Also, um fünf im Café Königsbau - Geschichten und Anekdoten aus dem alten Augsburg

Die Uraufführung von “Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort!“ geriet dann tatsächlich zu einer Show, die man getrost als legendär bezeichnen kann. Das kann selbst der behaupten, der bei der Premiere nicht zu den tausend Glücklichen gehörte. Denn man kann das Ursprungsprogramm, dass sich in der Folge seiner Tournee immer weiter entwickelte, jetzt auf CD in über zwei Stunden nachhören. Darin präsentiert sich nicht nur Willemsen, sondern vor allem auch Hildebrandt in Höchstform. Wie sich die beiden in ihren Dialogen die Bälle zuspielen, wie souverän sie selbst Versprecher einbauen und wie spontan sie auf den jeweils anderen reagieren, ist schon grandios. Da mag man es auch verschmerzen, dass das Publikum bei derlei Veranstaltungen inzwischen offenbar derart darauf fixiert ist, über Alles und Jedes zu lachen und zu grölen, dass selbst die (wenigen) flacheren und billig kalkulierten Scherze unerklärliche Beifallsstürme entfachen.
Nur eins sei noch gesagt: Die zweite Überschrift von “Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort“ -- Die Weltgeschichte der Lüge -- ist etwas hoch gegriffen. Beim Programm handelt es sich keineswegs um einen systematischen Gang durch die Historie der internationalen Heuchelei. Aber das ist bei dieser Besetzung auch gut so. Denn der Tag, an dem Kabarettistenlegende Dieter Hildebrandt zusagte mitzumachen, war für alle ein glücklicher Tag. -- Thomas Köster
Spannende Analyse eines viel zitierten Mysteriums der Seefahrt
Inhalt:
1872 wird die Brigg Mary Celeste vor den Azoren treibend aufgefunden. Die Mannschaft einschließlich Frau und Tochter des Kapitäns ist verschwunden, und es gibt nie wieder ein Lebenszeichen von ihr. Drei Mann von der Dei Gratia, die das herrenlose Schiff aufgefunden hat, segeln die Mary Celeste nach Gibraltar, wo der britische Kronanwalt eine gründliche Untersuchung veranlasst. Bedingt durch einen hohen Grad an Geheimhaltung entwickelt sich die Mary Celeste zu einem Mysterium der Seefahrt.
Das Buch beschreibt die Geschichte der Mary Celeste selbst, aber auch die Legendenbildung und die Theorien, die über den Verbleib der Mannschaft aufgestellt wurden. Ergänzt wird die Analyse mit Untersuchungsberichten und einem Glossar seemännischer Begriffe.
Autor:
Rupert Kenneth Furneaux (1908 - 1981) war ein britischer Autor, der schwerpunktmäßig über Mysterien, Mordprozesse und wahre Kriminalfälle schrieb.
Persönlicher Eindruck:
Meine inzwischen 50 Jahre alte Ausgabe des Buchs habe ich vor etlichen Jahren für 50 Pfennig aus den ausgemusterten Beständen der Stadtbücherei gekauft. Rupert Furneaux beleuchtet in einem angenehm sachlichen und gut zu lesenden Stil die Geschichte der Mary Celeste umfassend von allen Seiten. Neben dem Werdegang des Schiffs vor und nach dem Verschwinden der Mannschaft 1872 und natürlich den Ereignissen um das Verschwinden selbst, zeichnet er ein Portrait von allen in diesem Zusammenhang wichtigen Personen, er bespricht die Gründe für die ungewöhnliche Legendenbildung und geht auf literarische Erklärungsversuche und sogenannte Totenbettgeständnisse genauso ein wie auf die Theorien, die bei der Untersuchung 1872/73 von den unmittelbar Beteiligten aufgestellt wurden. Dabei beschreibt er die Sachverhalte verständlich, detailliert genug für einen tiefen Einblick, der dem Leser erlaubt, sich seine eigene Meinung zu bilden, aber nicht so kleinteilig, dass der Überblick über das Gesamtbild verloren geht.
Fazit:
Eine spannende und lesenswerte Analyse eines viel zitierten Geheimnisses der Seefahrt.
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