Mord als Alibi: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Mord als Alibi: Roman' von  Bodil Martensson
4
4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Mord als Alibi: Roman"

Format:Taschenbuch
Seiten:352
EAN:9783442736782
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Rezensionen zu "Mord als Alibi: Roman"

  1. Ein gelungener Schwedenkrimi

    Im Hotel ShopoRama wird Jenny Skare tot im Liftschacht aufgefunden. Tommy Skare, ihr Mann, behauptet sie umgebracht zu haben - aus Eifersucht. Aber Kommissar Joakim Hill glaubt nicht so recht daran. Dann wird wenig später im gleichen Hotelzimmer in dem Jenny übernachtet hatte eine tote Frau gefunden.

    Der Schreibstil ist eher ruhig, leicht und bildhaft zu lesen. Die Protagonisten passen gut in diesen Krimi hinein .Die Spannung steigert sich langsam während des lesens.

    Fazit: Dieser Schwedenkrimi umfasst 20 Kapitel und spielt sich im Jahre 2007 in Helsingborg ab. Zu Beginn führte mich die Story langsam in das Hotel hinein. Es ist Nacht, der Nachtportier hat einiges zu tun und das gediegene Ambiente - ich konnte mich sehr gut in das nächtliche Flair des Hotels hineinversetzen. Dazu trägt auch der für mich speziellere Schreibstil mit bei. So harmlos die Story in den ersten Kapiteln auf mich wirkte so wurde sie mit der Zeit zwischendurch heftiger. Der Krimi wird aus den Sichtweisen der einzelnen Charakteren erzählt. Besonders neugierig machten mich die Kapiteln in dem von einem anonymen Mann berichtet wird. So wurde die Story meiner Meinung nach zunehmend spannender und aufregender. Ist Tommy Skare wirklich der Täter so wie er behauptet? Oder möchte er jemanden decken? Die Ermittlungen wurden zunehmend vielschichtiger und da gefiel mir Joakim Hill als Ermittler mit seinem Team sehr gut. Meiner Ansicht nach ist es ein solider Schwedenkrimi bei dem die Spannung sich im Wechsel erhöht und abflaut. Die Story hat mich gut unterhalten, ist kurzweilig zu lesen und der Humor blitzt zeitweise auch hervor. Dieser Krimi hat mich überzeugen können weil er im letzten Drittel temporeicher und aufregender wurde. Ist Tommy Skare der Mörder oder nicht? Auf jeden Fall enthielt das Ende eine Überraschung die ich so nicht geahnt hatte. Dies ist der sechste Band einer zehnteiligen Reihe. Er ist in sich abgeschlossen. Der Leser braucht meiner Meinung nach nicht unbedingt die Vorgängerbücher zu kennen. Ich vergebe gerne vier Sterne.

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Schneetod

Buchseite und Rezensionen zu 'Schneetod' von Ragnar Jónasson

Inhaltsangabe zu "Schneetod"

Ein verlassenes Haus am Ortsrand von Siglufjörður: Einer der beiden örtlichen Polizisten wird mitten in der Nacht kaltblütig ermordet. Warum war er um diese Uhrzeit dort draußen? Seinen Kollegen Ari trifft dieser Fall besonders. Und mit seinen Ermittlungen scheint er schlafende Hunde zu wecken, haben in diesem kleinen Ort dort mehr Leute etwas zu verbergen, als Ari geahnt hat. Nach und nach eröffnet sich ihm die ganze Tragödie eines menschlichen Lebens … »Schneetod« ist der fünfte Band der Dark-Iceland-Serie von SPIEGEL-Bestseller-Autor Ragnar Jónasson.

