Keine Reue

Buchseite und Rezensionen zu 'Keine Reue' von Ellen Sandberg
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Keine Reue"

Eigentlich könnte man Barbara Maienfeld beneiden. Sie lebt in einer schönen Stuttgarter Altbauwohnung, mit dem Mann, den sie seit Studententagen liebt. Niemand ahnt, dass ein Verrat ihrem Glück zugrunde liegt. Doch nun stehen die Maienfelds kurz davor, alles zu verlieren. Und der einzige Weg, der sie retten kann, stößt die Tür zu ihrer Vergangenheit auf – mit der sie längst abgeschlossen hatten. Damals, Ende der 80er Jahre, wohnten die Maienfelds mit ihren Kindern zurückgezogen in der Eifel. Scheinbar genossen sie dort die ländliche Idylle – doch tatsächlich versteckten sie sich vor dem Verfassungsschutz. Bis zu einem verhängnisvollen Tag. Jetzt – Jahrzehnte später – erkennt Barbara, dass das Vergangene nie wirklich vorbei ist. Und schon bald balancieren die Maienfelds zum zweiten Mal in ihrem Leben am Rande eines Abgrunds …

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:416
EAN:9783328603139
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Rezensionen zu "Keine Reue"

  1. Der Rache süßer Klang...

    Sobald ein neuer Titel von Frau Sandberg erscheint, überlege ich eigentlich gar nicht lange oder lese den Klappentext, sondern ich starte einfach direkt mit dem Lesen.

    In dieser Geschichte geht es um Familie Maienfeld, die kurz vor dem Bankrott stehen. Sie drohen alles zu verlieren und ihre Kinder können oder vielmehr wollen ihnen nicht helfen. Was können sie tun? Vielleicht helfen da nur ihre alten Kontakte?

    Ich bin immer wieder erstaunt wie spannend die Autorin schreiben kann, obwohl auf weiter Strecke nicht wirklich viel passiert. Wahrscheinlich liegt es daran, weil man als Leser diverse Puzzleteile vor die Füße geworfen bekommt und sich erst nach und nach ein klares Bild ergibt.

    Mir hat vor allem gefallen, dass es wieder taffe Figuren gibt und eine unerwartete Wende zum Ende.

    Am meisten berührt hat mich das Schicksal von Ben, der bei einem Überfall schwer verletzt wird, an Amnesie leidet und nur geradeso überlebt. Doch mit der Zeit stellt sich heraus, dass die Erinnerungen seiner Kindheit nicht so wirklich der Wahrheit entsprechen. Das zu lesen hat mir doch etwas Bauchweh verursacht und ich konnte es sehr nachempfinden.

    Etwas amüsiert habe ich mich über Charlotte Bodmer. Ihre Art ist schon etwas anstrengend und sie ist doch sehr aufdringlich, aber kommt damit an ihr Ziel.

    Ansonsten habe ich schon ein paar Bücher zur RAF gelesen und fand diese Thematik hier sehr gut eingearbeitet. Man bekommt spannende Einblicke in deren Struktur und Denkweise, auch wenn die geschilderten Akteure hier die Romanfiguren sind und keine ehemaligen, echten Mitglieder.

    Die Spannung erzeugt die Autorin durch die vielen Figuren und Szenenwechsel, so dass man erst Stück für Stück weiß wer mit wem etwas zu tun hat und wie die Zusammenhänge sind. Mich hat diese Art der Schreibe wieder so in den Bann gezogen, dass ich das Buch innerhalb von zwei Tagen inhaliert habe.

    Fazit: Spannende Unterhaltung der Extraklasse. Zu Recht Bestsellerautorin. Wer es spannend und kurzweilig mag, der sollte hier zugreifen. Lesenswert!

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Die Flucht

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Flucht' von Fuminori Nakamura

Inhaltsangabe zu "Die Flucht"

Kenji Yamamine kommt in den Besitz der legendären Teufelstrompete des Komponisten Suzuki. Ihr wird die Macht zugeschrieben, Menschen zu begeistern und zu fanatisieren. Bei Recherchen auf den Philippinen trifft Kenji die junge Anh. Sie verlieben sich, Anh folgt ihm nach Tokio, wo sie gewaltsam stirbt. Neben der Trauer um Anh wird Kenji von einer rätselhaften religiösen Sekte verfolgt, die die Trompete für ihre Zwecke nutzen will. Was Kenji jetzt noch bleibt, ist, das Rätsel der Trompete zu lösen und sich mit der Welt in Liebe zu versöhnen.

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:496
Verlag: Diogenes
EAN:9783257072853
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Der flüsternde Abgrund

Buchseite und Rezensionen zu 'Der flüsternde Abgrund' von Thomas Wörtche
4
4 von 5 (3 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Der flüsternde Abgrund"

Dreißig Jahre nach einem Unfall, der sein Leben erschüttert hat, kehrt Callum Haffenden in seine Heimatstadt Granite Creek zurück. Dorthin, wo der australische Regenwald auf ein zerklüftetes Felsenmeer trifft und ein unheimliches Flüstern Kinder dazu verlockt, in den Abgrund zu springen – das jedenfalls glauben die Leute hier. Wieder ist eine Leiche aufgetaucht. Bei dem Toten scheint es sich um Callums Sohn zu handeln. Hat er das Flüstern gehört, oder steckt doch etwas anderes dahinter? Callum will Antworten. Seine Ermittlungen wirbeln ganz schön Staub auf und bringen ein jahrzehntealtes Geheimnis wieder ans Tageslicht. Das aber gefällt nur den wenigsten in Granite Creek …

Format:Broschiert
Seiten:370
EAN:9783518473665
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Rezensionen zu "Der flüsternde Abgrund"

