Erzähl´ mir was Schönes: Roman
Ihrem Geburtstag sieht Tilda eher mit Schrecken entgegen. Es wird ein neues Lebensjahrzehnt und die 6 davor gefällt ihr gar nicht. Sie hat Angst vor dem älter werden und auch Angst vor der Zukunft. Gerade hat ihr kleines Schreibbüro einen wichtigen Kunden verloren und all das verstärkt ihre Unsicherheit. Ihre Freundinnen machen ihr Mut, die regelmäßigen Kochtreffen sind immer ein Lichtblick für Tina. Um ihren Verdienstausfall zu kompensieren, sucht sie einen Minijob. Eine Anzeige fällt ihr ins Auge, eine betagte Dame sucht eine Privatsekretärin, um nach dem Muster des schwedischen Dödstädning ihre Angelegenheiten zu regeln.
Ruth ist eine bemerkenswerte Frau und wie es scheint, ganz mit sich im Reinen. Aber bald merkt Tilda, Ruth möchte nicht nur angesammelte Dinge loswerden, auch Beziehungen sollen geordnet und abgeschlossen werden. So ist die Beziehung mit ihrer Schwester seit Jahren angespannt und auch ihre Tochter hat sich abgewandt.
Eine ganz hervorragende Idee für ein Buch, dass auch viele Denkanstöße für das eigene Leben vermitteln kann. Ich bin voller Vorfreude an das Buch herangegangen. Dagmar Hansen schreibt recht unterhaltsam, aber ganz besonders im ersten Drittel des Texts fiel mir auf, dass oft ellenlange Beschreibungen das Erzählen ersetzen. Natürlich gehören Beschreibungen dazu, sie sollen die Atmosphäre eines Raums, eines Hauses oder einer Beziehung illustrieren. Wenn es allerdings zu einer Aufzählung gerät, mindert das - zumindest meinen - Lesegenuss.
Mit Ruth hat die Autorin eine sehr eindrucksvolle Persönlichkeit gezeichnet, die sehr lebendig und stimmig wirkt. Im Gegensatz zu Tilda, die seltsam farblos und unentschlossen daher kommt. Obwohl schon viele Jahrzehnte verwitwet, hält sie immer noch Zwiesprache mit dem toten Ehemann, ließ eigentlich auch nie ernsthaft eine neue Beziehung zu und außer ihren drei Freundinnen scheint es keine Vertrauten in ihrem Leben zu geben.
Durch die Begegnung mit Ruth erkennt sie, wie viel mehr Lebensfreude und Energie in der so viel älteren Frau steckt und das auch sie aus ihrem Schneckenhaus kommen muss. Dieser Prozess ist unterhaltsam geschildert und wie ich finde, auch lebensnah.
Ich habe mich ganz gut unterhalten, aber auch immer das Gefühl gehabt, dass die Autorin das Potential der Geschichte nicht ganz ausgeschöpft hat.
„Frau im besten Alter (84), stark eingespannt, sucht stundenweise verschwiegene/n Privatsekretär/in und Personal Assistant für diverse Aufgaben. Auch als Reisebegleitung. Führerschein Kl. B unverzichtbar. Sehr gute Bezahlung.“ (Zitat Seite 60)
Inhalt
Mitte fünfzig und arbeitslos geworden, machte sich Mathilde „Tilda“ Richter mit einem Schreibservice-Büro selbstständig. Nun geht ihr Hauptauftraggeber in Pension und sie braucht einen Zusatzjob. Spontan antwortet sie auf eine Anzeige der vierundachtzig Jahre alten Ruth Wellentin und wird engagiert. Als Privatsekretärin wird sie ihr beim döstädning helfen. Ausgerechnet Tilda, die überhaupt nicht damit klarkommt, in einem Monat sechzig Jahre alt zu werden.
Thema und Genre
In diesem Roman geht es um die Freude am Leben in jedem Alter, um persönliche Erfahrungen, die jeden Menschen prägen. Das Kernthema ist das aus Schweden kommende döstädning, das gezielte Ordnen der Dinge und das Aufräumen des Lebens. Man möchte glückliche Erinnerungen hinterlassen und nicht ein Chaos und Gerümpel, das aufwändig entsorgt werden muss.
Charaktere
Ruth ist eine selbstbewusste Frau, die auch mit vierundachtzig Jahren noch unangepasst ist und neugierig auf jeden neuen Tag. Im Laufe ihres Lebens hat sie einige Entscheidungen getroffen, deren Auswirkungen sie heute noch spürt, aber sie weiß auch, dass „was wäre gewesen, wenn“ keine Lösungen bringt.
Tilda neigt dazu, die Dinge pessimistisch zu sehen und die Tatsache, in Kürze sechzig Jahre alt zu werden, versetzt sie in Panik. Zum Glück hat sie zwei lebensfrohe Freundinnen, die sie immer wieder in das positive Hier und Jetzt zurückholen.