Format:Taschenbuch
Seiten:304
Verlag: btb Verlag
EAN:9783442772186
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Hildur – Die Spur im Fjord

Buchseite und Rezensionen zu 'Hildur – Die Spur im Fjord' von Satu Rämö
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Hildur – Die Spur im Fjord"

Sie surft auf den eisigen Wellen des Atlantiks, umgeben von der rauen Natur Islands, um ihren größten Schmerz zu vergessen. Was wurde aus ihren Schwestern, die seit über zwanzig Jahren vermisst werden? Diese Frage stellt sich Kriminalbeamtin Hildur Rúnarsdóttir jeden Tag, wenn sie als Leiterin der Einheit für vermisste Kinder in den abgelegenen Westfjorden unterwegs ist. Doch als eine Lawine die Gegend erschüttert und darunter ein Mann mit durchtrennter Kehle auftaucht, hat Hildur es schon bald mit einer Serie von grausamen Morden zu tun, die ihr alles abverlangt. Dabei ahnt sie nicht: Auch die Suche nach ihren Schwestern hat gerade erst begonnen …

Autor:
Format:Broschiert
Seiten:368
Verlag: Heyne Verlag
EAN:9783453428171
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Rezensionen zu "Hildur – Die Spur im Fjord"

  1. Spannendes Lesevergnügen mit Tiefgang

    „Der rote Rucksack mit den Ponys darauf war das Letzte, war von den Mädchen zu sehen war. Dann verschwanden sie.“ (Zitat Seite 16)

    Inhalt
    Hildur Rúnarsdóttir hat Geschichte studiert, wollte aber keine akademische Laufbahn einschlagen. Zu sehr ist sie von ihrer Vergangenheit geprägt und immer noch auf der Suche nach Antworten, denn ihre beiden jüngeren Schwestern sind vor beinahe fünfundzwanzig Jahren eines Nachmittags spurlos verschwunden. Seit nunmehr zehn Jahren ist Hildur zurück in ihrer alten Heimat Ísafjörður und leitet als Kriminalbeamtin die Abteilung für vermisste Kinder im Verwaltungsbezirk Westfjorde. Als im November 2019 eine Lawine ein Gebiet mit Sommerhäusern unter sich begräbt, werden auch Hildur, ihr neuer Kollege Jakob Johanson, ein finnischer Polizist, und ihre Chefin Beta zu Hilfe gerufen, denn angeblich war eines der Häuser bewohnt. Es gibt tatsächlich einen Toten, doch dieser ist eindeutig ermordet worden. Damit beginnt eine Serie von Morden, die auf den ersten Blick überhaupt nichts gemeinsam haben, doch Hildur ist überzeugt, dass es einen Zusammenhang gibt.

    Darum geht es
    Dieser Kriminalroman, Band eins der Hildur-Reihe, spielt in Island. Im Mittelpunkt stehen unterschiedliche Ereignisse, die teilweise in der Vergangenheit stattgefunden haben, und rätselhafte Mordfälle in der Gegenwart. Weitere Themen sind Verlust, Familie, Beziehungen und das Leben in einem abgelegenen, wilden Teil Islands im grauen Wintermonat November.

    Meine Meinung
    Hildur liebt das Surfen im unbeständigen, stürmischen Meer, um den Kopf freizubekommen, Jakob dagegen strickt Pullover in den komplizierten isländischen Mustern. Dieses interessante, sympathische Ermittlerteam in Kombination mit einer spannenden Handlung, einer glaubhaften Geschichte mit Tiefgang, und lebhaften Schilderungen der beeindruckenden Natur und Landschaft Islands garantieren ein facettenreiches Lesevergnügen.

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Wie Sterben geht

Buchseite und Rezensionen zu 'Wie Sterben geht' von Andreas Pflüger
4.5
4.5 von 5 (4 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Wie Sterben geht"

Winter 1983. Auf der Glienicker Brücke ist alles bereit für den spektakulärsten Agentenaustausch der Geschichte. KGB-Offizier Rem Kukura – Deckname Pilger – soll gegen den Sohn eines Politbüromitglieds ausgetauscht werden. Mittendrin: Nina Winter, die Kukura als Einzige identifizieren kann. Doch auf der Brücke wird Nina in ein Inferno gerissen, und das Schicksal von ihr und Rem wird zu einer Frage von Krieg und Frieden zwischen den Supermächten. Drei Jahre zuvor: Nina ist Analystin beim BND und wertet Spionage-Informationen aus. Eine Schreibtischagentin. Bis man ihr mitteilt, dass Pilger, der geheimnisvolle Moskauer Top-Agent des BND, seine weitere Zusammenarbeit von ihr abhängig macht: Er will, dass Nina als seine Führungsoffizierin nach Russland kommt. Sie weiß, dass es die Chance ihres Lebens ist. Doch Nina ahnt nicht, dass sie beim KGB einen Todfeind haben wird. Um zu überleben, muss sie zu einer anderen werden, zu einer Frau, die mit dem Tod tanzt.

