The Violin Conspiracy
Worum es geht:
Die junge Brasilianerin Pilar ist nun Studentin an elitären Inside University in Frankreich bei Paris. Sie hat sich mit einem falschen Namen einschreiben lassen und auch ihre Eltern wissen von nichts, denken, sie sei auf eine Tour durch Europa. Denn auch ihre ältere Schwester war noch im letzten Jahr eine der Studentinnen, sie ist jedoch spurlos verschwunden. Die Amerikanerin Julie ist ebenfalls eine neue Studentin zusammen mit ihrem Freund Jonah. Julie kann es kaum glauben, dass sie endlich in der Stadt der Mode gelandet ist. Ab jetzt gilt es hier in der Modewelt Kontakte zu knüpfen, um ihren Traum Modedesignerin zu werden zu verwirklichen. Nur hat es irgendjemand auf sie abgesehen. Schon die Willkommensfeier endet für sie in der Klinik. Julie und Jonah sind nicht die einzigen Amerikaner hier, auch Noa hat es geschafft und eins der begehrten Stipendien ergattert und kann es kaum glauben, dass ausgerechnet ihr Erzfeindin Julia hier trifft. Sie alle werden eingeladen zu Aufnahmeritualen in einen der begehrtesten Clubs an der Universität.
Die Story wird abwechselnd aus der Sicht der 3 Studentinnen Julie, Noa und Pilar erzählt, wobei jede von ihnen zu Anfang ihres jeweiligen Kapitels ein eigenes Zeichen hat, was ich ganz süß finde. Die Story hat was von einem Krimi und bereits ab dem 2. Kapitel geht es schon so richtig los. Es gibt sehr viele Verstrickungen, die sehr gut durchdacht sind und etliche Geheimnisse, sowie Intrigen. Dadurch ist die Story sehr spannend und interessant. Stellenweise waren mir die Beschreibungen auch mal ein bisschen zu viel. Die einzelnen Charaktere sind sehr gut beschrieben und Noa ist mir sofort ans Herz gewachsen. Obwohl ich schon 50+ bin, habe ich mich auf die Story eingelassen und mich in das Studentenleben hineinfallen lassen. Geeignet ist das Buch ab einem Alter von 16 Jahren aufgrund seiner spicy Szenen. Die Gegend wird sehr genau und ausgesprochen liebevoll beschrieben. Auf alle Fälle ein Muss für Frankreichfans. Zum Ende hin spitzt sich die Situation zu und das Buch endet mit einem Donnerschlag. Das Ende lässt einen dann leider auch unbefriedigt zurück, da die Auflösung erst im 2. Band erfolgen wird, auf das ich natürlich schon unheimlich gespannt bin.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und volle 4 Sterne.
"Das Fundament aller Staatskünste besteht darin, die Menschen zu täuschen über das, was ihr eigener Vorteil ist." (Johann Jakob Mohr)
Die schwedische Polizeiausbilderin, Verhandlungsführerin und Kriminalkommissarin Amanda Lund wurde für ein Jahr als nach Afghanistan beordert. Dort soll sie die dortige Polizei ausbilden und schulen. Nach einem Angriff von der Taliban hat die 35-Jährige diesen gerade so überlebt. Da bekommt sie telefonisch durch ihren Kollegen Bill Ekman einen neuen nicht gerade einfachen Auftrag. Den in Kabul ist nach dem Besuch eines Restaurants ein schwedisches Diplomatenpaar verschwunden. Sofort geht der Botschafter von einer Entführung aus, deshalb bittet man Amanda die Verhandlungen mit den Entführern zu leiten. Sonderbar ist nur das sich keine Entführer wegen Verhandlungen melden. Währenddessen untersucht Bill in Stockholm den Mord an einem jungen Mann, den man tot im Park gefunden hat und bei dem sich schnell herausstellt, dass er ein Mitarbeiter der Regierung ist. Bis Amanda durch weitere Recherchen herausfindet, das die beiden Fälle miteinander zusammenhängen. Den der schwedische Botschafter hütet ein Geheimnis, durch das er erpressbar geworden ist. Doch auch die afghanische Regierung hat ein Interesse an den Entführern. So beginnt für Amanda ein Kampf und das Leben der Diplomaten.
