Der Zitronentisch: Erzählungen

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Seeglasschwestern

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Rezensionen zu "Seeglasschwestern"

  1. Schwester ist ein Stück Kindheit, das für immer bleibt

    "Schwestern sind Engel, die uns auf die Füße heben, wenn unsere Flügel Schwierigkeiten haben, sich daran zu erinnern, wie man fliegt." (westwing)
    Drei Kurzgeschichten stehen im Mittelpunkt dieses Buches, die alle etwas mit unterschiedlichen Schwestern zu tun haben. Dabei steht die Hattaras Island bei allen dreien im Mittelpunkt des Geschehens.
    In "Die Seeglasschwestern" reist Elisabeth Gallagher mit ihrer Mutter nach Hattaras Island, um ihre Tante Sandy zu überreden, zurück nach Michigan zu kommen. Vor allem, nachdem ein Hurrikan im Anmarsch ist und sie große Angst um Sandy haben. Doch für Sandy ist der Muschelladen ihr Traum und Hattaras Island der Ort, wo sie schon immer sein wollte. Während die Schwestern versuchen, ihre Konflikte zu lösen, entdeckt Elisabeth vieles, was sie in ihrem Leben ändern möchte.
    In "Die Gezeitenschwestern" geht es um die beiden Schwestern Tandi und Gina. Ihre schwierige Kindheit hat sie nicht nur ins Heim gebracht, sondern auch im Streit auseinandergerissen. Doch nun wurde Tandi eine Anklage wegen Betrugs zugestellt und sie muss Gina deshalb dringend finden. Was sich ihr dann allerdings offenbart und sie herausfindet, zieht ihr fast den Boden unter den Füßen weg. Höchste Zeit, dass sie mit ihrer Schwester alle Probleme vor ihrer Hochzeit bereinigt.
    In Panik verfällt Lektorin Jeb Gibbs, als sie in "Die Sandburgschwestern" von Autor Evan Hall einen Heiratsantrag bekommt. Unmöglich kann sie ihn auf der Leserreise in Paris heiraten. Den bisher sind die Ehen ihrer Familie noch nie gesegnet gewesen. Zudem muss sie kurz entschlossen verhindern, dass ihre jüngere Schwester alleine nach Hattaras Island reist. Die will sich nämlich auf die Herkunftssuche ihrer Mutter machen. Dass Lily Clarette indessen durch ihr Projekt eine weitere Schwester gefunden hat, überrascht selbst Jeb. Ein wenig hat mich hier verwundert, wie schnell in dieser Geschichte die Skepsis der Schwestern in Trauer des Abschieds gewichen ist.

    Meine Meinung:
    Das wundervolle Cover mit den drei Schwestern hat mich sofort verzaubert und ich wusste, dieses Buch muss ich lesen. Leider jedoch konnten die drei Kurzgeschichten nicht meine Erwartungen erfüllen. Der Schreibstil ist zwar flüssig, locker und unterhaltsam, doch allen drei Geschichten fehlt es ein klein wenig an Tiefgang. Warum sich die Autorin dafür entschied, diese Geschichten so kurzzuhalten, weiß ich nicht. Ich kann nur sagen, fast jede der Geschichten hätte ein eigenes Buch verdient. Zwar konnte ich einige Probleme der Schwestern nachvollziehen, doch war mir manches schlichtweg zu wenig oder blieb sogar verborgen. Am Ende waren sogar bei der einen oder anderen noch Fragezeichen bei mir offen. Das fand ich sehr bedauerlich, den dadurch erfuhr ich viel zu wenig, wie es zu den einzelnen Problemen kam. Dabei hatten wirklich alle drei Schwestern eine interessante Vergangenheit, bei der es sich lohnen würde, mehr darüber zu erfahren. Dabei haben wirklich alle drei Schwestern eine interessante Vergangenheit, bei der es sich lohnen würde, mehr darüber zu erfahren. Mit Hattaras Island hat die Autorin ein recht beschauliches, idyllisches Setting gewählt. Man sofort das Gefühl hat, sich auf dieser kleinen Barriereinsel vor der Küste von North Carolina sich wohlzufühlen. Dass die Gemeinschaft untereinander und dem Einstehen für jeden einzelnen Bewohner wichtig ist, spürt man sofort. Es liegt sicher auch daran, weil viele tief mit ihrem christlichen Glauben verbunden sind. Wobei die Autorin für mich die Glaubensthematik doch recht dezent hält. Abseits dessen finde ich schön, dass alle drei Geschichten am Ende auf der Insel spielen und mehr oder minder auch in Sandys Muschelladen. Trotz der Kürze wird dem Leser das Thema Schwestern recht deutlich vermittelt, weshalb dieses Buch sich zweifelsohne zu lesen lohnt und von mir 4 von 5 Sterne bekommt.