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:448
EAN:9783518431504
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Rezensionen zu "Wie Sterben geht"

  1. Die Spionin, die in die Kälte ging

    Andreas Pflügers Stil ist gewöhnungsbedürftig – rasant, fast schon abgehackt, mit schnellen Szenenwechseln wie im Actionfilm. Vieles wird nur angedeutet, die Dialoge sind äußerst knapp gehalten, sodass die Lektüre kein erholsamer Spaziergang ist, was das Thema an sich schon verbietet.
    Nina Winter arbeitet zu Beginn der 80er Jahre beim BND und wertet Spionage-Informationen aus. Doch dann wird sie vom Schreibtisch weggeholt. Pilger, ein mysteriöser Agent des BND in Moskau, fordert explizit sie als seine neue Führungsoffizierin an. Obwohl Nina für diesen Posten eigentlich gar nicht ausgebildet ist, sieht sie, dass dies die Chance ihres Lebens ist. Dank ihrer sehr guten Russisch-Kenntnisse gibt es für sie keine sprachlichen Hürden, zudem reizt sie offensichtlich das Abenteuer. Auch hält sie nichts in München, da sie mit ihren Eltern nur wenig Kontakt hat.
    In Moskau trifft sie Rem Kukura, den Pilger, von dem sie alle Raffinessen der Spionage erlernt. Doch so wie Kukura seit Jahren eine Doppelexistenz führt, muss auch Nina Winter eine andere werden, um in dem gefährlichen Netz des KGB, der Stasi und auch BND-Leuten, die für alle möglichen Seiten arbeiten, nicht unterzugehen.
    Ich gestehe, dass ich das Buch gleich zweimal hintereinander gelesen habe, da mir beim ersten Lesen nicht alle Zusammenhänge und Verbindungen zwischen den Personen klar wurden. Zwar weiß man dann beim zweiten Durchgang, wie es ausgeht. Dennoch war es immer noch spannend und zudem erschlossen sich einige Aspekte erst dann so richtig. Nina Winter ist jedoch eine schwierige Protagonistin. Ihre Emotionen werden oft nur angerissen, ihr Kampfgeist, ihr Mut und ihre Selbstdisziplin dagegen sind extrem ausgeprägt, sodass man kaum mit ihr mitfühlen kann, sondern sie eher als Super-Heldin wahrnimmt. Hier hätte mir eine ,,menschlichere“ Version besser gefallen.

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  1. Spionage zur Zeit des Kalten Krieges

    Es ist die Zeit des Kalten Krieges. Die Staaten misstrauen einander. Daher ist es auch die Zeit der Agenten und Spionagetätigkeit. Jeder will dem anderen einen Schritt voraus sein.
    Zu dieser Zeit wird Nina Winter, Analystin beim BND, in Russland eingesetzt. Rem Kukura - Deckname Pilger, ein Top-Agent in Moskau, will sie als Führungsoffizier, um weiterhin Information zu liefern. Nina will sich die einmalige Gelegenheit natürlich nicht entgehen lassen. Doch dafür muss sie eine Metamorphose durchleben, sie muss in kürzester Zeit zu einer Frau werden, die alle Schwierigkeiten meistern und auf feindlichem Gebiet überleben kann. Alles läuft auch nach Plan, doch dann kommen ihr Gefühle in die Quere. Sie verliebt sich in Rems Sohn.
    Auch mit diesem Buch konnte mich Andreas Pflüger wieder packen. Er führt uns zurück in eine Zeit, die noch gar nicht so lange zurückliegt und dennoch weit weg erscheint. Allerdings sind die jetzigen politischen Verhältnisse leider wieder sehr ähnlich.
    Nina Winter ist eher unscheinbar, bis sie in Moskau Pilger führen soll. In ganz kurzer Zeit bekommt sie eine Ausbildung, die sie dafür befähigen soll. Sie entwickelt sich zu einer toughen Frau, die unter den unterschiedlichsten Namen operiert. Aber sie hat auch einen Feind beim KGB, der sie tot sehen möchte. Ich finde die Entwicklung von Nina und wie sie als Anfängerin im Job agiert nicht so ganz glaubwürdig. Aber trotzdem ist sie mir sympathisch. Mit den anderen Personen konnte ich eher keine Beziehung aufbauen.
    Als im Winter 1983 ein Agentenaustausch ansteht, bei dem Kukura gegen den Sohn eines Politbüromitglieds ausgetauscht werden soll, muss Nina die Identität Pilgers bestätigen. Es kommt zu einem Inferno auf der Glienicker Brücke, bei der Nina schwer verletzt wird.
    Es ist ein sehr spannender Spionage-Thriller, der mich von Anfang an gefesselt hat.