  1. Eine bedrohliche Atmosphäre

    Der Journalist Callum Haffenden wollte nie wieder nach Granite Creek zurückkehren. Doch nachdem er von einem Vermissten hört, den er für seinen Sohn hält, macht er sich auf die Suche nach dem vermissten Mann. Es wird keine leichte Sache für ihn, denn nicht nur die Natur macht es ihm schwer, sondern er muss sich auch seiner Vergangenheit stellen. In The Boulders haben schon einige Menschen den Tod gefunden, die durch ein unheimliches Flüstern gelockt wurden. Die Menschen in der Gegend machen sich verdächtig, denn jeder scheint etwas zu verbergen.
    Ich mag Krimis und Thriller, die in Australien spielen, denn der Kontinent hat für mich schon etwas Besonderes. Auch dieser Roman hat mich daher gleich angesprochen und ich wurde nicht enttäuscht, auch wenn der Erzählstil mit sehr kurzen Sätzen vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig ist. Die abweisende Natur sowie die Legenden der Gegend machen die Geschichte spannend. Dabei zeigt sich die Atmosphäre ziemlich düster und bedrohlich. Das alles mag manchmal recht verwirrend wirken und Nebensächliches zu ausführlich beschrieben sein, doch mich hat die Geschichte gepackt.
    Dreißig Jahre war Callum nicht mehr in seinem Heimatort, doch nun will er nach dem vermissten Mann suchen. Aber die Menschen haben ihre Geheimnisse, die sie für sich behalten wollen, daher zeigt sich niemand zugänglich und auskunftsfreudig. Das Hält Haffenden jedoch nicht ab, sondern bringt ihn eher noch dazu, die Sache weiter zu verfolgen. Auch wenn man es ihm nicht leicht macht, kommt er der Wahrheit näher. Dabei kommen aber auch immer wieder Erinnerungen an seine Kindheit und Jugend hoch.
    Es gibt immer wieder Wendungen, die einen nie sicher sein lassen, worauf die Geschichte hinausläuft.
    Für mich ist es weniger Thriller, als eine dramatische Geschichte, welche die menschlichen Abgründe in der eingeschworenen Gemeinschaft eines kleinen Ortes aufdecken. Wem kann man da trauen?
    Ein interessantes Buch.

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  1. Schlechtes Wetter im Regenwald

    Wie die Figuren in "Der flüsternde Abgrund" wurde auch ich auf unheimliche Weise vom australischen Regenwald angezogen, der in diesem Roman mit so viel Bedrohlichkeit und mysteriöser Aura ausgestattet wird, dass man ihn fast als lebendige Person wahrzunehmen versucht ist. Victoria Lando schreibt dem Regenwald und den an ihn angrenzenden Felsen eine flüsternde Stimme zu, die unschuldige Kinder, aber manchmal auch Erwachsene, ins Verderben zieht. Diese Idee, gegen die sich die Menschen in dem kleinen Örtchen Granite Creek mit kleinen Glöckchen, die das Flüstern übertönen sollen, zu wehren versuchen, ist unheimlich und leicht übersinnlich, allerdings - und das habe ich doch als leichtes Manko gewertet - wird sie nie wirklich zufriedenstellend aufgelöst. Darüber hinaus bietet der der Roman leider auch ein paar weitere lose Enden und Logiklöcher, die mitunter so angerissen werden, dass man sich des Eindrucks nicht erwehren kann, dass die Autorin sich nicht ganz sicher gewesen ist, wie sie mit der betreffenden Passage oder dem jeweiligen Geschehen umgehen und dieses einordnen soll.

    So wird der Thriller zwar zu einem durchaus spannenden, sehr lesbaren Trip in die Vergangenheit des Protagonisten Callum Haffenden, bei der sich nach und nach die düstere Seite des Kleinstadtlebens im regenumtosten und windumbrausten Norden Australiens offenbart, aber so richtig überzeugen konnte mich die Handlungsführung nicht. Zum einen sind so einige Twists schon vorher erkennbar und überraschen dann nicht mehr ausreichend, zum anderen scheinen einige Entwicklungen doch etwas überkonstruiert und nicht recht nachvollziehbar. Die Tatsache, dass der Journalist Haffenden sich amtsanmaßend in die Polizeiarbeit einklinkt und von seinem Polizeifreund Eddy auch so umfänglich Zugang zu den Ermittlungen erhält, hat mich schon etwas stutzen lassen. Manche Passagen, insbesondere die Rückblenden, sind etwas vage und unpräzise geschildert, sodass man immer wieder das Gefühl hat, man hätte eventuell etwas überlesen. Hinzu kommen außerdem so einige Wiederholungen von bereits benannten Fakten oder immer wieder ähnlichen Gefühlslagen, die dazu führen, dass man als Leser doch das eine oder andere Déjà-vu hat. So schmerzt Callum Haffenden in einem fort das Bein - das ist natürlich logisch und bedauerlich, aber nach der zwanzigsten Erwähnung auch keine weiterführende Information mehr. Das literarisch eigentlich sehr passende und schöne Mittel Wetterbeschreibungen zu nutzen, um den Text dramatisch aufzuladen, ihm eine düstere Atmosphäre zu verleihen und die Emotionen der Figuren zu reflektieren, wurde z.B. meines Erachtens von der Autorin überstrapaziert. In fast jedem Kapitel wird darauf hingewiesen, dass der Wind kommt und der Regen kommt, dass es nass, schwül und stickig ist - das ist definitiv zu viel des Guten.

    Insgesamt ist der Roman dennoch ein sehr flüssig zu lesender, spannender Thriller, der mit viel Atmosphäre aufwartet und einen tief in die Dorfgemeinschaft eintauchen lässt, sich aber handlungstechnisch zu leicht aus der Affäre zieht. Die Mystery-Elemente sind schön gesetzt und im Ansatz gut gedacht, allerdings können sie letztlich nicht ganz überzeugen. Dennoch eignet sich "Der flüsternde Abgrund" als Lektüre für Australien-Fans und Leser, die Geschichten bevorzugen, in denen dunkle Vergangenheiten eine maßgebliche Rolle spielen.

