NOX. Anderswo: Roman (Reihe Hanser)

Buchseite und Rezensionen zu 'NOX. Anderswo: Roman (Reihe Hanser)' von Yves Grevet

Inhaltsangabe zu "NOX. Anderswo: Roman (Reihe Hanser)"

Autor:
Format:Taschenbuch
Seiten:332
EAN:9783423650175
read more
 

Frankreich: Land der Erinnerung

Buchseite und Rezensionen zu 'Frankreich: Land der Erinnerung' von Henry Miller

Inhaltsangabe zu "Frankreich: Land der Erinnerung"

Lesern von "Frankreich: Land der Erinnerung" gefiel auch

Autor:
Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:160
Verlag: Schöffling
EAN:9783895615825
read more
 

Das barmherzige Fallbeil

Buchseite und Rezensionen zu 'Das barmherzige Fallbeil' von Fred Vargas

Inhaltsangabe zu "Das barmherzige Fallbeil"

DAS BARMHERZIGE FALLBEIL 6CD

Autor:
Format:Audio CD
Seiten:0
EAN:9783837131970
read more
 

Das barmherzige Fallbeil: Kriminalroman

Buchseite und Rezensionen zu 'Das barmherzige Fallbeil: Kriminalroman' von Fred Vargas
4
4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Das barmherzige Fallbeil: Kriminalroman"

Adamsberg ist zurück, und seine Ermittlungen führen ihn in die blutige Zeit der Französischen Revolution und in die tödliche Kälte Islands ...


Innerhalb weniger Tage werden die Leichen einer Mathematiklehrerin und eines reichen Schlossherrn in Paris entdeckt, die vermeintlich Selbstmord begangen haben. Die brutale Szenerie alarmiert zwar die Polizei, doch es scheint keine Verbindung zu geben. Bis Jean-Baptiste Adamsberg auf unauffällige Zeichnungen an beiden Tatorten aufmerksam wird. Kurz darauf stellt sich heraus, dass die Lehrerin vor ihrem Tod dem labilen Sohn des zweiten Toten geschrieben hat. Der Brief führt Adamsberg auf die Spuren einer verhängnisvollen Reise nach Island, die zehn Jahre zuvor stattfand – und von der zwei Personen nicht zurückkamen. Sowie in die Untiefen einer Geheimgesellschaft, die sich Robespierre und der Terrorherrschaft während der Französischen Revolution verschrieben hat. Weitere Menschen sterben, und für Adamsberg beginnt ein Wettrennen gegen die Zeit und einen ebenso wandelbaren wie unbarmherzigen Mörder …


Autor:
Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:512
Verlag: Limes Verlag
EAN:9783809026594
read more

Rezensionen zu "Das barmherzige Fallbeil: Kriminalroman"

  1. 4
    15. Sep 2016 

    Adamsberg und die Robespierristen

    Mit letzter Kraft versucht die pensionierte Lehrerin Alice Gauthier einen Brief aufzugeben und wenige Tage später wird sie tot in ihrer Badewanne gefunden. Offensichtlich eine Selbsttötung, doch als eine Zeugin, die zufällig gerade in Adamsbergs Kommissariat landet, von dem Brief berichtet, wird Jean-Baptiste Adamsberg misstrauisch. Wenig später bringt sich auch noch der Vater des Briefempfängers um, was nun wirklich kein Zufall mehr sein kann. Adamsberg findet heraus, dass die beiden Toten sich von einer Reise nach Island kannten. Diese unternahmen sie allerdings schon zehn Jahre zuvor. Weshalb sollte ein Mörder erst jetzt mit dem Töten beginnen? Und was wollte Alice Gauthier dem jungen Mann unbedingt noch mitteilen?

    Kommissar Jean-Baptiste Adamsberg benötigt eine Weile, um warmzulaufen. Ein Fall, der zunächst kein richtiger Fall zu sein scheint. Doch als an beiden Orten, an denen die Toten gefunden wurden, seltsame Zeichen entdeckt werden, gerät die Theorie von der Selbsttötung sehr ins Wanken. Adamsberg lässt sich durch die Nachforschungen treiben, ohne ein bestimmtes Ziel im Auge zu haben, nimmt er verschiedene Fährten auf. Doch immer wieder kommt das Thema auf die Island-Reise und die Gesellschaft der Robespierristen, deren Mitglieder möglicherweise in großer Gefahr schweben. Und nebenbei deckt Adamsberg noch ein tragisches Familiengeheimnis auf.

