Das überreizte Kind
„Jeder ist ein Genie! Aber wenn Du einen Fisch danach beurteilst, ob er auf einen Baum klettern kann, wird er sein ganzes Leben glauben, dass er dumm ist.“
Dieses Zitat, dass Albert Einstein zugeschrieben wird stellt der Bestseller Autor Sebastian Fitzek seinem persönlichen Wegweiser voran.
Obwohl der Tod für den Thrillerautor beruflich eine tägliche Herausforderung ist, hat er sich mit seinem eigenen Tod noch nie befasst. Bis er kurz vor einem Abflug von seiner Frau einen Anruf erhält. „Hast du eigentlich ein Testament?“, fragt sie. Das Buch „Fische die auf Bäume klettern“ ist deswegen entstanden, als Vermächtnis an seine Kinder, welche Werte er ihnen hinterlassen möchte.
Fitzeks Wertegerüst ist aufgeschlossen, weltoffen, tolerant. Es ist ein liebevoller Wegweiser für die Reise des Lebens. Darauf schauen was einem gut tut, solange man nicht sich selbst oder andere verletzt oder sonst irgendwie schadet. Sich nicht klein machen lassen ist Fitzek genauso wichtig, wie sich nicht auf Privilegien auszuruhen. Respekt, Achtsamkeit, Neugierde, alles nichts Neues, aber alles was ich genauso unterschreiben könnte. Fitzek stellt sich dabei als ausnehmend sympathisch und humorvoll heraus. Er geht auch auf sein eigenes Schreiben ein, wie wenig ihn Kritik und Kritiker beeinträchtigen. Seine enorme Fangemeinde wird da wohl mit ihm übereinstimmen.
In der Hörbuchversion, die ich mir zu Gemüte geführt habe, liest Fitzek seinen eigenen Text. Man merkt selbstverständlich den Unterschied zur geschulten Sprechstimme, aber man merkt auch, wie wichtig ihm dieses Buch ist, wie er sein Anliegen vertritt.
Vor kurzem war Sebastian Fitzek in den Medien, man darf ihm, seiner Frau und seinen Kindern wünschen, dass sein Wertegerüst stabil ist und bleibt.
Die meisten Menschen denken, dass Babys durch und durch hilflose Wesen sind. Ja, selbstverständlich sind sie auf uns Erwachsene angewiesen und benötigen unsere Hilfe um zu überleben, aber dass Babys durchaus auch in der Lage sind, sich selbst bis zu einem gewissen Grad zu helfen, wissen viele Leute nicht. Oft werden ihre Fähigkeiten nicht erkannt oder missdeutet. Auch durch unsere Erwartungshaltung (Sie können noch nichts!) haben wir eventuell schon einen ganz anderen Blick auf unsere Babys und "übersehen" deshalb ihre Fertigkeiten.
Babys kommen mit ganz vielen sinnvollen Werkzeugen auf die Welt, die es ihnen ermöglichen, uns zu kommunizieren, was sie brauchen und was ihnen gut tut. Babys Signale nicht zu sehen oder sie zu ignorieren, bedeutet für es, dass es nicht gehört wird, dass man es übergeht und in weiterer Folge kann das dazu führen, dass es später nicht an seine Fähigkeiten glaubt und dass es zu einem unsicheren Menschen wird, der eher passiv, statt aktiv, durchs Leben geht. Dass das keine Mutter und kein Vater will, ist klar, deswegen ist es ganz wichtig, sein Baby/Kleinkind bewusst zu beobachten und es einfach mal machen zu lassen. Oft wissen die Kleinen ganz genau, was, wieviel und wann sie von allem etwas brauchen. Egal, ob es das Stillen/spätere Essen, Schlafen, Ausscheiden, Sozialverhalten, die Kommunikation oder die Motorik betrifft. Babys und Kleinkinder haben ihren ganz eigenen Plan, der perfekt zu ihnen und ihrer Entwicklung passt. Es liegt an uns Eltern, ob wir mit unseren Babys kooperieren und sie gesund wachsen und groß werden lassen, oder ob wir ihnen etwas aufzwingen und sie dadurch ihrer Kompetenzen berauben. Bei manch einem Baby geht es vielleicht gut, bei anderen nicht und diese werden dann zu Erwachsenen, die nicht an sich glauben.
