Boy in a White Room

Buchseite und Rezensionen zu 'Boy in a White Room' von Karl Olsberg
3
3 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Boy in a White Room"

Ein packender Thriller, in dem nichts ist, wie es zunächst scheint. Auf spannendste Weise spielt Spiegel-Bestsellerautor Karl Olsberg in diesem Jugendbuch mit den Gefahren virtueller Welten und künstlicher Intelligenz und wirft fundamentale philosophische Fragen nach Realität und Identität auf. Spannung bis zum Schluss, mit einem Twist, der den Atem raubt! Eingesperrt, ohne Erinnerung, erwacht Manuel in einem weißen Raum. Er weiß weder, wer er ist, noch, wie er hierher kam. Sein einziger Kontakt ist eine computergenerierte Stimme namens Alice, durch die er Zugriff auf das Internet hat. Stück für Stück erschließt sich Manuel online, was mit ihm passiert ist: Bei einem Entführungsversuch wurde er lebensgefährlich verletzt. Doch wie konnte er diesen Anschlag überleben? Ist das tatsächlich die Wahrheit? Und wer ist Manuel wirklich? „Nicht nur sagenhaft spannend, sondern auch mit philosophischem Tiefgang. Eins von den Büchern, an die man sich sein Leben lang erinnern wird.“ Andreas Eschbach

Autor:
Format:Taschenbuch
Seiten:288
Verlag: Loewe
EAN:9783785587805
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Rezensionen zu "Boy in a White Room"

  1. 3
    19. Okt 2017 

    Cogito ergo sum...

    Manuel ist ein fünfzehnjähriger Junge, der eines Tages in einem weißen Raum erwacht. Nichts ist um ihn her, und er weiß auch nicht, wer er ist, wo er ist und ebenso wenig, wie er in diesen Raum gelangte. Eine computergenerierte Stimme namens Alice ist sein einziger Kontakt, doch viele seiner Fragen versteht sie nicht. Immerhin erkennt Manuel, dass er Zugriff auf das Internet hat. Die Geschichte, die er sich online Stück für Stück zusammensetzt, ist schier unfassbar, und doch wird sie später auch von anderen noch bestätigt. Manuel wurde bei dem Versuch, ihn zu entführen, lebensgefährlich verletzt, seine Mutter starb bei dem Verbrechen.

    Manuel konnte den Anschlag nur mit Hilfe zahlreicher Operationen an seinem Gehirn überleben, die es auch möglich gemacht haben, nicht nur seine Vitalfunktionen zu erhalten, sondern auch seine Gehirnleistungen. Manuels Gedächntis jedoch ist unwiderruflich zerstört, so dass er sich an sein früheres Leben nicht erinnern kann. Die Umstände seines jetzigen Lebens erkennt er erst nach und nach. Und die Tatsache, dass es weit mehr als eine Wahrheit gibt...

    Cogito ergo sum - Ich denke, also bin ich. Dieser erste Grundsatz des Philosophen René Descartes schießt Manuel recht bald durch den Kopf, als er nach seinem Erwachen in dem weißen Raum nicht mehr weiß, wer er ist. Immerhin denkt er, also gibt es ihn - wer auch immer er ist. Später streift er durch virtuelle Welten, bestreitet Abenteuer und kommuniziert mit Menschen in Avatar-Form. Dabei ist Manuel stets auf der Suche nach der eigentlichen Realität und der Wahrheit. Er ist vollkommen verwirrt, da die Informationen so widersprüchlich erscheinen und er bald nicht mehr weiß, wem oder was er glauben soll. Das Ende dann sorgt noch einmal für eine richtige Überraschung.

    Die Verwirrung Manuels kann der Leser nur teilen, da er immer auf demselben Wissensstand ist wie der 15Jährige. Nichts ist, wie es zunächst scheint, und die Theorien, was hinter dem Ganzen wirklich steckt, wechseln alle paar Seiten. Ein wenig war das Lesen wie das Auseinandernehmen einer Matrjoschka. Es gab immer noch eine Realität hinter der sichtbaren. Bis zum Kern der Wahrheit. Oder auch nicht? Interessant ist dabei die Mischung aus Philosophie à la Descartes einerseits und Alice im Wunderland andererseits, gewürzt mit einer gehörigen Prise Künstlicher Intelligenz - dem Markenzeichen von Karl Olsberg, der zu dem Thema auch promoviert hat.

    Wieder hat der Autor einen interessanten Plot erschaffen mit einem Hintergrund, der nachdenklich stimmt. Im Vergleich zu seinem Roman 'Mirror', bei dem mich die Realitätsnähe so erschüttert hat, kam mir das Thema diesmal allerdings weniger vorstellbar vor - zumindest nach heutigem Wissensstand. Fundamentale Fragen nach Realität und Identität werden hier eingebettet in eine Abfolge abenteuerlicher Szenen, die mir in ihrem konsequenten Wechsel jedoch irgendwann zu viel wurden. Auch kamen mir hier die Emotionen Manuels eindeutig zu kurz, die angesichts solcher Herausforderungen und Erkenntnisse sicher nicht zu unterschätzen sind.

    Insgesamt jedoch ein recht spannendes Jugendbuch, das vor allem durch sein Spiel mit den Wahrheiten punkten kann und für einen Denkanstoß der Zielgruppe sicher geeignet ist.

    © Parden

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Moon Chosen: Gefährten einer neuen Welt. Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Moon Chosen: Gefährten einer neuen Welt. Roman' von P.C. Cast
2
2 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Moon Chosen: Gefährten einer neuen Welt. Roman"

Die Nr. 1- Bestseller-Autorin der »House of Night«-Serie P.C. Cast, hat mit »Moon Chosen« eine großartige Welt von archaischer Kraft geschaffen. Eine neue Welt, in der die Menschen, ihre tierischen Gefährten und die Erde selbst sich drastisch verändert haben – eine Welt voller Schönheit, Liebe, verbotener Geheimnisse und dunkler Mächte. Mari gehört zum Stamm der Erdwanderer und ist die Tochter der Mondfrau ihres Clans, Erbin der einzigartigen Heilkräfte ihrer Mutter. Es ihre Bestimmung, einmal ihren Platz einzunehmen und die Frauen und Männer des Weberclans regelmäßig vom Nachtfieber zu reinigen. Doch sie birgt ein Geheimnis in der im Wald versteckten Höhle, in der sie lebt. Und sie fühlt sich noch nicht bereit, ihrem Schicksal zu folgen. Doch als ein todbringender Angriff ihre Welt aus den Angeln reißt, enthüllt Mari die Stärke ihrer Fähigkeiten und entschließt sich, sich selbst und ihr Volk zu retten. Ihr läuft ein Hund zu, der ihr nicht mehr von der Seite weicht. Ihr neuer Begleiter wird allerdings schon gesucht – von ihren Feinden. Als Mari dem Sohn des Anführers, Nik, begegnet, verspürt sie ein zuvor nie gekanntes Gefühl. Sie bricht die Gesetze des Clans und verbündet sich mit ihm, um die Kräfte zu besiegen, die sie alle zu zerstören drohen.

Autor:
Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:704
Verlag: FISCHER FJB
EAN:9783841440143
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Rezensionen zu "Moon Chosen: Gefährten einer neuen Welt. Roman"

  1. Fragwürdige Heldin

    Die Autorin siedelt ihre Geschichte an in einer dystopisch-fantastischen Vision unserer Welt, in der unsere heutige Zivilisation nur noch in Bruchstücken existiert, während die Menschen inzwischen verschiedene Arten von Magie entwickelt haben.

