Kafkas Proceß und die Satellitentexte

Buchseite und Rezensionen zu 'Kafkas Proceß und die Satellitentexte' von  Christian Kurze
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Kafkas Proceß und die Satellitentexte"

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:192
EAN:9783865993021
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Rezensionen zu "Kafkas Proceß und die Satellitentexte"

  1. Pflichtlektüre für Kafka-Nerds

    Zu meiner Affinität zu Franz Kafka muss ich (glaube ich) nicht mehr viel Worte verlieren. So war ich erfreut, beim (sozialen) Netzwerk mit dem Vogel auf den Kulturverlag Kadmos zu stoßen. Im dortigen Programm stieß ich dann auf „Kafkas Proceß und die Satellitentexte“ von Christian Kurze. Als „Geburtstagsgeschenk an mich selbst“ zog es kurz darauf bei mir ein.

    Nun, einige Zeit später kann ich sagen: die Investition hat sich auf Cent und Euro bezahlt gemacht.

    Christian Kurze untersucht in seiner Studie Texte Kafka´s, die unmittelbar im Zusammenhang mit der Entstehung zum Proceß-Roman entstanden sind. Dabei macht er deutlich, wie sehr die sogenannten „Satellitentexte“ Einfluss auf den Roman haben – und umgekehrt.

    Hier wurde mir erst richtig bewusst, wieviel von Kafka selbst in seinen Texten steckt. Manchen realen Bezug kannte ich zwar schon durch die 3-bändige Biografie von Reiner Stach, aber vieles war mir absolut neu und lässt mich den ein oder anderen Text Kafka´s nun mit anderen, wacheren Augen lesen.

    Im Anhang findet sich ein umfangreiches Anmerkungs-, Abbildungs- und Literaturverzeichnis.

    Fazit: Wer sich näher mit Kafka, mit dem „Proceß“-Roman etc. befassen will oder generell alles „verschlingt“, was von und über Franz Kafka veröffentlicht wird, dem sei dieses auch optisch schön gestaltete Büchlein ans Herz gelegt!
    Volle 5* und kristallklare Leseempfehlung!

    @kingofmusic

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Eine ungewöhnliche Begegnung

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Rezensionen zu "Eine ungewöhnliche Begegnung"

  1. Es ist ein toller und kurzweiliger Liebesroman

    Hetty ertappt ihren Freund mit einer anderen Frau . Außerdem ist sie gerade arbeitslos . Als dann das Angebot kommt , ob sie den großen , leerstehenden Landsitz Courtbridge House ihres kranken Großonkel's Sam beaufsichtigen möchte , sagt Hetty sofort zu . Aber damit fangen die Schwierigkeiten an . Das Haus ist heruntergekommen , hoch verschuldet und fast nicht bewohnbar . Aber Hetty gibt nicht auf und mit vielen Helfern aus dem Dorf veranstaltet sie als erstes einen Flohmarkt . Und dann taucht auch noch Sam's Neffe auf , der am liebsten ein Themenpark aus dem Grundstück machen will . Die Dorfgemeinschaft und Hetty sind dagegen ...

    Die Protagonisten sind jeder auf seine Weise sympathisch und liebenswert dargestellt . Besonders Hetty war mir gleich sympathisch . Nach ca . dem ersten Drittel des Buches fängt die Story an spannend zu werden . Der Schreibstil ist dabei leicht und flüssig geschrieben , ich bin recht zügig durch das Buch gekommen .

    Fazit : Zu Beginn zieht sich der Roman etwas , aber spätestens wenn Connor auf der Bildfläche erscheint wird die Story spritzig und unterhaltsam genauso die Dialoge zwischen ihm und Hetty . Dann fängt es zwischen ihnen an zu knistern . Außerdem ist es spannend zu lesen was nach und nach mit dem Haus geschieht . Da haben auch die Dorfbewohner etwas dazu zu sagen , besonders Phyllis , die sich Conner am liebsten ganz weit weg wünscht . Die arme Hetty hat also alle Hände voll zu tun und schlingert so in ein Abenteuer ins nächste . Dieser tolle Liebesroman ist spritzig , humorvoll und sehr unterhaltsam . Aber auch das romantische kommt dabei nicht nicht zu kurz . In dieses Buch kann der Leser*in für viele schöne Lesestunden eintauchen und eine tolle Geschichte erleben .