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  1. Kopfkino an!

    Andreas Pflüger ist ein deutscher Hörspiel- und Drehbuchautor. Sein erster Roman Operation Rubikon erschien 2004. Wie sterben geht ist für mich das erste Buch des Autors.

    Die Geschichte spielt zu Beginn der 1980er Jahre. Die Beziehungen zwischen Ost und West sind auf dem Gefrierpunkt angelangt und die Spionagetätigkeiten auf beiden Seiten laufen auf Höchsttouren. Die junge Agentin Nina Winter wird als Verbindungsoffizierin eines Top-Spions nach Moskau geschickt. Von Beginn an steht Nina unter KGB-Überwachung und es ist klar, dass es einen Maulwurf geben muss.

    Die Geschichte ist spannend und actionreich geschrieben. Man merkt, dass der Autor Drehbücher schreibt, denn das Kopfkino ist sofort angeschaltet. Ich hatte allerdings zu Beginn etwas Schwierigkeiten in das Buch hineinzufinden. Es gibt viel Personal und viel „Agentensprache“, die Sätze empfand ich meist als kurz und abgehackt, dadurch soll wohl auch Tempo erzeugt werden. Als ich dann in der Geschichte ankam, entwickelte sich ein sehr spannender Spionagethriller, mit allem was dazu gehört. Die Wandlung der zunächst etwas zurückhaltenden Nina in die toughe, in James-Bond-Manier agierenden Topspionin ist vielleicht etwas unglaubwürdig, aber das tut der Lesefreude keinen Abbruch. Der Autor hat gut recherchiert und wurde auch von Mitarbeitern von BND und BKA beraten.

    Insgesamt ist es ein sehr lesenswerter und packender Spionagethriller, in dem auch ein leiser Humor seinen Platz findet.

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  1. 5
    23. Okt 2023 

    John le Carré meets Supergirl

    Nina Winter, Analystin beim BND, wird ausgewählt, um als „Verbindungsführerin“ eine sogenannte Quelle in Moskau zu führen. Rem Kukura, ein Offizier des KGB, hat sie namentlich verlangt. Das bedeutet, vor Ort zu sein und alles an Informationen entgegenzunehmen, was diese Quelle liefern kann. Ein großer Kunstfehler ist es, so erfährt sie bei ihrer Blitzausbildung, sich emotional auf ihre Quelle einzulassen. Und doch tut sie nach kürzester Zeit genau das – mehr noch, sie verliebt sich in den Sohn dieser Quelle. Erfahrungsgemäß werden Quellen nicht alt. Und so beschließt sie, Vater und Sohn aus Russland herauszuholen.