Handlung und Schreibstil
Tilda erzählt die Geschichte chronologisch in der Ich-Form. So lässt sie uns auch an ihren Gedanken teilhaben. Der Handlungszeitraum erstreckt sich nur über einen Monat, wird jedoch durch Rückblicke in Form von Erinnerungen und Gesprächen ergänzt. Die Autorin schreibt mit leisem Humor und viel Empathie über diese zwei so unterschiedlichen Frauen, die einander spontan gegenseitig helfen, von ihren Erfahrungen geprägte, festgefahrene Denkmuster zu überwinden und neue Ansätze zu finden.
Fazit
Ein einfühlsamer, humorvoller Roman, den man mit Vergnügen liest, der aber auch Zeit zum Nachdenken lässt, über die Geschichte selbst und die Anregungen, die man als Leserin daraus mitnehmen kann.
Drei Schwestern, ein Erbe und die Suche nach dem großen Glück …
Endlich geht die romantische Reihe von NY-Times-Bestsellerautorin Mariah Stewart weiter!
Als die drei Schwestern Allie, Des und Cara durch das Erbe ihres Vaters zusammengeführt werden, hätten sie nie damit gerechnet, dass er derart viele Geheimnisse vor ihnen hatte. Doch nun müssen die drei, die unterschiedlicher kaum sein könnten, widerwillig zusammenhalten und das alte Theater in Hidden Falls, das ihnen ihr Vater hinterlassen hat, renovieren. Obwohl die Restaurierung zunächst reibungslos zu verlaufen scheint, stellt sich bald heraus, dass die Arbeiten umfangreicher sind als ursprünglich angenommen.
Mit der Zeit nähern sich die Schwestern an und versuchen tatsächlich eine Familie zu werden. Können sie all die Unterschiede überbrücken und endlich zusammenfinden oder sind sie einfach zu gegensätzlich?
Erste Leserstimmen
„endlich geht diese tolle Reihe weiter, ich konnte es kaum erwarten“
„unglaublich mitreißend und sogar noch spannender als der erste Teil“
„die Geschichte von drei Schwestern, die unglaublich gut erzählt wird und mich gar nicht mehr losließ“
„dieser Roman hat mir wahnsinnig schöne Lesestunden beschert“
„Ansprechendes Setting, ein Familiengeheimnis und jede Menge Romantik – bitte mehr davon!“
Weitere Titel dieser Reihe
Das Glück in mir (ISBN: 9783960877318)
Das Glück in uns (ISBN: 9783960877202)
Mariah Stewart ist New-York-Times- und USA-Today-Bestsellerautorin von 31 Romanen und drei Novellen und wurde im Wall Street Journal portraitiert. Sie ist Finalistin des RITA Awards auf dem Gebiet der romantischen Spannung und erhielt den Award of Excellence für zeitgenössische Romantik, außerdem einen RIO Award für herausragende Leistungen in weiblicher Literatur und einen Reviewers Choice Award vom Romantic Times Magazine. Als dreimalige Gewinnerin des Golden Leaf Awards, vergeben unter den New Jersey Romance Writers, wurde Stewart kürzlich mit deren Lifetime Achievement Award geehrt (wodurch sie neben vorherigen Preisträgern wie Nora Roberts und Mary Jo Putney in die Hall of Fame eingeht – was wirklich eine sehr große Ehre für sie darstellt).
"Das höchste Glück des Lebens besteht in der Überzeugung, geliebt zu werden." (Victor Hugo)
Allie, Des und Cara haben sich inzwischen in Hidden Falls gut eingelebt. Die Restaurierung des Theaters geht gut voran, da jedoch zerstört ein Sturm einen größeren Teil vom Dach. Mit dieser zusätzlichen Instandsetzung und besonders den Kosten haben die drei Schwestern nicht gerechnet. Nun heißt es erst mal herausfinden, wer der Maler der Deckenverzierung und die Verputzarbeiten damals gemacht hat. Das jedoch gestaltet sich als nicht gerade einfach. Zudem versuchen sie Fördergelder zu bekommen, damit sie die zusätzlichen Kosten decken können. Die Liebe von Cara und Joe wird immer inniger und Allie wartet sehnsüchtig auf den nächsten Besuch ihre Tochter Nikki. Seth hat ein Auge auf Des geworfen und versucht alles um ihr Herz zu gewinnen. Leider der Bürgermeister und Farmer so gar nicht das Beuteschema von Des. Ob Seth trotzdem das Herz von Des erobern kann?
