Dora und der Minotaurus: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Dora und der Minotaurus: Roman' von Slavenka Drakulic
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Dora und der Minotaurus: Roman"

Diskussionen zu "Dora und der Minotaurus: Roman"

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:236
Verlag: Aufbau Verlag
EAN:9783351036430
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Rezensionen zu "Dora und der Minotaurus: Roman"

  1. Dora Maar und Pablo Picasso

    Wenn der Name Dora Maar fällt, denken alle ganz automatisch an Pablo Picasso. Das ist die Tragödie im Leben der französisch-argentinischen Künstlerin.
    Die Autorin beginnt mit einem raffinierten Kunstgriff, sie lässt ein unbekanntes Tagebuch der Fotografin und Surrealistin auftauchen und damit Dora Maar selbst zu Wort kommen. Ihre Kindheit in Argentinien, die enge Beziehung zum Vater und später ihre Zeit in Paris, als sie als surrealistische Fotografin Erfolge feiert. Nicht nur künstlerisch wagt sie Grenzüberschreitung, auch als Frau lotet sie ihre Grenzen aus, erforscht ihre Sexualität. Sie ist befreundet mit Breton, Bataille, Lacan und wird Teil der bewegten Pariser Kunstszene. Bis sie auf Pablo Picasso trifft, der ihr Leben erschüttert. Als Geliebte und Muse teilt sie 8 Jahre sein Leben, sehr schwierige Jahre, denn Picasso ist ein Egomane, der völlige Selbstaufgabe verlangt. Er kränkt sie mit offensichtlicher Untreue sei, missachtet ihr eigenes Talent, bis Doras eigene künstlerische Betätigung fast versiegt.
    Das Bild „Dora und der Minotaurus“, das auch titelgebend für den Roman wird, ist symptomatisch. Eine Frau, unterlegen und verschlungen von einer Bestie, die in der Unterwerfung auch Lust empfindet. Dora fesselt Picasso durch ihre besondere Ausstrahlung, sie wird für ihn Muse und eine ganze Reihe von Bildern dokumentiert die besondere Beziehung, die für Dora Maar auch nach Ende der Liaison lebensbestimmend wird. Sie findet danach nicht mehr zu ihrer künstlerischen Kraft zurück, kämpft mit Depressionen und zieht sich in eine selbstgewählte Isolation zurück.
    Der Roman hat mich fasziniert, der Autorin gelingt es einfühlsam, die Persönlichkeit Dora Maars darzustellen, ihre Unsicherheit und Einsamkeit zu beschreiben, die Dora hinter einer undurchdringlichen Maske aus Unnahbarkeit und Arroganz versteckte. Ein außergewöhnliches Portrait einer außergewöhnlichen Frau, die einen hohen Preis für ihre Liebe zu Picasso zahlte. Ich werde zukünftig Picassos Bilder seiner Muse mit anderen Augen sehen.

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Das Orakel von Port-Nicolas. Kriminalroman

Buchseite und Rezensionen zu 'Das Orakel von Port-Nicolas. Kriminalroman' von Fred Vargas

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Das Orakel von Port-Nicolas. Kriminalroman

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Autor:
Format:Taschenbuch
Seiten:285
EAN:9783746615141
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Die Wachsmalerin

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Wachsmalerin' von Sabine Weiß

Inhaltsangabe zu "Die Wachsmalerin"

Das Leben der legendären Madame Tussaud als einzigartig lebendiger Roman: „Die Wachsmalerin“ von Sabine Weiß jetzt als eBook bei dotbooks.