Da ich immer schon eher intuitiv gehandelt und mir wenig von anderen Leuten vorschreiben habe lassen, habe ich bei meiner Tochter bisher auch wenig fremdbestimmte Dinge unternommen. Oft musste ich mir schon anhören, ich soll doch dies oder das mit ihr machen, soll das genau SO machen, ... oder es wird mir ein schlechtes Gewissen gemacht, wenn ich auf meine Art und Weise mit meinem Baby umgehe oder ich anderer Ansicht bin. Das geht mir sowas von auf die Nerven (besonders von denen, die selbst noch keine Kinder haben!), dass ich mich dann gerne von diversen Menschen abwende.
In der Zeit, in der ich jetzt Mutter bin, habe ich schon häufig gehört, dass man Babys früher so "entmündigt"/ihnen ihre Kompetenzen abgesprochen hat, dass es mir ganz kalt den Rücken runtergelaufen ist ... Glücklicherweise lebt man heute schon bewusster und erkennt langsam auch wieder an, dass man nicht für alles ein Hilfsmittel braucht. - Weder für Babys Nahrungsaufnahme, Babys Schlaf oder zur Beruhigung ist das zwingend erforderlich.
Mir hat dieses Buch also SEHR gut gefallen, denn es zeigt auf, dass Babys fähigere Wesen sind, als wir alle denken. Teilweise ziemlich erstaunlich und durch und durch spannend und interessant kommt der Inhalt daher. Ich kann es wirklich jedem frisch gebackenen (und werdenden) Elternteil, aber auch Leuten, die diese Thematik einfach so interessiert, wärmstens empfehlen. Wirklich lesenswert!
Martin Nusch
Papa, wann sind wir endlich da?
Fischer
Autor: Martin Nusch, freier Autor, wurde 1968 geboren. 1999 wurde er für die Hörfunkreihe »Die Kanzler-WG« mit dem Axel-Springer-Preis für junge Journalisten ausgezeichnet. (Quelle: Fischer)
Anmerkung: Dieses Buch folgt keiner bestimmten Handlung, weshalb ich an dieser Stelle keine übliche Inhaltsangabe machen kann.
Das Buch hat insgesamt 4 Kapitel, die alle nochmals in Unterkapitel aufgeteilt sind. Die Überschriften der Kapitel ergeben dabei den Titel des Buches (dies hat der Autor wirklich gut gestaltet) und behandeln chronologisch die Themen, von der Planung des Urlaubs, bis hin zur Rückfahrt. Die Unterkapitel haben auch schön gestaltete Überschriften, die zu Beginn ein Schlagwort haben, unter dem in Schreibschrift ein weiterer Satz geschrieben steht. Die Themen der Unterkapitel passen dabei immer thematisch zum eigentlichen Kapitel. Am Ende eines jeden Unterkapitels gibt es für den Leser noch eine Checkbox, die einige der wichtigen Punkte nochmals kurz zusammenfasst. Diese Checkboxen eignen sich, meiner Meinung nach, recht gut, falls der Leser wirklich in den Urlaub fahren möchte (hier zeigt sich dann die tolle Verknüpfung zwischen Humor und Ratgeber). Außerdem finden sich in den Checkboxen Querverweise, zu anderen Themen im Buch (dies ermöglicht dem Leser das schnelle finden zusammenhängender Themen). Die in den Kapitel behandelten Themen, werden meistens alle nochmals an einem konkreten Fall erläutert, wobei diese Geschichten sich teilweise recht unglaubwürdig (aber recht lustig) präsentieren. Am Ende des Buches schreibt der Autor auch noch einige Wörter darüber, wie diese Geschichten entstanden sind. Beim Lesen werden schnell einige Zeichnungen auffallen, die den Inhalt wiedergeben. Diese Zeichnungen sind wirklich toll gemacht, kommen für meinen Geschmack aber etwas selten im Buch vor. Ich habe dieses Buch einige Zeit nach Veröffentlichung gelesen und trotzdem war es noch recht aktuell. Allerdings gibt der Autor selbst auch schon Hinweise darauf, dass einige Informationen eventuell nicht mehr ganz so aktuell sein könnten, wie sie es zum Zeitpunkt der Veröffentlichung waren. Auch wenn dies jedem Leser klar sein sollte, finde ich es sehr aufmerksam vom Autoren darauf hinzuweisen. Aufgrund der Tatsache, dass dieses Buch sehr gut und flüssig zu lesen ist, außerdem durch seine humorvolle Art zu unterhalten weiß, ist das Ende des Buches leider viel zu schnell erreicht. An eben diesem Ende, gibt es noch einige Worte des Autors, die die Entstehung einiger Punkte betrifft (außerdem wird auch hier auf die typische Checkbox nicht verzichtet, den Inhalt solltet Ihr dann aber selbst lesen).