    Auf den ersten Blick wirkt der Weltentwurf komplex, originell und überzeugend, im Laufe des Buches kamen mir jedoch Zweifel. Vieles erschien mir nicht bis ins Detail durchdacht oder blieb sogar gänzlich unerklärt. Bis zum Schluss fehlte mir das Gefühl, wirklich in diese Welt abtauchen zu können und einen guten Eindruck vom täglichen Leben der verschiedenen Völker zu haben.

    Tatsächlich zog sich das Buch für mich über weite Strecken, besonders im Mittelteil. Es gibt zwar einige spannende Passagen, aber da hätte in meinen Augen deutlich gestrafft werden können!

    Was mir das Buch aber am meisten verleidete, war seine Protagonistin, Mari. In den ersten Kapiteln verhält sie sich eher kindlich für ihr Alter, später jedoch zeigt sie eine Seite an sich, die nicht nur unglaublich selbstzentriert ist, sondern grausam und geradezu monströs. Sie gerät in eine Situation, in der sie mit ihren Fähigkeiten schrecklichstes Leid beenden könnte – und sie ist zu dieser Zeit die Einzige, die das kann. Und was tut sie? Sie entscheidet sich ganz bewusst, nichts zu tun... Was nicht wirklich hinterfragt wird!

    Und damit war sie für mich verbrannt, ich konnte und wollte nicht mehr mit ihr sympathisieren, auch nach einer plötzlichen Wandlung um 180 Grad, die mir deutlich zu spät kam

    Es gibt einen anderen weiblichen Charakter, den ich lieber als Heldin des Buches gesehen hätte: Sora, eine Konkurrentin Maris. Aber warum wird in vielen Jugendbüchern das fiese Mädchen, mit dem sich die Protagonistin nicht versteht, als Schlampe dargestellt? Man kann einen weiblichen Charakter doch auch aus anderen Gründen als unsympathisch darstellen als über ihre Sexualität! Sora zeigte für mich jedenfalls mehr emotionales Wachstum als Mari.

    Natürlich gibt es eine Liebesgeschichte, die kommt jedoch erst spät im Buch wirklich ins Rollen – und ging dann in meinen Augen zu schnell, um glaubhaft zu sein.

    In manchen Szenen gefiel mir der Schreibstil sehr gut, in anderen fand ich ihn flach, mit vielen Wiederholungen und ohne natürlichen Sprachrhythmus. Die meisten Fakten, die der Leser wissen muss, werden übermittelt, indem Charaktere sich gegenseitig ihre eigene Welt erklären. Wenn sonst niemand da ist, führt Mari zu diesem Zweck auch schon mal Selbstgespräche...

    Was mir jetzt noch unter den Nägeln brennt, ist das Thema Rassismus.

    Mari ist das Kind einer Erdwanderin und eines Gefährten, ist aber mit ihrer Mutter Leda bei den Erdwanderern aufgewachsen.

    Die Gefährten unterdrücken und versklaven die Erdwanderer, was sie vor sich rechtfertigen, indem sie sich einreden, die Erdwanderer wären dumme, hilflose Tiere und sollten dankbar sein, dass sich jemand um sie kümmert. Weiße Sklavenbesitzer dachten früher in unserer realen Welt oft sehr ähnlich.

    Hätte die Autorin dieses Thema sensibel behandelt, würde ich jetzt wahrscheinlich ihr Loblied singen. Tatsächlich aber schwingt in ihren Worten etwas mit, was auf mich wirkte wie unterschwelliger, nicht hinterfragter Rassismus. Ich möchte ihr da keine böse Absicht unterstellen, aber zumindest einen sehr problematischen Sprachgebrauch.

    Die Erdwanderer haben dunkle Haut und dunkle Haare, während die Gefährten hellhäutig sind und meist auch helle ('goldene') Haare haben. In Mari ist das Erbe ihres Vaters dominanter, sie ist hellhäutig und blond. Insoweit nicht problematisch, aber: das Aussehen der Erdwanderer wird oft mit negativ behafteten Adjektiven beschrieben, das der Gefährten mit positiven.

    Vielleicht am vielsagendsten: Um unter den Erdwanderern nicht aufzufallen, schminkt Mari sich jeden Tag und verändert ihre Gesichtszüge – indem sie sie mit einer dicken Masse aus Lehm und Kohle 'gröber' formt und ihre helle Haut unter einer 'schmutzig-braunen' Schicht verbirgt. Das weckte in mir ungute Assoziationen mit Blackface, der Darstellung schwarzer Menschen durch plakativ geschminkte weiße Schauspieler im Theater des 18. und 19. Jahrhunderts.

    Mari benutzt ständig den Begriff 'Dreckwühler' – eine herabwürdigende Bezeichnung, die die Unterdrücker der Erdwanderer geprägt haben. Anfangs empfindet sie scheinbar nur Verachtung für das Volk ihrer Mutter und würde diesen Teil ihres Erbes am liebsten auslöschen.

    Problematisch fand ich auch die Bezeichnung 'reinrassig', wenn es um Menschen geht.

    Für ein Jugendbuch enthält die Geschichte sehr viel und sehr explizit beschriebene Gewalt. Die Vergewaltigung einer Minderjährigen wird zwar nicht beschrieben, dafür aber die gravierenden Verletzungen, die später behandelt werden.

    Fazit:
    Wenn sich in einem Jugendbuch die hellhäutige (und zierliche, wunderschöne, grazile) Heldin mit 'schmutzig-braunem' Lehm die Gesichtszüge 'gröber' modelliert und dadurch erfolgreich als Mitglied eines dunkelhäutigen Volkes ausgibt, habe ich damit ein Problem. Denn dadurch erhält die Darstellung rassistischer Strukturen im Buch (die dunkelhäutigen Erdwanderer werden von den hellhäutigen Gefährten versklavt), die den Leser doch eigentlich dazu veranlassen sollten, diese Strukturen zu hinterfragen, einen sehr unguten Beigeschmack.

    Aber auch abgesehen davon konnte mich die Geschichte nicht überzeugen. Mari, die Hauptfigur, zeigt einen Großteil des Buches keinerlei emotionales Wachstum, dann wandelt sie sich abrupt und absolut, und genauso plötzlich entwickelt sich die Liebesgeschichte. Das Buch umfasst 704 Seiten, hätte in meinen Augen aber problemlos auf höchstens 500 Seiten gestrafft werden können, denn es zieht sich im Mittelteil sehr.

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Fünf Freunde - 3 Abenteuer in einem Band

Buchseite und Rezensionen zu 'Fünf Freunde - 3 Abenteuer in einem Band' von Enid Blyton

Inhaltsangabe zu "Fünf Freunde - 3 Abenteuer in einem Band"

Aufregende Abenteuer erleben die Fünf Freunde Anne, Georg (die eigentlich Georgina heißt), Richard, Julius und Tim, der Hund auch in diesem Sammelband. Darin enthalten sind die Einzelbände »Fünf Freunde und das Teufelsmoor«, »Fünf Freunde und der Hexenring« und »Fünf Freunde im Gruselschloss«.

