Willodeen – Das Mädchen und der Wald der verschwundenen Tiere
Tolle Möglichkeiten verschenkt...
Viele Zutaten ergeben nicht immer einen guten Kuchen!
"Das Makellose Mädchen"
ist der neue Spannungsroman von Lisa Unger.
Die amerikanische Autorin wurde in Conneticut/ USA geboren, ist jedoch in den Niederlanden aufgewachsen.
Sie hat sich international einen sehr guten Ruf erarbeitet.
Die deutsche Übersetzung ist von Anke Angela Grube erstellt worden.
Das wunderschön gestaltete Cover ist ein super "Eyecatcher". Mit seinen Purple-Blumen zieht es meinen Blick auf das Buch und ich merke, dass ich sofort fasziniert bin von seiner Farbenfreude.Es gibt wenige Romane des Spannungs-Genre, die so eine freudige Farbauswahl für ihr Cover wählen.
Zum Inhalt: Wren ist eine sehr erfolgreiche junge Frau. Es fehlt ihr zu ihrem Glück jedoch ein Partner. Ihre beste Freundin schlägt eine Dating-App vor. Tatsächlich findet Wren einen Traummann. Allerdings verschwindet dieser nach einigen Monaten totaler Glückseeligkeit. Wo ist Adam? Warum ist er nicht an Wrens Seite?
Es eröffnen sich unglaubliche Abgründe, denen Wren ins Auge blicken muss um diese Fragen zu beantworten.
Mein persönlicher Leseeindruck
Ich kannte schon einige von Lisa Ungers Romanen. Deshalb war meine Erwartungshaltung sehr groß.
Aufbau, Erzählstil, Personen, Spannung und Plot:
Die Story startet sofort.
Ohne Umschweife werde ich von den Emotionen, Gedankengängen, Zweifeln und deren Auswirkungen auf die Hauptprotagonistin in Beschlag genommen. Es beginnt das Auf-& Ab einer Beziehungsproblematik, die ich fast "fühlen" konnte.
Das Schreibstil ist einfach & flüssig lesbar.
Die deutsche Übersetzung ist besonders zu Beginn der Erzählung sehr gut gelungen.
Nach etwa 2/3 der Erzählung nimmt die Qualität der Übersetzung etwas ab. Auch die deutsche Rechtschreibung irritiert mit einer zunehmenden Fehlerquote.
Die meisten Personen wurden durchweg sehr gut skizziert & vorgestellt.
Allerdings gibt es im gesamten Verlauf sehr viele unterschiedliche Charaktere, die in die Geschichte eingewoben werden, - dann jedoch fallengelassen wurden.
Der Autorin gelang ein zunehmender Spannungsbogen. 2/3 der Story sind voll mit Möglichkeiten und lassen den Leser spekulieren und "mit-ermitteln".
Durch die Vielzahl unterschiedlicher Erzählstränge wird der nun mit-ermittelnde Leser sehr gefordert.
Das letzte Drittel finalsiert sich dann in der Auflösung des Rätsels und Offenlegung von den Motiven des Täters.
Der Plot kann für den ungeübten Kriminalroman-Leser sicher überraschend kommen.
Die "Vielleser" dieses Genre können das Finale aber mit großer Sicherheit vorhersehen.
Zusammenfassung:
Ein Roman für Leser, die gern einen guten Einstieg in das Genre beabsichtigen.
Da der Roman unter dem "Thriller-Genre" beworben wird, muss ich leider einige Punkte abziehen.
Der Nervenkitzel sowie entsprechende Nerven-zerreißende Situationen sind in diesem Buch rar gesäht.
Fazit:
Dieser Spannungsroman mit seinen zahlreich eingestreuten psychologischen Besonderheiten ist ein gut lesbares Exemplar aus dem Kriminal-Roman-Genre.
Obwohl die Story anfangs einen super Einstieg mit vielen Möglichkeiten beinhaltet, fehlt es ihr im Gesamtaspekt an Raffinesse und überraschenden Plots.
Zudem wurden viele Erzählstränge leider nicht aufgelöst.
Von mir gibt es gute 3,5 *Lesesterne und eine Leseempfelung an eine Leserschaft, die unübliche Lebensumstände interessieren & einen "unblutigen" Roman würdigen.
Formate: elektr. & Taschenbuch
Seitenzahl: 448
ISDN: 978-3404189007
Verlag: Lübbe
Veröffentlichung: 27.Januar 2023
Ghosting, das ist der abrupte kommentarlose und vollständige Kontakt- und Kommunikationsabbruch in einer zwischenmenschlichen Beziehung. Einen derartigen Abbruch einer Beziehung gab es wohl schon immer. Die deutsche Journalistin und Autorin Tina Soliman beschäftigt sich im vorliegenden Buch mit dem Phänomen des spurlosen Verschwindens im digitalen Zeitalter.
Das digitale Zeitalter ein einziger Widerspruch. Noch nie war es schwieriger und zugleich einfacher Kontakte zu anderen Menschen zu knüpfen. Die Lebensweise der heutigen Zeit ermöglicht nicht immer die Anbahnung einer Beziehung auf „traditionellem“ Weg. Ungleich schneller und vielfältiger steht das World Wide Web mit seinen unzähligen Datingapplikationen zur Verfügung. Gefällt mir, ja, nein, links, rechts, wisch und weg, so einfach ist es zu wählen oder gewählt zu werden.
Doch ist es das wirklich? Auch hier treffen wir auf Widersprüche. Bindungsangst gegen Trennungsangst, Sehnsucht nach Nähe gegen Unverbindlichkeit, Liebe gegen Sicherheit, Romantik gegen Deal.