Paris im Sommer 1794: Marie hat ihren Glauben an die Revolution verloren. Vor wenigen Jahren noch hat sie mit ihren Kameraden auf den Ruinen der Bastille getanzt, nun sitzt sie selbst auf der Anklagebank. In ihren letzten Momenten schaut Marie auf ihr bewegtes Leben zurück und versucht zu verstehen, wie es dazu kommen konnte – angefangen bei ihrer schweren Kindheit als Enkelin eines Scharfrichters, über die hoffnungsvollen Lehrjahre als Wachsbildnerin bis hin zum Aufbau des erfolgreichsten Wachsfigurenkabinetts der Welt. Selbst am französischen Hof in Versaille ging sie ein und aus, ein Privileg, das sie nun in höchste Gefahr bringt …

Nur wenig ist über das Leben der Marie Grosholtz bekannt. Auf Basis ihrer jahrelangen Recherchen legt Sabine Weiß dennoch einen fundierten und lebendigen Roman vor, der die Pariser Jahre der berühmtem Madame Tussaud nachzeichnet.

„So spannend, lebensprall und atmosphärisch, dass es eine Lust ist, ins Paris des 18. Jahrhunderts einzutauchen.“ TV-Spielfilm

Jetzt als eBook kaufen und genießen: „Die Wachsmalerin“ von Sabine Weiß. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks – der eBook-Verlag.

Diskussionen zu "Dora und der Minotaurus: Roman"

Autor:
Format:Kindle Edition
Seiten:416
EAN:
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Die Wachsmalerin

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Wachsmalerin' von Sabine Weiß

Inhaltsangabe zu "Die Wachsmalerin"

Das Leben der legendären Madame Tussaud als einzigartig lebendiger Roman: „Die Wachsmalerin“ von Sabine Weiß jetzt als eBook bei dotbooks.

Paris im Sommer 1794: Marie hat ihren Glauben an die Revolution verloren. Vor wenigen Jahren noch hat sie mit ihren Kameraden auf den Ruinen der Bastille getanzt, nun sitzt sie selbst auf der Anklagebank. In ihren letzten Momenten schaut Marie auf ihr bewegtes Leben zurück und versucht zu verstehen, wie es dazu kommen konnte – angefangen bei ihrer schweren Kindheit als Enkelin eines Scharfrichters, über die hoffnungsvollen Lehrjahre als Wachsbildnerin bis hin zum Aufbau des erfolgreichsten Wachsfigurenkabinetts der Welt. Selbst am französischen Hof in Versaille ging sie ein und aus, ein Privileg, das sie nun in höchste Gefahr bringt …

Nur wenig ist über das Leben der Marie Grosholtz bekannt. Auf Basis ihrer jahrelangen Recherchen legt Sabine Weiß dennoch einen fundierten und lebendigen Roman vor, der die Pariser Jahre der berühmtem Madame Tussaud nachzeichnet.

„So spannend, lebensprall und atmosphärisch, dass es eine Lust ist, ins Paris des 18. Jahrhunderts einzutauchen.“ TV-Spielfilm

Jetzt als eBook kaufen und genießen: „Die Wachsmalerin“ von Sabine Weiß. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks – der eBook-Verlag.

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Autor:
Format:Kindle Edition
Seiten:416
EAN:
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Rabenschwarzer Winter

Buchseite und Rezensionen zu 'Rabenschwarzer Winter' von Philippe Georget
4
4 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Rabenschwarzer Winter"

Inspecteur Gilles Sebag kommt gerade in Weihnachtsstimmung, als er entdeckt, dass seine Frau Claire ihn betrügt. Seine Welt bricht zusammen. Mit viel Whiskey versucht er in durchwachten Nächten darüber hinwegzukommen. Zusätzlich führt ihn auch sein nächster Fall in menschliche Abgründe. Eine erschlagene Frau, ein Mann, der sich aus dem Fenster stürzt, ein weiterer, der droht, sich in die Luft zu jagen ... Gilles findet schnell heraus, dass die Morde zusammenhängen: Es handelt sich bei allen um Eifersuchtsdramen. Wer ist der Psychopath, der hier die Fäden in der Hand zu halten scheint? Woher hat er sein Wissen über die untreuen Partner? Gilles muss das beschauliche Perpignan vor einem moralischen Rachefeldzug bewahren - und gleichzeitig seine Ehe retten.

