Zarentod: Das Ende des Präsidenten - Thriller
Dieses Buch gibt unverfälschte Einblicke in das Leben eines Tatortreinigers. Herr Plähn beschreibt sehr anschaulich und empathisch seine Arbeit in den Häusern und Wohnungen fremder Menschen. Vorzugsweise nach deren Ableben , was die ganze Arbeit oft sehr mühevoll macht, aber auch sehr lohnend. Kann er den Angehörigen, Mitbewohnern oder auch den Behörden ein Stück Normalität zurückgeben.
Sehr präzise beschreibt er seinen Alltag, mit all seinen Tücken, Reinigungsmitteln und Schutzanzügen.
Manchmal war mir der Sprachstil ein wenig zu ungenau und flapsig, was das Buch aber auch sehr angenehm zu lesen machte.
Ein wenig mehr hätte ich mir vom Autor persönlich gewünscht, ja , er erzählt kurz seinen Werdegang, aber eher sehr oberflächlich, da hätte ich mir ein bisschen mehr Input gewünscht. Was für mich auch nicht anmaßend gewesen wäre, sondern die Person Herr Plähn eher noch ein bisschen greifbarer gemacht hätte. So bleibt er eher eine verschwommene , putzende Figur im Schutzanzug.
Sehr schön ausgewählt fand ich die beschriebenen Begebenheiten, man mag sie auch Tatorte nennen, also die Orte, an denen sein Wissen und seine Muskelkraft gebraucht werden.
Es ist alles dabei: vom echten Tatort bis hin zur Messiewohnung, manchmal skurril, manchmal traurig, aber immer empathisch und mit Herz für seinen Beruf geschildert.
Jedoch waren mir sowohl die Beschreibungen , als auch der Schreibstil ein wenig zu ungenau, zu oberflächlich und nicht so recht auf den Punkt. Dadurch ist das Buch so richtig herzlich und spiegelt den Autor in jedem Satz wider, für die sachliche Ebene war es mir leider etwas zu wenig, da hätten es noch viele Hintergründe, Anfahrtswege, Beschreibungen (auch gerne der Utensilien etc ) mehr sein können.
Vier wunderbare Sterne, für ein Buch, das bestens unterhält und einen tollen Einblick gibt in das Leben eines Tatortreinigers.
Groß Britannien soll wieder zu alter Stärke finden. King William ist beliebt und immer mehr Paare für eine Smart Ehe. Sie bekommen bessere Häuser, bessere Jobs, bessere Schulen für die Kinder, bessere Krankenversicherungskonditionen und noch einiges mehr. Was ist da schon das bisschen Überwachung durch eine KI. Mit einem Gerät werden zufällige zehn Minuten Gespräche der Paare aufgezeichnet und ausgewertet. Und so schlimm ist es auch nicht, wenn der Algorithmus meint, die Eheleute brauchen Hilfe. Dann sendet er kleine Nachrichten und Tipps Eine kleine Einschränkung bei all den Vorteilen.
Ist eine smarte Ehe wirklich so erstrebenswert? Auch der Sicht von mehreren Paaren werden die Auswirkungen, die es haben kann, wenn man sich in eine solche Abhängigkeit begibt, beleuchtet. Da ist Roxi, die Influencerin, die sich fremd in ihrer Familie fühlt und doch gleichzeitig für die Smart Ehe eintritt. Oder Corinne, die sich scheiden lassen möchte und heilfroh ist, dass sie keinen smarten Vertrag geschlossen hat. Und Arthur, der seine Liebe gefunden hatte und nun keine neue finden will. Und Jeffrey, der gar keine Beziehung hat. Er ist als Beziehungsberater tätig, der bedürftigen Paaren hilft, ihre Beziehung wieder ans Laufen zu bringen, wobei seine Lösungsvorschläge mitunter etwas endgültiges haben. Und schließlich Anthony, der einen tieferen Einblick in die smarten Gedanken der Erfinder der smarten Ehe hat.
Dieser Roman zeiht einen wirklich in seinen Bann, zumindest wenn man den technischen Entwicklungen und den Auswüchsen, zu denen sie führen können, sowieso eher skeptisch gegenüber steht. Es ist eben so wie so oft im Leben, man bekommt eine Mohrrübe vorgehalten und merkt nicht, was man dafür aufgeben muss. Jedenfalls nicht bis es zu spät ist und man gegängelt wird und gezwungen wird, irgendetwas über sich ergehen zu lassen, was sie nie wollten. Und dürfen Regierungen so mit ihrem Volk umgehen? Eigentlich eher nicht, sie tun es aber. Kann man sich dagegen wehren? Am besten lässt man die Manipulatoren und Agitatoren nicht erst an die Macht kommen. Doch was macht man, wenn sich alle irgendwie bescheuert verhalten? Man kann selbst aktiv werden und wenn es nur dafür reicht eine Wahl der Vernunft zu treffen. Es ist packend zu lesen, welche Entscheidungen die Akteure in diesem Roman treffen, der eine wahrscheinlich leider nicht mehr ferne Zukunft ausgesprochen gut abbildet.
4,5 Sterne
In Hamburg wird die Polizei zu einem Unfall gerufen, bei dem der Fahrer eines Transporters tödlich verunglückt ist. Die Beamten sind entsetzt als sie im Laderaum weitere Leichen finden. Einer der Toten hat eine Schusswunde. Und nun sind Peer Nielsen und sein Kollege Michael Boateng von der Mordkommission gefordert. Ein rätselhafter Fall, denn einige der Toten sind eines natürlichen Todes gestorben. Bei dem Erschossenen handelt es sich um einen Friedhofsmitarbeiter. Nielsen hat nun die unangenehme Aufgabe, den Familienangehörigen mitzuteilen, dass ein geliebter Mensch verstorben ist. Die Tochter des Mannes ist Peer Nielsen ausgesprochen sympathisch, was die Aufgabe nicht leichter macht.