    Ein wenig speziell ist er schon dieser Kommissar Adamsberg. Manchmal stolpert er fast etwas verschlafen durch den Fall, nichts scheint sich richtig zu reimen, nur um im rechten Moment, die Initiative zu ergreifen und alles zu tun, um weitere Todesfälle zu verhindern. Sympathisch, wie positiv sich das Zusammenleben mit seinem Sohn gestaltet. Spannend und interessant sein Ausflug in die Kreise, derer, die einen Teil der französischen Revolution zum Leben erwecken. Gerade hier beflügelt das Buch zum selbst Nachlesen und Forschen. Ob es eine Gesellschaft, die wie von Fred Vargas geschildert die Sitzungen der Revolutionäre zum Leben erweckt, tatsächlich gibt, war nicht festzustellen. Gut vorstellbar ist es aber, nachgespielte oder nacherlebte Geschichte und die Auswirkungen auf die Darsteller bilden hier einen packenden Schauplatz, der auch den Kommissar in seinen Bann zieht.

    Dieser Ausflug Adamsbergs in die französische Geschichte fesselt und bietet Einblicke in einen Teil der französischen Geschichte, dem man durchaus etwas mehr Zeit gönnen könnte.

    Teilen
 

Das barmherzige Fallbeil: Kriminalroman

Buchseite und Rezensionen zu 'Das barmherzige Fallbeil: Kriminalroman' von Fred Vargas
4
4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Das barmherzige Fallbeil: Kriminalroman"

Adamsberg ist zurück, und seine Ermittlungen führen ihn in die blutige Zeit der Französischen Revolution und in die tödliche Kälte Islands ...


Innerhalb weniger Tage werden die Leichen einer Mathematiklehrerin und eines reichen Schlossherrn in Paris entdeckt, die vermeintlich Selbstmord begangen haben. Die brutale Szenerie alarmiert zwar die Polizei, doch es scheint keine Verbindung zu geben. Bis Jean-Baptiste Adamsberg auf unauffällige Zeichnungen an beiden Tatorten aufmerksam wird. Kurz darauf stellt sich heraus, dass die Lehrerin vor ihrem Tod dem labilen Sohn des zweiten Toten geschrieben hat. Der Brief führt Adamsberg auf die Spuren einer verhängnisvollen Reise nach Island, die zehn Jahre zuvor stattfand – und von der zwei Personen nicht zurückkamen. Sowie in die Untiefen einer Geheimgesellschaft, die sich Robespierre und der Terrorherrschaft während der Französischen Revolution verschrieben hat. Weitere Menschen sterben, und für Adamsberg beginnt ein Wettrennen gegen die Zeit und einen ebenso wandelbaren wie unbarmherzigen Mörder …


Autor:
Format:Kindle Edition
Seiten:513
Verlag: Limes Verlag
EAN:
read more

Rezensionen zu "Das barmherzige Fallbeil: Kriminalroman"

  1. 4
    15. Sep 2016 

    Adamsberg und die Robespierristen

    Mit letzter Kraft versucht die pensionierte Lehrerin Alice Gauthier einen Brief aufzugeben und wenige Tage später wird sie tot in ihrer Badewanne gefunden. Offensichtlich eine Selbsttötung, doch als eine Zeugin, die zufällig gerade in Adamsbergs Kommissariat landet, von dem Brief berichtet, wird Jean-Baptiste Adamsberg misstrauisch. Wenig später bringt sich auch noch der Vater des Briefempfängers um, was nun wirklich kein Zufall mehr sein kann. Adamsberg findet heraus, dass die beiden Toten sich von einer Reise nach Island kannten. Diese unternahmen sie allerdings schon zehn Jahre zuvor. Weshalb sollte ein Mörder erst jetzt mit dem Töten beginnen? Und was wollte Alice Gauthier dem jungen Mann unbedingt noch mitteilen?