Diskussionen zu "Dora und der Minotaurus: Roman"

Format:Taschenbuch
Seiten:480
EAN:9783548288482
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Rezensionen zu "Rabenschwarzer Winter"

  1. Licht und Schatten im Roussillon

    So düster wie der wolkenverhangene Himmel des Covers ist auch die Stimmung von Gilles Sebag, Inspektor in Perpignan. Gerade als er sich auf Weihnachten einstimmen will, bestätigen sich seine Befürchtungen: seine Frau Claire betrügt ihn.
    Zweifel quälen ihn schon länger, doch nun hat er Gewissheit. Auch wenn Claire die Affäre zugibt und sie schon beendet hat, packen Gilles rasende Wut und Eifersucht, aber auch Trauer. Diese versucht er durch viel Alkohol, bisweilen auch im Dienst, einzudämmen. Er stürzt sich verbissen in die Arbeit, doch statt der erhofften Ablenkung stoßen die aktuellen Fälle Gilles Sebag immer tiefer in Depression und Verzweiflung. Eine untreue Frau wird von ihrem Ehemann erschlagen, ein anderer stürzt sich vom Balkon, da er die Affären der Frau nicht ertragen kann, und kurz darauf will ein Mann seine Frau, das Haus und das halbe Viertel in die Luft jagen, um ihre Untreue zu rächen...... Für Sebag scheint es, als gäbe es in ganz Perpignan und im Roussillon nur noch Lügen und Untreue. Moralische Unterstützung erhält er von seiner Kollegin Julie, die ihn in ihr verzwicktes Privatleben einweiht und Sebag auch mit Wein und leichten Drogen zu trösten vermag.
    Während Sebag und seine Kollegen nach und nach auf Spuren und Zusammenhänge stoßen, die aber erst spät zum wahren Täter führen, steht zu oft Gilles Privatleben im Vordergrund. Das Kreisen seiner Gedanken und manche Dialoge führen zu manchen Längen des Krimis. Auch Sebags Ahnungen, die ihn zu den richtigen Schlüssen führt, sind für den Leser nicht immer ganz nachvollziehbar.
    Das Ende wiederum kann den Leser versöhnlich stimmen: der Täter wird gefasst und Gilles kann seinem Leben mit Licht- und Schattenseiten wieder zuversichtlich entgegentreten.
    Ein unterhaltsamer Krimi, allerdings mit kleinen Längen.

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  1. Sebag hat den Blues

    Die Vorweihnachtszeit beginnt nicht sehr gut für Gilles Sebag, den Polizeiinspektor aus Perpignan. Schon länger vermutet er, dass seine Frau Claire ihn betrügt, nun hat er Gewissheit. Das führt in an den Rand einer existentiellen Krise, er liebt seine Frau noch immer, er kann ihr vielleicht verzeihen, aber die Wut und die Enttäuschung bleibt.
    Ausgerechnet in dieser Situation ermittelt er in einem Mord an einer untreuen Ehefrau. Der Ehemann ist geständig, auch er hat die Demütigung nicht ertragen und Sebag fühlt sich unangenehm an seine Situation erinnert. Aber trotzdem, wenn auch gebremst durch zu viel Whiskey, sein Verstand bleibt wach. Etwas stimmt nicht am Geständnis des Ehemanns, als eine weitere Verzweiflungstat eines gehörnten Ehemanns über die Weihnachtstage die Polizei beschäftigt, treten seine persönlichen Schwierigkeiten in den Hintergrund.
    Im Gegensatz zu manchen Frankreichkrimis, die die jeweilige Landschaft im Untertitel tragen, ist der „Roussillon-Krimi“ von Philippe Georget kein Urlaubskrimi. Sicher spielt die Landschaft und ihre typischen Bewohner eine Rolle, aber nie hat man das Gefühl einen Urlaubskrimi zu lesen. Die Idee, den ermittelnden Sebag in die gleiche Situation zu bringen, wie die des Mörders, ergibt eine interessante Konstellation. Sebag muss sich immer wieder hinterfragen, seine Handlungen auf den Prüfstand stellen. Die persönliche Verwicklung wird zu einem prägenden Teil des Buches und der Protagonist zur Leitfigur. Mir war es stellenweise zu viel, die Krimihandlung geriet fast in den Hintergrund, wenn Sebag seine Eheprobleme wälzt und über Ehebruch und Versöhnung philosophiert. Trotzdem laufen er und sein Team zu Höchstform auf um diese ungewöhnliche Serie von Mord und Selbstmord aufzuklären.
    Auch wenn ich das Buch nicht ganz so spannend fand, die die beiden vorangegangen Bücher, sind die Krimis von Philippe Georget immer eine Empfehlung für Krimifans.

