Das Glück ist grau
"Denkende Affen" von Stephanie Clasemann ist ein hochspannendes Sachbuch über die Natur des Menschen. Es nimmt uns auf eine unterhaltsame und inspirierende Reise mit, bei der wir als Lesende angeregt werden, über viele spannende Fragen nachzudenken, z.B. was ist überhaupt Wissen? Kann ich etwas wirklich sicher wissen? Welche Menschenbilder und Weltbilder gibt es und wie wirken sich diese darauf aus, wie ich mich in der Welt wahrnehme? Was sagen Neurowissenschaften und Religionen zur Natur des Menschen? Was hat es mit spirituellen Erfahrungen und anderen Bewusstseinswelten auf sich?
Ich habe schon einige Bücher gelesen, die sich jeweils mit einzelnen dieser Themen beschäftigt haben... aber noch kein einziges, das alle davon so klug und differenziert vorstellt, mit interessanten Geschichten verständlich macht und miteinander verbindet. Dieses Buch zeichnet ganz besonders aus, dass es überhaupt nicht dogmatisch ist und keine bestimmte Weltsicht vermitteln möchte, sondern tatsächlich offen und vorurteilsfrei den bunten Pluralismus an Weltanschauungen darstellt und nachvollziehbar macht, den es tatsächlich gibt. Damit wirkt es gerade in einer eher polarisierten Zeit sehr wohltuend und verbindend.
Wir begegnen z.B. Karl Popper und seinem kritischen Rationalismus genauso wie John Bowlby und Mary Ainsworth und ihrer Bindungstheorie, dem Dalai Lama, Simone de Beauvoir und Simone Weil, Sokrates und Plotin, der amerikanischen Neurowissenschaftlerin Lisa Miller und ihrer Forschung zur Verbindung von Spiritualität und der Bewältigung von Depressionen, sowie dem Medium Varda Hasselmann und ihren Archetypen der Seele. Dabei erhalten wir einen kurzen, prägnanten Einblick in die jeweiligen Ideen und Weltbilder, der Lust auf Weiterrecherchieren macht.
Besonders mochte ich die kleinen Geschichten und Fallbeispiele, die überall ins Buch eingebaut sind, z.B. zur Insel der Gehörlosen (Wie würde sich die menschliche Wahrnehmung und Weltsicht verändern, wenn keiner mehr hören könnte? Und wie würde man dann damit umgehen, wenn man nach langer Zeit mal wieder jemand Hörenden treffen würde? Könnten wir überhaupt glauben, dass er einen Sinn mehr hat als wir?) oder zum Vogelfänger (jemand möchte Papageien vor dem Vogelfänger retten und bringt ihnen einen Satz bei, mit dem sie sich gegenseitig warnen sollen... aber Worte, ohne den Inhalt zu verstehen, erreichen ihr Ziel nicht... als Gleichnis für mystische Erfahrungen und die Schwierigkeit von deren Weitergabe bei der Institutionalisierung von Religionen).
Ich kann das Buch also allen von Herzen empfehlen, die sich für Philosophie, Psychologie, Religion, Spiritualität und ähnliche Themen interessieren und einen offenen Geist haben oder entwickeln möchten. Es ist ein sehr bereicherndes, unterhaltsames und kluges Buch und liefert nicht nur viel Stoff zum Nachdenken und Diskutieren, sondern auch im Anhang Literaturhinweise, um die angesprochenen Themen bei Interesse zu vertiefen.
„Der Wind hat einen Platz in seiner Seele, er glaubt, dass er ihn besser kennt als die Wolken, den Regen und den Schnee.“ (Zitat Pos. 1106)
Inhalt
Ali ist ein verträumter Junge, der Bäume über alles liebt und am liebsten mit dem Wind fliegen würde. Als er neunzehn Jahre alt ist, wird er eines Tages während der Feldarbeit von einer Patrouille aufgegriffen und zur Armee verschleppt. Nach einem Granateneinschlag liegt er in der Nähe eines grpßen Baumes irgendwo in den Bergen von Latakia und er spürt, dass etwas mit seinem Körper nicht in Ordnung ist. Der Blick auf den Baum führt ihn zurück in die Erinnerungen an seine Kindheit, an seine Mutter, seine Familie und an seinen geliebten Rückzugsort, sein Baumhaus in einer großen Eiche.