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  1. 4
    22. Nov 2023 

    Granite Creek

    Ein junger Feuerwehrmann aus dem nordaustralischem Ort Granite Creek wird vermisst. Offensichtlich ist er von einem kurzen Camping-Ausflug nicht zurückgekehrt. Callum Haffenden, der nach einem Unfall vor dreißig Jahren, im Süden lebte, hat das Bedürfnis sich an der Suche zu beteiligen. Gemeinsam mit den Suchmannschaften hält er nach dem Vermissten Ausschau. Dass dabei sein Bein schmerzt, ignoriert er so weit wie möglich. Callum beginnt Fragen zu stellen, denn er meint, bei dem jungen Mann könnte es sich um seinen Sohn handeln. Damit kommt auch der Gedanke an seine Jugendliebe Pip zurück und an weitere Jugendliche, die damals im Flüsterwald verschwunden sind.

    Für Callum Haffenden wird die Vergangenheit wieder lebendig. Eigentlich hatten er und seine Eltern nach dem Unfall mit Granite Creek abgeschlossen. Einem kleinen Ort mit einer eingeschworenen Gemeinschaft, wo seine Eltern, sie Ärztin und er Polizist, auch Jahre nach ihrem Zuzug noch als relativ Fremde angesehen waren. Nur ein Mal ist Callum kurz zurückgekehrt. Im Süden hat er jedoch besser gelebt. Auf das Wiedersehen mit seinem Intimfeind Brett Wyatt, den Pip geheiratet hat, freut er sich gerade nicht. Doch zu Eddy Quade, der die Polizeistation leitet, versteht er sich sofort wieder gut. Bei der Suche verausgabt er sich allerdings mehr als ihm guttut.

    Lest mehr australische Krimis, empfahl ein australischer Autor und recht hat er. Dieser Thriller entwickelt sich im Verlauf der Geschichte immer spannender. Was als einfache Suche nach einem verschwunden Feuerwehrmann beginnt, wird immer mehr zu einer Nachforschung über die letzten Stunden bevor klar war, dass der Vermisste vorerst nicht wiederkommt. Auch wenn Callums Einsatz angesichts der Unfallfolgen manchmal schon an Unvernunft grenzt, ist sein Kampf um die Wahrheit beeindruckend. Er stellt sich auch den Wahrheiten, die weniger angenehm sind. Und erstellt sich seinen eigenen Erinnerungen, die auch nicht nur angenehm sind. Wie er immer tiefer vordringt, ist schon beeindruckend. Vielleicht ist der Beginn etwas behäbig, hat die Story jedoch Fahrt aufgenommen, möchte man immer weiterlesen. Geht alles gut aus? Das gilt es zu entdecken.

    Ein sehr lesenswertes Debüt, dass in der deutschen Ausgabe mit einem tollen Cover versehen ist, mit dem die Bedrohlichkeit eines undurchdringlichen Regenwaldes gut zur Geltung kommt.

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Der Spurenfinder

Buchseite und Rezensionen zu 'Der Spurenfinder' von Marc-Uwe Kling
4.6
4.6 von 5 (5 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Der Spurenfinder"

Elos von Bergen hat das Spurenfinden eigentlich an den Nagel gehängt, seit ein Fall mit einem nachtragenden Nachtmagier ihn und seine Kinder Ada und Naru fast das Leben gekostet hätte. Darum wohnen die drei nun seit einigen Jahren in Friedhofen, dem verschlafensten Dorf des gesamten Königreichs. Dort arbeitet Elos – sehr zum Leidwesen der Kinder, die sich in dem Kaff unsäglich langweilen – an der Niederschrift seiner zwanzigbändigen Memoiren. Doch dann geschieht ausgerechnet in Friedhofen ein rätselhafter Mord, der den Spurenfinder in den verzwicktesten Fall seines Lebens hineinzieht. Und wenn er glaubt, seine Kinder würden derweil zu Hause bleiben und Däumchen drehen, täuscht er sich gewaltig.

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:336
EAN:9783550202681
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Rezensionen zu "Der Spurenfinder"

  1. Spurensuchen kann jeder, aufs Finden kommt es an!

    Gestaltung:
    ----------------
    Passend für einen Fantasy-Krimi ist das Titelbild gestaltet. Man sieht nur die Schattenrisse und die Baumwurzel mit der Axt. Alles ist in roten und schwarzen Farben gehalten. Man fühlt sich wie ein heimlicher Beobachter und wird neugierig. Dass etwas Schlimmes passiert ist, deuten die Blutstropfen an, die von der Baumwurzel hinunter tropfen. Wie es sich für einen Fantasy-Roman gehört, findet man am Anfang eine Karte des fiktiven Landes, und es befinden sich im Buch verteilt mehrere Schwarz-Weiß-Illustrationen, die die beschriebenen Szenen veranschaulichen. Mit dem roten Lesebändchen ist dieses Hardcover sehr wertig und optisch gelungen.

    Inhalt:
    ----------------
    Elos von Bergen ist kein SpurenSUCHER, nein: er ist SpurenFINDER, denn: "Spuren SUCHEN kann ja jeder". Er hat bisher jeden Fall gelöst, bis auf einen. Nachdem ihm und seinen beiden zwölf Jahre alten Kindern Ada und Naru aufgrund seines Erfolges nach dem Leben getrachtet wurde, hat er beschlossen, in das verschlafene Dorf Friedhofen zu ziehen. Hier ist der Name Programm: Es passiert absolut nichts und den Kindern ist langweilig. Doch dann geschieht ein Mord und die beiden Geschwister fühlen sich berufen, ihrem Vater beim Lösen des Falles zu helfen. Ab da erleben die drei mehr Abenteuer, als ihnen lieb ist und geraten immer wieder in Gefahr.