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Nicht ohne Dich

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Denn Geister vergessen nie

Buchseite und Rezensionen zu 'Denn Geister vergessen nie' von Koch, Jessica
4
4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Denn Geister vergessen nie"

Format:Kindle Ausgabe
Seiten:299
Verlag:
EAN:
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Rezensionen zu "Denn Geister vergessen nie"

  1. Bewegend, dramatisch und irgendwie besonders

    „Denn Geister vergessen nie“ von Jessica Koch handelt von den beiden Brüdern Jano und Mian. Mian war als Kind schwer krank und seine Eltern schlossen einen dunklen Pakt, um sein Leben zu retten. Seither haben sein Bruder Jano und er eine enge Verbindung und verfügen über besondere empathische Fähigkeiten. Als Mian Amy kennenlernt erkennt er gleich, dass sie ein schmerzhaftes Geheimnis verbirgt. Kurzerhand begleitet er sie und ihre Clique auf einen zweiwöchigen Segeltrip, der alles verändert…

    Das romantisch gestaltete Cover weist bereits darauf hin, dass den Leser hier eine Liebesgeschichte erwartet. Dem ist auch so, das Buch enthält aber weit mehr als eine klassische Liebesgeschichte. Vielmehr stehen die zwischenmenschlichen Beziehungen und die Entwicklung einzelner Charaktere im Vordergrund. Durch die kurzen Kapitel aus unterschiedlichen Perspektiven (Mian, Amy, Marie) und den Rückblicken in die Vergangenheit der Brüder, kann der Leser tief in die Leben der Protagonisten einsteigen. Insbesondere die Rückblenden haben für einen guten Spannungsbogen gesorgt. Die Kindheit und Jugend der Brüder war nämlich durchaus turbulent.

    Gut fand ich auch, das sich langsam festigende Band zwischen Mian und Amy. Amy ist die Protagonistin, die aus meiner Sicht die größte Entwicklung durchgemacht hat. Die Autorin hat es geschafft, Amys Emotionen wunderbar zu beschreiben, ohne dass es langweilig oder überfrachtet wirkt. Manche Szenen haben bei mir für echte Rührung gesorgt, weil man sich so gut in die Protagonisten hineinversetzen konnte.

    Nicht so gut gefallen hat mir der Umgang zwischen Amy und Mian am Ende. Da hätte ich mir noch mehr Konversation gewünscht.

    Alles in allem fand ich das Buch sehr gut und kann es weiterempfehlen. Insbesondere für Leser, die gerne auch mal etwas emotionaleres als die „klassische Lovestory“ lesen möchten.

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Der Wert des Kois

Buchseite und Rezensionen zu 'Der Wert des Kois' von Fiebig, Daniela M.
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Der Wert des Kois"

Nach dem Suizid ihres guten Freundes Dennis wird Johanna von Selbstvorwürfen getrieben: Sie muss eine Erklärung für Dennis' erschütternde Tat finden, muss wissen, dass sie nichts hätte tun können, um die Tragödie zu verhindern. Letztlich führt sie die Suche nach Antworten in die eigene Vergangenheit, die eine verhängnisvolle Verknüpfung beider Familien verbirgt.

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:324
Verlag:
EAN:9783752943979
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Rezensionen zu "Der Wert des Kois"

  1. Ein vielschichtiges, intensives Leseerlebnis

    „Aber so läuft das nicht. Tatsächlich vermischen sich in unseren Erinnerungen reale Ereignisse mit kreativer Eigenleistung.“ (Zitat Seite 223)

    Inhalt
    Johanna Leisinger ist dreiunddreißig Jahre alt, arbeitet als Illustratorin für ein Unternehmen der Werbebranche, aber ihr Ziel ist es, diese Tätigkeit selbstständig ausführen zu können. Gerade arbeitet sie an einem Auftrag für ein Kinderbuch, „Nanu, der kleine Koi“. Doch der Tod ihrer Mutter, die vor nunmehr sechzehn Jahren bei einem Autounfall gestorben war, blockiert noch immer ihre eigene Entfaltung. Mit Dennis, dem jüngeren Bruder ihres Ex-Freundes Felix, verbindet sie eine tiefe Freundschaft. Als Dennis plötzlich Selbstmord begeht, werfen ihre Selbstvorwürfe und Schuldgefühle sie völlig aus der Bahn. Sie muss unbedingt herausfinden, warum er es getan hat. Doch welchen Preis hat die Wahrheit?

    Thema und Genre
    In diesem Roman geht es um einschneidende Erlebnisse und die Erinnerungen daran, um Familiengeheimnisse und Verdrängung, um psychologische Hintergründe und um die Frage, wie sehr das Festhalten an der Vergangenheit auch die Gegenwart und Zukunft beeinflusst.