    Der Roman spielt Anfang bis Mitte der 80er Jahre; der kalte Krieg ist noch in vollem Gange und jeder falsche Schritt der Geheimdienste kann einen Atomkrieg auslösen. Pflüger schreibt unglaublich filmisch, es würde mich nicht wundern, von einer Verfilmung zu hören. Von Anfang an spult sich beim Lesen permanent Kopfkino ab; die Gegensätze des Moskauer Stadtbilds, das Nebeneinander von Protz und Plattenbau, der in den 80ern noch spärliche Verkehr, die leeren Prospekte, die Kälte, die Schlangen vor den Läden. Dagegen das satte, selbstzufriedene München mit seinem alten Geld und seiner Dekadenz und das links-alternative Berlin vor dem Mauerfall.

    Wichtiger Schauplatz des Romans ist die mit viel nationaler Bedeutung aufgeladene Glienicker Brücke, die Pflüger gleich als Erstes umstandslos in die Luft sprengt. (Das wird so realistisch beschrieben, dass ich ganz besorgt gegoogelt habe: Sie steht noch…!) Wie ist es zu dieser Situation gekommen? Die Story ist ein Spur verschlungener, als es einem Thriller gut tut; dennoch ist der Roman ungemein fesselnd. Das liegt auch an der Action-Haltigkeit des Romans - Pflüger ist nicht zimperlich in seinen Szenarien.

    Nach seiner Trilogie um Jenny Aaron hat der Autor nun mit Nina Winter eine weitere weibliche Superheldin geschaffen. Nina spricht 6 Sprachen, läuft drei Mal die Woche die Marathonstrecke und ist jedem ihrer meist männlichen Verfolger an Fitness haushoch überlegen. Das muss sie auch sein, den jeder ihrer Kontrahenten würde ihr zu gerne beibringen „Wie Sterben geht“. Unscheinbar ist sie nur ihrer eigenen Einschätzung nach. Die Figur Nina steht in der Tradition von James Bond, nur ohne den Sexismus. Ich fand Nina faszinierend. Natürlich kann man die Wahrscheinlichkeit ihrer Erfolge in Zweifel ziehen – sie ist Anfängerin in ihrem Job. Das war für mich aber überhaupt kein Thema; im Gegenteil fand ich es ungeheuer befriedigend zu lesen, wie Mut, Talent und Entschlossenheit jedes Hindernis beiseite fegen - auch und gerade dann, wenn es mitten durch die Angst und den Schmerz geht.

    Ich mochte die Charaktere, die rotzig-geschliffenen Dialoge, den Witz darin. Aber auch die Action, das Helldunkel, die Gegensätze. Die permanente Unsicherheit eines Agentenlebens, das ständige Misstrauen, die Vorsicht, die Wachsamkeit, all das hat seit John le Carré niemand mehr so eindrücklich beschrieben. Vor allem aber mochte ich die Sprache: Pflüger weiß damit umzugehen. Seine Sätze haben Rhythmus und erzeugen Tempo, seine Metaphern sind expressiv, manchmal brachial, die Verben treffend, die Vergleiche kraftvoll. „Ihr war, als würde sie mit nackten Füßen über Glasscherben spazieren.“ „Seine Haut spannte über dem Gesicht wie eine Strumpfmaske.“ „…die Brücke, eine avantgardistische Skulptur aus Stahl und Angst.“

    Die Story switcht ständig vom Katastrophenszenario der Eingangsszene in die Vergangenheit und wieder zurück. Bis zum Schluss bleibt unklar, ob Nina die Explosion des Anfangskapitels überlebt hat. Das Finale führt uns aus dem winterlichen Russland an die frühlingsmilde Cote d´Azur und bleibt damit dem Prinzip des Kontrastes treu. Nach alldem kann es doch wohl kein Happy End geben?

    Gibt es auch nicht. Oder doch? Lesen Sie selbst!

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NACHT: Thriller

Buchseite und Rezensionen zu 'NACHT: Thriller' von Yrsa Sigurdardóttir
2
2 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "NACHT: Thriller"

Island, ein abgelegener Fjord: An einem kalten Winterabend klopft ein Nachbar an das Haus einer Familie, von der es seit einer Woche kein Lebenszeichen mehr gibt. Er bemerkt Spuren, aber niemand öffnet. Als er ins Haus eindringt, sieht er, dass die ganze Familie ermordet wurde. Der Polizist Týr und die Gerichtsmedizinerin Iðunn werden an den Tatort gerufen, um das schreckliche Verbrechen zu untersuchen. Das Ermittlerteam erkennt dabei schnell, dass der Fall Verbindungen zu einer längst vergangenen Zeit aufweist, die alle von ihnen gern für immer vergessen würden. Yrsa Sigurdardóttir schreibt atemberaubend spannend und mit archaischer Wucht. Ihr gelingt es meisterhaft, die schaurige Atmosphäre von Islands gnadenlos eisigen Winternächte heraufzubeschwören.