Meine Meinung:
Die Kurzinfo und eine Hörprobe haben mich neugierig auf den Debütroman von Anna Tell gemacht. Eigentlich habe ich es sonst nicht so sehr mit skandinavischen Autoren, aber in diesem Fall wurde ich positiv überrascht. Der Schreibstil, den ich in Form des Hörbuches von ca. 10 Stunden erleben durfte, ist sehr gut gestaltet. Dabei konnte mich vor allem der Einblick in die Arbeit von Amanda total überzeugen. Sicher lag es daran, das die Politologin Anna Tell über zwanzig Jahre Polizei- und Militärerfahrung hat und das nicht nur in Schweden, sondern auch im Ausland. Das merkt man dieser Geschichte in jedem Fall an, nicht nur die gute Darstellung von ihrem Einsatz in Afghanistan, auch der Umgang mit den Beamten und Politikern, alles ist hier stimmig und konnte mich absolut überzeugen. Das fängt schon gleich auf den ersten Seiten durch den gefährlichen Einsatz gegen des Talibans an und konnte mich sofort fesseln. Natürlich hätte man, dem ganzen noch ein bisschen mehr Spannung mitgeben können, den leider ebnete diese schnell ab und kam es in der Mitte und am Ende wieder so richtig auf. Trotzdem konnte mich der Plot mit dem interessanten politischen Thema mitreißen. Auch hatte ich am Anfang ein wenig Schwierigkeiten mit der monotonen Stimme von Svenja Pages, die sich dann aber von Mal zu Mal steigerte. Die Charaktere haben mich definitiv überzeugt, da ist die toughe Amanda Lund, die man sich als weiblichen James Bond vorstellen kann. Das Amanda eine gewisse Ähnlichkeit mit der Autorin selbst hat, ist unverkennbar. Gerade ihre Geradlinigkeit und die Liebe für die Wahrheit machen die Ermittlerin total sympathisch. Bei Bill Ekman war ich am Anfang zwiegespalten, da er sich lieber in seine Arbeit stürzt, statt für seine Familie und vor allem für seine alkoholabhängige Frau dazu sein. Doch Bill wächst mir nach und nach dann doch ans Herz, da er ebenfalls wie Amanda für die Wahrheit und Gerechtigkeit einsteht. Für mich sind die beiden das ideale Ermittlerteam. Deshalb bekommt das Hörbuch 4 1/2 von 5 Sterne und ich bin gespannt auf den nächsten Fall.
Inhalt:
Die schwedische Kriminalkommissarin Amanda Lund ist für ein Jahr in Afghanistan stationiert, sie bildet lokale Sicherheitskräfte aus. Gerade erst hat die 35-Jährige einen Angriff der Taliban überlebt, da erhält sie einen neuen heiklen Auftrag: In Kabul ist ein schwedisches Diplomatenpaar verschwunden. Die Botschaft geht von einer Entführung aus. Amanda ist Verhandlungsspezialistin, sie soll in dem Fall vermitteln. Jede Stunde zählt.
Fazit:
Die Auflösung selber war ziemlich vorhersehbar, auch die Entwicklungen in Amandas Privatleben folgen den typischen Klischees. Der Überraschungseffekt war somit nicht gegeben, was auch die Spannung beeinträchtigt hat. Somit gab es auch hin und wieder etwas langatmige stellen.
Im Großen und ganzen finde ich aber die Idee für das Buch sehr interessant; nur die Umsetzung ist teilweise noch nicht ganz, wie erwartet.
Die Charaktere finde ich gut dargestellt und authentisch.
Inhalt:
Die schwedische Kriminalkommissarin Amanda Lund ist für ein Jahr in Afghanistan stationiert, sie bildet lokale Sicherheitskräfte aus. Gerade erst hat die 35-Jährige einen Angriff der Taliban überlebt, da erhält sie einen neuen heiklen Auftrag: In Kabul ist ein schwedisches Diplomatenpaar verschwunden. Die Botschaft geht von einer Entführung aus. Amanda ist Verhandlungsspezialistin, sie soll in dem Fall vermitteln. Jede Stunde zählt.
Fazit:
Die Auflösung selber war ziemlich vorhersehbar, auch die Entwicklungen in Amandas Privatleben folgen den typischen Klischees. Der Überraschungseffekt war somit nicht gegeben, was auch die Spannung beeinträchtigt hat. Somit gab es auch hin und wieder etwas langatmige stellen.
Im Großen und ganzen finde ich aber die Idee für das Buch sehr interessant; nur die Umsetzung ist teilweise noch nicht ganz, wie erwartet.