Autor:
Format:Taschenbuch
Seiten:464
Verlag: cbj
EAN:9783570157886
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Legend

Buchseite und Rezensionen zu 'Legend' von Marie Lu
4
4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Legend"

June und Day - die ehemalige Elitesoldatin und der meistgesuchte Rebell der Republik - verbünden sich nach ihrer Flucht mit den Patrioten. Als Held, der den Schergen der Republik entkommen ist, wird Day vom Volk verehrt. Und als dieser Held gerät er zwischen die Fronten. Auf der einen Seite ist Anden, der inzwischen das Amt seines verstorbenen Vaters als neuer Elektor übernommen hat, und der seine Macht festigen muss. Auf der anderen Seite steht General DeSoto, der charismatische Anführer der Patrioten, der den Elektor stürzen will. Auch June ist Teil des Spiels. Sie muss sich entscheiden und es muss ihr gelingen Day zu überzeugen. Doch wem können sie vertrauen? Liegt ihre Zukunft in den Kolonien?

Autor:
Format:Audio CD
Seiten:450
Verlag: Hörcompany
EAN:9783942587617
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Rezensionen zu "Legend"

  1. 4
    23. Jul 2017 

    Schöne andere Welt

    Nur knapp sind Day und June entkommen und nun schließen sie sich den Patrioten an, deren Anführer Razor ihnen zunächst hilft und dann einen gefährlichen Plan verwickelt. Sie einen Anschlag auf Anden, den neuen Elektor, verüben, um den Kolonien Unterstützung zu geben und ihnen möglicherweise zum Sieg zu verhelfen. Dazu wird June, die ehemalige Republik-Soldatin, in Andens Reihen eingeschleust. Nach einigen intensiven Gesprächen, in denen sich Anden völlig anders darstellt als vermutet, beginnt June an ihrer Mission zu zweifeln. Doch wie soll sie Day, der in den Reihen der Patrioten geblieben ist, davon abhalten, den Plan zu vollenden.

    Bei Legend - Schwelender Sturm handelt es sich um den sehr spannenden Mittelteil der Legend-Trilogie. Nachdem Day und June mit Mühe in die Reihen der Patrioten gelangt sind, die eine Art Verheißung versprechen, sind sie überzeugt, der guten Sache zu dienen, auch wenn sie dafür Dinge tun müssen, die ihnen in friedlicheren Zeiten fremd lägen. Toll beschrieben sind die sich langsam einschleichenden Zweifel an den Ansichten, die die Patrioten über die Republik und ihren neuen Elektor verbreiten. June, die ja in die direkte Umgebung Andens gelangt, beginnt darüber nachzugrübeln, ob die Voraussetzungen, unter denen sie losgeschickt wurde, wirklich den tatsächlichen Gegebenheiten entsprechen.

    Mit diesem Hörbuch wird die Fortsetzung der Legende von den Sprechern Julian Greis (Day) und Patrycia Ziolkowska (June) ganz hervorragend in Szene gesetzt. Die Gedanken und Gefühle der Protagonisten werden ausdrucksstark in Worte gefasst. Die Zweifel, der leise keimende Verdacht, dass hier etwas überhaupt nicht stimmt, die Sorge, das Schlimmste nicht verhindern zu können und auch die wenigen glücklichen Momente, in den June und Day einmal innehalten können. Schließlich steht am Ende ein überraschend anderes Weltbild mit einem sehr dramatischen Cliffhanger, der ausgesprochen neugierig aber auch ängstlich macht, darüber in welche Richtung die Autorin das Ruder in dem abschließenden dritten Band lenken wird.

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Mit aller Gewalt

Buchseite und Rezensionen zu 'Mit aller Gewalt' von Margret Steenfatt
4
4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Mit aller Gewalt"

Tessa ist cool, findet Frederika. Weder angepasst noch ängstlich. So wie Tessa wäre Frederika auch gern. Darum ist sie stolz darauf, dass Tessa mit ihr befreundet sein will. Und natürlich macht sie mit, als Tessa wieder mal auf Klau-Tour geht. Ist doch nichts dabei, oder? Auch als Tessa ihre Lehrerin erpresst, hat Frederika keine Bedenken. Doch dann verliebt Frederika sich in Daniel. Und Tessa wird eifersüchtig. Sehr eifersüchtig. Als Frederika erkennt, auf was für eine gefährliche „Freundschaft“ sie sich eingelassen hat, ist es schon zu spät…

Format:Taschenbuch
Seiten:192
EAN:9783499212833
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Rezensionen zu "Mit aller Gewalt"

  1. Klappentext:

    Klappentext:
    Tessa ist cool, findet Frederika. Weder angepasst noch ängstlich. So wie Tessa wäre Frederika auch gern. Darum ist sie stolz darauf, dass Tessa mit ihr befreundet sein will. Und natürlich macht sie mit, als Tessa wieder mal auf Klau-Tour geht. Ist doch nichts dabei, oder? Auch als Tessa ihre Lehrerin erpresst, hat Frederika keine Bedenken. Doch dann verliebt Frederika sich in Daniel. Und Tessa wird eifersüchtig. Sehr eifersüchtig.

    Als Frederika erkennt, auf was für eine gefährliche "Freundschaft" sie sich eingelassen hat, ist es schon zu spät...

    Über die Autorin (Zusammenfassung des Portraits im Buch):
    Margret Steenfatt schreibt seit 1976 Romane, Biografien, Drehbücher, Theaterstücke und Hörspiele.

    Persönlicher Eindruck:
    Das Buch ist angenehm beschrieben, aber trotzdem schwer verdaulich. Durch die Darstellung der Hauptfiguren hat der Leser seine Sympathien schnell klar und muss sich dann lange fragen, wann auch Frederika erkennt, dass die Freundschaft zu Tessa nicht das ist, was sie sich wünscht, und wie es ihr gelingt, aus der Sache rauszukommen. Obwohl von Anfang an klar ist, dass die Handlung auf den großen Knall zulaufen muss, dauert es eine Weile, bis das Buch Fahrt aufnimmt, und am Ende bleibt zumindest für mich die eine oder andere Frage offen.

    Fazit: Schwieriges Thema solide, aber nicht überragend umgesetzt.

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Digby #02. Zu cool zum Sterben

Buchseite und Rezensionen zu 'Digby #02. Zu cool zum Sterben' von Stephanie Tromly
4
4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Digby #02. Zu cool zum Sterben"

Die Ermittlungen gehen weiter! Monatelang kein Lebenszeichen und jetzt steht er wieder vor Zoes Tür: Digby. Zähneknirschend hilft sie ihm auch diesmal bei seinen Ermittlungen zum Verschwinden seiner kleinen Schwester Sally. Von jetzt auf gleich stecken beide mittendrin im reinsten Chaos. Aber Digby wäre nicht Digby, hätte er nicht bereits einen Plan. Zumindest so ungefähr. Außerdem läuft es ja sowieso nie genau nach Plan. Schon gar nicht zwischen ihm und Zoe.
Großartige Fortsetzung von Band 1: clever, smart und witzig, eine rasante, actionreiche Unterhaltung mit Niveau!

Format:Kindle Edition
Seiten:368
EAN:
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Rezensionen zu "Digby #02. Zu cool zum Sterben"

  1. Digby etwas weniger abgedreht

    Cover:
    -----------------
    Passend zu Teil 1 ist auch dieses wieder mit Fotos der beiden Protagonisten in cool wirkender Haltung gestaltet. Die Fotos sind leicht glänzend und der Schriftzug der Gleiche wie im ersten Band. Somit ist der Wiedererkennungseffekt sehr hoch und das Buch reiht sich auch als Hardcover wunderbar neben seinen ersten Teil im Bücherregal.