Meine Meinung:
Das Cover passt vielleicht nicht ganz so gut zur Geschichte, den es ja Sommer in Hidden Falls und auf dem Bild scheint es mir eher Herbst zu sein. Der Schreibstil ist wie schon in ersten Band, sehr lebendig, bildhaft und unterhaltsam. Am liebsten würde ich Hidden Falls persönlich sehen wollen, so gut gefällt es mir von der Beschreibung. Besonders der große Zusammenhalt der Bewohner imponiert mir sehr. Die Geschichte um die drei Schwestern Allie, Des und Cara, das Erbe rund um das Theater und der Suche nach dem jeweiligen Glück geht weiter. Nachdem im letzten Band schon Cara mit Joe ihr großes Glück gefunden hat, geht es diesmal um ihre Schwester Des. Seth der Bürgermeister von Hidden Falls hat auf Des schon länger ein Auge geworfen, auch wenn sich Des bisher nicht bewusst darüber ist. Sie sieht in Seth bisher lediglich einen guten Freund, der immer da ist, wenn sie ihn braucht. Und zudem ist Seth Mac Leod überhaupt nicht Des Typ, er raucht, ist tätowiert, kahlköpfig und selbst intellektuell scheint er so gar nicht zu ihr zu passen. Doch sie sollte vielleicht vom Äußeren nicht immer auf das Innere schließen. Seth hat ein wirklich gutes Herz, nicht umsonst hat er, ohne zu zögern, einen der Hunde die Des gefunden hat bei sich aufgenommen. Mit Ripley hat er zwar einen wirklich treuen Gefährten bekommen, doch das ist nicht selbstverständlich. Erneut konnte mich die nette unterhaltsame Geschichte der drei Schwestern überzeugen. Inzwischen haben sich die Schwestern ein wenig damit abgefunden, dass sie so lange in Hidden Falls bleiben müssen, bis das Theater renoviert ist. Besonders Cara und Des gefällt es inzwischen so gut, das sie sogar darüber nachdenken ganz zubleiben. Gut hat mir in diesmal Seth gefallen, der ohne aufdringlich zu sein versucht das Herz von Des zu erobern. Die Beschreibung von Seths Farm hat mich zudem schwer beeindruckt, besonders was er dort alles anbaut. Auch Allie und Des scheinen sich endlich wieder etwas anzunähern, nachdem sie jahrelang kaum miteinander geredet haben. Überhaupt spürt man, dass nicht nur Barney glücklich ist, ihre Nichten bei sich zu haben, sondern genauso bei den Geschwistern, bei denen man das Gefühl hat, das langsam ein innigeres Band entsteht. Die quirlige Nikki, die hier ebenfalls wieder einen kleinen Auftritt hat, bringt erneut den nötigen Esprit in die Geschichte. Ob Seth das Herz von Des erobern kann, müsst ihr selbst nachlesen. Mir jedenfalls hat die Fortsetzung der Hudson Sisters gut gefallen und ich gebe deshalb 5 von 5 Sterne.
Drei Schwestern, ein Erbe und die Suche nach dem großen Glück …
Endlich geht die romantische Reihe von NY-Times-Bestsellerautorin Mariah Stewart weiter!
Als die drei Schwestern Allie, Des und Cara durch das Erbe ihres Vaters zusammengeführt werden, hätten sie nie damit gerechnet, dass er derart viele Geheimnisse vor ihnen hatte. Doch nun müssen die drei, die unterschiedlicher kaum sein könnten, widerwillig zusammenhalten und das alte Theater in Hidden Falls, das ihnen ihr Vater hinterlassen hat, renovieren. Obwohl die Restaurierung zunächst reibungslos zu verlaufen scheint, stellt sich bald heraus, dass die Arbeiten umfangreicher sind als ursprünglich angenommen.
Mit der Zeit nähern sich die Schwestern an und versuchen tatsächlich eine Familie zu werden. Können sie all die Unterschiede überbrücken und endlich zusammenfinden oder sind sie einfach zu gegensätzlich?
Erste Leserstimmen
„endlich geht diese tolle Reihe weiter, ich konnte es kaum erwarten“
„unglaublich mitreißend und sogar noch spannender als der erste Teil“
„die Geschichte von drei Schwestern, die unglaublich gut erzählt wird und mich gar nicht mehr losließ“
„dieser Roman hat mir wahnsinnig schöne Lesestunden beschert“
„Ansprechendes Setting, ein Familiengeheimnis und jede Menge Romantik – bitte mehr davon!“
Weitere Titel dieser Reihe
Das Glück in mir (ISBN: 9783960877318)
Das Glück in uns (ISBN: 9783960877202)
Mariah Stewart ist New-York-Times- und USA-Today-Bestsellerautorin von 31 Romanen und drei Novellen und wurde im Wall Street Journal portraitiert. Sie ist Finalistin des RITA Awards auf dem Gebiet der romantischen Spannung und erhielt den Award of Excellence für zeitgenössische Romantik, außerdem einen RIO Award für herausragende Leistungen in weiblicher Literatur und einen Reviewers Choice Award vom Romantic Times Magazine. Als dreimalige Gewinnerin des Golden Leaf Awards, vergeben unter den New Jersey Romance Writers, wurde Stewart kürzlich mit deren Lifetime Achievement Award geehrt (wodurch sie neben vorherigen Preisträgern wie Nora Roberts und Mary Jo Putney in die Hall of Fame eingeht – was wirklich eine sehr große Ehre für sie darstellt).