Format:Kindle Ausgabe
Seiten:433
Verlag: btb Verlag
EAN:
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Rezensionen zu "NACHT: Thriller"

  1. Grässlicher Familienmord auf einem einsamen Hof

    "Hvarf" ist der Name des ehemaligen Bauernhofs, auf dem sich das Drama abgespielt hat. Der Name bedeutet soviel wie "Verschwinden": Selbst für isländische Verhältnisse lebt man hier abgeschieden. Und bewirtschaftet wird der Hof schon lange nicht mehr. Die neuen Bewohner sind Isländer, die lange in den USA gelebt haben: ein Softwareingenieur, der eine Menge Geld gemacht hat, aber wegen Krankheit seinen Beruf nicht mehr ausüben kann, mit seiner Frau und zwei Töchtern. Außerdem lebte ein Au-pair-Mädchen auf dem Hof. Frau, Töchter und Au-pair-Mädchen liegen erschlagen in ihren Zimmern. Von dem Mann keine Spur. Es gibt jedoch eindeutige Hinweise, dass noch Tage nach den Morden jemand auf dem Hof war, gegessen und getrunken sowie die Haustiere versorgt hat. Kann jemand so kaltblütig sein?

    Zuständig für die Ermittlungen ist die Polizei von Akranes. Die kennen wir bereits aus dem Krimis von Eva Björg Ægisdóttir: Hörður. Sævar und Elma. Da wir uns aber hier in einem Krimi von Yrsa Sigurðardóttir befinden, sind diese Figuren "ausgeliehen" und spielen kaum eine Rolle. Unsere Hauptperson heißt Týr, gehört zur Polizei Reykjavik und wird dem Team aus Akranes wegen der Schwere des Verbrechens zur Aufstockung zuarbeiten. Das gilt auch für seine Kollegin Karó und die Rechtsmedizinerin Iðunn.

    Wir in vielen ihrer Krimis erzählt die Autorin alternierend in zwei Strängen. Der eine deckt die Tage vor den Morden ab und ist aus der Sicht des Au-pair-Mädchens Sóldís erzählt, das nach einer persönlichen Krise die Einsamkeit sucht und deshalb die Stelle angenommen hat. Leider läuft es anders als erhofft: Die Job ist anstrengend und in der Familie ihrer Arbeitgeber liegt offenbar einiges im argen. Die riesigen Glaswände des renovierten Hauses, die besonders nachts wie eine Bedrohung wirken, rauben der jungen Frau den Nerv, und obendrein gibt es gespenstische Vorfälle. Dieser Handlungsfaden wird immer wieder unterbrochen durch die polizeilichen Ermittlungen nach der Bluttat; die Spannung bleibt also hoch. Leider verlaufen die Ermittlungen selbst nach dem furiosen Auftakt eher lahm. Die Autorin plant offenbar eine Serie mit dem gleichen Ermittlerteam, da es sehr viel um Privates geht: Týr hat lange bei einer Adoptivfamilie in Schweden gelebt und quält sich mit ungelösten Fragen um seine Herkunft, und die Gerichtsmedizinerin Iðunn macht einen misanthropischen Eindruck, was sicher auch seine Gründe hat. Am unkompliziertesten ist noch die junge Kollegin Karó, obwohl sie wegen ihrer dunklen Hautfarbe ständig gegen Vorurteile ankämpfen muss.