    Kommissar Jean-Baptiste Adamsberg benötigt eine Weile, um warmzulaufen. Ein Fall, der zunächst kein richtiger Fall zu sein scheint. Doch als an beiden Orten, an denen die Toten gefunden wurden, seltsame Zeichen entdeckt werden, gerät die Theorie von der Selbsttötung sehr ins Wanken. Adamsberg lässt sich durch die Nachforschungen treiben, ohne ein bestimmtes Ziel im Auge zu haben, nimmt er verschiedene Fährten auf. Doch immer wieder kommt das Thema auf die Island-Reise und die Gesellschaft der Robespierristen, deren Mitglieder möglicherweise in großer Gefahr schweben. Und nebenbei deckt Adamsberg noch ein tragisches Familiengeheimnis auf.

    Ein wenig speziell ist er schon dieser Kommissar Adamsberg. Manchmal stolpert er fast etwas verschlafen durch den Fall, nichts scheint sich richtig zu reimen, nur um im rechten Moment, die Initiative zu ergreifen und alles zu tun, um weitere Todesfälle zu verhindern. Sympathisch, wie positiv sich das Zusammenleben mit seinem Sohn gestaltet. Spannend und interessant sein Ausflug in die Kreise, derer, die einen Teil der französischen Revolution zum Leben erwecken. Gerade hier beflügelt das Buch zum selbst Nachlesen und Forschen. Ob es eine Gesellschaft, die wie von Fred Vargas geschildert die Sitzungen der Revolutionäre zum Leben erweckt, tatsächlich gibt, war nicht festzustellen. Gut vorstellbar ist es aber, nachgespielte oder nacherlebte Geschichte und die Auswirkungen auf die Darsteller bilden hier einen packenden Schauplatz, der auch den Kommissar in seinen Bann zieht.

    Dieser Ausflug Adamsbergs in die französische Geschichte fesselt und bietet Einblicke in einen Teil der französischen Geschichte, dem man durchaus etwas mehr Zeit gönnen könnte.

    Teilen
 

Der Mann, der den Zügen nachsah. SZ-Bibliothek Band 24

Buchseite und Rezensionen zu 'Der Mann, der den Zügen nachsah. SZ-Bibliothek Band 24' von Georges Simenon

Inhaltsangabe zu "Der Mann, der den Zügen nachsah. SZ-Bibliothek Band 24"

Simenon, Georges: Der Mann, der den Zügen nachsah, Roman, Aus dem Französischen von Linde Birk, München, Süddeutsche Zeitung 2004, 229 S., OPbd. m. OU., sehr gut erhalten

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:223
EAN:9783937793238
read more
 

Trauer ist eine lange Reise

Buchseite und Rezensionen zu 'Trauer ist eine lange Reise' von Georg Koeniger
5
5 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Trauer ist eine lange Reise"

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:256
Verlag: Malik
EAN:9783890294674
read more

Rezensionen zu "Trauer ist eine lange Reise"

  1. Reise von der Trauer zum Leben

    Georg Koeniger ein Kabarettist, glücklich verheiratet, lebt in einer Fernbeziehung mit seiner Frau.
    Dann von heute auf morgen erkrankt seine Frau an Lungenkrebs und sie versuchen mit vereinten Kräften diese Krankheit zu besiegen.
    Dabei hat sie noch einen großen Wunsch, nämlich den Jakobsweg zu pilgern wenn sie die Krankheit besiegt. Doch leider kommt es anders,
    seine Frau Andrea verliert den Kampf mit dem Krebs und Georg muss alleine zum Jakobsweg.
    Das macht er dann mit dem Rad von Würzburg nach Santiago de Compostela mit auf der Reise eine Bild und eine kleine Urne mit der Asche seiner Frau
    damit er sie dabei hat.
    Die Reise mit viel Aufs und Abs was den Weg und die Gemütslage betrifft gestaltet,wie z.B. als er das Bild seiner Frau das er immer in der Lenkradtasche
    bei der Landkarte aufbewahrte verlor. Da war er schon nahe dran umzukehren um nach dem Bild zu suchen, aber er hat dann doch weiter gekämpft bis zum Ende der Reise
    und viele Eindrücke gesammelt.