Cover:
Anmerkung: Da ich dieses Buch lang nach der Veröffentlichung lese und bespreche, hat dieses Buch schon ein anderes Cover im Laufe der Zeit bekommen. Ich werde hier auf das Cover meines Exemplars eingehen, aber auch kurz auf das Neue (so weit dies möglich ist).
Alt: Der Hintergrund des Covers ist weiß. Auf der Vorderseite sehen wir am unteren Rand eine Autokolonne, wobei eines der Fahrzeuge durch seine blaue Farbe heraussticht. Von diesem Autor geht eine rote Sprechblase aus, die sich auf dem Cover ausbreitet. Diese hebt sich dank der Farbe, sehr gut vom Hintergrund ab. In dieser Sprechblase befindet sich der Satz “Papa, wann sind wir endlich da?”, welcher den Titel des Buches bildet. Dieser Titel taucht auch wortwörtlich so, im Buch selbst auf (als Kapitel). Auf der Rückseite taucht die Autokolonne ebenfalls auf, nur das sie diesmal am oberen Rand zu finden ist. Insgesamt finden sich einige Dinge des Covers, auch im Buch selbst wieder, wodurch ich dieses Cover sehr gelungen finde.
Neu: Der Hintergrund des neuen Covers ist in verschiedenen Blautönen gehalten. Auf der Vorderseite befindet sich ein roter Kreis, in dem diesmal jedoch der Autor steht (nicht wie beim alten Cover der Titel). Im Hintergrund des Covers sehen wir die Abbildung eines Fisches, welcher aus dem Logo vom Fischer Verlag bekannt ist. Hier findet man also nicht wie beim alten Cover den Inhalt des Buches wieder, sondern den Verlag. Allein vom Aussehen spricht mich das neue Cover weniger an, als es das Alte tat.
Fazit: Auch wenn ich selbst nicht der große Urlauber bin, so hat mich dieses Buch trotzdem unterhalten können. Ein wirklich gut durchstrukturierter und toll gestalteter Ratgeber, der den schmalen Grad zwischen Humor und Ernsthaftigkeit sehr gut gemeistert bekommt. Dadurch ist dieses Buch für Urlauber aber auch nicht Urlauber gleichermaßen gut geeignet. Der Autor entführt den Leser auf eine Reise, bei der man kaum bemerkt wie schnell man ans Ende kommt. Von mir gibt es 5/5 Sterne.
Klappentext: Ferien sind Abenteuer für Kinder. Ferien mit Kindern sind Abenteuer für Eltern. In diesem Survival-Guide für den Familienurlaub finden sich neben amüsanten Anekdoten viele praktische Tipps und nützliche Hinweise, um sich gut auf das vorzubereiten, was da kommt: das Abenteuer Familienurlaub. (Quelle: Fischer)
Autor: Martin Nusch
Titel: Papa, wann sind wir endlich da?
Verlag: Fischer
Genre: Sachbuch
Seiten: 237
Preis: 11,99
ISBN: 978-3-596-30141-6
https://filme-buecher-mehr.de/
Cover:
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Das Foto mit den Füßen der Familie und der handschriftliche Titel sind passend für den Einblick in den Familienalltag und die persönlichen Tipps der Autorin hierzu. Der Untertitel fasst den Buchinhalt treffend zusammen. Farblich finde ich das Türkis nicht sehr ansprechend, es lässt das Buch etwas unscheinbar wirken, so dass ich im Laden leider nicht drauf aufmerksam geworden wäre. Als Taschenbuch mit etwas dickeren Seiten ist die Gestaltung optimal für ein Ratgeberbuch, das man ins Regal stellen und immer mal wieder hervorholt.