"Das höchste Glück des Lebens besteht in der Überzeugung, geliebt zu werden." (Victor Hugo)
Allie, Des und Cara haben sich inzwischen in Hidden Falls gut eingelebt. Die Restaurierung des Theaters geht gut voran, da jedoch zerstört ein Sturm einen größeren Teil vom Dach. Mit dieser zusätzlichen Instandsetzung und besonders den Kosten haben die drei Schwestern nicht gerechnet. Nun heißt es erst mal herausfinden, wer der Maler der Deckenverzierung und die Verputzarbeiten damals gemacht hat. Das jedoch gestaltet sich als nicht gerade einfach. Zudem versuchen sie Fördergelder zu bekommen, damit sie die zusätzlichen Kosten decken können. Die Liebe von Cara und Joe wird immer inniger und Allie wartet sehnsüchtig auf den nächsten Besuch ihre Tochter Nikki. Seth hat ein Auge auf Des geworfen und versucht alles um ihr Herz zu gewinnen. Leider der Bürgermeister und Farmer so gar nicht das Beuteschema von Des. Ob Seth trotzdem das Herz von Des erobern kann?
Meine Meinung:
Das Cover passt vielleicht nicht ganz so gut zur Geschichte, den es ja Sommer in Hidden Falls und auf dem Bild scheint es mir eher Herbst zu sein. Der Schreibstil ist wie schon in ersten Band, sehr lebendig, bildhaft und unterhaltsam. Am liebsten würde ich Hidden Falls persönlich sehen wollen, so gut gefällt es mir von der Beschreibung. Besonders der große Zusammenhalt der Bewohner imponiert mir sehr. Die Geschichte um die drei Schwestern Allie, Des und Cara, das Erbe rund um das Theater und der Suche nach dem jeweiligen Glück geht weiter. Nachdem im letzten Band schon Cara mit Joe ihr großes Glück gefunden hat, geht es diesmal um ihre Schwester Des. Seth der Bürgermeister von Hidden Falls hat auf Des schon länger ein Auge geworfen, auch wenn sich Des bisher nicht bewusst darüber ist. Sie sieht in Seth bisher lediglich einen guten Freund, der immer da ist, wenn sie ihn braucht. Und zudem ist Seth Mac Leod überhaupt nicht Des Typ, er raucht, ist tätowiert, kahlköpfig und selbst intellektuell scheint er so gar nicht zu ihr zu passen. Doch sie sollte vielleicht vom Äußeren nicht immer auf das Innere schließen. Seth hat ein wirklich gutes Herz, nicht umsonst hat er, ohne zu zögern, einen der Hunde die Des gefunden hat bei sich aufgenommen. Mit Ripley hat er zwar einen wirklich treuen Gefährten bekommen, doch das ist nicht selbstverständlich. Erneut konnte mich die nette unterhaltsame Geschichte der drei Schwestern überzeugen. Inzwischen haben sich die Schwestern ein wenig damit abgefunden, dass sie so lange in Hidden Falls bleiben müssen, bis das Theater renoviert ist. Besonders Cara und Des gefällt es inzwischen so gut, das sie sogar darüber nachdenken ganz zubleiben. Gut hat mir in diesmal Seth gefallen, der ohne aufdringlich zu sein versucht das Herz von Des zu erobern. Die Beschreibung von Seths Farm hat mich zudem schwer beeindruckt, besonders was er dort alles anbaut. Auch Allie und Des scheinen sich endlich wieder etwas anzunähern, nachdem sie jahrelang kaum miteinander geredet haben. Überhaupt spürt man, dass nicht nur Barney glücklich ist, ihre Nichten bei sich zu haben, sondern genauso bei den Geschwistern, bei denen man das Gefühl hat, das langsam ein innigeres Band entsteht. Die quirlige Nikki, die hier ebenfalls wieder einen kleinen Auftritt hat, bringt erneut den nötigen Esprit in die Geschichte. Ob Seth das Herz von Des erobern kann, müsst ihr selbst nachlesen. Mir jedenfalls hat die Fortsetzung der Hudson Sisters gut gefallen und ich gebe deshalb 5 von 5 Sterne.
Eigentlich sollte das Memorial-Day-Wochende für alle Bewohner von North Bath eine Zeit der Ruhe und Besinnung sein. Aber in diesem Jahr ist es, als hätte jemand ungebeten die Büchse der Pandora geöffnet. Chief Raymer, der Leiter der Polizeidirektion, kollabiert auf einer Beerdigung, fällt ins offene Grab und verliert dabei das einzige Beweisstück dafür, dass seine Frau ihn betrogen hat. Die Wand eines Gebäudes, das der impotente Bauunternehmer Carl errichtet hat, stürzt ein. Sein ehemaliger Kontrahent Sully hat alle Hände voll damit zu tun, eine schwere Krankheit vor den Menschen, die er liebt, zu verheimlichen. Und zu allem Übel ist auch noch eine illegal gehaltene Giftschlange entwichen und irgendwo in den Straßen der Kleinstadt an der Ostküste unterwegs. Chief Raymer, dem es eigentlich am liebsten ist, wenn die Dinge so bleiben, wie sie immer waren, wird aktiv: Er schreitet zur Tat, um wieder Ordnung in das verheerende Chaos zu bringen. Und um dem Mann auf die Schliche zu kommen, der ihn gehörnt hat. Aber auch die anderen Bewohner der Stadt müssen an diesem Wochenende Farbe bekennen und von ihren gewohnten Mustern abweichen ...