    Meine Meinung:
    Als Sachbuch würde ich diese Buch jetzt auch nicht unbedingt ausschreiben, da es für mich eher wie ein Tagebuch in Romanform geschrieben war.
    Es beschreibt eher die Erlebnisse eines trauernden Mannes der die Pläne seiner Frau vollendet und dadurch wieder ein stückweit sich selber findet und seine Trauer zulässt.
    Durch die Rückblenden in den einzelnen Kapiteln erfährt man auch viel von dem Kampf seiner Frau mit dem Krebs und wie beide damit umgehen.
    Sicher keine einfache Literatur aber sehr bereichernd was das Thema Tod und Trauer betrifft und da ist ja der Jakobsweg eigentlich der richtige Ort dazu.

    Ich dachte eher das doch mehr lustiger Szenen darin vorkommen, aber im großen ganzen ist der Humor jetzt nicht das wichtigste an diesem Buch.
    Viel wichtiger ist der Weg die Trauer zuzulassen,sie zuverarbeiten und am Ende auch wieder das eigene Leben alleine zu finden und das hat dieses Buch gut vermittelt.
    Ich fand es noch anspruchsvoller als Hape Kerkelings "Ich bin dann mal weg", weil es nicht nur um den Jakobsweg geht, sondern um Tod,Trauer und die Bewältigung der Trauer.
    Von daher auch ein gutes Buch das man an Menschen verschenken kann die gerade jemanden verloren haben.
    Der Autor war für mich ganz neu auch als Kaberettisten kannte ich ihn vorher nicht und so habe ich das Buch ganz ohne Vorbehalte gelesen.
    Das Cover fand ich sehr schön gestaltet, zwar einfach und eher schlicht aber es passt sehr gut zum Buch.
    Ein Lebensbericht der gelesen werden muss und meines Erachtens nach auf die Bestsellerliste kommen müsste.

    Von daher kann ich diesem Buch nur 5 von 5 Sternen geben.

    Teilen
  1. Trauer ist eine lange Reise

    Georg Koeniger nimmt den Leser mit auf einen Weg, den stellvertretend für Andrea, seine verstorbene Frau, antritt. Der Jakobsweg war ein Ziel für sie, leider konnte sie diesen Wunsch nicht mehr verwirklichen. Statt ihrer bricht nun Georg mit seinem Rad auf, ein Jahr nach Andreas Tod wird diese Fahrt ein Wendepunkt in seinem Leben. Dabei ist er nicht allein, Andrea begleitet ihn, in seinem Denken, seinen Gefühlen, seinen Träumen und auch ganz real in einer kleinen Urne mit etwas Asche.
    Die Erlebnisse der Radreise wechseln sich mit Rückblenden ab. Wir lernen Andrea kennen, als gesunde Frau, voller Leben und Tatendrang und als Erkrankte, die die Krebserkrankung einfach nicht akzeptieren kann, sich mit all ihrem Wissen als Heilpraktikerin und Naturwissenschaftlerin dagegen stemmen möchte. Dabei verschweigt Georg Koeninger nicht, wie viel die Pflege auch ihm abverlangte, einer unendlichen Steigung mit Gegenwind vergleichbar. Aber trotzdem immer ein Ziel vor Augen. Auch wenn die Schilderungen des Krankheitsverlaufs immer wieder zu Tränen rühren, man mit Georg leidet und fühlt, gibt es Passagen auf seiner Reise, die voller Humor und Freude sind. Grade der Wechsel in den Erzählperspektiven verhindert, dass die Beschreibung in Rührseligkeit versinkt. In den Monaten der Krankheit und der Pflege Andreas ist sein Beruf ja weiter gelaufen. Er hatte Verpflichtungen, gebuchte Auftritte und er erkennt, dass sein Humor auch ein Ventil für seinen Schmerz war.
    Je weiter er den Weg nach Santiago fährt, um so näher kommt er auch einem Neubeginn. Die Tage beginnen sich zu gleichen, Routine macht sich breit, die Eindrücke und Landschaften ziehen vorbei und überall lässt er seelischen Ballast zurück. Genau wie in den Wochen vor der Reise, wenn er sich von persönlichen Gegenständen und Kleidung seiner Frau trennt und sich dadurch auch freier und unbelasteter fühlte.
    Darf man erleichtert sein, wenn sich das Leben wieder zu normalisieren beginnt? Wenn die oft schwere, belastetenden Pflege Vergangenheit ist, man vielleicht auch offen für neue Begegnungen ist ? Ja, man darf erleichtert sein und mit dieser Aussage nimmt er anderen Trauernden vielleicht eine Last von der Seele.
    Wie Georg Koeniger schreibt, erlebt er mit dieser Reise gewissermaßen eine letzte Radtour zusammen mit Andrea, die immer ein wichtiger Teil seines Lebens bleibt, aber nun kann er auch allein einen neuen Weg einschlagen.
    Ich war von diesem Buch sehr angerührt und war manchmal nah am Wasser gebaut, gut dass es immer wieder Episoden auf dem Jakobsweg gab, die mich zum schmunzeln brachten. Fast Jeder hat schon einmal einen wichtigen Menschen verloren und kann sich in diesem Buch wiederfinden.

