The Paris Bookseller

Klappentext:
„Das muss das Paradies sein: Tagsüber baden in der Elbe, abends gemütlich vor dem neuen Fernsehgerät sitzen. Die dreizehnjährige Karin wohnt in Hamburg und genießt 1961 einen unbeschwerten Sommer. Als eine Freundin ihr ein Buch über jüdische Kinder im Nationalsozialismus schenkt, wird sie nachdenklich: Haben ihre Eltern wirklich nichts von alldem gewusst, was in Deutschland während der Zeit des Nationalsozialismus' passiert ist? Oder waren sie sogar selbst in Verbrechen verwickelt? Karin sucht nach Antworten auf ihre Fragen, doch ihre Eltern sprechen nicht mit ihr über den zweiten Weltkrieg. Ihre heile Welt wird brüchig und endet abrupt, als ein halbes Jahr später in einer kalten Nacht Hamburgs Deiche brechen und die Sturmflut ihr Paradies endgültig zerstört. Ein Meisterwerk von Kirsten Boie, für Jugendliche und Erwachsene.“
Kirsten Boie hat sich auch in diesem Buch wieder an eine „bissige“ Zeit herangewagt und diese für Jugendliche und auch Erwachsene sehr gut lesbar verpackt. Die Geschichte rund um Karin ist in gewisser Weise rau aber das passt eben zu den Norddeutschen. Diese Fragen nach dem Nationalsozialismus kann man bei Karin verstehen. Wer selbst aus dieser Zeit kommt, wird es wohl ähnlich gehalten haben. Die große Frage ist eben nur: Erhält man Antworten? Viele erzählen es nicht gern, andere wollen sich nicht mehr daran erinnern und genau da liegt die feine Note wieder das alles für Jugendliche erzählbar und verständlich auf den Punkt zu bringen. Boie schafft auch das hier wieder vortrefflich in meinen Augen. Die Geschichte der Sturmfluten sollte jeder kennen und hier dürfen wir Leser sie durch Karin erlesen. Für Kinder gibt es Fragen über Fragen in ihrem jungen Leben aber wie beantwortet man sie als Erwachsener? Genau darum geht es hier und vor allem darum , die Wahrheit nie zu verschweigen oder gar zu vertuschen. Alles nicht einfach aber Boie trifft es auf den Punkt.
Auch diese Geschichte hier ist für Jugendlich und Erwachsene sehr gut lesbar und wirklich tiefgründig! 5 von 5 Sterne!
„Aber als ein Haus ohne Gäste erreicht mich das Geschehen im Ort längst nicht mehr so wie früher. So geht diese Saison ziemlich an mir vorbei. Es fühlt sich an, als hätte es sich ausgesommert.“ (Zitat Seite 35)
Inhalt
Nach der „Aktion Rose“ am Beginn des Jahres 1953 sind Otto und Alma auf ihrer Flucht in Berlin angekommen und leben dort unter sehr bescheidenen Umständen. Das Haus vermisst sie sehr und sie vermissen ihre Heimat Rügen. Auch ihr Sohn Horst musste mit seiner Frau Rosi Greifswald verlassen, in den Westen fliehen. Er bewirbt sich um eine Stelle als Dozent auf Schloss Bieberstein in der Rhön, die er auch erhält. Immer mehr Freunde und Bekannte verlassen die DDR, das Haus beobachtet mit Sorge, wie es in Sellin leiser wird. Doch dann nimmt auch hier das Leben wieder Fahrt auf, wenn auch völlig anders als bisher. Das Haus wurde in kleine Wohneinheiten unterteilt und diese einzeln vermietet. Die Jahre vergehen, nun gibt es Radio und Fernsehen, und so ist auch das Haus über die aktuellen Ereignisse informiert, denkt darüber nach, es sind viele Themen: von der Politik, über das Tagesgeschehen, Kultur, bis zu den wichtigen Sportereignissen. Nach der Wende wartet das Haus sehnsüchtig auf Horst und Rosi, bis es im Jahr 1993 endlich so weit ist. Genau einhundert Jahre nach dem Bau des Hauses stehen sie nach mehr als vierzig Jahren zum ersten Mal wieder vor dem Haus und überlegen. Wird es ein neues Kapitel für das Haus „Helene“ geben?
Thema und Genre
Dieses Buch ist der zweite Teil der Geschichte des Hauses „Helene“ in Sellin auf Rügen und die damit verbundene Geschichte der Familie Töllner.
Charaktere
Der Erzähler ist das Haus 1903 erbaute Haus. Vor allem jedoch ist es die Geschichte der Menschen aus mehreren Generationen. Es sind Familienmitglieder, Freunde und Bekannte der Familie der Autorin.