Kann das vollständige Abbrechen eines Kontakts nach einer rein virtuellen Kommunikation oder einiger weniger realer Treffen noch als Unhöflichkeit oder der Scheu vor einer Konfrontation interpretiert werden, ist das spurlose Verschwinden aus langanhaltender Beziehung umso unverständlicher.
Die Sehnsucht und Suche nach dem einen, dem einzigen, dem besten Menschen lässt scheinbar alle Optionen offen.
Anhand von Einzelschicksalen bemüht sich die Autorin ein umfassendes Bild vom Phänomen „Ghosting“ zu erzeugen, lässt Betroffene auf beiden Seiten des Geschehens zu Wort kommen. Eine Erklärung für das Phänomen liefert sie nicht, zeigt aber die zahlreichen Facetten des Ghosting und bietet ein wenig Hilfestellung wie die Betroffene damit umgehen können.
Meine Bewertung dieses Buches beginnen ich einfach mal mit einem Zitat, welches die Autorin Isabella Muhr auf dem Buchrücken gesetzt hat:
Es ist Zeit, etwas Neues zu beginnen, und dem Zauber des Anfangs zu vertrauen. (Meister Eckhart)
Im Grunde drückt dieses Zitat alles aus, was ich bei diesem Buch empfunden habe. Ich war von Anfang an mitten im Geschehen gefangen. Der flüssige Schreibstil der Autorin und die Geschichte der Protagonistin haben mich sofort erreicht. Ich konnte mir sehr gut vorstellen, wie sich genau so etwas zutragen könnte. Mehr kann und möchte ich einfach nicht dazu sagen. Man muss diese Geschichte einfach auf sich wirken lassen. Nur eines sei gesagt, ich freue mich auf mehr von der Autorin und sage Danke für diese wundervollen Lesestunden.
Inhalt:
Lena ist Studentin in Heidelberg und hat eine genaue Vorstellung davon wie ihr Traummann auszusehen hat und was für Eigenschaften er haben soll. Bis sie diesen findet nimmt sie aber noch einige Fettnäpfchen mit und wird genervt von dem Polizisten Adrian, der ihr immer wieder über den Weg läuft…
Meine Meinung:
Liebe und andere Fettnäpfchen wollte ich ehrlich gesagt gar nicht lesen. Die Autorin fragte an und in Ermangelung der Zeit schrieb ich ihr dass ich ihr aktuelleres Buch gerne rezensieren würde. Doch dieses war nochmal zur Korrektur und so bekam ich als Trost den Erstling über die Studentin Lena.
Zunächst konnte ich mit Lena wenig anfangen. Ich fand die Geschichte etwas überspitzt denn alles was schief gehen sollte ging schief. Dazu ist Lena recht unorganisiert und nervte mich zu Beginn ein wenig. Doch mit der Zeit ließ das nach und ich merkte das Lena das Herz an dem rechten Fleck hat und immer für andere da ist. Sie versucht alles um ihr Leben zu meistern und nimmt dabei fast jedes Missgeschick mit das möglich ist. Zur Seite stehen hat sie Freunde auf die man zählen kann.
Der Schreibstil ist hier so locker wie die Geschichte. Jedes Kapitel beginnt mit einer „Weisheit“ aus einem Glückskeks, die für sich schon echt zum Lachen sind. Doch damit nicht genug Humor. Zum Lachen bekommt man hier einiges, denn Lena stolpert durchs Leben und meistert einige Situationen so unglaublich ungeschickt, das es wirklich zum Schießen ist. Während ich zunächst eher Mitleid mit der Ihr hatte wurde dies anders als Adrian, der Polizist in ihr Leben tritt und die Begegnungen zwischen Ihnen jedes Mal wieder zu Erheiterung beitrugen. Erst seine Reaktion brachte mich mindestens zum Schmunzeln, teilweise auch zum Lachen Ich hatte das Gefühl auch Lena wurde lockerer. An Liebe mangelt es hier natürlich auch nicht und es gab die eine oder andere rührende Szene.
Die Geschichte war für mich ab einem gewissen Punkt vorhersehbar, was mich aber nicht störte, sondern es eher noch interessanter machte weiter zu lesen. Das Ende war deswegen für mich keine wirkliche Überraschung,aber trotzdem gut gelungen.
Besondere Geschichte, die bezaubert und sensibilisiert
Willodeen, die nach dem Tod ihrer Eltern bei ihren Nachbarinnen aufwächst, war schon immer von Tieren aller Art fasziniert. Als sich die Natur um ihr Dorf herum sich mehr und mehr verändert, ist sie scheinbar die Einzige, die sich Gedanken um die möglichen Zusammenhänge macht.
„Willodeen“ ist bereits mein zweites Buch von Katherine Applegate und wie auch schon bei „Der einzig wahre Ivan“ gelingt es der Autorin mit viel Feingefühl, eine Geschichte zu schreiben, die mit wunderbaren Figuren bezaubert und gleichzeitig für den Umgang mit Tieren und der Natur im Allgemeinen sensibilisiert.
Sprachlich ist das Buch recht einfach gehalten, aber es gibt unzählige Sätze, die geradezu poetisch sind und im Gedächtnis bleiben. Besonders toll finde ich die Wesen, die sich die Autorin ausgedacht hat, und wie Willodeen dem Geheimnis des Zusammenspiels zwischen ihnen auf die Spur kommt. Es gibt auch einige Zeichnungen im Buch, die wirklich toll sind und das Leseerlebnis noch bereichern.
Mich konnte dieses Buch also rundum begeistern, und ich freu mich jetzt schon darauf, diese besondere Geschichte noch einmal gemeinsam mit meinen Kindern zu lesen.