Ein neues Team aus Hamburg bilden Peer Nielsen und Michael Boateng bekommt hier seinen ersten Fall. Und der hat es gleich in sich, denn wer kann ein Interesse haben, mit Leichen im Kofferraum durch die Gegend zu fahren. Zunächst müssen die Toten genauer untersucht werden. Es gelingt, den ein oder anderen Verstorbenen zu identifizieren. Doch zur Überraschung der Kommissare, erfahren sie von den Verwandten, dass der junge Mann bereits bestattet ist. Nach ein paar Informationen aus der Rechtsmedizin drängt sich ein Gedanke auf, an den sich auch die Ermittler erst gewöhnen müssen.
Diese Hörbuch wird von der Autorin selbst gelesen und sie verleiht sehr passend der Handlung einen norddeutschen Einschlag, so dass man sich selbst im hohen Norden wähnt.
Die Autorin hat für den ersten Fall ihrer neuen Krimireihe ein Thema gewählt, über das vorher nicht so viel bekannt war. Was eigentlich etwas Gutes für die Menschen sein soll, wird wieder einmal aus bloßer Profitgier missbraucht. Dass man da auch noch über Leichen geht, also solche, die man selbst umgebracht hat, macht die Sache nicht angenehmer. Es ist spannend darüber zu lesen und die Überlegung liegt nahe, selbst noch ein wenig zu recherchieren. Mit Interesse und Empathie widmet man sich auch den Ermittlern. Sowohl Boateng als auch Nielsen haben Besonderheiten, die ihnen gewisse Ecken und Kanten verleihen, die ihn aber keine überbordenden Probleme verschaffen. So normale Menschen eben, bei denen nicht immer alles rund läuft, so wünscht man es sich.
Ein sehr lesens- oder hörenswerter Reihenbeginn von einer Autorin, von der mal immer schon mal etwas lesen wollte.
Sind die IDEN DES MÄRZ noch ein tragfähiges politisches Konzept?
Das fragt sich Jörg H. Trauboth in:
ZARENTOD – DAS ENDE DES PRÄSIDENTEN… Dahinter Zwiebeltürme vor dem Nachthimmel. Der Klappentext erklärt, dass der russische Präsident auf den Krieg mit der NATO aus ist. In der Ukraine geht es wohl deshalb nicht so richtig vorwärts?
Doch der Oligarch Alexej Sokolow stellt sich dagegen.
Derweil treffen die Leserinnen und Leser auf einen alten Bekannten, den Ex-KSK-Soldaten Mark Anderson, Inhaber einer Firma, die Unternehmen in Bezug auf Krisen berät und der mit seinen Kollegen so manche Krise selber beilegte. Zum Beispiel musste er schon mal die Familie des US-Präsidenten retten.
Die Masse der Protagonisten finden sich in einem Flugzeug wieder, dessen Flugroute durch den Entführer immer wieder geändert wird: Er will seinen Bruder aus dem russischen Gefängnis retten - Nika kämpfte einst im ASOW – Stahlwerk…
Oft steht doch in Büchern, dass Ähnlichkeiten mit realen Personen rein zufällig wären. Das gilt für diesen äußerst spannenden Thriller ganz sicher nicht: Jeder weiß sofort , wer mit diesem Iwan Pawlenko gemeint ist, und wenn der Bundeskanzler Kai Schuster, der Verteidigungsminister Benno Satorius, ein Ex-Bundeskanzler Gerd Schreiber heißt, dann ist ja fast klar, wo wir uns im Buch befinden.
Der Titel lässt auch keinen Zweifel am Schluss, da bleibt die Frage offen, wie denn das Ende aussieht, und was die beiden Ex-Elitesoldaten Marc und Tom die wir aus den nebenstehenden Büchern kennen, für eine Rolle spielen.
Das politische Szenario ist nicht neu. Das kann man ständig in der Zeitung lesen, Spekulationen eingeschlossen. Der Autor, ein Oberst i.G. a.D., beweist trotz dieser Offensichtlichkeiten in seinem vierten Thriller um Mark Anderson, dass er diese gut verpacken kann. Da außerdem keiner weiß, wie diese Krise im Osten Europas einmal ausgeht, bietet uns Jörg H. Trauboth ein Szenario an.
Bekannt, und darauf sehen sicher Kenner und Fans, sind die gelegentlichen Ausflüge in Militärtechnik und Militäroperationen. Auch ein Grund, warum ich gern zu seinen Büchern greife.
Wird die Welt am Ende wieder so sein wie früher? Oder doch ganz anders? Im Epilog vermutet Trauboth, dass wir in alte Muster zurückfallen könnten.
Ach ja, die Iden des März. Mit ein wenig Wissen über die Antike lassen sich diese Tage auf die Geschichte anwenden. Nur, kommt Brutus zum Zuge?
Die tatsächliche und vermeintliche Aktualität hielt mich nicht davon ab, mal wieder eine „Schnell-Lese-Einheit“ einzulegen. Das war bei den Vorgängerbänden auch oft so. Spannung pur, erzeugt durch einen, dessen Fachkunde zu authentischen Schilderungen führt.
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