Hotel ›Zurück zur Natur‹ (detebe)

Buchseite und Rezensionen zu 'Hotel ›Zurück zur Natur‹ (detebe)' von Georges Simenon

Inhaltsangabe zu "Hotel ›Zurück zur Natur‹ (detebe)"

Diskussionen zu "Hotel ›Zurück zur Natur‹ (detebe)"

Format:Taschenbuch
Seiten:208
Verlag: Diogenes
EAN:9783257235647
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Asche zu Asche

Buchseite und Rezensionen zu 'Asche zu Asche' von Elizabeth George

Inhaltsangabe zu "Asche zu Asche"

Diskussionen zu "Hotel ›Zurück zur Natur‹ (detebe)"

Format:Kindle Ausgabe
Seiten:912
EAN:
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Föhr in Flammen: Insel Krimi

Buchseite und Rezensionen zu 'Föhr in Flammen: Insel Krimi' von Eva-Maria Silber
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Föhr in Flammen: Insel Krimi"

Familienmord auf Föhr: Hochspannend und atmosphärisch erzählt. In einer Holzhütte auf Föhr werden fünf Tote entdeckt. Sie gehörten alle derselben Familie an. Gemeinsam mit Polizeianwärterin Maja Storm rekonstruiert Kriminalhauptkommissar Jan Andretta die Tat und stellt sich die Frage, wer der fünf das eigentliche Ziel des Mörders war. Doch sie kommen der Lösung erst näher, als ein sechster Toter gefunden wird – und sich die verworrenen Spuren zu einem erschreckenden Bild zusammensetzen.

Diskussionen zu "Hotel ›Zurück zur Natur‹ (detebe)"

Format:Taschenbuch
Seiten:272
Verlag: Emons Verlag
EAN:9783740819132
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Rezensionen zu "Föhr in Flammen: Insel Krimi"

  1. Erschütterndes Verbrechen an einer Familie

    "Die Folgen des Neides gereichen nicht selten dem Neider selbst zum Verderben." (Aesop)
    Auf der Insel Föhr werden in einer einsam gelegenen Holzhütte fünf Leichen entdeckt. Alle fünf sind Familienmitglieder, die sich gemeinsam verabredet hatten, um dann auf ihren Mörder trafen. Kriminalhauptkommissar Jan Andretta ermittelt zusammen mit der ortskundigen Polizeianwärterin Maja Storm vom Bäderdienst. Waren alle fünf Personen das Ziel des Täters oder wollte er nur einen töten und die anderen waren einfach zur falschen Zeit am falschen Ort und mussten deshalb sterben? Während Andretta weiter nach seinem Täter sucht, macht er sich Gedanken um Lisa, die Tochter seiner verstorbenen Schwester, für die er nun der Vormund ist. Erst ein weiterer Toter bringt schließlich Licht ins Geschehen.

    Meine Meinung:
    Mit einem brutalen Verbrechen an fünf Menschen beginnt der neuste Kriminalfall von Eva-Maria Silber. Ein Buch, welches der mir deshalb wieder so gut gefällt, da die Autorin immer Fälle behandelt, die auf wahre Begebenheiten begründet sind. Auch dieses Mal wird größtenteils der Mordfall Seewen behandelt, der sich 1976 im Kanton Solothurn zugetragen hat. Wie schon im Buch beschrieben, wurden auch damals das Hausbesitzer-Ehepaar, so wie ihre Schwester und deren beide Söhne mit einer Winchester getötet. Anders allerdings gilt der wirkliche Mordfall nach wie vor als das größte unaufgeklärte Verbrechen der Schweiz. Die Autorin jedoch lässt uns an einem Familienverbrechen teilhaben, das mit vielen Fragezeichen aufwartet. Selbst für Kommissar Andretta birgt dieser Fall jede Menge Fragezeichen und Wendungen. Zudem kommen noch die Sorgen um Lisa, für die er nun nach dem tödlichen Unfall seiner Schwester das Sorgerecht hat. Er fragt sich oft, wie soll er Arbeit und die Aufsicht von Lisa unter einen Hut bekommen. Ein Wechselbad zwischen Arbeit und Privatleben der Ermittler ergibt hier wieder einmal einen unterhaltsamen, lockeren Krimifall, der bis zum Schluss offenbleibt. Die Autorin ist für mich längste keine Unbekannte mehr. Deshalb freue ich mich immer, wenn ich eines ihrer Bücher, die mit viel Leidenschaft geschrieben sind, lesen darf. Als ehemalige Rechtsanwältin und Strafverteidigerin hat sie sicherlich einen guten Einblick in reale Kriminalfälle, die sie für ihre Bücher und deren Umsetzung verwenden kann. Mit Kommissar Andretta hat sie einen durchaus sympathisch, anspornten Ermittler kreiert. Durch die toughe, charmante Maja bekommt er eine hoch motivierte Partnerin zur Seite gestellt, die eine recht schnelle Auffassungsgabe, interessante Fragen stellt und Zusammenhänge entdeckt. Ich könnte mir durchaus weitere Krimis mit den beiden vorstellen, zumal sie selbst privat gut miteinander harmonieren. Außerdem ist Maja ganz froh, endlich mal jemand anderes zu Seite zu haben, da sie in ihrer Dienststelle nicht anerkannt und gemobbt wird. Überdies ist das ominöse Ende mit Lisas Aussage für mich ein Zeichen, dass es vielleicht weitergehen könnte. Von mir gibt es für den Fall und insbesondere den grandiosen Ermittlungen 5 von 5 Sterne.