    Mein Eindruck:
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    Ich hatte von Marc-Uwe Kling schon viel gehört, tatsächlich aber noch kein Buch von ihm gelesen. Die Mischung Fantasy-Krimi-Komödie sowie die Beschreibung hatten mich magisch angezogen.
    Die Handlung hat mich dann sehr schnell begeistert. Die Protagonisten, vor allem Ada und Naru, sind mir wegen ihrer humorvollen und mutigen Art ans Herz gewachsen. Der Fall ist von Anfang bis Ende spannend und dem Autorentrio gelingt es, einen glaubhaften und geistreichen Mix aus Fantasy- und Kriminalgeschichte zu schaffen. Da die beiden Töchter Luise und Johanna Kling im gleichen Alter von Ada und Naru sind, vermute ich, dass einige ihrer eigenen Eigenschaften bzw. Wunscheigenschaften in das Geschwisterpaar eingeflossen sind. Ada und Naru sind ebenfalls Zwillinge und ihre Versuche, ihrem Vater in Sachen Spuren finden nachzueifern, bringen sie häufig in Situationen, in denen ich mitgefiebert habe, aber oft gab es auch sehr amüsante Szenen, bei denen ich mir das Schmunzeln nicht verkneifen konnte.
    Die Welt des Elos von Bergen wimmelt von Gestaltwandlern, Zwergen, Elfen und vielen anderen Fantasiewesen, und der Autor streut zwischendurch ironische Seitenhiebe auf verschiedene Literaturgenres ein, die mich sehr amüsiert haben. Ich habe mitgefiebert, gelacht und mitgerätselt, bis die unerwartete, aber schlüssige Auflösung kam. Und als ich am Ende nicht mehr damit gerechnet hatte, kam ein ganz überraschender Twist, der sehr auf eine Fortsetzung hoffen lässt. Ich wäre dann gerne wieder dabei, denn Marc-Uwe Kling und seine Töchter haben hier ein gelungenes Debüt hingelegt!

    Fazit:
    ----------------
    Spannender Fantasy-Krimi mit Humor von Herrn Kling und seinen Töchtern, der auf eine Fortsetzung hoffen lässt - gelungenes Debüt!

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  1. 4
    13. Jan 2024 

    Zwischen Krimi und Magie...

    Elos von Bergen hat das Spurenfinden eigentlich an den Nagel gehängt, seit ein Fall mit einem nachtragenden Nachtmagier ihn und seine Kinder Ada und Naru fast das Leben gekostet hätte. Darum wohnen die drei nun seit einigen Jahren in Friedhofen, dem verschlafensten Dorf des gesamten Königreichs. Dort arbeitet Elos – sehr zum Leidwesen der Kinder, die sich in dem Kaff unsäglich langweilen – an der Niederschrift seiner zwanzigbändigen Memoiren. Doch dann geschieht ausgerechnet in Friedhofen ein rätselhafter Mord, der den Spurenfinder in den verzwicktesten Fall seines Lebens hineinzieht. Und wenn er glaubt, seine Kinder würden derweil zu Hause bleiben und Däumchen drehen, täuscht er sich gewaltig. (Verlagsbeschreibung)

    Friedhofen! Allein schon der Name verrät, um welch ein verschlafenes Nest es sich da handelt - und das ist kein Zufall! Der berühmteste Spurenfinder der Verlorenen Provinzen hat sich dort zur Ruhe gesetzt. Und mit ihm die 12jährigen Zwillinge Ada und Naru, was diese jedoch eher überaus langweilig finden. Doch Elos von Bergen hat seine Gründe, von der Bildfläche zu verschwinden, und nimmt dies zum Anlass, seine Memoiren zu verfassen. Der neugierige Naru liest heimlich die vergangenen Abenteuer seines Vaters und brennt darauf, selbst welche zu erleben. Spuren suchen kann doch schließlich jeder? Na, aber auf das Finden kommt es an, meint sein Vater.

    Ein Jahrmarkt sorgt für Abwechsung im täglichen Einerlei, doch die Dorfbewohner erleben dort nicht nur Spektakuläres und Unterhaltsames, es kommt dort auch zu Reibereien und bösen Worten. Und in der darauf folgenden Nacht der Träume stirbt einer der Dorfbewohner - er wurde offensichtlich ermordet. Elos von Bergen sieht sich genötigt, seinen Ruhestand zu unterbrechen, um herauszufinden, wer den Mord beging und weshalb. Die 12jährigen Zwillinge lassen sich dabei nicht abschütteln; sie finden, sie seien alt genug, um ihren Vater zu unterstützen Und so ziehen sie zu dritt in ein Abenteuer ungewissen Ausgangs...

    Marc-Uwe Kling hat hier erstmals ein Buch gemeinsam mit seinen Kindern verfasst (zufällig ebenfalls 12jährige Zwillinge...). Die Geschichte sprüht vor unterhaltsamen Einfällen und fantastischen Ideen, bleibt allerdings meist sehr an der Oberfläche. Angerissene biografische Hintergründe der zugegeben zahlreichen Figuren in dem Roman bleiben angerissen und werden nicht weiter verfolgt, weil sich die Ereignisse teilweise überstürzen und die Spuren weiter verfolgt werden müssen, bevor sie verwischen. Punkten kann der Roman auf jeden Fall mit den überraschenden Wendungen, die vermeintliche Erkenntnisse im Handumdrehen wieder vernichten und die drei Spurenfinder dafür anderen Spuren nachjagen lassen.

    Da auch zwei 12Jährige beim Schreiben des Buches mitgewirkt haben, liegt die Vermutung nahe, dass es sich hierbei eher um eine Erzählung für ältere Kinder und Jugendliche handelt. Dies hat der Verlag jedoch nicht so deklariert. Da ich immer mal auch Jugendbücher lese, macht mir persönlich das nicht so viel aus, aber m.E. wäre eine genauere Bezeichnung von Vorteil, damit hier niemand mit falschen Erwartungen an die Geschichte herangeht. Die ständigen Frotzeleien unter den Geschwistern und auch das Geplänkel zwischen den Zwillingen und dem Vater - es zieht sich durch den kompletten Roman und amüsiert womöglich eher Gleichaltrige als Erwachsene.

    Insgesamt jedoch kann ich dem Roman einen hohen Unterhaltungswert attestieren, der für mich durch den Vortrag des Autors (ungekürzte Hörbuchausgabe: 7 Stunden und 43 Minuten) meist noch untertrichen wird - in einigen Passagen hätte die Lesung für mein Empfinden allerdings ruhig etwas lebhafter und nuancierter betont ausfallen können.