Die Charaktere finde ich gut dargestellt und authentisch.
Die schwedische Polizistin Amanda Lund ist als Beraterin für die afghanische Polizei für ein Jahr in Afghanistan stationiert. Während ihres Aufenthalts werden zwei Diplomaten der schwedischen Botschaft entführt. Amanda - auch Expertin für Geiselnahmen - wird von ihrem Vorgesetzten Bill Ekman als Unterhändlerin eingesetzt. Jedoch zeigt sich der schwedische Botschafter (mit einem unaussprechlichen Namen) nicht sonderlich kooperativ. Gleichzeitig wird in Stockholm ein junger Schwede erstochen aufgefunden. Sehr bald stellt sich heraus, dass die Fälle zusammenhängen. So müssen Amanda in Afghanistan und Bill in Schweden ein verfilztes Geflecht aus Mord, Entführung, Erpressung, politischen Ränkespielen entwirren.
Gut gefiel mir, dass dieser Thriller an einem außergewöhnlichen Schauplatz angesiedelt ist und dass man die Ermittlerin quasi in Echtzeit an vier Tagen bei ihrem gefährlichen Einsatz begleiten darf. Die als Verhandlungsspezialistin ausgewiesene Amanda darf aber hauptsächlich Babysitterin für den diskreditierten Botschafter spielen, psychologische Verhandlungsstrategien vermisste ich komplett.
Die Auflösung selber war ziemlich vorhersehbar, auch die Entwicklungen in Amandas Privatleben waren eher klischeehaft. Die zähen Verhandlungsrunden, denen sich Bill Ekman auf schwedischem Boden aussetzen mussten, waren auch für den Leser langatmig. Dass für Amanda alles gut geht war klar, es wird einen zweiten Teil geben.
Für ein Jahr ist die Kommissarin Amanda Lund in Kabul stationiert. Unter anderem unterstützt sie die schwedische Botschaft. Vom Botschafter wird sie kontaktiert, weil zwei Diplomaten verschwunden sind, aus einem Fahrzeug entführt, in dem eigentlich der Botschafter sitzen sollte. Sofort lässt Amanda ihre Verbindungen spielen, um herauszufinden, was mit den beiden Botschaftsbediensteten geschehen sein könnte. Eigenartig nur, dass der Botschafter seltsam gehemmt wirkt, als halte er Informationen zurück. Bald muss er allerdings doch zugeben, dass er wegen eines kompromittierenden Fotos erpresst wurde. Etwa zur gleichen Zeit wird daheim in Schweden ein junger Mann tot aufgefunden.
Es ist schon eine fremde Welt, in der Amanda Lund tätig ist. Dennoch versucht sie sich in die Menschen hineinzudenken. Sie versucht alles, um an Informationen über die beiden Entführten heranzukommen. Doch immer scheint sie einen Moment zu spät zu kommen, obwohl sie eigentlich ganz gute Kontakte zu den afghanischen Polizeikräften hat. Zu denken gibt ihr, dass der Botschafter nicht tatkräftig bei den Ermittlungen hilft. Hat er wohlmöglich selbst etwas zu verbergen? In Schweden dagegen startet die Untersuchung des Todesfalls stümperhaft. Erst als Bill Ekman, der auch für Amandas Einsatz zuständig ist, mit dem Fall befasst wird, beginnen sich die Hinweise zusammenzufügen.
Mit großer Sachkunde beschreibt die Autorin, wie Arbeitsabläufe der aus Schweden entsandten Kommissarin. Die nicht einfache Zusammenarbeit mit den einheimischen Behörden und die ebenfalls nicht immer einfache Zusammenarbeit mit den Kollegen in der Heimat. Immer spielen auch diplomatische Beziehungen mit in die Abläufe hinein. Schließlich gilt es, sich nicht gegenseitig auf die diplomatischen Füße zu treten. Doch auch die Auslandsmitarbeiter eines Landes sind nicht immer unfehlbar. Amanda Lund hat die schwere Aufgabe, nach den entführten Diplomaten zu suchen, sie kann nicht ahnen, in welches Wespennest sie sticht. Spannend, wie die Handlungsstränge in Schweden und Afghanistan schließlich zusammengeführt werden. Wenn Politik und Polizeiermittlung zusammenkommen oder gegeneinander spielen, kann man nur staunen welche Wahrheit schließlich an die Öffentlichkeit kommt. Ein politisch geprägter Thriller, der ein wenig hinter die Kulissen der Arbeit von im Ausland tätigen europäischen Polizeikräften blicken lässt. Mal sehen, wohin es Amanda Lund in ihrem nächsten Fall verschlägt.