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Mord in der Manege (Schäfers Ermittlungen 11)

Buchseite und Rezensionen zu 'Mord in der Manege (Schäfers Ermittlungen 11)' von Mona Frick
4
4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Mord in der Manege (Schäfers Ermittlungen 11)"

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Autor:
Format:Kindle Ausgabe
Seiten:126
Verlag:
EAN:
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Rezensionen zu "Mord in der Manege (Schäfers Ermittlungen 11)"

  1. Mama, der Clown ist tot!

    "Dass wir uns jetzt glei wieder treffet, konntet wir ned ahnen, gell! Erst wird der Rubin geklaut, dann wird der Clown ermordet. Der Zirkus hat `s ned leicht, grad" (Buchauszug)
    Es ist Direktor Emilio Botellis letzte Vorstellung, ehe er seinen Zirkus an Tochter Marissa übergibt. Ebenso wird es Vollblutaraber Maliks letzter Auftritt werden. Seine verstorbene Frau Soraya, ihr Lieblingspferd und der teure Rubin haben vor 30 Jahren sein Herz erobert. Das Diadem mit dem kostbaren Rubin bekommt nun ebenfalls Tochter Marissa. Allerdings stiehlt dann jemand zuerst das Diadem, ehe Clown Dusty in der Vorstellung tot zusammensackt. Ein Unbekannter hat ihn mit einem Pfeil ermordet. Als dann als Nächstes auch noch Marissa entführt wird, bekommt die Kripo Stuttgart alle Hände voll zu tun. Kein Wunder, dass Oberkommissar Jürgen Schäfer trotz des Ruhestands seinen ehemaligen Kollegen Florian Henning tatkräftig unterstützt. Letzten Endes wollte er sich zusammen mit den Bromstetters bei der Vorstellung etwas umschauen und haben dabei alles in Echtzeit miterlebt. Ob die Ereignisse wohl etwas miteinander zu tun haben?

    Meine Meinung:
    Erneut ziert wieder die passende Badeente jenes imposante Cover des elften Kurzkrimis aus Stuttgart. Trotz seines Ruhestands ist Oberkommissar Jürgen Schäfer bisweilen seinem Kollegen Florian Henning behilflich. Zum Beispiel als einer das Diadem der Botellis entwendet und jetzt versucht, die Familie damit zu erpressen. Gemeinsam mit Horst und Erna Bromstetter möchte er deshalb in Botellis letzte Vorstellung besuchen und dabei beide Augen offenhalten. Allerdings geschieht ausgerechnet der Mord, der dem Ganzen einen Strich durch die Rechnung macht. Wer hat es wohl auf die Familie Botelli abgesehen und hat Dustys Tod überhaupt etwas mit dem Raub zu tun? Diesmal hab ich den Eindruck, ist der Kurzkrimi ein wenig anders aufgebaut. Zu Beginn legt die Autorin den Fokus auf ein Familiengeheimnis, das unter anderem die Botellis betrifft. Meiner Ansicht nach wirkt die Geschichte dadurch ein wenig farblos und blass, bis es zum eigentlichen Mord kommt. Zwar erlebe ich zwischendurch ein anderes Verbrechen, die Bromstetters und schwäbischen Kommissar. Allerdings vom Gefühl her deutlich weniger als bei den anderen Kurzkrimis. Zwar wird der Mord im Prolog kurz eingeblendet, doch dann blicken wir erst einmal 4 Wochen zurück. Mir hätte es weitaus besser gefallen, wenn der Rückblick erst später oder im Rahmen eines Verhörs im Plot erschienen wäre. Den dadurch fehlt mir zu Beginn ein wenig das Entspannte und Lockere, wie ich es sonst immer empfunden habe. Wieder einmal gut konzipiert ist Schäfers schwäbischer Dialekt. Natürlich schlägt auch diesmal wieder der Badeentenfluch zu, der den Bromstetters immer wieder eine Leiche beschert. Schade nur, dass am Ende nicht alles aufgelöst wurde. Trotzdem unterhaltsamer, regionaler Kurzkrimi, bei dem diesmal etwas weniger Stuttgarter Lokalkolorit eingebaut war. Dafür gibt es einmalige Zirkusluft zu schnuppern und 4 von 5 Sterne von mir obendrauf. Schade nur, das am Ende nicht alles aufgelöst wurde.

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Maigret als möblierter Herr: Roman.

Buchseite und Rezensionen zu 'Maigret als möblierter Herr: Roman.' von  Georges Simenon

Inhaltsangabe zu "Maigret als möblierter Herr: Roman."

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Format:Taschenbuch
Seiten:200
Verlag: Diogenes
EAN:9783257206937
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Mord auf der Insel Gokumon

Buchseite und Rezensionen zu 'Mord auf der Insel Gokumon' von Seishi Yokomizo
4.2
4.2 von 5 (5 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Mord auf der Insel Gokumon"

Der Privatermittler Kosuke Kindaichi reist auf die abgelegene Insel Gokumon, um einer der wichtigsten Familien dort eine tragische Nachricht zu überbringen: Einer ihrer Söhne ist auf einem Truppentransportschiff, das ihn nach dem Zweiten Weltkrieg zurück in die Heimat bringen sollte, gestorben. Doch Kindaichi ist nicht nur als Bote gekommen ― mit seinen letzten Worten warnte der Sterbende, dass nun das Leben seiner drei Stiefschwestern in Gefahr sei. Der Ermittler ist entschlossen, dieser mysteriösen Prophezeiung auf den Grund zu gehen und die drei Frauen zu schützen ― wenn er kann. Dann beginnt auf der Insel eine Serie grausamer Morde, und auch Kosuke Kindaichi selbst ist in Gefahr.

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Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:336
Verlag: Blumenbar
EAN:9783351051198
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Rezensionen zu "Mord auf der Insel Gokumon"

  1. Kosuke Kindaichi ermittelt wieder!

    Gestaltung:
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    Titel und Titelbild sind passend zur Reihe in schwarzen und roten Tönen gehalten. Die Silhouette des Mädchens von oben macht sehr neugierig. Der weiße Kreis in der Mitte bietet Wiedererkennungswert. Insgesamt ist die ganze Gestaltung wie bei Band 1 sehr hochwertig. Der Umschlag ist wieder ungewöhnlich: vorne wie ein Hardcover, innen durch zwei Klappen die Andeutung eines Schutzumschlags. Insgesamt ist die Gestaltung auch hier wieder sehr gelungen.