    Alles in allem ein interessanter Genremix aus Fantasy, Krimi, Jugendbuch und Humor, der am Ende mit einem sehr überraschenden Cliffhanger endet und womöglich auf eine geplante Fortsetzung hindeutet. Ich würde mich freuen!

    © Parden

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  1. 5
    11. Jan 2024 

    Highlight

    Marc-Uwe Kling und seine Töchter erschaffen eine eigene Welt mit sehr vielen witzigen Momenten. Mich hat die Geschichte, auch wenn die ersten knapp 50 Seiten etwas behäbig daherkamen, am Ende voll gefangen.

    Der Protagonist Elos von Bergen hat zwei Kinder, Zwillinge, die in ein verschlafenes Dorf ziehen. Man muss wissen, Elos ist ein sehr bekannter, wenn nicht der bekannteste Spurenfinder - "Spuren suchen kann ja jeder, es kommt aufs finden an" - und er möchte einfach etwas zur Ruhe kommen. In diesem anfänglich ruhigen Dorf geschieht recht schnell ein Mord und diesem geht es auf dem Grund zu gehen.

    Die Geschichte hat einige Wendungen und die fantasievolle Welt wird sehr spannend und einfallsreich beschrieben. Ein kleines Beispiel ist beispielsweise die Stimmonade - ein leckeres Getränk mit verschiedenen Geschmacksrichtungen, die die eigene Stimme dementsprechend auch vorübergehend verändern kann. Insbesondere das Necken der Zwillinge untereinander empfand ich immer wieder als nachvollziehbar und humorvoll zu lesen, insbesondere wenn man Kinder hat, waren diese Unterhaltungen einem sehr bekannt.

    Ich bin mir nicht sicher ob man den Humor des bekannten Autors unbedingt kennen muss, um sich in der (abgeschlossenen) Geschichte wohl zu fühlen ¬– meines Erachtens jedoch nicht. Ich habe das Buch nahezu verschlungen und freue mich auf mögliche weitere Teile.

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  1. Eine spannende Abenteuer-Geschichte für jung und alt

    „Spuren suchen kann ja jeder. Auf das Finden kommt es an.“
    ist die Antwort von Elos von Bergen, wenn er als Spurensucher betitelt wird. Nach einer gefährlichen Begegnung mit einem Nachtmagier hat sich Elos mit seinen Kindern Ada und Naru in das beschauliche Dörfchen Friedhofen zurückgezogen. Eigentlich will er sich zur Ruhe setzen, doch plötzlich geschieht ausgerechnet im langweiligsten Kaff der Verlorenen Provinzen ein mysteriöser Mord.
    Der Spurenfinder ist ein Jugendbuch ab 12 Jahre, aber auch sehr unterhaltsame für Erwachsene. Mit viel Humor hat Marc-Uwe Kling mit seinen beiden Töchtern einen herrlichen Genremix geschaffen.
    Bei der Aufklärung des Mordfalls begegnen uns magische Wesen in einer fantasievollen Welt. Der Schreibstil ist super zu lesen und durch lebhafte Dialoge konnte mich dieses vergnügliche Abenteuer von Anfang bis Ende fesseln.
    Die Zeichnung der Charaktere ist wundervoll gelungen. Im Gegensatz zu dem eher ruhigen Papa Elos sind die quirligen Zwillinge zuckersüß. Ihr Necken und Foppen untereinander brachte mich oft zum Schmunzeln. Auch die witzigen Worterfindungen wie z.B. „Glotzoskop“ oder „Schnüffeltrichter“ haben mir ebenso wie die liebevoll gestalteten Illustrationen, sehr gefallen.
    Es hat mir viel Spaß gemacht, dem Spurenfinder und seine Kinder auf der Reise durch die Verlorenen Provinzen zu begleiten.

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  1. War positiv überrascht

    „Der Spurenfinder“ ist insgesamt eine nette und unterhaltsame Geschichte. Fantasy, Krimi, Humor – von allem ist so ein bisschen dabei. Wobei der Klingsche Humor bei mir leider immer noch nicht zündet. Die als witzig gedachten Stellen habe ich als solche vermutlich auch nicht richtig wahrgenommen. Der Schlagabtausch zwischen Elos und den beiden Geschwistern wiederholt sich als System für meinen Geschmack etwas zu häufig und läuft sich einfach tot mit der Zeit. Es klang für mich auch immer etwas sehr gekünstelt.
    Dafür lässt sich die Geschichte unheimlich gut und leicht lesen. Man findet schnell einen Einstieg in diese eher übersichtliche Fantasywelt, die doch immerhin so ausgearbeitet ist, dass man ihr einen gewissen Charme nicht absprechen kann und man sich Orte, Figuren und Lebewesen gut vorstellen kann. Die wirklich schönen Illustrationen unterstreichen das noch. Gelegentlich habe ich mich an Walter Moers erinnert gefühlt, wenn auch diese Stellen bei Kling nicht so ausgefeilt sind.
    Toll finde ich, dass es nicht nur ein Buch für Erwachsene ist. Ich sehe hier durchaus auch Kinder (vielleicht ab 10 Jahren?) ihren Spaß haben.
    Auch wenn ich in diesem Leben nicht mehr der größte Fan des Autors werde, hat mich der „Spurenleser“ doch positiv überrascht und ich mochte das Buch ganz gerne.

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Die Gefahr im Kopf: Todgeweihte schreiben anders

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Gefahr im Kopf: Todgeweihte schreiben anders' von Jan Bergrath
4
4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Die Gefahr im Kopf: Todgeweihte schreiben anders"

Autor:
Format:Taschenbuch
Seiten:235
EAN:9783941200968
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Rezensionen zu "Die Gefahr im Kopf: Todgeweihte schreiben anders"

  1. Wie eine schwere Erkrankung das Leben umkrempelt

    Der Journalist Jan Bergrath fotografiert in einem Gewerbegebiet zwei osteuropäische LKW Fahrer die sich betrunken eine heftige Schlägerei liefern. Plötzlich kann er seinen rechten Arm kaum noch bewegen. In der Onkologie der Uniklinik Köln stellen die Ärzte fest das Bergrath an Lymphdrüsenkrebs erkrankt ist. Es wird eine langfristige Chemotherapie in die Wege geleitet aber trotzdem recherchiert er über das Sozialdumping an LKW Fahrern aus den Drittstaaten weiter.

