Die Legende von König Arthur und den Rittern der Tafelrunde

Die Geschichte spielt 1950 in Mexico. Noemi, eine kluge, junge Frau, der es auf Grund der finanziellen Möglichkeiten ihrer Familie möglich ist noch zu überlegen was sie aus ihrem Leben machen will, wird von ihrem Vater um Hilfe gebeten. Sie soll ins Hochland, nach El Triunfo reisen und nach ihrer frisch vermählten Cousine Catalina sehen. Diese habe einen besorgniserregenden Brief geschrieben. Noemi soll sich einen Eindruck davon machen, ob Catalina von der Familie ihres Mannes schlecht behandelt und ihr vielleicht sogar eine notwenige psychiatrische Behandlung vorenthalten wird.
Also macht sich die junge Frau auf High Place, dem Sitz der angeheirateten Familie, einen Besuch abzustatten. Was sie dort allerdings vorfindet, stellt sogar ihre schlimmsten Albträume in den „Schatten“.
Ich hatte ja schon einige Rezensionen zu dem Buch von Silvia Moreno-Garcia gelesen und war sozusagen „vorgewarnt“, dass es etwas unheimlich werden könnte. Also war ich während des Lesens sozusagen schon in einer Habachtstellung und war immer ziemlich erleichtert, wenn die nächsten Seiten dann doch nicht so schaurig wurden, wie ich es in Gedanken bereits vorweggenommen hatte. Der Schreibstil der Autorin hat mich von Anfang an sehr eingenommen. Man kommt eigentlich aus der Geschichte nicht mehr heraus, man muss sie bis zum Ende durchlesen. Längere Pausen sind, mir zumindest, gar nicht möglich gewesen. Und dann, dann kommt es zum grandiosen Finale und ich kann nur schreiben, es wird wirklich grausig. Aber auch an diesen Stellen war es immer so, dass man weiter lesen musste. Es war mir nicht möglich diese Passagen zu „überlesen“ oder zu überblättern. Es war einfach nicht möglich. Auf den letzten 50 Seiten konnte ich nicht einmal mehr sitzen bleiben. Immer wieder musste ich mit dem Buch aufstehen und während des Lesens im Zimmer umher laufen, da ich sonst die Spannung nicht hätte ertragen können.
Fazit:
Eine unglaublich spannende und mega gruselige Geschichte, die selbst am Ende noch nachwirkt.
Nebenfiguren eine Stimme zu geben – das ist eine beliebte Technik im Creative Writing und kann zu originellen Ergebnissen führen. Claire Heywood schreibt im Nachwort ihres Romans, dass sie „archäologische Realitäten mit mythologischer Tradition“ und einer „neuen Geschichte“ verbinden will, um „die Lücken zu füllen, die dieser Rahmen offenlässt“ (S. 359). Nichts spricht dagegen, Homers Epos abzuändern und/oder neue Schwerpunkte zu setzen. Entscheidend ist natürlich, dass sich ein stimmiges Gesamtbild ergibt. Damit ist der Anspruch formuliert, dem sich der Roman stellen muss.
Klytämnestra und Helena wuchsen als Schwestern am Königshof in Sparta auf – und hier ist schon die erste Lücke. Wie mag die Erziehung der Schwestern gewesen sein? Durften sie tatsächlich nur „den ganzen Tag ... spinnen und weben“ (S. 27)? Das würde nicht zu der Tatsache passen, dass Mädchen und Frauen im späteren Sparta erheblich mehr Freiheiten hatten als ihre Zeitgenossinnen. Wie erlebten sie die Zeitumstände, die von Krieg geprägt waren? Wir erfahren nichts. Diese Abgehobenheit von äußeren Gegebenheiten findet sich immer wieder. So kreisen die Gespräche der Schwestern und ihre Gedanken hauptsächlich um Ehemann und Familie: Liebt er mich? Liebt er mich noch? Liebt er mich nicht mehr? Hat er eine Geliebte? Oder keine? Damit wird die Autorin diesen Frauengestalten meiner Meinung nach nicht gerecht. Dies zeigt sich besonders deutlich bei Klytämnestra, die Ehefrau des Agamemnon, König von Mykene. Agamemnon baute Mykene zu einem der mächtigsten Königreiche der Bronzezeit aus. Das bedeutete für Klytämnestra, dass in der Zitadelle von Mykene ein großer Haushalt mit Sklaven, Dienern und Gästen zu organisieren und zu verantworten war. Während der Kriegszüge Agamemnons übernahm sie die Regierungsgeschäfte, was nur kurz anklingt und der Autorin keine Vertiefung wert ist. Schade!. Für Helena gilt ähnliches. Menelaos vertraut ihr „die Aufgabe an, Sparta und mich selbst zu vertreten“ (S. 187). Wie meistert sie diese Aufgabe? Auf der anderen Seite traut ihr die Autorin offenbar kein Interesse an der Außenpolitik zu, wenn Helena das Gespräch ihres Mannes mit Aeneas über die drohende Gefahr durch die Assyrer oder Hethiter unterbricht und ein Kompliment für ihr neues Kleid einfordert. So dumm kann sie doch nicht gewesen sein?