    Charaktere
    Johanna hat Pläne und Träume für ihr Leben als künstlerisch tätige, unabhängige Illustratorin. Doch ihre Trauer um die Mutter, die sie so früh verloren hat, beeinflusst noch immer ihr Leben. Nach dem Suizid ihres besten Freundes macht sie die Suche nach dem „Warum“ zum Lebensmittelpunkt und sucht verbissen und hartnäckig nach Antworten. Die Figuren dieser Geschichte sind facettenreich und realistisch charakterisiert und handeln nachvollziehbar.

    Handlung und Schreibstil
    Die Geschichte wird zeitnah erzählt und durch Rückblenden in Form von Erinnerungen und Gedanken ergänzt. Johanna schildert die Ereignisse in der „Ich-Form. Diese Erzählform wechselt in einzelnen Kapiteln in die personale Erzählform und zeigt Situationen aus der Sicht von Felix oder Sebastian, dem Psychiater. Diese wechselnde Erzählperspektive verleiht dem Text eine zusätzliche Tiefe und Lebendigkeit. Auch eine mögliche neue Liebe fehlt nicht, doch es steht nicht die Romantik im Mittelpunkt, sondern die Suche nach der Wahrheit einer erinnerten Vergangenheit. Die sich gleich Puzzleteilen langsam ergebenden Antworten auf Johannas Fragen, die plötzlich auch ihre eigene Geschichte durch völlig neue Erkenntnisse verändern, machen diesen Roman packend und bringen neue Überraschungsmomente.

    Fazit
    Ernste Themen und vielschichtige Charaktere, fügen sind hier zu einem spannenden Roman mit Tiefgang für ein intensives Leserlebnis.

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Nathan der Weise

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Rezensionen zu "Nathan der Weise"

  1. Trotz seiner 240 Jahre höchst aktuell

    Da Lessings "Nathan der Weise" im übernächsten Abiturdurchgang Thema sein könnte, habe ich das Werk in Vorbereitung auf einen Grundkurs erneut gelesen. Gewiss, die Sprache mag für heutige Jugendliche etwas sperrig erscheinen, doch das sollte kein Grund sein, dieses Werk vom Lehrplan zu verdammen, denn die Thamatik ist nach über 240 Jahren nach wie vor höchst aktuell.

    Da ist zum einen der Handlungsort Jerusalem, auch heute noch ein politischer Brennpunkt der Welt, viel wichtiger aber der in dem Drama propagierte Toleranzgedanke. Frei nach Grönemeier "Wann ist der Mensch ein Mensch?" Was macht seinen "Wert" aus? Die Zugehörigkeit zu einer Religion, einem Volk oder einer Ideologie? Oder nicht doch eher seine Taten? Kleingeistige Borniertheit, im Stück unter anderem am Beispiel der Figur des Patriarchen beschrieben, gibt es leider immer noch zuhauf. Sollte sich diese erneut in Deutschland durchsetzen, darf dann dieses Stück, das ja bereits wegen seines jüdischen Protagonisten und dessen positiver Darstellung verboten war, noch gespielt werden? Oder wird es wieder Denkverbote geben? Jedenfalls ist mir persönlich Weltoffenheit und Toleranz tausendmal lieber als Vorurteile und die Einordnung von Menschen nach Kriterien wie Religionszugehörigkeit und/oder Hautfarbe. In diesem Sinne: lieber ein aufgeklärter Moslem als ein bornierter Höcke.

    Ein kalter Schauder überkam mich im Übrigen, als ich folgenden Satz des Patriarchen las: "Denn ist nicht alles, was man Kinden tut, Gewalt?/Zu sagen: -ausgenommen, was die Kirch'/an Kindern tut: (V.2540ff). Irgendwie erinnert das an die heutigen hillflosen Versuche der Amtskirche, die zahlreichen Missbrauchsskandale innerhalb ihrer Reihen zu relativieren.

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Um mich herum stehen bekannte Gesichter

Buchseite und Rezensionen zu 'Um mich herum stehen bekannte Gesichter' von Marc Kemper
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Um mich herum stehen bekannte Gesichter"

Autor:
Format:Broschiert
Seiten:164
EAN:9783981996128
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Rezensionen zu "Um mich herum stehen bekannte Gesichter"

  1. Rezension zu Um mich herum stehen bekannte Gesichter

    „Wozu ist ein Mensch - und sein Verstand - fähig, um sich vor Unheil zu schützen?“

    „Um mich herum stehen bekannte Gesichter“ ist der neuste Roman des Autors Mark Kemper.