    Inhalt:
    -----------------------
    Japan im September 1946: Seit dem ersten Fall "Die rätselhaften Honjin-Morde" ist einige Zeit vergangen. Detektiv Kosuke Kindaichi wurde indessen im Zweiten Weltkrieg eingezogen und kehrt nun zum Glück unversehrt zurück. Bei seiner Rückkehr macht er einen Umweg über die Insel Gokumon. Der Name bedeutet "Höllentor". Er soll dort Familienangehörigen von Chimata, seinem Freund aus Kriegstagen, mitteilen, dass dieser verstorben ist. Chimata hatte ihn vor seinem Tod darum gebeten. Des weiteren bat er Kosuke darum, Chimatas drei Schwestern davor zu bewahren, ermordet zu werden. Kaum hat Kosuke den Angehörigen seine Botschaft übermittelt, fällt bereits die erste Schwester einem Mord zum Opfer. Ihr Tod gibt Kosuke einige Rätsel auf und bei diesem einen Mord bleibt es leider nicht.

    Mein Eindruck:
    -----------------------
    Zu Beginn empfängt den Leser ein umfangreiches Personenregister, das durch sein Volumen auf mich erst mal etwas abschreckend wirkte. Doch beim Lesen kam ich nach und nach rein und fand mich zwischen den Charakteren immer besser zurecht.
    Die Geschichte beginnt sehr ruhig und auch nachdem der erste Mord geschehen ist, steigern sich die Ereignisse nur in mäßigem Tempo. Dennoch empfand ich es nie als langweilig, weil ich beim Lesen die ganze Zeit miträtseln konnte. Zudem vermag der Detektiv mich mit seinem trockenen Humor und seiner Art wie Columbo immer wieder zu amüsieren. Die Auflösung des Falles war überraschend, vielleicht etwas zu sehr konstruiert und wirklichkeitsfremd, aber dies ist bei japanischen Krimis wohl so üblich. Da tickt die japanische Kultur anders als die europäische. Dennoch hat mir der Schluss gut gefallen, bei dem sich alle Puzzleteile zu einem Ganzen fügten.
    Ich hatte bereits den ersten Band mit Genuss gelesen und mochte sowohl den ruhigen Erzählstil eines unbekannten Ich-Erzählers als auch die Tatsache, dass ähnlich wie bei Agatha Christie eher das Rätselraten im Vordergrund steht und man nebenher einiges über die japanische Geschichte und Tradition erfährt. Diesem Stil ist der Autor auch im zweiten Teil treu geblieben.
    Am Ende des Buches gibt es ein Glossar, in dem die japanischen Begriffe sowie einige historische Hintergründe erläutert werden. Dies empfand ich als sehr aufschlussreich, auch wenn es den Lesefluss etwas gehemmt hat. Fußnoten wären m. E. hier die bessere Wahl gewesen, aber das ist leider außerhalb wissenschaftlicher Publikationen aus der Mode gekommen.
    Insgesamt hat mir die Fortsetzung genauso gut gefallen wie Band 1. Die Übersetzerin hat auch hier tolle Arbeit geleistet und ich freue mich auf die weiteren Fälle.

    Fazit:
    -----------------------
    Auch der zweite Fall von Kindaichi konnte mich überzeugen!

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  1. Liebenswert gestriger Krimi

    Mein Hör-Eindruck:

    Zwei japanische Soldaten reisen am Ende des II. Weltkriegs nach Hause. Der eine ist der berühmte Privatdetektiv Kosuke, der andere sein Freund Chimata, der Erbe eines großen Fischerei-Unternehmens auf der Insel Gokumon. Chimata erkrankt jedoch auf der Heimreise, und da er wegen des Erbes den Tod seiner drei Halbschwestern befürchtet, bittet er auf seinem Sterbebett Kosuke um Hilfe.

    So kommt Kosuke auf die Insel Gokumon, die von Piraten und Sträflingen besiedelt worden war. Auf dieser kargen Insel empfängt Kosuke eine düstere Atmosphäre, die noch verstärkt wird durch die hochgelegenen Ruinen einer zerstörten Wehranlage. Unterhalb dieser Ruinen befindet sich die weitläufige Residenz der Familie seines Freundes.

    Diese Familie passt zum düsteren und unheimlichen Setting. Da ist der kürzlich verstorbene, aber nach wie vor präsente Patriarch sowie der wahnsinnige Vater, der in einem Käfig leben muss und der mit seinem Geschrei die Inselbewohner erschreckt; da sind seine drei flatterhaften Töchter, die der Erzähler als „rollige Katzen“ beschreibt, und da ist deren nicht standesgemäße Mutter, die mit ihrem Schamanentum die Inselbewohner die Inselbewohner verzaubert hatte und früh starb. Dazu kommt noch die verführerisch-schöne, aber intrigante Schwägerin.

    In dieser irritierenden Familie und dem Mikrokosmos einer Insel nimmt Kosuke inkognito seine Arbeit auf. Kosuke selber ist ein eher unappetitlicher Mensch. Er wirkt ungepflegt und fährt immer wieder so heftig durch seinen Haarschopf, dass seine Schuppen fliegen. Zudem neigt er zum Stottern, und das alles hat zur Folge, dass er oft unterschätzt wird.

    Kosuke arbeitet erfrischend altmodisch: er setzt seinen Verstand ein, er beobachtet, spricht mit den Leuten, sammelt Eindrücke, erstellt Zeitpläne und fällt dabei zusammen mit dem Leser auf falsche Fährten herein. Dabei gerät er selber in Verdacht und wird inhaftiert, bis ihn schließlich einige Haikus auf die richtige Spur bringen. Die Bösewichte werden entdeckt, ihre Motive werden entdeckt, und vor allem werden die Vorgehensweisen bei den aufwändig inszenierten Morden geklärt. Die endgültige Auflösung wirkt jedoch sehr bemüht und überzeugt nicht ganz.

    Auch die Erzählweise ist erfrischend altmodisch. Ein anonym bleibender Erzähler erzählt chronologisch die Handlung und wendet sich dabei immer wieder an den Leser. Dadurch bleibt der Leser auf Distanz zu den handelnden Personen. Die Figuren sind deutlich konturiert und werden mit Humor vorgestellt.

    Der Roman ist der 2. Band einer insgesamt 77bändigen Reihe um den Ermittler Kosuke Kindaichi und lässt sich ohne Kenntnis des 1. Bandes („Die rätselhaften Honjin-Morde“) problemlos lesen.
    Das Hörbuch wird zügig und eher sachlich, jedoch nicht monoton durch Denis Moschitto vorgetragen. Seine unaufgeregte Art vorzulesen passt zu diesem liebenswert gestrigen Krimi.

    Mir hat das Zuhören Spaß gemacht!