Inhalt:
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Miriam Fuz ist Mutter von 3 Söhnen im Alter von 1, 3 und 5 Jahren. Ihr Mann ist oft unterwegs und so muss sie den Alltag mit den Kindern oft alleine bewältigen. Oft ist sie von anderen Müttern gefragt worden, wie sie dies schafft. In ihrem Buch hat sie daher die wichtigsten Fragen und ihre Antworten - sozusagen die FAQ der Mütter - zusammengestellt.
Mein Eindruck:
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Bereits beim Aufschlagen fiel mir positiv das Inhaltsverzeichnis auf: Die Kapitel sind thematisch geordnet und umfassen jeden Themenbereich von Müttern: Essen, Kinderbesuch, Schlafen, Aufräumen, Erziehung und Trotzphasen, Kita, Kindergeburtstage, die wichtigsten Tipps bei Krankheiten uvm. Aber auch das Thema dass die Mutter sich auch um sich kümmern muss, durch Rückbildung, Sport, Zeit für sich und Freunde treffen, wird aufgegriffen.
Der Titel "Wie machst Du das eigentlich?" zeigt bereits, dass dies kein allumfassender Ratgeber mit erhobenen Zeigefinger ist. Vielmehr liest sich das Buch wie ein Gespräch, das man mit einer anderen Mutter beim Kaffee hat, wärhend die Kinder spielen. So stellt man z. B. die Frage: "Ich habe das Problem, dass mein Kind nachts nicht alleine einschlafen kann. Wie hast Du das bei Deinen eigentlich gemacht?" Und die Autorin fasst ihre wichtigsten Erfahrungswerte für einen zusammen. Immer mit dem Vermerk, dass es für sie funktioniert hat. Man kann es nun ausprobieren oder lassen. Vielleicht funktioniert es, vielleicht auch nicht. Denn: jedes Kind, jedes Elternteil und jede Familie ticken anders und das sollte man immer berücksichtigen. Und das ist der Punkt, der mir sehr gut gefallen hat. Ich habe schon einige Ratgeber zum Thema Kindeserziehung gelesen, aber die Tipps in diesem Buch kommen unverkrampft daher. Ich entdeckte, dass ich einige Tipps bereits umsetzte, andere für uns nichts sind und ich einige mal ausprobieren sollte. Und selbst, wenn meine Tochter oft anders tickt als die Jungs der Autorin, so hatte ich durch den lockeren Ton der Autorin immer das Gefühl, dass es okay so ist, wie es ist. Besonders hilfreich empfand ich das Kapitel über die Rückbildung, denn dort werden Tipps gegeben, die mir bisher keine Hebamme und kein Arzt in der Form gegeben hat: Daumen hoch!
Frau Fuz hat den großen Komplex typischer Mütterthemen kompakt auf den Punkt gebracht und mit einer feinen Prise Humor gewürzt zusammengefasst. Auch die Mutter selbst kommt nicht zu kurz und am Ende jedes Kapitels werden die wichtigsten Aussagen noch einmal in Stichworten in einer Übersicht genannt. So hat man die Antworten alle auf einen Blick beim Nachschlagen.
Fazit:
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Praxiserprobte Tipps einer Dreifachmutter zum Lesen, Schmunzeln, Nachschlagen
Cover und Gestaltung:
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Das Buch wirkt als Hardcover sehr hochwertig. Die Struktur des Einbandes ist so strukturiert wie eine Tapete auf der sich eine Zeichnung aus Kinderhand befindet. Dieses Symbol ist sehr passend für das Elternsein: Einerseits freut man sich über die Kreativität des Kindes, andererseits ist man doch leicht verärgert über die Verortung des Kunstwerks. Das Coverbild ist klasse gewählt und verdeutlicht gut, was der Titel aussagen will.
Inhalt:
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Titus Müller fängt - mal auf humorvolle, mal auf nachdenkliche Weise - die besonderen Momente des Familienlebens ein.