"Liebe ist wie Krieg. Leicht zu beginnen, schwer zu beenden und unmöglich zu vergessen." (Unbekannt)
Viele Jahre ist es her, dass Linda Mondhi eine Liebesbeziehung mit ihrem viel jüngeren Kollegen Joe eingeht. Erst ganz verhalten gestehen sie sich gegenseitig ihre Liebe zueinander ein. Doch Linda ist es, die sich nicht traut, diese Liebe öffentlich zu machen. Denn viel zu groß ist der Altersunterschied zu dem fast halb so alten Joe. Stattdessen plagen Linda immer wieder Eifersucht und ein schlechtes Gewissen. Jahre später blickt die inzwischen 70-jährige Linda noch immer auf diese Liebe und das Geheimnis, das sie darum gemacht hat, zurück. Auf ihrem Weg in die Vergangenheit taucht sie ein in ihre große Liebe, Eifersucht, den Aufenthalt in einer Psychiatrie und das Bild eines Flussbetts. Was es damit auf sich hat, das erschließt sich Linda erst nach und nach. Eine Liebesgeschichte mit einer gravierenden Wendung.
Meine Meinung:
Hinter dem unscheinbar dunkelgrünen Cover mit Fahrrad steckt eine ungewöhnliche Liebe mit einem einschneidenden Schlussakt. Die Handlung wird in mehreren Kapiteln und zwei verschiedenen Zeitebenen erzählt. Während sich die Vergangenheit hauptsächlich um die Liebe von Linda und Joe dreht, erleben wir in der Gegenwart Linda als Seniorin, die auf ihr Leben zurückblickt. Etwas abrupt beginnt die Geschichte von Linda und Joe. Gerne hätte ich vielleicht am Anfang noch etwas mehr über die beiden Hauptprotagonisten erfahren. Nicht nur, dass ihr Alter nie groß erwähnt wird, erfährt man auch sonst nur das Nötigste über die beiden. Wir lernen Linda in einer Reiseagentur kennen, wo sie Joe als Aushilfskraft für die Surfschule anstellt und sich sofort in ihn verliebt. Allerdings was bei Männern für selbstverständlich gehalten wird, nämlich die Liebe zu einer jüngeren Frau, da scheuen sich Frauen nach wie vor, eine Liebe zu einem Jüngeren einzugestehen. So auch Linda, sie behält lange ihre Liebe zu einem jüngeren Mann für sich. Erst als Joe sich eigenartig gegenüber ihr verhält und sie enttäuscht von ihm ist, gesteht sie ihm und er ihr ihre Liebe. Joe ist gutmütig und hilfsbereit und kann eigentlich nie Nein sagen. Er wird deshalb immer wieder von jüngeren Frauen umgarnt, sei es Lindas Kolleginnen oder ihre Freundin. Ganz zum Leidwesen Lindas kommt bei ihr erste Eifersucht und auch Zweifel auf. Ich lernen die Charaktere und besonders die beiden in ihren verschiedenen Facetten kennen, sodass ich mich gut in jeden Einzelnen hineinversetzen kann. Während Joe zu einhundert Prozent hinter der Liebe zu Linda steht, zweifelt sie immer mehr, ob diese Liebe richtig ist. Hauptsächlich wegen Joes Alter, aber außerdem, weil ihr Ex-Freund Benedikt Linda immer noch Avancen macht. Ein wenig langatmig und belanglos bei dieser Liebesgeschichte empfinde ich oft die Szenen in der Reiseagentur. Hier hätte ich durchaus lieber mehr Einblicke in Lindas Zustand in der Psychiatrie gewünscht oder mehr Einblicke zu dem gravierenden Ausgang am Buchende. Natürlich darf man nicht zu viel verraten im Laufe des Buchs, doch dieser Ausgang war für mich dann schon etwas sehr überraschend gewesen. Doch sollte das einfach so sein. Es ist jedenfalls eine Liebesgeschichte mit dramatischem Ausgang, aber definitiv keine Kriminalgeschichte, wie manche Leser meinen. Viele Gedankengänge und Charaktere empfand ich sehr gut durchdacht und ausgearbeitet. Weshalb ich dieses Buch trotz meiner 4 Sterne gerne weiterempfehlen möchte.