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  1. Ein solider Krimi

    Inhalt: Um den letzten Wunsch eines verstorbenen Freundes zu erfüllen, reist der Privatdetektiv Kosuke Kindaichi auf die abgelegene Insel Gokumon. Sein Freund, ein Mitglied der führenden Familie Gokumons, war sich sicher, dass nun, nach seinem Tod, das Leben seiner Schwestern in Gefahr sei. Kosuke solle alles daransetzen, diese zu beschützen. Tatsächlich begegnet Kosuke auf Gokumon einer verschworenen Gemeinschaft – und die Erfüllung des Wunsches ist schwieriger als gedacht…

    Persönliche Meinung: „Mord auf der Insel Gokumon“ ist ein Kriminalroman des japanischen Autors Seishi Yokomizo (zuerst erschienen 1947/48). Zwar handelt es sich um den zweiten Krimi der Reihe um den Privatdetektiv Kosuke Kindaichi, allerdings kann man „Mord auf der Insel Gokumon“ auch ohne Kenntnis des Vorgängers „Die rätselhaften Honjin-Morde“ lesen: Die Fälle sind jeweils in sich abgeschlossen, das Figurenpersonal der beiden Krimis ist – bis auf zwei Ausnahmen – völlig verschieden und zwischen den Handlungszeiten der Krimis liegen mehrere Jahre (Band 1 spielt 1937, Band 2 kurz nach dem Zweiten Weltkrieg). Erzählt wird die Handlung von einem anonymen Ich-Erzähler, der sich als Chronist der Fälle Kosuke Kindaichis ausgibt und meist in die Rolle einer auktorialen Erzählinstanz schlüpft. Die Handlung des Krimis folgt einer typischen Whodunnit-Struktur: Auf der Insel geschehen mehrere Morde, wobei Kosuke mithilfe seiner Ermittlungen versucht, die Täterfigur zu identifizieren. Dabei werden für die Lesenden – durch unterschiedliche Verdächtige – mehrfach falsche Fährten gelegt. Die Handlung beginnt zudem gemächlich: Es wird sich Zeit gelassen, die handelnden Figuren und den Handlungsort vorzustellen; spätestens ab dem ersten Mord gewinnt der Krimi aber an Spannung. Die Auflösung des Falls ist einerseits sehr überraschend, andererseits für mich aber auch ein Stück weit zu konstruiert. Spoilerfrei gesagt: Mir geschahen ein paar Dinge zu zufällig und trotz der im gesamten stimmigen Auflösung blieben für mich einzelne Lücken offen. Der Schreibstil von Seishi Yokomizo ist unaufgeregt und sacht, wodurch er sich angenehm lesen lässt. Insgesamt konnte „Mord auf der Insel Gokumon“ für mich – in Bezug auf Prägnanz, Logik und Stimmigkeit – nicht ganz an „Die rätselhaften Honjin-Morde“ heranreichen; es ist allerdings dennoch ein solider und kurzweiliger Krimi.

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  1. 4
    07. Aug 2023 

    Guter zweiter Band der Reihe

    Japan, 1946. Privatdetektiv Kosuke Kindaichi kehrt gerade aus dem Krieg zurück. Nun soll er auf die Insel Gokumon reisen, um der Familie Kito mitzuteilen, dass der letzten verbliebene Erbe der Hauptlinie – und sein Kriegskamerad – auf der Heimreise von der Front verstorben ist. Chimata bat Kosuke vor seinem Tod darum, weil er befürchtete, dass nach seinem Ableben seine drei Schwestern in Gefahr seien. Der Privatermittler hält natürlich sein Versprechen und mischt sich auf Gokumon unter die Dorfbewohner.

    „Mord auf der Insel Gokumon“ ist der 2. Band der Reihe um Kosuke Kindaichi, der ins Deutsche übersetzt wurde. Im Original erschien das Werk schon im Jahr 1971, übertragen wurde es nun von Ursula Gräfe. Erzählt wird wie in einer Art Chronik, mit Anmerkungen zu Lage und Geschichte des Ortes, was allem einen sehr nüchternen, sachlichen Anstrich gibt. Dabei folgen wir zumeist Kindaichi bei seinen Ermittlungen, hin und wieder werden aber auch Situationen geschildert, die parallel ohne sein Wissen stattfinden.

    Dieser Fall beschäftigt sich konkret mit der Familie Kito, deren Haupt- und Seitenzweig miteinander verfeindet sind. Der Tod des Erben Chimata bringt das sowieso schon instabile Gefüge noch mehr ins Wanken und dann erschüttern auch noch mehrere Mordfälle die Insel. Das Setting an einem abgeschlossenen Ort mit begrenzten Verdächtigen erinnert ein wenig an Agatha Christies Romane (z.B. „Und dann gab‘s keines mehr“), während der Ermittler in der Tradition Sherlock Holmes‘ steht. Der eigentliche Fall ist durchaus spannend und mysteriös, weil hier zum schon erwähnten Schauplatz noch seltsame verdächtige Figuren, ein Familienstreit und eine Nebenhandlung mit Piraten hinzukommen.

    Was auch bereits schon an Band 1 auffiel, ist die sehr sachliche Erzählweise. Es wird eigentlich nur geschildert, was nacheinander passiert, aber auf die Emotionen der Charaktere wird kaum eingegangen. Dadurch bleiben sie für uns flach und gerade auch die Frauen sind sehr klischeehaft, entweder als albern oder als berechnend, geschildert – was sicherlich auch dem zeitlichen Kontext geschuldet sein mag.

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  1. 4
    31. Jul 2023 

    Außergewöhnliche Heimkehr

    Der Privatdetektiv Kosuke Kindaichi kehrt nach dem zweiten Weltkrieg in sein Heimatland Japan zurück. Leider hat er keine guten Nachrichten im Gepäck. Auf der Insel Gokumon muss er der Hauptfamilie mitteilen, dass ihr Sohn und Erbe auf der Heimreise verstorben ist. Kindaichi soll unbedingt verhindern, dass die drei Halbschwestern des Toten umgebracht werden. Kein Wunder, dass der Verstorbene Unheil von seinen Schwestern fernhalten wollte, doch wieso sorgte er sich so, dass dem seine letzten Gedanken galten. Kindaichi steht vor einem Rätsel. Und kaum ist er auf der Insel recht freundlich begrüßt worden, kommt es zu einem ersten Todesfall.