Mein Eindruck:
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"Dieses Staunenkönnen ist eine großartige Fähigkeit, die er mir - wie allen Erwachsenen - voraushat. Wir leben in einem Zeitalter der großen Leistungen und der erschöpften Empfindungen. Da ist die Wiederentdeckung des Staunens etwas Wunderbares! Alles zu betrachten, als wäre es das erste Mal. Auf diese Weise kommt man dem Geheimnis der Dinge auf die Spur, die einen umgeben." (S.31)
Dies ist nur eine Feststellung, die der Autor Titus Müller über seinen Sohn bzw. später seine beiden Söhne macht. Und dieses Staunen können erleben nicht nur die Kinder, sondern auch die Eltern, die mit und über ihre Kinder das Staunen wieder entdecken. In diesem Buch lässt der Autor den Leser am Abenteuer Familie teilnehmen von Beginn an. Dabei ist dem Thema Schwangerschaft nur ein kurzes Kapitel gewidmet. Der überwiegende Teil der Erzählungen behandelt das Aufwachsen seiner Söhne, ihre ersten Schritte, ihre Entdeckungen und vor ihre oft amüsanten Erklärungen für Dinge in dieser Welt. Aber auch die anstrengenden Seiten des Elternseins lässt Titus Müller nicht aus, wie z. B. den Umgang damit, dass das Essen jedes mal zum Schlachtfeld mutiert, dass die Wände aus Elternsicht der wenig optimale Raum für Kunstwerke der Kinder sind oder dass Reisen mit Kindern noch anstrengender (aber auch manchmal abwechslungsreicher) ist als alleine.
Vieles von dem hat mich als Mutter schmunzeln lassen, weil ich mich gut in den Autor hinein versetzen konnte. Bei anderen Dingen dachte ich mir, dass ich es eher entspannter ansehen würde oder auch, dass ich bei einigen Sachen strenger reagiert hätte. Insgesamt habe ich mich gut unterhalten gefühlt und einige Gedanken des Autors haben auch mich zum Nachdenken gebracht. Passenderweise waren einige Zeichnungen der Kinder im Buch verstreut zu finden, zwar nur in Schwarz-Weiß, aber sie machten das Buch noch lebendiger.
Die Erzählungen erinnern an eine Anekdotensammlung, die nur teilweise thematisch geordnet präsentiert wird. Manchmal erschien der Übergang von einer Erzählung zur nächsten unzusammenhängend.
Zusammenfassend ist dies ein tolles Buch über das Glück, das Kinder so mit sich bringen und über die kleinen Dinge im (Familien-)Leben, die trotz aller Anstrengung auch damit einhergehen. Ein schönes Buch für Eltern und solche die es werden (wollen).
Fazit:
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Freud und Leid des Zusammenlebens mit kleinen Kindern in Anekdoten humorvoll und lebensnah erzählt
Mir hat das Buch in sofern sehr gut gefallen, weil es die Zeichen der Zeit aufgreift.
Schauen wir doch mal in unserer Umgebung um, es gibt doch fast niemanden mehr der nicht das Handy am Ohr hat, oder?
Nach dem man jetzt nachgewissen hat das man sich beim Auto fahren nicht konzentrieren kann,kann man sich doch vorstellen das dies auch nicht bei der Kommunikation mit unseren Kinder funktioniert.
Diese Zeichen der Zeit hat die Autorin nach einem Zusammenbruch erkannt und daraufhin die Reißleine gezogen, zum Wohle ihrer Kinder und ihrer Gesundheit.
Liebevoll gestaltet in 12 Kapiteln die jeweils nochmals in kleine Abschnitte unterteilt sind.
Außerdem gibt es immer wieder die Strategien der Woche,Betrachtungen und etwas zum Nachdenken, somit ist dies ein Buch nicht nur zum einmaligen Gebrauch.
Viel mehr sollte man sich bestimmte Kapitel mehrmals lesen damit sie einem wirklich bewußt werden.
Es ist auch ein Sachbuch ist das nicht zu theoretisch und trocken ist, viel mehr wirkt es durch die netten Alltagsgeschichten sehr ansprechend.
Ich fürchte nur das es mal wieder die Personen kaufen werden die das Buch vielleicht nicht so dringend bräuchten.
Ich jedenfalls würde es mir für die heutigen Kinder wünschen das es die Mütter lesen die nur noch von Smartphons,Laptops,Facbook,Twitter usw.bestimmt werden. Damit sie sehen, es gibt Möglichkeiten etwas zu ändern um die wenige kostbare Zeit zu nützen während die Kinder noch ihre Mütter brauchen.
Also gestresste technisch bestimmte Mütter kauft dieses Buch,lest es und ändert euch, eure Kinder werden es euch danken !!!!
Wie entstresst man ein Kind?