>> Diese ungekürzte Hörbuch-Fassung wird Ihnen exklusiv von Audible präsentiert und ist ausschließlich im Download erhältlich.
Mit ihrer Tochter Lena und ihrem Mann Ralph führt Nadja Kleman im Taunus eigentlich ein zufriedenes Leben. Doch schon seit Längerem hat die 41-Jährige das Gefühl, dass ihr etwas Entscheidendes fehlt. Und dann hört sie im Radio eine merkwürdig bekannte Stimme. Sie gehört der Steuerberaterin Pia Albrecht. Durch Zufall erfährt sie so, dass sie eine Zwillingsschwester hat. Nadja wusste schon immer, dass sie adoptiert ist, aber kennt nicht die genauen Umstände und die Geschichte ihrer leiblichen Eltern. Durch die Neuigkeit ändert sich ihr Leben nun mit einem Schlag. Eine Menge neuer Fragen und schmerzhafte Erkenntnisse stürzen auf sie herein. Gemeinsam mit ihrer Schwester will Nadja die gemeinsame Vergangenheit aufarbeiten. Können sie zusammen die Wunden der Kindheit zu heilen?
„Geteilt durch zwei“ ist ein Roman von Barbara Kunrath.
Meine Meinung:
Der Roman besteht aus neun Kapiteln, die wiederum in mehrere Abschnitte unterteilt sind. Eingerahmt werden sie von einem Pro- und einem Epilog. Erzählt wird vorwiegend in der Ich-Perspektive aus der Sicht von Nadja, zum Teil aber auch aus der Sicht weiterer Personen. Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen: einerseits in der Gegenwart, also in den Jahren 2017 und 2018, und andererseits in der Vergangenheit, in den 1970er-Jahren. Einheitliche Angaben zu den Zeiten und zur jeweiligen Erzählperspektive sorgen dennoch dafür, dass die Orientierung nicht schwierig ist. Der Aufbau funktioniert gut.
Der Schreibstil ist schnörkellos, aber anschaulich und angenehm. Der Einstieg in die Geschichte fällt leicht.
Im Vordergrund des Romans steht vor allem Nadja. Ihre Gedanken und Gefühle werden sehr gut deutlich, ihr Charakter wirkt authentisch. Dennoch wurde ich nicht so richtig mit ihr warm. Die übrigen Figuren erscheinen ebenfalls realitätsnah.
Thematisch dreht sich die Geschichte um die Themen Familie, Adoption, Geheimnisse und einiges mehr. Inhaltlich ist der Roman tiefgründig und regt zum Nachdenken an. Emotional konnte mich die Geschichte berühren, allerdings nicht so sehr wie gehofft.
Auf annährend 400 Seiten bleibt der Roman abwechslungsreich. Er hat mehrere Wendungen zu bieten. Die Handlung wirkt schlüssig und nachvollziehbar.
Das Cover mit der Spiegelbild-Metapher passt gut zum Inhalt. Auch am Buchtitel habe ich nichts auszusetzen.
Mein Fazit:
„Geteilt durch zwei“ ist ein unterhaltsamer Roman von Barbara Kunrath, der mich zwar nicht völlig begeistern konnte, mir aber schöne Lesestunden beschert hat.
Nadja Kleman wünscht sich seit ihrer Kindheit nichts sehnlicher als ein Geschwisterchen. Eines Tages hört sie im Radio eine Frau, die sich wie sie, bzw. ihre Tochter anhört und begibt sich auf die Suche nach ihr. Beim Sender nachgefragt bekommt sie kurze Zeit später den Namen der Frau. Als sie sie telefonisch nicht erreicht, beschließt sie die Frau, die Steuerberaterin ist, in ihrem Büro zu besuchen und staunt nicht schlecht, als sie auf einmal einer Frau ins Gesicht schaut, die genauso aussieht wie sie. Kann das sein? Sie weiß nur, dass sie als Kind adoptiert wurde, aber ihr wurde nie gesagt, dass sie eine Schwester hat, geschweige denn, dass sie ein Zwilling ist.
Gemeinsam machen sich Nadja und Pia auf die Suche nach ihren Wurzeln, da jede von ihnen einen andere Geschichte über ihre Mutter und deren Tod und ihren Vater, der überall nur als "unbekannt" steht, erzählt bekommen hat. Daher beschließen die beiden nach Münster zu fahren, denn dort wurden sie geboren. Da sich Pia in Münster das Bein bricht, macht sich Nadja alleine weiter auf die Suche nach ihrem Vater. Zum einen wäre da die Vermieterin, wo ihre Mutter damals gewohnt hat. Von ihr erfährt sie einen Namen und reist mit ihrem Mann sogar bis nach Mallorca. Wird sie ihren Vater finden??? Und, will er sie überhaupt kennenlernen?