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Wölfe in der Nacht: 16 Geschichten aus Kuba

Buchseite und Rezensionen zu 'Wölfe in der Nacht: 16 Geschichten aus Kuba' von Ángel Santiesteban
4
4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Wölfe in der Nacht: 16 Geschichten aus Kuba"

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:272
Verlag: S. FISCHER
EAN:9783103973082
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Rezensionen zu "Wölfe in der Nacht: 16 Geschichten aus Kuba"

  1. 4
    14. Okt 2023 

    Desillusionierend...

    Der Erzählungsband »Wölfe in der Nacht« des kubanischen Autors Ángel Santiesteban erzählt von einem anderen Kuba, fern der Postkartenidylle und des scheinbar so karibisch-leichten Lebensflairs: verstörend, eindringlich, hochpolitisch. Unbeirrbar erhebt der Kubaner Ángel Santiesteban seine Stimme gegen Willkür und Unterdrückung. Seine Erzählungen sind durchwebt von eigenen Erfahrungen, ihr Spektrum reicht von phantastisch bis zu erschütternd real: Da verschwindet eine Figur aus ihrem Roman, um der Zensur zu entgehen; eine hungrige Meute Männer zieht im Dunkel der Nacht los, um das Fleisch toter Rinder zu stehlen; inmitten einer ausgelassenen Feier suchen einen Soldaten Erinnerungen an den Angola-Krieg heim. (Verlagsbeschreibung)

    Um die Bedeutung des Buches zu unterstreichen, möchte ich hier ausnahmsweise die Informationen zum Autor voranstellen: "Ángel Santiesteban, geboren 1966 in Havanna, ist das literarische Gewissen Kubas. Jahrelang war er der gefeierte Autor seiner Generation und wurde mit allen wichtigen Literaturpreisen des Landes ausgezeichnet. Nachdem er einen regimekritischen Blog zu schreiben begann, wurde er wiederholt bedroht und schließlich zu einer Haftstrafe verurteilt. Auf Druck des Writers in Prison Committee (WiPC) des PEN International wurde er im Juli 2015 bedingt aus der Haft entlassen, darf aber in Kuba nicht publizieren. 2020 wurde er von der Václav Havel Library Foundation mit dem renommierten »Disturbing the Peace Award« ausgezeichnet." (S. Fischer Verlage)

    Entsprechend kritisch, nachdenklich, melancholisch, bedrückend, unbequem muss man sich diese Erzählungen auch vorstellen. In schnörkellosem und direktem Schreibstil legt der Autor den Finger in die Wunde, beschreibt verstörende Lebenswelten und präsentiert ein ums andere Mal eine existentielle Verlorenheit, die teilweise beim Lesen kaum erträglich ist. Armut, Repressalien, Willkür, verlorene Träume, Kriegserlebnisse in Angola, Gefängnisgeschichten sind dabei immer wiederkehrende Themen. Mehr als einmal stellt sich da die Frage: Wann wird der Mensch zum Tier?