Zugegeben, ich habe mir unter der »weltweit bewährten Methode der Selbstregulierung« - wie es so schön am Cover heißt - etwas mehr »Methode« erwartet. Aber tatsächlich funktioniert die Selbstregulierung nach einem ganz einfachen Prinzip: sei achtsam, nimm deine Gefühle bewusst wahr und bemerke so, wann es dir zu viel wird, um rechtzeitig die erregende Situation bzw. den erregenden Ort zu verlassen. Aber wenn man bereits überreizt ist, müssen Mittel und Wege gefunden werden, um wieder runterzukommen. Das kann für jedes Kind/jeden Menschen etwas anderes sein. In den meisten Fällen hilft jedoch Bewegung bzw. sportliche Aktivitäten (am besten in der Natur), um von seinem Stress abzukommen.
Nun ist es nicht immer leicht, andauernd seine Gefühle bewusst wahrzunehmen - als Erwachsener nicht und als Kind noch viel weniger. Oft merkt man, dass man irgendwie angespannt ist (da ist es dann schon zu spät) und weiß gar nicht so recht, warum eigentlich, oder warum gerade jetzt? Was ist passiert?
Es gibt für Kinder und Jugendliche Körper- und Gefühlswahrnehmungsübungen und -spiele, von denen der Autor in seinem Buch schreibt, aber leider geht er darauf nicht näher ein.
Bei Kindern zeigt sich Anspannung immer entweder in einem "schwierigen Verhalten" oder durch Zurückgezogenheit. Kleine Kinder und Säuglinge können sich noch nicht selbst regulieren. Die brauchen immer einen Erwachsenen/ein vollständig entwickeltes Gehirn dafür. Mittels der Gehirnbrücke (wird ausführlich im Buch erklärt, was das genau ist und wie sie wirkt) können Eltern ihre Kleinen runterregulieren. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass der Regulator ruhig ist und keinen Stress empfindet. Nur wenn wir Eltern entspannt sind, ist es uns möglich, auf den Stress unserer Kinder optimal zu reagieren und sie erfolgreich zu entstressen.
Was sagt uns das? Dass wir als allererstes bei uns selbst anfangen müssen. Wir müssen unsere eigenen Gefühle besser beobachten, schneller auf einen Gefühlsumschwung reagieren bzw. dem schon im Vorfeld entgegenwirken und wenn der Stress schon voll eingeschlagen hat, eine passende Methode finden, die uns hilft, ihn schnell wieder abzubauen. Nur so sind wir auch gewappnet, wenn unser Kind uns in so einem Fall braucht. Am besten ist es natürlich, Stressfaktoren zu ermitteln und diesen schon im Vornherein aus dem Weg zu gehen. Wenn man ihnen nicht aus dem Weg gehen kann, ist eben die Selbstregulierung gefragt.
~ Aber am wichtigsten ist, dass wir unsere Kinder als das sehen und wertschätzen, was sie sind, statt sie an irgendeiner persönlichen oder gesellschaftlichen Norm zu messen. ~
(S. 204)
Mir persönlich hat das Buch ein wenig geholfen, um mich selbst und meine Tochter in manchen Situationen besser zu verstehen, ja. Mein fast fünf Monate altes Baby ist relativ schnell überreizt, da es sehr geräusch- und lichtempfindlich ist und ich auch das Gefühl habe, dass es schnelle Bewegungen rasch überfordern. Ich weiß schon länger, dass meine Tochter eine (teilweise sehr extreme) Form der Bewegung braucht, um sich zu beruhigen, Stress abbauen und einschlafen zu können. Ich habe mich also absolut bestätigt gefühlt, als ich gelesen habe, dass Bewegung und Sport dabei meistens hilfreich ist. Und das ist es schon bei den Kleinsten!
Besonders interessant fand ich vor allem auch den Teil, in dem sich der Autor ausführlich der Gehirnentwicklung von Kindern widmet. Als weniger hilfreich/unnötig habe ich hingegen die Fallbeispiele empfunden. Es kommen zwar nicht allzu viele davon im Buch vor, aber die, die vorkommen, waren mir erstens viel zu lang und zweitens für meine Situation wenig brauchbar. Um schwieriges Verhalten bei Kindern zu verdeutlichen, waren sie gut, ja. Aber ich konnte mir für mich persönlich nichts daraus mitnehmen.
Ich empfehle das Buch gerne weiter, da ich mir absolut sicher bin, dass jede Mutter/jeder Vater von dem Inhalt profitieren kann!
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