Ein weiteres Beispiel für eine nicht gefüllte Leerstelle ist der Raub der Helena. Paris und seine Leute plündern in Abwesenheit des Königs Menelaos den spartanischen Königspalast und verladen die Beute auf ihre Schiffe. Heywoods Helena ist davon überrascht und hat die Plünderungen offensichtlich nicht bemerkt, und ihre Brüder, die Prinzen Castor und Pollux sind im Unterschied zu Homers Ilias anwesend. Aber reagieren nicht. Ist das glaubwürdig? Sicher nicht, da die Prinzen die Plünderungen nicht ohne Gegenwehr hingenommen hätten.
Heywood bemüht sich sichtlich um die Psychologisierung ihrer Figuren, um sie über die Jahrtausende hinweg an den heutigen Leser heranzurücken. Das gelingt ihr auch. Allerdings fragt man sich bei der ständigen Diskussion des jeweiligen Liebesglücks, ob damit nicht die Ansprüche unserer eigenen Zeit kritiklos angewendet werden.
Die Autorin setzt gut gewählte Schwerpunkte. Dennoch hätte ich gerne gewusst, wieso sie Nikostatos, den Sohn der Helena mit Menelaos, unterschlägt; immerhin der Thronerbe Spartas. Und wieso Kassandra, die Seherin, Priesterin und Königstochter, nur die nichtssagende Rolle eines dünnen blonden Mädchens zugewiesen wird.
Ein Buch für jeden, der gerne etwas über mystische Wesen erfahren möchte, über Wiedergänger, Heiler und Hexen. All diese Wesen tummeln sich in Island und machen das Leben dort ein wenig abergläubisch angehaucht. Natürlich auch ein wenig magisch und zuweilen gehört eine gehörige Portion Fantasie dazu, sich all diese Rituale und Rezepturen vorzustellen.
Sehr gut fand ich die Aufteilung des Buches. Es gibt einen umfassenden Überblick über die Arten und Erscheinungsformen der mystischen Wesen und im weiteren Verlauf sind die Themen nach der isländischen Topografie gegliedert. Ich hatte einige Probleme mit den Namen, sind diese isländischen Wortgebilde doch für deutsche Zungen nahezu unaussprechlich und für deutsche Augen sehr schwer lesbar.
Ich fand das Buch unfassbar umfassend recherchiert und es deckt wirklich alle Bereiche ab.
Leider empfand ich den Sprachstil als absolut hölzern und aneinanderreihend. Keine Spannung, sondern reine aufzählende Satzgebilde haben es mir recht schwer gemacht" im Flow" zu bleiben. Etwas weniger wissenschaftliche Sprache, dafür mehr Pep und belletristischer Sprachstil hätten diesem Buch sehr gut getan. Trotzdem vier Sterne für eine umfassende Reise in die mysteriöse , eindrucksvolle und toll recherchierte und gut aufbereitete Welt der Hexen und Geister in Island.