Thema und Genre
In dieser Episodengeschichte geht es um die grausame Sinnlosigkeit von Kriegen, und eine Reise durch die Erinnerungen eines jungen Mannes, ein verträumter Außenseiter, der sich nur ein ruhiges Leben gewünscht hatte.
Erzählform und Sprache
Die Geschichte wird in Episoden erzählt und die Handlung ergibt sich aus den Gedanken und Erinnerungen der Hauptfigur. Ali versucht einerseits zu ergründen, was mit ihm geschehen ist, wobei sich mögliche Varianten der Realität mit Phantasievorstellungen mischen. Seine Erinnerungen verlaufen nicht unbedingt chronologisch, ergeben jedoch durch die genauen Schilderungen von vielen prägenden Details und Gefühlen nicht nur ein umfassendes Bild des Protagonisten, sondern zeigen auch das von Angst und Unterdrückung geprägte Leben in einem von Kriegen gespaltenen Land. Die Kraft der poetischen Sprache malt sofort Gedankenbilder und führt mitten in das Geschehen.
Fazit
Eine poetische, leise Geschichte zwischen Gegenwart und Erinnerung, die durch die tief beeindruckende Erzählsprache zu einem in den Gedanken umso lauteren Plädoyer und Aufschrei gegen Kriege und die sinnlose Gewalt und Machtgier wird, die unschuldige Menschenleben zerstört.
Vor Jahren verschwand Smillas Schulfreundin Juli spurlos. Immer noch hofft sie, dass sich Julis Schicksal irgendwie klären wird. Durch ihren Job als Volontärin bei dem Lokalmedium kommt Smilla auf eine abgelegene Siedlung in den Bergen. Nicht zum ersten Mal schöpft sie Hoffnung, dass Juli vielleicht noch am Leben sein könnte. Jakobsleiter nennt sich der abgelegne Ort. Eine religiöse Gemeinschaft soll es sein, die sich an diesem zurückgelegenen Ort angesiedelt hat. Sehr einfach ist das Leben dort, doch es bildet auch Rückhalt. Jesse zum Beispiel ist gut in der Schule, aber sein Vater reagiert schon eher abweisend, auf das Angebot zum Gymnasium zu gehen.
Zum einen sind da die Bewohner der abgelegenen Siedlung in den Bergen und zum anderen sind da die aus dem Ort am Fuße des Berges. Die unten bieten so etwas wie ein Backup für die oben. Aber richtigen Kontakt gibt es nicht. Die Leute am Berg kapseln sich sehr ab und noch nicht einmal eine kleine Annäherung wird gerne gesehen. Als dann eine der wenigen jungen Frauen verschwindet, versucht Jesse sie aufzuspüren. Und Smilla beginnt noch intensiver Nachforschungen zu Julis Verschwinden anzustellen. Dann jedoch verschwindet auch noch Jesses Lehrerin und das ruft schließlich die Polizei auf den Plan.
Eine zurückgezogene Gemeinschaft und eine vermeintlich normale Ortsgemeinschaft. Welche Beziehungen gibt es? Wie gut kennen sie sich? Warum gibt es überhaupt beide Ansiedlungen in räumlicher Nähe? Hinzu kommt noch die junge Frau, die ihre verschwundene Freundin vermisst. Ein spannender Ansatz, dem der Roman zumindest teilweise auf packende Weise gerecht wird. Zwar gewinnt man den Eindruck, dass einige Fäden nicht richtig auserwählt sind, über die Beziehung zwischen Smilla und Juli, das echte Motiv des Täters oder Begebenheiten, die so erzählt werden, dass man sich fragt, was soll das denn jetzt. Dafür sind einige Auflösungen bezüglich von Jakobsleiter wirklich überraschend. Und auch mit dem Täter würde man nicht rechnen. Dadurch und beim Hörbuch durch die unterschiedlichen Sprecher, die der Handlung Leben einhauchen gewinnt dieser Thriller sehr, so dass man dieses Hörbuch gerne weiterempfiehlt.
