Der Ritter Knitter
Klappentext:
Der erste Arbeitstag der Archäologin Sarah Kroeger im Tal der Könige verläuft ereignisreicher, als ihr lieb ist. In einer geheimen Höhle werden uralte Papyrusschriften gefunden, die viel älter sein müssen, als die bisher bekannte ägyptische Geschichte. Sarah und das Archäologenteam um Tom Tustra erkennen jedoch schnell, dass das Militär sowie eine unbekannte Gruppe ebenfalls Interesse an dem Fund haben. Die Ereignisse überstürzen sich und sie fliehen in die Wüste.
In einem Versteck übersetzen sie die Texte und erfahren, dass Thot der eigentliche Erbauer der Pyramiden ist. Sarah und Tom folgen den Spuren aus Stein, die vor unendlicher Zeit von den sogenannten Himmelmenschen gelegt worden sind. Sie dringen in die Geheimkammern der Pyramiden ein, wo weitere Rätsel auf sie warten.
Doch schließlich erfahren sie endlich die wahre Menschheitsgeschichte… und wie das Schicksal des Königsplaneten eine riesige Katastrophe heraufbeschwor.
Rezension:
Kaum hat Sarah ihre Promotion hinter sich, bekommt sie auch schon eine der begehrten Stellen in einem Ausgrabungsteam im ägyptischen Tal der Könige. Ihr alter Professor bringt sie sogar höchstpersönlich zum Flughafen – und gibt ihr heimlich einen dicken Umschlag mit. Kurz darauf wird er ermordet. Unmittelbar vor Sarahs Eintreffen macht ihr zukünftiges Team einen Fund, den es eigentlich nicht geben dürfte. Und plötzlich stehen Militär und andere ‚Beobachter‘ auf der Matte. Als schließlich auf das Team geschossen wird, bleibt ihnen nur noch die Flucht in die Wüste, wo zu ihrem Glück ein Waffenhändler sein Versteck hat, der dem Ausgrabungsleiter Tom noch einen Gefallen schuldig ist. Dort übersetzen sie ihren Fund – und erfahren die Wahrheit über die alte Geschichte der Menschheit. Doch damit ist das Abenteuer noch lange nicht beendet.
Was als Ausgrabungsabenteuer und Verschwörungsthriller beginnt, entwickelt sich im Laufe der Seiten zu einer ausgewachsenen SciFi-Story. Große Teile der Handlung nehmen dabei Rückblicke in eine Zeit 12500 Jahre vor dem Heute ein. Die wirklichen Zusammenhänge offenbaren sich dabei erst nach und nach. Sven Schmidt schafft es in seinem Roman, zahlreiche bekannte Forschungsergebnisse und Verschwörungstheorien zu einem überraschenden Ganzen zu verbinden. Die Pyramiden von Gizeh, die in Amerika, Atlantis, das Marsgesicht – alles spielt hier eine Rolle und steht in einem engen Zusammenhang, den Sarah, Tom und der Rest des Teams aufdecken müssen. Da verwundert es natürlich nicht, dass das Buch den Leser so sehr fesselt, dass er am liebsten bis zum Ende weiterlesen würde, ohne es aus der Hand zu legen – was er bei über 400 Seiten natürlich kaum schaffen wird. Allerdings scheinen nicht alle Leser mit dieser Mischung zurechtzukommen, wie die Bewertungen auf Amazon zeigen, wo die Meinungen zwischen 1 und 5 Sternen recht gleichmäßig verteilt sind.
Auch wenn die Rückblicke in die alte Zeit teilweise etwas gestrafft werden könnten, kann diesem Buch meiner Meinung nach eine uneingeschränkte Leseempfehlung ausgesprochen werden.
Fazit:
Dieser SciFi-Thriller fesselt ungemein. Thematisch Interessierte sollten sich dieses Buch unbedingt ansehen!
Alle meine Rezensionen auch zentral im Eisenacher Rezi-Center: www.rezicenter.blog
Dem Eisenacher Rezi-Center kann man jetzt auch auf Facebook folgen.
So, nun habe ich auch diesen Peter Pan durch und bin von diesem Märchen mittlerweile mehr als gesättigt, weshalb ich mich hier sehr kurz halten möchte, aber am Ende verlinke ich diese Buchbesprechung mit der ersten Buchbesprechung.