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Die Entscheidung: Kriminalroman

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Entscheidung: Kriminalroman' von Charlotte Link

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Was, wenn du im falschen Moment die falsche Entscheidung triffst?


Eigentlich will Simon mit seinen beiden Kindern in Südfrankreich ein ruhiges Weihnachtsfest feiern. Doch dann kommt alles ganz anders: Die Kinder sagen ihm kurzfristig ab, seine Freundin gibt ihm den Laufpass, und auf einem Strandspaziergang begegnet er einer jungen, völlig verwahrlosten Frau: Nathalie, die weder Geld, Papiere noch eine Unterkunft hat, die fürchterlich abgemagert und hochgradig verängstigt ist. Sie tut ihm leid, und er bietet ihr seine Hilfe an. Nicht ahnend, dass er durch diese Entscheidung in eine mörderische Geschichte hineingezogen wird, deren Spuren bis nach Bulgarien führen. Und zu Selina, einem jungen Mädchen, das ein besseres Leben suchte und in die Hände skrupelloser Verbrecher geriet. Ihr gelingt die Flucht, doch damit löst sie eine Kette von Verwicklungen aus, die Simon und Nathalie, tausende Kilometer entfernt, in der Provence zum Verhängnis werden …


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Lesern von "Die Entscheidung: Kriminalroman" gefiel auch

Format:Kindle Edition
Seiten:577
EAN:
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Die Entscheidung: Kriminalroman

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Entscheidung: Kriminalroman' von Charlotte Link

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Was, wenn du im falschen Moment die falsche Entscheidung triffst?


Eigentlich will Simon mit seinen beiden Kindern in Südfrankreich ein ruhiges Weihnachtsfest feiern. Doch dann kommt alles ganz anders: Die Kinder sagen ihm kurzfristig ab, seine Freundin gibt ihm den Laufpass, und auf einem Strandspaziergang begegnet er einer jungen, völlig verwahrlosten Frau: Nathalie, die weder Geld, Papiere noch eine Unterkunft hat, die fürchterlich abgemagert und hochgradig verängstigt ist. Sie tut ihm leid, und er bietet ihr seine Hilfe an. Nicht ahnend, dass er durch diese Entscheidung in eine mörderische Geschichte hineingezogen wird, deren Spuren bis nach Bulgarien führen. Und zu Selina, einem jungen Mädchen, das ein besseres Leben suchte und in die Hände skrupelloser Verbrecher geriet. Ihr gelingt die Flucht, doch damit löst sie eine Kette von Verwicklungen aus, die Simon und Nathalie, tausende Kilometer entfernt, in der Provence zum Verhängnis werden …


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Lesern von "Die Entscheidung: Kriminalroman" gefiel auch

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:576
EAN:9783764504410
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Paris, ein Fest fürs Leben

Buchseite und Rezensionen zu 'Paris, ein Fest fürs Leben' von Ernest Hemingway

Inhaltsangabe zu "Paris, ein Fest fürs Leben"

Als Hemingway 1956 nach Paris zurückkehrte, ließ er sich aus dem Keller des Hotels Ritz seine alten Koffer bringen. Sie enthielten Tagebücher und Aufzeichnungen aus den Zwanzigern, seiner Zeit als Auslandskorrespondent. Hemingway nahm sich diese frühen Notizen vor und formte daraus den Roman seiner Pariser Jahre. Für ihn war es eine glückliche, prägende Zeit, als er an der Seine angelte, bescheidene Gewinne beim Pferderennen in Champagner umsetzte, mit Gertrude Stein, James Joyce, Ezra Pound und F. Scott Fitzgerald zusammentraf. Hemingways letztes Buch führt zu seinen Anfängen zurück: Es ist eine Feier des Lebens und des Schreibens, ein Erinnerungsbuch voll jugendlicher Kraft und melancholischem Humor