    Dies ist der zweite Band der Reihe um Kosuke Kindaichi. Diese Reihe ist in Japan bereits in den 1970er Jahren erschienen. Und so sind diese Kriminalromane frei von modernen Erfindungen, wodurch Kindaichi ohne viele Hilfsmittel auf sein logisches Denken verlassen muss. Er beobachtet die Insulaner insbesondere die Familie seines Kamaraden und denkt sich sein Teil. Dass er einen ersten Todesfall nicht verhindern kann, entsetzt und berührt ihn. Noch fieberhafter versucht er hinter die Gründe für den letzten Wunsch seines Freundes zu kommen, um noch schlimmeres zu verhindern. Die wenigen Menschen, die er auf der Insel kennenlernen konnte, versucht Kindaichi in den Schutz der Schwestern einzubinden.

    So ein klassischer Krimi ist einfach schön zu lesen. Man kann eintauchen in eine nicht ganz ferne, aber doch andere Zeit und in eine andere Kultur, deren Gepflogenheiten einem neu sind. Dabei wirkt Kindaichi manchmal etwas linkisch, aber immer sympathisch. Unterschätzen kann man ihn zwar, sollte man aber nicht. Geschickt durchdringt er das Beziehungsgeflecht der Familienmitglieder und bemerkt auch kleinste Schwingungen. Sein ruhiges entspanntes und doch zielstrebiges und intelligentes Vorgehen macht einen großen Teil des Reizes aus, den das Buch ausströmt. Wenn zusätzlich ein Faible für japanische Krimis hat, wird man viel Freude an diesem Roman haben. Nur war diese spannende Lektüre viel zu schnell beendet.
    Das etwas blutig gestaltete Cover macht sehr gut deutlich, in welcher Gefahr die Schwestern schweben.

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Rachefrühling: Thriller

Buchseite und Rezensionen zu 'Rachefrühling: Thriller' von Andreas Gruber
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Rachefrühling: Thriller"

Martin Kilian betreibt einen erfolgreichen True-Crime-Podcast. Dank seiner Recherchen wurden schon mehrere unschuldig Verurteilte wieder aus dem Gefängnis entlassen. Bis Kilian plötzlich selbst zum Verdächtigen wird: Bei dem grausamen Mord an der Wiener Chirurgin Dr. Rashid spricht alles gegen ihn. Verzweifelt wendet er sich an die renommierte Anwältin Evelyn Meyers, doch deren Nachforschungen gestalten sich komplizierter und gefährlicher, als anfangs gedacht. Und so bittet Evelyn den Leipziger Kommissar Walter Pulaski, der gerade in Wien Urlaub macht, um Hilfe. Anders als sie kann er inkognito ermitteln und stößt dabei auf ein unglaubliches Geheimnis …

Diskussionen zu "Hotel ›Zurück zur Natur‹ (detebe)"

Format:Taschenbuch
Seiten:608
EAN:9783442491087
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Rezensionen zu "Rachefrühling: Thriller"

  1. Ein spannendes, facettenreiches Lesevergnügen

    „Dann sähe ich Sie wieder einmal in Aktion – außerdem denke ich, dass das mindestens genauso spannend ist, wie wenn Sie mir die Ringstraße, den Zentralfriedhof und den Stephansdom zeigen.“ (Zitat Seite 44)

    Inhalt
    Walter Pulaski ist zum ersten Mal in Wien und Evelyn Meyers freut sich darauf, ihm die Stadt zu zeigen. Daher lehnt die erfolgreiche Anwältin sofort ab, als ein internationaler Geschäftsmann sie beauftragen will, den bekannten True Crime-Podcaster Martin Kilian zu vertreten, der des Mordes an der Wiener Chirurgin Aleyna Al-Raschid verdächtigt wird. Doch Pulaski und Evelyns Mitarbeiter Florian überzeugen sie, das Mandat anzunehmen, denn die Tat und die damit verbundenen Nachforschungen, auch wenn er diese als Urlauber inkognito anstellen muss, interessieren Pulaski wesentlich mehr, als die Sehenswürdigkeiten der schönen Stadt Wien. Je länger sie nach Zusammenhängen suchen und den Spuren und möglichen Motiven folgen, desto größer werden ihre Zweifel, denn manche Details fügen sich allzu offensichtlich.

    Thema und Genre
    Dieser Thriller ist Band 4 der Jahreszeiten-Serie um den Dresdner Kommissar Walter Pulaski und die Wiener Anwältin Evelyn Meyers. Themen sind Recherchen, Mordanklage, polizeiliche Ermittlungsarbeit und die damit verbunden spannenden Rätsel. Wie der Titel schon andeutet, geht es auch um Rache. Ort der Handlung ist diesmal Wien.

    Charaktere
    Mit Evelyn Meyers, Florian Zock und Walter Pulaski treffen wir ein sympathisches, hartnäckiges Ermittlerteam wieder, das wir bereits aus den Jahreszeiten Sommer, Herbst und Winter kennen, oder aber, wenn man die Serie erst mit diesem Band Frühling zu lesen beginnt, mit Vergnügen kennenlernen wird. Was alle Figuren in diesem Thriller auszeichnet, ist die Nachvollziehbarkeit ihres Verhaltens, ihre Glaubwürdigkeit und ihr Facettenreichtum.

    Erzählform und Sprache
    Zu einem Thriller gehört eine rasante, packende Handlung, die hier schon durch den knappen Zeitrahmen von neun Tagen im Mai vorgegeben ist. Innerhalb dieser Zeit wechselt der chronologische Ablauf, geht mal einige Tage zurück, dann wieder vorwärts, was die Spannung erhöht, langsam immer mehr Details einfließen lässt und auch das eigene Miträtseln interessant macht. Durch genaue Datumsangaben als Überschrift der Kapitel ergibt sich die einfache Zuordnung innerhalb des Geschehens. Überraschende Wendungen mit völlig neuen Aspekten erhöhen die kriminalistische Unterhaltung beim Lesen, ohne konstruiert oder unglaubwürdig zu wirken. Das Verbrechen selbst mit den komplexen, rätselhaften Hintergründen verzichtet auf seitenlange, bluttriefende Schilderungen, was ich persönlich sehr schätze. Es ist ein sehr gekonnt und clever aufgebauter Plot mit vielen vernetzten Zusammenhängen, sie sich jedoch erst langsam ergeben und die Ermittler und auch uns Leser manchmal zu falschen Schlüssen verleiten. Die Sprache passt zum Genre und ergänzt mit humorvoll-charmanten Dialogen und Szenen.