Meine ersten Leseeindrücke sind unverändert geblieben. Mir hat die vorliegende Ausgabe besser gefallen als die vorherige Ausgabe. Vieles hat sich hier wiederholt, was ich von der letzten Lektüre schon wusste. Aber es gab wiederum viele andere Szenen, die dies Buch um einige Abenteuer reicher gemacht hat, und ich mich dabei gefragt habe, ob diese Abenteuer aus der Fantasie der beiden Übersetzerinnen stammen? Das weiß ich nicht. Man müsste, um dies herauszufinden, dieses Märchen in der Originalsprache lesen, wozu ich aber nicht imstande bin. Aber ist das so wichtig? Geht es nicht eher darum, zu beurteilen, ob ein Buch gut geschrieben ist? In diesem Fall geht es darum, ob es Kinder anspricht.
In diesem Buch kam mir Peter Pan viel menschlicher vor, und nicht so herzlos. Er konnte hier in seiner Welt auch empathisch sein … Und was mir ganz neu war, ist, dass Peter Pan Flöte spielen konnte. …
Auch in der Besetzung gibt es kleine Unterschiede. Die Indianer haben hier nicht so schlecht abgeschnitten. Alle Kinder wünschten sich, Indianer zu sein. Das fand ich sehr schön, dass das Exotische so aufgewertet wird.
Auf die Frage hin, ob auch in diesem Buch die Kinder als herzlos beschrieben werden?
Zitat:
"Dies also war die Geschichte von Peter Pan, und sie gefiel den Jungs ebenso gut wie die hübsche Erzählerin selbst. Denn hier war alles so, wie es sein sollte. Wir sausen davon, wie die herzlosesten Kreaturen der Welt – was Kinder ja auch sind, und dabei so unwiderstehlich -, und denken nur an uns selbst. Und wenn wir dann wieder mehr Aufmerksamkeit brauchen, kehren wir großmutig zurück und vertrauen darauf, nicht verhauen, sondern in die Arme genommen zu werden." (2016, 128)
Also, auch in diesem Buch werden die Kinder als herzlos beschrieben, aber die Übersetzerinnen beschreiben dieses Herzlose in der Art, dass Kinder gar nicht anders können. Um wirklich frei zu sein, muss man egoistisch sein. Wären die Kinder nicht herzlos, dann würden sie z.B. aus Liebe zu ihren Eltern Rücksicht auf sie nehmen, und würden nicht den Mut aufbringen, sich aufzumachen und in ein Abenteuer zu fliegen. Und dies hat mich überzeugt, wobei ich selbst, wäre ich Autorin, für herzlos einen anderen Begriff wählen würde. Herzlos ist demnach kein Übersetzungsfehler.
Die kleine Wendy wird erwachsen und hegt Peter Pan gegenüber Schuldgefühle, weil sie erwachsen geworden ist, und nicht Kind geblieben ist.
Peter Pan konfrontiert sie später mit der Frage, weshalb sie erwachsen geworden sei? Weshalb sie die Fähigkeit zu fliegen verloren habe? Peter Pan weinte über die verlorene Wendy. Er vergießt viele Tränen. Aber da ist ja noch die kleine Jane, Wendys Tochter, der Peter Pan alles andere als fremd sei … Auch Jane fragt die Mutter, weshalb sie nicht mehr fliegen könne?
Zitat:
"Weil ich erwachsen bin, Liebes. Wenn man groß ist, vergisst man, wie es geht. Warum? Weil man nicht mehr übermütig und unschuldig und herzlos ist. Nur wer das alles ist, kann fliegen."
Mein Fazit zu dem Buch?
Pädagogisch gesehen finde ich dieses Buch wesentlich besser für ein Kind. Es ist flüssiger und liebevoller geschrieben. Dann die vielen zusätzlichen Abenteuer, die ich im anderen Buch vermisst habe, siege Blog, haben mich inspiriert. Die inneren Bilder haben mich wesentlich mehr angesprochen. Es ist fantasievoller geschrieben.
Zwischen Realität und Cyberwelt...
Yonderwood – der erste Erlebnispark, der ein LiveAction-Rollenspiel mit Cyberabenteuern verbindet. Klar, dass Jemma, Charlie und die Jungs sich diesen Spaß nicht entgehen lassen, als Will und Ned die Einladung bekommen, gemeinsam mit anderen Spielern die Geheimnisse von Yonderwood zu ergründen. Was ist in dem einsamen Dorf geschehen, dass immer mehr Dorfbewohner die Flucht ergreifen? Warum herrscht über die Vergangenheit eisiges Schweigen? Und was geht in den finsteren Wäldern rund um das Dorf um und verbreitet Angst und Schrecken? Während die sechs auf Spurensuche gehen und versuchen, den verbliebenen Dorfbewohnern zu helfen, verschwimmen die Grenzen zwischen Realität und Cyberwelt. Doch der Spielspaß wendet sich jäh, als plötzlich ein alter Bekannter mit neuen Freunden auftaucht – und sie alle haben noch eine Rechnung mit den sechs offen …
Was hat Nadine Erdmann sich da wieder ausgedacht? Dass es ihr an Phantasie nicht mangelt, hat sie ja bereits in den vorherigen drei Bänden hinlänglich bewiesen, aber das hier war wieder ganz großes Kino.