3,5 Sterne
"Jeder Schmerz macht dich stärker, jeder Verrat intelligenter, jede Enttäuschung geschickter und jede Erfahrung weiser." (Pinterest)
Zehn Jahre sind inzwischen vergangen, seit Juli eines Nachts spurlos beim Campen verschwindet, zurückbleibt ihre Freundin Smilla. Nun ist erneut ein Mädchen verschwunden, die 16-jährige Rebekka. Und sie ist nur eine von vielen, wie Smilla im Laufe ihrer Recherchen feststellt. Das Verschwinden ihrer Freundin lässt sie einfach nicht zur Ruhe kommen. Als ihr eines Tages ein verwahrlostes, stummes Mädchen mit ihrem Wolf vors Auto läuft, reißen alte Wunden wieder auf. Denn das Mädchen hat Ähnlichkeiten mit ihrer Freundin Juli. Währenddessen macht sich Rebekkas Freund Jesse Sorgen um sie. Als Außenseiter eines abgelegenen Bergdorfs werden die beiden immer wieder in der Schule attackiert. Jetzt fragt sich Jesse, ob ihr jemand etwas angetan hat. Das Misstrauen gegen die sonderbaren Einwohner von Jakobsleiter wird immer größer, besonders als sie erfahren, wer dort wohnt. Auf der Suche nach der erst kürzlich vermissten Lehrerin gerät Smilla selbst in Gefahr. Doch lauert das Böse wirklich auf dem Berg?
Meine Meinung:
Schon beim Anblick des düsteren Covers beschleicht mich etwas Unheimliches. Was mag mich wohl bei diesem Buch erwarten? Das Debüt von Vera Buck umfasst eine wirklich düstere, morbide Geschichte. Dabei geht es um ein abgeschiedenes, einfaches Bergdorf, das die Mitglieder der Täufergemeinde bewohnt. Ursprünglich und einfach ohne Telefon, Laden und Arzt lebt dort diese eigenartige Gemeinde. Ganz abgeschieden vom Nachbardorf Almenen. Lediglich Jesse und Rebekka dürfen die dortige Schule besuchen, allerdings ernten sie von ihren Mitschülern nur Spott und Prügel. Das missfällt besonders ihrer Lehrerin Frau Bender, die in Jesse einen schlauen Jungen sieht, für den sie sich einsetzen möchte. Allerdings wird ihr Mühe und der Besuch in Jakobsleiter nicht belohnt, im Gegenteil kurz danach wird sie ebenfalls vermisst. Dadurch, dass dieses Dorf nur zu Fuß und schwer zu erreichen ist, fühlen sich die Bewohner sicher. Mit außergewöhnlich vielen Handlungssträngen nimmt einen die Autorin mit in eine verschworene Dorfgemeinschaft, bei der man vieles hinterfragt. Dadurch, dass sich die Handlungen und Personen ständig ändern, bleibt das Geschehen ungewiss und fesselnd. Besonders leid in der Geschichte tun mir die Kinder von Jakobsleiter, die nie eine Chance bekommen, anders zu leben. Wer die Bewohner wirklich sind, das erfahre ich erst gegen Ende zu. Merkwürdig ist auch die stumme Edith, in dessen Gedanken ich immer wieder blicken darf. Sie scheint viel mehr zu wissen, als die anderen ahnen. Die teils labile und durchaus auch mutige Smilla imponiert mir. Vor allem das sie so alleine wieder dort campen geht, wo ihre Freundin verschwunden ist. Allerdings ist vieles leichtsinnig, was sie auf der Suche nach Juli tut. Doch irgendwas muss sie machen, weil sie seit dem Verschwinden keine Ruhe findet. Hier spürt man sehr gut, wie die Ungewissheit an der Zurückgebliebenen nagt. Als sie bei ihrer Tätigkeit als Volontärin im Archiv etwas entdeckt, wird sie neugierig. Jedoch frage ich mich schon, warum hat das damals niemand entdeckt? Am Ende frage ich mich allerdings, ob es heute noch so ein abgeschiedenes Dorf geben kann. Warum nicht, wenn jemand die Kontrolle hat und einige die Augen verschließen, dann könnte sicher heute noch so ein Dorf existieren. Die Auflösung und besonders den wahren Täter habe ich im Laufe des Lesens irgendwie schon im Visier. Speziell Rebekka Gefangenschaft und was der Täter von ihr verlangt, hat mich wirklich bestürzt. Nach und nach vermute ich, dass wir es mit einem psychisch labilen Täter zu tun haben, der seine ganze Macht ausspielt. Das Mitwirken eines Wolfes macht die komplette Geschichte noch mystischer und rätselhafter. Weil ich es nicht mehr aus der Hand legen konnte, gebe ich diesem Buch gerne 5 von 5 Sterne.
Die Bewohner einer Berg-Siedlung leben abgeschirmt und nach ihren eigenen strengen Regeln. Als eines Tages die dort die junge Rebekka spurlos aus der Schule verschwindet, wird die Journalistin Smilla auf den Fall aufmerksam, denn ihre Freundin Juli verschwand vor Jahren ebenfalls genau dort in der abgeschiedenen Gegend.