    Inhalt:
    -----------------
    Digby ist wieder da! Nachdem er Zoe in Teil 1 nach einem Kuss in einen Bus einsteigend verlassen hat, hat er sich bei ihr nicht mehr gemeldet. Seitdem hat sich einiges verändert, das Leben ist in seiner Abwesenheit weiter gegangen. Damit muss Digby erst mal klarkommen, als er in Zoes Leben wieder auftaucht und natürlich alles gehörig durcheinanderwirbelt in seiner frech-charmanten Art. Doch das Rätsel um seine Schwester ist immer noch nicht gelöst, und ehe Zoe es sich versieht, ist sie schneller Digbys Gehilfe beim Ermitteln, als ihr lieb ist.

    Mein Eindruck:
    -----------------
    Dies ist Band 2 der Jungendserie und man sollte den ersten Teil zwingend kennen, sonst versteht man hier vermutlich gar nichts. In Band 1 hat mir gefallen, dass man nach und nach die sehr skurrilen Charaktere auch hinter ihrer Maske kennenlernt und dass die Handlung sich bis zum phänomenalen Showdown am Ende rasant steigert. Außerdem mochte ich den Humor, der immer wieder mit lustigen Anspielungen auf typische High-School-Filme und Jugendserien gespickt ist. Stellenweise war mir die Handlung aber auch schon zu abgedreht, doch empfand ich Digby als erfrischend anders und war gespannt, wie es nach dem Ende von Teil 1 zwischen ihm und Zoe weitergehen würde.
    Dieser Teil knüpft von der Handlung her 5 Monate nach Teil 1 an. Der Leser wird von Anfang an aber abgeholt, in kurzen Rückblenden oder Nebensetzen wird an entscheidende Stellen von früher verwiesen, sodass man schnell wieder im Geschehen drin ist. Mittlerweile hat man den Eindruck, dass Zoe, aber auch Digby älter und auch ein wenig reifer geworden sind. Zwar kommt Digby immer noch irgendwie cool und frech daher, aber er lässt des Öfteren auch seine Gefühle und persönlichen Schwächen durchblicken. Obwohl ich Digbys Charakter total unrealistisch finde und ich auch so eine Art Hassliebe für seine Figur empfinde, übte diese Geschichte wiedermal einen gewissen Reiz aus, weswegen ich sie kaum aus der Hand legen konnte. Mir gefiel dieser Teil besser als der vorige. Die Charaktere haben sich weiter entwickelt, Freundschaften und mehr haben sich ergeben. Die Protagonisten stehen mehr zu ihren Gefühlen und reden weniger drum herum. Trotzdem gibt es genug witzig-spritzige Dialoge (vor allem zwischen Zoe und Digby) und Action.
    Es wird hier wohl 2 unterschiedliche Meinungsströmungen geben: Diejenigen, die Teil 1 wegen seiner Abgedrehtheit so sehr mochten, sind hier vielleicht etwas enttäuscht, diejenigen, die wie ich Teil 1 etwas zu überdreht und verwirrend empfanden, werden sich nun mehr zu Hause fühlen. Etwas mehr Anspielungen hätten es schon sein können, aber mir gefiel vor allem, dass hier mehr über die Gefühle gesprochen wurde und man tiefer in die Charaktere einsteigen konnte. Und: Aufgrund des Endes kann man auf eine weitere Fortsetzung hoffen!

    Fazit:
    -----------------
    Gelungene Fortsetzung mit einem weiterhin frechen, aber auch gefühlvollen Digby und wieder jede Menge Witz, Action und Spannung

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Forever 21

Buchseite und Rezensionen zu 'Forever 21' von Lilly Crow
3
3 von 5 (3 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Forever 21"

Geh zum Spiegel. Erkennst du dich? Nein, natürlich nicht. Nur die Angst in den Augen ist dir vertraut. Dachtest du wirklich, du könntest seiner Strafe entkommen?

Ava ist 21 Jahre alt. Für immer. Sie hat eine schwere Schuld auf sich geladen und wurde zur Strafe mit einem dunklen Fluch belegt. Nun muss sie immer wieder durch die Zeit reisen, an immer neue Orte, in unterschiedliche Situationen. Nur ihre Aufgabe ändert sich nie: Sie muss zwei Seelenverwandten helfen, zueinanderzufinden. Dazu hat sie jedoch nie viel Zeit. Ihr Blut ist wie Säure, und wenn sie sich nicht beeilt, ihre Aufgabe zu erfüllen, leidet sie unsagbare Schmerzen. Dann lernt sie in einem der Sprünge Kyran kennen. Und auf einmal ist alles anders. Doch haben die zwei eine Zukunft, wenn Ava die Zeit und den Ort, an dem Kyran lebt, wieder verlassen muss?

Autor:
Format:Kindle Edition
Seiten:288
EAN:
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Rezensionen zu "Forever 21"

  1. Schicksal?

    Inhalt:
    Wieder ist Ava in einem fremden Körper gelandet. Sie weiß das sie durch die Zeit springen muss, weil sie in der Vergangenheit etwas schlimmes getan hat, doch sie weiß nicht ob sie jemals wieder sie selbst sein darf. Doch sie weiß das sie jedes Mal zwei Liebende zusammen bringen muss. Wenn sie sich zu lange Zeit lässt hat sie unsägliche Schmerzen, dann trifft sie auf Kyran und ihre Schmerzen werden erträglich, doch sie haben keine Zukunft, oder gibt es vielleicht doch eine Möglichkeit?

    Meine Meinung:
    Forever 21 machte mich durch das Cover auf sich aufmerksam. Die Geschichte einer Zeitreise klang zudem interessant so das ich es anfragte.

    Der Einstieg fiel mir leicht dank eines flüssigen Schreibstils. Schade finde ich allerdings das man direkt so ins Geschehen geworfen wird. Da hätte ich mir ein wenig mehr Vorgeschichte gewünscht. Hier erfährt man nach und nach, wirklich Krümelchenweise, warum Ava zu diesen Zeitreisen gezwungen wird, doch die endgültige Auflösung gibt es nie. Für mich hier auch ein klares Manko. Ich habe kein Problem mit offenen Enden, aber es wäre doch schön wenn man wenigstens das Gefühl hat in der Geschichte ein wenig weiter gekommen zu sein.

    Doch die Story ist spannend. Ava springt in verschiedene Zeiten und muss sich dort erst einmal zurecht finden. Ich empfand die Zeit die sie an einem Ort verweilt recht kurz, aber es war genug zu lesen das man ein Gefühl dafür bekommt warum sich Ava auch verändert.

    Ava war wohl in ihrer Vergangenheit nicht sehr nett und sympathisch und irgend etwas muss vorgefallen sein dass das Schicksal eingreift und sie zu diesen Sprüngen zwingt. Ich mochte sie aber recht schnell, vermutlich auch weil sie sich zu einer sympathischen Person entwickelt.
    Kyran lernt man später in der Geschichte kennen. Er hat etwas an sich das Ava hilft und sie ganz besonders sieht. Warum das so ist wird nicht erwähnt. Ich hoffe da einfach auf die Nachfolger.

    Im Kern geht es um das Schicksal. Gibt es Zufälle oder ist alles vorbestimmt und wie kann es funktionieren das alles so läuft wie es das Schicksal vorsieht. Ein interessantes Thema vor allem in Verbindung mit den Zeitreisen.
    Das offene Ende stört ein wenig macht aber natürlich neugierig auf mehr.