    Die Erzählungen werden teilweise auf realer Ebene erzählt, teilweise gleiten sie jedoch auch ins Fantastische ab, was die Eindringlichkeit jedoch nicht schmälert. Mehr als einmal überschreitet der Autor dabei die Ekelgrenze in seiner detaillierten Schilderung bestimmter Zustände, und mehr als einmal wollte ich nicht mehr hinschauen. Doch Durchhalten lohnt sich, auch wenn ich dringend empfehle, die Erzählungen nur wohldosiert zu lesen.

    Ein erschütternder Erzählband von einem, der sich den Mund nicht verbieten lässt...

    © Parden

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Böses Glück: Storys

Buchseite und Rezensionen zu 'Böses Glück: Storys' von Tove Ditlevsen
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Böses Glück: Storys"

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:176
Verlag: Aufbau
EAN:9783351039523
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Rezensionen zu "Böses Glück: Storys"

  1. Mein Herz wurde hart berührt...

    Ich habe schon einiges von der Autorin gelesen, was mir bisher stets gefiel. Ich bin sonst nicht der Kurzgeschichtenleser, aber hier habe ich eine Ausnahme gemacht und wurde immens belohnt.

    Auch wenn es sich "nur" um einen schmalen Kurzgeschichten Band handelt, so ist es dennoch nichts was man mal eben nebenbei kurz und knapp wegliest, denn die Geschichten gehen unter die Haut und enden einfach nie mit einem Happyend.

    Ditlevsen beschreibt diverse Alltagssituationen, die ich stets als sehr glaubhaft und realistisch wahrgenommen habe, weil sie einfach nichts beschönigen, sondern das Leben so schildern wie es für die meisten von uns ist: wenig schillernd und wenig aufregend und jeder muss seine Päckchen tragen.

    Besonders finde ich, dass die Autorin eben schon seit Ende der 70er tot ist, ihre Geschichten aber auch aus unserer Zeit stammen könnten, weil sich eben in der Gesellschaft gar nicht so viel getan hat.

    Themen sind unter anderem: Alkoholmissbrauch, schlecht laufende Beziehungen, Trennung, Einsamkeit, psychische Probleme und vieles mehr.

    Ich denke die meisten Leser werden sich darin wiedererkennen und sich zumindest damit identifizieren können, weil sie ähnliche Situationen selbst erlebt oder zumindest damit in Berührung gekommen sind.

    Fazit: Sprachlich fesselnd und inhaltlich berührend...

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Die Insel: Erzählungen

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Madrigal: Erzählungen

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Der gelbe Elefant

Buchseite und Rezensionen zu 'Der gelbe Elefant' von Heinz Strunk

Inhaltsangabe zu "Der gelbe Elefant"

Die Welt von Heinz Strunk ist der unseren in vielem ähnlich. In “Der gelbe Elefant” schreibt er vom Alltäglichen, wo Überraschung, Wunder, Grauen lauert. Die Geschichten in diesem Buch erzählen von einer Seniorenorganisation namens «Freiwillig über die Klippe» und von einem Autoausflug in die Prähistorie. Ein Experte erlebt in der Sendung von Markus Lanz eine Katastrophe, ein Bauer in der Großstadt und ein Tourist bei der Thai-Massage am Strand. Manche der Texte klingen wie Zeitungsreportagen, manche wie Schauergeschichten, manche sind in Briefform, eine hat gar Bulletpoints. Aber immer sind sie originell, komisch, drastisch und unverwechselbar Heinz Strunk.

Autor:
Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:208
EAN:9783498003500
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Complete Stories

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Tanja vs. Schweinehund

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Rezensionen zu "Tanja vs. Schweinehund"

  1. Die beschwerlichen Tücken des Abnehmens

    Tanja startet in ihr neues Leben. Also heißt es zuerst einmal auf die Waage. Aber was sie dort sieht gefällt ihr ganz und gar nicht! Jetzt heißt es erst einmal abspecken! Aber das ist gar nicht so leicht trotz Diät und Training.