Die relativ kurzen Kapitel teilen sich verschiedene Protagonisten, die jeweils in der Ich-Perspektive erzählen. Mit einem flüssigen und gut lesbaren Schreibstil hat Vera Buck eine düstere Stimmung in der Bergregion geschaffen. Jeder scheint ein Geheimnis zu haben und nicht ist dort so wie es auf den ersten Blick scheint.
Die Bewohner der Siedlung Jakobsleiter und auch die Einwohner des Dorfes Almenen begegnen sich mit Ablehnung und Verachtung und je tiefer der Leser in die Story eintaucht, desto mehr menschliche Abgründe treten zu Tage. Die Autorin wartet mit einigen Schockmomenten auf und sorgt damit für Gänsehaut pur.
Die Auflösung war allerdings für mich keine wirkliche Überraschung und das Motiv konnte ich nicht ganz nachvollziehen. Ansonsten eine klare Leseempfehlung für diese spannende und ungewöhnliche Story mit 4,5 Sternen.
Mein Hör-Eindruck:
Die Autorin erschafft für ihren Thriller eine besondere Kulisse: eine unzugängliche Natur, tiefe Wälder, steile Berge, Schluchten, ein geheimnisvolles verzweigtes Höhlensystem, eine versteckte Klamm, Sturzbäche und Steinschlag. Und hoch oben am Berg eine einsame Siedlung, bewohnt von einer letzten Gruppierung der Alttäufer, die hier Zuflucht gefunden haben. Ihr Leben ist geprägt von Kargheit, Isolation, Zivilisationsferne und Gewalt gegenüber Mensch und Tier.
Der Name der Siedlung „Jakobsleiter“ erinnert an das alttestamentarische Bild der Leiter, die Himmel und Erde miteinander verbindet, und tatsächlich taucht am Ende des Romans auch eine Leiter auf, die aus einer Todesklamm nach oben führt. Damit und mit der Tatsache, dass die Siedlung weit oben am Berg liegt, ist der Bezug aber leider schon erschöpft. Na gut.
Vera Buck lässt verschiedene Personen auftreten, die in der Ich-Perspektive die Handlung vortragen. Dadurch ergibt sich ein vielschichtiges Bild, ohne dass es zu Verständnisproblemen kommt. Die Sprache passt sich an die Ich-Erzähler an, sodass sie bei den drei Jugendlichen eher einfach und kindlich wirkt; das fand ich gut gelungen.
Die Handlung selber verläuft linear, und in Rückblicken erfährt der Leser die notwendige Vorgeschichte. Die Autorin versteht es, mit Cliffhangern Spannung zu erzeugen. Trotzdem weist v. a. der Mittelteil unnötige Wiederholungen und einige Längen auf, die die Spannung abflachen lassen. Dazu kommt, dass einige Handlungselemente nach dem Prinzip des deus ex machina gestaltet sind und nicht glaubwürdig sind. Ähnlich sieht es mit dem Schluss aus: abgesehen davon, dass der Bösewicht schon recht früh zu erraten war, wirkt der Schluss zwar sehr plakativ, aber auch sehr aufgesetzt.
Nur zwei Beispiele für die schier unglaublichen Zufälle:
In höchster Not taucht der Retter auf, in einer unzugänglichen wilden Natur, am oberen Rand der steilsten Klamm, die man sich denken kann - aber dann rettet er doch nicht, er steht nur da. Wieso? Und wie kommt er dahin? Ein blindes Motiv.
Zweites Beispiel: Der Wolf rettet in letzter, aber wirklich in allerletzter Sekunde das bedrohte Opfer vor dem Erschießen. Wo kommt der Wolf plötzlich her? Ein märchenhaftes Motiv, und das Opfer war auch nicht die Großmutter ;).
Die Liste könnte ich fortsetzen, leider.
Das Hörbuch wird von mehreren Sprechern eingelesen, sodass die Ich-Erzähler vom Hörer sehr leicht zu unterscheiden sind. Alle Sprecher überzeugen mit der souveränen Art ihres Vortrages.
Der Untertitel "Die Thriller-Sensation aus Deutschland" finde ich recht vollmundig.
Sehr gut gelungen!
Mit "Wolfskinder" kam im März 2023 das Thriller-Debut von der deutschen Autorin Vera Buck, auf den Markt.