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  1. Seichtes Märchen

    Forever 21 von Lilly Crow

    Ava ist dazu verdammt in der Zeit hin und her zu springen. Sie springt in den Körper einer anderen Person, um 2 Menschen die sich lieben zusammenzuführen. Dies ist für Ava nicht leicht, da es für sie auch mit Schmerzen verbunden ist. Außerdem hat sie im neuen Körper angekommen oft erstmal Probleme sich zurechtzufinden, an einem unbekannten Ort und meist auch in einer fremden Zeit.
    Als sie bei einem ihrer Zeitsprünge auf Kyran trifft ist sie erstaunt, dass er sie, die echte Ava, in ihrem Gastkörper sehen kann. Sie verspürt körperlich ein sehr gutes Gefühl, wenn er sie berührt, doch Ava muss ja ständig weiterziehen, was in dem Fall eine schmerzliche Erfahrung ist.

    Dieser Roman liest sich sehr flüssig. Die Idee mit dem Fluch und den Zeitreisen finde ich sehr interessant. Die einzelnen Geschichten um die Zusammenführung der Liebenden wirkten meist allerdings zu konstruiert, der Zufall war zu oft zur Stelle. Aus dem drumherum hätte man in meinen Augen viel mehr machen können. So findet zum Beispiel ein Medaillon mehrfach Erwähnung, dies hat mich sehr neugierig gemacht, doch leider bin ich noch nicht hinter seine Bedeutung gekommen. Einziger Trost, dies könnte sich vielleicht im zweiten Teil aufklären.

    Avas Vergangenheit wird hier und da bruchstückhaft erwähnt, sie war wohl kein netter Mensch und hat schlimme Dinge getan, die dann wohl zur Verhängung des Fluchs führten. Auch dort hätte ich gern mehr Infos gehabt, es fühlte sich für mich während des Lesens so an, als würden mir die spannendsten Elemente vorenthalten.
    Dennoch nahm mich die Verbundenheit zwischen Ava und Kyran so gefangen, dass ich nach dem theatralischen Ende wissen möchte was noch geschieht.

    Die meisten Charaktere sind zu knapp im Geschehen, als dass man sie ins Herz schließen kann. Dies ist zum Teil aber eher dem Ablauf gewidmet. Da es mehrere Zeitsprünge in diesem Buch gibt, nehmen sie natürlich jeweils nicht ganz so viel Raum ein, und daher bleiben die Charaktere etwas blass. Ava und Kyran hingegen betrachte ich als sehr gelungen umgesetzt und das macht es dann wieder wett für mich.

    Ein Roman der zügig weggelesen werden kann, von dem man aber auch nicht zu viel erwarten sollte. Ich habe mich gut unterhalten, aber er konnte mich nicht vollends überzeugen.

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  1. Oberflächlich ohne Feingefühl, am Ende enttäuschend

    Mit diesem Buch habe ich an meiner ersten Leserunde bei lesejury.de teilgenommen. Von der Leseprobe war ich sehr angetan. Sie vermittelte eine spannende und einfühlsame Geschichte mit einer sehr interessanten Idee. Aber leider konnte das gesamte Buch nicht das halten, was die ersten Kapitel versprochen haben.

    Durch eine große Schuld, die Ava auf sich geladen hat, muss sie als Strafe nicht nur mit ihrer Seele in andere Körper springen, sondern reist damit auch in der Zeit hin und her. Um ihre Tat zu sühnen, ist sie gezwungen in ihrem Gastkörper zwei zueinander gehörende Seelen - zwei sich liebende Menschen - zusammenführen. Für diese Aufgabe hat sie nur wenig Zeit, da ihr Peiniger sie dazu permanent mit Schmerzen antreibt und bestraft, wenn sie sich von der Erfüllung ihrer Aufgabe entfernt. Auf einer ihrer Missionen lernt sie zufällig Kyran kennen und beide spüren eine besondere Verbindung zwischen sich.

    Die Autorin nimmt uns in ihrer Geschichte mit in verschiedene Epochen in verschiedenen Ländern. So besuchen wir nicht nur England im 21. Jahrhundert, sondern auch Deutschland im Jahr 1907 oder auch Frankreich am Königshof im 18. Jahrhundert. Toll finde ich den Einstieg, da wir Ava beim Erwachen in einem neuen Körper begleiten, und sie sich erst mal orientieren muss. Das arme von Schmerzen gepeinigte Mädchen muss sich jedesmal in der neuen Situation plötzlich zurecht finden und begeht natürlich auch einige Fauxpas, die sie immer wieder in leichte Schwierigkeiten bringt. Ich empfinde Ava zunächst als toughes Mädchen, die nicht auf den Kopf gefallen ist. Sie versucht das Beste aus der Situation zu machen um ihre Aufgabe zu erfüllen.

    Leider passieren diese Sprünge in die Gastkörper immer ziemlich schnell, darunter leidet die Möglichkeit eine tiefere Beziehung zu den Personen aufbauen zu können. Durch immer mehr Sprünge tauchen auch immer mehr Figuren auf, die nur oberflächlich angerissen werden können. Es wirkt nur noch gehetzt und substanzlos. Das Feingefühl für die Situation geht verloren und kann nicht mehr aufgeholt werden. Die Protagonisten Ava und Kyran irren in ihrer Umgebung herum und die Autorin hält sich dabei viel zu sehr mit der Beschreibung der Umstände auf, ohne tiefere Bewegung in die Gefühlswelt der beiden einzuhauchen. Ich konnte weder zu Ava noch zu Kyran wirklich eine tiefere Beziehung aufbauen und Vieles war mir einfach dann zu langatmig. Die letzten 30 % habe ich zeilenweise nur noch übersprungen, dabei habe ich aber nicht das Gefühl, dass ich was verpasst hätte.

    Die zunächst sehr kompliziert klingenden Aufgaben, die Umstände der sich zu findenden Liebenden, klären sich dann auch plötzlich - oh Wunder - meist durch eine einfache Fügung. Das ist mir zu flach und lässt mich unzufrieden zurück. Es gibt keine Überraschungsmomente, keine Plotttwists. Immer wieder tauchen abgeklatschte Zufälle auf, die bei den Haaren herbeigezogen wirken. Auch erkenne ich keine Verbindung zwischen den vielen Figuren, den Aufgaben und der eigentlichen Geschichte.

    Und so plätschert die Handlung vor sich hin ohne dass ich wirklich einen Spannungsaufbau oder Handlungsstrang erkennen kann. Viele Fragen werden aufgeworfen und bleiben unbeantwortet, oder ohne mir zumindest ein paar weitere Andeutungen zu geben. Die Autorin hat die Chance, eine spannende Story zu schreiben - die durch Verwicklungen und Verknüpfungen der Personen und Geschehnissen in den verschiedenen Zeiten hätte entstehen können - einfach nicht ergriffen, und uns eine Aneinanderreihung von netten aber wenig überzeugenden Geschichten geboten. Außerdem tauchen hin und wieder Ungereimtheiten in den Zeitangaben auf, die einem das Gefühl geben, dass der Plott nicht mit genügend Hingabe ausgearbeitet wurde.

    Der Sprachstil ist flott und flüssig, in der 3. Person Präteritum erzählt und die Perspektive wechselt zwischen Ava und Kyran. Lilly Crow beschreibt die Situationen sehr bildreich und wortstark. Es gibt ein paar sehr schöne und gefühlvolle Momente, die mich auch sehr berührt haben, aber die hektische Oberflächlichkeit überwiegt und zerstört für mich das ganze Gefüge.