    Der Schreibstil ist leicht, bildhaft und zügig zu lesen. Die Protagonisten sind authentisch dargestellt und die Spannung erhöht sich während des lesens.

    Fazit: Dieser autofiktionaler Roman fängt im Frühjahr an. Die Story wird aus der Sichtweise von Jan Bergrath erzählt und spielt sich in Köln ab. Die medizinische Fachausdrücke sind sehr detailliert beschrieben sowie die Chemotherapien mit all ihren Nebenwirkungen und Fortschritten. Mich persönlich beeindruckte auch der medizinische Ablauf den der Autor in aller Ausführlichkeit beschreibt. Allerdings könnte der Leser, so wie ich, manchmal dann doch mit den verschiedenen Fachausdrücken etwas überfordert sein. Natürlich ist der Roman in seinem ganzen Ablauf dramatisch aber der Autor hat dennoch eine gewisse leichte Atmosphäre geschaffen. Die Story könnte ich zeitweise sogar als Krimi bezeichnen denn Jan Bergraths Recherchen über osteuropäische LKW Fahrer und deren widersprechenden europäischen Schutzvorschriften sind spannend zu lesen. Wobei dieser Teil des Buches und die Erkrankung sich meiner Ansicht nach in Waage halten. So wurden es für mich zwei Handlungsstränge zu lesen. Der Leser wird auf die beschwerliche Reise der Genesung des krebskranken Journalisten mitgenommen. Er lässt sich nicht unterkriegen und nimmt den Kampf gegen seine Krankheit auf. Die Devise in diesem Buch lautet: Sich nicht hängen und sich nicht unterkriegen lassen und immer das positive aus den medizinischen Behandlungen ziehen - aber dies ist einfacher gesagt als getan. Ich muss gestehen dass sich die Story zwischenzeitlich für mich persönlich dann doch das eine und andere mal etwas hinzog. Andererseits konnte ich mich gut in Jan Bergrath hineinversetzen. Dieser Roman hat mich gut unterhalten und war an sehr vielen Stellen sehr interessant zu lesen. Wer sich für Lymphdrüsenkrebs und seinem Verlauf, Untersuchungen und Therapien interessiert dem kann ich diesen autofiktionalen Roman empfehlen. Dieser komplexe Roman hat mich überzeugt und vergebe daher gerne vier Sterne.

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NACHT - Die Toten von Jütland

Buchseite und Rezensionen zu 'NACHT - Die Toten von Jütland' von  Thomas Bagger
4.5
4.5 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "NACHT - Die Toten von Jütland"

Format:Audible Hörbuch
Seiten:0
Verlag: Argon Verlag
EAN:
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Rezensionen zu "NACHT - Die Toten von Jütland"

  1. grausam gut

    Dieses Buch ist schon etwas Besonderes, aber im positiven Sinne. Es spielt in einer besonderen Gegend, in der eine besondere Art von Menschen lebt. Eine Familie sticht besonders hervor - aber nicht im positiven Sinne. So ist es nicht verwunderlich, dass einer Leiche der Name eben jener Familie in den Bauch geritzt wird. Da der Ermittler William Grandberg mit genau dieser Familie blutsverwandt ist, kann er nur von der Seitenlinie zuschauen, wie seine Kollegen und die hinzugezogene Task Force 14 versuchen, diesen Fall zu lösen.
    Der Autor macht es dem Leser nicht leicht. Der Schreibstil ist absolut kompromisslos und es gibt einige sehr schwer verdauliche Passagen in der Geschichte. Das hat mir aber sehr gut gefallen. Nichts ist weichgespült in diesem Buch und es ist oft so düster wie die Landschaft, in der es spielt.
    Von den Charakteren ist einer sperriger als der andere, was es mir oft nicht leicht gemacht hat, mich in die Geschichte einzufinden. Ich muss sagen, dass der Zauber erst ganz am Ende einsetzt. Sobald man die letzte Seite verschlungen hat, klärt sich das ganze perfide und sehr gut durchdachte Konstrukt auf und das Buch wirkt nach. Gerade auch durch die sperrigen Figuren. Und die Zwischenkapitel, die in Rumänien spielen und dem Buch noch einmal einen ganz besonderen, zusätzlichen, düsteren Charme verleihen.
    Dieses Buch ist auf jeden Fall zu empfehlen, wenn man A-HA Effekte und eine punktgenaue Auflösung mag, die aber, und das fand ich auch sehr gut und stimmig, kein rosarotes Ende herbeizaubert, sondern der Linie des Buches treu bleibt.
    Fazit: Absolut empfehlenswert.

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  1. Gelungen & Kompromisslos

    Gelungen & Kompromisslos

    Seit dem 2. Oktober 2023 können Deutschlands Leser in eine neue Thriller Reihe einzutauchen.

    NACHT - Die Toten von Jütland ist der erste Band von 2, der Reihe:
    Ein Fall für die Task Force 14.

    Der Autor Thomas Bagger war mir noch unbekannt.
    Ich habe mich besonders auf dieses für mich in zweifacher Hinsicht, neue Debut gefreut. Ein klarer Doppel-Whopper: neuer Autor und neue Serie.
    Obwohl der studierte Medienwissenschaftler sich beruflich immer wieder dem IT-Bereich zugewandt hat, konnte das ihn an seiner Autorenkarriere nicht hindern.
    Seit 2017 hat er einige Romane erfolgreich veröffentlicht und kann nun seiner Passion, dem Schreiben hauptberuflich nachgehen.

    Die deutsche Übersetzung ist von Maike Dörries.