Handlung und Schreibstil
Wie bereits im ersten Teil der Familiengeschichte ist es das Haus, das beobachtet, über die Beobachtungen und Informationen nachdenkt und diese erzählt. Es ist eine lebhafte, facettenreiche Mischung. Schilderungen des Alltags in der DDR, gleichzeitig auch in der Bundesrepublik, das Leben auf beiden Seiten der Mauer, werden mit der jeweils relevanten politischen und wirtschaftlichen Situation verknüpft. Auch über kulturelle Ereignisse berichtet das Haus und besondere Ereignise wie den Katastrophenwinter 1979 und so wird auch die Geschichte des Ostseebades Sellin und der Insel Rügen Teil der Handlung.
In der zweiten Hälfte des Buches geht es um das wiedervereinigte Deutschland, die Unsicherheiten in den Jahren danach und die Veränderungen. Ein architektonisch interessantes Kapitel zeigt Bilder des baulichen Zustandes der einzelnen bekannten Häuser nach der Wende und heute, nach umfassenden Erhaltungsarbeiten. Anekdoten, Briefausschnitte und viele Fotografien ergänzen den Text. Im Anhang am Buchende finden sich der Stammbaum, das Abbildungsverzeichnis und eine ausführliche Quellenangabe.
Fazit
Eine facettenreiche, packende Reise durch die letzten siebzig Jahre Zeitgeschichte Sellins, der Insel Rügen und Deutschlands, und gleichzeitig ein Streifzug durch die zeitlose, beeindruckende Schönheit der Natur dieser Insel. Wer diese wechselvollen Jahre erlebt hat, wird durch dieses Buch sicher auch in eigene Erinnerungen zurückgeführt. Für die jüngere Generation, die Urlaubsgäste aus allen Teilen Deutschlands und Europas, oder eine Wienerin auf Rügen wie mich, bietet dieses Buch eine Fülle von neuem Wissen, eindrücklich und persönlich berichtet, aus einer originellen Erzählperspektive geschildert, und mit unterhaltsamer Leichtigkeit zu lesen.
Klappentext von der Verlagsseite:
Eine kraftvolle, herzzerreißende und unvergessliche Geschichte
Wien, 1936. Die drei Freunde Leo, Elsa und Max verbringen einen perfekten Tag im Prater. Vom Riesenrad aus betrachtet scheint die ganze Welt ihnen zu gehören. Doch bald darauf versinkt diese Welt um sie herum in Dunkelheit und der Krieg reißt sie grausam auseinander. In dieser Zeit der Angst und Verfolgung ist nicht sicher, wer von ihnen überleben wird.
Inspiriert durch die Geschichte ihres Großvaters, erzählt Bestsellerautorin Liz Kessler in ihrem bisher persönlichsten Buch, wie Freundschaft, Familie und Liebe auch im Angesicht von Flucht und Tod den Glauben an das Gute im Menschen aufrechterhalten.
Autoreninfo von der Verlagsseite:
Liz Kessler hat als Lehrerin und Journalistin gearbeitet und wollte Schriftstellerin werden, seit sie im Alter von neun Jahren ihr erstes Gedicht veröffentlichte. Zehn Jahre lang lebte sie auf einem Hausboot. Inzwischen wohnt sie in einem wunderschönen kleinen Haus in Manchester und gibt Schreibkurse für Autoren. Ihre Kinderbücher über das Meermädchen “Emily” wurden zu internationalen Bestsellern.
Sprecherinfo von der Verlagsseite:
Julian Greis, Jahrgang 1983, wirkte in zahlreichen Theater-, TV- und Hörbuchproduktionen mit, u. a. in der erfolgreichen Hörspielvertonung von Wolfgang Herrndorfs Roman “Tschick”.
Fritzi Haberlandt wird als eine der wichtigsten Charakterdarstellerinnen Deutschlands gefeiert. Für ihre zahlreichen Film- und Theaterrollen gewann sie u.a. den Deutschen Filmpreis und wurde mehrfach zur Nachwuchsschauspielerin des Jahres gewählt.
Walter Kreye studierte an der Schauspielschule Bochum und spielte am Hamburger Thalia Theater, das Schauspielhaus sowie an der Schaubühne Berlin und an den Staatstheatern von Hannover und Stuttgart.
Seit Ende der 1980er Jahre ist Walter Kreye vor allem durch zahlreiche Rollen in Fernsehkrimis berühmt geworden, u. a. übernahm er 2007 die Titelrolle der erfolgreichen ZDF-Serie “Der Alte”. Zudem ist er die Stimme der Simenon-Hörbücher.
Friedhelm Ptok ist Schauspieler und Synchronsprecher. Seiner klassischen, sonoren Erzählerstimme folgt man gern in jedes Abenteuer.