    Fazit
    Eine spannende, vielschichtige Geschichte, gekonnt aufgebaut und sehr gut recherchiert, dazu interessante Themen – ein Lesevergnügen, das unterhält und Freude macht.

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Schwarzvogel

Buchseite und Rezensionen zu 'Schwarzvogel' von Frida Skybäck
4
4 von 5 (3 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Schwarzvogel"

An einem dunklen Wintermorgen hetzt eine junge Frau über einen zugefrorenen See. Das Eis trägt nicht, die Frau versinkt binnen Sekunden im eiskalten schwarzen Wasser ... Die junge Ermittlerin Fredrika Storm, in der Gegend aufgewachsen, stößt zum bunten Team der Mordkommission Lund. Gleich an ihrem ersten Tag wird sie mit dem verschrobenen Henry Calment auf den Fall der ertrunkenen Frau angesetzt. Dieser Fall rührt an Geschichten, über die in Fredrikas Heimatdorf Harlösa schon viel zu lang geschwiegen wird. Und er führt zurück in ihre eigene Familienvergangenheit, zum plötzlichen Verschwinden ihrer Mutter vor vielen Jahren. Bald muss sich Fredrika entscheiden: Ist sie ihrer Familie oder der Wahrheit verpflichtet?

Diskussionen zu "Hotel ›Zurück zur Natur‹ (detebe)"

Format:Broschiert
Seiten:448
EAN:9783423263689
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Rezensionen zu "Schwarzvogel"

  1. Ruhiger Schweden-Krimi

    Eine junge Frau läuft panisch auf einen zugefrorenen See hinaus, bricht ein und ertrinkt in Sekundenschnelle im eiskalten Wasser. Gleich an ihrem ersten Tag bei der Polizei in Lund muss die Ermittlerin Fredrika Storm zusammen mit ihrem Kollegen Henry Calment an diesem sehr undurchsichtigen Fall arbeiten.
    Der Klappentext und das Cover haben mich auf die Story neugierig gemacht. Der erste Fall für Fredrika beginnt auch sehr vielversprechend, doch die gut verwobenen Fährten und Handlungsstränge entwickeln sich leider eher schleppend und zäh.
    Im Mittelpunkt stehen hauptsächlich die zahlreichen Familienverhältnisse der Hauptprotagonistin, die für mich hier zu viel Raum eingenommen haben. Gefallen hat mir der gut zu lesende Schreibstil und die vielen Puzzlestücke die nach und nach zusammengesetzt wurden, so entwickelte sich eine komplexe Geschichte mit vielen Verdächtigen. Der Fall an sich wird zum Ende mehr zufällig und plötzlich aufgelöst, das hatte nichts mit Ermittlungsarbeit zu tun.
    Anfangs fand ich Fredrika noch sympathisch, doch im weiteren Verlauf hat sich diese Sympathie durch ihre Impulsivität und Respektlosigkeit verflüchtigt. Ihre Eigenart sich in die vorhandenen Spuren zu verbeißen, ist ja eigentlich positiv und zeichnet eine gute Ermittlerin aus, aber die Herangehensweise und ihre vielen Alleingänge sind eher fragwürdig.
    Ihr Kollege Henry ist von seiner Art her sehr speziell, blieb aber, genau wie viele andere Charaktere eher blass. Da es sich hier um einen Reihenauftakt handelt, kommt dazu aber sicherlich mehr in den Folgebänden.

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  1. Ein interessantes Ermittlerteam

    In Stockholm ist nicht alles gelaufen, wie es sollte. Daher kehrt die junge Ermittlerin Fredrika Storm in ihren Heimatort Harlösa zurück. An ihrem ersten Tag wird sie zusammen mit dem Kollegen Henry Calment auf den Fall einer ertrunkenen Frau angesetzt, die über den zugefrorenen See gerannt und eingebrochen ist. Ausgerechnet Frederikas Großmutter hat den Vorgang beobachtet. Die Frau konnte nur tot geborgen werden und niemand scheint sie zu kennen. Warum aber ist die Frau so gerannt? Wurde sie verfolgt?
    Ich mag die düstere Atmosphäre von Skandinavien-Krimis. Daher hat mich auch dieses Buch der Autorin Frida Skybäck angezogen. Allerdings hätte es ruhig etwas spannender zugehen dürfen. Der Schreibstil hat mir aber zugesagt.
    Die Charaktere finde ich gut gezeichnet. Fredrika Storm ist keine ganz einfache Person. Als Ermittlerin verlässt sie sich oft auf ihr Bauchgefühl und handelt ziemlich impulsiv ohne die Regeln zu beachten. Dieser Fall erinnert sie an das plötzlich Verschwinden ihrer Mutter, als Frederika noch ein kleines Mädchen war. Hat der Fall etwas mit der Vergangenheit zu tun? Frederika lässt nicht locker und ermittelt sogar in ihrer Verwandtschaft. Dabei geht sie recht rücksichtslos vor, was das angespannte Verhältnis zu ihrer Familie nicht einfacher macht. Ihr Kollege Henry Calment stammt aus einer reichen Familie und ist etwas speziell, aber sympathisch. Dass er bei der Polizei gelandet ist, gefällt seiner Familie nicht. Er bildet mit Frederika zusammen ein tolles Team.
    Es gibt eine ganze Reihe von Wendungen, die dafür sorgen, dass es bis zum Schluss undurchsichtig bleibt. Während es anfangs noch recht ruhig zuging, wurde es zum Ende hin dann doch immer spannender.
    Mir hat dieser atmosphärische Krimi aus Skandinavien gut gefallen und ich bin schon auf den nächsten Band gespannt.