    Zum Inhalt:
    Handlungsort: Dänemark - Jütland
    Hauptakteure: Kommissar William Grandberg,
    Ermittler der Taskforce 14: David Flugt & Lucas Stage
    Mordfall: Das Auffinden einer Leiche bringt William Grandberg persönlich an den Rand seiner Kapazitäten. Der Tote wurde aus dem Leichenschauhaus gestohlen, der Name *Grandberg* in die Brust geritzt. Neben der Leiche steckt eine Schaufel im Boden. Eine Aufforderung zum Graben... Schnell findet sich ein Massengrab.
    Die Toten waren mit kochender Milch verbrannt worden.
    Da Grandberg als befangen gilt, ist nun die Task Force gefragt. Deren Ermittlungen offenbaren Grausamkeiten, deren Schrecken sie sich nicht entziehen können.

    Äußere Gestaltung:
    Eine Schaufel auf Holzplanken. Der Buchschnitt und Titelfarbe sind in fluoreszierend, neon-blauer Farbgebung ein wahrer Eyecatcher.

    Mein persönlicher Eindruck (Ich habe die elektronische Variante gelesen)

    Aufbau, Protagonisten, Spannung, Finale:
    Ohne Umschweife steigt der Schriftsteller direkt in das Geschehen ein. Die agierenden Personen werden gut skizziert und entwickeln sich oft, auf für mich überraschende Weise, weiter.
    Die gesamte Story ist brutal und zeigt keinerlei Scheu, das Grauen direkt an den Leser weiterzugeben.
    Die deutsche Übersetzung ist gut gelungen, der Lesefluss entwickelt sich ungehindert und mit gutem Momentum.
    Durch wiederholte Einstreuung spannender Erzählbögen wird meine Aufmerksamkeit gefesselt und ich lege das Buch ungern beiseite.
    Das Finale entwickelt sich und ist unvorhersehbar.
    Einen wahren Schwerpunkt legt der Autor auf die Frage, was hinter den Entscheidungen der handelnden Personen wirkt & beeinflusst. Nicht unbedingt auf den Aufbau eines "Fan Clubs für die Protagonisten".
    Zusammenfassung & Fazit:
    Sehr gut gelungenes Thriller-Debut mit durchweg glaubhaft entwickelten Charakteren und einer durchweg anspruchsvollen Prinzipienfrage an den Leser.
    Durch die gute Entwicklung der Hauptprotagonisten werde ich definitiv den 2. Band ebenfalls lesen.
    Ich vergebe sehr gute 4*Lesesterne und kann diesen Roman wirklich empfehlen.

    ISDN: 978-3426529669
    Verlag: Knaur
    Formate: elektr., Taschenbuch und Hörbuch
    Seitenzahl: 417

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Kalmann und der schlafende Berg

Buchseite und Rezensionen zu 'Kalmann und der schlafende Berg' von Joachim B. Schmidt
3.5
3.5 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Kalmann und der schlafende Berg"

Kalmann sitzt in der Tinte. Besser gesagt, er sitzt im FBI-Hauptquartier in Washington. Dabei wollte er eigentlich nur seinen amerikanischen Vater besuchen. Doch der lässt ihn hängen, und ehe Kalmann sichs versieht, sitzt er wieder im Flugzeug zurück nach Island. Im hohen Norden hat er aber auch keine Ruhe. Ein Mord ist geschehen, und die Spuren reichen zurück bis nach Amerika und in den Kalten Krieg. Und wer muss diesen explosiven Fall aufklären? Korrektomundo: Kalmann, der berühmte Sheriff von Raufarhöfn.

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:304
Verlag: Diogenes
EAN:9783257072662
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Rezensionen zu "Kalmann und der schlafende Berg"

  1. Kalmanns Räuberpistole

    Mein Lese-Eindruck:

    Was für eine verzwickte Geschichte! Viele Rückbezüge machen deutlich, dass Vorwissen aus dem 1. Band das Verständnis erleichtert, aber es ist keine Voraussetzung. Als neuer Leser wundert man sich über manche Reaktionen des Protagonisten, bis man erkennt, dass Kalmann, der Sheriff von Raufarhöfn aus eigenen Gnaden, das Down-Syndrom hat – eine „Behinderung“, mit der sich der Autor offensichtlich sehr gut auskennt.

    Kalmann liebt nämlich die Ordnung, und daher sorgt er engagiert dafür, dass auf dem Parkplatz eines großen Supermarkts Ordnung herrscht und die Einkaufswagen wieder da stehen, wo sie hingehören. Eine Einladung seines Vaters in die USA lässt Kalmann am Sturm aufs Kapitol teilnehmen, führt zu einer Verhaftung und zur Entdeckung, dass sein geliebter Großvater Spion gewesen war – eine Räuberpistole tut sich auf, die in einem gewaltigen Showdown endet. Der Autor öffnet mit Themen wie Umweltverschmutzung, Kalter Krieg, Corona, Spionage einige Fässer, auf die er aber nicht immer einen Deckel draufsetzen kann. Dadurch wirkte die Geschichte auf mich recht konstruiert.

    Dennoch entfaltet diese besondere Hauptfigur einen Charme, dem man sich nicht entziehen kann. Kalmann ist in seiner direkten und menschlich so zugewandten Art einfach nur liebenswert. Man muss ihn fast bewundern, wie selbstbewusst und einsichtig er mit seinen kognitiven Einschränkungen umgeht. Mit Kalmann und auch mit dessen Mutter sind dem Autor zwei eindrückliche und authentische Charakterzeichnungen gelungen.