Erster Satz:
Mein Vater war acht Jahre alt, als er 1939 mit seinen Eltern Frank und Annie Kessler die von den Nazis besetzte Tschechoslowakei verlässt..
Meinung:
Bücher oder auch Hörbücher, die das Thema “Holocaust” und “Zweiter Weltkrieg” behandeln, sprechen mich einfach an. So musste ich auch unbedingt “Als die Welt uns gehörte” von Liz Kessler, in diesem Fall, hören.
Allein der Inhalt, der aus der Sicht der drei Kinder Leo, Elsa und Max geschildert wird, ist heftig für ein Jugendbuch und es lässt einen auch nach Tagen des Hörens nicht mehr los. Ein jedes Jahr des Holocaust und des Zweiten Weltkriegs wird jeweils aus der Sicht eines Kindes erzählt und jedes Mal stockte mir wieder der Atem beim Hören. Denn Greis, Ptok, Kreye und Haberlandt sprechen die Geschichte von Liz Kessler grandios. Ich musste es öfters unterbrechen, da ich mich wieder sammeln musste, und das ein oder andere Mal liefen mir die Tränen über die Wangen.
Leo und Elsa sind jüdische Kinder und wohnen in Wien. Max Vater ist strenger Nationalsozialist und so hat es Max nicht leicht, wenn er mit seinen Freunden Leo und Elsa den Nachmittag verbringen möchte. Der unterschwellige Hass gegen alles andere fängt langsam an, man spürt wie es anfängt, mit den Reden von Max Vater, das Abwenden von Menschen nach Österreichs Anschluss ans Dritte Reich und wie immer mehr Max indoktriniert wird durch die Hitler Jugend. Man spürt auch immer wieder, wie er sich innerlich dagegen wehrt und man ist einfach fassungslos.
Fassungslos ist man auch, wenn man Elsas Weg von der Flucht bis ins KZ verfolgt. Es erschreckt und Kessler hat mit der Grundlage durch ihren Jugendroman “Als die Welt uns gehört” den Sprechern einen starken Text vorgelegt, der zum einen fesselnd von Eva Riekert übersetzt wurde, als auch von den vier Sprechern grandios vertont wurde.
Jedes einzelne, sehr kurze Kapitel berührt einen. Der erste so glückliche Moment mit dem Riesenrad zu Beginn bis zum packenden Ende mit Leo in London. Das Hörbuch lässt einen nicht los und es wirkt immer noch nach.
Fazit
“Als die Welt uns gehörte” von Liz Kessler ist ein packender, fordernder Jugendroman, der unbedingt entweder gelesen oder gehört werden muss. Er fesselt von der ersten bis zur letzten Minute und lässt einen nachdenklich und traurig zurück, mit dem dringenden Wunsch: Nie wieder!
Zufällig befindet sich Luk Krieger, Mitglied einer Einheit zur Terrorbekämpfung, vor Ort als in einem Berliner Lokal eine Bombe gezündet wird. Sofort beginnen Spezialeinheiten der Polizei mit den Ermittlungen. Dabei wollen sie den Terrorismusexperten Krieger zunächst nicht dabeihaben. Krieger überzeugt die Leitende Kommissarin Cole mit seinen treffenden Analysen. Und schon bald führt eine Spur nach Köln. Das Entsetzliche kann jedoch nicht verhindert werden, in Köln geht eine zweite Bombe hoch. Man hofft allerdings, dem Täter auf der Spur zu sein, doch dieser wirkt sehr gut organisiert und informiert.
Dieser actionreiche Thriller ist ausgesprochen spannungsgeladen, kurze Kapitel, schnelle Szenenwechsel, man weiß manchmal nicht wo einem der Kopf steht. Fast schon überhöht wirken die beiden zentralen Ermittler Luk Krieger und Anna Cole, einfach zu perfekt vom Aussehen her, von dem Geschick bei den Ermittlungen, von ihrer Charakterstärke und den fehlenden Schwächen. Mit der Schilderung der Anschläge wurde nach Auskunft des Autors eine Idee umgesetzt, die bereits im Jahr 2011 entstanden war und die natürlich vor dem Hintergrund der inzwischen tatsächlich verübten Anschläge eine besondere Aktualität erhalten hat. Die Ereignisse geben dem Buch einen unerwarteten Realitätsbezug. Krieger und Cole machen sich auf den Weg durch Deutschland, um den Attentäter zu stellen und möglicherweise noch Schlimmeres zu verhindern.