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  1. 4
    09. Sep 2023 

    Neuanfang

    Nach einem Vorfall kehrt die Polizistin Fredrika Storm an ihren Heimatort zurück. Sie will einen Neuanfang wagen, ist aber nicht ganz sicher, ob ihr Geburtsort der richtige Platz dafür ist. Ihr Partner Henry Calment hat einen interessanten Hintergrund, noch ist Fredrika aber nicht ganz schlau aus ihm geworden. Da kommt die Meldung herein, dass eine junge Frau im dünnen Eis des Sees eingebrochen ist. Gemeldet wurde dies ausgerechnet von Gun, Fredrikas Oma. Leider konnte die Frau nur tot geborgen werden und bei ihrem Tod kann es nicht mit rechten Dingen zugegangen sein. Es stellt sich heraus, dass die tote Nomi in der Firma von Fredrikas Onkel gearbeitet hat.

    In ihren ersten Fall gestaltet sich Fredrika Storms Heimkehr anders als sie gedacht hat. Denn anstatt eines ruhigen Herantastens und Eingewöhnens wird sie gleich in eine Mordermittlung geworfen, die gleich ihre eigene Familie betrifft. Und weil sie jeden im Dorf von früher kennt und auch jeder sie kennt, wird sie häufig angesprochen und um Hilfe gebeten. So ist ihr Bezug zum Ort gleichzeitig hilfreich und belastend. Mehr als einmal kommt Fredrika in die Zwickmühle darüber wie sie mit Verdachtsmomenten gegen die Verwandtschaft umgehen soll. Und den schief gelaufenen Einsatz in Malmö hat sie auch noch nicht verwunden.

    Eine neue Krimireihe, deren Beschreibung neugierig macht. Das denkt man beim Lesen des Klappentextes und macht sich gleich daran, die Neugier zu befriedigen. Die Konflikte, die entstehen können, wenn ein Polizist zu nahe der Heimat eingesetzt wird, sind durchaus bekannt. Und manche aus diesem Berufszweig entscheiden sich für einen entfernteren Einsatzort. Nicht jeder möchte Freunde oder Verwandte verhaften. Spannend ist daher, wie Fredrika mit diesem Konflikt umgeht. Und es fällt ihr mitunter durchaus schwer, ihre Verwandten nur in dem Rahmen zu schützen, der als erlaubt durchgehen kann. Man sieht wie Fredrika ihren Weg sucht und kann ihre Lage gut verstehen. Henry Calment wirkt dagegen verschlossener, wenn auch als Partner sehr patent. Verwickelt ist dagegen das Rätsel um Nomis Tod. Da fächern sich immer neue Facetten auf, mit denen man nicht gerechnet hat.

    Dieser erste Band einer Reihe ist sehr gut geraten, teilweise mitreißend und verspricht gegen Ende schon einen wiederum fesselnden zweiten Band, der die Neugier weckt.

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Rotwild

Buchseite und Rezensionen zu 'Rotwild' von Maria Grund
3.5
3.5 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Rotwild"

Diskussionen zu "Hotel ›Zurück zur Natur‹ (detebe)"

Autor:
Format:Kindle Ausgabe
Seiten:417
EAN:
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Rezensionen zu "Rotwild"

  1. 3
    08. Sep 2023 

    Darkness

    Seit dem letzten Fall ist einige Zeit vergangen. Santa Berling ist eigentlich nicht mehr bei der Mordkommission. Dafür hat sie eine Wohnung und kümmert sich um Sixten, den Hund ihrer Kollegin Eir. Eines Abend jedoch findet sie einen schwer verletzten jungen Mann, der ihr unter den Händen stirbt. Die Umstände des Todes geben Rätsel auf und so beginnen Ermittlungen, an denen Sanna und Eir wieder gemeinsam arbeiten. Doch noch immer beschäftigt der alte Fall Sanna. Es gibt nur wenige Spuren und Sanna und Eir gehen jedem kleinen Hinweis nach.

    Dies ist der zweite Fall von Sanna Berling und Eir Pedersen. Sanna scheint es etwas besser zu gehen, obwohl die alte Mordserie sie noch immer umtreibt. Auch Eir wirkt relativ glücklich in ihrer Beziehung zu Fabian. Nur die Rückenschmerzen, die sie in letzter Zeit plagen, geben ihr zu denken. Und nun dieser Todesfall. Ein junger Mann wurde offensichtlich angefahren und ihm wurde solange nicht geholfen, bis er wegen seiner schweren Verletzungen nicht mehr zu retten war. In welchen Kreisen bewegte sich der Verstorbene? Wieso? Plötzlich beginnen in Sannas Umfeld seltsame Dinge zu geschehen. Und sie ist unsicher, ob sie wirklich zur Mordkommission zurückkehren soll.

    Die düstere und depressive Stimmung des Buches/Hörbuches wird hervorragend dargestellt von Vera Teltz, die für ihre besonderen Lesungen bekannt ist. Da es in dem Roman etliche Rückbezüge zum ersten Band gibt, ist es schon von Vorteil, wenn man diesen gelesen hat. Ob einem diese recht enge Verzahnung gefällt, ist etwas, was jeder Leser für sich entscheiden kann. Auch die laufende persönliche Involviertheit von Sanna und Eir ist vielleicht nicht jedermanns Sache. Der Fall als solches ist jedoch rätselhaft und es bleibt lange völlig unklar, wie der junge Mann zu Tode kam. Die düstere Grundstimmung wird allerdings ein wenig überbetont. Es fehlt das positive Gegengewicht. Wenn man diese Art Krimi mag, hat man einen spannenden handwerklich sehr gut gemachten zweiten Band einer Reihe, deren dritter Teil bereits angekündigt ist.

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  1. Übertötung

    Ein grausamer Mord in Växjö in Schweden ist der scheinbare Beginn einer kleinen Serie von Morden. Die Opfer sind so schlimm zugerichtet zu Tode gekommen und zur Schau gestellt worden, sodass das Wort »Übertötung« hier wahrlich passend erscheint.

    Stina Forss, Ingrid Nyström und ihr Team, die alle bereits aus dem ersten Buch (Später Frost) des Autorenduos bekannt sind, sind anfangs ziemlich auf dem Holzweg, was die Spurensuche betrifft. Man vermutet zuerst religiöse, danach politische Motive. Tatsächlich wird in diesen Fällen aber nur aus einem Grund so skandalös gemordet: aus Rache.