Die Schriftstellerin, geboren in 1986 in Deutschland, hat Journalistik in Hannover und Scriptwriting auf Hawaii/ USA studiert.
Durch weitere Studien in Frankreich, Spanien und Italien hat sie ihr Wissen komplementiert und wurde für ihre Arbeit ausgezeichnet.
Schon in 2015 hat sie für Ihren Roman "Runa" einem historischem Kriminalroman, eine Auszeichnung bekommen.
Zum Inhalt:
Wir befinden uns in einem kleinen, entlegenem Ort in den Bergen: Jakobsleiter.
Dort leben die Menschen weit ab jeglicher modernen Entwicklung.
Die im Tal gelegene Stadt kennen diese durch die Warnung, dort lebe das "Böse".
Die Kinder hören dieses "Mantra" & fürchten sich vor der Stadt.
Die Freundschaft zweier Kinder steht im Mittelpunkt.
Jesse vertraut dem Leben in Jakobsleiter, seine Freundin Rebecca möchte unbedingt in die Stadt.
Tatsächlich verschwindet sie und taucht nicht wieder auf.
Sie scheint das gleiche Schicksal, wie einige andere Frauen aus diesem Ort, ebenfalls ereilt zu haben.
Auf diesen Fall trifft die Journalistin Smilla.
Ihre Freundin Juli ist vor Jahren ebenfalls unauffindbar verschwunden.
Eines Tages läuft ein verwahrlostes Mädchen, Smilla vor das Auto.
Ihre Ähnlichkeit zu Juli ist für Smilla frapierent.
Für Smilla wird nun ein Puzzle sichtbar, dass andere bisher nicht sehen konnten.
Ich war von dem Cover mit seiner düsteren Ausstrahlung sofort beeindruckt. Nach dem Lesen der Leseprobe war klar, dass ich diese Geschichte komplett lesen oder hören wollte.
Mein persönlicher EIndruck vom Hörbuch:
Ich habe das Hörbuch zur Verfügung gestellt bekommen und nebenbei das Ebook gelesen.
So konnte ich der sehr detaillorientierten Story auch während meiner Alltagsarbeiten, weiter verfolgen.
Aufbau, Sprecher, Logik, Finale:
Der Prolog:
wurde sehr dramatisch gesprochen und lässt mich sofort emotional auf die Erzählung reagieren.
(Mir ist kalt, ich empfinde die Angst der Sprecherin und bin in einer Höhle, - allein.)
Die Kapitel:
werden in die einzelnen Charaktere unterteilt von unterschiedlichen Sprechern gelesen & zum "Leben" erweckt.
Die unterschiedlichen Sprecher:
überzeugen mich mit ihrer dramaturgisch angepassten Sprache und Ausdruck.
Logik:
Ich kann den roten Faden der Story erkennen und komplikationsfrei folgen.
Der Aufbau:
überzeugt mit seiner Konstruktion und Logik.
Finale:
Wie das gesamte Hörbuch ist auch das Ende logisch und nachvollziehbar.
Es wird mit einer Portion Drama präsentiert, die mich insgesamt überzeugen & begeistern konnte.
Zusammenfassung & Fazit:
Ein gelungenes Thriller-Debut, dass mich mit seiner Hörbuch-Ausgabe, begeistern konnte.
Ich habe durch dieses einen echten "Geschmack" für Hörbücher entwickelt.
Meine Bewertung:
Ich vergebe ausgezeichnete 5* Sterne verbunden mit einer klaren Hör -& / oder Leseempfehlung für Menschen,gerne spannende Unterhaltung gewürzt mit einer guten Prise emotionalem Horror, zum Ausspannen lieben.
ISDN: B0BWYNMTDQ (Hörbuch)
ISDN: 978-3499009686 ( Paperback)
Verlag: Rowohlt-E-Book
Veröffentlichung: März 2023
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es ist sehr gut eingeteilt, jeder Monat ist ein Kapitel und jedes Kapitel hat spannende Unterthemen wie zum Beispiel:
Die Kräfte der Natur
Mythen, Bräuche und Götter
Meditationen, Rituale und Feste
Kräuterkraft und Pflanzenschönheit
Es ist sehr gut lesbar und durch die Unterteilung und Wiederkehr der Themen konnte ich mir viel merken und mitnehmen. Als bekennende Heidin hat mir das Buch sehr gut gefallen, allerdings finde ich, dass die Autorin einige Themen noch hätte vertiefen können. Viele Themen und vor allem die Rezepte waren manchmal etwas zu einfach oder nicht ganz zeitgemäß. Die Yoga-Übungen hingegen fand ich super.