Fazit/Meinung:
Sehr spannend und fesselnd geschrieben.
Geschwister, bzw. Zwillinge, die sich nach fast vierzig Jahren kennenlernen und gemeinsam nach ihren Wurzeln suchen.
Zum einen erzählt Nadja in dem Buch über sich und dann macht es immer mal wieder einen Sprung in die Vergangenheit, wo andere erzählen, wie es damals war, warum sie getrennt voneinander adoptiert wurden, warum beim Vater "unbekannt" steht und niemand Nadja und Pia die ganze Wahrheit erzählen wollen.
Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, so spannend fand ich es.
Daher eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne von mir!
Nadja Kleman führt ein zufriedenes Leben. Sie ist glücklich verheiratet und hat eine erwachsene Tochter. Auch dass sie adoptiert wurde und sie ihre biologischen Eltern und deren Geschichte nicht kennte, stört sie nicht. Bis sie eines Tages zufällig erfährt, dass sie eine Zwillingsschwester hat. Durch diese Neuigkeit gerät ihr Leben durcheinander. Gemeinsam mit ihrer Schwester macht sie sich daran, die gemeinsame Vergangenheit aufzuarbeiten.
Die berührend klingende Beschreibung hat mich sofort neugierig auf das Buch gemacht, so dass ich das Buch unbedingt lesen wollte.
Der Schreibstil war angenehm und ruhig, dabei auch sehr einfühlsam. Ich konnte den Handlungen stets sehr gut folgen.
Die Geschichte hat mich positiv überrascht. Zu Beginn ging es recht ruhig los, so dass ich schon befürchtete, dass es eventuell langatmig werden könnte. Doch dann gab es spannende Entwicklungen und es entstand ein regelrechter Sog, sodass ich das Buch nicht mehr beiseite legen konnte.
Die Geschichte wurde überwiegend aus Sicht von Nadja erzählt. Ich konnte daher ihre Gefühls- und Gedankenwelt sehr gut nachempfinden. Wo sind die Wurzeln und wie kam es zu der Adoption? Diesen und weiteren Fragen ging ich als Leser gemeinsam mit Nadja, auch durch Rückblicke, auf die Spur. Zum Vorschein kamen komplexe und bewegende Details. Ich fühlte mich mittendrin und habe die Dinge praktisch mit Nadja gemeinsam erfahren.
Eine komplexe und tiefgehende Familiengeschichte, die mich bewegt hat. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.
An dem Tag, an dem Nadja im Radio eine Stimme hört, die ihr vertraut vorkommt, beginnt ihr Leben eine neue Richtung einzuschlagen. Schon immer hat Nadja das Gefühl gehabt, das ihr etwas fehlt. Ihre Ehe ist gut, ihre Tochter wohlgeraten, aber da ist einfach eine Leere, die sie nicht recht füllen kann.
Zu der vertraut klingenden Stimme gibt es bald auch ein Gesicht und das sieht aus wie das ihre. Nadja wusste zwar, dass sie ein Adoptivkind ist, aber mehr wollte ihr die Mutter nie verraten, nun tritt also Pia, ihre Zwillingsschwester in ihr Leben und alles, was bisher als wahr galt, wird auf den Kopf gestellt.
Die Autorin hat ein sehr schwieriges Thema gewählt, das sie sensibel umgesetzt hat. Zwar ist es hauptsächlich die Sicht von Nadja, aus der erzählt wird, aber auch Pia und die beiden Adoptivmütter bekommen eine Stimme. Dabei wählt Barbara Kunrath Zeit- und Perspektivwechsel als Stilmittel und damit bekam ich als Leserin eine ganz unmittelbare Nähe zu den Protagonistinnen. Ähnlich wie Nadja die blinden Flecken ihrer Vergangenheit allmählich füllen konnte und ihre Schwester kennenlernen konnte, wurden auch mir die Figuren immer vertrauter. Gerade, dass in der Vergangenheit die leibliche Mutter und der Vater eine Stimme bekamen, macht die Geschichte der beiden Schwestern sehr intensiv. Dabei bleibt es nie oberflächlich und nie gleitet der Roman in kitschige Szenen ab.
Eine wirklich schön geschriebene, dramatische Lebensgeschichte mit eine versöhnlichen Ausblick.
Der neue Roman der Bild-Bestsellerautorin Melanie Metzenthin ist ein mitreißendes Porträt der zwanziger Jahre und ein bewegender Appell an die Liebe.
Gut Mohlenberg, 1920: In der Einrichtung für psychisch kranke Menschen kümmert die junge Medizinerin Friederike von Aalen sich liebevoll um die Patienten. Einer von ihnen ist Friederikes Mann Bernhard, der nach einer Hirnverletzung im Krieg ihre besondere Zuwendung braucht. Der schneidige Leutnant von einst erinnert sich an vieles nicht, aber mit seiner Frau verbindet ihn noch immer eine tiefe Liebe.