Diskussionen zu "Dora und der Minotaurus: Roman"

Lesern von "Paris, ein Fest fürs Leben" gefiel auch

Format:Taschenbuch
Seiten:320
EAN:9783499227028
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Tod in der Provence

Buchseite und Rezensionen zu 'Tod in der Provence' von Pierre Lagrange

Inhaltsangabe zu "Tod in der Provence"

[Bücher wie neu , eingeschweißt ]

Diskussionen zu "Dora und der Minotaurus: Roman"

Format:Broschiert
Seiten:448
EAN:9783651025127
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Der Sommer, in dem F. Scott Fitzgerald beinahe einen Kellner zersägte

Buchseite und Rezensionen zu 'Der Sommer, in dem F. Scott Fitzgerald beinahe einen Kellner zersägte' von Emily Walton
4.5
4.5 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Der Sommer, in dem F. Scott Fitzgerald beinahe einen Kellner zersägte"

März 1926 in Juan-les-Pins, Südfrankreich: F. Scott Fitzgerald steht auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Im Vorjahr ist sein Roman Der große Gatsby erschienen, nun läuft das Stück mit großem Erfolg am Broadway, auch eine Filmanfrage aus Hollywood steht in Aussicht. Hier, an der Côte d_Azur, nimmt er die Arbeit an seinem nächsten Buch auf, mit dem er endgültig zum größten amerikanischen Schriftsteller der Gegenwart avancieren will. Unweit seiner Sommerresidenz haben seine Freunde, Sara und Gerald Murphy, eine kleine künstlerische Festung auf dem Cap d_Antibes geschaffen: die Villa America. Auf ihrem riesigen Anwesen trinken sie Cocktails mit ihren Künstlerfreunden, darunter Pablo Picasso, Dorothy Parker und Fernand Léger, veranstalten Kostümpartys, tanzen Charleston, halten Kühe und züchten Mais. Sie werden später in die Geschichte eingehen als die Erfinder der Sommersaison an der Küste. 1926 ist der letzte friedliche Sommer hier - bevor diese Gegend wirklich touristisch wird. Die Murphys sind in dieser Lebensphase Fitzgeralds engste Freunde - einige Jahre älter und fast so etwas wie "Ersatzeltern" - und von ihm begeistert. Doch in diesem Jahr soll Scott nicht ihre ungeteilte Aufmerksamkeit bekommen: Die Murphys haben Ernest Hemingway kennengelernt und sind von ihm und vor allem von seiner Literatur beeindruckt. Für den aufmerksamkeitshungrigen Scott ist das ein Problem, das er durch besonders extravagantes Verhalten zu lösen versucht. Am Ende des Sommers hat F. Scott Fitzgerald kein Geld und kein Manuskript - dafür eine Menge Probleme. Es kriselt in seiner Ehe, die Gesundheit seiner Frau hat sich verschlechtert und seine Freunde haben sich von ihm distanziert.

Diskussionen zu "Dora und der Minotaurus: Roman"

Autor:
Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:168
EAN:9783992001521
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Rezensionen zu "Der Sommer, in dem F. Scott Fitzgerald beinahe einen Kellner zersägte"

  1. Fitzgeralds Leben an der Riviera

    Dieses Buch handelt von Fitzgerald nach dem großen Roman "Der große Gatsby". Er erhoffte sich durch den Roman der neue Star der amerikanischen Literatur zu sein, doch die Verkaufszahlen sind nicht so hoch wie erwünscht und die Resonanz ist eher durchschniittlich. Er und Zelda ziehen zu den Murphys an die Riviera, um Abstand von Paris und dem Sauffreunden zu erreichen. Damit Fitzgerald an seinem neuen Roman arbeitet, Zelda zu Kräften kommt und sie sich wieder als Paar annähern.