Das Buch richtet sich eher an eine weibliche Leserschaft und ich denke, dass ein wenig Vorwissen nicht schaden kann. Also Vorwissen über sich selbst. Wer bin ich, wo will ich hin und wie sehe ich die Natur um mich herum. Sonst landet dieses Buch sehr schnell in der Rubrik: "Ist mir zu viel esoterischer Quark". Darüber muss man sich im Klaren sein. Wobei ich finde, dass die Autorin überhaupt nicht an esoterischem Quark leidet. Das hat alles seine Berechtigung und ist sehr richtig und gut beschrieben. Aber auch in der Gesamtschau haben mir einige Feinheiten gefehlt. Bei den meisten Ritualen habe ich mir vorgestellt, wie das bei Menschen funktionieren könnte, die in der Stadt leben. Ohne Garten. Im Stadtpark ist dann doch zu viel Betrieb für ein illegales Feuerchen. Mir haben ein wenig die Alternativen gefehlt, für Menschen, die sich selbst spüren wollen, aber räumlich nicht die Möglichkeit dazu haben.
Ein paar Seiten mehr hätten dem Buch gut getan, auch in Bezug auf die heutige Zeit. Die angesprochenen Themen fand ich richtig, wichtig und sehr gut ausgearbeitet, allerdings hätte ich mir persönlich tatsächlich etwas weniger "perfekt ausgearbeitete" Rituale gewünscht, sondern eher viele kleine Dinge, die den Leser das Leben wieder spüren lassen. (Zum Beispiel: vierblättrige Kleeblätter suchen, in der Mittagspause einen Baum umarmen) einfach wieder eine Verbindung zur Natur um uns herum aufbauen.
Mir hat dieses Buch sehr viel gegeben und ich werde es auf jeden Fall immer mal wieder monatlich zur Hand nehmen.
Ein toller Esel
Der Journalist Christopher McDougall erwirbt mit seiner Frau eine Farm im am Rande eines Amisch County. Es dauert nicht lange und die Beiden beherbergen einige Tiere. Bald kommt ein kleiner Esel hinzu. Er wurde aus einer schlechten Haltung gerettet und Christopher konnte Sherman einfach nicht seinem Schicksal überlassen. Zunächst kümmert er sich um die gesundheitlichen Probleme des Esels. Doch wie soll er die Seele des Tieres wieder aufrichten? Sherman scheint allen Mut und das Vertrauen verloren zu haben. Als Christopher von den Esel Rennen erfährt, hat er eine Idee. Er, selbst ein Läufer, versucht, Sherman zu trainieren und erfährt erstmal, was man dabei alles falsch machen kann.
Wenn man weder etwas vom Laufen versteht noch etwas über die Haltung von Eseln weiß, bietet dieses Buch einige Überraschungen. Der Autor selbst wird von seinem Wunsch zu helfen angetrieben. Er will Shermans Leben wieder lebenswert machen und er stellt fest, dass Sherman sehr wohl merkt, wer ihm Gutes tut. Das heißt nicht, dass immer alles glatt geht, aber die beiden grooven sich ein. Das große Ziel, von dem Sherman nichts weiß, ist ein Esel-Rennen. Auf dem Weg dahin gibt es einige Hindernisse zu überwinden. Manchmal schient das Ziel in unerreichbare Ferne zu rücken.
Halb dokumentarisch ist dieses Buch, beinahe romanhaft geschrieben. Man kann Shermans Geschichte im Internet finden und sich freuen, mit welcher Energie er durch die Gegend trabt. Man merkt, dass der Autor Läufer ist und sich für viele Arten des Laufens begeistert. Er begeistert sich auch für Menschen. So hat er liebenswerte Worte und Geschichten über viele Menschen aus seiner Umgebung. Manchmal wird schweift er dabei etwas ab, so dass es für Leser, denen die Expertise an gewissen Themen fehlt, etwas langatmig werden kann. Auch ist zu finden, dass der Autor inzwischen auf Hawaii lebt. Bleibt also zu hoffen, dass Sherman entweder mitkommen konnte oder er ein anderes liebevolles zuhause gefunden hat. Shermans Rettung und wie er wieder aufgepäppelt wird ergibt eine berührende Erzählung, die eine ansprechende Erweiterung des Lesekanons darstellt.
3,5 Sterne