    Diese Kurzgeschichte enthält neun Kapitel und wird aus Sichtweise von Tanja erzählt. Sie erzählt sehr locker - wie auch der Schreibstil - und war mir gleich sehr sympathisch. Tanja erzählt beschwingt z. B. die Tücken eines Fitnesscenters aber auchüberihr Familienleben. Ich musste mehr als einmal lächeln und schmunzeln. Ich konnte mit Tanja mitfühlen und sie tat mir persönlich auch schon mal leid. Dieser leichte und unterhaltsame Kurzroman ist amüsant und kurzweilig zu lesen. Die Story ist etwas chaotisch und ich konnte mich in einigen Szenen in dieser Geschichte wiederfinden. Meiner Meinung nach ist das Buch z.B. sehr gut geeignet wenn die Leserin oder Leser nicht so viel Zeit hat oder einfach auch mal abends. Ich persönlich finde dass die Seitenzahl deshalb genau richtig ist. Dies ist der erste Band einer vierteiligen Reihe. Dieser Kurzroman hat mich überzeugen können und vergebe daher sehr gerne fünf Sterne.

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Paare: Ein Reigen in vier Novellen

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Rezensionen zu "Paare: Ein Reigen in vier Novellen"

  1. Unabhängig, eigensinnig, frei

    Es handelt sich um vier Novellen aus den Jahren 1954-58, von Miriam Mandelkow neu übersetzt und erschienen 2007 bei Dörlemann mit einem Nachwort von Hans Jürgen Balmes.

    Was für eine bemerkenswerte Frau. Journalistin, Kriegsreporterin, mit Ernest Hemingway verheiratet, mit dem Kriegsfotografen Robert Capa befreundet, unerschrocken und unabhängig. Sie trat für ihre Überzeugungen ein und hinterlässt ein vielfältiges und interessantes Werk. Alle vier Novellen dieses Bandes befassen sich mit subtilen und komplexen Aspekten von Beziehungen. Die Titel sind dem englischen Ehegelübde entnommen: In guten wie in schlechten Tagen (for better, for worse), In Reichtum und Armut (for richer, for poorer), in Gesundheit und Krankheit (in sickness and in health), Bis der Tod uns scheidet (till death us do part).

    Die erste Erzählung handelt während des zweiten Weltkriegs von der Amerikanerin Kitty, die einen italienischen Prinzen heiratet und mit ihm auf seinem Schloss lebt, mit dem Rest der Familie und in gepflegter Langeweile, bis sich amerikanische Soldaten einquartieren und ihr Mann sich den Amerikanern als Dolmetscher andient, da er beide Sprachen spricht. Bei Kriegsende kommt es zur Entscheidung.

    In der zweiten Erzählung erleben wir, wie die ehrgeizige Rose in London dafür sorgen möchte, dass ihr Mann endlich in die Regierung kommt und Staatssekretär für die Kolonien wird. Diesem Ziel ordnet sie alles unter – die Adresse ihres Hauses und seine Einrichtung, ihr Familienleben und ihre Einladungen, die Erziehung der Kinder, alles in einer herrlichen Sprache beschrieben. Bis etwas Unerwartetes geschieht.

    Dann wechseln wir nach New York, wo Ricky in der Werbeabteilung eines großen Kaufhauses arbeitet und gelegentlich heim nach Connecticut fährt, um seine kranke, an Asthma leidende Frau zu besuchen. Allerdings hat er in New York eine wesentlich jüngere Freundin, Künstlerin, bei der er wohnt. Auch hier gibt es eine Krise, eine Veränderung, eine pflichtbewusste Reaktion.

    Schließlich geht es um den angstfreien Kriegsfotografen Tim Bara, der in Indochina zu Tode kommt, und sein Umfeld. Dieser Figur hat Gellhorn ihren Freund Robert Capa zugrunde gelegt, auch sie selbst kommt als Reporterin Marushka vor. Dann gibt es noch die Amerikanerin Helen, die Bara heiraten möchte, und Lep, den Partner und Adlatus von Tim.

    Ich habe diese Erzählungen mit großem Vergnügen gelesen, vergebe fünf Sterne und spreche eine absolute Leseempfehlung aus.

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