    Camilla ist eine junge Forscherin, die nach einem von ihr verursachten Autounfall, in eine schwere Lebenskrise fällt. Als ihr eine Forschungsreise in die Tiefen des russischen Nordens angeboten wird, nutzt sie die Chance um allen zu entfliehen und zu vergessen. Aber auf dem Weg in den Norden stürzt ihr Flugzeug ab und es beginnt ein furchtbarer Überlebenskampf für sie.

    Camilla ist eine junge Forscherin, bei der sich im Laufe der Geschichte sehr schnell herausstellt, dass sie es nicht wirklich leicht hatte in ihrer Kindheit, mit dem schrecklichen Autounfall gerät ihr Leben komplett aus der Bahn und sie verfällt in eine tiefe Depression.

    Der Autor schafft es für mein Empfinden sehr gut Camillas Gefühle in Worte zu fassen, als Leser versteht man warum sie so fühlt und kann ihre Verzweiflung sehr gut nachempfinden.

    Camillas Überlebenskampf ist wirklich spannend erzählt, aber gerne hätte ich hier noch ein paar Seiten mehr gehabt. Die Ereignisse erfolgen hier wirklich sehr rasch hintereinander, was ein hohes Erzähltempo erwirkt und man als Leser atemlos der spannenden Geschichte folgt, aber manchmal hätte die ein oder andere Situation und Empfindung mehr Raum haben dürfen um noch besser bei mir wirken zu können.

    Das ganze Buch hat für mich eine intensive Atmosphäre, die mich wirklich mitreißen konnte. Die Kälte und der damit verbunden Gefahren konnte man gut nachvollziehen, auch der Überlebenskampf gegen die ganze Umwelt war erschreckend, brutal und teilweise auch sehr blutig.

    Auch wenn ich im weiteren Verlauf der Geschichte eine gewisse Ahnung entwickelt habe wie es ausgehen könnte, hat mir das Ende mit seiner gelungenen Wendung ausgesprochen gut gefallen.

    Mein Fazit:

    Ein toller intensiver Roman, der mich wirklich mitreißen konnte, bei dem ich aber auch gerne die ein oder andere Seite gerne mehr gehabt hätte.

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Alle Farben Rot

Buchseite und Rezensionen zu 'Alle Farben Rot' von Laksmi Pamuntjak

Inhaltsangabe zu "Alle Farben Rot"

Wenige Jahre, bevor in Deutschland und Frankreich Millionen junger Menschen demonstrierten und gegen die enge Welt ihrer Eltern rebellierten, waren die Straßen Indonesiens rot von Blut. Im Jahre 1965 hatte sich der junge General Suharto an die Macht geputscht, seitdem war das Land geteilt in Freund und Feind der neuen Herrschenden, verfolgt wurden alle, die im Verdacht standen, Kommunisten zu sein. Misstrauen und Angst spalteten Dorfgemeinschaften und Familien, viele verloren in gewaltsamen Unruhen ihr Leben, Tausende wurden ohne Prozess in Strafkolonien auf entlegenen Inseln verschleppt. Jahrzehnte später, lange nach Suhartos Sturz im Jahre 1998, sucht eine Frau auf der Gefangeneninsel Buru nach den Spuren des Mannes, den sie in jenen Tagen geliebt und dann verloren hat. In den Wirren einer Straßenschlacht wurden Amba und Bhisma damals auseinandergerissen, und Amba wusste all die Jahre nichts über das Schicksal ihrer großen Liebe. Bis sie eines Tages eine anonyme Mail erhält, aus der hervorgeht, dass Bhisma damals nach Buru verschleppt wurde. Und so macht sich Amba auf, um endlich Antworten auf die Fragen zu finden, die sie schon so lange quälen. Entlang der Linien des indonesischen Nationalepos Mahabharata, jener großen
Erzählung von Liebe und Krieg, entfaltet Laksmi Pamuntjak das Panorama einer jungen Nation und ihres bewegten 20. Jahrhunderts zwischen Kolonialzeit und Unabhängigkeit, Diktatur und Demokratie.