Da geschehen in der Gegend kurz hintereinander zwei grausame Morde. Man ist schnell bei der Hand mit den Verdächtigungen: Es muss einer der »Geisteskranken von Mohlenberg« gewesen sein! Doch Friederike würde für ihre Patienten die Hand ins Feuer legen und stellt heimlich eigene Nachforschungen an. Was weiß Walter Pietsch, der Mann mit den schlimmen Verbrennungen, den sie vor Kurzem erst eingestellt haben? Und welche Rolle spielt der hochintelligente, aber kühle Dr. Weiß? Zu spät begreift Friederike, dass sie mit ihren Fragen sich selbst und die Menschen in ihrer Nähe in große Gefahr gebracht hat …
Ein Urlaub in Jesolo ist genau das Richtige, schon seit Jahren. Man muss nicht fliegen, die drei Stunden sind schnell geschafft. Andi und Georg kennen die Gegend und die Hotels. Zwar ist es nach der langen Zeit schon etwas abgegriffen, aber doch immer wieder schön. Georg aber möchte, dass sich ihre Beziehung weiterentwickelt. Mit Mitte dreißig sollte man doch erwachsen werden. Andi hat jedoch ganz andere Dinge im Kopf. Allerdings nichts bestimmtes, sie möchte das Leben auf sich zukommen lassen, sich nicht festlegen. Ihre Beziehung mit Georg gehört eigentlich auf den Prüfstand.
Sie will nicht zusammenziehen, sie will kein Kind, sie will sich nicht festlegen, sie will, dass es so unverbindlich bleibt wie es ist. Nach dem letzten Urlaub ist Andi kurz davor, sich zu trennen. Es wird ihr einfach zu viel. Doch dann die Nachricht: sie ist schwanger. Der erste Impuls, ist der Gedanke an eine Abtreibung. Schnell aber ändert sich dies, Andi behält das Kind und sie behält es erstmal für sich. Immer noch unsicher, ob sie sich einfach in die ihr zugedachte Mutterrolle fügen soll oder ob sie sich auflehnen soll. Nach einem heftigen Streit, erinnert sie sich wieder an die guten Zeiten.
Nicht jede Frau sieht es als Lebensziel, Ehefrau und Mutter zu werden. So auch Andrea genannt Andi. Sie lässt sich treiben im Leben, hat ihre Arbeit und einen Freund. Eigentlich reicht ihr das. Mit 35 verspürt sie den Wunsch nach Veränderung, allerdings geht dieser Wunsch wohl eher Richtung Trennung. Die Schwangerschaft kommt dann unerwartet. Doch Andi stellt sich der neuen Situation. Allerdings wirkt sie nicht glücklich. Freund und Schwiegereltern sind es, die vor Glück strahlen. Immer wieder stellt sich Andi alternative Situationen vor und sie scheint unsicher, was sie sich wünschen soll. Es gibt keinen wohligen Schwangerschaftskokon für Andrea.
Eine ehrliche Schilderung über Beziehung und Schwangerschaft, die doch sehr ernüchtert. Es müssen Kompromisse gemacht werden, die wohl nur der einen Hälfte der Familie gefallen. Vielleicht ist es ein Buch, auf das man gewartet hat. Gut, zu erfahren, dass nicht immer Friede, Freude, Eierkuchen herrschen. Bei aller Ehrlichkeit jedoch, bleibt in den neun Schwangerschaftsmonaten offen, ob Andrea schließlich zufrieden ist mit ihren Kompromissen der Einengung oder ob sie nicht doch noch ein Hintertürchen findet, das ihr eine gewisse Freiheit bedeutet.
Georg und Andrea sind Mitte dreißig und schon seit der Jugendzeit ein Paar. Jedes Jahr fahren sie nach Italien, genauer gesagt nach Jesolo, immer ins gleiche Hotel. Da hat sich eine Menge Routine zwischen den beiden eingeschlichen, glücklich geht anders. Allerdings erfahren wir nur die Gedanken von Andrea, es sind aber auch ihre innersten Gedanken, Gefühle und Innensichten.
„Seit ich denken kann, gibt es immer nur uns. Immer nur mich zusammen mit dir. Wenn du nicht da bist, fragen mich die anderen zuerst, wo du bist, und erst dann, wie es mir geht.“ (S. 36)
Es gibt viele kleine Ungereimtheiten und Differenzen in diesem Urlaub. Die Ursache des Übels scheint aber die Tatsache zu sein, dass Georg gerne ein Kind möchte, Andrea sich vor dieser Entscheidung jedoch scheut.
Ein paar Wochen nach dem Urlaub stellt Andrea fest, dass sie schwanger ist. Ungewollt. Bezeichnenderweise beginnt das Buch erst jetzt mit Kapitel 1, der vorhergehende Urlaub fand im Kapitel 0 statt. Das Buch hat nachfolgend noch insgesamt 9 Kapitel, für jeden Schwangerschaftsmonat eins.