Wills und Neds Vater erschafft ja ebenfalls virtuelle Welten, doch 'Yonderwood' ist von der Konkurrenz erdacht. Dennoch sind die beiden Brüder hocherfreut, als ihnen angeboten wird, das Spiel als Betatester gemeinsam mit ihren Freunden auszuprobieren. Und so begeben sie sich aufgeregt für drei Tage auf das Spielgelände, das sich unter einer riesigen weißen Kuppel befindet. Zu ihrem Erstaunen betreten sie nicht nur in der Cyberwelt die künstliche, düstere Szenerie eines halbverfallenen Dorfes, sondern sie leben während ihres gesamten Aufenthalts darin. Hier wird ein Live-Action-Rollenspiel geschickt mit Cyberarbenteuern verknüpft, und der ständige Wechsel zwischen beiden Ebenen bietet dabei einen ganz besonderen Reiz, da die Grenzen zu verschwimmen scheinen.
Doch während Jemma, Jamie, Charlie, Zack, Will und Ned die durchaus anspruchsvollen Aufgaben genießen und sich ihr Teamgeist dabei noch weiter festigt, kommen allmählich einige Misstöne hinzu. Russell, der seiner Meinung nach mit Jamie und Zack noch ein Hühnchen zu rupfen hat, taucht plötzlich auf - und mit ihm einige Kumpel, die versuchen, den sechs Freunden den Aufenthalt zu vermiesen. Doch auch wenn die Störenfriede kaum Grenzen zu kennen scheinen, wollen sich Jamie und die anderen davon nicht abschrecken lassen - an ein vorzeitiges Aufgeben ist nicht zu denken! Aber können sie sich wirklich vorstellen, wie weit Russell und seine Bande gehen werden?
Was für eine Mischung mal wieder! Das Ergründen von Geheimnissen, das Eintauchen in eine virtuelle, nahezu lebensechte Spielwelt und aufregende Abenteuer auf der einen Seite - Freundschaft und Liebe, Intrigen und Hass, Gemeinheiten des Lebens und schwierige Entscheidungen auf der anderen Seite. Dabei fliegen die Seiten dank des überaus flüssigen Schreibstils wieder einmal nur so vorbei, und zusätzlich bedient Nadine Erdmann hier überaus gekonnt die gesamte Klaviatur der Emotionen. Neugierde, Spannung, Spaß, Ärger, Wut und Berührtsein geben sich hier beim Lesen die Klinke in die Hand - und das stets in einem adäquaten Maß, also in keiner Weise übertrieben. An einer Stelle allerdings war ich nahezu fassungslos und wollte schon nicht weiterlesen - doch letztlich war ich einfach zu neugierig und musste einfach herausfinden, wie es weitergeht. Mehr kann ich nicht sagen ohne zu spoilern, aber an der Stelle hätte ich die Autorin gerne verhauen.
Im Mittelteil gestaltete sich die Szenerie in der Cyberworld stellenweise für meinen Geschmack etwas langatmig, da hier mit kleinen Änderungen mehrfach dieselben Abläufe durchgezogen wurden. Doch abgesehen davon habe ich tatsächlich keinen Kritikpunkt - außer dass das Buch schon wieder ausgelesen ist und wir auf den Folgeband noch warten müssen. Aber immerhin gibt es noch Folgebände - denn ursprünglich waren nur vier Teile geplant, und dann wäre hier endgültig Schluss gewesen. Nun sollen es insgesamt sieben Bände werden, und das beruhigt das Herz des Fans doch ungemein.
Denn als Fan würde ich mich schon bezeichnen, da mich alle bisherigen Folgen in ihren Bann ziehen konnten und ich die Charaktere inzwischen richtig ins Herz geschlossen habe. Also warte ich geduldig und hoffe, dass ich bald mit dem fünften Band beginnen kann. Ich freue mich jedenfalls darauf!
© Parden
Teilen