Klappentext:
„Wer hat nicht von ihnen gehört? Von Ikarus, der bei seinem Vogelflug der Sonne zu nah kam, von Arachne, die besser weben konnte als die Göttin Pallas Athene? Vom überheblichen Sisyphos, von Oidipus und der Sphinx, der geraubten Europa, den Argonauten auf der Suche nach dem Goldenen Vlies? Von Prometheus‘ Qualen und der Büchse der Pandora, von Herakles, Perseus und Eurydike? Hier sind sie versammelt, die schönsten Mythen und Sagen der griechischen Welt, erzählt nach den antiken Quellen…“
Wie der Titel schon besagt geht es hier um DIE schönsten Sagen der Antik und nicht um ALLE! Burkhard Neie hat hier besondere Geschichten zusammen gesetzt und mit wunderschönen Illustrationen versehen. Diese untermalen die Geschichten mehr als gekonnt und lassen ein wenig Kopfkino starten. In diesem Buch geht es um Mythen und Sagen. Was daran wahr oder erfunden ist, kann sich jeder selbst heraus suchen, fest steht aber, der Autor hat ein feines Händchen für seine Auswahl getroffen und diese dann auch noch verständlich niedergeschrieben. Wer also damals bereits in der Schule Schwierigkeiten mit der Büchse der Pandora hatte oder mit Eurydike, der wird hier endlich vieles verstehen und ja, sogar Lust bekommen mehr darüber zu erfahren.
Dieses Buch ist ein wunderschöner kleiner Wissensschatz mit besonderen Geschichten: 4 von 5 Sterne!
Schon lange geht die Sonne nicht mehr auf und die Vampire sind auf dem Vormarsch. Die Menschen haben ihnen kaum etwas entgegen zu setzen. Und doch gibt es den jungen Gabriel de Leon, der mit ansehen musste, wie seine Schwester bei einem Überfall der Vampire umkam. Er findet seinen Weg in den Orden der Silverwächter. Nur diese können sich gegen die Vampire behaupten. Und Gabriel wird einer ihrer Besten. Doch nicht immer kann und will er sich im Sinne eines Ordens verhalten. Sein Ziel bleibt aber, die dunklen Tage zu beenden, die Vampire zu besiegen und die Sonne wieder scheinen zu lassen.
Dieser erste Band einer Trilogie stellt zunächst den Aufbau von Gabriels Welt vor. Seine Kindheit, die mit einer Tragödie endet, seine Ausbildung zum Silberwächter, sein Aufstieg, sein Fall. Die Printausgabe mit gut tausend Seiten nötigt einem schon Respekt ab. Und so nimmt man gerne die Gelegenheit wahr, sich dem Roman mittels eines Hörbuchs zu widmen. Dieses wird wie auch die Nevernight-Reihe von Robert Frank gekonnt vorgetragen. Die Handlung des Romans ist auf mehreren Zeitebenen angesiedelt, was zumindest zu Beginn des Hörbuchs nicht immer leicht zu erkennen ist.
Wieder berichtet der Autor ausschweifend von den Ereignissen. Doch entgegen der Erwartungen, die durch die Kenntnis der Nevernight-Reihe geweckt wurden, vermag er diesmal nicht in jedem Moment zu fesseln. Die teilweise berichtende Erzählweise nimmt der Handlung einiges an Spannung, so dass es passieren kann, dass man das Gehörte an sich vorbei fließen lässt. Dabei gibt es auch diese mitreißenden Momente, in denen man doch gefesselt ist. Doch insgesamt überwiegen die eher langsam und ausführlich erzählten Passagen, die die Handlung nur bedingt voranbringen. Bei der durch die Leserin als Download in der Tolino-App heruntergeladenen Version kommt noch hinzu, dass weder der Download reibungslos und schnell funktionierte noch die Titel durchliefen. Besonders im letzten Drittel stürzte die App teilweise mehrmal pro Titel ab, so dass man geneigt war, kurze Passagen genervt zu überspringen.
3 Sterne (Roman)
1 Stern (Technik)
Vor 27 Jahren begann es, die Sonne verlor ihre Leuchtkraft und seitdem sind die Armeen der Vampire auf dem Vormarsch. Die Menschen verlieren Stück für Stück ihre Heimat, denn die Vampire breiten ihr ewiges Reich immer weiter aus. Nur noch an wenigen kleinen Orten ist ein unbeschwertes Leben möglich.
Gabriel de León muss als junger Bursche sein Heimatdorf verlassen, sein Weg führt in nach San Michon, zum Orden der Silberwächter. Eine heilige Bruderschaft, die es sich zum Ziel gesetzt hat das Reich und die Kirche vor den Vampiren zu beschützen. Er ahnt nicht, dass er zum größten Legende nicht nur seines Ordens wird, sondern auch zur letzten Hoffnung der sterbenden menschlichen Welt.