    3,5 *

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  1. Das ging schonmal kraftvoller und glaubwürdiger,,,

    Klappentext:

    „Kalmann sitzt in der Tinte. Besser gesagt, er sitzt im FBI-Hauptquartier in Washington. Dabei wollte er eigentlich nur seinen amerikanischen Vater besuchen. Doch der lässt ihn hängen, und ehe Kalmann sichs versieht, sitzt er wieder im Flugzeug zurück nach Island. Im hohen Norden hat er aber auch keine Ruhe. Ein Mord ist geschehen, und die Spuren reichen zurück bis nach Amerika und in den Kalten Krieg. Und wer muss diesen explosiven Fall aufklären? Korrektomundo: Kalmann, der berühmte Sheriff von Raufarhöfn.“

    Die Figur „Kalmann“ ist mir mittlerweile richtig ans Herz gewachsen und so ist auch in diesem Buch eines wieder klar: man muss ihn einfach mögen! Gerade jetzt, wo er es so gar nicht leicht hat, hat man richtig Mittleid mit dem armen Kerl aber mal detaillierter: Gammelhai ist aus, Fischen ist nicht mehr weil seine Buddy, sein Großvater, leider verstorben ist und überhaupt ist nichts mehr so wie es war. Diese kompletten Veränderungen haben unseren Kalmann richtig aus der Bahn geworfen und man kann es verstehen. Als sich dann auch noch sein Vater aus den Staaten meldet, ist das ganze Drama eigentlich komplett vorprgrammiert, denn als sich die beiden zum ersten Mal in ihrem Leben sehen, ist es auch eigentlich schon zu spät. Kalmanns Vater ist verquer politisch eingestellt wie es nur geht, lebt in seiner eigenen Welt und ist weiß Gott nicht die Vater-Figur die Kalmann sich irgendwie vorgestellt hatte. Der arme Kerl wurde von seinem Vater sogar mit zum Sturm auf das Kapitol geschleppt! Das hat er nicht verdient, denn jeder Leser weiß nun was das bedeutet und was mit den Stürmer geschehen ist! Und ich muss gestehen, hier war ich dann raus. Die Geschichte verliert an Glaubwürdigkeit und irgendwie wird es sarkastisch bzw. gewollt lustig und das passt nicht zu unserem Kalmann. Als er dann wieder in heimischen Gefilden weilt, was ihm definitiv besser zu Gesicht steht als die USA, geht er der Spur nach, die er bei seinem Auftritt beim FBI erfahren hat. Ja, der Verlauf der Geschichte passt irgendwie zusammen aber wie gesagt, wirkt hier vieles unglaubwürdig und verdreht. Wie anderen Lesern ebenfalls aufgefallen ist, ist die Figur Kalmann wieder mehr als gelungen und man folgt ihr gern aber der Verlauf der Geschichte war nicht wirklich passend bzw. überzogen. Genau deshalb gibt es dieses Mal 3 von 5 Sterne von mir.

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7 Tage: Dottor Quaranta kommt ins Grübeln

Buchseite und Rezensionen zu '7 Tage: Dottor Quaranta kommt ins Grübeln' von Joseph Lemark
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5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "7 Tage: Dottor Quaranta kommt ins Grübeln"

Format:Broschiert
Seiten:230
EAN:9783990742617
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Rezensionen zu "7 Tage: Dottor Quaranta kommt ins Grübeln"

  1. Ein spannender Italienkrimi

    Eine Reihe Selbstmorde von Bürgern erschüttert kurz vor Weihnachten die Kleinstadt Ostuni. Der pensionierte Josef Vierziger, im allgemeinen Dottor Quaranta genannt, wird misstrauisch und glaubt dass ein Machtkampf um das organisierte Verbrechen ausgebrochen ist. Bei seinen Recherchen merkt Quaranta dass er selbst persönlich betroffen ist.

    Der Schreibstil ist leicht, bildhaft und zügig zu lesen. Die Protagonisten passen sehr gut in diesen Krimi hinein und der Spannungsbogen verläuft dabei genau richtig.

    Fazit: Die Handlung in diesem 15 Kapitel langen Krimi spielt sich im weihnachtlichen Apulien ab und das Flair Italiens entfaltete sich auf jeder Seite. Da ich die Vorgängerbücher kenne bin ich sehr gut in die Story hinein gekommen. Die Atmosphäre ist meiner Meinung nach dichter und kompakt. So baut sich schon auf den ersten Kapiteln eine gewisse Spannung auf. Langsam wurde die Story für mich persönlich fesselnd und wurde so immer tiefer in das Geschehen hinein gezogen. Dieser Krimi erzählt von Dottor Quaranta der mir wieder sehr sympathisch war. Die Story "lebt" von seinen Recherchen die mich in ihren Bann zogen. So kommt ein Puzzleteil nach dem anderen an die Oberfläche. Das Hobby von Quaranta ist das Kochen und da gibt es immer mal wieder das eine und andere leckere Gericht und der dazugehörige Wein darf natürlich auch nicht fehlen. Aber dies hält sich eher im Hintergrund und fügt sich sehr gut in das Geschehen mit hinein. Meiner Meinung nach ist der Krimi kurzweilig zu lesen und hat mich zudem gut unterhalten. Noch vor der Hälfte des Buches zieht die Spannung merklich an und die Story wurde aufregend. Das letzte Drittel und das Ende wurden für mich persönlich dramatisch und emotional. Im Anschluss findet sich ein Glossar italienisch/deutsch und zudem italienische Rezepte zu Weihnachten. Dies ist der sechste Band einer bisher sechsteiligen Reihe. Er ist in sich abgeschlossen. Der Leser braucht meiner Meinung nach nicht unbedingt die Vorgängerbücher zu kennen. Es gibt immer wieder kleinere Andeutungen zu den vorherigen Büchern. Dieser Krimi hat mich überzeugt und vergebe daher sehr gerne fünf Sterne.

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Dr. Jekyll und Mr. Hyde

Buchseite und Rezensionen zu 'Dr. Jekyll und Mr. Hyde' von Robert Louis Stevenson

Inhaltsangabe zu "Dr. Jekyll und Mr. Hyde"

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:128
Verlag: Nikol
EAN:9783868206678
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The Club Dumas

Buchseite und Rezensionen zu 'The Club Dumas' von Arturo Perez-Reverte

Inhaltsangabe zu "The Club Dumas"

Format:Taschenbuch
Seiten:368
Verlag: Mariner Books
EAN:9780156032834
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