    Teilen
 

Wetterleuchten im Roussillon

Buchseite und Rezensionen zu 'Wetterleuchten im Roussillon' von Philippe Georget
4
4 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Wetterleuchten im Roussillon"

Format:Taschenbuch
Seiten:480
EAN:9783548286150
read more

Rezensionen zu "Wetterleuchten im Roussillon"

  1. Spannung mit geschichtlich-politischem Hintergrund

    Gilles Sebag kehrt aus dem Urlaub zurück und schon hat er seinen ersten Fall. Ein alter Herr wird in seiner kargen Wohnung ermordet aufgefunden. Routine – wenn es nicht ein Art Bekennerschreiben gäbe: die Buchstaben OAS sind auf die Türe geschrieben.
    Dann bittet ihn seine Tochter noch um Hilfe: ein Mitschüler wurde auf seinem Roller überfahren, für die Polizei ein klarer Unfall ohne weiteren Ermittlungsbedarf, damit wollen sich aber die Eltern und Mitschüler nicht abfinden. Auch da ermittelt Sebag sozusagen nebenbei, obwohl ein zweiter Mord mit den gleichen Kennzeichen seine ganze Aufmerksamkeit fordert. Allein durch die drei Buchstaben ist schon das Thema vorgegeben, die OAS war eine Guerillaorganisation, die gegen Ende des Algerienkriegs für ein französisches Algerien kämpfte und sich dabei aller terroristischen Mittel bediente. Heckenschützen, Massenmorde, Überfälle auf arabische Familien und Banküberfälle zur Finanzierung des Kampfes. Im heutigen Frankreich will sich niemand so recht dieser Zeit erinnern, die Pied-Noirs – so werden die in Algerien geborenen Franzosen gern abschätzig genannt – pflegen die Erinnerungskultur und wollen die untergegangene Zeit für ihre Kinder und Enkel lebendig halten.
    In Rückblenden führt uns der Autor ins Algerien der 50iger – 60iger Jahre. Das Land wird von Unabhängigkeitsunruhen erschüttert. Frankreich, das Mutterland, ist bereit die Kolonie aufzugeben. Das empfinden die Kolonisten als Verrat, schließlich haben sie über Generationen das Land aufgebaut und zu Wohlstand gebracht. Frankreich selbst haben die wenigsten von ihnen kennengelernt. Hier wird der Grundstein zu den Morden Jahrzehnte später gelegt. Es ist ein interessanter Exkurs in die französische Geschichte, die hier den Hintergrund zu diesem kenntnisreichen Krimi bilden. Wer bereit ist, sich auf solche Hintergründe einzulassen, wird sich ausgesprochen gut unterhalten fühlen. Sebag ist ein Ermittler der neuen Schule, er fühlt sich ein, lässt niemandem seine Überlegenheit spüren und hat immer auch Empathie für Opfer und Täter gleichermaßen. Grade so eben schrammt er am Softie vorbei, hat er doch den Verdacht, seine Frau Claire wäre untreu, aber da schiebt er eine Aussprache ständig vor sich her. Diese kleine Sorge zieht sich wie ein Runing Gag durch den ganzen Krimi und ist eigentlich ziemlich überflüssig.
    Mein Fazit: Wer sich gern mit Anspruch im Krimi unterhalten lassen möchte und nicht nur die schnelle atemberaubende Spannung sucht, ist hier genau richtig.