    Und das Ende? Ein krasser Cliffhanger! Das Buch bricht mitten in der Handlung ab, ohne für sich eine Gesamtheit zu bilden. Aber es reizt mich auch nicht wissen zu wollen, wie es weitergeht. Es hat mich nicht mitgerissen und ich bin vom Buch insgesamt enttäuscht.

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Das Dschungelbuch

Buchseite und Rezensionen zu 'Das Dschungelbuch' von Rudyard Kipling
3
3 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Das Dschungelbuch"

Probier's mal mit Gemütlichkeit ... Robert Ingpen gelingt es, den Kinderbuch-Klassiker mit seinen herausragenden Illustrationen zu einem einzigartigen Gesamtkunstwerk zu machen. Ein wunderbares Wiedersehen mit Balu, Shir Khan, Baghira und Mogli.

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:192
Verlag: Knesebeck
EAN:9783868736328
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Rezensionen zu "Das Dschungelbuch"

  1. Die Gesetze des Dschungels

    Das Dschungelbuch besteht eigentlich aus zwei Bänden, der erste ist ursprünglich 1894 erschienen und erzählt die Abenteuer von Mowgli (in dieser Übersetzung "Mogli"). Er umfasst drei Erzählungen mit sich anschließenden Liedtexten.
    Auf diesen Geschichten basiert der gleichnamige bekannte Walt Disney Film, der Motive des Buches zu einer neuen Geschichte verarbeitet hat und dessen Zielpublikum aufgrund der Fröhlichkeit und der lustigen Lieder eindeutig Kinder sind. Ich habe da sofort den rundlichen Bären Balu vor Augen, im Ohr "Probier´s mal mit Gemütlichkeit".

    Der zweite Band enthält vier weitere Erzählungen, die unabhängig voneinander sind und in keinem Zusammenhang mit dem Mogli-Erzählungen stehen. Protagonisten sind meist einzelne Tiere.
    Heute werden die beiden Bände in der Regel zusammen publiziert, dessen waren Mira und ich uns nicht bewusst und haben uns darüber gewundert, dass Mogli in den weiteren Geschichten nicht mehr auftaucht.

    Die Mogli-Geschichten

    Im Gegensatz zu der lustigen und fröhlichen Verfilmung zeichnen die Erzählungen ein weitaus grausameres Bild des Dschungels, deren Bewohner bestimmten Gesetzen und Regeln unterworfen sind.
    Mogli gelangt als kleines Kind, das gerade laufen kann, zur Familie Wolf, die selbst vier Junge haben. Verfolgt wird Mogli vom Tiger Shir Khan, der die Herausgabe des Menschenkindes fordert. Doch Mutter Wolf weigert sich das wehrlose Kind, das so vertrauensvoll zu ihr gekommen ist, herauszugeben und prophezeit dem von Geburt an lahmen Tiger:

    "Das Menschenjunge gehört mir, Langri - mir ganz allein. Es wird nicht getötet! Es soll leben, um mit dem Rudel zu laufen und zu jagen, und am Ende - sieh dich vor, du großer Jäger kleiner, nackter Jungen, du Froschfresser und Fischfänger! - am Ende wird es dich jagen!" (S.18)

    Sie nennt das Findelkind Mogli, was "Frosch" bedeutet, weil es im Gegensatz zu ihren Kindern nackt ist.
    Alle Jungen müssen, wenn sie ein gewisses Alter erreicht haben, dem Rudel vorgestellt werden, um aufgenommen zu werden. Die Wölfe sehen sich selbst als freies Volk an, die nur ihrem Rudelführer gehorchen, dem Stärksten, der seine Kräfte bei der Jagd unter Beweis stellen muss.
    Akela, der Rudelführer, lässt auch über Moglis Zugehörigkeit zum Rudel entscheiden. Aufgrund Balus Fürsprache, der eine Stimme in der Ratsversammlung der Wölfe hat, und Baghiras Einschreiten, der Mogli in das Rudel "einkauft", wird er aufgenommen und von Balu fortan in den Gesetzen des Dschungels unterrichtet. Er und Baghira werden neben den Wolfsbrüdern Moglis beste Freunde.
    Doch Shir Khan hat seine Schmach nicht vergessen und will sich an Mogli rächen, indem er das Rudel entzweit. Mit Hilfe der "roten Blume", dem Feuer, das nur die Menschen beherrschen, kann Mogli sich wehren und kehrt daraufhin zu seinesgleichen zurück.

    In der 2.Erzählung wird im Rückblick das Abenteuer mit den Affen erzählt. Das Affenvolk, die Bandar-log, erscheinen als chaotisches Volk ohne Führung, Regeln und Gesetze und werden von den Dschungelbewohnern nicht beachtet. Daher entführen sie Mogli, um Aufmerksamkeit zu erlangen. Um Mogli zu retten, arbeiten Baghira und Balu mit der Schlange Kaa zusammen, die besonders gefährlich und grausam ist.

    In der letzten Erzählung kehrt Mogli zu den Menschen zurück und erfüllt die Prophezeiung von Mutter Wolf. Er muss jedoch erkennen, dass er aufgrund seiner "wölfischen" Sozialisation im Dschungel ein Außenseiter bleiben wird, aber auch innerhalb des Wolfrudels bleibt ihm ein Platz verwehrt.
    "Aber er blieb nicht für immer allein. Denn als er Jahre später ein Mann geworden war, heiratet er. Aber das ist eine Geschichte für Erwachsene." (S.94)

    Die weiteren Erzählungen
    1. Die weiße Robbe

    Das Robbenjunge Kotick ist aufgrund seiner weißen Farbe ebenfalls ein Außenseiter, das jedoch einen Traum hegt. Es möchte einen Platz finden, an dem die Robben nicht mehr von den Menschen abgeschlachtet werden. Obgleich bittere Wahrheit, ist die Szene, in der Kotick mitansieht, wie seine Spielkameraden von den Menschen in die Irre geführt und grausam getötet werden, sicherlich nicht für Kinder geeignet - zumindest nicht in der dargestellten Brutalität. Da würde ich als Mutter den Text etwas verändern wollen.

    Doch die Geschichte zeigt, wenn man nur beharrlich an seinem Traum festhält und danach strebt, ihn zu verwirklichen, kann man sein Ziel erreichen. Auch wenn sich Kotick mit Gewalt gegen seine Widersacher durchsetzen muss, so dass sein Fell blutgetränkt ist.

    Quelle wikipedia
    2. Rikki-Tikki-Tavi

    In dieser Fabel steht vorwitziger und pfiffiger Mungo im Vordergrund, der innerhalb einer Familie im Sugauli-Distrikt heimisch geworden ist und sie mit Hilfe zweier Webervögel vor gefährlichen Schlangen bewahrt.

    3. Elefanten-Toomai

    Im Mittelpunkt dieser Geschichte steht der Junge Toomai, doch er wächst nicht im Dschungel auf, sondern als Sohn eines Elefantenführers. Dieser befehligt den majestätischen Elefanten Kala Nag, was "Schwarze Schlange" bedeutet, der dazu eingesetzt wird, wilde Elefanten zu jagen und zu fangen.
    Die sozialen Unterschiede innerhalb der stark hierarchisch gegliederten Gesellschaft des kolonialisierten Indiens werden in dieser Erzählung besonders deutlich. Als Toomai im Elefantengehege aushilft, ist sein Vater wütend, da er die niedere Arbeit eines Elefantenjägers verrichtet hat:
    "Du hast da eine Arbeit gemacht, die dieses schmutzige assamesische Dschungelvolk machen soll." (S.151)

    Doch der Junge bricht aus dieser starren Struktur aus und kann aufgrund eines einzigartigen Abenteuers einen neuen Platz einnehmen.

