Der Fledermausmann. Krimi
Inhaltsangabe zu "Der Fledermausmann. Krimi"
Vierzigtausend Jahre lebten die Aboriginies isoliert in ihrer Heimat. Bis die ersten Engländer kamen, das unbebaute Land verächtlich als Terra nullius bezeichneten und es an sich rissen. Damit war der Friede vorbei und die Zeiten unzähliger Ungerechtigkeiten begannen.Der alkoholkranke Polizist Harry Hole wird aus Norwegen nach Australien geschickt, um den Mord an einer jungen Norwegerin aufzuklären. Er bekommt Unterstützung von seinem australischen Kollegen Andrew, ein Aboriginie. Andrew führt Harry durch Sydney, er lernt den homosexuellen Otto und Toowoomba kennen, der für Andrew beinahe wie ein Sohn ist –- wie Andrew sind die beiden Aboriginies. Die Nachforschungen zeigen, daß der Mord an der Norwegerin kein Einzelfall war, sondern daß es die Polizisten mit einem Serientäter zu tun haben, der eine Vorliebe für blonde Frauen hat. Für Harry ist der Hauptverdächtige der Ex–Freund der Norwegerin, ein Drogendealer. Doch erst viel zu spät erkennt er, daß sein Partner bemüht ist, ihn auf die eigentlich richtige Spur zu bringen. Bei der Suche nach dem Täter verliert Harry sein Herz an die Schwedin Brigitta. Nach langer Zeit kann er sich endlich wieder öffnen. Bis die große Katastrophe ihren Lauf nimmt.
Sehr gefühlvoll und weich erzählt der norwegische Autor diesen Thriller. In fast lyrischen Passagen beschreibt er die Schönheiten Australiens und die Liebesgeschichte zwischen seinem Helden und Brigitta. Doch genauso sensibel, wie Nesbø es versteht, kleine Paradiese entstehen zu lassen, versteht er es, seine Hauptfiguren in die Katastrophe zu stürzen. Sehr intelligent vermischt Jo Nesbø den Krimi mit Betrachtungen über die Aboriginies, ermöglicht Einblicke in ihre Kultur, Philosophie und ihre Probleme.
Schritt für Schritt wird der Leser –- ebenso wie Harry Hole –- in die Tiefen und Geheimnisse des Landes und des rätselhaften Mordfalles geführt. Man wird hin– und hergerissen zwischen einer traumhaften Welt der australischen Mythologie aus der uralten "Zeit der Träume" und den Abgründen blutiger und brutaler Realität. Was fast sanft und ruhig beginnt, endet in einem unglaublich spannenden, zerstörerischen Strudel. --Susanne Solau
Es muss nicht immer blutig sein
Inhalt:
Im Wald findet ein Spaziergänger die Leiche eines kleinen Mädchens. Sie ist mit einem Seil an einem Baum geknüpft und hat das Schild um den Hals mit den Worten: "Ich reise allein" Die Ermittler Holger Munch und Mia Krüger werden auf den Fall angesetzt und geraten tiefer rein als Ihnen lieb ist.
Meine Meinung:
Engelskalt machte mich durch Titel und Cover neugierig. Der Rückentext sorgte dafür das die Neugier stieg und so wollte ich das Buch über die getöteten Mädchen lesen.
Es ist ein Thriller der recht ruhig und verhalten anfängt. Aufgeteilt in mehreren Teilen geht es im ersten Teil zunächst um das erste gefundene Mädchen doch recht schnell dann um die beiden Ermittler. Der Autor nutzt die Seiten um beide, im Wesen und auch mit ihrer momentanen Situation, ausführlich Vorzustellen. Das mutet zunächst langweilig an. Ist es aber durch den Wechsel der Personen und auch durch einstreuen anderer Ereignisse gar nicht. Es bleibt erstaunlicherweise recht interessant auch wenn es gewiss Momente gab wo es für mich hätte langsam losgehen können. Doch auch als das soweit war und das Ermittlerteam gebildet hat kam die Spannung nur verhalten und eher ruhig.
Für alle die es nicht blutig mögen sei gesagt das auf die Taten nur recht wenig eingegangen wird und es ein total unblutiger Thriller ist. Das macht aber nichts. Die Morde sind so rätselhaft das dies spannend genug ist. Dieser Thriller regt zum denken an, doch ist manchmal so verworren das ich kaum noch mitkam.
Vor allem bei den Gedankengängen von Mia Krüger. Sie ist eine Expertin was die Aufklärung von Fällen angeht und sollte damit mit ins Team. Sie trägt jedoch soviel privaten Ballast mit sich rum das sie nicht immer bei der Sache und auch nicht immer auf der Höhe ist. Trotzdem macht sie ihren Job relativ gut. allerdings passieren Fehler die die Ermittler in die Irre leiten. Als Person fand ich Mia Krüger zeitweise anstrengend und doch war sie mir überwiegend sympathisch.
Holger Munch war dies von Beginn an. Er hat etwas Fürsorgliches. Auch er hat sein Päckchen zu tragen, doch das empfand ich als nicht so präsent wie bei Mia. Holger Munch hat den Riecher für gute Teammitglieder was er bei Mia und auch bei dem Hacker Gabriel beweist.
Viel mehr lernte man von dem Ermittlerteam nicht kennen. Die meisten Ermittler bleiben blass. Vielleicht ändert sich das sollte der Autor noch einen weiteren Band schreiben.
Am Ende ist die Auflösung überraschend und für mich vollkommen nachvollziehbar. So gehe ich mit einem guten Gefühl aus diesem Buch und empfehle es gerne weiter an Thriller-Leser die nicht immer Blut brauchen um sich unterhalten zu fühlen.
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