    Die privaten Bürden der Ermittler, besonders Týrs, nehmen nach meinem Geschmack zu viel Raum ein, was vielleicht darüber hinwegtäuschen soll, dass wir über die Ermittlungen selbst gar nicht viel erfahren. Die werden nämlich von der Polizei in Akranes durchgeführt, und das müssten wir uns von Eva Björg Ægisdóttir erzählen lassen. Vielleicht tut sie es noch. Aber es gibt einige Vernehmungen, Verdächtige werden ausgemacht, und natürlich erfahren wir die Auflösung des Mordes - wenn man ein so lahmes, vorhersehbares und (sorry, Frau Sigurðardóttir) lieblos erzähltes Fazit überhaupt "Auflösung" nennen will. Eine Riesenenttäuschung. Auch wenn die Person des Täters überraschen könnte, hat die Autorin hier jede Gelegenheit ausgelassen, die letzten Vernehmungen und Erkenntnisse spannend und wendungsreich aufzubereiten. Das Verbrechen ist spektakulär, der Schauplatz stimmungsvoll - bis etwa zur Mitte stimmt es. Dann scheint die Autorin ihre erzählerischen Mittel im Galopp zu verlieren. "Hvarf" - alles verschwindet. Lust auf den Folgeband, der schon vorliegt, habe ich jedenfalls nicht.

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Das Feuer im Bootshaus

Buchseite und Rezensionen zu 'Das Feuer im Bootshaus' von Kristina Ohlsson

Inhaltsangabe zu "Das Feuer im Bootshaus"

August Strindberg ist so glücklich wie schon lange nicht mehr. Sein Secondhand-Laden läuft besser als gedacht, und: August ist verliebt – nämlich in die Kriminalkommissarin Maria Martinsson. Doch dann bricht in seinem neuen Heimatort Hovenäset in einer kalten Januarnacht ein Feuer aus. Dabei werden zwei Bootshäuser zerstört – eines davon gehört August. Als plötzlich eine Leiche auftaucht, ermittelt die Polizei nicht wegen Brandstiftung, sondern wegen Mordes! Jemand in dem verschlafenen Küstenort versucht, ein dunkles Geheimnis zu verbergen, und auf einmal befinden sich sowohl Maria als auch August in der Schusslinie.

Format:Broschiert
Seiten:592
Verlag: Limes Verlag
EAN:9783809027546
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Verderben: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Verderben: Roman' von Karin Smirnoff

Inhaltsangabe zu "Verderben: Roman"

Mikael Blomkvist reist von Stockholm in den hohen Norden zur Hochzeit seiner Tochter. Im Zug erfährt er von Entwicklungen, die den Enthüllungsjournalisten neugierig machen: Abseits des medialen Rampenlichts tobt dort oben ein Kampf internationaler Firmen um natürliche Ressourcen und Billigstrom. Zur selben Zeit begibt sich Lisbeth Salander nach Nordschweden, um ihre Nichte kennenzulernen. Die junge Svala hat sich geschworen, ihre verschwundene Mutter, eine Sami, zu finden und sich endlich gegen ihren Stiefvater zu wehren. Denn wie ihre Tante ist Svala furchtloser und genialer, als sie aussieht. Nach Jahren treffen Salander und Blomkvist wieder aufeinander und befinden sich bald im Auge eines Sturms.

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:464
Verlag: Heyne Verlag
EAN:9783453274327
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Über Bord (marebibliothek)

Buchseite und Rezensionen zu 'Über Bord (marebibliothek)' von  Rudyard Kipling

Inhaltsangabe zu "Über Bord (marebibliothek)"

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:288
Verlag: mare Verlag
EAN:9783866480728
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Und es schmilzt: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Und es schmilzt: Roman' von Lize Spit

Inhaltsangabe zu "Und es schmilzt: Roman"

Autor:
Format:Kindle Ausgabe
Seiten:508
EAN:
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Hotel ›Zurück zur Natur‹ (detebe)

Buchseite und Rezensionen zu 'Hotel ›Zurück zur Natur‹ (detebe)' von Georges Simenon

Inhaltsangabe zu "Hotel ›Zurück zur Natur‹ (detebe)"

Format:Taschenbuch
Seiten:208
Verlag: Diogenes
EAN:9783257235647
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