    4. Die Diener ihrer Majestät
    Die letzte Geschichte fand ich sehr seltsam. Da unterhalten sich verschiedene Kriegstiere über die Vor- und Nachteile ihrer Aufgabe. Es sprechen die beschränkten Ochsen stolz von ihrer Kanone, die sie ziehen, oder das Kavalleriepferd, das seinem Reiter blind in der Schlacht vertraut. Sie repräsentieren die hierarchischen Strukturen des englischen Militärs, gleichzeitig aber auch dessen Beschränktheit?
    Nur der Elefant stellt das Kämpfen und den Krieg ansatzweise in Frage, indem er das Blutvergießen thematisiert, dass die anderen Tiere zu verdrängen suchen.

    Bewertung
    Liest man das Dschungelbuch, insbesondere die Geschichten um Mogli, stehen die Abenteuer, die Entwicklung und der Mut des Jungen im Vordergrund, ebenso wie seine Erkenntnis, dass er ein Außenseiter in beiden Welten bleiben wird.

    Für Kindergeschichten sind sie mir persönlich etwas zu grausam. Einerseits gefallen mir die Regeln im Dschungel, die das Zusammenleben der unterschiedlichen Tiere ermöglichen und Frieden und Gerechtigkeit stiften, andererseits sind sie letztlich auf das Recht des Stärkeren ausgerichtet, wie auch die anderen Erzählungen und Fabeln sehr deutlich zeigen. Der Mungo tötet die Schlange, die Robbe bekämpft ihre Widersacher - der Stärkere, aber auch Klügere setzt sich durch. Darwin lässt grüßen!

    In der letzten Geschichte erscheint Kipling offensichtlich als Vertreter des Imperialismus. 1865 in Bombay geboren, hat er seine Kindheit und Jugend in England, größtenteils in einer Pflegefamilie verbracht - mit ähnlich traumatischen Erlebnissen, wie sie auch Edward Feathers in "Ein untadeliger Mann" beschreibt. Später kehrte er jedoch nach Pakistan und Indien als Journalist und Schriftsteller zurück.
    In seinem Gedicht "The White Man´s Burden" vertritt Kipling die Auffassung, die Kolonialmächte, müssten die "Bürde für die Entwicklung der Menschen in den Kolonien auf ihre Schultern nehmen." (Quelle: wikipedia) Diese Einstellung ist in einigen Szenen zu spüren und für mich heute sehr befremdlich.

    Die Geschichten um Mogli haben mir am besten gefallen und sind heute immer noch für Kinder geeignet, da sich in ihnen sich die Faszination, die der indische Dschungel und seine tierischen Bewohner ausüben, widerspiegelt.
    Bei den übrigen Fabeln bin ich mir da nicht so sicher - gerade die letzte würde ich Kindern nicht vorlesen.
    Gelungen finde ich in dieser Ausgabe die wunderschönen Illustrationen von Robert Ingpen, die mir viel besser als bei Peter Pan gefallen haben.

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Wolfsbrot

Buchseite und Rezensionen zu 'Wolfsbrot' von Kilian Leypold
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Wolfsbrot"

Noch vor Anbruch der Morgendämmerung muss er sich auf den weiten Weg in die Schule machen. Es ist ein bitterkalter Nachkriegswinter, und der Wald liegt dunkel und bedrohlich vor ihm. Wie gut, dass ihm seine Mutter – zum Trost und trotz aller Entbehrungen – eine köstliche Wegzehrung eingepackt hat. Unterwegs trifft er auf zwei unheimliche Gestalten, die unterschiedlicher kaum sein könnten, in ihrer Versehrtheit einander jedoch ähneln. Was führen sie im Schilde? Kann er ihnen entkommen? Fasziniert und verängstigt zugleich, tut er instinktiv genau das Richtige, um seine Haut zu retten. Mehr noch, er handelt zutiefst menschlich – und wächst dabei über sich selbst hinaus. Mit einem feinen Gespür für kindliche Gefühlswelten zeigen Ulrike Möltgen und Kilian Leypold, wie Phantasie und Realität ineinanderfließen, wenn es darum geht, den eigenen Ängsten zu begegnen.

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:32
EAN:9783942795524
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Rezensionen zu "Wolfsbrot"

  1. 5
    11. Mär 2017 

    ein wunderschönes Kinderbuch

    Das Buch "Wolfsbrot" von Ulrike Möltgen (Ill.) und Kilian Leypold ist einem Genre zuzuordnen, das ich nicht häufig auf meinem Blog rezensiere: Kinderliteratur.

    Was liegt da näher, als sich einen Spezialisten in Sachen Kinder- und Bilderbücher als kompetente Unterstützung mit ins Blogger-Boot zu holen: meinen Sohn, 11 Jahre alt.

    Wir haben dieses Buch gemeinsam gelesen und betrachtet. Im Anschluss haben wir unsere Leseeindrücke besprochen und waren erstaunt, wie unterschiedlich Kinder und Erwachsene die gleichen Dinge wahrnehmen.

    Inhalt:
    Ein Kind lebt zusammen mit seiner Mutter im Wald. Es ist Winter, der Krieg ist gerade vorbei. Jeden Morgen macht sich das Kind in der Dämmerung auf den Schulweg. Für den Weg braucht es ca. eine Stunde. Oft tut sich das Kind mit Nachbarskindern zusammen, oft legt es den Weg aber auch allein zurück. Als Wegzehrung bekommt das Kind von der Mutter ein leckeres Wurstbrot eingepackt. An einem bitterkalten Morgen ist es mal wieder soweit: das Kind ist allein unterwegs. Der Wald ist dunkel und bedrohlich. Da begegnen dem Kind zwei unheimliche Gestalten .....

    Die Buchbesprechung mit Junior

    Frage: Was hat dir an dem Buch gefallen?

    Junior: Es ist sehr spannend geschrieben. Man fiebert mit dem Kind mit und will das Buch in einem Rutsch lesen. Die Zeichnungen sind cool, weil sie nicht so genau sind und man sich daher viel dazu denken muss.

    Renie: Das stimmt. Die Geschichte, die von dem Kind erzählt wird, ist wirklich spannend geschrieben, wirkt teilweise etwas unheimlich, was durch die dunkel gehaltenen, kubistischen Zeichnungen noch verstärkt wird. Wenn man die Zeichnungen genauer betrachtet, haben einige etwas von einer Collage, verschiedene Strukturen wirken dabei zusammen. Ulrike Möltgen lässt dabei viel Raum für die Fantasie des Lesers, weil sie bei ihren Illustrationen eher andeutet und sich dabei auf das Wesentliche beschränkt.

    Frage: Was war schlecht?

    Junior: Das Buch war zu schnell ausgelesen. Ich hätte gern noch mehr über das Kind erfahren.

    Frage: Was hat dir an dem Kind gefallen?

    Junior: Das ist ein cooles Mädchen, weil sie es geschafft hat, ihre Angst zu bekämpfen.

    Renie: Wieso Mädchen? Das ist doch ein Junge.

    Junior: Für mich war das Kind ein Mädchen.

    (Junior hat die Buchbeschreibung nicht gelesen, in der erwähnt wird, dass es sich bei dem Kind um einen Jungen handelt. Warum sollte er die Beschreibung auch lesen? Die Gestaltung des Covers war für ihn Grund genug, dieses Buch zu lesen. Da interessieren ihn keine Buchbeschreibungen.)