Zwei Monate sind vergangen, seit Alexander Blix vom Vorwurf des vorsätzlichen Mordes freigesprochen wurde. Doch sein Leben liegt in Trümmern: Er kann nie wieder als Polizist arbeiten und fühlt sich, als würde ihn jemand auf Schritt und Tritt verfolgen. Dann wendet sich Blix' dementer Vater an ihn, weil dieser glaubt, jemand versuche, ihn zu vergiften. Aber Blix, der keinen Kontakt zu seinem Vater haben will, weigert sich, die Ermittlung aufzunehmen, zumal die Polizei Oslo ihn immer noch für einen Mörder hält. Zum Glück steht Emma Ramm fest an seiner Seite – und zusammen schließen die beiden einen Cold Case, der nicht nur Blix' Familie betrifft, sondern die dunkelsten Seiten eines Verbrechers hervorbringt. (Verlagsbeschreibung)
Wie kann ein Leben danach aussehen?! Nach den krassen Ereignissen in Band drei und vier lebt Alexander Blix nun wieder in seiner alten Wohnung, ansonsten jedoch ist alles anders. Er arbeitet nicht mehr bei der Osloer Polizei, hat auch sonst viel verloren, und doch muss es irgendwie weiter gehen. Schwermütig ist der ehemalige Polizist, wer sollte ihm daraus einen Vorwurf machen? Emma Ramm ist eine der wenigen Personen, die sich um Blix sorgen. Immer wieder meldet sie sich bei ihm, ohne viel Resonanz zu erhalten. Sie selbst steht aber auch vor einem Wendepunkt. Sie hat gekündigt und arbeitet nicht länger als Journalistin bei der Online-Zeitung - zu viel ist während dieser Tätigkeit in den vergangenen Monaten geschehen. Vieles hat sie gemeinsam mit Blix erlebt, und so fühlen sich die beiden irgendwie auch eng verbunden.
Bevor der Thriller jedoch in Tristesse abgleiten kann, stößt Emma auf einen Kriminalfall, der viele Fragen aufwirft. Und Blix wird einmal mehr in einen weiteren Fall hineingezogen, der plötzlich viele Verästelungen aufweist und tatsächlich auch ihn persönlich tangiert. Wieder einmal. Und doch wieder anders. Zwangsläufig beginnt der ehemalige Polizist zu ermitteln, und es dauert lange, bis erste Erkenntnisse und Zusammenhänge entstehen. Dabei wird Blix von ehemaligen Kolleg:innen immer wieder klar gemacht, dass er nicht mehr zur Polizei gehört und Unterhaltungen über den Fall nur streng nach Vorschrift verlaufen. Bitter war das zu lesen, aber deutlich eben auch: es gibt kein Zurück.
In diesem Fall erfährt man viel über Blix' Kindheit und Jugend, und auch hier bleibt es düster. Wie sehr Blix in den Kriminalfall involviert ist, wird erst im letzten Drittel deutlich. Lange Zeit ist auch nicht klar, ob der Fall, an dem Emma arbeitet, womöglich mit Blix' Ermittlungen in Zusammenhang steht. Auch daraus entsteht eine gewisse Spannung. Richtig spannend wird es dann gegen Ende, und der gefährliche Showdown darf natürlich auch nicht fehlen.
Der Thriller ist wieder flüssig zu lesen und wird von einer beklemmenden Atmosphäre dominiert, aber die Spannung überwiegt letztendlich. Und die Zeichen stehen am Ende des Thrillers auf Neuanfang - womit ich die Hoffnung verknüpfe, dass es mit Blix und Ramm weitergeht und demnächst ein sechster Band erscheint. Ich würde mich freuen!
© Parden
Nachdem Alexander Blix von dem Mordvorwurf freigesprochen wurde, kann er sein altes Leben nicht einfach wieder aufnehmen. Bei der Polizei ist er nicht mehr beschäftigt und die meisten der alten Kollegen lassen ihn spüren, dass er nicht mehr dazugehört. Auch Emma Ramm hat ihre Anstellung als Journalistin aufgegeben. Dennoch kommt sie der Bitte um Hilfe der jungen Carmen nach. Diese glaubt, ihr Stiefvater sei unschuldig im Gefängnis. Den Mord, dessen er beschuldigt wird, könne er nicht begangen haben. Blix dagegen ist am Rande einer Depression. Sein Psychologe hat ihm geraten, sich einen Hund anzuschaffen. Blix mag nicht zugeben, dass er den Rat befolgt hat. Gleichzeitig beschäftigt er sich mit einer Reihe von Frauenmorden, die ihm seltsam nahe sind.
