Verbrechen: Stories
Inhaltsangabe zu "Verbrechen: Stories"
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Meistererzählungen
Inhaltsangabe zu "Meistererzählungen"
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Rezensionen zu "Meistererzählungen"
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Der Meister des Grauens
Edgar Allan Poe wurde 1809 in Boston geboren und von der Familie Allan nach dem frühen Tod seiner Mutter aufgenommen. 1826 begann er ein Studium an der University of Virginia und veröffentlichte seinen ersten Gedichtband. 1827 trat er ins Militär ein, um Schulden zu entkommen. Ab 1832 erschienen seine Short-Stories und Gedichte, und mit C. Auguste Dupin schuf er den ersten Detektiv der Weltliteratur. Poe starb 1849 in Baltimore, möglicherweise an Tollwut.
"Meisterzählungen" vereint 14 Erzählungen von Edgar Allan Poe und zeigt eindrucksvoll, warum er als eines der originellsten literarischen Genies Amerikas gilt. Poes Werke, die von scharfsinniger Logik und surrealen Traumwelten geprägt sind, beeinflussten die Literatur des 20. Jahrhunderts nachhaltig und begeistern Leser bis heute. Neben berühmten Geschichten wie "Der Untergang des Hauses Usher" enthält der Band auch weniger bekannte Werke wie "Der Goldkäfer". Obwohl Poe oft als Horrorautor bezeichnet wird, umfasst sein Schaffen auch Abenteuergeschichten, Satiren und die wegweisenden Detektivgeschichten um Dupin, einem Vorläufer von Sherlock Holmes.
Edgar Allan Poe, ein bedeutender Schriftsteller des 19. Jahrhunderts, ist bekannt für seinen einzigartigen Stil, der vor allem düstere Atmosphären und Themen wie Tod und Wahnsinn umfasst. Er verwendet starke Bildsprache, Symbolismus und präzise, kunstvolle Sprache, um unheimliche Stimmungen zu schaffen. In seinen Gedichten legt er großen Wert auf musikalischen Rhythmus und Reime. Poe experimentiert oft mit der Erzählerperspektive, um die psychologische Tiefe seiner Charaktere hervorzuheben. Diese Elemente machen seine Werke zu zeitlosen Meisterwerken der Horrorliteratur und Detektivgeschichten.
Poe entfaltet in seinen Kurzgeschichten auf beeindruckende Weise seine dunklen Themen.
Edgar Allan Poes berühmteste Kurzgeschichte „Der Fall des Hauses Usher“ handelt von einem namenlosen Erzähler, der einen Brief von seinem Jugendfreund Roderich Usher erhält, der an einer rätselhaften Krankheit leidet. Daraufhin reist der Erzähler durch eine düstere Landschaft zum unheimlichen Familiensitz der Ushers. Die Ereignisse, die sich dort abspielen, erschüttern ihn tief und hinterlassen eine dauerhafte Veränderung in ihm.
In der Erzählung „Der schwarze Kater“ verfällt ein Mann zunehmend dem Wahnsinn. Nachdem er in einem Anfall von Wut seinen Kater Pluto tötet, wird er fortan von einem ähnlichen Kater verfolgt, der ihn nicht zur Ruhe kommen lässt. In einem weiteren Anfall von Raserei ermordet er schließlich seine Frau und verbirgt ihre Leiche in einer Wand. Doch das unheimliche Miauen des Katers, das hinter der Wand ertönt, führt schließlich zur Entdeckung seines Verbrechens. Die Geschichte besteht hauptsächlich aus dem Monolog des Erzählers, der seine innere Zerrissenheit offenbart. Dialoge sind selten und hauptsächlich auf die polizeiliche Untersuchung beschränkt.
Der Band "Meistererzählungen" bietet einen hervorragenden Überblick über Edgar Allan Poes Kurzgeschichten. Ergänzt durch eine Inhaltsangabe, Anmerkungen und ein Nachwort, werden seine Meistererzählungen umfassend präsentiert.
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Wahre Kriminalfälle
Ferdinand von Schirach, der in Berlin als Anwalt und Strafverteidiger gearbeitet hat, schildert in seinem Erzähldebüt "Verbrechen" (2009) wahre Fälle aus seiner Kanzlei, in denen es um hauptsächlich um die Frage der Schuld geht.
Bei einigen der Fälle hat man als Leser*in Mitleid mit Mörder*innen und kann deren Motive nachvollziehen. Wenn zum Beispiel eine Schwester ihren Bruder ermordet, nachdem er sie aufgrund eines Unfalls nicht mehr erkennt und er bisher ihr Lebensmittelpunkt gewesen ist. Ist es nicht ein Akt der Barmherzigkeit ihn zu erlösen, fragt man sich unwillkürlich. Oder steht es ihr nicht zu, über Leben und Tod zu richten, fragt man sich andererseits - berechtigterweise.
Es sind solche Grenzfälle, die die Erzählungen so besonders interessant machen, auch wenn die ein oder andere Geschichte von extremer Grausamkeit geprägt ist - so zerstückelt ein Ehemann nach langjährigen Leiden unter seiner Ehefrau diese mit einer Axt und zeigt sich danach freiwillig an.
Schirach gelingt es jedoch mit seiner sachlich, neutralen - teilweise reservierten Erzählweise diese Gewaltszenen erträglich zu gestalten, gleichzeitig erzeugt er Empathie für seine Klienten. Besonders berührt hat mich die Geschichte "Der Äthiopier", in der ein Bankräuber seinen zweiten Raub aus völlig nachvollziehbaren Gründen begeht - aus Liebe und dem Wunsch dem Dorf in Äthiopien, in dem er nach einem misslungenen Leben in Deutschland gestrandet ist, zu helfen.
Da ich sehr gerne Kriminalliteratur lese, fand ich auch die Hinweise zur Ermittlungsarbeit und die "Seitenhiebe" auf die Drehbuchautoren erhellend.
"Im Krimi gesteht der Täter, wenn man ihn anschreit, in der Wirklichkeit ist es nicht so einfach. Und wenn ein Mann mit einem blutigen Messer in der Hand über eine Leiche gebeugt ist, dann ist er der Mörder. Kein vernünftiger Polizist würde glauben, dass er nur zufällig vorbeikam und das Messer aus der Leiche zog, um zu helfen. Der Satz des Kriminalkommissars, dass eine eine Lösung zu einfach sei, ist eine Erfindung von Drehbuchautoren. Das Gegenteil ist wahr. Das Offensichtliche ist das Wahrscheinliche. Und fast immer ist es auch das Richtige." (112)
Schirach erzählt auch von seiner Arbeit als Anwalt, dessen Freund der Zufall ist. Unglaublich ist eine Geschichte, in der ein Mann fast des Mordes verurteilt worden wäre, weil auf einem Video noch die Sommerzeit statt der Winterzeit eingestellt war.
"Geschriebenes Kino im Kurzformat" - die Bewertung ("Der Spiegel", Buchrückseite) trifft es auf den Punkt!