Format:Taschenbuch
Seiten:672
EAN:9783548288451
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Bekenntnisse eines jungen Schriftstellers

Buchseite und Rezensionen zu 'Bekenntnisse eines jungen Schriftstellers' von Umberto Eco

Inhaltsangabe zu "Bekenntnisse eines jungen Schriftstellers"

Sein erster Roman "Der Name der Rose" wurde ein Welterfolg. Jetzt, vor seinem achtzigsten Geburtstag, blickt Umberto Eco zurück auf seine Karriere als Theoretiker und Romancier. Warum sind wir zu Tränen gerührt vom Unglück einer Figur? In welchem Sinne "existieren" Anna Karenina, Gregor Samsa und Leopold Bloom? Auf seiner Reise zu den eigenen kreativen Methoden erzählt Eco, wie er seine Romane geschrieben hat: Am Anfang stehen Szenen und Bilder, dann eine Epoche, ein Ort, eine Stimme. Zugleich Mittelalterforscher, Philosoph und Experte für moderne Literatur, beeindruckt Eco vor allem, wenn er sich den Wurzeln der Geschichte zuwendet. Der "junge Schriftsteller" ist heute ein Meister, der über die Kunst des Romans und die Kraft der Worte aus langer Erfahrung spricht.

Autor:
Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:208
EAN:9783446237629
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Die Stunde der Räuber

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Rezensionen zu "Die Stunde der Räuber"

  1. Schillers Jugend, Aufbegehren und erste Erfolge

    „Konnte dies sein eigener Weg sein? Konnten die Worte, wohl gesetzt in Vers und Reim die Welt weiten, Stütze sein auf der Suche nach der Wahrheit und Freiheit?“ (Zitat Seite 22)

    Inhalt
    Obwohl groß gewachsen, ist der junge Friedrich Schiller eher zart und auch seine Gesundheit ist nicht besonders robust. Nach dem Wunsch seines Vaters sollte er später einmal Theologie studieren und einen geistlichen Beruf ergreifen. Doch Herzog Carl Eugen, der Landesherr, fordert ihn für seine herzogliche Militärschule. Für Friedrich, gerade erst sieben Jahre alt, beginnen Jahres des Drills, Hunger, Kälte, Strafen. Doch er findet auch Freunde, die Gruppe hält zusammen und heimlich lesen sie die von ihnen verehrten Dichter wie Schubart, Goethe, Shakespeare. Friedrich Schiller erkennt bald, dass er nur eines will: schreiben und im neuen Geist er Freiheit seine Gedanken äußern.

    Thema und Genre
    In diesem historischen Roman wird die Kindheit und Jugend Friedrich Schillers geschildert, seine schwierigen Jahre an der Militärakademie, seine Anfänge als Dichter und der Weg zu seinem ersten Drama, „Die Räuber“. So entsteht ein lebendiges Bild des jungen Dichters und der Epoche der Aufklärung zwischen Absolutismus und französischer Revolution.

    Charaktere
    Der intensiven Recherchen des Autors, sein Hinzuziehen aller in den Archiven vorhandenen Unterlagen ist es zu verdanken, dass der ungestüme, unbeugsame, manchmal unvernünftige junge Friedrich Schiller und seine Familie, seine Freunde und auch der despotische Herzog Carl Eugen zwischen den Seiten dieses biografischen Romans lebendig werden und ein buntes Bild dieser Zeit entsteht.

    Handlung und Schreibstil
    Dieser erste von zwei Bänden beschreibt die Jugendjahre Schillers, die unmenschlich harte, an starre Regeln gebundene Ausbildung der Knaben an der Herzoglichen Militärakademie beim Schloss Solitude, später in Stuttgart. Sein Aufbegehren wurde von einem Freundeskreis geteilt und unterstützt. Gemeinsam diskutierte man Freiheit und wichtige Werte, kritisierte den Prunk, den der Herzog trieb, während sein Volk hungerte. Vor allem jedoch las man heimlich die Dichter, deren Werke für diese Freiheitsgedanken und Aufbegehren standen, Schubart, Shakespeare, Goethe. Schon früh begann Friedrich Schiller, selbst zu schreiben, gegen alle Widerstände, Strafen und Gefahren. Höhepunkt dieses Buches ist die Uraufführung seines Dramas „Die Räuber“.
    Der Autor passt die Sprache der Zeit an, findet jedoch eine perfekte Mischung und Verbindung zum modernen geschriebenen Wort. Die Handlung ist vielschichtig, es gibt sehr spannende Episoden und auch sehr humorvolle Szenen: Geschichte lebt.

    Fazit
    Ein biografischer Roman, der die Jugendjahre, die Entwicklung Friedrich Schillers erzählt und die Entstehungsgeschichte seines ersten Dramas „Die Räuber“. Ein lebhaftes Bild dieser Zeit, bietet dieses packende Buch nicht nur Wissen und Informationen, sondern man taucht als Leser begeistert in die Seiten und die Zeit, liest mit Vergnügen und Spannung und wird sich vielleicht, wie ich, sich anschließend wieder Zeit für Schillers Dramen, Gedichte und Schriften nehmen.

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