Das Reich der Vampire ist der Auftakt des neuen Fantasy-Epos von Jay Kristoff.
Die menschliche Welt liegt im Sterben, die Sonne scheint nicht mehr richtig, alles ist düster und so konnten sich die Kreaturen der Nacht, die Vampire erheben und ihre kompromisslose Jagd auf die Menschen eröffnen. Die Menschheit hat kaum eine Chance und wird immer weiter zurückgedrängt, aber sie kämpfen und ihnen zur Seite stehen die Silberwächter, ein Orden, der es sich zur Aufgabe gemacht hat die Bestien zu bekämpfen. Gabriel de Léon, tritt mehr unfreiwillig in den Orden ein als er sein Dorf verlassen muss. In San Michon, dem Kloster des Ordens wird er zum Kämpfer ausgebildet und als einer der Ihren aufgenommen. Als Silberwächter kämpft er gegen die Vampire und wird dabei zur Legende.
Gabriel de Léon ist der Protagonist dieses Epos, er erzählt seine Geschichte, seinen Lebensweg, dabei springt er zeitlich ein wenig hin und her, was mir gut gefallen hat. Denn ich glaube wenn er die Geschichte chronologisch erzählt wäre, hätte ich doch die eine oder andere Passage eventuell etwas zäh empfunden. So sprang man für mich an der richtigen Stelle wieder zum anderen Erzählstrang und so blieb ich bei über 1000 Seiten am Ball ohne mich zu langweilen.
Gabriel ist ein ungewöhnlicher Protagonist, mit dem Herzen am richtigen Fleck, aber mit zu viel Ehrgeiz ausgestattet macht er sich das Leben nicht leicht. Im Laufe seines Lebens wird, durch viele Schicksalsschläge aus ihm ein zynischer und ein wirklich unfreundlicher Mann, aber trotz all seiner Anstrengung es nicht zu sein, ist er im Grunde ein guter Kerl. Ich bin ihm wirklich gerne durch die Geschichte gefolgt, auch wenn ich die Sprache mit der einen oder anderen Obszönität schon etwas gewöhnungsbedürftig empfand.
Dem Autor ist es gut gelungen eine wirklich oftmals düstere Atmosphäre zu erschaffen, in dem Leon um sein und um das Fortbestehen der Menschheit kämpft. Die Kampf- und Schlachtszenen sind wirklich blutig und brutal, aber nur so passen sie auch in die Geschichte. Aufgelockert wird das ganze immer wieder durch doch recht witzige Dialoge.
Am Ende bleiben leider viele Fragen unbeantwortet, so warte ich nun mehr als neugierig wie die Geschichte um Gabriel de Léon weitergeht und wie sich alles entwickeln wird.
Mein Fazit:
Ein toller Auftakt, den ich trotz der vielen Seiten wirklich genossen habe und mich neugierig auf den nächsten Teil zurück gelassen hat.
Die schönsten Sagen für Kinder.
Diese Box vereint die schönsten Sagen aus ganz Europa – von Siegfried bis Herakles, von Odysseus bis Wilhelm Tell, von Ragnar Lodbrok hin zu König Artus und den Feen von Merlins Klippe. Wobei aber auch viele unbekannte Geschichte ebenfalls präsentiert werden. Vom schönen Mädchen Petersilie und vom boshaften Puka habe ich beispielsweise noch nie etwas gehört. Es ist also nicht nur für Kinder interessant, die hiermit die bekannten Geschichten kennenlernen, sondern auch für uns Eltern, die ebenfalls ein paar neue Erzählungen hören.
Die Geschichten sind thematisch auf vier CDs aufgeteilt, nämlich „Abenteuerliche Reisen“, „Starke Frauen“, „Tapfere Helden“ und „Rätselhafte Orte“. Das ist natürlich sehr angenehm, damit ein Kind einfach sagen kann, auf welches Thema es heute Lust hat und dann kommen solche Geschichten.
Bodo Primus ist ja ein preisgekrönter Sprecher und er leistet auch hier wieder großartige Arbeit, den Erzählungen Leben einzuhauchen. Es ist einfach angenehm, ihm zuzuhören.
Fazit: Sehr zu empfehlen.
Teilen