    Der Leser wird immer mal wieder, durch zwischenzeitlich eingeschobene, kurze Kapitel, wo unbekannte, aber doch essenzielle Personen zu Wort kommen, in die Irre geführt. - Diese Abschnitte haben mich oft recht rätselhaft und etwas verwirrt zurückgelassen.

    Nichtsdestotrotz klärt sich am Schluss alles auf, wobei das Ende doch ein bisschen unbefriedigend war, weil der Fall für mich ganz einfach zu abrupt abgeschlossen wurde.

    Die häufigen Perspektivenwechsel zwischen den vergleichsweise vielen Kommissaren, genauso wie die ewigen Aufzählungen der ungewohnt schwierig zu lesenden schwedischen Namen, Ortschaften, Städte, Straßen usw. waren für mich ein klein wenig nervig. - Die haben meinen Lesefluss gestört. Sobald ich aber so richtig ins Buch angekommen bin, war es nicht mehr so schlimm.

    Die Protagonisten waren mir alle ausnahmslos super sympathisch. Sie kamen alle sehr menschlich und glaubhaft rüber. - Hin und wieder haben sie mir einen Grinser entlockt! - Klasse gelungen.

    Jetzt, nach Beenden des Buches, weiß ich wieder, warum mir das erste Buch auch gut gefallen hat: Es ist dieser authentische, mitreißende und teils auch freche Schreib- und Erzählstil, der hier genauso wieder zu finden ist und das Buch dadurch echt lesenswert macht!

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ANGST

Buchseite und Rezensionen zu 'ANGST' von Ivar Leon Menger
4.5
4.5 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "ANGST"

Jede Nacht hat ihre Kinder. Geschöpfe wie ihn, die um die beleuchteten Häuser schlichen und nach Beute suchten. Mit dem Teleobjektiv, aus sicherer Entfernung. Einmal im Monat eroberte der Schatten ein anderes Revier. Ein fremdes Viertel, eine neue Straße. Er wurde regelrecht süchtig danach. Bis er Mia sah. Und so blieb er für immer ... Irgendetwas an Viktor stimmt nicht, das spürt Mia schon bei ihrem ersten Date im Edelrestaurant auf dem Dach des Kanzleramts. In den Tagen darauf geschehen merkwürdige Dinge, die sich irgendwann nicht mehr mit dem Zufall erklären lassen. Mias anfängliche Beunruhigung weicht einer lähmenden Angst. Doch dann beschließt sie, den Spieß umzudrehen. Ein tödliches Spiel beginnt ...

Diskussionen zu "Hotel ›Zurück zur Natur‹ (detebe)"

Format:Broschiert
Seiten:448
EAN:9783423263610
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Rezensionen zu "ANGST"

  1. Die Schauspielerin und der Stalker

    Die junge Schauspielerin Mia hat ein Date mit Viktor, doch irgendetwas stimmt nicht mit ihm und sie möchte ihn nicht wiedersehen. Als in den nächsten Tagen merkwürdige Dinge passieren, ist ihr klar, sie wird gestalkt. Doch die Polizei will ihr nicht helfen, also hilft Mia sich selbst. Ein gefährliches Spiel beginnt.
    Schon in seinem Debüt-Thriller "Als das Böse kam" hat mir der Schreibstil von Ivar Leon Menger sehr gut gefallen. Ein hohes Erzähltempo hat mich gleich von Anfang an, an den Plot gefesselt. Mit dem Thema Stalking hat der Autor eine beängstigende Story aufgebaut, deren Handlung so auch im Real-Life ablaufen könnte.
    Interessante Figuren, wechselnde Perspektiven und Rückblenden in die Vergangenheit des Stalkers sorgen dafür, dass die Spannung aufrecht gehalten wird und man das Buch nicht mehr aus der Hand legen möchte.
    Mia hat mir als Protagonistin nicht so gut gefallen. Anfangs war sie mir noch sympathisch, aber im Laufe der Story hat mich ihre Art doch irgendwie genervt. Den Handlungsstrang mit ihrer WG-Mitbewohnerin Yvonne habe ich stellenweise nicht so ganz verstanden und passte meiner Meinung nach nicht so ganz zum Rest.
    Der Plot Twist zum Ende war für mich zwar nicht überraschend aber ich habe diesen Psycho-Thriller sehr gern gelesen.

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  1. Nach der Schachnovelle wieder ein absolutes Meisterwerk

    Nach der Schachnovelle von Stefan Zweig, die übrigens neu verfilmt wurde und derzeit in den heimischen Kinos läuft, habe ich mich zwischendurch nochmal an einen Klassiker herangewagt, nämlich Angst. Wiederum handelt es sich um eine Novelle, mit knapp 120 Seiten, die man schnell weg lesen kann. Aber soll man dies auch tun? Auf keinen Fall, denn es wäre zu schade wenn durch das rasche Lesen der Lesegenuss auf der Strecke bleibt.
    Irene, die betrügende Ehefrau, wird von der Freundin ihres Liebhabers zur Rede gestellt. Ab diesem Treffen dominiert die Angst im Leben von Irene Wagner. Angst, ihr Mann könnte hinter die Affäre kommen und sie müsste ihr wohlhabendes, gesellschaftliches Leben zurücklassen. Irene Wagner wird bedroht, beschimpft und erpresst. Täglich wird die Angst stärker, bis ….. Das verrate ich an dieser Stelle nicht.
    Dieses Büchlein ist schnell gekauft, man kann es ob seiner Größe überall mit hinnehmen. Obwohl es so dünn ist, fesselt es einen für ein paar Lesestunden. Stefan Zweig hat das Gefühl der Angst hervorragend in brillanter Sprache beschrieben. Bis zum Ende des Buches bleibt es spannend, wie vor allem Irene Wagner mit ihrer Angst umgehen wird. Gibt sie sich geschlagen, wird sie alles beichten oder findet sie noch einen Ausweg um ihre Ehe und somit ihr gesellschaftliches Leben zu retten?
    Nach der Schachnovelle wieder ein absolutes Meisterwerk aus der Feder von Stefan Zweig. Schade, dass das Leben dieses wunderbaren Schriftstellers und seiner Frau so tragisch in Brasilien enden musste.

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