hatte ich ein solches wirklich zum Nachdenken animierendes Buch nicht mehr gelesen. Am meisten hat mich dabei ein Ausspruch beeindruckt, der da in etwa heißt:
„Wie man sich verletzende Worte erspart, aber auch, wie sie sich als gute Entschuldigung verwenden lassen.“
Vom Kind zur Wüstenblume
Auf Grund vom Empfehlung habe ich mir dieses Buch gekauft und war einerseits begeistert anderseits entsetzt zu lesen wie junge Mädchen in Regionen des Islams auch heute noch beschnitten,gedemütigt und verstümmelt werden.
Die 5 jährige Warie wächst in einem Nomadendorf auf wo sie eines Tages auf Grund von Ritualen beschnitten wird. Nach vielen Schmerzen und Qualen überlebt sie das ganze was nicht bei allen Mädchen der Fall ist.
Als sie dann jedoch mit 13 J. auch noch zwangsverheiratet werden soll mit einem viel älteren Mann flieht sie nach Somalia zu Verwandten. Dort wächst sie dann auf, arbeitet als Dienstmädchen, lernt Englisch und wird schließlich von einem Starfotograf entdeckt. Schließlich wird sie ein bekanntes und gutbezahltes Model, doch ihre Kindheit lässt sie nie los.
Noch heute kämpft sie gegen dieses grausame Ritual kleine Mädchen zu beschneiden.
Das 280 Seiten dicke Buch ist sehr gut geschrieben, bei manchen Seiten kamen mir auch fast die Tränen als ich sie las und da ich bis dahin dieses Ritual nicht kannte war diese ganze Thematik für mich neu und ich war wirklich bestürzt das es auch heute teilweise immer noch ausgeübt wird.
Ich hoffe nur das in Zukunft dieses Ritual weltweit verboten wird.
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