Andrea hadert von Anfang an mit dem Schwangersein, mit der Mutterrolle, den anstehenden Veränderungen, mit den Erwartungen, die die Umwelt an sie stellt. Diese Gewissenskonflikte werden sehr glaubwürdig und authentisch transportiert. In kurzen, klaren Sätzen. In Dialogen ohne Anführungsstriche und ohne Schnörkel. Andrea erkennt die Bemühungen Georgs an und versucht, sich selbst zu überzeugen:
„Es ist ein Wunder. Das größte Wunder der Natur. Ein besonderer Moment. Eine Meisterleistung. Ein Spektakel. Das emotionalste Erlebnis im Leben einer Frau.“ (S. 63)
Die vielen widersinnigen Ratschläge, die man als Schwangere bekommt, kennt jeder, sie sind fast ein wenig lächerlich: „Ich soll nicht fasten. Ich soll für Zwei essen. Mehr Eiweiß. Mehr Vitamine, Eisen, Magnesium. Auf keinen Fall Zigaretten und Alkohol. (…) Kein Hochleistungssport. Kein Tennis, Reiten, Tauchen. Laufen und Radfahren sind unbedenklich.“ (S. 91)
Was Andreas Lage zusätzlich erschwert, ist die Tatsache, dass sie von ihrer Mutter verlassen wurde, als sie noch ein Grundschulkind war. Das schwebt als unverarbeitetes Trauma im Hintergrund. Auch mit ihrem Vater hat sie seit Jahren keinen Kontakt. Im Gegensatz dazu sind die Schwiegereltern (über-)fürsorglich. Insbesondere Erika will helfen und unterstützen, schießt aber gern übers Ziel hinaus. Allerdings lässt Andi auch zu gerne alles geschehen. Sie wehrt sich nicht, ist passiv, sagt niemals „nein“…
Auf diese Art und Weise wird sie in Georgs Vorstellungen und Pläne hineingedrängt, die eigentlich so gar nicht ihre eigenen sind:
„Dieses Schwangersein., dieses Kindhaben, dieses Hausbauen. Ich habe bald dieses Leben: eine eigene Wohnung, ein Kind, einen Mann, der mich liebt. Die Familie ist die Erfüllung. Eine wohlige Seifenblase, die niemals platzt.“ (S. 131)
Dieses Buch hat mich mit seiner poetischen Sprache und seinen ausdrucksstarken Bildern völlig begeistert. Die Autorin hat es aber auch inhaltlich mit ihrem Debut geschafft, dass ich als Fünfzigerin (die sich früher tierisch auf ihre Kinder gefreut hat und der die Gefühle der Protagonistin aus eigenem Erfahren heraus völlig fremd sind) alles sehr gut nachfühlen konnte. Zu keinem Zeitpunkt habe ich gedacht: „Was ist die überspannt, die spinnt doch…“. Damit ist dieser Roman aus meiner Sicht für alle Altersklassen eine Bereicherung. Er zeigt sensibel auf, wie eine Frau von einer vermeintlich natürlichen Situation überfordert sein kann. Tanja Raich entführt in die Welt einer Frau, die Probleme mit ihrer neuen Rolle hat, aber dennoch versucht, sich ihr zu stellen. Es sind alles ehrliche Gefühle, die wir da lesen, man ist ganz nah dran.
Das hat mich wirklich beeindruckt und dafür vergebe ich mit 5 Sternen meine volle Lese-Empfehlung!
Die Kraft der Freundschaft?
Seit vielen Jahren, fast Jahrzehnten, sind sie Freundinnen: Julia und Isabella. Es sind zwei sehr unterschiedliche Charaktere, fast diametral zueinander. Die eine, Isabella, strahlend raumfüllend, attraktiv, selbstbewusst. Die andere, Julia, introvertiert, zaghaft, sehr reflektiert. Als ISabellea unheilbar an Krebs erkrankt, treffen die beiden Frauen letztmalig aufeinander. Ein Pfingstwochenende miteinander voll Unbeschwertheit soll es werden. Ein liebevoller Abschied. Doch es kommt, wie so oft im Leben anders.
„Erzähl mir was Schönes“, ein Roman von Lioba Werrelmann, ein „wundervoller Roman über die Kraft der Freundschaft“ soll es sein. Doch was ist das für eine Freundschaft, die diese beiden Frauen miteinander verbindet? Dieser Roman könnte ein unglaubliches Potential entfalten. Freundschaft in allen Facetten, die allen Schwierigkeiten des Lebens trotz, die Liebe zum Leben, auch im Angesicht einer unheilbaren Erkrankung. Doch diese Freundschaft ist nicht kraftvoll, viel mehr ist sie toxisch. Was diese beiden Frauen verbindet ist nicht immer liebevoll, sondern leidvoll. Immer und immer wieder sind es dieselben Männer, zu denen sie sich hingezogen fühlen. „The winner takes it all“ Eine gewinnt, eine verliert. In der Liebe. Bis die eine das Leben verliert. Das alles könnte so viel erzählerische Kraft entwickeln. Und doch fand ich die Geschichte unausgegoren. Die Charaktere unschlüssig. Zu viel Gefühlsduselei und zu wenig kraftvolle Emotionen. Eigentlich ewig schade um das Thema.