Im fünften Band der Reihe müssen Alexander Blix und Emma Ramm ihr Leben umstellen. Bei Emma ist es eher eine freiwillige Entscheidung, während Blix gezwungen wurde. Ohne Arbeit ist Blix auch ohne Plan. Zwar will er sein Leben wieder in den Griff kriegen, doch die Trauer um seine Tochter ist noch groß. Und wenn eine alte Beschäftigung zwangsweise abgeschlossen ist, kann nicht erwartet werden, dass sofort etwas Neues da ist. Ein Gefühl der Beklemmung verfolgt ihn. Da hilft ihm auch nicht, dass der Psychologe ihm einen weiteren Rat erteilt: Er soll seinen unter Demenz leidenden Vater treffen.
Nachdem sich die Lebensumstände von Alexander Blix in den letzten Bänden der Reihe immer weiter verschlechtert haben, ist er nun wohl am Tiefpunkt und damit auch einem Wendepunkt angekommen. Er muss sich mit seiner Vergangenheit auseinandersetzen. Dagegen wirkt Emma Ramm viel gesettelter und mit sich im Reinen. Blix muss auch damit klarkommen, dass er bei der Polizei eben nicht mehr dabei ist. Seine Fähigkeiten als Ermittler hat er dennoch nicht verloren. Und es entspinnt sich ein spannender und für Blix sehr persönlicher Fall. Emma Ramm ist nicht weniger gewitzt und sie kümmert sich um die Ungereimtheiten der anderen Mordsache. Auch wenn nicht alles in diesem Thriller, so verläuft wie man es erhofft, so ist die Story doch packend und sie ermöglicht am Schluss einen neuen Anfang.
3,5 Sterne
Die Geige
Der junge Ray McMillan hat schon immer gerne Geige gespielt. Leider hat er nur die geliehene Schulgeige, so dass er in den Ferien nicht richtig üben kann. Seine Mutter unterstützt ihn nicht, er soll sich lieber im Laden am Ort etwas dazu verdienen, damit sie sich irgendetwas kaufen kann. Als sie eines Tage ihre Großmutter Nora besuchen, schenkt diese ihm die Geige ihres Großvaters. Das gute Stück ist zwar reichlich mitgenommen, denn der Urahn hat gerne und häufig gespielt, doch endlich eine eigene Geige, dass übertrifft alles. Nun strengt Ray sich so richtig an und er schafft es Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
In der klassischen Musik sind kaum schwarze Künstler zu vertreten und Ray fällt somit zwar auf. Leider führt das dazu, der er oft übergangen wird, weil die Klassik nicht die Musik der Schwarzen ist. Seine Oma sagt ihm, er muss immer besser sein und mehr üben. Von Anfeindungen darf er sich nicht beirren lassen. Er soll einfach der liebe Junge bleiben, der er ist. Ray muss feststellen, dass das alles andere als einfach ist, denn die rassistische Ressentiments sind schwer zu ertragen. Und seine Mutter macht es ihm auch nicht leichter.
Der Roman hat etwas. Schon beim Lesen des Klappentextes denkt man, das könnte interessant werden. Ein schwarzer Musiker, der noch am Anfang seiner Laufbahn steht und der sich der Klassik verschrieben hat. Dann noch die Geschichte mit der Geige, die ein Geheimnis in sich birgt. Menschen, die nicht so sympathisch daherkommen, und solche, die liebenswert sind. Ray ist allerdings nicht weichgespült, im Laufe der Zeit weiß er sich schon zu wehren und man ist froh darüber. Manchmal hat er Pech, manchmal Glück. Er macht schwere Zeiten durch, vor allem als er um seine Geige fürchten muss. Vielleicht wirkt der Schluss etwas reportagenhaft, doch bei einem so fesselnden Roman, in dem Missstände deutlich angesprochen werden, fällt das kaum ins Gewicht. Ein sehr schönes Debütwerk, von dem wohl bisher keine deutsche Übersetzung zu erhalten ist.