    Doch nichts dergleichen geschieht. Fitzgerald kann seine Energie nicht bündeln für den Roman lenkt sich mit Saufen und Streichen mit MacArthur. Sein Verhalten wird immer schlimmer, so dass er von seinen Freunden ausgegrenzt wird. Dabei versucht er durch negative Verhaltensweisen Aufmerkasamkeit zu erlangen, da Hemmingway der neue Star an der französichen Riviera ist. Die Murphys wissen das Potenzial von Hemmingway zu schätzen und Fritzgerald tritt immer mehr in den Hintergrund der Aufmerksamkeit.

    Darüber hinaus wird die körperliche und geistige Gesundheit von Zelda immer schlechter. Sie kann kein zweites Kind bekommen. Sie leidet an undiffinierten Unterleibsbeschwerden und erhält eine Blinddarm- OP. Jedoch können ihre Beschwerden trotzdem nicht gelindert werden.

    Darüber hinaus wird in diesem Buch sehr ausführlich über das selbstzerstörerisches Verhalten /destruktives Verhalten des Ehepaars Fitzgerald porträtiert. Ich empfinde es schon extrems pathologisch und es wundert mich nicht, dass Scott Fitzgerald in die Depression abdriftet und Zelda in die Schizophrenie.

    Alles in allem habe ich von dem Buch zuerst etwas anderes erwartet. Es ist kein Roman. Es findet keine wörtliche Rede/ Dialoge statt. Sondern es wird alles eher nacherzählt. Als Leser merkt man, dass die Autorin sehr gut und intensiv recherchiert hat. Jedoch empfand ich das Buch stellenweise etwas trocken.

    Von daher kann ich es nur Fans empfehlen, die sich intensiver mit Fitzgeralds Leben auseinander setzen wollen.

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  1. Ein Blick in die Goldenen Zwanziger

    Dieses durchgehend im Präsens geschriebene Buch katapultiert uns mitten in die „Goldenen Zwanziger Jahre“ des letzten Jahrhunderts. Die südfranzösische Küste wird von der angelsächsischen Welt als sommerliches Urlaubsziel entdeckt und mit ihnen zieht es Lebenskünstler, Maler und Schriftsteller an die damals für Engländer und Amerikaner noch günstige Gegend.
    Auch Scott. F. Fitzgerald zieht es dorthin, er schreibt an einem neuen Roman und ist trotz seines Erfolgs und Rufs als Schriftsteller zunehmend verunsichert. Den plötzliche Ruhm und Reichtum haben weder er, noch seine labile Frau Zelda verkraftet. Sie treiben in einem Sog aus Alkoholexzessen, Verschwendung, Partyrummel und Katerstimmung durch ihr Leben. Scott sieht bald voll Neid andere Schriftsteller, wie Hemingway an sich vorbeiziehen. Er kann es nicht ertragen, nicht mehr im Mittelpunkt aller Aufmerksamkeit zu stehen, er zweifelt immer mehr und erträgt sich und die Welt nur noch im Alkoholrausch. Während Zelda immer weiter in ihre Depressionen abdriftet, seine finanziellen Probleme immer größer werden, gehört der Ruhm und die Aufmerksamkeit zunehmend seinen Konkurrenten, allen voran Ernest Hemingway. „Der große Gatsby“ der heute zu den Klassikern der amerikanischen Literatur gehört, ist weder finanziell, noch in der Kritik erfolgreich gewesen, diesen – in seinen Augen schmählichen Rückschlag kann er nicht verarbeiten.
    In diesem schmalen Buch, mehr Novelle als Roman, wird diese kurze Zeitspanne der „Roaring Twentys“ kraftvoll und lebendig beschrieben. Die Essenz dieser Stimmung findet sich in diesem Buch. Der Leser taucht ein in diese Welt aus Unbeschwertheit, Vergnügungen und künstlerischen Entfaltung. Ein kurzer Abschnitt, der aber eine neues Zeitalter einläutet, die jungen Künstler fegten wie ein Wirbelsturm durch die etablierte Kunstszene. Und doch ist schon das Ende dieser unbeschwerten, wilden Zeit zu ahnen.

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