    Frage: Findet das, was dem Kind passiert, in seiner Fantasie statt oder in der Wirklichkeit?

    Junior: Es ist alles wahr! Die Geschichte ist dem Mädchen wirklich passiert.

    Renie: Ich bin mir da nicht so sicher. Teilweise wirkte die Geschichte auf mich, als ob sie in der Fantasie des Kindes stattfindet. Durch den langen einsamen Weg zur Schule fängt das Kind an zu träumen und dabei entstehen die kuriosesten Dinge.

    Frage: Wie gefällt dir der Titel?

    Junior: Der Name "Wolfsbrot" ist schon lustig. Ich dachte, es geht um jemanden, der Brot für einen Wolf backt.

    Renie: Aber Wölfe fressen doch kein Brot.

    Junior: In dieser Geschichte schon!

    (Recht hat er! Einfach den Kopf ausschalten und die Fantasie gewähren lassen. So muss man ein Kinderbuch lesen! Da ist die Logik eines Erwachsenen häufig fehl am Platze.)

    Wir sind uns einig:
    "Wolfsbrot" ist ein sehr spannendes Buch mit ungewöhnlichen Illustrationen, die aber viel Raum für die eigene Fantasie lassen.
    Kinder lesen anders als Erwachsene.

    Es hat Spaß gemacht, dieses Buch gemeinsam mit meinem Sohn zu lesen. Es hat noch mehr Spaß gemacht, sich mit ihm über dieses Buch auszutauschen. Das hat doch etwas von einem "Literarischen Duett" und macht Lust darauf, weitere Bücher gemeinsam zu entdecken.

    © Renie

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Alice im Wunderland

Buchseite und Rezensionen zu 'Alice im Wunderland' von Lewis Carroll
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Alice im Wunderland"

Fantastisch, bezaubernd und voller Humor - der Reiz der Geschichten von Lewis Carrolls "Alice im Wunderland" ist auch mehr als 140 Jahre nach ihrem ersten Erscheinen ungebrochen. Noch heute folgen Millionen von Lesern jedweden Alters der kleinen Alice auf ihrer traumverlorenen Reise und tauchen ein in eine Märchenwelt voller wunderbar schräger Figuren. Carrolls sprühender Witz, sein Einfallsreichtum und seine Lust am literarischen Spiel sind legendär und sichern seiner "Alice" einen Platz in den Annalen der Weltliteratur. Diese Ausgabe enthält die berühmten Illustrationen von John Tenniel.

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:160
Verlag: Anaconda
EAN:9783866476943
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Rezensionen zu "Alice im Wunderland"

  1. Fantastische Wunderwelt

    Das Kinderbuch gehört inzwischen zu den Klassikern der Weltliteratur und ist in Büchern, Filmen, Theaterstücken und sogar Opern adaptiert worden. Die Figuren und einige Situationen haben sozusagen Kultstatus, nicht zuletzt auch durch die Verfilmung Tim Burtons mit Johnny Depp als verrücktem Hutmacher.
    Ich habe den Roman gemeinsam mit meiner 10-jährigen Tochter gelesen und wir hatten viel Spaß an den skurrilen Situationen, in die Alice gerät.

    Inhalt
    Alice ist gemeinsam mit ihrer Schwester am Bachufer und schläft ein, als ein weißes Kaninchen vorbeihuscht, dass bekleidet ist und vor sich hin redet,

    "als daraufhin das Kaninchen aber wahrhaftig eine Uhr aus der Westentasche zog, nach der Zeit sah und dann weiterlief, da war Alice mit einem Satz auf den Beinen, denn mit einemmal war ihr klargeworden, daß sie noch nie zuvor ein Kaninchen mit einer Westentasche gesehen hatte, am allerwenigsten eines mit einer Uhr darin" (S.10)

    Alice folgt dem Kaninchen und fällt in ein tiefes Loch, das sie unversehrt ins fantastische Wunderland entführt, in dem sie zunächst in einem Raum festsitzt, da sie zu groß ist, um durch die einzige Tür ins Freie zu gelangen. Mit Hilfe verschiedener Speisen und Getränke schrumpft bzw. wächst sie, schrumpft wieder und ertrinkt fast in ihrem salzigen See aus Tränen.

    ">Wenn ich doch nicht soviel geweint hätte!<, sagte Alice, während sie hin und her ruderte, um aus dem Wasser herauszukommen.> Zur Strafe dafür soll ich jetzt anscheinend in meinen eigenen Tränen ertrinken! Wenn das nicht sonderbar ist! Nun, heute ist ja alles sonderbar.<" (S.27)

    Nach der Bekanntschaft mit einigen gesprächigen Tieren und einer Maus, der Alice etwas unsensibel begegnet, da sie ihr immerzu von ihrer Katze Suse erzählt, gelingt es ihr schließlich, durch die geheimnisvolle Tür zu gelangen.

    Auf ihrer Reise durchs Wunderland gelangt sie zunächst ins Haus des weißen Kaninchens, aus dem sie fast nicht mehr herauskommt.
    Ihr begegnen seltsame, fantasievolle Figuren, wie
    eine Raupe, die ihr Pilzstücke zum Wachsen und Schrumpfen schenkt,
    die Herzogin und das Baby, das sich in ein Schwein verwandelt,
    die Edamer Katze (Grinsekatze), die auftaucht und verschwindet,
    der verrückter Hutmacher, der Schnapphase und die Haselmaus, die immer beim Fünf-Uhr-Tee sitzen, da die Zeit für die drei still steht,
    und der Herzkönig und die Herzkönigin, deren Lieblingssatz lautet: "Kopf ab mit ihr!" (S.100)

    Sie nimmt an einer königlichen Croquetpartie teil, hört die Geschichte der traurigen Falschen Suppenschildkröte, erfährt, was eine Hummer-Quadrille ist, bis sie schließlich einen Prozess gegen den Herzbuben gerät und am Ende den Kampf gegen die Spielkarten aufnimmt.

    Bewertung
    Das Werk zählt zum Genre des literarischen Nonsens (wikipedia) und enthält satirische Anspielungen auf die Schullektüre der Zeit Carrolls. So sagt Alice im Wunderland alle Gedichte falsch auf und vieles scheint völliger Unsinn zu sein. Nichtsdestotrotz wohnt diesem "Nonsens" ein Zauber inne, der einen beim Lesen gefangen nimmt.
    Sowohl meine Tochter als auch ich haben mehrmals gelacht und uns köstlich über die köpfende Königin amüsiert, da ihr Gatte hinter ihrem Rücken alle wieder begnadigt - sonst wäre ja keiner mehr übrig, der mit ihr Croquet spielt.
    Warum die Falsche Suppenschildkröte so traurig ist, haben wir allerdings noch nicht herausgefunden. Wir haben uns jedenfalls vorgenommen auch die Fortsetzung - Alice hinter den Spiegeln - zu lesen.

    Am Ende stellt sich heraus, dass alles nur ein Traum gewesen ist, eine wunderbare, wenn auch skurrile Fantasie, aber wie Dumbledore Harry in "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes" antwortet, als dieser wissen will, ob sich alles nur in seinem Kopf abspiele:

    "Natürlich passiert es in deinem Kopf, Harry, aber warum in alles in der Welt sollte das bedeuten, dass es nicht wirklich ist." (S.731)

    Alice im Wunderland ist ein Plädoyer für grenzenlose Fantasie, für die kindliche Lust am Fabulieren und gehört für mich auf jeden Fall zu den Romanen, die man im Leben gelesen haben sollte!

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