    Teilen
  1. 4
    20. Jun 2015 

    Alte Kampfgenossen

    Nach dem Urlaub muss Inspecteur Gilles Sebag seiner Tochter beistehen, während sie einen ersten schweren Gang antritt. Ein Schulkamerad des jungen Mädchens ist bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen und wird nun zu Grabe getragen. Auf Wunsch seiner Tochter will sich Sebag den Unfallhergang noch einmal genauer anschauen. Kaum wieder im Kommissariat steht jedoch eine Mordermittlung an, die wichtiger ist. Ein alter Mann ist erschossen worden und es scheint Verbindungen zur Gemeinschaft der Algerien-Franzosen zu geben. Doch wer kann da mehr als 50 Jahre nach der Unabhängigkeit Algeriens noch ein Interesse daran haben, einen Mord zu begehen.

    Mit der recht plastischen Schilderung des Mordes an einem alten Mann startet dieser Kriminalroman, der dann mit sich eher langsam entwickelnden Ermittlungen weiter voranschreitet. Inspecteuer Sebag, der sich bisher kaum mit diesem Teil der französischen Vergangenheit beschäftigt hat, erteilt sich selbst und dem Leser eine kleine Geschichtsstunde und müht sich die Zusammenhänge zu verstehen. Welche Auswirkungen hat die Vergangenheit auf die Gegenwart, konnten die Menschen nicht loslassen. Doch ein Mitglied erklärt es recht gut, der Schmerz und die Sehnsucht hält die Gemeinschaft zusammen und er darf deshalb nicht vergehen. Doch welcher Schmerz treibt den Mörder an. Gilles Sebags Spürsinn beginnt zu arbeiten, wobei er auch den Wunsch seiner Tochter nicht außer Acht lässt. Doch oft genug wird er abgelenkt von seinen Eifersuchtsanfällen. Noch immer rätselt er, ob seine Frau eine Affäre gehabt haben könnte. Noch immer wagt er es nicht, direkt zu fragen, aus Angst der Verdacht könnte sich bestätigen.

    Ein gewiefter Ermittler dieser Gilles Sebag, der seine Kollegen so manches Mal verblüfft und zur Verzweiflung bringt, da er mit seiner Intuition häufig schneller ist und Antworten parad hat, die die anderen in mühsamer Kleinarbeit gefunden haben. Ein sehr interessanter Krimi mit einem geschichtlichen Hintergrund, die dem Leser eine Thematik näher bringt, die hier vermutlich ebenso in Vergessenheit gerät wie in Frankreich oder sogar mehr noch, da keine direkte Betroffenheit besteht. Ein eher ruhiger Handlungslauf, der dennoch fesselt, lesenswert.

    Teilen
 

Bretonische Verhältnisse

Buchseite und Rezensionen zu 'Bretonische Verhältnisse' von Jean-Luc Bannalec

Inhaltsangabe zu "Bretonische Verhältnisse"

24. Auflage 2013

Format:Broschiert
Seiten:304
EAN:9783462044065
read more
 

Tödlicher Lavendel: Kriminalroman

Buchseite und Rezensionen zu 'Tödlicher Lavendel: Kriminalroman' von Remy Eyssen

Inhaltsangabe zu "Tödlicher Lavendel: Kriminalroman"

Eigentlich hatte sich Rechtsmediziner Dr. Leon Ritter auf einen entspannten Job in der Sonne gefreut. Doch kaum im Örtchen Lavandou angekommen, liegt schon sein erster Fall auf dem Tisch. Ein Mädchenmörder geht in der Provence um und alle Spuren laufen scheinbar ins Leere. Leon Ritter, ein Mann mit großem Sinn für Ordnung und Details, versucht die Ermittelungen voranzutreiben. Doch die südfranzösischen Kollegen ermitteln anders. Als die Tochter seiner Kollegin Isabelle Morell entführt wird, wird es heiß in Lavandou, sehr heiß sogar. Und Ritter merkt zu spät, dass auch sein eigenes Urteilsvermögen getrübt ist.

Autor:
Format:Taschenbuch
Seiten:464
EAN:9783548286990
read more
 

Seiten