Die Schilderungen des Autors zeichnen sich durch Detailkenntnis aus, die Art und Weise, wie in Behörden gearbeitet wird, erfährt eine Beschreibung, die von einem Insider kommen könnte. Zwar vermisst man manchmal die Aufklärung einiger Hintergründe oder auch eine Information darüber, wie gewisse Dinge durchgeführt wurden. Auch entwicklen die Personen eben weil sie so perfekt sind, nicht so viel Authentizität. Doch viel wird von dem rasanten Fortgang der Entwicklung aufgewogen ebenso von der Unterbreitung einer unerwarteten Wendung, bei der man sich gar keine Gedanken machen möchte, ob Ähnliches auch in der realen Welt geschehen könnte. Man traut einigen zwar einiges zu, aber man wünscht, dass es doch noch ein paar Grenzen geben möge.
3,5 Sterne
Klappentext:
„Er ist ein faszinierendes Zeugnis und ermöglicht uns tiefe Einblicke in die Geschichte, Kultur und Religion der Azteken: der Codex Mendoza, die wohl bekannteste Bilderhandschrift der frühen Kolonialzeit. Angefertigt wurde er um das Jahr 1541 für Karl V., König von Spanien und Kaiser des Heiligen Römischen Reichs. Heute befindet sich die wertvolle Handschrift, die in aztekischer Glyphenschrift verfasst und in Nahuatl, der traditionellen von spanischen Missionaren verschriftlichten Sprache, und in Spanisch kommentiert wurde, in der Bodleian Library in Oxford….
Der Codex Mendoza präsentiert nicht nur die Geschichte der aztekischen Herrscherdynastie von 1325, dem Jahr der Gründung der Hauptstadt Tenochtitlán, bis zur vernichtenden Niederlage gegen Hernán Cortés 1521. Auch das Arbeits- und Alltagsleben des aztekischen Volkes, religiöse Zeremonien und sogar die Kindererziehung werden detailliert geschildert.“
Diese besondere Ausgabe aus dem Hause wbg-Edition ist ein echtes Schmuckstück und ein großer Wissensschatz zugleich! Erstmals gibt es eine deutsche Übersetzung dieses Werkes und die hat es in sich!
Als Leser staunen wir nicht nur über Zeichnungen und Bilder (Originalgröße!) sondern auch über die Texte und deren Inhalt. Neben wissenschaftlichen Texten, Erzählungen etc. erleben wir Leser hier auch die Übersetzung aztekischer Hieroglyphen und spanischer Kommentare. Sie tauchen als Leser komplett in das Leben der alten Azteken ein und erleben ein neues Zeitalter der damaligen Geschichte - Kolonialisierung, Machtübernahmen, die Stimme der Autoren ohne Namen…ein Codex eben.
Die Optik und Haptik ist hier perfekt gelungen: die Bindung und Heftung ist stark und sauber, die Seiten haben eine tolle Stärke, die Bilder und Texte sind brillant und genau gedruckt. Ein Schuber schütz das gewaltige Buch vor äußeren Einflüssen. Dieses Buch sollte man, auf Grund seines Gewichts (fast 3,5 kg), auf einem Lesepult oder Tisch mit Handschuhen lesen. Die Frage nach dem Preis ist somit beantwortet. Dieses Werk hat diese Umsetzung komplett verdient und ist es auch wert so präsentiert zu werden.
Ein Meisterstück! 5 von 5 Sterne!
Hinreißend
Im Buch geht es um Sonja, welche von ihrem Lieblingsonkel eine Brosche geschenkt bekommen hat, die der Junge Espen versucht zurückzubekommen. Als sie ihm die Brosche zurückgibt, nimmt er sie dafür mit ins magische Land Jotundalen. Dort begegnet sie Trollen, sprechenden Tieren und Drachenlibellen. Außerdem aber auch einigen sehr gefährlichen Lebewesen.
Mir hat der Comic sehr gefallen. Die Bilder sind absolut bezaubernd. Es gibt einige Landschaftsbilder, die so schön sind, dass ich sie am liebsten an die Wand gehängt hätte.
Die Stimmung des Buches war fantastisch. Es hat sich richtig nach dem Aufbruch in ein neues Abenteuer und in eine neue Welt angefühlt. Dazu beigetragen haben natürlich die wundervoll gezeichneten Fabelwesen, nach norwegischer Mythologie.
Einige kleinere Abenteuer haben wir schon bestritten, aber ich muss auch klar sagen, dass sich dieser Band ein wenig wie die Vorbereitung auf die nächsten Bände anfühlt. Wir kennen jetzt die Grundregeln der Welt und wissen, wer diejenigen sind, vor denen wir uns in Acht nehmen müssen und sind damit bestens gerüstet für den nächsten Teil.
Meinem Vergnügen hat das Ganze keinen Abbruch getan, aber ich denke, es ist wichtig zu wissen.
Ein stimmungsvoll erzählter und gezeichneter Comic, den ich persönlich sehr mochte. Ich freue mich schon sehr darauf, mit dem zweiten Teil noch mehr in die Welt einzutauchen.
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